Jahresbericht 2014

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

22 Jahresbericht 2014 Leben im Alter Albert-Schweitzer-Haus Ines Netzer Einrichtungsleiterin Im Jahresbericht von 2013 hatten wir von der aktiven Beteiligung an einem Projekt zur Verbesserung der Arzneimittelversorgung von Senioren berichtet. Die positiven Ergebnisse bei den mitwirkenden Bewohnern waren so überzeugend, dass wir dieses Verfahren inzwischen grundsätzlich bei jedem Bewohner anwenden. Wir erhielten dazu das Zertifikat der Gesellschaft für Geriatrischen Pharmazie mbH für die Verbesserung der Arzneimittelversorgungsqualität in Senioreneinrichtungen. Im Jahr 2014 galt dem Schmerzmanagement unsere besondere Aufmerksamkeit. Mit den Bewohnern, die unter Schmerzen litten, lokalisierten wir die Beschwerden, bestimmten die Intensität mit Hilfe einer Schmerzskala und erarbeiteten individuelle Verlaufspläne. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Ärzten, wurden die erforderlichen Gegenmaßnahmen eingeleitet. Neben Schmerzmittel kamen aber auch alternative Mittel zum Einsatz z.B. Physiotherapie, Wickel und Einreibungen. Ein wichtiger Aspekt war auch die Schmerzsituation bei dementiell veränderten Menschen. Oft ist es bei den Betroffenen so, dass sie aufgrund ihrer kognitiven Einschränkungen wenige bis keine verbalen Auskünfte über eventuelle Schmerzen geben können. Melanie Ahrens, Pflegefachkraft im geschützten Bereich, nahm sich dieser Problematik im Rahmen ihrer Weiterbildung zur gerontopsychiatrischen Fachkraft an. In ihrem Projekt „Schmerzen bei psychiatrisch veränderten Menschen“ hinterfragte sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen viele Verhaltensweisen unserer dementiell veränderten Bewohner. Wichtig waren Mimik, Gestik, Essverhalten und verbale Laute, aber auch körperliche Auffälligkeiten, wie ein beschleunigter Puls oder ein vermehrtes Schwitzen. Durch eine klare Beobachtung, eine gezielte Kommunikation untereinander und eine gute Dokumentation, konnten dann in Absprache mit dem Hausarzt die richtigen Maßnahmen für unsere Bewohner eingeleitet werden. Albert-Schweitzer-Haus in der Top- Pflegeheimliste 2015 der FOCUS- Redaktion Wir fühlen uns in unserem Bemühen um unsere Bewohner besonders bestätigt durch die Aufnahme unseres Hauses in die aktuelle Top-Pflegeheimliste Deutschlands der Focus- Redaktion. Grundlage der positiven Beurteilung war unter anderen die Gesamtnote des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen und die Meinungen der umliegenden Senioreneinrichtungen und Krankenhäuser. Weiterbildung unserer Mitarbeiter Seit geraumer Zeit fördert das Haus in besonderer Weise die Weiterbildung der Mitarbeiter. So haben im Jahr 2013 alle an einer viertägigen Schulung zur multiprofessionellen und interdisziplinären Beratung, Begleitung und Versorgung von Schwerstkranken und Sterbenden besucht. Im Jahr 2014 nahmen alle Mitarbeiter an einer viertägigen Weiterbildung zum Thema Kinästhetik teil. In diesem Jahr werden wiederum alle an einer Weiterbildung zur Basalen Stimulation teilnehmen. Darin geht es um die Aktivierung der Wahrnehmungsreize und die Anregung primärer Körper- und Bewegungserfahrungen sowie die Unterstützung einer personenbezogenen wortlosen Kommunikation, die vor