landesfeuerwehrverband schleswig-holstein - Dev - Feuerwehr
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Technik<br />
Flacher MAN<br />
Das neue LF 10/6 der FF Alt Duvenstedt<br />
muss sich ganz schön ducken, wenn es<br />
in die Fahrzeughalle gefahren wird. Nur<br />
2,80 m ist der MAN hoch – denn die Tore<br />
des Gerätehauses messen gerade mal drei<br />
Meter in der Höhe. Daher sind auch die<br />
Blaulichter etwas Besonderes: Die beiden<br />
Blitzleuchten vom Typ Nova S von Hänsch<br />
sind nur 13 Zentimeter hoch. Aber auch<br />
sonst hat Ziegler Feuerschutz in Rendsburg<br />
ein paar Besonderheiten in den MAN TGL<br />
10.180 eingebaut. So kann die Mannschaftskabine<br />
auch als behelfsmässiger Besprechungsraum<br />
genutzt werden. Dazu<br />
kann zwischen den beiden Sitzplätzen des<br />
Angriffstrupps ein Tisch heruntergeklappt<br />
werden. Über eine Kombiantenne kann der<br />
Funkverkehr im 2 m- und 4 m-Band abgewickelt<br />
werden.<br />
Die Geräteräume wurden in einem tiefgezogenen<br />
Alpas-C-Koffer eingebaut. Darin<br />
finden sich u.a. ein Eisemann-Stromerzeuger<br />
mit 6,5 kVA, Greifzug, Kettensäge, Tem-<br />
Technisches Denkmal<br />
Bei der FF Osdorf wurde ein 66 Jahre<br />
altes <strong>Feuerwehr</strong>fahrzeug zu einem technischen<br />
Denkmal erhoben. 1943 entstand<br />
das „leichte Löschgruppenfahrzeug“ LF 8<br />
und wurde bei der FF Osdorf stationiert. In<br />
den 90er-Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
wurde der Mercedes aufs Altenteil gestellt,<br />
nachdem er bereits seit 1975 als „Sonderfahrzeug“<br />
geführt wurde. Seine Einsätze<br />
fanden nun auf Oldtimertreffen und Volksfesten<br />
statt. Inzwischen hatte das Fahrzeug<br />
irgendwann und irgendwie den Namen<br />
„Treu“ erhalten.<br />
Doch der letzte TÜV-Termin offenbarte<br />
Probleme: Der Technische Überwachungsverein<br />
verlangte vor der Abnahme einen<br />
Satz neuer Reifen und eine weitere Reparatur<br />
an der Vorderachse. Allein die Reifen<br />
sollten rund 1.000 Euro kosten. Also blieb<br />
das schöne alte Fahrzeug zwei Jahre lang<br />
ohne TÜV in der Ecke stehen.<br />
„Kein Zustand“, befanden einige Wehrmitglieder<br />
– allen voran Oberlöschmeister<br />
Ingo Schmidtendorf (51), Gruppenführer<br />
der FF Osdorf. Die Gründung eines Fördervereins<br />
wurde diskutiert. „Aber ein Förderverein<br />
verfügt nicht automatisch über so viel<br />
Geld, um solche Reparaturen bezahlen zu<br />
können“, sagte Schmidtendorf. Aber nach<br />
VI SH<br />
Foto: Holger Bauer<br />
pest-Lüfter und Tauchpumpe. Die Alt Duvenstedter<br />
setzen zudem komplett auf Hohlstrahlrohre.<br />
Bis auf vier B-Rollschläuche<br />
wurden alle Druckschläuche in Körben verlastet.<br />
Der Löschwassertank fasst 1.600 l.<br />
Für ausreichend Licht rund ums Auto sorgen<br />
eine Umfeldbeleuchtung und ein elektrisch<br />
ausfahrbarer Lichtmast mit vier<br />
einem Gespräch mit dem Landeskonservator<br />
Dr. Michael Paarmann vom Landesamt<br />
für Denkmalpflege Schleswig-Holstein<br />
sagte dieser spontan zu und stellte auch<br />
