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Naturpark Holsteinische Schweiz e.v.

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<strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> e. V.<br />

Aktives Erholen in gesunder Natur


STÄDTCHEN –<br />

Kultur im Grünen<br />

Anzeigenseite<br />

Eingebettet in die sanfte Wald- und Seenlandschaft der <strong>Holsteinische</strong>n<br />

<strong>Schweiz</strong> finden Sie überraschend lebendige Ortschaften mit<br />

einer reichen Geschichte, architektonischen Kostbarkeiten und einem<br />

attraktiven kulturellen Leben.<br />

Die wichtigsten stellen wir Ihnen hier vor:<br />

<strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> – Wasser & Natur ganz stadtnah, www.flussinfo.net<br />

Eutin, Schloss-Innenhof, Fred Watty<br />

„Karl-May-Spiele“ im Freilichttheater am Kalkberg<br />

Dieksee mit Promenade, Bild TSM<br />

Schloss Plön, Bild Tourist Info Großer Plöner See<br />

Eutin – „Weimar des Nordens“<br />

Diesen Beinamen erhielt die Stadt, da auch hier im ausgehenden<br />

18. Jahrhundert am kleinen Hofe große Denker weilten. So wurde der<br />

Komponist Carl Maria v. Weber hier geboren. Die Atmosphäre jener<br />

Zeit können Sie noch heute im Stadtbild nachempfinden, z.B. bei einer<br />

Führung „Auf den Spuren der Nachtwächter“ oder beim Besuch im<br />

prachtvollen Eutiner Schloss. Konzerte im Jagdschlösschen oder Rittersaal,<br />

„Wochenmarkt-Jazz“ oder die berühmten „Eutiner Festspiele“<br />

begründen Eutins Ruf als heimliche Kulturhauptstadt der Region.<br />

Tourist-Info Eutin, www.eutin.de, Tel. 0 45 21/70 97 0<br />

Bad Segeberg – Stadt der Karl-May-Spiele<br />

Bad Segeberg, liegt im Herzen des Städtedreiecks Kiel, Lübeck und<br />

Hamburg und ist das Tor zum <strong>Naturpark</strong>. Eine Entdeckungsreise zum<br />

91 m hohen Kalkberg mit seinen Höhlen wird Ihren Besuch in Bad<br />

Segeberg garantiert zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Im<br />

NOCTALIS, dem Fledermauszentrum, können Besucher mit allen Sinnen<br />

und viel Spaß spannende Details aus dem Leben der Fledermäuse<br />

entdecken. Am Fuße des Kalkberges finden alljährlich in einer der<br />

schönsten Freilichtbühnen Europas die Karl-May-Spiele statt.<br />

Tourist-Info Bad Segeberg, www.badsegeberg.de,<br />

Tel. 0 45 51/96 49 0<br />

Malente – Seen, Wälder & Kultur<br />

Der schöne Ort Malente liegt auf einer Landbrücke zwischen dem Kellersee<br />

und dem Dieksee, umgeben von Hügeln, Buchenwäldern und<br />

weiteren Seen. Das Kneipp-Heilbad und heilklimatischer Kurort Bad<br />

Malente-Gremsmühlen eignet sich für Schiffausflüge und bietet Idealbedingungen<br />

für Radfahrer,Wanderer,Wassersportler und Nordic Walker.<br />

Romantische Seen, Wellness- und Gesundheitsangebote und<br />

freundliche Gastgeber verführen dazu, die Seele baumeln zu lassen.<br />

Tourismus-Service-Malente, 0 800/2 02 00 80<br />

(kostenl. A.d.d. Festn.)*, www.bad-malente.de<br />

Plön – „Viel Kultur in toller Natur“<br />

Schon von weitem ist das prächtige Plöner Schloss zu erkennen, welches<br />

sich eindrucksvoll über den „Großen Plöner See“ erhebt. Dort<br />

erzählen viele liebevoll restaurierte Gebäude von der Zeit der Herzöge<br />

und Prinzen. Die Altstadt lädt zum Entdecken und Verweilen ein.<br />

Historische Gebäude und schmale Gassen,Twieten genannt, schaffen<br />

eine romantische Atmosphäre. Die Orte Bosau, Dersau, Ascheberg,<br />

Grebin und Bösdorf liegen im direkten Umland. Eingebettet in die<br />

seenreiche Naturlandschaft der <strong>Holsteinische</strong>n <strong>Schweiz</strong> versprühen<br />

sie ländlichen Charme und locken mit kleinen Attraktionen wie der<br />

Grebiner Mühle oder dem kleinsten Bischofsdom der Welt.<br />

Tourist Info Großer Plöner See<br />

www.touristinfo-ploen.de, Tel. 0 45 22/50 95 0


<strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> e. V.<br />

Willkommen im <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Gelb blühende Hügel, zahlreiche Seen, Wiesen und<br />

