Sicherheits- und Medien- technik für die Allianz ... - Siemens
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<strong>die</strong> Frage, ab welchem Punkt<br />
eine Einzelkomponente als<br />
nicht mehr einsatzfähig zu<br />
gelten hat, zum anderen <strong>die</strong><br />
Überlegung, ob das Gesamtsystem<br />
auch bei Ausfall bestimmter<br />
Einzelkomponenten<br />
noch ausreichend funktioniert<br />
(siehe Abb.1).<br />
Abseits <strong>die</strong>ser theoretischen<br />
Überlegungen lässt sich <strong>die</strong><br />
Betriebssicherheit von Brandmeldeanlagen<br />
durch ganz<br />
konkrete Maßnahmen steigern:<br />
So schreiben <strong>die</strong> relevanten<br />
Normen DIN EN 54<br />
(als Produktnorm), aber<br />
auch DIN 0833-1 bzw.-2 <strong>und</strong><br />
DIN 14 675 (Ausführungs<strong>und</strong><br />
Anwendungsnormen)<br />
<strong>die</strong> zulässigen Ausfallkriterien<br />
vor.<br />
Hochwertige Brandmeldeanlagen,<br />
wie sie <strong>Siemens</strong><br />
ausschließlich anbietet, gehen<br />
noch über <strong>die</strong> in den Normen<br />
genannten Anforderungen<br />
hinaus: Sie bieten jede Sek<strong>und</strong>e<br />
eine automatische<br />
Selbstüberwachung des Systems,<br />
eine von den Rechnereinheiten<br />
des „Normalsystems“<br />
unabhängige Notred<strong>und</strong>anz<br />
<strong>für</strong> den Alarmfall,<br />
zusätzliche Red<strong>und</strong>anzen<br />
durch Dopplung von Linienbaugruppen<br />
<strong>und</strong> Doppelrechnern<br />
(CPU) sowie <strong>die</strong><br />
bidirektionale Vernetzung<br />
der Zentralen <strong>und</strong> der abgesetzten<br />
Be<strong>die</strong>neinheiten<br />
bei größeren Systemen. Alle<br />
<strong>die</strong>se Maßnahmen haben<br />
das Ziel, <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit<br />
der Brandmeldeanlage<br />
auch dann aufrechtzuerhalten,<br />
wenn einzelne Elemente<br />
oder Übertragungswege ausfallen.<br />
Doppelt ausgeführte<br />
Komponenten oder alternative<br />
Übertragungswege<br />
übernehmen dann deren<br />
Funktion. Daraus ergibt<br />
sich als Ausfallkriterium<br />
<strong>die</strong> Alarmierungsfähigkeit<br />
der Brandmeldeanlage.<br />
Sowohl <strong>die</strong> empirische als<br />
auch <strong>die</strong> modellbasierte<br />
Untersuchung der Verfügbarkeit<br />
bezieht sich auf solche<br />
hochwertigen Brandmeldeanlagen<br />
als Datengr<strong>und</strong>lage,<br />
also auf Anlagen, bei denen<br />
<strong>die</strong> genannten Möglichkeiten<br />
zur Optimierung der Betriebssicherheit<br />
voll ausgeschöpft<br />
werden.<br />
Empirische Untersuchung<br />
Für <strong>die</strong> empirische Stu<strong>die</strong><br />
wurden zunächst bei den<br />
Mitgliedsfirmen des ZentralverbandesElektro<strong>technik</strong><strong>und</strong><br />
Elektronikindustrie<br />
(ZVEI) Angaben zum Störverhalten<br />
der installierten<br />
<strong>und</strong> instand gehaltenen<br />
Brandmeldeanlagen erhoben.<br />
Anzahl <strong>und</strong> Dauer der gemeldeten<br />
Störfälle wurden dann<br />
auf <strong>die</strong> Gesamtzahl der im<br />
deutschen Markt eingesetzten<br />
Brandmeldeanlagen hochgerechnet.<br />
Daraus ergab sich<br />