Fördermittel in Aussicht.<br />
Für die Eintragung eines Oldtimers in das<br />
Denkmalbuch müssen sehr spezielle Voraussetzungen<br />
vorliegen, so Paarmann. „Neben<br />
dem Alter und dem nahezu originalen technischen<br />
Erhaltungszustand des Fahrzeugs<br />
überzeugte mich vor allem der geschichtliche<br />
Aspekt.“ Denn das Fahrzeug war zeit seines<br />
Lebens ununterbrochen auf die Gemeinde<br />
Osdorf angemeldet und ist so längst zu<br />
einem lebendigen Stück lokaler <strong>Feuerwehr</strong>tradition<br />
geworden. An deren Erhaltung habe<br />
das Landesamt für Denkmalpflege ein breites<br />
bürgerschaftliches Interesse erkannt.<br />
Am Ende waren es die <strong>Feuerwehr</strong>kameraden<br />
Wilfried Schmökel, Eggert Steffen<br />
und Guido Baasch, die alle Arbeiten rund<br />
um „Treu“ ausführten. Und der TÜV hatte<br />
am Ende nichts zu meckern. Und sogar das<br />
alte Kennzeichen durfte „Treu“ behalten:<br />
„ECK 227“. Die Abkürzung für „Eckernförde“<br />
gibt es eigentlich schon seit 1970 nicht<br />
mehr, als die damals selbständigen Kreise<br />
Rendsburg und Eckernförde zusammengelegt<br />
wurden. Holger Bauer<br />
■ DATEN<br />
Typ: L 1500 SA<br />
Fahrgestell: Daimler Benz<br />
Hubraum: 2.594 cm3 Leistung: 60 PS<br />
Besatzung: 1/8<br />
Erstzul.: 10. 6. 1943<br />
Übernahme: 5. 8. 1943<br />
Ausrüstung: TS 2/5 (wird derzeit restauriert),<br />
Saugmaterial, Schlauchüberführung<br />
3B, Schlauchmaterial B<br />
und C, Verteiler, Reduzierstück<br />
A-B, C-Strahlrohre<br />
Xenon-Scheinwerfern und drahtgebundener<br />
Fernbedienung.<br />
Die FF Alt Duvenstedt hat 53 Aktive und<br />
neben dem Neuerwerb noch ein LF 8. Das<br />
Neufahrzeug ersetzt ein 30 Jahre altes<br />
TLF 8/18. Die Gemeinde am nördlichen<br />
Stadtrand von Rendsburg hat 1.800 Einwohner.<br />
H. Bauer<br />
Gut gerüstet<br />
Ein neues Staffellöschfahrzeug<br />
(StLF 10/6) wurde bei der<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> Wentorf A.S.<br />
in Dienst gestellt. „Mit diesem<br />
130.000 Euro teuren Einsatzfahrzeug<br />
wird unser 28 Jahre altes<br />
Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) abgelöst“,<br />
sagte Wehrführer Thomas<br />
Martens.<br />
Bürgermeister Gerald Filter, der<br />
Martens symbolisch den Fahrzeugschlüssel<br />
übergab, sagte: „ Mit diesem<br />
Fahrzeug sind wir bestens auf<br />
die immer steigenden Anforderungen<br />
der <strong>Feuerwehr</strong> gerüstet“.<br />
Das neue Staffellöschfahrzeug<br />
10/6 der Wentorfer Wehr ist jetzt<br />
sogar mit 800 Litern Wasser, einem<br />
Druckbelüfter sowie einem Lichtmast<br />
ausgestattet. „Auch bei dieser Anschaffung<br />
hat die Gemeinde gemeinsam<br />
mit der <strong>Feuerwehr</strong> mal wieder<br />
unter Beweis gestellt, das alle Anschaffungen<br />
in dieser Zeit, wo die<br />
leeren Kassen zur Tagesordnung gehören,<br />
wohl überlegt durchgeführt<br />
werden können“, so Amtsvorsteher<br />
Ulrich Hardtke.<br />
C. Nimtz<br />
Foto: C. Nimtz<br />
www.feuerwehr-ub.de FEUERWEHR 10/09<br />
Foto: H. Bauer