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Der Arbeit ein gesundes Maß geben

Themenheft 2015 des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt (KDA)

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GOTTESDIENST-BAUKASTEN<br />

PREDIGT:<br />

IST DIE (ARBEITS-)WELT UNKALKULIERBAR?<br />

IMPULSE ZUM BUCH KOHELET BZW. PREDIGER<br />

„Alles verändert sich so schnell, dass<br />

man mit dem Hören und Sehen gar nicht<br />

nachkommen kann; und es in Worte<br />

zu fassen, ist erst recht unmöglich.<br />

Und doch bleibt es dabei:<br />

Es gibt nichts Neues unter der Sonne.<br />

Was gewesen ist, das wird wieder s<strong>ein</strong>;<br />

was getan wurde, das wird wieder getan.<br />

‚Sieh her‘, sagen sie, ‚da ist etwas Neues!‘<br />

Unsinn! Es ist schon <strong>ein</strong>mal dagewesen,<br />

lange bevor wir geboren wurden.“<br />

PREDIGER/KOHELET 1, 8–10<br />

aus „Die Gute Nachricht – DIE BIBEL in heutigem Deutsch“<br />

LIEBE GEMEINDE!<br />

Weisheiten, Sprüche und Warnungen<br />

vor falschen, gottlosen Werten:<br />

Das Buch des Predigers gilt als<br />

Samm lung von Ratschlägen für <strong>ein</strong> gelingendes<br />

Leben – und es ist <strong>ein</strong> Plädoyer für<br />

mehr Gelassenheit und Entspannung. Warum<br />

sollen wir uns <strong>ein</strong> Leben lang mühen und<br />

plagen? Welchen Sinn hat das? Was haben<br />

wir am Ende davon? Generationen kommen<br />

und gehen, nur die Erde bleibt und mit ihr<br />

die auf- und untergehende Sonne.<br />

Auf der Suche nach Glück und Erfolg vollbringen<br />

Menschen außergewöhnliche Dinge:<br />

Sie bauen Häuser, legen Gärten an, verschaffen<br />

sich Bildung und Macht, stechen dabei<br />

andere aus, vermehren Besitz und Wohlstand,<br />

können all das erwerben, worauf sie Lust<br />

und woran sie Freude haben – und auf dem<br />

Höhepunkt des Erreichten stellt sich <strong>ein</strong>e<br />

tiefe, innere Leere gepaart mit Sinnlosigkeit<br />

<strong>ein</strong>. Alles ersch<strong>ein</strong>t vergeblich, nichts kommt<br />

wirklich dabei heraus, und was nicht vorhanden<br />

ist, kann man nicht zählen. Zwei leere<br />

Hände voll auf der sinnlosen Jagd nach dem<br />

Wind – oder besser <strong>ein</strong>e Handvoll zum Leben<br />

in Ruhe und Frieden?<br />

Denn Ruhm ist rasch vergänglich. Während<br />

sich die Einflussreichen von heute in ihren<br />

Erfolgen sonnen, werden bereits ihre<br />

Nachfolger bejubelt. Bald werden die Leute<br />

auch mit ihnen unzufrieden s<strong>ein</strong>, und wieder<br />

Jüngere werden ihre Plätze <strong>ein</strong>nehmen.<br />

Wer all<strong>ein</strong> am Geld hängt und s<strong>ein</strong>en Reichtum<br />

ängstlich hütet, kann dennoch ins Elend<br />

geraten: Ein <strong>ein</strong>ziges schlechtes Geschäft,<br />

und der Mensch kann nackt, wie er geboren<br />

wurde, die Erde wieder verlassen.<br />

Reichtum bietet k<strong>ein</strong>e Sicherheit. Auch wenn<br />

jemand noch so hoch angesehen und vermögend<br />

ist: Wenn Gott ihm nicht erlaubt,<br />

es zu genießen, wird irgend<strong>ein</strong> Unbekannter<br />

„DESHALB SIND IN THEOLOGISCHER<br />

PERSPEKTIVE ALLE FORMEN DER ARBEIT IN<br />

GLEICHERWEISE ZU WÜRDIGEN: HAUS UND<br />

FAMILIENARBEIT WIE ERWERBSARBEIT,<br />

EHRENAMTLICHE TÄTIGKEIT WIE<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT, NATURSCHUTZ<br />

WIE SELBSTÄNDIGES UNTERNEHMERTUM<br />

ODER HANDWERK.“<br />

AUS: SOLIDARITÄT UND SELBSTBESTIMMUNG<br />

IM WANDEL DER ARBEITSWELT. EINE DENK-<br />

SCHRIFT DES RATES DER EVANGELISCHEN<br />

KIRCHE IN DEUTSCHLAND (EKD), SEITE 19.<br />

Foto: Eric Adrian Greulich<br />

16 THEMENHEFT: DER ARBEIT EIN GESUNDES MASS GEBEN<br />

DAS LAND, DASS ES LIEBLICH IST. +++ PREDIGER 3, 1: EIN JEGLICHES HAT SEINE ZEIT UND ALLES VORHABEN

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