Kescher Edition Chanukka 2009 - Abraham Geiger Kolleg
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Das Wintersemester begann für die JICA-Studen -<br />
ten bereits einen Monat vor dem offiziellen<br />
Semesteranfang. So bestand für sie noch die<br />
Gelegenheit, sich zusammen mit ihren Dozenten<br />
gründlich auf die Hohen Feiertage vorzubereiten.<br />
Beim neuen Studienschwerpunkt „Jewish Life“<br />
geht es für Programmdirektorin Mimi Sheffer<br />
neben der akademischen und technischen Aus -<br />
bildung auch darum, jüdisches Leben greifbar zu<br />
machen - so stand im Herbst der Bau einer Laub -<br />
hütte auf dem Programm. Schiurim, Teilnahme an<br />
den Gottesdiensten der Berliner Synagogen,<br />
Besuche in liberalen Gemeinden außerhalb<br />
Berlins sollen ebenso lebendige Eindrücke vermitteln<br />
wie die Auseinandersetzung mit dem<br />
jüdischen Religionsunterricht an Berliner Schu -<br />
len oder die Begleitung von Kantoren der<br />
Jüdischen Gemeinde zu Berlin bei deren vielfältigen<br />
Aufgaben. Gruppenarbeit steht dabei hoch<br />
im Kurs. Dazu gehören auch Projekte wie das<br />
<strong>Chanukka</strong>-Konzert der Studierenden.<br />
Dr. Jascha Nemtsov stellt als Akademischer<br />
Direktor die Verbindung zur Universität Potsdam<br />
her. Der Pianist, der 1963 in Magadan (Russ -<br />
land) geboren wurde, absolvierte ein Klavier stu -<br />
dium am Leningrader Konservatorium (Konzert -<br />
diplom mit Auszeichnung) und lebt seit 1992 in<br />
Deutschland. Nemtsow ist auch musikwissenschaftlich<br />
tätig: Er ist seit 2002 Mitglied des<br />
Instituts für Jüdische Studien an der Universität<br />
Potsdam, promovierte 2004 über „Die Neue<br />
Jüdische Schule in der Musik“ und wurde 2007<br />
habilitiert.<br />
<strong>Kescher</strong><br />
„Jewish Life“ als Unterrichtseinheit<br />
Foto: Marko Prieske<br />
Neue Dozenten für die<br />
Kantorenausbildung<br />
Mit den Kantoren László Pásztor und Simon<br />
Zkorenblut stehen nun auch zwei weitere<br />
Berufspraktiker für die Kantorenausbildung zur<br />
Verfügung. Kantor László Pásztor wurde 1934 in<br />
Budapest geboren, wuchs in einer liberalen jüdischen<br />
Familie auf und überlebte dank der<br />
Rettungsaktion von Wallenberg die Schoa. Er studierte<br />
bei Emila Possert und steht in der Tradi -<br />
tion seines Lehrers Szigmond Tordai (vormals<br />
Berlin und Danzig) und war in Ungarn, Österreich,<br />
Schweden und den Niederlanden tätig,<br />
bevor er 1987 Kantor in der Synagoge Pestalozzi -<br />
straße in Berlin wurde, wo er mit Estrongo<br />
Nachama und Harry Foss zusammen arbeitete.<br />
Kantor Simon Zkorenblut ist in Buenos Aires,<br />
Argentinien, geboren. Er ist seit 1996 Kantor der<br />
Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Seinen Dienst als<br />
Kantor übt er überwiegend in den Synagogen<br />
Fraenkelufer und Pestalozzistrasse aus.<br />
Das Wintersemester begann bereits mit einem<br />
Höhepunkt. Kantor Prof. Dr. Eliyahu Schleifer<br />
verbrachte zwei intensive Unterrichtswochen mit<br />
den JICA-Studenten und vermittelte ihnen die<br />
Traditionen von mitteleuropäischer und osteuropäischer<br />
Chasanut, deren Besonderheiten und<br />
Wechselbeziehungen. Darüber hinaus bot er an<br />
der Universität Potsdam einen öffentlichen<br />
Workshop zum Thema „Layers of Traditional<br />
Synagogue Music: From Psalmody to Cantorial<br />
Improvisation“ an. Schleifer wurde 1939 in Jeru -<br />
salem geboren, begann seine musikalische Aus -<br />
bildung mit 5 Jahren als Meshorer im Synago gen -<br />
chor des Shirat Israel Institute, wo er später bei<br />
Kantor Shlomo Zalman Rivlin Chasanut studierte.<br />
19<br />
Kantor László<br />
Pásztor. Foto:<br />
B. Schubert,<br />
darunter:<br />
Kantor Simon<br />
Zkorenblut.<br />
Foto: privat<br />
Unten: Professor<br />
Eliyahu<br />
Schleifer mit<br />
Kantorin Mimi<br />
Sheffer und<br />
Rabbiner Daniel<br />
Katz. Foto:<br />
T. Barniske<br />
Er schloß 1964 sein Studium an der Rubin<br />
Academy of Music in Jerusalem ab und arbeitete<br />
als Forschungssassistent mit Dr. Edith Gerson-<br />
Kiwi zusammen, für die er die Musik unterschiedlicher<br />
jüdischer Gemeinschaften aufnahm und<br />
analysierte. Er setzte seine Studien an der Uni -<br />
ver sity of Chicago fort, machte 1976 seinen<br />
Doktor in Musikwissenschaft und war nach seiner<br />
Rückkehr nach Israel Dozent für Musikgeschichte<br />
und Musikwissenschaft. Eliyahu Schleifer ist<br />
Associate Professor of Sacred Music und Direktor<br />
für die Kantorenausbildung am Hebrew Union<br />
College in Jerualem und Mitglied des Jewish<br />
Music Research Centre der Hebräischen Univer -<br />
sität.