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FAIR-WOHNEN Nr.2 Mai 2015

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<strong>FAIR</strong><br />

Das<br />

Multitalent mit<br />

Kult-Status<br />

„Weber Original<br />

Kettle”<br />

gewinnen!<br />

Seite 50<br />

NR. 02 | <strong>Mai</strong> <strong>2015</strong><br />

MAGAZIN DER MIETERVEREINIGUNG ÖSTERREICHS<br />

<strong>WOHNEN</strong><br />

P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien, Postzul.Nr. 02Z033986M, ZVR-Nr. 563290909<br />

Runde<br />

Sache<br />

UNTERWEGS MIT DEM<br />

RAD IN DER STADT<br />

GRÜN<br />

& GUT<br />

So bepflanze ich<br />

Terrasse und Balkon<br />

***<br />

Grillen: Am besten<br />

vegetarisch!<br />

***<br />

JAHRES<br />

ABRECHNUNG<br />

Was Sie jetzt<br />

wissen müssen<br />

www.mietervereinigung.at


Ok, aber hin nur bergab.<br />

Und zurück fahren wir.<br />

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<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> INHALT<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

30<br />

Fotos: Johannes Zinner; 123rtf<br />

04 Georg Niedermühlbichler im<br />

Gespräch über sozialen Wohnbau<br />

und die Vorbildfunktion Wiens.<br />

08 Termine, Bücher, News.<br />

10 Aktuell: Die MVÖ fordert einen<br />

fairen Mietzins für alle.<br />

12 Der aktuelle Fall: MVÖ holt rund<br />

14.000 Euro für Mieter zurück!<br />

13 Lieblingsstück: Zu Besuch bei<br />

Kabarettist Thomas Maurer.<br />

14 Neue Freiheit auf zwei Rädern?<br />

Autorin Nicola Schwendinger fühlt<br />

der Fahrradnation auf den Zahn.<br />

18 Produkt-Mix: Stylische Bike-Welt.<br />

20 Kopenhagen-Reise: Dänemarks<br />

Kapitale mit dem Fahrrad entdecken.<br />

22 MVÖ präsentiert Betriebskostenspiegel.<br />

24 Antworten auf die häufigsten Fragen<br />

rund um die Betriebskostenabrechung.<br />

Kleine<br />

Gartenkunde.<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> zeigt,<br />

wie Sie auch zuhause<br />

Ernteerfolge erzielen<br />

können.<br />

26 Leser fragen – die MVÖ antwortet.<br />

28 Zu hohe Ablöse bezahlt? Zahlungen<br />

können zurückgefordert werden!<br />

30 Gärtnern macht Spaß – auch in<br />

der Wohnung, am kleinen Balkon<br />

und auf der Terrasse.<br />

34 Reportage: <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> zu Besuch<br />

bei den Linzer Stadtgärten.<br />

40 Gemüse ist unser Fleisch: Vier tolle<br />

Rezepte für die vegane Grillparty.<br />

44 Do it yourself: Wir verwandeln leere<br />

Einmach- und Marmeladegläser in<br />

tolle Limo-Flaschen.<br />

46 Die Mietervereinigung Österreichs:<br />

Wo Sie uns erreichen können.<br />

48 MVÖ intern: Neues aus den<br />

Bundesländern.<br />

50 Grilliges Gewinnspiel: Wir verlosen<br />

einen „Weber Original Kettle“.<br />

Flexibles Mietrecht?<br />

Wenn es um die Reform des Mietrechts<br />

geht, wird immer wieder betont,<br />

dass dieses in Zukunft deutlich<br />

flexibler und mit deutlich mehr<br />

Eingriffsrechten gestaltet werden<br />

soll. Man hört dann immer wieder,<br />

es wäre wichtig, dass der Vermieter<br />

auch die Möglichkeit bekommt, in<br />

alte oder besonders günstige Mietverträge<br />

eingreifen zu können. Es<br />

sei ja schließlich nicht gerecht, dass<br />

es Menschen gibt, die besonders<br />

wenig Miete bezahlen, während andere<br />

eine überdurchschnittlich hohe<br />

Miete berappen müssen. Grundsätzlich<br />

sollte in diesem Zusammenhang<br />

erwähnt werden, dass ein<br />

Eingriff in bestehende Verträge abzulehnen<br />

ist. Die Vertragssicherheit<br />

hat schließlich auch bei Mieten zu<br />

gelten und außerdem geht es den<br />

Vermietern aus unserer Sicht nicht<br />

darum, Mieten günstiger zu machen,<br />

sonder höher Mieteinnahmen<br />

zu lukrieren. Was wir aber<br />

brauchen, ist ein faires Wohnrecht<br />

auf Augenhöhe. Wir wünschen uns<br />

ein transparentes Mietrecht, welches<br />

eine klare Mietobergrenze vorsieht.<br />

Auch wenn die Verhandlungen<br />

auf Bundesebene derzeit ruhen,<br />

setzen wir uns in der Mietervereinigung<br />

weiterhin intensiv für ein faires<br />

Wohnrecht im Sinne der Mieter<br />

ein.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Georg Niedermühlbichler<br />

Österreichische<br />

ÖAK<br />

Auflagenkontrolle<br />

PEFC/06-39-28<br />

Impressum: Herausgeber: Mietervereinigung Österreichs,<br />

Reichsratsstraße 15, 1010 Wien, Tel. 05 01 95, Fax DW 92000, www.qmm.at<br />

Medieninhaber: QMM Quality Multi Media GmbH, Beatrixgasse 32, 1030 Wien,<br />

Redaktion: Mariahilfer Str. 51, 5. Stiege, 1060 Wien, Tel. 01/34 22 42-0, E-<strong>Mai</strong>l: office@qmm.at,<br />

Geschäftsführung: Andreas Dressler<br />

Chefredaktion: Nicole Spilker, Produktion: Susanne Dressler, Artdirektion: Gottfried Halmschlager,<br />

Mitarbeiter: Nadja Shah, Jürgen Zacharias<br />

Hersteller: NP-Druck Niederösterreichisches Pressehaus<br />

Gesamtauflage: 63.800 Exemplare (43.800 Exemplare ÖAK, 1. Halbjahr 2014)<br />

E-Paper: 20.000 Exemplare<br />

Coverfoto: rtf123<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 3


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> IM GESPRÄCH<br />

Herzensangelegenheit:<br />

<strong>WOHNEN</strong><br />

Seit August 2014 ist MVÖ-Präsident Georg Niedermühlbichler auch Landesparteisekretär<br />

der SPÖ Wien. Im Interview spricht er über erste Erfolge im neuen Job,<br />

populistische Wahlversprechen und Terrassenträume. Interview: Nicole Spilker Fotos: Matthias Heschl<br />

Seit vergangenem August bist du<br />

nicht nur MVÖ-Präsident, sondern<br />

auch Landesparteisekretär der SPÖ<br />

Wien. Was hat sich in deinem beruflichen<br />

Alltag verändert?<br />

Georg Niedermühlbichler: Vor allem<br />

der Zeitablauf und der Arbeitsmittelpunkt,<br />

der nun in der Löwelstraße ist.<br />

Natürlich fließt nun viel mehr Zeit in<br />

die Arbeit für die SPÖ. Einmal in der<br />

Woche bin ich bei der MVÖ, allerdings<br />

weiß ich diese dank hervorragender<br />

MitarbeiterInnen auch ohne mich in<br />

guten Händen.<br />

Was sind gerade so die Themen, die<br />

dich beschäftigen bei der SPÖ?<br />

Beim Wechsel habe ich natürlich auch<br />

überlegt, was wir im Bereich Wohnen<br />

machen und wie wir zeigen können,<br />

dass die Wiener Sozialdemokratie auf<br />

diesem Gebiet immer noch die Nummer<br />

1 ist. Dass sich Bürgermeister<br />

Häupl jetzt dazu entschieden hat, wieder<br />

Gemeindewohnungen zu bauen,<br />

finde ich wirklich eine hervorragende<br />

Entscheidung, natürlich auch als Präsident<br />

der Mietervereinigung.<br />

4 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

Bürgermeister Häupl ist nicht der Einzige,<br />

dem Gemeindewohnungen gerade<br />

ein Anliegen sind. Warum werden<br />

Wohnen und Bauen auch für andere<br />

Parteien immer wichtiger?<br />

Faktum ist, dass Wien wächst. Wir sind<br />

mittlerweile bereits die zweitgrößte<br />

deutschsprachige Stadt. Das ist sehr erfreulich,<br />

weil es bedeutet, dass Wien beliebt<br />

und auch eine Stadt der Chancen<br />

und Möglichkeiten ist. Um die zusätzlichen<br />

Menschen auch aufnehmen zu<br />

können, braucht es aber natürlich Investitionen<br />

in die Infrastruktur, in<br />

Schulen und Krankenhäuser etwa, aber<br />

auch im Wohnbereich. Hier ist auch der<br />

Bereich Gemeindewohnung ein wichtiger<br />

Faktor, wenn auch nicht der einzige.<br />

In Wien haben wir ja die hervorragende<br />

Situation, dass zwei Drittel – genau gesagt<br />

62 Prozent – der Menschen im geförderten<br />

Wohnbereich zu Hause sind.<br />

Hier wollen wir nun mit neuen Gemeindewohnungen<br />

das große Angebot<br />

noch erweitern.<br />

Michael Häupl sprach von 1.000 Gemeindewohnungen,<br />

die pro Jahr neu<br />

gebaut werden sollen. Die Grünen<br />

fordern 2.000, die FPÖ will gleich einmal<br />

5.000 jährlich – was ist realistisch<br />

auf lange Sicht?<br />

Natürlich kommt jetzt jeder lustig daher<br />

und wirft mit Zahlen um sich. Das<br />

sind allerdings populistische und nicht<br />

durchdachte Forderungen, denn wir<br />

haben in Wien ja bereits eine Neubauleistung<br />

von 7.000 geförderten Wohnungen<br />

im Jahr – die werden nach wie<br />

vor natürlich auch weiter gebaut. Und<br />

da ist die Zahl, die der Bürgermeister<br />

genannt hat – in den kommenden fünf<br />

Jahren nämlich 2.000 bis 2.500 – eine<br />

realistische. Uns ist es sehr wichtig, umsetzbare<br />

Ziele zu haben. Was uns ebenfalls<br />

wichtig ist, ist die Tatsache, dass die<br />

Wohnungen für ihre Mieter leistbar<br />

und sicher sind. Auch ein Eigenanteil<br />

fällt bei den neuen Objekten weg, es ist<br />

also ein Angebot an junge Menschen<br />

und Familien, damit diese eine Chance<br />

auf eine erste kostengünstige Wohnung<br />

haben. Wir glauben, dass wir mit diesem<br />

Zusatzangebot der wachsenden<br />

Stadt auch Rechnung tragen.<br />

2004 hat der damalige SPÖ-Wohnbaustadtrat<br />

und jetzige Bundeskanzler<br />

Werner Faymann den Bau von Gemeindewohnungen<br />

eingestellt. Was<br />

war der Grund?<br />

2004 lag schlicht eine andere Situation<br />

vor: Wien ist in den 1980er- und<br />

1990er-Jahren nicht mehr gewachsen,<br />

die Einwohnerzahl ist sogar zurückgegangen.<br />

Der damalige Wohnbaustadtrat<br />

Werner Faymann hat deshalb gesagt, er<br />

möchte den geförderten Wohnbau qualitativ<br />

hochwertiger machen. Sein Motto<br />

war, dass auch jemand, der in geförderten<br />

Wohnbauten wohnt, Anrecht auf<br />

eine schöne Wohnung und ein schönes<br />

Wohnhaus hat. Jetzt wächst Wien rasant<br />

und wir brauchen mehr günstigen<br />

Wohnraum – die Qualität darf natürlich<br />

nicht darunter leiden, aber den ein<br />

oder anderen architektonischen<br />

Schnickschnack kann man vielleicht<br />

weglassen. Wäre es nach mir gegangen,<br />

hätte man damit vielleicht schon ein<br />

bisschen früher begonnen, aber ich bin<br />

froh, dass der erste Bauplatz vom „Gemeindebau<br />

Neu“ nun bereits fixiert ist,<br />

nämlich im 10. Bezirk. Vielleicht geht<br />

sich heuer sogar schon der erste Spatenstich<br />

dort aus. Wir wollen nämlich bewusst<br />

zeigen, dass es sich nicht nur um<br />

leere Wahlversprechen handelt. Wir sagen<br />

konkret, wo was passiert – und die<br />

Menschen können sich darauf verlassen,<br />

dass das auch umgesetzt wird.<br />

Im 10. Bezirk steht bereits ein anderes<br />

Vorzeigeobjekt des geförderten<br />

Wohnbaus, das Sonnwendviertel<br />

mit Schwimmbad, Kino und vielen<br />

Sharing-Projekten. Sieht so auch der<br />

Gemeindebau der Zukunft aus?


„Ich bin froh, dass der erste Bauplatz vom ,Gemeindebau Neu‘ bereits<br />

fixiert ist, nämlich im 10. Bezirk. Vielleicht geht sich heuer sogar schon der<br />

erste Spatenstich dort aus. Wir wollen nämlich bewusst zeigen, dass es<br />

sich nicht nur um leere Wahlversprechen handelt.” Georg Niedermühlbichler<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 5


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> IM GESPRÄCH<br />

Ein paar Unterschiede wird es natürlich<br />

geben. In den geförderten Wohnbauanlagen,<br />

ob das nun das Sonnwendviertel<br />

ist oder auch die aspern Seestadt, wird<br />

es diesen Standard weiterhin geben.<br />

Aber der kostet natürlich auch. Bewohner<br />

müssen etwa einen Grundkostenanteil<br />

zahlen und die Zusatzangebote<br />

schlagen sich in den Betriebskosten für<br />

die Mieter nieder. Bei der „Gemeindewohnung<br />

Neu“ soll es sich um wirklich<br />

kostengünstige Wohnungen für junge<br />

Familien handeln, die nicht qualitativ<br />

minderwertiger gebaut werden, aber<br />

vielleicht keinen kostentreibenden Pool<br />

haben. Aber wir wollen diese Gemeindewohnungen<br />

ja nicht solitär bauen<br />

und daher können die Bewohnerinnen<br />

und Bewohner etwa das Freizeitangebot<br />

der rundherum liegenden Genossenschaftswohnungen<br />

mitnutzen.<br />

Du bist auch international viel unterwegs.<br />

Wo steht Wien im internationalen<br />

Vergleich?<br />

Ich komme nicht mehr so viel herum<br />

wie früher, besuche aber natürlich so<br />

wichtige Veranstaltungen wie etwa<br />

demnächst wieder die der IUT (Anm.:<br />

International Union of Tenants) in Stockholm.<br />

Zwei Tage lang wird dort über<br />

europäische Wohnpolitik diskutiert,<br />

und Wien wie auch der Wiener Bürgermeister<br />

spielen dabei eine wichtige Rolle.<br />

Denn alleine mit der von Wien ausgegangenen<br />

Resolution, dass in den<br />

Wohnbau nicht eingegriffen werden<br />

darf und der geförderte Wohnbau auch<br />

weiterhin geförderter Wohnbau bleiben<br />

muss und es hier nicht zu Regularien<br />

seitens der europäischen Kommission<br />

kommen darf, hat gezeigt, dass Bürgermeister<br />

Häupl und die Stadt Wien ein<br />

großer Bündnispartner der europäischen<br />

Mieterschützer sind.<br />

Wien ist also im Wohnbereich eine<br />

Vorzeigestadt?<br />

Wien ist die europäische Hauptstadt des<br />

sozial geförderten Wohnbaus, das kann<br />

man ohne Umschweife sagen. Es bewundern<br />

uns alle anderen Länder,<br />

alle Mieterschutzorganisationen fragen,<br />

wie wir so viele kostengünstige Wohnungen<br />

mit so hoher Qualität zur<br />

Verfügung stellen können.<br />

Man merkt, dass Wohnen nach wie<br />

vor eine Herzensangelegenheit von<br />

dir geblieben ist. Was zipft dich im<br />

Wohnrecht immer noch an und was<br />

zählst du zu deinen größten Erfolgen?<br />

6 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

Begeisterter Wohnrechtler.<br />

MVÖ-Chef Georg Niedermühlbichler<br />

im Gespräch mit <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong>-<br />

Chefredakteurin Nicole Spilker über<br />

den neuen Gemeindebau und ein<br />

wachsendes Wien.<br />

GEORG NIEDERMÜHLBICHLER<br />

1966 in Tirol geboren. Mit 17 Jahren zieht es<br />

ihn nach Wien, wo er zwölf Jahre bei Wienstrom<br />

arbeitet, ehe der gelernte Elektroinstallateur Bezirksgeschäftsführer<br />

der SP Innere Stadt wird<br />

(1998–2006). Ab 2007 als Geschäftsführer der<br />

Mietervereinigung Österreichs tätig, zu deren<br />

Präsident er 2008 gewählt wird. Im Juli 2014<br />

holt Bürgermeister Michael Häupl ihn als Landesparteisekretär<br />

der SPÖ Wien. Niedermühlbichler<br />

ist verheiratet, hat eine Tochter und einen<br />

Sohn.<br />

Gute Frage, denn ich bin ja nach wie<br />

vor Präsident der Mietervereinigung<br />

und möchte das auch länger bleiben.<br />

Wenn mich meine Freunde auch weiterhin<br />

wollen, werde ich auch 2016 kandidieren.<br />

Es gab viele Highlights in den<br />

vergangenen acht Jahren, etwa die Erneuerung<br />

der MVÖ, also die Optik des<br />

neuen Servicecenters wie auch die Erneuerung<br />

der Software, die uns ermöglicht,<br />

kundenfreundlicher zu sein und<br />

unsere Mitglieder noch besser zu betreuen.<br />

Auch dass die Mitgliederzahlen<br />

nach wie vor steigen, freut mich sehr.<br />

Im Bereich des Wohnrechts ist es sicher<br />

ein Highlight, dass es uns gelungen ist,<br />

die Kaution im Außerstreitverfahren<br />

zurückerstreiten zu können. Das bedeutet,<br />

dass für die Rückzahlungen von<br />

Kautionen nicht mehr mit teurem Anwalt<br />

vor Gericht gezogen werden muss,<br />

sondern nun die Schlichtungsstelle<br />

übernimmt. Für unsere Mitglieder ist<br />

das teils viel Geld, ein Erfolg also umso<br />

schöner zu beobachten. Auch die Weiterentwicklung<br />

der Thermenfrage, die<br />

für mich allerdings nur ein Zwischenschritt<br />

ist, und die reduzierten Makler-<br />

provisionen sind große Erfolge. Was<br />

mich nach wie vor maßlos ärgert, ist,<br />

dass es offensichtlich nicht oder nur<br />

schwer möglich ist, auf Bundesebene zu<br />

einem fairen Mietrecht zu kommen.<br />

Nämlich zu einem für Verbraucher<br />

transparenten Recht, das erkennen lässt,<br />

wie viel Miete verlangt werden darf, also<br />

klare Mietzinsobergrenzen aufzeigt.<br />

Nach wie vor bewegt sich die ÖVP zu<br />

diesem Thema auf Bundesebene nicht.<br />

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf<br />

und bin zuversichtlich. Ruth Becher,<br />

unsere Bundes-Bautensprecherin, hat ja<br />

bereits ein Generalmietrecht vorgelegt –<br />

jetzt ist die ÖVP am Zug.<br />

Du hast ja selbst eine sehr schön<br />

hergerichtete Mietwohnung. Gibt<br />

es noch einen Wohntraum, den du<br />

dir dort erfüllen möchtest?<br />

(lacht) Ja, so ein bisschen Handwerken<br />

ist schon mein Hobby, das stimmt. Aber<br />

meine Frau ist eher diejenige, die immer<br />

mal wieder etwas verändern möchte.<br />

Ich freue mich jetzt einfach auf den<br />

Sommer, wenn man die Terrasse wieder<br />

bepflanzen kann und die Sträucher zu<br />

blühen beginnen. Gerade im jetzigen,<br />

sehr zeitintensiven Job ist es für mich<br />

wichtig, dass ich mich auch mal eine<br />

halbe Stunde zurückziehen kann. Wir<br />

laden uns aber auch gerne Freunde zum<br />

Grillen ein. Aus meiner Sicht ist unsere<br />

Wohnung zurzeit also absolut perfekt.<br />

Aber der Vorteil einer Mietwohnung ist<br />

ja, dass man flexibel ist, wenn sich die<br />

Lebenssituation verändert. Jeder sollte<br />

seinen Wohntraum leben, wie er es gerne<br />

möchte. Und das ist eigentlich ja<br />

auch das Ziel, das ich in meinem Job<br />

verfolge.


klapp<br />

bett<br />

nach<br />

maß.<br />

8010 Graz | Conrad-von-Hötzendorf-Straße 63/neben Stadthalle | T +43 316 831183<br />

1010 Wien | Schellinggasse 1/Ecke Weihburggasse | T +43 1 698 14 40


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> MIX<br />

Essen auf Rädern 2.0<br />

Mobile Gourmet-Tempel<br />

Noch gibt sich der Trend zögerlich, zu übersehen ist er aber nicht mehr: Immer mehr Food Trucks erobern wie in den USA die Straßen und Mittagspausen<br />

