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Redesigned Agile in großen Unternehmen - Korn AG

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Hans-Peter <strong>Korn</strong> Manuskript e<strong>in</strong>es Buchbeitrags für:<br />

<strong>Agile</strong>s IT-Management <strong>in</strong> großen <strong>Unternehmen</strong> - Hrsg.: Hans-Peter <strong>Korn</strong>, Jean Pierre Berchez<br />

ISBN 978-3-86329-442-7 Symposion Publish<strong>in</strong>g, Düsseldorf 2013<br />

hausgemachten PL/SQL-, JAVA-, C++- und – natürlich – alten COBOL-Anwendungen ist da<br />

ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliger Sonderfall. Jedes nach End-to-End-Bus<strong>in</strong>ess-Prozessen gegliederte Team<br />

benötigt somit professionelle Entwickler aus allen dieser „Welten“.<br />

Steht jedoch die kood<strong>in</strong>ierte Arbeit <strong>in</strong>nerhalb dieser Anwendungssysteme und Technologien<br />

und die Sicherstellung der Integrität jedes dieser speziellen Systeme im Zentrum, dann ist e<strong>in</strong>e<br />

Strukturierung der Teams nach diesen Anwendungssystemen bzw. Technologien besser. Dann<br />

wird es z. B. e<strong>in</strong> Team nur mit SAP-Entwicklern und e<strong>in</strong> anderes nur mit Siebel-Spezialisten<br />

geben. Der Preis dafür ist, dass ke<strong>in</strong>es dieser Teams aus Nutzersicht abgeschlossene<br />

Funktionen oder Teilfunktionen zur Gänze realisieren kann, sondern nur e<strong>in</strong>zelne dafür nötige<br />

Abschnitte. E<strong>in</strong> End-to-End-Produkt<strong>in</strong>krement ist dann immer nur als synchronisierte<br />

Geme<strong>in</strong>schaftsleistung aller Teams realisierbar.<br />

Abb. 3 illustriert das anhand e<strong>in</strong>es aus der Realität abgeleiteten Beispiels: So etwa erfordern<br />

die Prozesse des Auftrags- und Kundenmanagements Beiträge von neun (!) Systemen. E<strong>in</strong><br />

Entwicklerteam für „Kundenmanagement“ müsste <strong>in</strong> diesem Beispiel also <strong>in</strong> neun Systemen<br />

professionell arbeiten können, wenn es – wie es Scrum fordert – nicht von teamexternen<br />

Spezialisten abhängig se<strong>in</strong> will. Umgekehrt müsste e<strong>in</strong> nur auf das System D (e<strong>in</strong> Interface-<br />

System) spezialisiertes Team Beiträge für fünf Prozesse leisten. Jeder e<strong>in</strong>zelne dieser Beiträge<br />

ist jedoch für e<strong>in</strong>en Nutzer unbrauchbar und von ihm auch nicht funktional testbar. Diese<br />

Beiträge s<strong>in</strong>d erst im Verbund mit Beiträgen anderer Teams für e<strong>in</strong>en bestimmten Prozess<br />

nutzbar.<br />

Abb. 3: Prozesse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er heterogenen Systemlandschaft (<strong>in</strong> Anlehnung an e<strong>in</strong>e reale Situation)<br />

Die Strukturierung der Teams sowohl nach nutzerorientierten Funktionen („Feature Teams“)<br />

als auch nach IT-Systemen („Component Team“) hat somit ihre Vor-, aber auch Nachteile.<br />

Was also ist die Lösung? Die pragmatische Antwort lautet:<br />

Vorzuziehen ist die Strukturierung nach nutzerorientierten Funktionen („Feature Teams“).<br />

Aber: Je größer das für e<strong>in</strong> spezielles IT-System benötigte Expertenwissen ist und je häufiger<br />

e<strong>in</strong> spezielles IT-System von verschiedenen nutzerorientierten Funktionen benötigt wird,<br />

umso eher sollte dieses IT-System von e<strong>in</strong>em spezifischen Team als „Component<br />

Team“ bearbeitet werden [9].<br />

9

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