allem den Menschen mit verminderten kognitiven Fähigkeiten zugute kommen wird. In diesem Zusammenhang ist auch die Einrichtung unseres neuen Snoezelenraums im Untergeschoss zu sehen. Die Nutzer können dort in entspannter, ruhiger und stimmungsvoller Atmosphäre durch Musik, Lichteffekte und leichte Vibrationen ihre primären Sinne „entdecken“. Organisatorische Veränderungen Aus dem Sozialdienst und der Gruppe der Betreuungsassistenten nach Paragraph 87b SGB XI haben wir die Soziale Betreuung gebildet. Das zur Vorbereitung dieses Schritts eingesetzte Projektteam hat die bisherigen Aufgaben, Abläufe und Betreuungsangebote genaustens unter die Lupe genommen und alle Maßnahmen evaluiert. Das Ergebnis waren neue Ablaufpläne, feste Zuständigkeiten und neue Angebote. Dies hat zur Folge, dass für die Betreuung unserer Bewohner nun viel mehr Zeit zur Verfügung steht und die Angebote für die Bewohner vielfältiger und individueller sind. Schnittstellendiskussionen und nicht klare Verantwortlichkeiten wurden transparent für jeden geklärt und offen gelegt, so dass nicht nur die Bewohner besser und mehr betreut werden, sondern auch die Mitarbeiter sich zufriedener fühlen. Personelle Veränderungen Zu Ende des Jahres wurde es möglich, die Stelle der Pflegedienstleitung neu zu besetzen. Damit endete Anfang Dezember die kommissarische Leitung durch Elena Esaian. Sie ist seitdem die neue Pflegedienstleitung. Diese Veränderung hatte weitere Folgen: Zum selben Zeitpunkt wurde Melanie Helbig zur stellvertretenden Pflegedienstleitung ernannt und Heike Tebroke, bis dahin kommisarische Wohnbereichsleitung, übernahm die
Leben im Alter Jahresbericht 2014 23 Leitung des Wohnbereichs 1. Mit der Leitung der neuen Sozialen Betreuung wurde Katja Berg betraut. Alle Mitarbeiter sind schon viele Jahre im Albert-Schweitzer-Haus beschäftigt und sind bestens mit den Abläufen und der Ideologie des Hauses vertraut. Übernahme von Auszubildenden Die qualifizierte Ausbildung in der Pflege und die anschließende Übernahme junger Menschen liegen dem Albert Schweitzer Haus besonders am Herzen. Glücklicherweise ist es uns auch im Jahr 2014 wieder gelungen, den größten Teil unserer Auszubildenden nach dem Abschluss fest übernehmen zu können. Seniorenzentrum Haus Tabita Rainer Gerdau Einrichtungsleiter Am 22. April 2004 zogen die ersten vier Bewohner ins damals brandneue Haus Tabita ein. Dass im vergangenen Jahr schon das 10-jährige Jubiläum gefeiert werden konnte, erstaunte viele, die dem Haus in dieser Zeit verbunden geblieben waren. Es war so viel passiert in diesen zehn Jahren, an dass man sich noch so lebendig erinnern konnte, als wäre es erst gestern gewesen und doch war es teilweise schon Jahre her. Anlässlich eines kleinen Sektempfangs am 9. Mai 2015 bestand viel Gelegenheit Konfession Anzahl % röm. kath. 56 68,29 neu-apostol. 