Österreichs. Die mobilen Imbisse stehen auf Parkplätzen großer Firmen, vor Museen und auf Wochenmärkten, vor Clubbing-Locations,<br />

auf Straßenfesten, Festivals oder auch privaten Partys und versorgen dort Hungrige mit frisch zubereiteten Speisen. Die meisten Trucks sind auf<br />

spezielle Gerichte spezialisiert und setzen – im Unterschied zu den weit verbreiteten mobilen Pommes- und Würstelbuden – auf Qualität, hochwertige<br />

Zutaten und ansprechende Optik. Termine und aktuelle Positionen geben die Betreiber meist online vor allem über Facebook und Twitter<br />

bekannt.<br />

Food-Truck-Termine in Österreich<br />

Street Food Market in Graz, von 12. bis 14. Juni<br />

in der Designhalle Graz, www.streetfoodgraz.at<br />

Street Food Market Festival in Linz, von 19. bis<br />

21. Juni in Linz, www.streetfoodaustria.com<br />

Milestone Diners Club – Street Food Clubbing,<br />

einmal im Monat im 2. Bezirk in Wien,<br />

www.streetfoodvienna.at<br />

Wrapstars und Hy-kitchen jeweils von Montag<br />

bis Donnerstag auf der Freyung in Wien (11.00<br />

bis 19.00 Uhr), www.streetfoodvienna.at<br />

AB IN DEN FORSCHERGARTEN!<br />

Mit dem Verzicht auf Pestizide, auf chemisch-synthetische Dünger und ganz ohne Torf hat<br />

sich die Garten Tulln in den vergangenen Jahren als ökologische Gartenschau einen Namen<br />

gemacht. Teil des Projekts ist auch ein umfangreiches Aktivprogramm: So können<br />

Kids jeden Sonntag in den Sommerferien von 15.00 bis 17.30 Uhr kostenlos an „Aktiv im<br />

Forschergarten“ teilnehmen und die Tierwelt im Gartenteich und im Kompost erforschen.<br />

www.diegartentulln.at<br />

Bieriges Vergnügen<br />

IN LINZ DREHT SICH ALLES UM HOPFEN & MALZ<br />

Nachdem das Craft Bier Fest Wien Anfang <strong>Mai</strong> ein großer<br />

Erfolg war, kommt nun einige Kilometer weiter westlich<br />

das oberösterreichische Publikum in den Genuss. Zum<br />

Craft Bier Fest Linz von 5. bis 6. Juni in der Löshalle in<br />

der Tabakfabrik Linz haben sich rund 40 heimische<br />

Kleinbrauereien und internationale Kreativbrauer<br />

angekündigt. Dazu wird es ein spannendes Rahmenprogramm<br />

und tolle kulinarische Versorgung durch lokale<br />

Betriebe geben. Und ganz sicher auch die eine oder andere<br />

bierige Überraschung.<br />

www.craftbierfest.at<br />

8 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

TIPP


NEUERSCHEINUNGEN: ERLESEN LEBEN<br />

Boden nutzen<br />

Die Frage der Verfügbarkeit<br />

von Grund und Boden<br />

ist eine der Kernfragen<br />

(aktueller und vergangener)<br />

gesellschaftlicher<br />

Entwicklung. Gerhard<br />

Senft versammelt in<br />

„Land und Freiheit“<br />

unterschiedliche Ansichten<br />

zum Thema. Promedia<br />

Verlag, € 15,90<br />

Entdeckungsreise<br />

Sommerzeit ist Reisezeit,<br />

und da wir diese immer<br />

öfter mit Wochenendtrips<br />

verbringen, ist diese<br />

Tipp-Sammlung der NY<br />

Times eine perfekte Prä-<br />

Urlaubs-Lektüre. „36<br />

Hours. 125 Wochenenden<br />

in Europa“, Taschen<br />

Verlag, € 29,99<br />

Im Selbstbau<br />

Vom Mini-Gewächshaus<br />

bis zum Komposter, der<br />

Vogelfutterstelle und dem<br />

stylischen Rankgerüst. In<br />

„Garten-Projekte: für<br />

Selbermacher“ finden sich<br />

zahlreiche Tipps und<br />

Bauanleitungen für die<br />

individuelle Gestaltung<br />

ihres Gartens. BLV<br />

Bucherverlag, € 14,99<br />

Voll im Trend<br />

Schöne Ausmalbücher für<br />

Erwachsene sind derzeit so<br />

etwas von in, und wenn<br />

wir uns die insgesamt 50<br />

Gartenmotive in „Nature<br />

Inspiration“ ansehen, dann<br />

wird auch ganz schnell klar,<br />

warum. Fast zu schade zum<br />

Ausmalen. Edition Michael<br />

Fischer, € 4,99<br />

Konflikt Lösung(en)<br />

Außergerichtliche Streitbeilegungen<br />

haben viele Vorteile, stellen alle<br />

Betroffenen aber auch vor große<br />

Herausforderungen. Eine<br />

Zusammenfassung unterschiedlichster<br />

Sichtweisen und möglicher<br />

Problemstellungen ist in „Option<br />

Schlichtung. Eine neue Kultur der<br />

Konfliktlösung“ nachzulesen.<br />

Verlag Österreich, € 35,-<br />

Fotos: Hildegard Wurst, Die Garten Tulln, www.inShot.at, beigestellt<br />

Natürlich schön<br />

Deko-Iden für für alle Jahreszeiten<br />

Neue Accessoires für die Anrichte im<br />

Wohnzimmer oder die Kommode im<br />

Vorhaus müssen nicht immer teuer<br />

gekauft werden. Wer mit offenen Augen durch<br />

die Natur geht, wird auch dort so manch kreative Möglichkeit entdecken.<br />

Schneckenhäuser etwa, Muscheln, Federn oder Rindenstücke. Aber auch Blätter, Hölzer oder<br />

Tannenzapfen können zur Aufhübschung der eigenen vier Wände beitragen. Wie sich diese<br />

Fundstücke zu neuen Deko-Elementen, zu Kerzenhaltern oder Windlichtern kombinieren lassen,<br />

zeigt dieses Buch auf 77 Seiten. „Deko-Ideen aus der Natur: Für Frühling, Sommer, Herbst &<br />

Winter“, Christophorus Verlag, € 14,99<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 9


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> AKTUELL<br />

Leistbarer<br />

Wohnraum für alle!<br />

Immer mehr Österreicher können sich eine Wohnung<br />

nur schwierig oder gar nicht leisten. Die MVÖ fordert daher<br />

politische Rahmenbedingungen für einen fairen Mietzins.<br />

daher 20 Prozent der richtigere Ansatz,<br />

schließlich müssen Mieter und Mieterinnen<br />

neben der Gesamtmiete auch noch<br />

die Energiekosten sowie Ausgaben für Telefon<br />

und Internet tragen.<br />

Was bedeutet das in Zahlen?<br />

Derzeit liegt das Mediannettoeinkommen<br />

der unselbständig Erwerbstätigen bei<br />

rund 1.544 Euro pro Monat (darin sind<br />

bereits das 13. und 14. Monatsgeld berücksichtigt).<br />

Median bedeutet, dass 50<br />

Prozent mehr und 50 Prozent weniger<br />

verdienen. Geht es nach der MVÖ, darf<br />

bei diesem Nettoeinkommen eine Wohnung<br />

für eine Person nicht mehr als 309<br />

Euro (20 Prozent) kosten, nimmt man die<br />

25 Prozent im Entwurf zum Universalmietrecht<br />

als Maßstab, dürfte die Wohnung<br />

maximal 386 Euro brutto kosten.<br />

Im Regierungsübereinkommen haben<br />

sich SPÖ und ÖVP im Jahr 2013 auf eine<br />

Offensive für „leistbares Wohnen“<br />

geeinigt. Eine Arbeitsgruppe im Justizministerium<br />

sollte dazu Expertenvorschläge<br />

präsentieren, doch rasch zeigte sich, dass<br />

die Interessensgruppen keine gemeinsame<br />

Zielrichtung entwickeln konnten – Ende<br />

2014 wurde das Scheitern offziell. Danach<br />

sind die Verhandlungen ins Parlament<br />

übergewechselt, die Abgeordneten zum<br />

Nationalrat Mag.a Ruth Becher (SPÖ)<br />

und Johann Singer (ÖVP) haben im Februar<br />

die parlamentarischen Verhandlungen<br />

aufgenommen. Ergebnisse gibt es bislang<br />

keine, als Ziel für eine Mietrechtsnovelle<br />

wurde aber der Juni <strong>2015</strong> angepeilt.<br />

Während aus Sicht der SPÖ leistbares<br />

Wohnen durch Mietzinsgrenzen erreicht<br />

werden kann, hat die ÖVP dazu bislang<br />

mit der Forderung nach mehr Eigentum<br />

und mehr Neubau geantwortet. Da es<br />

derzeit mehr Wohnungssuchende als<br />

leistbare Wohnungen gibt und Neubauten<br />

dauern, erscheint der Lösungsansatz<br />

der ÖVP wenig lösungsorientiert.<br />

Was ist nun leistbar?<br />

Dieser Frage ist man bei der Erstellung<br />

des Entwurfs zum Universalmietrecht auf<br />

den Grund gegangen. Dort wird von<br />

rund 25 Prozent des Nettoeinkommens<br />

für eine Kaltmiete (Miete plus Betriebskosten<br />

und Steuern, ohne Heizung,<br />

Strom, Telefon) ausgegangen. Volkswirtschaftlich<br />

betrachtet erscheint das sogar<br />

noch zu hoch gegriffen, denn jeder Euro,<br />

der in den Immobilienmarkt fließt, fehlt<br />

anderen Wirtschaftstreibenden und senkt<br />

die Kaufkraft. Aus Sicht der MVÖ wären<br />

Wie groß darf die Wohnung dann sein?<br />

Eine Kategorie-A-Wohnung, aber auch<br />

die Richtwert-A-Wohnung, setzen eine<br />

Mindestgröße von 30 Quadratmetern<br />

voraus. Die meisten Menschen brauchen<br />

heutzutage aber etwas mehr Platz, und<br />

daher geht das Universalmietrecht von einer<br />

Wohnungsgröße von 40 bis 45 Quadratmetern<br />

aus und kommt damit auf einen<br />

Nettomietzins von 5,50 Euro pro<br />

Quadratmeter.<br />

Der Immobilienwirtschaft ist dieser Vorschlag<br />

natürlich ein Dorn im Auge, sie<br />

wirbt für freie Mieten. Dadurch würden<br />

mehr Wohnungen auf den Markt kommen<br />

und insgesamt die Mieten fallen.<br />

Der von der SPÖ vorgeschlagene Entwurf<br />

zu einem Universalmietrecht wird grundsätzlich<br />

abgelehnt, nicht einmal<br />

darüber reden will man. Mehr noch, im<br />

Gründerzeithaus soll es zukünftig gar keine<br />

Foto: Fotolia<br />

10 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


Mietzinsgrenzen mehr geben, der Markt<br />

reguliere schließlich am besten die Miethöhe.<br />

Zudem seien die Vorschläge der SPÖ<br />

unrealistisch, für private Investoren rechne<br />

sich das alles gar nicht. Ein verärgerter<br />

Hauseigentümer konfrontierte die Mietervereinigung<br />

mit ihrem Mietzinsrechner<br />

und rechnete vor, dass es sich für ihn<br />

nicht mehr rechne zu sanieren oder zu<br />

vermieten. Dieses Argument hören wir<br />

öfter, fragen wir dann genauer nach, stellt<br />

sich heraus, dass es sich sehr wohl rechnet,<br />

die Erwartungen aber andere wären.<br />

Der Verdienst soll aus Sicht der Vermieter<br />

nach Möglichkeit hoch sein, rasch anfallen<br />

und wenig Aufwand bedeuten.<br />

Aber was wären die Vermieter ohne die<br />

Mieter, die sich den geforderten Zins<br />

auch leisten können müssen? Aus Sicht<br />

der MVÖ muss daher die Miete in jedem<br />

Fall leistbar sein, und diese Leistbarkeit<br />

orientiert sich am Einkommen der Menschen<br />

in unserem Land. In Österreich<br />

verdienen rund 70 Prozent weniger als<br />

2.000 Euro netto im Monat und 50 Prozent<br />

weniger als 1.544 Euro. Es ist daher<br />

aus politischer Sicht wohl zuerst dafür<br />

Sorge zu tragen, dass die Menschen ein<br />

leistbares Dach über dem Kopf haben,<br />

der Gewinn des Immobilienbesitzers sollte<br />

erst an zweiter Stelle stehen. Natürlich<br />

sollten die Mieteinnahmen so hoch sein,<br />

dass man eine Wohnung und das Haus<br />

erhalten kann. Und natürlich ist Kritik<br />

berechtigt, wenn die gesetzgebenden Körperschaften<br />

einen modernen teuren Standard<br />

mittels Bauordnung oder Elektrotechnikgesetz<br />

verlangen, ohne darauf<br />

Rücksicht zu nehmen, wie die Menschen<br />

dies bezahlen können. Aber alles, was<br />

über die Erhaltungskosten hinaus geht,<br />

also der Mehrwert (Gewinn oder Profit),<br />

ist ein Anspruch, den wir uns als Gesellschaft<br />

leisten können müssen. Dieser Anspruch<br />

hängt nämlich immer auch von<br />

den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen<br />

ab und die sind derzeit sehr schlecht.<br />

Wer auf Banken Geld liegen hat, muss ab<br />

einer gewissen Summe sogar Strafzinsen<br />

bezahlen und monatlich wird Kaufkraft<br />

eingebüßt. Wir haben derzeit eine Deflation<br />

und die Arbeitslosenrate steigt. Aus<br />

politischer Sicht ist es daher wichtiger, die<br />

Sicherheit des Wohnens zu betonen als<br />

jene des freien Mietzinses. In schwierigen<br />

Zeiten ist es wichtig, dass Grundbedürfnisse<br />

gesichert sind und „Wohnen“ ist ein<br />

Grundbedürfnis. Jemand, der ein Zinshaus<br />

hat, kann sich leichter Sicherheit<br />

verschaffen, er hat mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />

als jemand, der zur Miete<br />

wohnt – und das ist immerhin die Hälfte<br />

der österreichischen Bevölkerung!<br />

Die MVÖ engagiert sich für diese Hälfte<br />

und es ist nachgewiesen, dass man mit<br />

4 Euro pro Quadratmeter ein Haus<br />

leicht erhalten und auch eine Wohnung<br />

brauchbar machen kann, wenn man<br />

richtig wirtschaftet und keine besonders<br />

hohen Profiterwartungen hat. Vor diesem<br />

Hintergrund ist es vielleicht nachvollziehbar,<br />

dass die Frage, was rechnet<br />

sich – im Sinne von wie viel Gewinn ist<br />

möglich? –, eine zweitrangige geworden<br />

ist. Derzeit rechnet sich so vieles nicht,<br />

was wir als Menschen aber dringend<br />

bräuchten – in Bezug auf unsere Gesundheit,<br />

Umwelt, Bildung und soziale Sicherheit.<br />

Wenn wir als Mietervertretung uns<br />

daher dem Thema Mietzins und dessen<br />

Höhe stellen, dann ist unsere Leitgedanke:<br />

„Was dient uns allen und dem friedlichen<br />

Zusammenleben?“. Und in diesem<br />

Sinne hoffen und erwarten wir von<br />

der Politik ein Mietrecht, das leistbaren<br />

Wohnraum für alle möglich macht.<br />

Mitglieder werben & gewinnen!<br />

Mehr als 70.000<br />

Mitglieder vertrauen<br />

uns bereits<br />

Die MVÖ will noch stärker werden.<br />

Helfen Sie mit – werben auch Sie neue<br />

Mitglieder. Davon profitieren Sie in<br />

mehrfacher Hinsicht: Je stärker die MVÖ<br />

ist, umso stärker kann sie sich für die<br />

Interessen der Mieterinnen und Mieter<br />

einsetzen. Als Dankeschön für Ihre<br />

Werbung können Sie Ende <strong>2015</strong> sogar<br />

einen Wellnessurlaub gewinnen!<br />

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IN RUST<br />

Ende <strong>2015</strong> verlosen wir<br />

unter allen Mitgliedswerbern<br />

einen Wellnessurlaub!<br />

Wenn Sie gewinnen, können<br />

Sie ein Wochenende am<br />

Neusiedler See im Seehotel<br />

Rust genießen.<br />

Ihr Gewinn!<br />

So werben Sie ein Mitglied!<br />

Senden Sie eine Postkarte mit folgenden Daten des von Ihnen geworbenen neuen Mitgliedes:<br />

Vorname, Nachname, Straße, PLZ, Ort, Geburtsdatum, E-<strong>Mai</strong>l, Datum, Unterschrift sowie<br />

geworben von (Ihre Mitgliedsnummer, Name, Adresse). Bitte vollständig ausfüllen und an<br />

