D as - dirk-siedler
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Zerstörung von Synagogen 1938<br />
Die auf die Reichspogromnacht folgende Sitzung<br />
des Presbyteriums fand am 15. November statt.<br />
Protokolliert wurde hauptsächlich die Beratung<br />
über eine neue Lichtanlage in der<br />
Auferstehungskirche – Kronleuchter oder<br />
seitliche Lampen? D<strong>as</strong>s auch über die Pogrome<br />
diskutiert wurde deutet d<strong>as</strong> Protokoll nur an.<br />
Else vom Bruch, geb. Schwarz hatte beantragt,<br />
vom jüdischen Glauben in die Evangelische<br />
Gemeinde überzutreten. Ihr Mann war<br />
evangelisch, ihre Tochter getauft und im<br />
Frühjahr1938 konfirmiert worden. Der Antrag<br />
wurde von Horst Schumann eingebracht. D<strong>as</strong><br />
Protokoll hält fest: „Die Mitglieder des<br />
Presbyteriums sprechen sich eingehend über<br />
diesen Antrag mit Rücksicht auf die<br />
augenblickliche Zeit aus. Die Anwesenden<br />
lehnen die Aufnahme in die evangelische Kirche<br />
ab.“ Diese Ablehnung erstaunt umso mehr, als<br />
die restlichen Familienmitglieder<br />
selbstverständlich getauft und Glieder der<br />
Evangelischen Gemeinde waren.<br />
Else Schwarz war 1900 in Lüxheim geboren,<br />
überlebte die Judenverfolgung und starb 1990<br />
in Düren. Ihr Vater Moses Schwarz (geb. 1873)<br />
war religiös und von Beruf Versicherungsinspektor.<br />
Er musste 1938 sein Unternehmen in<br />
der Kreuzstraße infolge der r<strong>as</strong>sistischen Politik<br />
aufgeben und wurde mit seiner Ehefrau 1942<br />
ins Konzentrationslager Theresienstadt<br />
deportiert, in dem er am 11. Februar 1943 starb.<br />
Seine Frau Henriette, geb. Loeb starb im<br />
Konzentrationslager Auschwitz, in d<strong>as</strong> sie im<br />
Mai 1944 überstellt worden war.<br />
zurück<br />
1938<br />
1944