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Lösungshinweise zur Einsendearbeit 1: WS 2009/2010 ...

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Lösungshinweise <strong>zur</strong> <strong>Einsendearbeit</strong> 1 zum Kurs 41510, „Finanzwirtschaft: Vertiefung“, <strong>WS</strong> 09/10 1<br />

Lösungshinweise <strong>zur</strong> <strong>Einsendearbeit</strong> 1: <strong>WS</strong> <strong>2009</strong>/<strong>2010</strong><br />

„Finanzwirtschaft: Vertiefung“, Kurs 41510<br />

Die HILFE AG will eine umfangreiche Investition tätigen; die dazu erforderlichen<br />

Mittel sollen im Rahmen einer ordentlichen Kapitalerhöhung bereitgestellt werden.<br />

Die HILFE AG hat bereits 100.000 identisch ausgestattete Aktien mit einem<br />

Nennwert von 50 GE ausgegeben. Die Bilanz der HILFE AG sieht wie folgt aus:<br />

50 Punkte<br />

HILFE AG (in Tausend GE)<br />

Vermögen 4.510 Gezeichnetes Kapital 5.000<br />

Kapitalrücklage 100<br />

Gewinnrücklagen 10<br />

Verlustvortrag –2.600<br />

Verbindlichkeiten 2.000<br />

Summe 4.510 Summe 4.510<br />

Die Aktien notieren an der Börse zu 30 GE.<br />

a) Erläutern Sie, warum eine ordentliche Kapitalerhöhung mittels identisch<br />

ausgestatteter Aktien nicht möglich ist!<br />

(7 P.)<br />

Lösungshinweise:<br />

Eine sog. Unter-Pari Emmission, also ein Emissionskurs, der geringer als der<br />

Nennwert der Aktien ist, ist nicht zulässig. Da der Börsenkurs aber bei 30 GE<br />

liegt und damit ein höherer Emissionskurs nicht erzielt werden kann, ist eine<br />

ordentliche Kapitalerhöhung nicht möglich.<br />

b) Ermitteln Sie den Bilanzkurs der Aktie!<br />

(4 P.)<br />

Lösungshinweise:<br />

Der Bilanzkurs der HILFE AG beträgt:<br />

Eigenkapital 5.000 + 100 + 10 −2.600<br />

⋅Nennwert =<br />

⋅ 50 = 25,1 GE/Aktie<br />

Grundkapital 5.000


Lösungshinweise <strong>zur</strong> <strong>Einsendearbeit</strong> 1 zum Kurs 41510, „Finanzwirtschaft: Vertiefung“, <strong>WS</strong> 09/10 2<br />

Um eine ordentliche Kapitalerhöhung durchzuführen, soll zunächst eine nominelle<br />

Kapitalherabsetzung erfolgen, bei der alle Rücklagen aufgelöst und der Nennwert<br />

der Aktien halbiert wird.<br />

c) Nennen Sie die erforderlichen Buchungssätze und erstellen Sie die Bilanz<br />

nach Durchführung der Kapitalherabsetzung!<br />

(12 P.)<br />

Lösungshinweise:<br />

Buchungen:<br />

– Auflösung aller Rücklagen:<br />

Kapitalrücklage<br />

Gewinnrücklage<br />

100<br />

10<br />

an Verlustvortrag 110<br />

– Halbierung des Grundkapitals:<br />

Gezeichnetes Kapital 2.500 an<br />

Verlustvortrag<br />

Kapitalrücklage<br />

2.490<br />

10<br />

Der überschießende „Sanierungsgewinn“ wird also wieder in die Kapitalrücklage<br />

eingestellt.<br />

Daraus ergibt sich folgende (Zwischen-) Bilanz:<br />

HILFE AG (in Tausend GE)<br />

Vermögen 4.510 Gezeichnetes Kapital 2.500<br />

Kapitalrücklage 10<br />

Verbindlichkeiten 2.000<br />

Summe 4.510 Summe 4.510<br />

d) Ermitteln Sie den Bilanzkurs, vergleichen Sie diesen mit den im Aufgabenteil<br />

b) ermittelten Bilanzkurs und erläutern Sie das Ergebnis des Vergleichs!<br />

(8 P.)<br />

Lösungshinweise:<br />

Es ergibt sich folgender Bilanzkurs:<br />

Eigenkapital 2.500 + 10<br />

⋅ Nennwert =<br />

⋅ 25 = 25,1 GE/Aktie<br />

Grundkapital 2.500<br />

Der Bilanzkurs verändert sich gegenüber dem Aufgabenteil b) nicht. Es erfolgten<br />

zwar Umbuchungen innerhalb des Eigenkapitals, das Eigenkapital je Aktie<br />

hat sich dadurch aber nicht verändert.


Lösungshinweise <strong>zur</strong> <strong>Einsendearbeit</strong> 1 zum Kurs 41510, „Finanzwirtschaft: Vertiefung“, <strong>WS</strong> 09/10 3<br />

e) Erläutern Sie, wie die Kapitalherabsetzung idealtypisch den Börsenkurs<br />

beeinflussen wird!<br />

(3 P.)<br />

Lösungshinweise:<br />

Da sich weder das Unternehmensvermögen noch der durch die einzelne Aktie<br />

repräsentierte Anteil an diesem Vermögen verändert haben, wird sich der Börsenkurs<br />

im Idealfall nicht verändern.<br />

f) Gehen Sie davon aus, dass sich der Börsenkurs durch die Kapitalherabsetzung<br />

nicht verändert hat. In welchem Intervall kann die Hilfe AG nun den<br />

Emissionskurs je Aktie festlegen; begründen Sie Ihre Antwort!<br />

(8 P.)<br />

Lösungshinweise:<br />

Eine Obergrenze für den Emissionskurs stellt der Börsenkurs dar, da Aktien zu<br />

einem höheren Kurs nicht gekauft werden. Die Untergrenze ist durch das Verbot<br />

der Unter-Pari-Emission mit dem Nennwert von 25 GE gegeben.<br />

g) Erläutern Sie, warum auch bei einer nominellen Kapitalherabsetzung Gläubigerschutzvorschriften<br />

existieren, obwohl sich das Vermögen einer Aktiengesellschaft<br />

durch diese Maßnahme nicht verändert!<br />

(8 P.)<br />

Lösungshinweise:<br />

Das Vermögen einer Aktiengesellschaft und damit auch die für Gläubiger <strong>zur</strong><br />

Verfügung stehende Haftungsmasse ändert sich durch eine nominelle Kapitalherabsetzung<br />

nicht. Somit sind die Gläubiger zunächst nicht betroffen. Allerdings<br />

sinkt durch die nominelle Kapitalherabsetzung die Ausschüttungssperre,<br />

so dass künftige Ausschüttungen erleichtert werden. Dadurch sind Gläubiger<br />

negativ betroffen, was dann Gläubigerschutzvorschriften rechtfertigt.

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