Anhalt 800 – ideenreich und bärenstark - Nasa
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Kultur<br />
Sachsen-<strong>Anhalt</strong> <strong>und</strong> seine Autoren<br />
Zu Besuch bei<br />
Johann Wilhelm Ludwig Gleim<br />
In unserer neuen Serie „Sachsen <strong>Anhalt</strong><br />
<strong>und</strong> seine Autoren“ stellen wir<br />
Dichter <strong>und</strong> Schriftsteller aus der Region<br />
sowie ihre bekanntesten Werke<br />
vor. Oft sehen wir ihre Namen auf Straßenschildern<br />
<strong>und</strong> wissen doch so wenig<br />
über sie. Wir machen Sie mit dem<br />
Leben dieser Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
bekannt. Die erste Folge unserer Serie<br />
beschäftigt sich mit dem Halber-<br />
städter Dichter <strong>und</strong> Sammler Johann<br />
Wilhelm Ludwig Gleim (1719 – 1803).<br />
Porträt Johann Wilhelm Ludwig Gleim,<br />
gemalt von Heinrich Ramberg, 1789<br />
Er war zu seiner Zeit als „Vater Gleim“<br />
bekannt. Der Name sagt viel über seine<br />
Beliebtheit <strong>und</strong> die Wertschätzung<br />
aus, die man ihm entgegenbrachte.<br />
Gleim kam als 28-Jähriger über Umwege<br />
nach Halberstadt. Seine Karriere<br />
begann er als Hauslehrer in Potsdam.<br />
1745 trat er in die Dienste des Alten<br />
Dessauers ein, Leopold I. Fürst von <strong>Anhalt</strong>-Dessau<br />
(1676 – 1747). Doch dem<br />
Menschenfre<strong>und</strong> Gleim behagte die<br />
strenge Atmosphäre am Fürstenhof<br />
nicht. Und so kam er über die Station<br />
Berlin 1747 als Domsekretär nach Halberstadt.<br />
Die Stadt sollte mehr als nur<br />
sein neuer Wohnort werden. Sein Heim<br />
am Domplatz wurde ein Ort fre<strong>und</strong>schaftlicher<br />
Begegnungen. Hier knüpf-<br />
10<br />
te er sein Netz literarischer Kommunikation.<br />
Gleim war unter anderem mit<br />
Lessing, Klopstock, Wieland, Herder <strong>und</strong><br />
Jean Paul befre<strong>und</strong>et. Seine bekannteste<br />
Dichtung waren die „Preußischen<br />
Kriegslieder in den Feldzügen 1756 <strong>und</strong><br />
1757 von einem Grenadier“, die er für<br />
Friedrich II. (1712 – 1786) schrieb. Doch<br />
heute ist er vor allem wegen seiner<br />
Sammlungen bekannt.<br />
Diese einzigartigen Bilder <strong>und</strong> Dokumente<br />
sind im Gleimhaus zu sehen, dem<br />
ehemaligen Wohnhaus des Dichters am<br />
Halberstädter Dom. Das Gleimhaus wurde<br />
1862 eingerichtet <strong>und</strong> ist eines der<br />
ältesten Literaturmuseen Deutschlands.<br />
Es beherbergt Briefe, Bilder <strong>und</strong> Bücher.<br />
Berühmt ist vor allem der Fre<strong>und</strong>-<br />
schaftstempel. Gleim hat mit 150 Bildnissen<br />
die größte Porträtsammlung von<br />
Schriftstellern <strong>und</strong> bedeutenden Zeitgenossen<br />
des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts angelegt.<br />
Auch die Bibliothek im Gleimhaus ist<br />
sehenswert. Mit 12.000 Bänden gehört<br />
sie zu den größten Büchersammlungen<br />
des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts. Schon Goethe war<br />
von den Schätzen begeistert.<br />
Fre<strong>und</strong>schaftstempel im Gleimhaus Halberstadt<br />
Für einen würdigen Rahmen der einzigartigen<br />
Sammlung sorgte der moderne<br />
Erweiterungsbau, der dem alten Fachwerkhaus<br />
1994 angefügt wurde. Das<br />
Gleimhaus gehört damit zu einem der<br />
Gleimhaus Halberstadt, Außenansicht 2012<br />
modernsten Museen Sachsen-<strong>Anhalt</strong>s.<br />
Und es ist ein lebendiges Museum, offen<br />
für Groß <strong>und</strong> Klein. Das vielseitige Programm<br />
<strong>und</strong> Sonderausstellungen locken<br />
Besucher aus nah <strong>und</strong> fern.<br />
Besuchen Sie das Gleimhaus <strong>und</strong> lernen<br />
Sie den Dichter <strong>und</strong> seine Welt<br />
besser kennen.<br />
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Kontakt<br />
Das Gleimhaus<br />
Domplatz 31<br />
38820 Halberstadt<br />
Telefon: 03941 68710<br />
www.gleimhaus.de<br />
Öffnungszeiten<br />
Mai – Okt: Di – Fr 9 – 17 Uhr<br />
Nov – Apr: Di – Fr 9 – 16 Uhr<br />
ganzjährig: Sa / So 10 – 16 Uhr<br />
(ab 1.1.2013 neue Offnungszeiten)<br />
Anreise mit der Bahn nach<br />
Halberstadt<br />
stündlich in/aus Richtung Magdeburg<br />
mit HEX, etwa stündlich in/aus<br />
Richtung Halle (Saale)/Aschersleben/Vienenburg<br />
abwechselnd mit<br />
RE oder HEX, Achtung! Bauarbeiten<br />
mit Schienenersatzverkehr bis<br />
8.12.2012 zwischen Aschersleben<br />
<strong>und</strong> Halberstadt.<br />
vom Bahnhof zum Gleimhaus<br />
vom Bahnhof mit der Straßenbahnlinie<br />
1 (Richtung Friedhof) bis „Holzmarkt“