die Zentrale der Mietervereinigung Österreichs schicken.<br />

An Mietervereinigung Österreichs, Zentrale Wien, Reichsratsstraße 15, 1010 Wien


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> FALLBEISPIEL<br />

Heizkosten<br />

unter der Lupe<br />

MVÖ Oberösterreich:<br />

Nicole Hager Wildenrotter<br />

Die Mieterinnen und Mieter einer<br />

neueren im Jahr 2011 von der G.<br />

Siedlungsgesellschaft m.b.H. übergebenen<br />

Wohnanlage staunten nicht<br />

schlecht, als sie die ersten Heizkostenabrechnungen<br />

von der damaligen Enserv,<br />

nunmehr Energie AG Power Solutions<br />

GmbH, zugestellt bekamen. Statt den erwarteten<br />

0,70 bis 0,80 Euro pro Quadratmeter<br />

und Monat betrug der tatsächliche<br />

durchschnittliche Heizkostenaufwand 1,10<br />

bis 1,33 Euro pro Quadratmeter und Monat.<br />

Die Mieterinnen und Mieter hatten<br />

auf die Angaben in den Bewerbungsunterlagen<br />

vertraut, in der die Kosten rund ein<br />

Drittel geringer dargestellt worden waren.<br />

Die Empörung über die unerwartet hohen<br />

Heizkosten war auch deswegen so groß,<br />

weil in den Vermarktungsunterlagen der<br />

G. Siedlungsgesellschaft m.b.H. von einem<br />

Niedrigstenergiehaus die Rede war. In der<br />

Baubeschreibung wurden energiesparende<br />

12 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

Aus der Praxis der Rechtsabteilung:<br />

Die MVÖ Oberösterreich konnte für die<br />

Mieter einer Wohnanlage nach der<br />

Überprüfung der Heizkostenabrechnung<br />

insgesamt 14.000 Euro zurückholen.<br />

Maßnahmen wie hochwärmegedämmtes<br />

massives Ziegelmauerwerk, ein Vollwärmeschutz<br />

mit 20 cm, eine wärmegedämmte<br />

Hauseingangstüre und eine Solaranlage<br />

sowie eine zentrale Wohnraumlüftung mit<br />

Wärmerückgewinnung angeführt. Die<br />

Mietergemeinschaft wendete sich in der<br />

Folge an die Mietervereinigung Oberösterreich<br />

und beauftragte diese, den überhöhten<br />

Heizkosten auf den Grund zu gehen.<br />

Wie sich im Zuge der Besprechungen auch<br />

unter Beiziehung von Sachverständigen<br />

herausstellte, war die Bauausführung gut.<br />

Die effektiven Energiekosten (ohne Abrechnungs-<br />

und Ablesekosten, ohne Heizungsstrom,<br />

Service- und Wartungskosten,<br />

Reparaturen und gegebenenfalls Erneuerung)<br />

entsprachen auch den durchschnittlichen<br />

Werten von Niedrigstenergiehausmodellen.<br />

Was die Mieterinnen<br />

und Mieter bei Abschluss ihrer Verträge allerdings<br />

nicht wussten, war der Umstand,<br />

dass in dem seinerzeit abgeschlossenen<br />

Wärmelieferungsvertrag zwischen der G.<br />

Siedlungsgesellschaft und der damaligen<br />

Enserv ein Grundpreis vereinbart wurde,<br />

der auch zahlreiche Zusatzleistungen enthielt.<br />

So wurden damit auch Aufwendungen<br />

für einen 24-Stunden Bereitschaftsdienst,<br />

Wartungs- und Serviceleistungen,<br />

sowie die Reparaturen und etwaige notwendige<br />

Erneuerungskosten abgegolten.<br />

Dazu kamen die Abrechnungs- und die<br />

Ablesekosten. All diese zusätzlichen Aufwendungen<br />

erhöhten konsequenterweise<br />

die ursprünglich veranschlagten Heizkostenbeträge<br />

beträchtlich.<br />

Von der Mietervereinigung Oberösterreich<br />

wurde daher die Höhe des verrechneten<br />

Grundpreises beanstandet und beeinsprucht.<br />

Im Einspruch wurde dargelegt,<br />

dass die in den Grundkosten enthaltenen<br />

Aufwendungen für Reparaturen<br />

und Erneuerung von der gemeinnützigen<br />

Bauvereinigung über den Weg<br />

der Instandhaltung zu finanzieren sind.<br />

Die Mieterinnen und Mieter sprachen<br />

sich klar dafür aus, dass die Verträge mit<br />

der Enserv inhaltlich dahingehend eine<br />

einschneidende Korrektur erfahren sollten,<br />

dass ausschließlich die Wartungsund<br />

Servicekosten weiterhin auf Betriebskosten<br />

gebucht werden dürfen.<br />

Nach intensiven, von der Mietervereinigung<br />

Oberösterreich geführten, Verhandlungen<br />

konnte erreicht werden,<br />

dass rückwirkend ab 2011/12 der Wärmelieferungsvertrag<br />

neu ausverhandelt<br />

wurde und der Grundpreis eine entsprechende<br />

angemessene Reduktion erfuhr.<br />

Die Heizkostenabrechnungen für 2011<br />

auf 2012 und 2012 auf 2013 wurden entsprechend<br />

korrigiert. Das Bemühen der<br />

Siedlungsgesellschaft, hier eine mieterfreundliche<br />

Lösung zu erwirken, soll in<br />

diesem Zusammenhang hervorgehoben<br />

werden.<br />

Im Zuge der Verhandlungen stellte sich<br />

zudem heraus, dass die installierte Solaranlage<br />

längere Zeit eine Funktionsstörung<br />

hatte und dadurch Energieeinsparungen<br />

nicht möglich waren. Für die<br />

rund 38 Mietkaufwohnungen wurden<br />

für die beiden Heizkostenabrechnungsperioden<br />

2011/2012 und 2012/2013 von<br />

der Enserv Gutschriften in der Höhe<br />

von brutto 11.851,78 Euro ausbezahlt.<br />

Für den unnötigen Energieverbrauch<br />

aufgrund der kaputten Solaranlage wurden<br />

2.700 Euro brutto ausbezahlt. In<br />

Summe konnte die MVÖ Oberösterreich<br />

somit 14.000 Euro für die Mieterinnen<br />

und Mieter zurückholen!<br />

Fotos: 123rf; OÖ Meitervereinigung


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> LIEBLING<br />

EIN ZWEISITZER<br />

ZUM DENKEN<br />

Foto: Matthias Heschl<br />

„Diese Ledercouch habe<br />

ich mir vor 20 Jahren gekauft, und dass<br />

sie überhaupt heute in meinem Büro<br />

steht, verdankt sie dem Umstand, dass<br />

ich zu jener Zeit brutto von netto noch<br />

nicht so gut unterscheiden konnte.<br />

Sprich: Eigentlich war sie für meine<br />

damaligen Verhältnisse viel zu teuer.<br />

Gelohnt hat sich die Investition allemal,<br />

denn auf ihr sind viele meiner<br />

Programme sitzend oder liegend entstanden.<br />

Ein Zweisitzer hat sich für<br />

mich dabei als ideale Größe zum<br />

Denken herausgestellt. Sentimentalen<br />

Wert hat sie sowieso: Meine längst verstorbene<br />

Katze hat sie ordentlich besudelt,<br />

und im Laufe der Zeit hat sich der<br />

ein oder andere Gast auf ihr auch mit<br />

einem Brandloch verewigt. Ich pflege<br />

mein gutes Stück übrigens ab und an<br />

mit ein wenig Lederseife. Mit etwas<br />

Glück hält es so lange wie ich selbst.”<br />

THOMAS MAURER<br />

ist 1967 in Wien geboren und seit 1988<br />

als Kabarettist auf allen wichtigen Bühnen<br />

Österreichs unterwegs. Bekannt ist<br />

der Romy- und Nestroy-Preisträger aber<br />

auch für seine Zusammenarbeit mit Kollegen<br />

(Hader, Palfrader, Scheuba, Puntigam<br />

…), u. a. für Fernsehprojekte wie<br />

„Die kranken Schwestern“, „Die 4 da“<br />

oder „Wir Staatskünstler“. Der gelernte<br />

Buchhändler ist momentan mit „Neues<br />

Programm“ u. a. im Wiener Kabarett<br />

Niedermair und dem Theatercafé Graz<br />

zu sehen.<br />

Termine und Infos unter:<br />

www.thomasmaurer.at<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 13


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />

Am 3. Juni <strong>2015</strong> ist<br />

Europäischer Tag des<br />

Fahrrades. Der einstige<br />

Drahtesel ist mittlerweile<br />

zum echten<br />

Lifestyle-Objekt und<br />

Lieblings-Fortbewegungsmittel<br />

in Großstädten<br />

geworden.<br />

Trotzdem läuft’s nicht<br />

überall rund. Ein<br />

Bericht zur Lage der<br />

Radnation Österreich.<br />

REIFEN<br />

LEISTUNG<br />

TEXT: NICOLA SCHWENDINGER<br />

Wenn am 19. <strong>Mai</strong> die bis dato<br />

größte Radsammlung der<br />

Welt – die Embacher-<br />

Collection – im Wiener<br />

Dorotheum unter den Hammer gekommen<br />

ist, finden wieder ein paar Vorzeigemodelle<br />

den Weg in neue Fahrradabstellräume<br />

– oder doch eher Wohnzimmer?<br />

Es ist erstaunlich, was für einen Spurwechsel<br />

das Image des Radfahrens in den<br />

vergangenen Jahren vollbracht hat. Vorbei<br />

sind die Zeiten, in denen Journalisten<br />

etwas abfällig das Wort Drahtesel verwendet<br />

haben, das Cyclopedia kennt heute<br />

nur noch Begriffe wie „Urban Design Bikes“<br />

und „Electric Drivestyle“, wobei<br />

Mountainbikes nach wie vor die Bestseller<br />

im Handel sind. Die Zeitungen sind<br />

voll mit innovativen Projekten, sei es ein<br />

E-Bike, bei dem der Akku fast unsichtbar<br />

ist, der bei Spar erhältliche BikePack-Karton<br />

zum Transportieren von Einkäufen,<br />

eine Smartphone-Halterung für den Lenker<br />

oder auch einfach die neuesten Erfolgszahlen.<br />

Apropos die Zahlen: Wien<br />

hält derzeit bei einem Radanteil von gut<br />

sieben Prozent. Das ist zwar Rekord für<br />

die Donaumetropole, aber auch deutlich<br />

weniger, als sich Verkehrsstadträtin Maria<br />

Vassilakou zum Amtsantritt 2010 vorgenommen<br />

hatte. Zehn Prozent sollten es<br />

<strong>2015</strong> sein. Nichtsdestotrotz haben alle<br />

den Radverkehr betreffenden Zahlen ein<br />

Plus vorangesetzt. Seien es die 585.000<br />

14 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


„Unter den Städten mit mehr<br />

als 1,5 Millionen Einwohnern<br />

ist Wien mittlerweile durchaus<br />

als fahrradfreundlich zu<br />

bezeichnen.“<br />

Martin Blum,<br />

Radbeauftragter der Stadt Wien<br />

Nutzer der für jeweils eine Stunde Gratis-<br />

Leihräder Citybike (plus 21 Prozent im<br />

Vergleich zu 2013) oder die durchschnittliche<br />

Anzahl der Radler an frequentierten<br />

Zählstellen wie dem Opernring (plus 68<br />

Prozent gegenüber 2010). Nicht zu vergessen<br />

die Wohnprojekte der Stadt. So<br />

beginnt etwa diesen Herbst der Bau einer<br />

geförderten Anlage im 23. Bezirk, in der<br />

eine eigene Radwerkstatt mit einziehen<br />

soll. Die ebenfalls geplante<br />

E-Bike-Tankstelle ist da fast schon ein bisschen<br />

„No na“-Standard. Man darf also<br />

festhalten: Radfahren boomt – so reißerisch<br />

das auch klingt. Nichtsdestotrotz ist<br />

Wien noch meilenweit entfernt von Städten<br />

wie Kopenhagen, in denen jeder<br />

Zweite einmal täglich in die Pedale steigt.<br />

So viele Rankings die Stadt in puncto Lebensqualität<br />

auch anführt – wenn’s um<br />

das Radl geht, steigt Wien meistens eher<br />

schlecht aus oder bleibt einfach unerwähnt.<br />

Martin Blum einhakt – wohlgemerkt ohne<br />

Schmidts Aussagen gehört zu haben.<br />

„Städte haben eine unterschiedliche Geschichte<br />

und andere Voraussetzungen.<br />

Die im Vergleich zu Wien deutlich kleineren<br />

Städte Amsterdam oder Kopenhagen<br />

haben in den 1970er-Jahren, zur Zeit der<br />

Massenmotorisierung, bereits begonnen,<br />

aufs Fahrrad zu setzen. In Wien startete<br />

das erst in den 1980er-Jahren. Unter den<br />

Städten mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern<br />

ist Wien mittlerweile durchaus<br />

als fahrradfreundlich zu bezeichnen“, so<br />

der Experte. Bei den Millionenmetropolen<br />

wird eine freilich immer wieder als<br />

Positivbeispiel angeführt: London. Die<br />

Stadt an der Themse schafft es in schöner<br />

Regelmäßigkeit mit Milliardenprojekten<br />

wie Rad-Highways in die Schlagzeilen. In<br />

Wien ist man derzeit eher bemüht, Radstraßen<br />

in möglichst vielen Bezirken zu<br />

installieren, wobei sich auch hier die<br />

Geister scheiden. Während Vizebürgermeisterin<br />

Vassilakou gerne in allen 23<br />

Foto: 123rf<br />

Fotos: 123rtf<br />

NICHT DIE BESTEN VORAUSSETZUNGEN<br />

Lisa Schmidt und Markus Böhm sind<br />

zwei Wiener Start-up-Unternehmer. Sie<br />

hat die Rad-WG gegründet, er gehört<br />

zum Radlager-Team – einer Mischung<br />

aus Bikeshop und Kaffeebar. Beide wurden<br />

von departure (heute: Wirtschaftsagentur<br />

Wien) gefördert. Angesprochen<br />

auf Wiens Potenzial als Radmetropole<br />

zeigen sich sowohl Schmidt als auch<br />

Böhm schaumgebremst. „Ich glaube,<br />

Wien braucht mutigere Ansätze und Lösungen,<br />

um die Situation zu verbessern.<br />

Radfahrer, Fußgänger und Autofahrer<br />

sollten an Knotenpunkten weitgehend<br />

voneinander getrennt werden“, so Böhm.<br />

Und Schmidt: „Wien als Radstadt entwikkelt<br />

sich langsam, es fehlt an Infrastruktur.<br />

Wien hat aber auch eine schwierige<br />

Ausgangsbasis. Die Straßen sind recht<br />

eng, die Stadt ist dicht. Viele sagen, sie haben<br />

Angst, auf der Straße zu fahren, dafür<br />

bräuchte es eine andere Kultur –<br />

eine des Miteinanders.“ Die gebürtige<br />

Deutsche spricht mit der „schwierigen<br />

Ausgangsbasis“ einen wichtigen Punkt<br />

an, bei dem auch Wiens Radbeauftragter<br />

INFOS & TERMINE<br />

Einkaufswege-Check<br />

vcoe.at/de/vcoe-unterstuetzen/<br />

einkaufswege-check<br />

Radparade am 21. Juni mit<br />

anschließendem Radpicknick;<br />

Infos: fahrradpicknick.at<br />

Bezirks-Rad-Treffs der Radlobby<br />

lobby.ig-fahrrad.org/mitmachtermineder-wiener-bezirksgruppen<br />

www.radlager.at<br />

www.radwg.at<br />

www.wirtschaftsagentur.at<br />

www.kerschbaumers.at<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 15


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />

TIPPS ZUM THEMA<br />

Radeln in der Stadt. Auch in Österreichs Metropolen wird das Rad als Fortbewegungsmittel<br />

immer populärer – allerdings gibt es immer noch zu wenig Radstraßen und -wege.<br />

Bezirken eine solche Lösung sehen würde<br />

(derzeit hält man bei zwei Radstraßen),<br />

sträuben sich etliche Bezirkskaiser<br />

dagegen. Die Gründe dafür reichen von<br />

„kein Bedarf“ bis hin zu „kein Budget“.<br />

Das Resultat ist das Gleiche: „keine Radstraße“.<br />

Was man sich aber in naher Zukunft<br />

sehr wohl erwarten darf, zählt<br />

Martin Blum auf: „Das Programm zur<br />

Öffnung von Einbahnen für den Radverkehr<br />

wird fortgesetzt – das ermöglicht<br />

kurze Wege. Mehrere hundert Radbügel<br />

werden errichtet, geplant ist weiters die<br />

Eröffnung der Fahrradgarage am neuen<br />

RAHMEN-<br />

BEDINGUNGEN<br />

MieterInnen können Fahrrad-Abstellmöglichkeiten<br />

einfordern, sollten sich<br />

im Haus nicht andere Möglichkeiten<br />

fürs Abstellen finden lassen. Für Häuser,<br />

die dem Mietrechtsgesetz voll unterliegen,<br />

gibt es einen Ausweg. Dort kann<br />

die Mietergemeinschaft das Errichten<br />

eines Abstellraums mit einem Antrag<br />

auf Verbesserungsarbeiten bei der<br />

Schlichtungsstelle bzw. beim Gericht<br />

durchsetzen. Voraussetzung dafur ist es,<br />

dass eine Mehrheit der<br />

MieterInnen diesen<br />

Antrag unterstützt.<br />

Infos: www.mvoe.at<br />

Hauptbahnhof Wien.“ Letzteres hat Lisa<br />

Schmidt quasi in Eigenregie bereits umgesetzt.<br />

Ihr Prototyp einer Rad-WG steht<br />

im 6. Wiener Bezirk und erfreut sich zufriedener<br />

Kunden, wie Edith M.: „Mir<br />

sind in den vergangenen 20 Jahren neun<br />

Räder durch Diebstahl abhandengekommen<br />

– dadurch hatte ich die Lust am<br />

Radfahren verloren. Die Rad-WG kam<br />

für mich im richtigen Moment. Ich freue<br />

mich jedes Mal, wenn ich mein Rad hole,<br />

dass es noch da ist.“ Außerdem treffe<br />

man, so die Wienerin, jedes Mal nette<br />

Leute, bei denen man sich auch mal das<br />

eine oder andere Werkzeug ausleihen<br />

kann. Im Gegensatz zu asiatischen Radgaragen<br />

im Untergrund nutzt Schmidt<br />

ein leerstehendes Gassenlokal. Der Zutritt<br />

erfolgt mittels personalisiertem<br />

Chip.<br />

IM OLYMP DER HIPNESS<br />

Es sind Ideen wie diese, die die Entscheidung<br />

für ein Fortbewegungsmittel in den<br />

Olymp der Hipness katapultieren können.<br />

Ein sündhaft teures Bike kaufen<br />

kann sich jeder, der genug Geld hat oder<br />

lange genug spart, aber es sind eben wie<br />

so oft die Details, auf die es ankommt.<br />

Gepolsterte Ledergriffe zum Beispiel, gefertigt<br />

in der Werkstatt von Stefanie<br />

Kerschbaumer. Der Auftraggeber sucht<br />

sich hierbei sogar die Garnfarbe selbst<br />

aus, mehr Individualität geht wirklich<br />

nicht und ohne Individualität geht heutzutage<br />

sowieso nichts mehr. Das beweist<br />

auch das Grazer Jungunternehmen Bike<br />

Citizens, gegründet von zwei ehemaligen<br />

E-Bikes und Förderungen<br />

2014 wurden 50.000 E-Bikes in Österreich<br />

gekauft, das Elektrorad mausert sich langsam<br />

vom Trend zum Fixstarter auf den hiesigen<br />

Straßen. Der Ausbau des Tankstellennetzes<br />

schreitet ebenso zügig vo ran, eine<br />

Übersicht der Wiener Ladestationen findet<br />

man auf www.tanke-wienener gie.at.<br />

Tipp: die „Tanke Wien Energie“-App.<br />

Die Förderung der Anschaffung ist in der<br />

Hauptstadt leider ausgelaufen, dafür freut<br />

man sich in Graz über eine E-Bikemiete<br />

von 185 Euro für ein Jahr. Das Angebot<br />

gilt für alle S-Bahn-Jahreskartenbesitzer.<br />

Infos auf www.e-steiermark.com.<br />

Die Stadt Salzburg fördert heuer den Erwerb<br />

von Fahrradanhängern und Lastenrädern.<br />

Infos auf www.stadt-salzburg.at<br />

Tipp: Das Wiener Unternehmen Freygeist<br />

bringt ein E-Bike auf den Markt, bei dem<br />

einem nicht als Erstes ein klobiger<br />

Akku auffällt.<br />

Pre-Order auf www.freygeist-bikes.com<br />

Fahrradboten. Die von ihnen entwickelt<br />

Navi-App unterscheidet etwa, ob man<br />

mit einem Mountainbike unterwegs ist –<br />

oder doch mit dem Anhänger inklusive<br />

Kleinkind. Die App ist gratis, die Städtepakete<br />

(für über 100 Destinationen) kosten<br />

4,99 Euro. Die Wiener und Grazer<br />

Versionen gibt es dank Kooperationen<br />

mit den Städten nach Installation der<br />

App gratis. Ein kostenloses Städtepaket<br />

erhalten aber auch alle, die binnen 30<br />

Tagen mehr als 100 Kilometer mit der<br />

App radeln, berichtet Pressesprecher<br />

Christian Kaier. Das Grazer Team, dessen<br />

Smartphone-Halterung Finn übrigens<br />

die meistverkaufte weltweit ist, tüftelt<br />

derzeit an weiteren Innovationen. So sollen<br />

künftig Ampelschaltungen angezeigt<br />

werden, damit der geneigte Nutzer weiß,<br />

ob es nicht vielleicht Sinn macht, das eigenen<br />

Tempo etwas zu drosseln, um die<br />

nächste Ampel doch lieber bei Grün zu<br />

erreichen.<br />

In diese Entwicklung könnte man das<br />

vielleicht meist strapazierte Klischee des<br />

Fortbewegungsmittels hineininterpretieren:<br />

das der Rambo-Radfahrer, die viel<br />

zu rasant über die Kreuzung breschen, ja<br />

lebensgefährlich schnell sogar. Hierzu<br />

eine letzte, hochinteressante Notiz: Der<br />

VCÖ (Verkehrsclub Österreich) hat erhoben,<br />

dass es selbst beim Tischtennis zu<br />

mehr Unfällen kommen soll als beim<br />

Radfahren. So viel dazu.<br />

Fotos: 123rtf; Peter Provaznik<br />

16 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> INTERVIEW<br />

BABY AN BORD<br />

Gute Rad-Geberin.<br />

Eliza Brunmayr von der<br />

Radlobby Österreich ist<br />

Kultur- und Sozial -<br />

anthropologin und gibt<br />

u. a. Fahrrad-Kurse für<br />

AnfängerInnen.<br />

Plötzlich nicht mehr alleine auf dem Drahtesel unterwegs?<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> stellt Fragen zum Thema Radfahren mit<br />

Kleinkind. Eliza Brunmayr von der Radlobby Österreich, die<br />

RadfahrerInnen-Interessen auf nationaler sowie internationaler<br />

Ebene vertritt, gibt Antworten.<br />

Frau Brunmayr, welche Lösungen bieten<br />

sich an, wenn man mit Baby nicht<br />

aufs Radfahren verzichten will?<br />

Junge Familien müssen auf gemeinsames<br />

Radfahren nicht verzichten – im Gegenteil!<br />

Eltern, die Fahrrad und Familie vereinen<br />

wollen, haben eine große Auswahl an<br />

unterschiedlichen Transportlösungen: Kinderfahrradanhänger,<br />

Kindersitz und Lastenräder<br />

sind vielseitige Alternativen oder Ergänzungen<br />

zu Kinderwagen, Auto und Öffis.<br />

Vorgelebte Radmobilität macht Freude<br />

und bringt viele Vorteile im Alltag: Kosten -<br />

ersparnis, Umweltschutz und Fitness.<br />

Sind die am Rad hinten montierten<br />

Anhänger nicht gefährlich, weil sie<br />

dem Radlenker keine Möglichkeit geben,<br />

das Kind ständig im Blick zu haben?<br />

Der Anhänger könnte ja ganz<br />

leicht von Autofahrern übersehen<br />

werden …<br />

Kinderfahrradanhänger sind sicher, da Radanhänger<br />

fast nie kippen. Falls das Rad<br />

selbst umfällt, bleibt der Anhänger stehen,<br />

das ist ein großer Sicherheitsvorteil gegenüber<br />

dem Transport im Kindersitz. Ab und zu<br />

ein Blick über die Schulter hält einen am<br />

Laufenden, wie es dem Kind im Anhänger<br />

geht, zudem ist der Anhänger in Hörweite,<br />

die Kommunikation mit den kleinen Passagieren<br />

sollte kein Problem darstellen. Wer<br />

das Kind im Anhänger noch besser im Blick<br />

haben will, kann einen Spiegel montieren.<br />

Einzig auf Bordsteinkanten sollte man vermehrt<br />

achtgeben. Daher empfehlen wir eine<br />

Probefahrt mit leerem Anhänger, um mit<br />

der Breite und Wendigkeit des Anhängers<br />

vertraut zu werden.<br />

Ältere Kinder kann man mit einem<br />

Kinderfahrradhelm schützen. Wie<br />

schützt man Kinder bis drei Jahre?<br />

Kinder unter 12 Jahren müssen sowohl<br />

beim Radfahren als auch beim Transport<br />

auf Fahrrädern und in Fahrradanhängern einen<br />

Radhelm tragen, Radhelme gibt es<br />

auch für Kleinkinder. Die Aufsichtsperson<br />

hat dafür zu sorgen, dass das Kind den<br />

Radler mit Anhang. Passionierte Fahrradfahrer müssen nicht aufs Radeln verzichten, wenn Nachwuchs<br />

ansteht. Autor Christoph Burgstaller (Bild oben) hat ein ganzes Buch zum Thema geschrieben.<br />

