IKOM Campus 3/2015

verpflichtet sind. Jedoch wird das oft
mit einer Digitalkamera oder einem
Smartphone gemacht, wobei ignoriert
wird, dass dies eigentlich keine Medizin-
Produkte sind. Auch der Datenschutz
leidet darunter wenn die Dokumentation
mit einem privaten Handy gemacht wird.
Was hat Sie dazu bewogen ein eigenes
Unternehmen zu gründen? Hatten
Sie das Gefühl, dass Sie sich im alten
Unternehmen nicht haben richtig
entfalten können?
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass
Firmen der klassischen Medizintechnik
eine eher konservative Einstellung
gegenüber Innovationen und neuartigen
Geschäftsmodellen haben. So ist
dann die Idee entstanden, dass es
wahrscheinlich besser ist, solche Dinge
selbst zu entwickeln.
Haben sie versucht diese Innovation
bereits in der Firma anzustoßen in der
sie aktiv waren? Oder haben sie direkt
entschieden dies selbst in die Hand zu
nehmen?
Ein bisschen von Beidem. Man
sieht ja was so in anderen Firmen
entwickelt wurde und das sind oft nur
Produktweiterentwicklungen aber keine
echten Neuentwicklungen. Natürlich
spricht man über solche Ideen – aber
wenn kein großes Interesse da ist, ist
man relativ bald eher frustriert und dann
hatten wir die Idee, so etwas innovatives
besser in einem neugegründeten
Unternehmen zu machen.
Welche Eigenschaften braucht man als
Gründer und woher weiß man, ob es die
richtige Entscheidung wäre zu gründen?
Also ich glaube es ist nicht verkehrt,
wenn man schon mal einige
Entwicklungszyklen mitgemacht hat
und weiß, was es bedeutet, von Beginn
an etwas zu entwickeln, was auch
ein Serienprodukt wird und an den
Endkunden geht. Das ist nämlich etwas
ganz anderes, als nur einen Prototyp zu
entwickeln. Ich denke das Allerwichtigste
ist, dass das Gründerteam passt –
denn allein kann man kaum sowohl die
technische Seite als auch Vertrieb und
Finanzen abdecken
Sie sprechen konkret Erfahrungen
und Kompetenzen an. Welche
Charaktereigenschaften erachten sie als
wichtig?
Nun, es sollte einem klar sein, dass man
einige Ups und Downs durchlaufen wird,
durch die man sich nicht von seiner
Planung abbringen und entmutigen
lassen soll. Es passt allerdings nicht,
wenn man vom Typ her eher auf
kontinuierliche Entwicklung aus ist. Böse
gesagt: Das typische Beamtendasein
sollte man nicht unbedingt favorisieren.
Zudem gibt es sehr fähige Ingenieure,
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