*Bretzenheimer Kurier 09-11.qxd:. - Gewerbeverein Bretzenheim
*Bretzenheimer Kurier 09-11.qxd:. - Gewerbeverein Bretzenheim
*Bretzenheimer Kurier 09-11.qxd:. - Gewerbeverein Bretzenheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Bretzenheim</strong>er <strong>Kurier</strong> – Ausgabe 251 – September 2011 Seite 14<br />
���������������<br />
���������<br />
Informieren Sie sich über unsere aktuellen<br />
Markisenangebote. Wir beraten Sie gerne:<br />
����������������������������<br />
����������������������������<br />
Vor der Frecht 2 · Mainz-<strong>Bretzenheim</strong><br />
Tel. 0 61 31/3618 20 · Fax 3640 80 · www.ernst-moellers.de<br />
www.mhz.de<br />
Ihr Ansprechpartner für:<br />
Versicherung · Vorsorge · Vermögen<br />
Matthias Kreikle<br />
Versicherungsfachmann (BWV)<br />
Allianz Generalvertretung<br />
Elbestraße 28 · 55122 Mainz<br />
Telefon 0 6131.143 69 61<br />
Telefax 0 6131.143 66 59<br />
www.allianz-kreikle.de<br />
Nutzen Sie unsere kostenlose Analyse<br />
Ihrer Privat-/Firmenversicherungen.<br />
AKTUELL<br />
Freundeskreis lebendiges Denkmal<br />
Römersteine (Fortsetzung aus BK 250)<br />
Zweitausend Jahre Mainzer Geschichte<br />
auf wenigen Seiten niederzuschreiben,<br />
das geht nicht, deswegen mussten wir den<br />
im letzten „<strong>Bretzenheim</strong>er <strong>Kurier</strong>“ begonnenen<br />
Bericht „Freundeskreis lebendiges<br />
Denkmal Römersteine gegründet“ auf<br />
zwei Folgen aufteilen.<br />
In einem kleinen Zeitsprung möchten<br />
wir eine Begebenheit um das Kloster<br />
Maria Dalheim aus dem Jahr 1790 einfügen,<br />
die mit einem Vergleich endete. Das<br />
Zisterzienserkloster Maria Dalheim war<br />
ein großer Landbesitz von etwa 400 Morgen<br />
Land, wozu auch die Flur „Attach“<br />
gehörte, die intensiv in eigener Regie mit<br />
einer Schafherde, beweidete wurde. Im<br />
Laufe der Zeit kam es immer wieder zum<br />
Aufbegehren der Bürger von <strong>Bretzenheim</strong><br />
und Zahlbach, da sie von den Ordensfrauen<br />
wie Leibeigene behandelt und zu Frondiensten<br />
herangezogen wurden. Häufiger<br />
Streitpunkt waren die Ziegen und Schafe<br />
der armen Leute, die immer wieder verbotener<br />
Weise auf den Wiesen an den Römersteinen<br />
grasten, wo sie mit Prügeln von<br />
den Knechten des Klosters vertrieben wurden.<br />
Am 6. Oktober 1773 kam es zum<br />
Eklat, als die Knechte die Hämmel wieder<br />
einmal vertrieben hatten. Nachdem die<br />
Äbtissin mit einigen Nonnen an der Klosterpforte<br />
erschien, um ihrer Forderung<br />
mehr Nachdruck zu verleihen, wurden sie<br />
von den aufgebrachten Bürgern getreten<br />
und geschlagen. Urkundlich hat dann im<br />
Jahr 1797 die Kurfürstliche Regierung<br />
dem Kloster Dalheim das Exklusivrecht<br />
der Nutzung als Schafweide bestätigt –<br />
der Name „Schaftriebweg“ ist wohl noch<br />
ein Relikt aus dieser Zeit.<br />
Wenn auch nicht ganz störungsfrei, so<br />
verlaufen die heutigen Meinungsverschiedenheiten<br />
um die Nutzung des Römersteingeländes<br />
ohne Gewalt und Nötigung,<br />
www.gewerbeverein-bretzenheim.de<br />
es ist zu wünschen, dass in diesem Terrain<br />
bald vollkommener Friede und Eintracht<br />
einkehrt. -<br />
Zurück in die Jetztzeit: Vor etwa zehn<br />
Jahren war diese Fläche vor den „Römersteinen“<br />
mit Wildwuchs und Unkraut<br />
bewachsen, bis der Fluglotsen-Ausbilder<br />
Günter Dorn aus dem Allgäu, nach einer<br />
oberflächlichen Rekultivierung, mit einer<br />
Schafherde, einigen Gänsen und Hühnern,<br />
Leben an die „Römersteine“ brachte.<br />
Als es öffentlich wurde, dass dieses<br />
schöne und naturnahe Erholungsgebiet<br />
teilweise zur Erweiterung eines Friedhofs<br />
benutzt werden sollte, haben 700 Bürgerinnen<br />
und Bürger mit ihrer Unterschrift<br />
ihren Protest bei der Stadtverwaltung<br />
dokumentiert. „Es geht hier nicht um Gänse,<br />
Hühner und Schafe“ sagt der engagierte<br />
Schafhirte, „doch wenn hierher ein<br />
Friedhof kommt, verliert das Gelände völlig<br />
seinen Charakter als grünes Naherholungsgebiet,<br />
ich müsste dann mit meinen<br />
Tieren zurück ins Allgäu ziehen“. Der Hirte<br />
hat in der zweiten Aprilhälfte in einer<br />
spontanen Aktion die Idee umgesetzt, den<br />
Bürgerprotest in Form eines Vereins zu<br />
bündeln und Mitverantwortung für dieses<br />
Grüngebiet zu übernehmen. Über 200 Einzelmitglieder<br />
und auch ganze Familien<br />
sind innerhalb weniger Tage dem Verein<br />
beigetreten. Weitere Informtionen unter<br />
www.freundeskreis-roemersteine.de.<br />
Eine der ersten gemeinsamen Aktionen<br />
des Vereins wird – in Absprache mit dem<br />
Grün- und Denkmalamt – die Entfernung<br />
von Unkraut und Wildwuchs an und auf<br />
den Römersteinen sein. Das beliebte Naherholungsgebiet<br />
an den Römersteinen im<br />
„Heiligen Tal“ soll nach dem Willen zahlreicher<br />
Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin<br />
erhalten und gepflegt werden.<br />
Ferdinand Hirsch