Helm richtig trägt. Ausnahme laut StVO:<br />

„Dies gilt nicht, wenn der Gebrauch des<br />

Helms wegen der körperlichen Beschaffenheit<br />

des Kindes nicht möglich ist.“ Damit<br />

kleinere Kinder im Anhänger sicher unterwegs<br />

sind, gibt es Sitzverkleinerer, Kopfstützen<br />

und Babyschalen.<br />

Wie sieht es mit der Abgasbelastung<br />

in der Stadt aus: Die Kinder sitzen ja<br />

quasi auf Auspuffhöhe. Und wo es keine<br />

breiten Fahrradwege gibt, muss<br />

auf der Straße gefahren werden.<br />

Es gibt gute Möglichkeiten Routen so zu<br />

wählen, dass nur auf Radwegen und ruhigen<br />

Straßen gefahren wird. Hilfestellungen<br />

bieten Apps oder Radroutenplaner, wie zum<br />

Beispiel www.anachb.at, wo man Routen<br />

suchen kann, die bevorzugt auf Radwegen<br />

und verkehrsberuhigten Straßen verlaufen.<br />

Weitere Tipps & Infos:<br />

Auf www.radlobby.at gibt es einen Download-Folder<br />

rund um das Thema Kindertransport<br />

mit dem Fahrrad.<br />

LITERATURTIPP<br />

Papa hat’s getestet<br />

In diesem Ratgeber finden sich nützliche<br />

Tipps & Tricks aus vielen Jahren Praxis:<br />

Ansätze zur Verbesserung von Komfort<br />

und Funktionalität des Anhängers,<br />

Kaufberatung und Produktvergleich,<br />

Routen- und Reiseplanung, wertvolle<br />

Tipps zur Sicherheit sowie ein Überblick<br />

über alle Transportmöglichkeiten von<br />

Kleinkindern wie Lastenräder, Kindersitz<br />

und Pedaltrailer.<br />

„Papa, du sollst<br />

weiterfahren!:<br />

Kinder-Fahrrad-<br />

Anhänger in der<br />

Praxis”, von<br />

Christoph<br />

Burgstaller,<br />

Verlag Hollinek<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 17


Weil ein heißer Reifen allein nicht reicht:<br />

Hübsche Accessoires für stilvolle<br />

Fahrradfahrerinnen und -fahrer.<br />

1<br />

Radhaus<br />

News<br />

RAD MIT HALTUNG<br />

Die stabile und schicke<br />

Wandhalterung „SLÎT” kann im<br />

ungebrauchten Zustand zugeklappt<br />

werden. Von Mikili, um € 225,–,<br />

www.mikili.de<br />

2<br />

SÜSS & SICHER<br />

Die Fahrradhelme von<br />

Yakkai lassen sich mit<br />

Stoffüberzügen dem<br />

restlichen Outfit<br />

anpassen. Hier Modell<br />

„Tokyo Pink Jazz”.<br />

Um € 47,–,<br />

www.yakkay.de<br />

4<br />

TRAUMSCHLOSS<br />

Fahrradschloss „Sumo<br />

Polka Lock Red” von Abus<br />

in Kooperation mit Liix<br />

Design. Um € 39,90, über<br />

www.radfieber.de<br />

3<br />

18 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

HÜBSCHES RADLAGER<br />

Die wasserfeste Lenker-Tasche<br />

„Six Corners” lässt sich schnell in<br />

eine Handtasche umwandeln. In<br />

div. Farben. Von Po Campo, um<br />

€ 40,–, www.pocampo.com<br />

5<br />

VERLEIHT FLÜGEL<br />

Eyecatcher: Sattelbezug<br />

„Flying Bike” gibt es auch in<br />

Neongelb. Um € 15, –, über<br />

www.donkey-products.com<br />

Fotos: Hersteller


Waschen kann so einfach sein.<br />

Perfekt dosieren auch.<br />

Nur für kurze Zeit: Die Miele W1 mit TwinDos,<br />

dem automatischen Waschmittel-Dosiersystem.<br />

Jetzt mit gratis Waschmittel für 1 Jahr.*<br />

*Wenn Sie sich in der Zeit vom 01.04. bis 30.09.<strong>2015</strong> für den Kauf einer Miele Waschmaschine W1 mit<br />

TwinDos entscheiden, schenken wir Ihnen einen Jahresvorrat UltraPhase 1 und 2.<br />

Nähere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Miele Händler und auf www.miele.at.


Kopenhagen<br />

INFO<br />

COPENHAGENIZE NOW!<br />

Für die Umgestaltung von<br />

Städten mit besonderer<br />

Bevorzugung des Radverkehrs<br />

hat sich im Englischen bereits<br />

das Wort copenhagenize<br />

(dt. „Kopenhagenisierung“)<br />

eingebürgert.<br />

Die vielleicht fahrradfreundlichste<br />

Großstadt<br />

der Welt gehört natürlich<br />

via RADLTOUR erkundet.<br />

Hier einige Tipps.<br />

Auf eigene Faust Bike The City<br />

bietet die Möglichkeit, via audiovisuellem<br />

GPS-Gerät die Stadt auf<br />

eigene Faust und im eigenen Tempo<br />

zu erkunden. Je nach Tour gibt es<br />

dabei etwa Infos und Geschich ten<br />

über das multikulturelle Nørrebro<br />

oder dänisches Design.<br />

Infos: bikethecity.dk<br />

20 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

Retroradler Bei der Classico <strong>2015</strong><br />

geht es ausnahmsweise nicht um<br />

Schnelligkeit – im Gegenteil! Die 25<br />

Kilometer der Tour werden möglichst<br />

gemütlich und umso stylisher<br />

zurückgelegt. Die Radler parade im<br />

Retrostyle führt am 21. Juni ab<br />

11.00 Uhr durch Kopenhagen.<br />

Sehenswert! Infos: classico<strong>2015</strong>.dk<br />

Alternative In den Fußstap fen von<br />

Birgitte Nyborg, der Staats ministerin<br />

aus der TV-Serie Borgen, via Rad<br />

unterwegs sein (rent-a-guide.de).<br />

Oder: Eine Radtour durch das<br />

Grüne Kopenhagen, mit Infos zu<br />

Themen wie Energie, Transport,<br />

Architektur, Kulinarik …<br />

Infos: greenenergytours.eu<br />

Fotos: www.visitcopenhagen.com/Nicolai Perjesi Photography


Werden Sie Mitglied<br />

der Mietervereinigung Österreichs und<br />

Sie bekommen <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong><br />

4 x im Jahr<br />

gratis nach Hause geliefert!<br />

Nähere Infos und sämtliche Vorteile, die Sie als Mitglied der Mietervereinigung<br />

Österreichs haben, finden Sie unter<br />

www.mietervereinigung.at


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> AKTUELL<br />

MVÖ präsentiert<br />

Betriebskostenspiegel<br />

Die MVÖ präsentierte kürzlich bereits<br />

zum 7. Mal den Betriebskostenspiegel<br />

für Wien. Dieser basiert<br />

auf dem Datenmaterial jener Abrechnungen,<br />

die der MVÖ von ihren Mitgliedern<br />

zur Überprüfung vorgelegt wurden und<br />

bezieht sich auf die Betriebskosten in privaten<br />

Mietshäusern. Als Bemessungsgrundlage<br />

dienten die Abrechnungsdaten<br />

aus dem Jahr 2013, in Summe liegen der<br />

Berechnung die Werte von rund 400.000<br />

Quadratmetern Nutzfläche zu Grunde.<br />

Betrugen die Betriebskosten ohne Lift im<br />

Vergleich zum Betriebskosten-Spiegel<br />

2014 noch 1,72 Euro pro Quadratmeter,<br />

so sind diese nun auf 1,78 Euro pro Quadratmeter<br />

und Monat gestiegen. Ausgehend<br />

von der Jahresinflationsrate 2012 in<br />

Höhe von 3,3 Prozent sank die Inflationsrate<br />

im Jahresdurchschnitt 2013 auf 2<br />

Prozent – die Betriebskosten sind allerdings<br />

um 3,48 Prozent gestiegen.<br />

Deutlicher Anstieg: Im Jahresdurchschnitt 2013 lag die<br />

Inflationsrate bei 2 Prozent. Laut dem kürzlich präsentierten<br />

Betriebskostenspiegel der MVÖ sind die Betriebskosten<br />

im selben Jahr aber um satte 3,48 Prozent gestiegen.<br />

Die Untersuchung zeigt, dass die Versicherungskosten<br />

und das Verwaltungshonorar<br />

nahezu 40 Prozent der Betriebskosten<br />

ausmachen. Mit den Versicherungsprämien,<br />

die das Haftpflicht- und Erhaltungsrisiko<br />

des Hauseigentümers absichern, und<br />

– ebenso wie die Grundsteuer – in keinem<br />

Zusammenhang mit der Nutzung durch<br />

die Mieterinnen und Mieter stehen, aber<br />

auch mit dem Verwaltungshonorar werden<br />

Kosten, die eigentlich der Hauseigentümer<br />

zu tragen hätte, auf die Mieterinnen<br />

und Mieter abgewälzt. Die Betriebskosten<br />

könnten zwischen 25 bis 40 Prozent<br />

gesenkt werden, wenn man diese Positionen<br />

aus dem Betriebskostenkatalog<br />

streicht. Die MVÖ bekräftigt daher ihre<br />

Forderung, die Versicherungskosten, die<br />

Grundsteuer, aber auch das Verwaltungshonorar<br />

aus dem Betriebskostenkatalog<br />

zu streichen.<br />

Die Betriebskosten im Detail<br />

• Der wienweite Durchschnittswert (netto<br />

•<br />

ohne Gemeinschaftsanlagen) liegt bei<br />

21,31 Euro pro Quadratmeter im Jahr oder<br />

bei 1,78 Euro pro Quadratmeter im Monat.<br />

Bei einer 70 Quadratmeter großen Wohnung<br />

ergibt sich daraus eine Kostenbelastung<br />

von 1.495,20 Euro netto im Jahr<br />

(124,60 Euro monatlich).<br />

• Für Liftanlagen liegt der Durchschnittswert<br />

netto bei 2,30 Euro pro<br />

Quadratmeter im Jahr oder umgerechnet<br />

bei 0,19 Euro im Monat. Eine Wohnung<br />

mit 70 Quadratmetern kommt so auf Liftkosten<br />

von rund 13,42 Euro pro Monat<br />

und 161 Euro im Jahr.<br />

• Die Wasserkosten stiegen von 3,43 Euro<br />

auf 3,98 Euro pro Quadratmeter jährlich<br />

(0,33 Euro monatlich).<br />

• Die Müllentsorgungskosten betragen<br />

statt 2,35 Euro nun 2,49 Euro pro Quadratmeter<br />

jährlich (0,21 Euro monatlich).<br />

Die Versicherungsprämien stiegen von<br />

4,89 Euro auf 5 Euro pro Quadratmeter<br />

jährlich (0,42 Euro monatlich).<br />

• Die Reinigungskosten erhöhten sich von<br />

4,97 Euro auf 5,11 Euro pro Quadratmeter<br />

jährlich (0,43 Euro monatlich).<br />

• Das Verwaltungshonorar betrug<br />

unverändert zu 2012 auch im Jahr 2013<br />

3,25 Euro pro Quadratmeter (0,27 Euro<br />

monatlich).<br />

Sollten die Beträge signifikant von den Werten des vorliegenden Betriebskostenspiegels abweichen, ist es allen<br />

Mieterinnen und Mietern dringend anzuraten, ihre Abrechnungen überprüfen zu lassen!<br />

Foto: Shutterstock<br />

22 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> PROMOTION<br />

Fotos: schreinerkastler.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Wohnen am Wiener Hauptbahnhof<br />

Das neue Areal am Wiener Hauptbahnhof bietet einen<br />

optimalen Standpunkt für Lebensraum. Mischek errichtet ab<br />

Herbst <strong>2015</strong> eine Vielfalt an Wohnungstypen und -formen.<br />

Der neu geplante Helmut-Zilk-<br />

Park mit etwa acht Hektar verspricht<br />

eine hohe Lebensqualität<br />

im Herzen Wiens. Großzügige Grünflächen<br />

im gesamten Areal und ein<br />

breites Angebot an Nahversorgern in<br />

unmittelbarem Umfeld schaffen einen<br />

innovativen Wohnstandard. Für sportbegeisterte<br />

Menschen bietet die Umgebung<br />

ebenso entsprechende Einrichtungen.<br />

Die Stadt Wien sorgt für die erforderliche<br />

soziale Infrastruktur: Kindergärten<br />

und ein Bildungscampus im Bereich<br />

Sonnwendgasse/Gudrunstraße.<br />

Ein Kinder- sowie Jugendspielplatz in<br />

der Anlage sowie der Innenhof der gesamten<br />

Anlage ohne direkte Zufahrtsmöglichkeiten<br />

für PKWs schaffen ein<br />

sicheres Ambiente und lassen Kinderherzen<br />

höherschlagen. Der für Mitte<br />

2017 geplante Helmut-Zilk-Park bietet<br />

Platz zum Erholen und Energie tanken.<br />

Die zentrale Lage, angrenzend an den<br />

3. Bezirk, bietet ein großes öffentliches<br />

Verkehrsnetz für die tägliche Nutzung.<br />

Der neue Hauptbahnhof, die U-Bahn-<br />

Linie 1 sowie die Verlängerung der<br />

Straßenbahnlinie D an den Hauptbahnhof<br />

und das Stadtzentrum, eine<br />

neue Buslinie und die bestehende 69A<br />

ermöglichen einfache und schnelle<br />

Mobilität. In nur 5 U-Bahn-Minuten<br />

spazieren Sie am Stephansplatz, ab<br />

2017 erreichen Sie in 10 Minuten den<br />

Kurpark Oberlaa und können das Wiener<br />

Flair genießen. Neue Straßen im<br />

Wohngebiet dienen ausschließlich der<br />

Erschließung des neuen Stadtteils. Es<br />

soll keine Möglichkeit für Schleichwege<br />

sowohl im neuen Stadtteil als auch<br />

in der Umgebung geben.<br />

Wohnen der Zukunft. 311 Mietwohnungen<br />

werden in der Gudrunstraße zur Verfügung stehen.<br />

DIE PROJEKTE<br />

Modernes<br />

Leben.<br />

Der zukünftige<br />

Innenhof des<br />

Wohnprojektes<br />

Gudrunstraße.<br />

Wohnen am Helmut-Zilk-Park<br />

Hlawkagasse 12–16, 1100 Wien<br />

92 freifinanzierte Eigentumswohnungen<br />

mit jeweils 2–4 Zimmern und Wohnraumgrößen<br />

von 50 m²–115 m² mit viel Platz<br />

für Singles, Klein- und Großfamilien.<br />

Alle Wohnungen verfügen über Freiflächen<br />

wie Loggien, Balkone oder Terrassen und<br />

schaffen Platz für erholsame Stunden im<br />

Freien.<br />

Moderner Wohnraum im Herzen Wiens<br />

Gudrunstraße 88–98/Artholdgasse<br />

3–5 , 1100 Wien<br />

311 Mietwohnungen werden nach Richtlinien<br />

der „Call-Wohnbauinitiative 2011“<br />

errichtet. 2–4 Zimmer von 49 m² bis 115 m².<br />

Beide Projekte werden vom Institut für<br />

Baubiologie mit dem „Ökopass“ bewertet.<br />

Weiters wird zur bauökologischen Qualitätssicherung<br />

einer sehr guten Innenraumluftqualität<br />

ein Chemikalienmanagement<br />

von bauXund durchgeführt.<br />

Wenn Sie sich für weitere Informationen<br />

vormerken lassen wollen, wählen Sie<br />

Tel. 0800/20 10 20 oder informieren Sie<br />

sich unter www.mischek.at<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 23


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> AKTUELL<br />

Hilfe, die<br />

Jahresabrechnung<br />

kommt!<br />

Wie muss die Jahresabrechung aussehen? Was muss sie beinhalten? Und wie lange kann<br />

die Abrechnung überprüft werden? Wir haben Antworten auf diese und andere Fragen.<br />

tens 30. Juni des Folgejahres eine Abrechnung<br />

vorzunehmen. Diese muss<br />

in der Folge an einer „zur Einsicht geeigneten<br />

Stelle“ (Hausbesorger oder<br />

„schwarzes Brett“) aufgelegt werden.<br />

Wer erhält die Gutschrift<br />

und wer muss die Nachzahlung<br />

tragen?<br />

Ergibt sich aus der Jahresabrechnung<br />

ein Minus, so ist die Nachzahlung spätestens<br />

zum auf den Legungszeitpunkt<br />

folgenden zweiten Zinstermin zu bezahlen.<br />

(wenn die Abrechnung am 30. Juni<br />

gelegt wurde, wird die Nachzahlung also<br />

am 1. August fällig). Ebenso ist zu diesem<br />

Zeitpunkt ein Guthaben den Mietern<br />

zurückzuerstatten. Berechtigt (ein<br />

Guthaben zu erhalten) und verpflichtet<br />

(eine Nachzahlung zu leisten) ist, wer<br />

zum Zeitpunkt der Fälligkeit Mieter ist,<br />

sofern das Mietrechtsgesetz voll anwendbar<br />

ist.<br />

Die Betriebskostenabrechnung ist<br />

nur dann ordnungsgemäß, wenn<br />

sie für einen durchschnittlichen<br />

Mieter schon anhand ihres Inhaltes<br />

nachvollziehbar ist. Sie muss demnach<br />

detailliert und übersichtlich sein und eine<br />

entsprechend aufgegliederte Übersicht<br />

der im vergangenen Kalenderjahr<br />

gegenüber dem Vermieter fällig gewordenen<br />

Bewirtschaftungskosten sowie der<br />

eingehobenen Pauschalraten beinhalten.<br />

Entspricht die Abrechnung nicht den<br />

Minimalerfordernissen, so ist sie wirkungslos.<br />

Wer muss die Abrechnung<br />

erstellen und bis wann<br />

muss das erledigt sein?<br />

Der Vermieter/Verwalter hat über die<br />

Bewirtschaftungskosten sowie die eingehobenen<br />

Pauschalbeträge bis spätes-<br />

Wie lange kann die<br />

Jahresabrechung<br />

überprüft werden?<br />

Die Überprüfung der Betriebskostenabrechnung<br />

eines Kalenderjahres hat binnen<br />

drei Jahren zu erfolgen. Für eine<br />

Überprüfung ist zumindest eine Kopie<br />

der Abrechnung erforderlich – diese<br />

kann allerdings nur innerhalb der ersten<br />

sechs Monate ab Legung angefordert<br />

werden! Achtung: Mieter von Genossenschaftswohnungen<br />

haben nur sechs<br />

Monate Zeit, ihre Jahresabrechnung<br />

prüfen zu lassen!<br />

Wie hoch sind derzeit<br />

die Betriebskosten im<br />

Durchschnitt?<br />

Aufgrund der Erfahrungswerte der<br />

Foto: Shutterstock<br />

24 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


MVÖ betragen die Kosten für ein Haus<br />

mit Lift durchschnittlich etwa 1,97 Euro<br />

pro Quadratmeter, wobei dies für den<br />

Mieter lediglich einen ungefähren<br />

Richtwert darstellt, da Müll und Wasser<br />

je nach Haus sehr unterschiedlich zu<br />

den Kosten beitragen. Ohne Lift ist mit<br />

rund 1,78 Euro pro Quadratmeter und<br />

Monat netto ohne Betriebskosten zu<br />

rechnen. Für andere Gemeinschaftsanlagen<br />

existieren derzeit keine Durchschnittswerte.<br />

Was sind typische<br />

Posten, die zu Recht<br />

angelastet werden?<br />

Dazu zählt die Wasserversorgung (Wasserbezug,<br />

Abwasserentsorgung und<br />

Dichtheitsprüfung) ebenso wie Kosten<br />

für Rauchfangkehrung, Kanalräumung<br />

und Unratabfuhr (daruner fällt etwa<br />

die Entrümpelung herrenloser Sachen).<br />

Auch Kosten für eine allfällige Schädlingsbekämpfung,<br />

Beleuchtungskosten<br />

(für allgemein zugängliche Teile des<br />

Hauses), Versicherungskosten (Feuer-,<br />

Haftpflicht- und Leitungswasserschadenversicherung;<br />

andere Versicherungen<br />

wie Sturmschaden- und Glasbruchversicherung<br />

bedürfen der Zustimmung der<br />

Mehrheit der Mieter), Verwaltungskosten,<br />

Hausbesorgerkosten/Hausreinigung<br />

und Aufwendungen für Gemeinschaftsanlagen<br />

fallen unter diese Kategorie.<br />

Was darf nicht verrechnet<br />

werden?<br />

Typisch zu Unrecht angelastete Positionen<br />

sind etwa alle Reparaturen, Postporti,<br />

Bankspesen und Barauslagen. Diese<br />

sind bereits durch das Verwaltungshonorar<br />

abgegolten und dürfen nicht<br />

nochmals gesondert verrechnet werden.<br />

Wo ließe sich Geld<br />

einsparen?<br />

Vorsicht geboten ist bei den Kosten für<br />

Entrümpelungen. Soweit es sich um den<br />

Abtransport von herumliegenden Gegenständen<br />

und Gerümpel handelt,<br />

kann der Aufwand nur dann als Betriebskostenposition<br />

auf die Mieter<br />

überwälzt werden, wenn die Herkunft<br />

der Sachen nicht mehr festgestellt werden<br />

kann, wenn es sich also um sogenannte<br />

herrenlose Sachen handelt.<br />

Wenn also bekannt ist, dass die Möbel<br />

etwa von einem verzogenen Nachbarn<br />

stammen, oder es sich um Entfernung<br />

von Bauschutt nach Umbauarbeiten<br />

handelt, ist es durchaus sinnvoll, diese<br />

Position in der Abrechnung zu bestreiten.<br />

Das Verwaltungsentgelt ist ein Pauschalbetrag,<br />

der unabhängig vom tatsächlichen<br />

Aufwand ist oder ob die Verwaltung<br />

durch den Eigentümer selbst oder<br />

durch einen Hausverwalter besorgt<br />

wird. Unter diesem Betrag wird alles abgegolten,<br />

was zur normalen Verwaltungsführung<br />

gehört. Einsparungsmöglichkeiten<br />

gibt es hier demnach nicht.<br />

Bei der Versicherung ist darauf zu achten,<br />

dass etwaige „Zusatzversicherungen“<br />

wie Glasbruch- und Sturmschadenversicherung<br />

nur dann als Betriebskosten<br />

angerechnet werden dürfen,<br />

wenn eine diesbezügliche Zustimmung<br />

der Mehrheit der Hauptmieter (nach<br />

Anzahl der vermieteten Objekte) vorliegt.<br />

Es gelten nur die Kosten einer angemessenen<br />

Versicherung als Betriebskosten.<br />

Einsparungsmöglichkeiten könnte es<br />

etwa bei der Müllabfuhr geben, wenn<br />

man als Mieter beobachten kann, dass<br />

mehr Müllcontainer als notwendig aufgestellt<br />

sind. Die Verwaltung kann dafür<br />

Sorge tragen, dass die überflüssigen<br />

Container entfernt werden und dadurch<br />

Kosten eingespart werden.<br />

Bezüglich des Stromes können die Mieter<br />

darauf achten, dass sich alle daran<br />

halten, das Licht in den allgemein zugänglichen<br />

Teilen des Hauses abzudrehen,<br />

wenn es nicht mehr benötigt wird.<br />

Weiters ist bei den Wasserbezugskosten<br />

darauf zu achten, dass seitens der Mieter<br />

nicht unnötig Wasser verschwendet wird<br />

(kaputte Spülung, tropfende Hähne),<br />

oder ob sich ein Geschäftslokal im<br />

Haus befindet, welches mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit einen Mehrverbrauch<br />

