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Der Arbeit ein gesundes Maß geben

Themenheft 2015 des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA)

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THEMA<br />

VIELLEICHT KANN ES JA AUCH WIEDER<br />

ZUM GUTEN TON WERDEN, DASS<br />

GEWINN ETWAS IST, DAS ÜBRIG BLEIBT,<br />

WENN ALLES ANDERE, FAIRE PREISE,<br />

STEUERN, LÖHNE, BEDIENT IST.<br />

JOCHEN BERENDSOHN<br />

Foto: Marco2811 – Fotolia.com<br />

zu setzen im Sinne menschengerechter <strong>Arbeit</strong>.<br />

Es wäre toll, wenn wir Solidarität der Be schäftigten<br />

und Verantwortung für <strong>ein</strong>an der dem<br />

Druck der Marktinteressen ent gegen setzen.<br />

<strong>Arbeit</strong>szeitfragen stehen ganz oben auf der<br />

Liste. Stoppen der Entgrenzung der <strong>Arbeit</strong>szeit<br />

(auch durch Digitalisierung), Bildungszeiten,<br />

Familienzeiten gehören genauso dazu wie Debatten<br />

um Lebensarbeitszeit und befriste ten<br />

Ausstieg. Es sind nicht nur die Dach decker,<br />

die Schwie rigkeiten haben, bis 67 zu arbeiten.<br />

Es gibt bei uns Kolleginnen und Kollegen, die<br />

in den vermeidlich leichten Tätigkeitsfeldern<br />

der Dienstleis tungs branche unmöglich ihre<br />

Auf gaben 40 Jahre lang oder gar bis zu <strong>ein</strong>em<br />

Renten <strong>ein</strong>tritt mit 67 bewältigen können.<br />

Wenn permanente Restrukturierung in<br />

Unter nehmen überlebensentscheidend und<br />

unausweichlich ersch<strong>ein</strong>t: Welchen Appell<br />

möchten Sie an Personalvorstände und<br />

Führungskräfte richten, um dennoch die<br />

Gesundheit, die <strong>Arbeit</strong>szufriedenheit und<br />

die Mitarbei termotivation dauerhaft zu<br />

gewährleisten?<br />

BERENDSOHN: Die Personalverantwortlichen<br />

und Führungskräfte all<strong>ein</strong>e stehen dieser<br />

Systemlogik fast genauso machtlos gegenüber<br />

wie wir als Personal- und Betriebsräte.<br />

Soziale Partner schaft im Betrieb ist das <strong>ein</strong>e,<br />

verantwor tungs bewusste Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer sowie Personal vorstände<br />

sollten wieder mithelfen, mit Flächentarifverträgen<br />

die grundlegenden <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />

mit den Gewerkschaften in ihren<br />

Branchen vor dem Wettbewerb zu schützen.<br />

Wenn Versicherungen sich mit<strong>ein</strong>ander messen,<br />

dann über die Qualität der Produkte,<br />

über den Service bei der Schaden regulierung,<br />

aber nicht über niedrige Löhne oder lange<br />

<strong>Arbeit</strong>szeiten.<br />

Vielleicht kann es ja auch wieder zum guten<br />

Ton werden, dass Gewinn etwas ist, das<br />

übrig bleibt, wenn alles andere, faire Preise,<br />

Steuern, Löhne, bedient ist.<br />

Den Menschen soll sie zuerst dienen, unsere<br />

Wirtschaft, und nicht dem Kapital. <br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE PETER GREULICH<br />

THEMENHEFT: DER ARBEIT EIN GESUNDES MASS GEBEN<br />

ZEIT DES PFLÜGENS UND DES ERNTENS. +++ 1. MOSE 49, 15: UND ER SAH DIE RUHE, DASS SIE GUT IST, UND<br />

15

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