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01 | 2014 banking insight

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Perspektiven 15<br />

Das sorgt zwar schon für einen ordentlichen<br />

Topf an Informationen, aber noch nicht für ein<br />

vollständig konsistentes Metadatenmanagement.<br />

Wie das aussehen kann, zeigt Abbildung<br />

8. Sie bildet die komplette Data Lineage<br />

einer beispielhaften Risikokennzahl (KPI 1)<br />

über verschiedene typische Schichten einer<br />

Warehouse-Architektur hinweg ab – von der<br />

Quelle der Informationen über das Data<br />

Warehouse und die Data Marts bis hin zum<br />

Reporting. Die Data Lineage umfasst nicht nur<br />

Metadaten zu den einzelnen Tabellen, sondern<br />

auch zu den Datenflüssen dazwischen. Diese<br />

geben an, wie die Informationen zwischen den<br />

Architekturschichten und ihren Schnittstellen<br />

verarbeitet wurden und sich verändert haben.<br />

FIRBA-Institute geben<br />

sich selbstkritisch<br />

Wie wichtig ein Metadatenmanagement ist, das<br />

auch die Datenflüsse berücksichtigt, wissen<br />

Banken, die eine Zulassung nach dem fortgeschrittenen<br />

IRB-Ansatz (Internal Rating Based<br />

Approach) durchlaufen haben oder anstreben.<br />

Schließlich geht es beim IRB-Ansatz darum, mit<br />

eigenen geschätzten Risikoparametern die<br />

Mindesteigenkapitalanforderungen für Kreditrisiken<br />

zu ermitteln. Da Banken dabei ihre eigenen<br />

Defizite zu Tage legen, bewerten die<br />

betroffenen fortgeschrittenen IRBA-Institute<br />

(„FIRBA-Institute“) ihre Metadatenverwaltungen<br />

deutlich schlechter als andere Geldhäuser (Abb.<br />

9). Daher ist es wahrscheinlich, dass infolge des<br />

aufkommenden regulatorischen Drucks auch<br />

Institute ohne FIRB-Ansatz ihr Metadatenmanagement<br />

erneut auf den Prüfstand stellen<br />

und sie dabei einige Mängel aufdecken.<br />

Weiteren Nachholbedarf zeigt die Tatsache,<br />

dass über ein Drittel der Institute nur<br />

teilweise gewährleistet, dass die Inhalte der<br />

Metadaten mit der tatsächlichen IT-Implementierung<br />

übereinstimmen (Abb. 10). Wenn die<br />

häufig vernachlässigten Datenflüsse berücksichtigt<br />

werden, könnte dieser Wert sogar noch<br />

höher ausfallen.<br />

Ein zusätzlicher Haken: Über ein Drittel der<br />

Institute kann nur teilweise nachvollziehen, wer<br />

Metadaten verändert hat und wann das geschehen<br />

ist (Abb. 11). Neun Prozent der Banken dokumentieren<br />

das eher nicht, ein Prozent gar<br />

nicht. Ohne diese Dokumentation können Banken<br />

die Anforderungen von BCBS 239 jedoch<br />

nur schwer erfüllen.<br />

Data Governance ist gefragt<br />

Um all die Mängel zu beseitigen, brauchen Banken<br />

geeignete Werkzeuge für die Metadatenverwaltung.<br />

So muss die Software generische<br />

Schnittstellen bereitstellen, die gängige ETL-<br />

Werkzeuge bedienen können, um Metadaten<br />

mit Datenbank, Tabellen und Programmen zu<br />

koppeln. Außerdem muss die Data Governance<br />

festlegen, dass keine Datenbank oder Tabelle<br />

verändert werden darf, ohne dass zuvor die<br />

Metadaten verändert wurden. Um solche Veränderungen<br />

nachzuverfolgen, muss die Metadatenverwaltung<br />

auf den Stand verschiedener<br />

Stichtage in der Vergangenheit zurückgesetzt<br />

werden können. Je nach Workflow müssen in<br />

der Data Governance zudem individuelle Regeln<br />

festgelegt werden zu Fragen wie: Wer darf<br />

Änderungen an welchen Metadaten vornehmen?<br />

Welche Änderungsarten müssen unterschieden<br />

werden? Wer muss über diese Änderungen<br />

informiert werden?<br />

All dieser Aufwand wird jedoch belohnt.<br />

Banken erfüllen damit nicht nur die Baseler<br />

Vorgaben, sondern profitieren davon, wenn<br />

der Weg zum Risikobericht durchweg nachvollziehbar<br />

ist und er Hand und Fuß hat. ■<br />

Abb. 10: Metadatenmanagement<br />

Gibt es in Ihrem Institut einen Prozess, der<br />

sicherstellt, dass die IT-Implementierung mit der<br />

fachlichen Aggregationsbeschreibung in den Metadaten<br />

übereinstimmt?<br />

Abb. 11: Metadatenmanagement<br />

Sind Änderungen in den Metadaten so dokumentiert (historisiert), dass nachvollziehbar ist, für welche Auswertungen<br />

bzw. Auswertungszeitpunkte welche Metadatenbeschreibung gültig war?<br />

60 %<br />

Nein<br />

5 %<br />

50 %<br />

52 %<br />

Teilweise<br />

36 %<br />

Ja<br />

59 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

38 %<br />

Basis: alle Befragten (Fach- und Führungskräfte aus der IT),<br />

N = 111, nur eine Nennung<br />

Quelle: Studie <strong>banking</strong> <strong>insight</strong> 2<strong>01</strong>4<br />

10 %<br />

0 %<br />

Ja, voll und ganz Ja, teilweise Nein, eher nicht Nein, gar nicht<br />

Basis: alle Befragten (Fach- und Führungskräfte aus der IT),<br />

N = 111, nur eine Nennung<br />

9 %<br />

1 %<br />

Quelle: Studie <strong>banking</strong> <strong>insight</strong> 2<strong>01</strong>4

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