hat.<br />

Wie kann man die Kosten<br />

überprüfen?<br />

Wenn einzelne Positionen nicht erklärbar<br />

sind oder zu vermuten ist, dass diese<br />

überhaupt nicht zulässig oder überhöht<br />

sind, besteht immer die Möglichkeit,<br />

Einsicht in die Belege zu nehmen, um<br />

sich Klarheit darüber zu verschaffen.<br />

Gemäß § 21 Abs.3 MRG hat der Mieter<br />

das Recht, in die Abrechnung selbst oder<br />

in die Belege Einsicht zu nehmen sowie<br />

sich Kopien (allerdings gegen Kostenersatz,<br />

ca 0,58 Euro) anfertigen zu lassen.<br />

Weiters kann der Mieter mit Hilfe der<br />

MVÖ einen Antrag bei der MA 16<br />

Schlichtungsstelle auf Überprüfung der<br />

Betriebskostenabrechnung einbringen<br />

und auf diese Weise die Zulässigkeit der<br />

einzelnen Positionen überprüfen lassen.<br />

Wie werden die Betriebskosten<br />

aufgeteilt?<br />

Grundsätzlich werden die Betriebskosten<br />

nach der Gesamtnutzfläche des<br />

Hauses aufgeteilt.<br />

Was gilt bei Wohnungseigentumsanlagen?<br />

Die Betriebskostenabrechnung für einen<br />

Wohnungseigentümer erfolgt in der Regel<br />

nicht nach Nutzfläche, sondern nach<br />

Nutzwert. Neben den Betriebskosten,<br />

wie sie im MRG aufgezählt sind, müssen<br />

zusätzlich auch alle anderen Bewirtschaftungskosten<br />

(etwa Rechtsanwaltskosten<br />

oder Bankspesen) für die Liegenschaft<br />

von den Wohnungseigentümern<br />

getragen werden.<br />

Grundsätzlich erfolgt hier die inhaltliche<br />

Überprüfung der Betriebskosten<br />

gleich wie für Mieter, wobei Reparaturrechnungen<br />

in die Rücklagenabrechnung<br />

zu buchen sind.<br />

Einen großen Unterschied gibt es allerdings<br />

beim Verwaltungshonorar, weil<br />

dieses gesetzlich nicht geregelt ist, sondern<br />

vereinbart wird. Ratsam ist es daher,<br />

vor Vertragsabschluss auf das Verwaltungshonorar<br />

zu achten und genau<br />

festzulegen, welche Leistungen mit dem<br />

Honorar abgegolten sind und welche<br />

gesondert zu entlohnen sind.<br />

Wenn etwa die Versicherungsgebühren<br />

zu hoch erscheinen, ist es für den einzelnen<br />

Wohnungseigentümer sinnvoll, ein<br />

Gegenanbot einzuholen. Die Mehrheit<br />

der Eigentümer soll dann die Verwaltung<br />

anweisen, günstigere Konditionen<br />

zu vereinbaren oder einen neuen Vertrag<br />

abzuschließen.<br />

Häufig hingegen treten bei der Wohnungseigentümerabrechnung<br />

Fehler<br />

auf der Einnahmenseite auf. Daher ist<br />

es immer wichtig, den Ausgabenanteil<br />

mit den geleisteten Pauschalraten zu<br />

vergleichen.<br />

Wichtig ist es auch zu prüfen, ob die anderen<br />

Miteigentümer ihre Anteile wirklich<br />

bezahlt haben, da hier sonst Rückstände<br />

aus dem allgemeinen Rücklagentopf<br />

bezahlt werden.<br />

Die Eigentümergemeinschaft kann gegen<br />

säumige Wohnungseigentümer<br />

übrigens mit Klage und Vorzugspfandrecht<br />

vorgehen.<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 25


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> SERVICE<br />

Wie ist das<br />

eigentlich …<br />

Sie haben Fragen rund um<br />

das Wohnen? Unsere Experten aus<br />

dem Team der Mietervereinigung<br />

Österreichs geben gerne Auskünfte.<br />

der Gartentür ausgetauscht<br />

und auf einen eingeschriebenen<br />

Brief mit Frist nicht<br />

reagiert. Wie können wir<br />

Mieter den Garten für uns<br />

wieder zugänglich machen?<br />

Ab dem Zeitpunkt des<br />

ANTWORT Eingriffs in ihre Besitzrechte<br />

haben Sie 30 Tage lang die Möglichkeit,<br />

eine gerichtliche Besitzstörungsklage<br />

einzubringen. Dabei muss<br />

jeder Mieter selbst für seinen Anspruch<br />

aktiv werden. Sollte die Frist<br />

versäumt werden, ist nur eine Unterlassungsklage<br />

verbunden mit einem<br />

Wiederherstellungsanspruch möglich.<br />

FRAGE Meine Therme hat<br />

getropft und der Wasserdruck<br />

war zu niedrig. Das<br />

Ventil ließ sich nicht mehr<br />

drehen, es musste ein Installateur<br />

kommen. Die<br />

Hausverwaltung hat ihren<br />

geschickt, der das repariert<br />

hat. Jetzt möchte sie von<br />

mir einen Nachweis über<br />

die letzte Thermenwartung.<br />

Den habe ich aber nicht<br />

aufgehoben. Sie droht nun,<br />

mir den Installateur in<br />

Rechnung zu stellen.<br />

Sämtliche Maßnahmen,<br />

die über die<br />

ANTWORT<br />

reine Wartung hinausgehen, fallen seit<br />

1. Jänner <strong>2015</strong> in die Erhaltungspflicht<br />

des Vermieters. Sind aus Anlass der<br />

Wartung eines Heiz- oder Wärmbereitungsgeräts<br />

Reparaturarbeiten erforderlich,<br />

so handelt es sich dabei um<br />

Erhaltungsarbeiten. Diese Kosten<br />

kann die Verwaltung nur dann in<br />

Rechnung stellen, wenn Sie als Mieter<br />

ein Verschulden an dem undichten<br />

Ventil hätten und dies nachgewiesen<br />

werden kann. Ein Ventil – so wie auch<br />

eine Dichtung – ist normalerweise ein<br />

Verschleißteil und kann auch trotz<br />

Wartung kaputtgehen.<br />

FRAGE Wir Mieter haben<br />

mit dem Vermieter in unserem<br />

Haus eine Gartenbenützung<br />

vereinbart. Ich habe<br />

sie im Mietvertrag sogar als<br />

Klausel drinnen. Der neue<br />

Besitzer hat nun das Schloss<br />

FRAGE Mein Mietvertrag<br />

ist bis 1. November 2018<br />

befristet. Vor Kurzem hat<br />

der Hauseigentümer gewechselt,<br />

der nun alle Mietzu<br />

Vorsorgewohnungen<br />

machen will. Ist es möglich,<br />

dass die Person, die meine<br />

Wohnung kauft, meinen<br />

Mietvertrag noch vor Ablauf<br />

der Befristung wegen Eigenbedarf<br />

kündigt? Muss<br />

ich die Wohnung für die Besichtigung<br />

durch potenzielle<br />

Käufer zugänglich machen?<br />

Durch den Wechsel<br />

ANTWORT<br />

des Eigentümers änderst<br />

sich in einem Mehrfamilienhaus<br />

nichts an den Vertragsverhältnissen.<br />

Der neue Eigentümer tritt in den bestehenden<br />

Mietvertrag ein. Für Sie ändert<br />

sich dadurch rechtlich gar nichts.<br />

Eine Kündigung wegen Eigenbedarf<br />

kann der neue Vermieter frühestens<br />

nach zehn Jahren einbringen, sofern<br />

er selbst oder seine Kinder in eine<br />

Wohnungsnot kommen. Den Zutritt<br />

durch potenzielle Käufer müssen Sie<br />

dulden, wenn ihr Mietvertrag voll unter<br />

das Mietrecht fällt. Ansonsten nur,<br />

wenn es vertraglich vereinbart wurde.<br />

Die Termine müssen mit Ihnen abgesprochen<br />

werden. Art und Ausmaß<br />

dürfen jedenfalls nicht in Schikane<br />

ausarten.<br />

Fotos: 123rf, Fotolia<br />

26 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


Der Schlüssel<br />

zur Mietkostensenkung:<br />

Wir bauen wieder<br />

Gemeindewohnungen!<br />

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Für Wien<br />

brauchst<br />

a G´spür.<br />

Die Privatwohnungsmieten in Wien steigen seit Jahren und verteuern das Wohnen.<br />

Um dem entgegenzusteuern, setzt die SPÖ Wien ein starkes Zeichen und baut ab sofort wieder<br />

Gemeindewohnungen, die sich alle Wienerinnen und Wiener leisten können. Nur so können<br />

in Wien die Mietkosten nachhaltig gesenkt werden, und nur so kann Wohnen leistbar bleiben.<br />

www.gemeindewohnung.spoe.wien<br />

spoewien


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> AKTUELL<br />

Zu viel abgelöst?<br />

Wenn Mieter übersiedeln, ist es<br />

oft der Fall, dass Einbaumöbel<br />

nicht ins neue Heim passen<br />

oder erst kurz vor dem Auszug Erneuerungsarbeiten<br />

getätigt wurden. Immer<br />

wieder kommt es daher vor, dass bei der<br />

Neuvermietung von Wohnungen die<br />

neuen Mieter Kaufvereinbarungen für<br />

die darin befindlichen Möbel abschließen.<br />

Leider wird dabei der Wert dieser<br />

Gegenstände in der Regel weit überschätzt.<br />

Besonders hohe Beträge werden<br />

dann vereinbart, wenn der Altmieter ein<br />

Weitergaberecht hat und der Neumieter<br />

den alten Vertrag mit dem niedrigen<br />

Mietzins übernimmt. Während nun die<br />

Ablöse für Möbel bis zu ihrem Sachwert<br />

zulässig ist, kann für die Inanspruchnahme<br />

eines Weitergaberechts keine legale<br />

Ablöse erfolgen. Derartige illegal geleistete<br />

Zahlungen können innerhalb von<br />

zehn Jahren wieder zurückgefordert<br />

werden.<br />

Im nachstehenden Fall kam es zu einer<br />

Kette von Ablösevereinbarungen. Der<br />

Mieter Herr L. hatte im Jahr 2008 vom<br />

Nachmieter Herrn W. einen Betrag von<br />

9.000 Euro für Möbel und sonstige Investitionen<br />

verlangt. Herr L. erklärte<br />

Herrn W., er könne sich diesen Betrag<br />

abzüglich der Abwertung bei Auszug<br />

von seinem Nachmieter wieder zurückholen,<br />

und so geschah es dann auch. Im<br />

Jahr 2014 zog Herr W. aus und forderte<br />

von seinem Nachmieter Herrn B. einen<br />

Gesamtbetrag von 6.000 Euro.<br />

Herr B. war allerdings Mitglied der Mietervereinigung<br />

und stellte kurz nach<br />

Abwicklung der Zahlung mit Hilfe der<br />

MVÖ einen Antrag auf Rückzahlung<br />

einer illegalen Ablöse. Herr W. war völlig<br />

überrascht, hatte er doch im guten Glauben<br />

gehandelt, er dürfe diesen Betrag<br />

fordern. Nach einer kurzen Darstellung<br />

der rechtlichen Situation war er sofort<br />

bereit, im Vergleichswege eine Summe<br />

von 4.000 Euro zurückzuzahlen. Misstrauisch<br />

geworden, wandte sich nun<br />

auch Herr W. an die MVÖ und wollte jene<br />

Zahlung überprüfen lassen, die er<br />

selbst damals geleistet hatte. Hier war es<br />

schon viel schwieriger, den Anspruch<br />

durchzusetzen, waren doch mittlerweile<br />

Die MVÖ hat für Herrn B. eine deutlich zu hohe Ablöse für<br />

Möbel und sonstige Investitionen beanstandet.<br />

Das Ergebnis: Der Vormieter musste 4.000 Euro zurückzahlen.<br />

5.000 €<br />

12.000 €<br />

Wie viel?<br />

bereits sechs Jahre verstrichen, der Vormieter<br />

Herr L. unter Umständen verzogen.<br />

Zum Glück waren jedoch noch alle<br />

Möbel, die damals weitergegeben wurden<br />

vorhanden, so dass zumindest eine<br />

Schätzung des Wiederbeschaffungswertes<br />

noch möglich war, und zudem<br />

konnte die Wohnadresse von Herrn L.<br />

ausfindig gemacht werden. So kam es zu<br />

einer Besichtigung der Wohnung und<br />

1.000 €<br />

999 €<br />

ein Gutachter verfasste ein Schätzgutachten,<br />

um den Gesamtwert der Möbel<br />

zu ermitteln. Dieser kam jedoch nur auf<br />

einen Wert von rund 1.500 Euro zum<br />

Zeitpunkt der damaligen Wohnungsübergabe<br />

im Jahr 2008. In der Folge<br />

konnte die MVÖ für Herrn W. die<br />

Rechtssache durch einen Vergleich in<br />

der Höhe von rund 6.000 Euro erfolgreich<br />

beenden.<br />

Foto: 123rf<br />

28 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


Wohnen am Helmut-Zilk-Park WIEN 10 Hlawkagasse 12-16<br />

Nähe Wiener Hauptbahnhof<br />

© JAMJAM, Schaubild - Änderungen vorbehalten;<br />

>>>>> Infobox<br />

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92 freifinanzierte Eigentumswohnungen<br />

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2-4 Zimmer<br />

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ca. 50m²-115m²<br />

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Wohnungen mit Loggien, Balkone, Terrassen, Eigengärten<br />

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viel Grünraum<br />

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sehr gute Infrastruktur (Hauptbahnhof, U1)<br />

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Mischek-Line-Ausstattung<br />

»»<br />

Ökopass<br />

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Energieausweis<br />

Wohnline 0800 20 10 20<br />

www.mischek.at


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />

My home is<br />

my garden!<br />

Die Lust am Garteln scheint in den vergangenen Jahren ganz Österreich<br />

erfasst zu haben. Längst sprießen auch auf Balkonen, Terrassen und sogar am<br />

Fensterbrett Paradeiser, Kräuter und Bohnen um die Wette. TEXT: JÜRGEN ZACHARIAS<br />

Mein Glück ist nicht sehr groß.<br />

Nur acht, neun Zentimeter<br />

misst es in der Länge, im<br />

Durchmesser gar nur einen oder bestenfalls<br />

eineinhalb und trotzdem sorgt das<br />

kleine, leuchtend rot strahlende und zur<br />

Spitze hin gebogene Gemüse bei mir für<br />

Herzrasen. Meine Hände werden feucht,<br />

hektisch schnappe ich nach Luft und da!,<br />

30 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

da läuft mir sogar eine Träne über die<br />

Wange. Wenn mir in der Freude des Augenblicks<br />

nicht das Smartphone unter<br />

die nächstbeste Paradeiserstaude gefallen<br />

wäre, könnte ich dieses Erlebnis in Echtzeit<br />

mit meinen Freunden und Freundesfreunden<br />

teilen. So bleibt mir nichts<br />

anderes übrig, als den Moment solo und<br />

analog zu genießen. Langsam nähere ich<br />

mich also mit Daumen und Zeigefinger<br />

dem Objekt der Begierde. Ich zögere,<br />

greife dann doch zu, rüttle ein wenig hin<br />

und her und dann – endlich! – halte ich<br />

mein Glück in Händen: meine erste<br />

selbst gezogene und selbst geerntete Chili<br />

aus meinem eigenen kleinen und selbst<br />

umsorgten Haus- und Wohnungsgarten.<br />

Was für ein Erlebnis!