2 2,44 evangelisch 21 25,61 keine Konfession 3 3,66 Verweildauer KP SP männl. weibl. Gesamt % 7 Tage bis unter 30 Tage 1 4 2 3 5 6,10 30 Tage bis unter 60 Tage 1 2 2 1 3 3,66 60 Tage bis unter 90 Tage 1 1 1 1,22 90 Tage bis unter 6 Monate 4 4 4 4,88 6 Monate bis unter ein Jahr 13 4 9 13 15,85 1 Jahr bis unter 2 Jahre 11 4 7 11 13,41 2 Jahre bis unter 3 Jahre 10 3 7 10 12,20 3 Jahre bis unter 4 Jahre 8 1 7 8 9,76 4 Jahre bis unter 5 Jahre 3 3 3 3,66 5 Jahre bis unter 10 Jahre 17 17 17 20,73 10 Jahre bis unter 15 Jahre 7 1 6 7 8,54 Summe 2 80 17 65 82 100 Mittlere Verweildauer je Bew. in Jahren 1,77 3,97 3,52 in Erinnerungen zu schwelgen. Vertreter der Stadt Korschenbroich, der Kirchengemeinden und Vereine der Umgebung erinnerten sich gemeinsam mit den ältesten noch im Haus lebenden Bewohnern und Mitarbeitern der ersten Stunde an die Anfangszeiten und wie sich das Leben im Haus seitdem verändert hatte. Kleinenbroich entwickelt sich Und verändert hat sich gerade im Jahr 2014 vieles in und um das Haus Tabita. Am Sichtbarsten änderte sich die unmittelbare Umgebung durch die Großbaustelle zwischen Dreifach-Halle, Haus Tabita und der Von- Stauffenberg-Straße. Eine ganz neue Wohnsiedlung entsteht hier und bindet das Haus in Zukunft mehr in das Gemeinwesen von Kleinenbroich ein. Direkt neben unserem Haus begannen die Bauarbeiten für eine neue Kindertagesstätte, die ebenfalls unter dem Dach der Diakonie betrieben wird. Zum neuen Kindergartenjahr 2015/2016 werden die Kinder in zwei neue Gruppen einziehen. Die schon seit langem bestehende Patenschaft zwischen Haus Tabita und dem Kindergarten wird also in Zukunft noch enger zusammenwachsen. Pflegestärkungsgesetz § 87b Zu den Veränderungen auf politischer Ebene, die sich unmittelbar auf das Leben im Haus auswirken, sei hier das Inkrafttreten des Pflegestärkungsgesetzes zum 1.1.2015 genannt. Neben einigen finanziellen Verbesserungen für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen wird der Ausbau der zusätzlichen Betreuungsleistungen nach § 87b für alle spürbare Erleichterungen bringen. Bereits 2014 wurden von uns die Vorarbeiten erbracht, um unmittelbar zum Start am 1.1.2015 mit einem erhöhten Personalschlüssel mehr Betreuungsleistungen anbieten zu können. In einem zweiten Schritt zum 1.4.2015 wird dann genügend Personal zur Verfügung stehen, um ein Verhältnis von einer Vollzeitbetreuungskraft auf jeweils 20 Bewohner sicherstellen zu können. Entbürokratisierung in der Pflege Vorangetrieben durch den Pflegebeauftragten der Bundesregierung Herrn Laumann, beschäftigte sich die gesamte Pflegebranche 2014 mit der sogenannten Entbürokratisierung in der Pflege. Es setzt sich immer mehr die Einsicht durch, dass von den knapp bemessenen zeitlichen Ressourcen ein zu großer Anteil für bürokratische Aufgaben, wie z.B. der Dokumentation von Pflegeleistungen verbraucht wird. Neue Dokumentationssysteme(SIS von Frau Beikirch) wurden vorgestellt und sollen zügig in der Praxis für mehr persönlichen Kontakt zwischen Pflegekräften und Bewohnern sorgen. Das Pflegenotensystem nach dem Pflegetransparenzgesetz wird von immer mehr Beteiligten als bürokratisches Monster betrachtet, dass sein selbst gestecktes Ziel nicht erreicht:
Seite 1 und 2: 1 Rhein-Kreis Neuss 2014
Seite 3 und 4: Vorwort Jahresbericht 2014 3 Liebe
Seite 5 und 6: Familien- und Jugendhilfe Jahresber
Seite 13 und 14: Psychiatrische Hilfen Jahresbericht
Seite 15 und 16: Psychiatrische Hilfen Jahresbericht
Seite 17 und 18: Leben im Alter Jahresbericht 2014 1
Seite 21: Leben im Alter Jahresbericht 2014 2
Seite 27 und 28: Einrichtungen und Kontakte Jahresbe

Jahresbericht 2014

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?