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NEUE ZENTREN 12 Im landschaftlich wunderschön gelegenen Gleichen bei Pfedelbach in der Nähe von Öhringen haben mehrere Heilpraktiker im November ´94 ihren Traum von einem alternativen Heil-Zentrum verwirklicht. Es ist das AUM-Kur- und Ferienzentrum. AUM steht für „Atmasantulana Universal Medicare“ und biete die Ayurvedische Heilbehandlungen in Form von 2-3 wöchigen Kuren und Erholungen an. Insgesamt hat das Zentrum 17 Zimmer mit 23 Betten, die mit Dusche und WC und teilweise auch mit Balkon ausgestattet sind. Gemütliche Gemeinschaftsräume, die als Aufenthaltsraum, Lese- oder TV-Raum genützt werden, sowie Seminar- und Meditationsräume und ein großer Garten stehen dem Kurgast zur Erholung zur Verfügung. Auf Harmonie wurde besonders Wert gelegt. So wurde die Einrichtung, wie auch die gesamte Kuranlage nach dem geomantischen Architektursystem „Feng Shui“ errichtet. Schon beim Betreten des Hausen ist deutlich diese harmonische Energie spürbar, welche zusätzlich durch andere Methoden hochgehaltenen wird. Das Kurzentrum wird in allen ayurvedischen Fragen von Atmasantulana Village, dem großen indischen Ayur- 1/95 Was „Butter“- Schmalz alles bewirkt. Die sanfte Medizin des Ayurveda Wenn Sie sich mal so richtig verschlackt und innerlich dreckig fühlen und obendrein krank aussehen, dann ist eine Ayurveda-Kur angesagt. Ayurveda, die älteste Medizin der Erde, hat für alle Gesundheitprobleme das richtige Mittelchen. Ob seelisch oder körperlich, Ayurveda ist ganzheitlich und völlig natürlich. Als Alternative oder Ergänzung zur Schulmedizin hat sie bereits ihren festen Platz im westlichen Gesundheitssystem gefunden. Ayurvedische Kurklinik in Pfledelbach vedischen Zentrum und seinem Gründer und Leiter Dr. Balaji Tambe beraten und betreut, der selber jedes Jahr zu Seminaren und Vortragsreisen nach Deutschland kommt. Geleitet wird das Zentrum in Gleichen von Reinhard Korn, Dipl. Psychologe und Heilpraktiker und einem Team von sechs Therapeuten, welche in Indien bei Dr. Tambe direkt ausgebildet wurden. Im AUM-Zentrum in Gleichen werden verschiedene ayurvedische Heilmethoden angewandt. Wichtigste Kur ist die „Panchakarma“, eine Verjüngungsbehandlung in mehreren Schritten, die zur Entgiftung und Entschlackung dient. Mittels einer Behandlung von aufbereitetem Butterschmalz (Ghee) werden Umweltgifte, Schlacken und überschüssige Säuren ausgeschwemmt und abgeführt. Diese Behandlung wird durch Ganzkörper- und Wirbelsäulenmassagen, Dampfbäder, Einläufe, Abführtrunks und anderem unterstützt. Zu einer Gesundheitskur gehört aber auch gleichermaßen die Heilung- und Bewußtseinserfahrung des Geistes, deshalb werden auch Atem-, Meditation- und Yogaübungen, sowie Musiktherapie mit angeboten. In Vorträgen wird außerdem auf die ayurvedische Ernährungslehre Wert gelegt, die dem interessierten Patienten auf Wunsch auch in Kochkursen näher gebracht wird, oder er bekommt ein individuellesErnährungskonzept mit nach Hause. Nicht umsonst wurde Ayurveda 1979 von der Weltgesundheitsorganisation als ganzheitliches Medizinkonzept empfohlen. Selbst der Physiker und Philosoph Carl- Friedrich Weizäcker schrieb im Vorwort eines ayurvedischen Buches, daß er „... die Integration von westlicher Wissenschaft und östlicher Weisheit als wichtigste Aufgabe dieses Jahrhunderts...“ ansieht. Um näheres über diese erfolgreiche alternativmedizinischeBehandlung zu erfahren interviewte das Lichtnetz Reinhard Korn, den Leiter des AUM- Kurzentrum. Die Gästezimmer Butterschmalz?!? Ich esse lieber Honig !