Fotos: 1Mauritius Images, gartengnom.net, 123rf<br />

Indoor-Gardening: Ernteerfolge das<br />

ganze Jahr über!<br />

Auch wenn das Ergebnis meiner Anbaubemühungen<br />

nicht immer (aber doch<br />

immer wieder!) so spektakulär ausfällt,<br />

fest steht: Seit ich selbst Obst, Kräuter<br />

und Gemüse anpflanze und ernte, weiß<br />

ich nicht nur, was auf den Teller kommt,<br />

sondern kann ich das Gebotene auch intensiver<br />

genießen. Und dabei ist wirklich<br />

für jeden Geschmack etwas, auch auf<br />

kleinem Platz ist auf Balkon oder Terrasse<br />

die Bandbreite der Anbaumöglichkeiten<br />

schier endlos. So gibt es alleine vom<br />

Chili 350 unterschiedliche Sorten, von<br />

denen hierzulande besonders genügsame<br />

wie Cayenne, California, Mexi-Bell und<br />

Gypsy auch in Blumenkästen, im Kübel<br />

oder als Zimmerpflanze gut gedeihen.<br />

Die Früchte fallen dann zwar eine Spur<br />

kleiner aus und die Ernte in Summe bescheidener<br />

als outdoor, aber hey, selbst<br />

geerntet ist das trotzdem. Und außerdem<br />

hat Indoor-Gardening den Vorteil, dass<br />

sich unabhängig von der Jahreszeit zwölf<br />

Monate hindurch Erfolge erzielen lassen;<br />

etwa in der weitläufigen Kräuterwelt<br />

rund um Basilikum, Thymian und<br />

Schnittlauch. Aber auch Kresse, Erbsen,<br />

Pflücksalat, Rucola, Knoblauch und sogar<br />

Zwiebeln lassen sich auf der Fensterbank<br />

wunderbar ziehen. Voraussetzungen<br />

dafür: Ein zwar helles, aber nicht zu<br />

warmes Plätzchen, gute Topfpflanzerde<br />

(siehe dazu auch Informationen im Kas -<br />

ten auf dieser Seite) und regelmäßiges<br />

Gießen. Dabei gilt es Staunässe unbedingt<br />

zu vermeiden und immer von unten<br />

zu gießen, damit die Pflanzen sich<br />

nicht vorschnell ins Nirvana verabschieden<br />

und kräftige Wurzeln ausbilden.<br />

Ebenfalls wichtig: Bei der Aussaat auf<br />

ausreichend Spielraum zwischen den<br />

Samen achten, damit sich die Pflänzchen<br />

beim Aufwuchs nicht gegenseitig im Weg<br />

Platz ist auf dem<br />

kleinsten Fensterbrett!<br />

Kräuter und<br />

Pflanzen gedeihen<br />

auch indoor, die Ernte<br />

fällt dann allerdings<br />

ein klein wenig<br />

moderater aus.<br />

Der Erdäpfel-Trick<br />

Kaum zu glauben, aber wahr: Erdäpfel lassen sich in einem Jutesack, in einer Kiste<br />

oder in einem Kübel wunderbar auch auf Balkon oder Terrasse ziehen. Das Gefäß<br />

sollte ein Fassungsvermögen von jedenfalls zehn Litern aufweisen, in den Boden<br />

gehören einige Löcher, um Staunässe zu vermeiden. In einem ersten Schritt wird der<br />

Boden des Gefäßes mit einer 15 bis 20 Zentimeter hohen Schicht Erde bedeckt, danach<br />

werden – abhängig von der Größe des Gefäßes, die Angabe gilt für einen 10-<br />

Liter-Kübel – drei bis vier Saatkartoffeln (die zuvor an einem kühlen, aber hellen Ort<br />

über mehrere Wochen hinweg zum Keimen gebracht wurden) rund fünf Zentimeter<br />

tief vergraben. Nach einigen Wochen sollten sich dann die ersten Kartoffeltriebe ihren<br />

Weg aus der Erde bahnen, stehen diese rund zehn Zentimeter hoch, muss Erde<br />

nachgeben werden, bis alles bedeckt ist. Diesen Vorgang so oft wiederholen, bis das<br />

Gefäß bis zum Rand<br />

mit Erde gefüllt ist.<br />

Frühe Sorten sind ab<br />

Ende Juni zu ernten<br />

(wenn sie noch in<br />

Blüte stehen), späte<br />

Kartoffeln auch erst<br />

Ende September bis<br />

Anfang Oktober, wenn<br />

das Laub abstirbt.<br />

stehen. Weniger ist in dem Fall mehr, die<br />

Pflanzen werden die Freiheiten der Jugend<br />

mit Leistung im Alter belohnen.<br />

Wie zum Beweis hat meine Chilipflanze<br />

nicht nur eine Chili, nein, gleich Dutzende<br />

dieser sensationellen roten Früchte<br />

ausgebildet. Chapeau!<br />

Platz ist auf dem kleinsten Balkon<br />

Mehr Möglichkeiten bieten sich Hobbygärtnern<br />

outdoor, wo selbst mickrige<br />

Balkone oder Terrassen mit Kübeln,<br />

Trögen und Töpfen in üppige Anbauflächen<br />

verwandelt werden können. Kleinere<br />

Gemüsesorten wie Radieschen,<br />

Salate und Kräuter lassen sich gut in<br />

Blumenkästen an der Balkonbrüstung<br />

Was hängen darf<br />

Wer Blumentröge oder -kästen am Balkon<br />

aufstellen bzw aufhängen will, muss da -<br />

rauf achten, dass es dadurch zu keinen<br />

Sicherheitsrisiken oder Bauschäden<br />

kommt. So ist es zum Beispiel verboten,<br />

Haken für Kästen an der Fassade anzubringen,<br />

sofern dafür von Vermieter oder Verwaltung<br />

keine Genehmigung eingeholt<br />

wurde. Das Gleiche gilt für Blumenkästen,<br />

die am Rand des Balkongeländers nach<br />

außen angebracht werden. Da hier die Gefahr<br />

eines Absturzes bestehen könnte, wäre<br />

auch ein so angebrachtes Blumengefäß<br />

genehmigungspflichtig. Im Zweifelsfall ist<br />

es besser nachzufragen, als später mit teuren<br />

Haftungsfällen konfrontiert zu werden,<br />

weil ein herabgefallener Blumentopf z. B.<br />

ein Auto beschädigt hat.<br />

Wer ein Faible für Bäume und Sträucher<br />

hat, sollte wissen, welche Belastung für<br />

seinen Balkon zulässig ist, doch grundsätzlich<br />

sind bei der Auswahl der Pflanzen, mit<br />

denen man sich umgeben will, wenig<br />

Grenzen gesetzt.<br />

Problematisch können Kletterpflanzen<br />

werden wie zum Beispiel Efeu oder wilder<br />

Wein, weil sie rasch außer Kontrolle<br />

geraten und zudem die Fassade nur<br />

dann bewachsen werden<br />

darf, wenn der Eigentümer<br />

zustimmt. Vor der -<br />

artiger Begrünung des<br />

Balkons ist daher eher<br />

abzuraten.<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 31


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> THEMA<br />

ziehen, Hängeampeln an der Decke oder<br />

Spaliere an der Hauswand eignen sich<br />

etwa für Erdbeeren, Bohnen, Paprika<br />

und Paradeiser. Manche Obstbäumchen<br />

gedeihen auch als Kübelpflanze (auch<br />

Erdäpfel lassen sich im Kübel wunderbar<br />

ziehen – siehe Anbautipp auf dieser Seite).<br />

Praktisch – weil platzsparend – sind<br />

Gurken, Melonen und andere Früchte im<br />

Kleinformat. Kletterpflanzen wie Feuerund<br />

Stangenbohnen oder Klettererbsen<br />

sind gleichzeitig auch ein guter Sichtschutz.<br />

Als Faustregel gilt: Große, üppig<br />

und hoch wachsende Pflanzen sollten<br />

möglichst im Hintergrund angesiedelt<br />

werden, die Kleinen kommen wie beim<br />

Familienfoto nach vorne. Idealerweise<br />

weisen Balkon oder Terrasse eine Süd-,<br />

Südwest- oder Südostausrichtung auf,<br />

die Fläche sollte zudem luftig, aber keinesfalls<br />

zugig sein. Achten Sie in jedem<br />

Fall darauf, ihre Pflanzen windsicher aufzustellen<br />

und falls Sie auf Ihrem Balkon<br />

oder Terrasse ein Hochbeet einrichten<br />

wollen, sollte zuvor ein Fachmann die<br />

statischen Gegebenheiten überprüfen.<br />

Biologisch Garteln – mit Bio-Produkten!<br />

Zum Start der Gartensaison wird wieder eifrig gewerkt. In den Geschäften gibt es dazu<br />

eine große Auswahl an Produkten, aber nicht alle sind der Umwelt und Gesundheit zuträglich.<br />

Hier setzt das neue Gütesiegel „biologisch gärtnern“ an: Gartenprodukte, die<br />

das Siegel tragen, entsprechen den Kriterien der biologischen Landwirtschaft. In einzelnen<br />

Punkten gehen sie sogar darüber hinaus, zum Beispiel dürfen Substrate keinen<br />

Torf enthalten. Damit ist sichergestellt, dass ihre Verwendung sowohl die Umwelt als<br />

auch die menschliche Gesundheit schont. Auf www.biologisch-gaertnern.at sind die<br />

ausgezeichneten Produkte in der Produktdatenbank zu finden, die Datenbank wird<br />

laufend erweitert. Die Kriterien zur Auszeichnung mit dem Siegel wurden von biohelp,<br />

InfoXgen und „die umweltberatung“ gemeinsam entwickelt.<br />

Von den Starkzehrern zu<br />

den Schwachzehrern<br />

Hochbeete auf Balkon oder Terrasse<br />

sollten – im Unterschied zum Aufbau<br />

auf einer Freifläche – unbedingt über einen<br />

Boden mit Drainagelöchern verfügen.<br />

So bleibt alles schön an seinem<br />

Platz und überschüssiges Wasser kann<br />

trotzdem abfließen. Befüllt wird das<br />

Hochbeet von unten nach oben in einer<br />

ersten Schicht mit Baum- und Strauchabschnitt<br />

und danach mit Grün- und<br />

Gartenabfällen. Als dritte Schicht eignet<br />

sich normale Gartenerde, darüber<br />

kommt reifer Kompost und zum Abschluss<br />

hochwertige Blumenerde. Alles,<br />

was es dann noch zu beachten gilt, ist<br />

die Fruchtreifenfolge: Während in den<br />

ersten zwei Jahren im Hochbeet problemlos<br />

stark zehrende Pflanzen wie Paradeiser,<br />

Kürbisse oder Paprika angesiedelt<br />

werden können, sollten es in Jahr<br />

drei sogenannte Mittelzehrer wie Fenchel<br />

oder Salate sein und dann über zwei<br />

bis fünf Jahre hinweg nur noch Schwachzehrer<br />

wie Bohnen, Erbsen und Kräuter.<br />

Danach hat sich das System erschöpft,<br />

muss die Erde aus dem Hochbeet entfernt<br />

und alles neu aufgebaut werden.<br />

Garten der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten<br />

Dieselbe Vorgehensweise empfiehlt sich<br />

auch bei einem Hochbeet im Garten,<br />

regelmäßiges Düngen steigert den Ernteerfolg.<br />

Parallel dazu ist im Freiland<br />

Blütenpracht – ganz ohne Torf!<br />

Herkömmliche Topf- und Blumenerde besteht zu großen Teilen (bis zu 90 Prozent) aus<br />

Torf. Da zu dessen Gewinnung allerdings Moorlandschaften unwiederbringlich zerstört<br />

werden, ist es besser, im Fachhandel alternativ auf torffreie Erde zurückzugreifen. Dabei<br />

ist es wichtig, zwischen torffreier und torfreduzierter Erde zu unterscheiden, letztere<br />

enthält oft noch einen erheblichen Anteil des organischen Sediments. Übrigens kann<br />

auch Bio-Erde noch Torf enthalten! Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte also nur<br />

eindeutig als torffrei deklarierte oder mit dem Umweltzeichen zertifizierte Erde gekauft<br />

werden. In Wien kann torffreie Erde übrigens auch über alle 19 Mistplätze der MA 48<br />

und den 48er-Basar bezogen werden.<br />

meist ausreichend Platz, um auch Bodenbeete<br />

anzulegen oder Pflanzen in<br />

den unterschiedlichsten Gefäßen zu ziehen.<br />

Da können Paradeiser etwa in einem<br />

großen alten Kochtopf reifen,<br />

Pflücksalate in einer mit Erde gefüllten<br />

alten Sandkiste, Kräuter in Omis Teekessel<br />

und Erdbeeren fühlen sich auch in<br />

ausrangierten Gießkannen oder Spielzeugeimern<br />

pudelwohl. Vergessen Sie<br />

nicht darauf zu gießen, bei übermäßiger<br />

Sonneneinstrahlung empfiehlt sich auch<br />

ein Sonnenschutz etwa in Form von<br />

Planen oder Sonnenschirmen. Nicht,<br />

dass den kleinen Chilis irgendetwas passiert.<br />

Nicht auszudenken, jetzt wo ich<br />

endlich mein Smartphone unter der<br />

Paradeiserstaude hervorgefischt habe<br />

und es an die Ernte der übrigen Schoten<br />

geht. Schön scharf sind sie. Ganz so,<br />

wie sie sein sollen. Und das aus eigenem<br />

Anbau. Lecker!<br />

Foto: Mauritius Images<br />

32 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


FREIFAHRT<br />

Mit diesen Dingen wird die Outdoor-Saison auf<br />

Balkon und Terrasse eine ganz hübsche Angelegenheit.<br />

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GARTEN-GLAMOUR<br />

Der Schlauch der Firma<br />

Garden Glory ist knick- und<br />

UV-resistent und kommt in<br />

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2<br />

SCHÖNWETTERSTÄNDER<br />

Ungewöhnlich: „Oriental Lounge”-<br />

Sonnenschirm von Butler’s.<br />

€ 139,–, www.butlers.at<br />

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Stimmungsvolles<br />

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Depot. € 5, 99<br />

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Du Monde. € 89,99,<br />

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7<br />

3<br />

GRÜNLING<br />

Die Kanne von Depot<br />

funktioniert als Vase<br />

oder zum Blumengießen.<br />

€ 6,99,<br />

www.depot-online.com<br />

4<br />

Fotos: Hersteller<br />

5<br />

GUT IM EINSTECKEN Naturfarbene Truhe<br />

aus Kunstharzgeflecht „Saint Raphael” von <strong>Mai</strong>sons<br />

Du Monde, um € 348, –, www.maisonsdumonde.com<br />

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Verbindet sich über<br />

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Lautsprecher von Bose.<br />

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<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 33


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />

Grün<br />

Spezialisten<br />

34 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


Die Linzer Stadtgärten planen, pflegen und<br />

betreuen die öffentlichen Grünflächen der<br />

oberösterreichischen Landeshauptstadt. Wir<br />

haben einen Blick hinter ihre Kulissen geworfen.<br />

TEXT: JÜRGEN ZACHARIAS FOTOS: MATTHIAS HESCHL<br />

Es ist ein warmer<br />

Mittwochnachmittag<br />

im April und<br />

Barbara Veitl, die<br />

Leiterin der Linzer<br />

Stadtgärten, blickt<br />

in ein langgezogenes<br />

Glashaus voller<br />

Sommerblumen. Links einige<br />

Canna in großen Töpfen, dahinter<br />

Geranien, Verbenen und Harfensträucher,<br />

dazwischen eine<br />

Schwarzäugige Susanne. Die aus<br />

Südostafrika stammende Pflanzenart<br />

gehört zur Familie der<br />

Akanthusgewächse und gilt als äußerst<br />

pflegeleicht. Ebenso wie die<br />

Canna kann sie unkompliziert –<br />

und damit kostengünstig – nachgezogen<br />

werden, erstrahlt dann<br />

aber umso beeindruckender und<br />

bringt eine ordentliche Prise Exotik<br />

in die Landeshauptstadt. Das<br />

mag einer der Gründe dafür sein,<br />

weshalb nun Barbara Veitl mit der<br />

Sonne hoch über uns um die Wette<br />

strahlt.<br />

Harmonische Strukturen<br />

Ein anderer Grund für die gute<br />

Laune der Oberösterreicherin<br />

könnte sein, dass sie ihren Job<br />

schlicht gerne macht. Und dass sie<br />

sich an kleinen Details wie aufgehenden<br />

Blüten ebenso erfreuen<br />

kann wie am großen Ganzen,<br />

wenn sie mit ihren Mitarbeitern<br />

etwa einen neuen Park im Linzer<br />

Stadtgebiet ausplant. Vor Ort im<br />

Lokalaugenschein die Gegeben-<br />

Grüne Chefin.<br />

Barbara Veitl ist als<br />

Leiterin der Linzer<br />

Stadtgärten Frau<br />

über Tausende<br />

Blumen, Sträucher<br />

und Bäume in der<br />

oberösterreichischen<br />

Landeshauptstadt.<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 35


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />

Viel los bei den Linzer Stadtgärten.<br />

Auch wenn es auf diesem Bild nicht so aussieht,<br />

am Thurnermeisterhof hoch über Linz herrscht<br />

während unseres Besuchs rege Betriebsamkeit.<br />

heiten recherchiert, Sichtlinien definiert,<br />

den Raum der Funktion entsprechend<br />

strukturiert und schlussendlich<br />

die passenden Pflanzen auswählt.<br />

Die gesetzten Blumen, Sträucher<br />

und Bäume sollten miteinander<br />

und mit ihrer Umgebung harmonieren,<br />

gleichzeitig aber auch den Trend<br />

der Zeit widerspiegeln, ohne morgen<br />

schon wieder als Modeerscheinung<br />

von vorgestern zu gelten. Und, ganz<br />

wichtig: Die Bepflanzung öffentlicher<br />

Anlagen soll den Bürgern der Stadt zu<br />

36 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


herrscht hektische Betriebsamkeit.<br />

Während einige Hundert Meter weiter,<br />

am Gugl-Stadion vorbei und die<br />

Sternwartegasse und Ziegeleistraße hinunter,<br />

rund um den Linzer Bahnhof<br />

Autos um die Wette stauen, werden<br />

hier auf dem 2,8 Hektar großen Areal<br />

neue Setzlinge eingetopft und pikiert.<br />

Für das Rathaus, die städtischen Seniorenzentren,<br />

Schulen, den Wissens -<br />

turm, die Stadtbibliotheken und Magistratsdienststellen<br />

kultivieren Mitarbeiter<br />

Zimmerpflanzen. Für die Innenstadt,<br />

oder auch Kindergärten bereiten<br />

Mitarbeiter Blumenkisten vor,<br />

anschließend verladen sie mehrere<br />

Meter hohe und in großen Töpfen ge-<br />

Schöne Vorbereitung. In Glashäusern,<br />

Folientunneln und outdoor ziehen die Mitarbeiter<br />

der Stadtgärten (gegenüber die beiden Lehrlinge<br />

Claudia und Verena) Tausende Pflanzen, die dann<br />

die Stadt Linz kräftig zum Blühen bringen sollen.<br />

zogene Palmen, Lorbeerbäume, Oleander<br />

und Feigenbäume – sogenanntes<br />

mobiles Grün –auf die Ladefläche<br />

eines Lkw, um sie anschließend in der<br />

Stadt aufzustellen. Ein Stück weiter<br />

drängen sich die beiden Lehrlinge<br />

Claudia und Verena zwischen die verschiebbaren<br />

Tische eines Glashauses<br />

und sammeln abgefallene Blätter und<br />

Blüten aus den Pflanzentöpfen.<br />

Silberweiden-Nachwuchs<br />

Zurück zu Barbara Veitl, die uns an einem<br />

Folientunnel vorbei zu einer langen<br />

Reihe Silberweiden führt. „Das<br />

sind schon die Ersatzbäume für eine<br />

Allee an der Donau“, sagt sie. „Da der<br />

dortige Bestand nicht mehr der jüngste<br />

ist, werden wir in den kommenden<br />

Jahren Bedarf an möglichst hochgewachsenen<br />

Silberweiden haben. Diese<br />

könnten wir zwar prinzipiell auch zukaufen,<br />

dann wären sie aber an das<br />

Klima hier nicht angepasst und wir<br />

müssten relativ hohe Ausfallquoten in<br />

Kauf nehmen.“<br />

jeder Tages- und Nachtzeit Sicherheit<br />

vermitteln. „Daher gestalten wir möglichst<br />

einsichtig und offen und verwenden<br />

eher niedrig wachsende Pflanzen<br />

wie Hainbuchen oder Gräser für<br />

Abgrenzungen“, sagt Barbara Veitl<br />

kaum hörbar, weil im Hintergrund ein<br />

Traktor vorbeilärmt. „Mit Blumenstreifen<br />

am Wegrand können wir die<br />

Struktur unterstreichen, Bänke und<br />

Sitzgelegenheiten laden zum Hinsetzen<br />

und Verweilen ein.“<br />

Blumenkisten in Vorbereitung<br />

Den Luxus des Ausruhens und Verweilens<br />

können sich die Mitarbeiter der<br />

Linzer Stadtgärten hier in der Zentrale<br />

am Thurnermeisterhof hoch oben<br />

über der Stahlstadt nicht leisten. Es<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 37


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> REPORTAGE<br />

Tägliche Routine. Die beiden Lehrlinge<br />

Claudia und Verena bereiten Blumenkisten<br />

vor und pikieren Setzlinge.<br />

Breites Arten-Spektrum<br />

Planung ist also auch bei den Stadtgärten<br />

das halbe Leben? „Definitiv“, sagt<br />

Barbara Veitl. „Wir müssen nicht nur<br />

im Auge behalten, welche Blumen,<br />

Sträucher und Bäume wir in dieser<br />

Saison benötigen, sondern auch, was<br />

langfristig gebraucht wird. Das ist ein<br />

ständiger Prozess und Kreislauf.“ Damit<br />

dieser am Laufen gehalten wird,<br />

kann die Stadtgarten-Leiterin auf 15<br />

Mitarbeiter in Gärtnerei und Baumschule<br />

(in Summe zählen die Linzer<br />

Stadtgärten knapp 200 Mitarbeiter)<br />

und ein Portfolio von rund 750 verschiedenen<br />

Baum-, Stauden- und<br />

Straucharten in den unterschiedlichsten<br />

Entwicklungsstadien sowie Dutzende<br />

Blumensorten zurückgreifen.<br />

„Wir bemühen uns dabei um ein<br />

möglichst breites Artenspektrum und<br />

eine große Vielfalt, um Fauna und<br />

Flora zu fördern“, sagt Barbara Veitl.<br />

„Voraussetzung dafür ist aber überdurchschnittliches<br />

gärtnerisches<br />

Know-how.“ Mehr Pflanzen erfordern<br />

schließlich mehr Wissen, die Anzucht<br />

der Pflanzen ist günstiger als ihr Zukauf,<br />

setzt aber tiefgehende Kenntnisse<br />

und Personalressourcen voraus.<br />

Kataster gibt Bestands-Übersicht<br />

Diese Kenntnisse sind auch gefragt,<br />

um die Pflanzen auf ihre zukünftigen<br />

Einsatzgebiete vorzubereiten. Straßenund<br />

Alleebäume müssen etwa hoch<br />

aufgeastet werden, um dem gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Lichtraumprofil zu<br />

entsprechen, Parkbäume können auch<br />

unten schon Zweige haben und frei<br />

wachsen. Welcher Baum in Linz wo<br />

steht, wann er zuletzt kontrolliert wurde<br />

und vor allem in welchem Zustand<br />

er sich zu der Zeit befand, ist im<br />

Baumkataster zusammengefasst. „Damit<br />

können wir unseren Bestand ständig<br />

abrufen und im Überblick behalten“,<br />

sagt Barbara Veitl.<br />

Landschaft trifft Stadt. Die Zentrale der Linzer Stadtgärten liegt zwar nur einige Hundert<br />