folgendes Bild:<br />
In Summe konnten Daten<br />
von 45 000 Anlagen ausgewertet<br />
werden. Davon waren<br />
25 000 kleine Anlagen,<br />
12 000 mittlere <strong>und</strong> 8000<br />
große Anlagen. Über alle<br />
Anlagen gerechnet ergab <strong>die</strong><br />
empirische Untersuchung<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> 45 000 gemeldeten<br />
Brandmeldeanlagen eine<br />
durchschnittliche Verfügbarkeit<br />
von 99,9 Prozent. Das<br />
heißt, durchschnittlich zeigten<br />
sich <strong>die</strong> Anlagen nur<br />
8,7 St<strong>und</strong>en im Jahr als gestört.<br />
Ursachen <strong>und</strong> Schwere<br />
der Störungen wurden einen<br />
Monat lang bei allen Entstöreinsätzen<br />
aufgezeichnet.<br />
Die Bewertung der Schwere<br />
der Störungen zeigte, dass<br />
nur 7,6 Prozent der gestörten<br />
Anlagen wirklich ausgefallen<br />
waren. Das betraf naturgemäß<br />
überwiegend <strong>die</strong> nicht<br />
red<strong>und</strong>ant aufgebauten<br />
kleineren Anlagen. Zudem<br />
konnte festgestellt werden,<br />
dass zirka 50 Prozent <strong>die</strong>ser<br />
Totalausfälle durch Blitzschlag<br />
(fehlender Gebäudegrobschutz)<br />
entstanden<br />
waren. Das heißt, <strong>die</strong> durchschnittliche„Nicht-Verfügbarkeit“–<br />
also <strong>die</strong> Zeit, in<br />
der Brandmeldeanlagen im<br />
Mittel definitiv alarmunfähig<br />
sind – liegt bei nur 0,61 St<strong>und</strong>en<br />
im Jahr (siehe Abb.2+3).<br />
Bei 41Prozent der Anlagen<br />
war der Betrieb trotz einer<br />
aufgetretenen Störung<br />
vollständig gesichert. Hier<br />
meldeten sich zwar einzelne<br />
Teile der Anlagen gestört,<br />
<strong>die</strong> Funktions- <strong>und</strong> Alarmfähigkeit<br />
der Brandmeldeanlagen<br />
war aber zu keinem<br />
Zeitpunkt infrage gestellt.<br />
Maßnahmen zur Betriebssicherheit<br />
von Brandmeldeanlagen<br />
■ DIN EN 54 Teil 1 bis 25;<br />
DIN 0833-1, DIN 0833-2;<br />
DIN 14675<br />
■ Bidirektionale Vernetzung<br />
der Peripherieelemente<br />
■ Bidirektionale Vernetzung<br />
der Brandmelderzentralen<br />
<strong>und</strong> abgesetzten Be<strong>die</strong>neinheiten<br />
bei größeren<br />
Systemen<br />
■ Automatische Selbstüberwachung<br />
des Systems jede<br />
Sek<strong>und</strong>e<br />
Abbildung 1<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100 10<br />
50<br />
0<br />
5<br />
0<br />
INTERN<br />
■ Notred<strong>und</strong>anz unabhängig<br />
von Rechnereinheiten des<br />
„Normalsystems“<br />
■ Bereitschaftsparallelbetrieb<br />
der Stromversorgung<br />
■ Red<strong>und</strong>anz durch<br />
Doppelung von Linienbaugruppen<br />
■ Red<strong>und</strong>anz durch<br />
Doppelrechner (CPU)<br />
Gesamt: 8,07 h/a mittlere Stördauer<br />
Anlagengröße: klein mittel groß<br />
Anzahl der erfassten BMA (Stck.) Stördauer (h)<br />
Abbildung 2: Umfrageergebnis – Stördauer von Brandmeldeanlagen<br />
Totalausfall 7,6%<br />
Teilausfall 51% ungestörter<br />
Betrieb 41%<br />
Abbildung 3: Ausfallgrad von gestörten Brandmeldeanlagen (0,9%)<br />
Abbildung 4: Bestandteile einer Brandmeldeanlage – Zentrale <strong>und</strong> Peripherieelemente<br />
9 Alarm – Nr.24/2007