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01 | 2014 banking insight

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10 <strong>banking</strong> <strong>insight</strong><br />

Data Governance<br />

Kopflose Steuerung<br />

Noch hapert es bei vielen Banken an der Grundvoraussetzung für BCBS 239: der Data<br />

Governance. Sie sorgt für eine Datenstrategie, die vom Vorstand aus alle Ebenen<br />

durchzieht. Doch in über der Hälfte der Fälle verantwortet der Vorstand die Steuerung<br />

der Daten gar nicht, in über einem Viertel kennt er sie nicht im Detail.<br />

Kein BCBS 239 ohne Data Governance.<br />

Die Steuerung von Daten ist Grundvoraussetzung<br />

für die Anforderungen<br />

des Baseler Papiers. Schließlich<br />

verlangt es von Banken, dass sie Daten aus allen<br />

Unternehmensbereichen einheitlich zusammentragen,<br />

um einen umfassenden Überblick<br />

über ihre Lage wiederzugeben. Dafür brauchen<br />

die Geldhäuser eine Datenstrategie, die vom<br />

Vorstand aus alle Ebenen durchzieht. Die Data<br />

Governance sorgt dafür, diese Strategie aufzusetzen<br />

und im Unternehmen zu verankern. Wie<br />

Banken dabei aktuell aufgestellt sind, zeigt die<br />

„<strong>banking</strong> <strong>insight</strong>“-Studie.<br />

Nachholbedarf bei der Steuerung<br />

Bei vielen Banken hapert es noch an einer zentralen<br />

Instanz, von der die Datenstrategie ausgeht.<br />

Ein Überwachungs- und Steuerungsboard<br />

für die Risikodaten-Prozesse haben lediglich<br />

zwei Drittel der untersuchten Institute (Abb.<br />

1). Das heißt, dass die Banken im restlichen<br />

Drittel die operativen Prozesse der Risikodatenaggregation<br />

und der Risikoberichterstattung<br />

weder stringent noch einheitlich organisieren<br />

können. Immerhin wissen die meisten der betroffenen<br />

Geldhäuser um dieses Problem: 28<br />

Prozent arbeiten bereits an einer Steuerungsinstanz,<br />

bei drei Prozent ist sie geplant. Doch<br />

auch wenn diese vorhanden ist, heißt das nicht,<br />

dass sie die nötige Durchsetzungsbefugnis, also<br />

das „Empowerment“, des Vorstands besitzt.<br />

Ebenso offen bleibt, ob das Überwachungs- und<br />

Steuerungsboard die Prozesse tatsächlich voll<br />

im Griff hat.<br />

Alarmierend ist, dass mit dem Risikomanagement<br />

ein Bereich Defizite aufweist, der für<br />

die Gesamtbanksteuerung besonders wichtig<br />

Abb. 1: Data Governance<br />

Gibt es in Ihrem Institut eine Instanz („Board“), welche die Risikoaggregations- und Risikoberichts-Frameworks<br />

gesamthaft überwacht sowie Änderungen an diesen Prozessen steuert, zum Beispiel zentrale Stellen in<br />

Fachbereichen, IT, fachübergreifende Komitees?<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

68 %<br />

Ja, bereits<br />

vorhanden<br />

28 %<br />

Nein, ist aber bereits<br />

im Aufbau<br />

Nein, ist aber<br />

geplant<br />

Basis: alle Befragten (Fach- und Führungskräfte aus der IT), N = 111, nur eine Nennung<br />

ist. Das wirft die Frage auf, wie hoch die Mängel<br />

in anderen, weniger zentralen Bereichen sind.<br />

Und ob es außerhalb der Risikodaten noch<br />

schlechter um die Steuerung bestellt ist. Die<br />

Baseler Regulatoren äußerten sich jedenfalls<br />

bereits unzufrieden. Im BCBS-239-Basisdokument<br />

schreiben die Aufsichtsbehörden, dass<br />

Banken ihre Risikodaten-Prozesse unzureichend<br />

und zu langsam verbessern.<br />

Weitgehend etabliert<br />

3 % 1 %<br />

Nein, ist auch nicht<br />

geplant<br />

Quelle: Studie <strong>banking</strong> <strong>insight</strong> 2<strong>01</strong>4<br />

Besser aufgestellt sind die Banken beim Management<br />

der Daten. Denn eine Instanz einzurichten,<br />

die eine Datenstrategie vorgibt, ist nur<br />

eine Seite der Data Governance — die Strategien<br />

umzusetzen, die andere. Neun von zehn<br />

befragten IT-Führungskräften geben an, in ihrem<br />

Institut ein Data Management zu haben<br />

(Abb. 2). Deutlich weniger sagen jedoch, dass es<br />

in ihren Bankhäusern Data Policys gibt, also<br />

Richtlinien für den Umgang mit Daten. Hier geben<br />

zwei Drittel an, dass diese für die Steuerungsbereiche<br />

Risikomanagement, Rechnungswesen<br />

und Treasury existieren.<br />

Da stellt sich die Frage, wie das deutlich weiter<br />

verbreitete Data Management für die drei<br />

Steuerungsbereiche ablaufen soll, wenn dazugehörige<br />

Data Policys fehlen. Hinzu kommt der<br />

Punkt, wie das Data Management und die Data<br />

Policys außerhalb von Risikomanagement, Rechnungswesen<br />

und Treasury aussehen.

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