Meter vom Bahnhof entfernt, im Hintergrund gehen die urbanen Ausläufer aber bereits in sanft<br />

ansteigende und kräftig blühende Landschaften über.<br />

Trend zur „essbaren Stadt“<br />

Im Kataster aufgelistet sind auch die<br />

mittlerweile acht Obstbaumgärten der<br />

Stadt und die vielen Nussbäume in<br />

Freiflächen und Parkanlagen. „Die<br />

Früchte und Nüsse dürfen von den<br />

Einwohnern kostenlos gesammelt werden,<br />

damit wollen wir noch mehr Bewusstsein<br />

für die Natur schaffen und<br />

die Wohlfühlatmosphäre in der Stadt<br />

weiter steigern.“ Was Barbara Veitl<br />

nicht dazusagt: Auch andere Städte<br />

folgen mittlerweile diesem Trend zur<br />

„essbaren Stadt“, in Linz wurde er aber<br />

gesetzt. Hier hat man sich schon sehr<br />

früh auf diesen Weg verständigt und<br />

vielleicht ist auch das ein Grund, warum<br />

die Leiterin der Stadtgärten so<br />

gut gelaunt ist, dass sie mit der Sonne<br />

um die Wette strahlt.<br />

38 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


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nicht mit anderen Rabatten und Aktionen kombinierbar,<br />

keine Barablöse, nur 1 Gutschein pro Person,<br />

gültig bis 31. 07. <strong>2015</strong> mit dieser Seite


Aus:„Vegan BBQ”<br />

SOMMERPARTY<br />

FÜR VEGGIES<br />

Es muss nicht immer Fleisch sein! Mit diesen vier Rezepten wird Ihre<br />

Grillparty auch ohne Steaks und Wüstchen zum ganz großen Genuss!<br />

VEGANER HOTDOG MIT GURKENRELISH<br />

ZUTATEN FÜR SECHS PERSONEN<br />

Für das Relish: 130 g kleine Salatgurke; 40 g<br />

Zwiebel; 1 TL Salz; 1 EL Rohrohrzucker; 2 TL<br />

Senfsaat; ½ TL Kurkuma; 3–4 Dillstängel<br />

Für den Hotdog: 6 vegane Grillwürste; 6 Hotdog-Brötchen;<br />

Ketchup<br />

40 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Gurke in grobe Stücke zerteilen, Zwiebel schälen.<br />

Beides in einem Blitzhacker oder mit dem Messer<br />

fein hacken und mit Salz und Zucker mischen. 1<br />

Stunde abgedeckt ziehen lassen. Eventuell ausgetretenes<br />

Wasser abgießen. In einem kleinen Topf<br />

alle Zutaten für das Relish, bis auf den Dill, mischen,<br />

aufkochen und abgedeckt bei kleiner Hitze<br />

zehn Minuten köcheln lassen. Fertiges Relish kalt<br />

stellen. Dill waschen, trocknen, die Blättchen abzupfen<br />

und unter das abgekühlte Relish mischen.<br />

Grillwürste auf dem heißen Rost rundherum<br />

knus prig grillen. Etwas Ketchup auf den Brötchen<br />

verteilen, je eine Grillwurst daraufgeben und<br />

mit Relish toppen.


HALLOUMI BURGER<br />

ZUTATEN FÜR VIER PORTIONEN:<br />

2 Zweige Rosmarin; 1 Zweig Salbei; 2 kleine rote Zwiebeln;<br />

1 Knoblauchzehe; 4 EL Olivenöl; 2 Stück Halloumi à 200 g;<br />

150 g angeröstete Paprika, in Öl eingelegt; 80 g Rucola; Pes to<br />

alla genovese zum Bestreichen; 4 Buns (selbst gebacken oder<br />

vom Bio-Bäcker); 50 g Butter<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Die Rosmarinnadeln grob hacken. Zwiebeln und Knoblauch<br />

abziehen. Zwiebeln in dünne Spalten schneiden, Knoblauch<br />

in Scheiben schneiden. Kräuter, Zwiebeln und Knoblauch<br />

in eine flache Schüssel geben. Olivenöl zugeben und vermischen.<br />

Die Halloumistücke der Länge nach halbieren.<br />

Halloumihälften in die Marinade geben, darin wenden und<br />

zugedeckt 2 Stunden marinieren. Paprika abtropfen lassen,<br />

trocken tupfen und grob in Stücke schneiden. Rucola<br />

waschen, putzen und trocken schwenken. Eine beschichtete<br />

Pfanne erhitzen. Halloumi aus der Marinade nehmen und in<br />

der heißen Pfanne von beiden Seiten jeweils 2 bis 3 Minuten<br />

scharf anbraten. Kurz vor Ende der Garzeit Zwiebeln, Knob -<br />

lauch und Kräuter in die Pfanne geben und kurz mitbraten.<br />

Halloumi anschließend aus der Pfanne nehmen. Für die Buns<br />

eine Pfanne erhitzen, die Butter schmelzen lassen und die<br />

Buns darin kurz anrösten. Beide Bunhälften jeweils mit je<br />

1 Teelöffel Pesto bestreichen. Die unteren Hälften zuerst jeweils<br />

mit Paprikastücken belegen, dann den Halloumi daraufgeben.<br />

Rucolablättchen und angebratene Zwiebelspalten darauf<br />

verteilen, das obere Bun aufsetzen und servieren.<br />

Aus:„Better Burger”<br />

(Siehe S. 42)<br />

Fotos: „Better Burger”: Sudwest Verlag, Coco Lang; „Vegan BBQ”: Fackelträger Verlag, Fotos mit Geschmack – Ulrike Schmid & Sabine Mader, Alling<br />

GEGRILLTES SANDWICH MIT ROTEN RÜBEN<br />

Aus:„Vegan BBQ”<br />

ZUTATEN FÜR VIER PERSONEN:<br />

300 g vorgekochte Rote Rüben; 1–2 Rosmarinzweige; 40 g Löwenzahn oder<br />

Rucola; 40 g Pinienkerne; ½ unbehandelte Zitrone 150 g veganer Schmelzbzw.<br />

Pizzakäse 8 Scheiben; Sauerteigbrot; Salz; Pfeffer; Pflanzenöl<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Die Roten Rüben in Scheiben schneiden. Rosmarin waschen, trocknen, die<br />

Nadeln von den Stielen zupfen und fein schneiden. Löwenzahn oder Rucola<br />

waschen, trocken schleudern und die unteren Enden abschneiden. Pinien -<br />

kerne in einer Pfanne ohne Fett unter Rühren rösten, bis sie anfangen zu duften.<br />

Sofort auf einem Teller auskühlen lassen. Zitrone heiß waschen,<br />

trocknen und die Schale fein abreiben. Rote Rüben, Rosmarin, Pinienkerne<br />

und Zitronenschale mischen, mit Salz und Pfeffer würzen. Etwas Käse auf<br />

einer Scheibe Brot verteilen, mit der Rote-Rüben-Mischung und Löwenzahn<br />

oder Rucola belegen, wieder etwas Käse darauf verteilen, mit einer weiteren<br />

Brotscheibe abschließen und fest andrücken. Die Brotscheiben dünn mit Öl<br />

bestreichen. Eine gusseiserne Pfanne oder eine Grillplatte zum indirekten<br />

Grillen auf den nicht zu heißen Grillrost legen. Die Sandwiches darin unter<br />

Wenden 2–4 Minuten knusprig grillen.<br />

DAS BUCH<br />

Grillen? Aber grün! Dieses Buch stellt<br />

Rezepte vor, die 100 % vegan sind.<br />

Kleiner Vorgeschmack gefällig? Wie wäre<br />

es mit Blumenkohlsteaks, Burger mit<br />

Quinoa-Bohnen-Pattys, Linsensalat mit<br />

gegrillter Paprika oder sogar eine Pizza<br />

vom Grill? „Vegan BBQ – Das vegane<br />

Grillbuch” (Fackelträger Verlag), € 19,99<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 41


SPICY KETCHUP<br />

ZUTATEN FÜR VIER PORTIONEN:<br />

3 Stangen Staudensellerie; 2 Zwiebeln; 1 Knoblauchzehe; 6 EL Olivenöl;<br />

250 g Tomatenketchup; 2 EL brauner Zucker; 2 EL Apfelessig; 3 EL<br />

Worcestershiresauce; 2 EL Senf; 2 TL Zitronensaft; 1 TL Salz; 1 TL<br />

schwarzer Pfeffer, grob geschrotet<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Staudensellerie waschen, putzen und fein würfeln. Zwiebeln und<br />

Knob lauch abziehen und klein schneiden. In einem Topf das Olivenöl<br />

erhitzen und darin Sellerie, Zwiebeln und Knoblauch etwa 3 Minuten<br />

andünsten. Tomatenketchup, Zucker, Apfelessig, Worcestershiresauce<br />

und Senf zugeben und aufkochen. Bei kleiner Hitze etwa 15 Minuten<br />

kochen lassen. Anschließend das Ketchup mit Zitronensaft, Salz und<br />

Pfeffer würzen. Spicy Ketchup in heiß ausgespülte Flaschen mit weitem<br />

Hals füllen. Die Flaschen sofort verschließen und zum Abkühlen<br />

auf den Deckel stellen.<br />

Aus:„Better Burger”<br />

DAS BUCH<br />

die Grillsaison ist eröffnet und unsere Lieblingsburger<br />

werden natürlich selbst gemacht:<br />

Mit frischen Zutaten, feinsten Produkten,<br />

einer Extraportion Leidenschaft –<br />

und vor allem auch in der vegetarischen<br />

Variante! Über 70 Rezeptideen bieten alles,<br />

was Burgergriller begehren.<br />

„Better Burger” (SüdWest Verlag), € 17,50<br />

1<br />

FRECHE FRÜCHTE<br />

Schürzen mit Taschen in Zitronenbzw.<br />

Melonenform. Um € 30, –,<br />

über www.das-tropenhaus.de<br />

42 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

2<br />

DER MAIS IST HEISS<br />

Kolbenhalter„Mexicorn on the Cob“ von Noki.<br />

Um € 12,–, über www.amazon.co.uk<br />

STATT BIRNEN<br />

Grillhandschuhe „Apples“ sieht<br />

hübsch aus und schützt vor<br />

Verbrennungen. Um € 5,95, über<br />

nostalgieimkinderzimmer.de<br />

3<br />

4<br />

BRUST ODER KEULE?<br />

Rostfreie Gemüseausstecher im<br />

3er-Set von Studio B-M.<br />

Um € 12,95, über<br />

www.donkey-products.com<br />

Fotos: Hersteller


Nur für eine NACHT?<br />

Fast schade, dass<br />

Übernachtungsgäste<br />

meist nur kurz bleiben.<br />

Denn unser Schlafsofa Donna ist<br />

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Sie werden gerne länger bleiben!<br />

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1170 Wien | Frauenfelder Straße 14<br />

Mo-Fr: 10–18 Uhr, Sa: 9–17 Uhr<br />

Info: 01 4891881 | www.leder-appel.at


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> DO IT YOURSELF<br />

Hoch die Gläser<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> zeigt, wie sich leere<br />

Marmeladengläser auf Grillpartys und<br />

Picknicks toll in Szene setzen lassen.<br />

Wie es funktioniert:<br />

1<br />

Wer beim Grillen oder bei Picknicks auch selbst<br />

gemachte Limonade anbieten möchte, muss für<br />

deren Transport nicht auf PET-Flaschen zurückgreifen.<br />

Hübsche Alternative: Einmachgläser mit<br />

Schraubverschluss.<br />

2<br />

3<br />

Gläser mit Getränk füllen. Für besonders nette<br />

und kühle Deko am Vorabend Beeren und Blüten<br />

in Eiswürfelformen geben, einfrieren und<br />

kurz vorm Getränke-Servieren in die Gläser<br />

geben. Bei längeren Wegen nur gefrorene<br />

Früchte zufügen, damit das Getränk nicht durch<br />

die schmelzenden Eiswürfel verwässert wird.<br />

Nicht vergessen: Wer Trinkhalme durch den Deckel<br />

stecken möchte, macht mit einem Flaschenöffner<br />

oder einem anderen spitzen Gegenstand<br />

ein Loch. Alternative: Deckel abschrauen.<br />

Fotos: Gunda Dittrich / www.gundadittrich.com<br />

44 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


Gut beraten rund ums Wohnen<br />

Wohnservice Wien/J. Fetz<br />

Information und Service<br />

InfoCenter „Alles rund ums Wohnen“<br />

Zentrale Anlaufstelle für alle Wienerinnen und<br />

Wiener bei sämtlichen Fragen rund um den<br />

Themenbereich Wohnen<br />

Bartensteingasse 9, 1010 Wien<br />

Tel.: 01/4000-8000<br />

Telefonische Beratung: Mo – Fr: 8 – 19 Uhr<br />

Persönliche Beratung: Mo – Fr: 8 – 17 Uhr<br />

www.wohnservice-wien.at<br />

Wohnungssuche<br />

Wohnberatung Wien<br />

Angebot, Beratung und Anmeldung für alle<br />

Wienerinnen und Wiener, die sich für eine Gemeindewohnung<br />

oder eine geförderte Wohnung interessieren<br />

Guglgasse 7-9/Ecke Paragonstraße, 1030 Wien<br />

Tel.: 01/24 111<br />

Telefonische Beratung und Terminvereinbarung:<br />

Mo– Fr: 7–20 Uhr<br />

Persönliche Beratung:<br />

Mo, Di, Do, Fr: 8 – 19 Uhr, Mi: 8 – 12 Uhr<br />

www.wohnberatung-wien.at<br />

Förderungen<br />

Sanierung<br />

Informationen über förderbare Sanierungen: Sanitär,<br />

Heizung, Wärmedämmung, Schall isolierung,<br />

behindertengerechter Umbau<br />

Info-Point für Wohnungsverbesserung der<br />

MA 25 und MA 50<br />

Maria-Restituta-Platz 1, Zi. 609, 1200 Wien<br />

Tel.: 01/4000-74860<br />

Telefonische Beratung: Mo – Fr: 8 – 15 Uhr<br />

Persönliche Beratung: Mo – Fr: 8 – 13 Uhr<br />

www.um-haeuser-besser.at<br />

www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung<br />

Sanierungsberatung für Hauseigentümer<br />

wohnfonds_wien<br />

fonds für wohnbau und stadterneuerung<br />

Lenaugasse 10, 1082 Wien<br />

Tel.: 01/4035919-0<br />

Mo – Do: 9 – 16 Uhr, Fr: 9 – 11.30 Uhr<br />

www.wohnfonds.wien.at<br />

Neubau<br />

Informationen über förderbare Neubauten<br />

(z.B. Voraussetzungen, Einkommensgrenzen)<br />

MA 50 – Antragstellung Neubau<br />

Muthgasse 62, Zi. G139, 1190 Wien<br />

Tel.: 01/4000-74840<br />

Parteienverkehr: Mo – Fr: 8 – 12 Uhr<br />

www.wien.gv.at/wohnen/wohnbaufoerderung<br />

Unterstützung und Hilfe<br />

Mieterhilfe<br />

Rasche und kostenlose Hilfe bei Wohnrechts fragen<br />

Rathausstraße 2, 1010 Wien<br />

Tel.: 01/4000-25900<br />

Beratung: Mo– Fr: 8–17 Uhr<br />

www.mieterhilfe.at<br />

wohnpartner<br />

Gemeinsam für eine gute Nachbarschaft:<br />

Unterstützung und Projekte für ein gutes<br />

Zusammenleben in Wohnhausanlagen<br />

Öffnungszeiten der Hauptlokale:<br />

Mo, Di, Fr: 9 – 13 Uhr, Do: 14 – 20 Uhr<br />

Telefonisch z.B. erreichbar unter:<br />

01/24 503-01-080 (diese Nummer gilt<br />

für den 1. Bezirk) oder 01/24 503-02-080<br />

(für den 2. Bezirk) etc.<br />

www.wohnpartner-wien.at<br />

Wiener Gebietsbetreuung<br />

Umfassendes Informations- und Beratungsangebot<br />

zu Fragen des Wohnens, des<br />

Wohnumfeldes und der Stadterneuerung<br />

MA 25, Tel.: 01/4000-25000<br />

www.gbstern.at<br />

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Unsere<br />

Servicestellen<br />

in<br />

Österreich<br />

Zentrale Servicestelle<br />

WIEN<br />

Zentrale Servicestelle<br />

1010 Wien, Reichsratsstraße 15<br />

Telefon: 050 195-3000 Fax: 050 195-93000<br />

E-<strong>Mai</strong>l: zentrale@mietervereinigung.at<br />

Montag und Mittwoch 8.30 bis 19.00 Uhr<br />

Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis 17.00<br />

Uhr, Freitag von 8.30 bis 14.00 Uhr<br />

Terminvereinbarung ist notwendig<br />

AUSSENSTELLEN WIEN<br />

1020 Leopoldstadt/1200 Brigittenau<br />

Praterstern 1, 1. Stock<br />

E-<strong>Mai</strong>l: leopoldstadt@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von<br />

16.00 bis 18.00 Uhr<br />

1040 Wieden<br />

Wiedner Hauptstr. 60b (Hof)<br />

Öffnungszeiten: jeden letzten Dienstag im<br />

Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

1050 Margareten und 1060 Mariahilf<br />

Spengergasse 30–32, 1050 Wien<br />

Öffnungszeiten: jeden 3. Donnerstag im<br />

Monat von 18.15 bis 20.00 Uhr<br />

1090 Alsergrund<br />

Marktgasse 2<br />

Telefon: 01/53 42 71 09<br />

E-<strong>Mai</strong>l: alsergrund@mietervereinigung.at<br />

Termine nur nach vorheriger telefonischer<br />

Terminvereinbarung<br />

46 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

1100 Favoriten<br />

Laxenburger Str. 8–10/Jagdgasse 1B<br />

(Rückseite) Öffnungszeiten: jeden 2. und<br />

letzten Dienstag im Monat von 16.30<br />

bis 18.00 Uhr<br />

Achtung: Beratung nur für Gemeindemieter<br />

1110 Simmering<br />

Simmeringer Hauptstraße 96a EKZ/ II. Stock<br />

Telefon: 01/749 05 41<br />

E-<strong>Mai</strong>l: simmering@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: jeweils nach vorheriger<br />

telefonischer Terminvereinbarung jeden<br />

1. Dienstag im Monat von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

1120 Meidling<br />

Hufelandgasse 1B<br />

E-<strong>Mai</strong>l: zentrale@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Montag 16.00 bis 18.00 Uhr<br />

1130 Hietzing<br />

Hietzinger Kai 1–3, Tel. 01/878 34 13 265<br />

Öffnungszeiten: jeden 3. Donnerstag im Monat<br />

von 17.00 bis 18.00 Uhr<br />

1140 Penzing/<br />

1150 Rudolfsheim-Fünfhaus<br />

Johnstraße 59, Tel.: 0680/507 44 10<br />

E-<strong>Mai</strong>l: rudolfsheim-fuenfhaus@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten:<br />

Donnerstag von 17.30 bis 19.00 Uhr<br />

Für Beratungen in türkischer,<br />

serbischer und kroatischer Sprache wird um<br />

eine telefonische Voranmeldung gebeten.<br />

1160 Ottakring<br />

Schuhmeierplatz 17–18, Tel.: 01/493 16 88<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. und 3. Mittwoch von<br />

17.00 bis 19.00 Uhr<br />

1180 Währing/1190 Döbling<br />

Billrothstr. 34, Telefon: 01/3684279, E-<strong>Mai</strong>l:<br />

waehring-doebling@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Mittwoch 16.30 bis 18.30 Uhr<br />

1210 Floridsdorf<br />

Brünner Str. 34–38, E-<strong>Mai</strong>l:<br />

floridsdorf@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten:<br />

Donnerstag von 17.00 bis 19.00 Uhr<br />

1220 Donaustadt<br />

Donaufelder Str. 259, Tel.: 01/203 76 94,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: donaustadt@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Mittwoch von 18.00 bis 19.00<br />

Uhr<br />

1230 Liesing<br />

HdB Liesing, Liesinger Platz 3, 2. Stock<br />

Tel. 0660/463 90 27<br />

E-<strong>Mai</strong>l: liesing@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: jeden 3. Dienstag im Monat<br />

von 16.00 bis 18.30 Uhr<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Landessekretariat Niederösterreich<br />

3100 St. Pölten,<br />

Niederösterreichring 1A<br />

Telefon: 02742/225 53 33<br />

Fax: 02742/225 53 35<br />

E-<strong>Mai</strong>l: niederoesterreich@mietervereinigung.at<br />

Sprechstunden: jeden Dienstag<br />

von 14.00 bis 17.00 Uhr, nur nach<br />

vorheriger telefonischer Vereinbarung<br />

Termine in den Außenstellen nur nach<br />

vorheriger telefonischer Terminvereinbarung<br />

Telefon: 02742/225 53 33<br />

1010 Wien, Reichsratsstraße 15<br />

2320 Schwechat, Sendnergasse 6<br />

2340 Mödling, Hauptstraße 42a<br />

2500 Baden, Wassergasse 31<br />

2700 Wr. Neustadt, Wienerstraße 42<br />

3180 Lilienfeld, Babenbergerstraße 38<br />

3300 Amstetten, Rathausstraße 1<br />

3390 Melk, Abt-Karl-Straße 7<br />

3502 Krems/Lerchenfeld, Hofrat-Erben-Str. 1<br />

BURGENLAND<br />

Die Beratungen finden in den Außenstellen<br />

Wiener Neustadt, Mödling, Schwechat<br />

und Baden sowie in der Zentrale der MVÖ<br />

statt.<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Landessekretariat<br />

