Schnappschuss 03/2015
Das Magazin von Hoffmann Photography
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Titelthema<br />
In der analogen Zeit war dies aber prinzipbedingt<br />
nicht möglich, denn auch bei sehr<br />
kleinen Blendenöffnungen ist die Schärfentiefe<br />
nun einmal sehr begrenzt.<br />
Das hat sich im digitalen Zeitalter gründlich<br />
geändert. Das Stichwort heisst „Focus<br />
Stacking“. Bei dieser Technik werden<br />
mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher<br />
Lage der Schärfenebene gemacht (bei manueller<br />
Fokussierung!). Mit entsprechender<br />
Software, z.B. „Helicon Focus“, werden die<br />
Fotos dann zu einem Bild mit beliebig großer<br />
Schärfentiefe zusammengesetzt. Dabei<br />
extrahiert die Software aus jeder Aufnahme<br />
nur die scharfen Bereiche und ignoriert die<br />
unscharfen Bildteile.<br />
Die beiden Fotos der Tablettenpackung<br />
zeigen den Unterschied in der optischen<br />
Wirkung.<br />
Auch das Foto der elektronischen Schaltung<br />
auf der vorherigen Seite entstand mit<br />
Focus Stacking. Dank dieser Technik entstehen<br />
oft Bilder, die auf uns ganz anders<br />
wirken, als die üblichen Makrofotos mit sehr<br />
geringer Schärfentiefe.<br />
Wenn die Kamera „Tethered Shooting“,<br />
also die Steuerung der Kamera über den<br />
Rechner beherrscht, kann man den Aufnahmeprozess<br />
weitgehend automatisieren. Man<br />
gibt einfach die Anzahl der gewünschten<br />
Aufnahmen und den vorderen und hinteren<br />
Schärfepunkt vor. Die Software übernimmt<br />
dann die Auslösung der Kamera und die<br />
Einstellung der Schärfenebene am Objektiv.<br />
Sobald alle Aufnahmen im Kasten sind,<br />
beginnt die Software automatisch mit dem<br />
Zusammensetzen der Einzelbilder. Komfortabler<br />
geht‘s kaum.<br />
8 HOFFMANN<br />
Photography