Reinhard Korn LN: Herr Korn, brauchen wir wirklich eine neue Heiltechnik, wie die Ayurveda? RK.:Ayurveda möchte die Schulmedizin nicht ersetzen. Aber als Bereicherung hat sie einen berechtigten Platz. Ich denke hier vor allem an die Gesundheits-Prävention und an den großen Bereich der chronischen Erkrankungen. Hier gibt Ayurveda hervorragende Konzepte, sie gibt Antworten auf Fragen, wo die Schulmedizin noch ziemlich ratlos ist. Auf der anderen Seite kann Ayurveda sehr von der Schulmedizin lernen, wie z.B. der Akut- und der Notfallmedizin. Ich glaube, daß sich beide Richtungen gut ergänzen können, und das wäre in der Tat die beste Medizin. LN: Was ist Ayurveda? RK.: Wenn wir vom Sanskrit-Wort bzw. der Übersetzung ausgehen, so heißt Veda = Wissen und Ayur = langes (ganzheitliches) Leben. Also der „Wissenschaft vom ganzheitlichen Leben“. Die noch heute gültigen Lehrbücher sind über 2.000 Jahre alt, und gelten als Zusammenfassung der damaligen Medizin, so daß man davon ausgehen kann, daß die Ayurveda 5.000 Jahre alt ist. Auf Grund seines Alters ist die Ayurveda hinreichend geprüft, so daß sie keine Folgeschäden hat, wie wir das aus der modernen Medizin her kennen. Es ist sicherlich so, daß bestimmte Rezepturen in der heutigen Zeit etwas anders verwendet werden, weil z.B. auf Grund der Umweltverschmutzung bei manchen Kräutern die Heilkraft geringer ist, oder aber bei Heilmitteln auf Grund unserer stärkeren Sensibilität weniger Teile verwendet werden können, aber im Grunde hat sich seit damals nicht viel verändert. LN: Was wird mit Ayurveda und bei Euch im Kurzentrum behandelt? RK.:Im Prinzip behandelt Ayurveda alles. Sie hat ein größeres Spektrum als wir hier im Haus anwenden können. Akute Fälle oder bettlägrige Patienten können wir nicht behandelt, weil wir dazu nicht eingerichtet sind. Unsere Gäste sind zur Hälfte Leute, die relativ gesund sind, aber auf Grund von Berufsstress mal eine Fitnesskur von zwei Wochen zum Entgiften und Entschlacken durchführen wol- 1/95 len. Die andere Hälfte sind Patienten mit chronischen Erkrankungen, die sich etwas von der Schulmedizin im Stich gelassen oder austherapiert fühlen. LN: Wie findet eine solche Kur statt? RK:Wenn ein Gast zu uns kommt, findet zu erst eine Anamnese statt, um festzustellen was er speziell für diese Kur braucht und wie sie durchgeführt werden soll. Wir erstellen dann einen speziellen Kurplan, wo festgelegt wird, was dem Gast zuzumuten ist und welche besonderen Behandlungen und Anwendungen notwendig sind. Die ersten 14 Tage sind relativ standardisiert, wobei auf Grund des Kranheitsbildes oder Zieles, warum die Kur gemacht wird, die einzelnen Kompenenten bestimmt werden: z.B. wieviel oder welche Art von „Ghee“ (Butterschmalz) er bekommt, oder ob Dampfbäder für ihn gut sind. Unabhängig davon wird jeden Tag auf Grund einer Pulsdiagnose, der Beobachtung der Verdauung, der Zunge etc. neu bestimmt. Aber im Grunde sind die ersten 14 Tage der Kur ziemlich klar festgelegt. Während der ersten drei Tage wird der Gast neben einer Diät mit Ölmassagen und Dampfbädern auf die Reinigungskur vorgereitet. Die Tage danach sind für die Einnahme des Ghee zum Lösen und Ausscheiden der Giftstoffe und Ablagerungen. Nach dieser Behandlung erfolgt ein Reinigungstag des Verdauungstraktes mit einem Kräutertrunk, dem Virechan. Daran schließen sich verschiedene individuelle Behandlungen an, wie z.B. für die Augen, Ohren, Nasen oder eine Reinigung des Dickdarmes mit Öl. Während der gesamten Kur wird nicht gefastet. Die Diäten erfolgen auf ayurvedisch-vegetarischer Grundlage und werden den verschieden Therapien angepaßt. LN: Ist eine solche Kur sehr teuer. RK: Im Vergleich zu anderen ayurvedischen Kuren sind wir verhältnismäßig günstig. Für eine 14tägige Kur inkl. Vollpension, Einzelzimmer mit Dusche und WC, sowie medizinischer Betreung und 8-9 Therapieanwendungen verlangen wir derzeitig 3.500,— DM. Für eine dreiwöchige Kur entsprechend mehr. LN: Wie sieht ein Tagesablauf aus. RK: Jeder Tag beginnt mit Atem- und Yogaübungen. Nach dem Frühstück sind an jedem übernächsten Tag Vorträge, Gruppensitzungen für Fragen und Antworten. Nach dem Mittagessen finden die verschiedenen Therapieanwendungen statt, und gegen Abend Musiktherapie und Meditation, die wir mit einer Friedensmeditation beenden. Der Tag ist ausgefüllt für unsere Gäste und Patienten, wobei trotzdem noch viel Freizeit für Ruhe, Wanderungen und Besichtigungen möglich sind. In der Regel schließen sich die Leute hier in kleinere Gruppen zusammen und unternehmen viel gemeinsam. LN: Vielen Dank 13 NEUE ZENTREN
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