4020 Linz<br />

Noßbergerstraße 11 , Telefon: 0732/77 32<br />

29, Fax: 0732/79 44 61, E-<strong>Mai</strong>l:<br />

oberoesterreich@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von<br />

8.30 bis 12.00 Uhr, 14.00 bis 16.30 Uhr<br />

Freitag von 8.30 bis 13.30 Uhr, um telefonische<br />

Terminvereinbarung wird gebeten.<br />

Ein Jurist der Mietervereinigung und ein<br />

Dolmetscher für Serbisch, Kroatisch, Bosnisch<br />

und Türkisch stehen im Verein „migrare<br />

– Zentrum für MigrantInnen OÖ“ zur Verfügung:<br />

14-tägig, jeweils am Donnerstag<br />

von 16.00 bis 18.00 Uhr,<br />

Tel. 0732/66 73 63<br />

4320 Perg<br />

Herrenstraße 22<br />

Telefon: 07262/52 57 90<br />

Öffnungszeiten: Sprechtage nach Bedarf<br />

und telefonischer Vereinbarung<br />

4400 Steyr<br />

Leopold-Werndl-Straße 10/1. Stock<br />

Telefon: 05772/612-00<br />

Öffnungszeiten: 14-tägig jeweils<br />

am Donnerstag von 16.30 bis 18.00 Uhr


4560 Kirchdorf an der Krems<br />

Hauptplatz 7, Telefon: 07582/620 56<br />

Öffnungszeiten: Sprechtage nach Bedarf und<br />

telefonischer Vereinbarung<br />

4600 Wels<br />

Bahnhofstraße 22, Telefon: 07242/462 53<br />

Fax: 07242/21 18 14<br />

E-<strong>Mai</strong>l: wels@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Dienstag 8.00 bis 12.00 Uhr<br />

4810 Gmunden<br />

Herakhstraße 15b (Arbeiterkammer)<br />

Öffnungszeiten: jeden 2. Montag im Monat<br />

von 16.30 bis 18.00 Uhr<br />

4840 Vöcklabruck<br />

Parkstraße 27, Telefon: 05/7726 1400<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. Dienstag im<br />

Monat 9.00 bis 11.00 Uhr, telefonische<br />

Voranmeldung<br />

SALZBURG<br />

Die Salzburger Mietervereinigung bietet<br />

einmal im Monat persönliche Beratungen an.<br />

5020, Wartelsteinstraße 1Sie können Ihre Anfrage<br />

auch per E-<strong>Mai</strong>l oder telefonisch an uns<br />

richten: E-<strong>Mai</strong>l: zentrale@mietervereinigung.at<br />

Tel. 050 195-2003, Fax: 050 195-92003<br />

Montag 9.30–12.30 Uhr, Di 14.00–17.00 Uhr<br />

STEIERMARK<br />

LANDESGESCHÄFTSSTELLE GRAZ<br />

8020 Graz , Feuerbachgasse 1<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag<br />

9.00–12.00 und 13.00–<br />

16.00 Uhr, Freitag 9.00–12.00 Uhr<br />

Telefon: 050195-4300,<br />

Fax: 050195-94300<br />

Mobil: 0664/4833838,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: steiermark@mietervereinigung.at<br />

Homepage: www.mietervereinigung.at<br />

Rat und Hilfe in allen Wohnrechtsfragen!<br />

REGION WEST<br />

8940 Liezen<br />

AK Ausseerstraße 42, Terminvereinbarung<br />

unter Tel.: 05-77994000 notwendig;<br />

Tel.: 050195-4300, Sprechstunden:<br />

10.00–12.00 Uhr, Termine: 15. Juni, 20. Juli,<br />

17. August, 21. September<br />

8793 Trofaiach<br />

Stadtgemeindeamt, Luchinettigasse 9,<br />

Besprechungszimmer 1. Stock,<br />

Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 9.00–10.30 Uhr<br />

Termine: 16. Juni, 21. Juli, August Urlaub,<br />

15.September<br />

8790 Eisenerz<br />

Freiheitsplatz 1, Parterre links<br />

Tel. 050195-4300 od. 0676/6882863<br />

Sprechstunden: 10.00–12.00 Uhr<br />

Termine: 3. Juni, 1. Juli, August Urlaub,<br />

2. September<br />

8700 Leoben<br />

BAWAG, Hauptplatz 18, Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 14.00–15.00 Uhr<br />

Termine: 16. Juni, 21. Juli, August Urlaub,<br />

15.September<br />

REGION MURTAL<br />

8740 Zeltweg<br />

ÖGB / AK Gebäude, Hauptstraße 82,<br />

Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 11.30–13.00 Uhr<br />

Termine: 16. Juni, 21. Juli, August Urlaub,<br />

15.September<br />

REGION NORD<br />

8600 Bruck an der Mur<br />

ÖGB / AK Gebäude, Schillerplatz 22,<br />

Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 12.00–14.00 Uhr<br />

Termine <strong>2015</strong>: 2. Juni, 7. Juli, August Urlaub,<br />

1. September<br />

8680 Mürzzuschlag<br />

Arbeiterkammer, Bleckmanngasse 8,<br />

Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 10.00–11.00 Uhr<br />

Termine: 2. Juni, 7. Juli, August Urlaub,<br />

1. September<br />

REGION OST<br />

8200 Gleisdorf<br />

Rathaus, Rathausplatz 3 (Service-Center),<br />

Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 9.30–10.30 Uhr<br />

Termine: 27. Juli, 28. September<br />

8280 Fürstenfeld<br />

Rathaus Fürstenfeld –<br />

Besprechungszimmer<br />

Augustinerplatz 1, Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 11.30–12.30 Uhr<br />

Termine: 27. Juli, 28. September<br />

8330 Feldbach<br />

Volkshaus Feldbach (Parterre)<br />

Ringstraße 5, Tel.: 050195-4300<br />

Sprechstunden: 14.00–15.00 Uhr<br />

Termine: 27. Juli, 28. September<br />

REGION SÜD-WEST<br />

8430 Leibnitz<br />

Karl-Morre-Straße 8 (BZ-Büro der SPÖ ),<br />

Tel.: 0664/4833838<br />

Sprechstunden: 9.30–11.30 Uhr<br />

Termine: 10. Juni, 8. Juli, August Urlaub,<br />

9. September<br />

8530 Deutschlandsberg<br />

Rathausgasse 3 (Arbeiterkammer),<br />

Tel.: 0664/4833838<br />

Sprechstunden: 9.00–11.00 Uhr<br />

Termine : 11. Juni, 9. Juli, August Urlaub,<br />

10. September<br />

8580 Köflach<br />

Barbarasiedlung B6, WAG-Kanzlei,<br />

Tel.: 0676/6062434<br />

Sprechstunden: 14.30–16.00 Uhr<br />

Termine : 11. Juni, 2. Juli, August Urlaub,<br />

3. September<br />

STUDENTEN:<br />

Sprechstunden an der Österreichischen Hochschülerschaft<br />

8010 Graz, Schubertstraße 6a – Sozialreferat,<br />

Tel.: 050195-4300; Sprechstunden:<br />

14.00–15.00 Uhr: Termine: 10. Juni, 8. Juli,<br />

12. August, 9. September<br />

KÄRNTEN<br />

Derzeit kann nur eine telefonische Beratung<br />

bzw. Schriftverkehr angeboten werden.<br />

Telefon: 050 195-2003, Fax: 050 195-92003<br />

Bürozeiten: Montag 9.30–12.30 Uhr,<br />

Di 14.00–17.00 Uhr<br />

E-<strong>Mai</strong>l: kaernten@mietervereinigung.at<br />

TIROL<br />

Landessekretariat<br />

6020 Innsbruck, Adamgasse 9<br />

Telefon: 0512/58 24 31, Fax: 0512/58 24 31-14<br />

E-<strong>Mai</strong>l: tirol@mietervereinigung.at<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10.00–<br />

12.00 Uhr und Dienstag 17.00–19.00 Uhr, um<br />

telefonische Terminvereinbarung wird gebeten<br />

6060 Hall<br />

Oberer Stadtplatz 8<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. Mittwoch im Monat<br />

von 17.00 bis 18.30 Uhr<br />

6330 Kufstein<br />

Kempterstraße 1,Telefon: 05372/626 82<br />

(Anmeldung über das ÖGB-Sekretariat)<br />

Öffnungszeiten: jeden 1. Dienstag im<br />

Monat von 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

VORARLBERG<br />

Landessekretariat<br />

6900 Bregenz, St.-Anna-Straße 1<br />

Telefon: 050 195-4550, Fax: 050 195-94550<br />

E-<strong>Mai</strong>l: vorarlberg@mietervereinigung.at<br />

Montag bis Donnerstag 9.00 bis 11.00 Uhr<br />

(nur mit telefonischer Voranmeldung)<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 47


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> INTERN<br />

Schauplatz MVÖ<br />

Experten aus dem Team der MVÖ stehen<br />

Hilfe suchenden in kniffligen Rechtsfällen zur<br />

Seite und berichten über Aktuelles.<br />

Ehrung: Hans Heinz Plaschka, Vizepräsident der<br />

MVÖ, ehrte Edith Painsi, langjährige Vorsitzende<br />

der Bezirksorganisation Voitsberg/Köflach/Bärnbach.<br />

STEIERMARK<br />

Ehrung langjähriger<br />

Funktionärin<br />

Anlässlich der letzten Landesvorstandssitzung<br />

der Mietervereinigung<br />

Steiermark wurde<br />

die langjährige Vorsitzende<br />

der Bezirksorganisation<br />

Voitsberg/Köflach/Bärnbach,<br />

Frau Edith Painsi, vom Vorsitzenden<br />

des Landes Steiermark,<br />

Herrn Vizepräsidenten<br />

Hans Heinz Plaschka, für Ihre<br />

Verdienste im Bezirk Voitsberg<br />

geehrt. Als ehrenamtliche<br />

Funktionärin blickt Frau<br />

Edith Painsi auf eine lange<br />

und erfolgreiche Tätigkeit bei<br />

der Mietervereinigung und<br />

für deren Mitglieder zurück.<br />

Die Bezirksorganisation<br />

Voitsberg/Köflach/ Bärnbach<br />

zählt zu einer der Aktivsten<br />

der Steiermark und kämpft<br />

stetig erfolgreich für Verbesserungen<br />

im Miet- und<br />

Wohnrecht.<br />

TIROL<br />

30 Jahre Beratungsstelle<br />

Kufstein<br />

Anfang 1984 hat es sich der damals in<br />

der Bezirkshauptstadt Kufstein als<br />

ÖGB-Bezirkssekretär tätige Hans<br />

Schwaiger zur Aufgabe gemacht, Mietern<br />

bei auftretenden Problemen mit<br />

Rat und Tat zur Verfügung zu stehen.<br />

1987 stoßen Peter Steger und Eduard<br />

Fleischhacker zum Beraterteam und<br />

ab Herbst 1988 führen diese beiden<br />

regelmäßig jeden ersten Dienstag im<br />

Monat die Mieterberatungen in Eigenregie<br />

durch, mit tatkräftiger Unterstützung<br />

durch die jeweiligen Juristen der<br />

Mietervereinigung Landesgruppe Tirol.<br />

Ab 1993 wurde damit begonnen,<br />

statistische Erhebungen zu den Beratungstagen<br />

zu machen. Diesen Zahlen<br />

ist zu entnehmen, dass von 1993 bis<br />

heute fast 1.100 Ratsuchende die Beratungstage<br />

aufsuchten.<br />

Anekdoten aus dem Beratungsalltag<br />

zeigen, dass unsere Arbeit wichtig ist.<br />

So wollte in den 1990er-Jahren ein<br />

Vermieter, weil alles teurer geworden<br />

war, für eine Kleinwohnung statt 400<br />

Schilling am nächsten Monatsersten<br />

1.000 Schilling an Miete haben, oder<br />

bei einer zum Jahresanfang gekündigten<br />

Kleinwohnung sollte der Mieter ab<br />

nächstem Monat statt 1.500 Schilling<br />

nunmehr 2.500 Schilling bezahlen.<br />

Gleichzeitig wurde dem Mieter angekündigt,<br />

dass er – sollte er auch im<br />

darauffolgenden Monat noch keine<br />

andere Wohnung gefunden haben –<br />

nochmals mehr bezahlen müsse, nämlich<br />

3.000 Schilling.<br />

Im vergangenen Jahr konnte ein dritter<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter für die<br />

Beratungsstelle in Kufstein, Wolfgang<br />

Weinold, gewonnen werden, und somit<br />

wird es auch in Zukunft möglich<br />

sein, die Beratungen in Kufstein anbieten<br />

zu können. Dass es dafür einen<br />

großen Bedarf gibt, zeigen die Zahlen<br />

der alljährlichen Ratsuchenden an den<br />

Beratungstagen, die zwischen 50 und<br />

60 liegen.<br />

Peter Steger<br />

führt seit Herbst<br />

1988 regelmäßig<br />

Mieterberatungen<br />

in Kufstein durch.<br />

Fotos: MVÖ/TIrol/Steiermark<br />

48 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15


<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> WIEN<br />

Die Mieterhilfe ist eine<br />

kostenlose Beratungsstelle<br />

der Stadt Wien. Das Team<br />

der Mieterhilfe berät bei<br />

allen rechtlichen Fragen.<br />

Mieterhilfe – Beratung an erster Stelle<br />

Soforthilfe bei Wohnproblemen jeglicher<br />

Art bietet die Mieterhilfe von<br />

Wohnservice Wien. BewohnerInnen<br />

von geförderten Wohnungen, aber<br />

auch MieterInnen von Gemeindebauund<br />

Privat-Wohnungen finden hier<br />

rasche und unkomplizierte Unterstützung.<br />

Die Themenpalette reicht von<br />

Wohn- und Mietrecht über das Wohnungsgemeinnützigkeitsrecht<br />

(geförderte<br />

Wohnungen) bis zu Wohnungseigentumsrecht.<br />

Wer also Fragen zur Betriebskostenabrechnung,<br />

zu Mietverträgen<br />

hat, die letzte Mietzinserhöhung<br />

nicht nachvollziehen kann oder sich<br />

über Wohnungsweitergaben informieren<br />

möchte, ist hier gut aufgehoben.<br />

Der Wiener Betriebskostenrechner –<br />

überprüfen zahlt sich aus!<br />

Welche Kosten in der Betriebskostenrechnung<br />

enthalten sein dürfen, ist im<br />

Mietrechtsgesetz festgehalten. Der Betriebskostenrechner<br />

der Mieterhilfe ermöglicht<br />

eine Überprüfung der einzelnen<br />

Positionen per Mausklick. Er ermittelt<br />

nach Eingabe der einzelnen<br />

Werte der Betriebskostenabrechnung,<br />

ob diese niedrig, mittel oder hoch ist.<br />

Die ExpertInnen helfen weiter.<br />

www.betriebskostenrechner.wien.at<br />

Mieterhilfe: kostenfrei,<br />

kompetent, konsequent<br />

Wiener Mietenrechner<br />

Mit wenigen Mausklicks kann überprüft<br />

werden, ob die Miete angemessen<br />

oder zu hoch ist. Die Mieten in Wien<br />

sind im Vergleich zu anderen Städten<br />

deutlich niedriger – nicht zuletzt dank<br />

der rund 220.000 Gemeindewohnungen<br />

und der mehr als 200.000 geförderten<br />

Wohnungen, die preisdämpfend<br />

auf den gesamten Wiener Wohnungsmarkt<br />

wirken.<br />

Mehr als 60 Prozent der WienerInnen<br />

wohnen in Gemeindewohnungen oder<br />

geförderten Wohnungen! Im Gegensatz<br />

zu geförderten Wohnungen ist besonders<br />

bei privaten Mietverträgen, die innerhalb<br />

der letzten drei Jahre abgeschlossen<br />

wurden, ein beträchtlicher<br />

Mietanstieg zu beobachten. Nicht immer<br />

lassen sich diese Mietpreise durch<br />

berechtigte Zuschläge auf einer gesetzlichen<br />

Basis erklären.<br />

www.mietenrechner.wien.at<br />

Wiener Ablöserechner<br />

Erfahren Sie, für welche Mietgegenstände<br />

oder Inventargüter Sie bei Wohnungswechsel<br />

Ablöse erhalten können –<br />

und in welcher Höhe! Mit dem Wiener<br />

Ablöserechner können Sie einfach und<br />

schnell Rechnungsbeträge der einzelnen<br />

Gegenstände – so noch Rechnungen<br />

vorhanden sind – in die jeweiligen Eingabefelder<br />

des Rechners eintragen.<br />

www.abloeserechner.wien.at<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

Foto: WohnserviceWien_Stefan Zamisch<br />

Online-Mietenrechner jetzt auch als App!<br />

Mit der neuen Applikation des Wiener<br />

Mietenrechners kann dieses Servicetool auch<br />

bequem unterwegs am Smartphone oder Tablet<br />

angewandt werden – so etwa unmittelbar bei oder<br />

nach einer Wohnungsbesichtigung. Die Wiener<br />

Mietenrechner-App steht für iOS und Android<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

SERVICE-ANGEBOTE RUND UMS <strong>WOHNEN</strong><br />

Mieterhilfe<br />

Tel.: 01/4000-25900<br />

E-<strong>Mai</strong>l: mieterhilfe@post.wien.gv.at<br />

1010 Wien, Rathausstraße 2<br />

Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr<br />

www.mieterhilfe.at<br />

InfoCenter<br />

Tel.: 01/4000 8000<br />

E-<strong>Mai</strong>l: infocenter@wohnservice-wien.at<br />

1010 Wien, Bartensteingasse 9<br />

Telefonische Auskünfte: Montag bis Freitag<br />

von 8 bis 19 Uhr<br />

Persönliche Informationen: Montag bis<br />

Freitag von 8 bis 17 Uhr<br />

www.wohnservice-wien.at<br />

Wohnberatung Wien<br />

Terminvereinbarung und Information<br />

Montag bis Freitag 7 bis 20 Uhr<br />

Tel.: 01/24 111, Fax: 01/24 111-76100<br />

Persönliche Beratung:<br />

1030 Wien, Guglg. 7–9/Ecke Paragonstr.<br />

Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag<br />

von 8 bis 19 Uhr, Mittwoch von 8 bis<br />

12 Uhr<br />

E-<strong>Mai</strong>l: wohnberatung@wohnberatungwien.at<br />

www.wohnberatung-wien.at<br />

<strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15 49


So schmeckt<br />

der Sommer<br />

Nämlich nach süßer Erdbeerbowle, knackigem<br />

Gurkensalat und – natürlich! – würzigem Grillgut!<br />

HER<br />

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Er ist ein Multitalent mit Kult-Status: Der<br />

„Weber Original Kettle“ ist ein Klassiker<br />

unter den Holzkohlegrills. Das innovative<br />

One-Touch-System garantiert eine unkomplizierte<br />

Reinigung und Pflege des Grills<br />

sowie eine optimale Zuluftsteuerung für<br />

beste BBQ-Ergebnisse. Dank neuer, perfektionierter<br />

Beinverstrebung an allen drei<br />

Beinen steht der „Weber Original Kettle“<br />

jetzt noch sicherer und lässt sich bei Bedarf<br />

bequem transportieren. Sein<br />

integriertes Deckel-Thermometer verspricht<br />

zusätzlich Flexibilität und Komfort<br />

beim Grillen. Für eine Extraportion Sommer-Gefühl<br />

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Um € 14,99, über<br />

www.connox.de<br />

Sie möchten einen „Weber Original Kettle“<br />

gewinnen? Dann schicken Sie uns eine<br />

E-<strong>Mai</strong>l mit der Antwort auf folgende Frage<br />

an gewinnspiel@fairwohnen.at:<br />

Wie lange kann die Betriebskostenabrechnung<br />

eines Jahres überprüft werden?<br />

Einsendeschluss: 15. Juni <strong>2015</strong><br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

50 <strong>FAIR</strong> <strong>WOHNEN</strong> 2/15<br />

5<br />

O’ZAPFT IS!<br />

Getränkespender „Cassis“ von Loberon.<br />

Um € 49,–. www.loberon.de<br />

4<br />

VIEL ZU LABERLN<br />

Burgerpresse von Rösle. Um €14,95,<br />

über www.hornbach.at<br />

Fotos: Hersteller


Noch eins!<br />

GRIESS-RIBISEL-KIPFERL<br />

www.stroeck.at<br />

Zarter Butterhefeteig mit Grieß-Ribisel-Fülle, nach altem Familienrezept, bestreut mit feinsten<br />

Mandel blättern. Das Burgenländische Grießkipferl von Oma Ströck. Einfach unwiderstehlich.<br />

Aber echt!

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