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Redesigned Agile in großen Unternehmen - Korn AG

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Hans-Peter <strong>Korn</strong> Manuskript e<strong>in</strong>es Buchbeitrags für:<br />

<strong>Agile</strong>s IT-Management <strong>in</strong> großen <strong>Unternehmen</strong> - Hrsg.: Hans-Peter <strong>Korn</strong>, Jean Pierre Berchez<br />

ISBN 978-3-86329-442-7 Symposion Publish<strong>in</strong>g, Düsseldorf 2013<br />

Teams optimal strukturieren und organisieren<br />

„<strong>Agile</strong> Teams liefern ‚fertige‘ Produkte <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen (iterativ) und stufenweise<br />

erweiternd (<strong>in</strong>krementell) aus, sodass nach jedem ‚Spr<strong>in</strong>t‘ (2 bis maximal 4 Wochen) dem<br />

Kunden e<strong>in</strong>e potentiell gebrauchsfertige und nutzbare Version des Produktes zur Verfügung<br />

steht. Die Rückmeldungen aus Nutzer-/Kundensicht nach jeder Iteration s<strong>in</strong>d Grundlage für<br />

rasche funktionale und technische Adaptionen und die graduelle Neuausrichtung auf<br />

veränderte Ziele. Jedes Team verfügt über alle Kompetenzen, um se<strong>in</strong> Produkt<strong>in</strong>krement<br />

fertigzustellen, ohne dabei von anderen Personen abhängig zu se<strong>in</strong>, die nicht Teil des Teams<br />

s<strong>in</strong>d.“ So ist es im Scrum Guide [3] nachzulesen.<br />

Jedes Team muss somit e<strong>in</strong>e Anwendung als Ganzes oder (im Rahmen e<strong>in</strong>es umfassenden<br />

Anwendungssystems) e<strong>in</strong>en aus Nutzersicht abgeschlossenen Funktionsteil („End-to-End-<br />

Functionality“) <strong>in</strong>nerhalb von zwei bis vier Wochen komplett, <strong>in</strong>tegriert, getestet und<br />

produktionsreif realisieren können.<br />

Ist das <strong>in</strong> großen und sehr heterogenen IT-Landschaften tatsächlich möglich? Und wie können<br />

derartige Teams gebildet werden?<br />

Produkt- bzw. Service- statt Projektfokus<br />

Im Scrum Guide 2011 [3] ersche<strong>in</strong>t das Wort „Projekt“ nur an e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen Stelle: „Jeder<br />

Spr<strong>in</strong>t kann als Projekt verstanden werden, für das e<strong>in</strong> zeitlicher Rahmen von maximal e<strong>in</strong>em<br />

Monat zur Verfügung steht.“<br />

Überall sonst ist im Scrum Guide 2011 von „Produkt“ die Rede, zum Beispiel:<br />

„Scrum ist e<strong>in</strong> Framework zur nachhaltigen Entwicklung komplexer Produkte.<br />

Der Product Owner ist für die Maximierung des Wertes des Produkts und der Arbeit,<br />

die das Entwicklungs-Team verrichtet, verantwortlich.“<br />

„Das Product Backlog ist e<strong>in</strong>e geordnete Liste mit allem, was <strong>in</strong> dem Produkt benötigt<br />

werden könnte. Es ist die e<strong>in</strong>zige Quelle von Anforderungen für jedwede Änderungen<br />

an dem Produkt.“<br />

„Anforderungen hören nie auf sich zu ändern, was das Product Backlog zu e<strong>in</strong>em<br />

lebenden Artefakt macht. Solange e<strong>in</strong> Produkt existiert, existiert auch e<strong>in</strong> Product<br />

Backlog.“<br />

Dass alle Ausprägungen der agilen Entwicklung – und nicht nur Scrum – eigentlich ke<strong>in</strong>e<br />

Vorgehensweisen für Projekte s<strong>in</strong>d, sondern sich im Umfeld e<strong>in</strong>er kont<strong>in</strong>uierlichen Neu- und<br />

Weiterentwicklung von Produkten bewegen, das agile Vorgehen also eher e<strong>in</strong>e<br />

Produktmanagement- als e<strong>in</strong>e Projektmanagementmethode ist, stellt auch Mart<strong>in</strong> Kütz [7] fest.<br />

Und Ayelt Komus schreibt, dass „agile Methoden ke<strong>in</strong>e Projektmanagementmethoden,<br />

sondern Organisationsmethoden [s<strong>in</strong>d], bei denen man <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kont<strong>in</strong>uierlichen Prozess zum<br />

Beispiel e<strong>in</strong> Produkt entwickelt und immer weiter entwickelt. Dabei wird e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher,<br />

gleichmäßiger Fluss angestrebt, <strong>in</strong> dem die Leistung kont<strong>in</strong>uierlich gesteigert und die<br />

Ergebnissicherheit immer weiter verbessert wird“ [8].<br />

Dass die Fokussierung auf e<strong>in</strong> Projekt dem agilen Gedankengut und <strong>in</strong>sbesondere Scrum<br />

widerspricht, kann eigentlich leicht begründet werden:<br />

Allen Def<strong>in</strong>itionen des Begriffs „Projekt“ ist geme<strong>in</strong>sam, erst- und e<strong>in</strong>malig möglichst<br />

konkret festgelegte Resultate bis zu e<strong>in</strong>em fix def<strong>in</strong>ierten Zeitpunkt zu erreichen und dabei –<br />

bei vielen Def<strong>in</strong>itionen – e<strong>in</strong>en festen Kostenrahmen e<strong>in</strong>zuhalten.<br />

Für „agil“ ist jedoch essenziell, dass – siehe Abbildung 11 – zwar der Term<strong>in</strong>- und<br />

Kostenrahmen vorgegeben se<strong>in</strong> kann, nicht aber das damit erzielbare Resultat. Und wenn im<br />

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