Felder, die von Knicks umsäumt werden, herrliche<br />

Gutsanlagen, alte Alleen und malerische Dörfer: das<br />

sind die Kennzeichen des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Holsteinische</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>.<br />

Wir laden Sie ein, die Vielfalt der Natur und Kultur aktiv<br />

zu erleben. Es warten viele interessante Angebote auf<br />

Sie! Nicht ohne Grund ist die <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> ein<br />

beliebtes Urlaubsgebiet.<br />

Kurvenspaß, K.Sass/VDN, Hügellandschaft im <strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong><br />

Rapsallee; K. Sass/VDN<br />

Dunkersche Kate in Bosau, J. Schulz<br />

Großer Plöner See, S. Koschinski


Kleiner Plöner See; J. Schulz<br />

Qualitätsnaturpark<br />

Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> mit einer Fläche<br />

von über 75.000 Hektar reicht im Norden vom Selen-<br />

ter See bis an die Kreisstadt Bad Segeberg im Süden.<br />

Viele Projekte wie beispielsweise der Bau von Aussichtstürmen, die<br />

Anlage von Naturlehrpfaden oder die In-Wert-Setzung des Wasserwanderweges<br />

Schwentine wurden in den letzten 2 Jahrzehnten von<br />

den <strong>Naturpark</strong>gemeinden angeschoben, vollendet und zukunftsorientiert<br />

entwickelt. Dabei spielen hohe Qualitätsanforderungen immer<br />

eine Rolle.<br />

Umweltpädagogische Unterrichtseinheiten im <strong>Naturpark</strong>-Haus oder<br />

in der freien Natur gehören in der Zwischenzeit zum festen Bestandteil<br />

eines umfangreichen Kataloges von Informationsveranstaltungen<br />

des <strong>Naturpark</strong>-Hauses in Plön. Die Ausstellung im historischen<br />

Gebäude ist pädagogisch anspruchsvoll aufbereitet.<br />

Aufgrund dieser Leistungen wurde der <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> im Jahr<br />

2006 vom Verband Deutscher <strong>Naturpark</strong>e<br />

als Qualitäts-<strong>Naturpark</strong> ausgezeichnet.<br />

Naturbeobachtungs- und Aussichtturm auf dem Holzberg in Malente-Neversfelde, S. Fuhrmann<br />

Projekt mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Malente, des Dorfverschönerungsvereins Neversfelde,<br />

des EU-Förderprogramms Leader+ und aus Mitteln des Landes Schleswig-Holsteins zur Förderung<br />

von <strong>Naturpark</strong>en<br />

2


Was ist eigentlich ein<br />

<strong>Naturpark</strong>?<br />

Ein <strong>Naturpark</strong> ist ein großräumiges, ländlich<br />

geprägtes Gebiet mit attraktiver und charakteris-<br />

tischer Landschaft und Naturausstattung, das sich<br />

besonders gut für die naturnahe Erholung eignet.<br />

Im Unterschied zu Nationalparken und Naturschutzgebieten, die in<br />

erster Linie den Schutz von Tieren, Pflanzen und ihren Lebensräume<br />

zum Ziel haben und in denen menschliche Eingriffe auf ein Minimum<br />

reduziert werden sollen, handelt es sich bei einem <strong>Naturpark</strong> um eine<br />

vom Menschen geprägte Kulturlandschaft. Hier sollen die Interessen<br />

von Naturschutz, Tourismus, Land- und Forstwirtschaft, Siedlungsentwicklung<br />

und Wirtschaftsweise sorgfältig aufeinander abgestimmt<br />

werden. So wird der besondere Charakter der Region erhalten und<br />

die nachhaltige Entwicklung gefördert.<br />

<strong>Naturpark</strong>verein<br />

Der gemeinnützige Verein <strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> e.V. wurde 1986 gegründet.<br />

Mitglieder sind die drei Kreise Segeberg, Plön und Ostholstein sowie<br />

31 Gemeinden der Region. Sie tragen die finanzielle Basis des Vereins<br />

und der Geschäftsstelle - eine bemerkenswerte Leistung, denn<br />

sie tun dies freiwillig.<br />

Um Projekte zu realisieren, bedarf es neben den Eigenanteilen der<br />

Gemeinden und Kreise viel Unterstützung in Form von Fördergeldern,<br />

Spenden und Sponsoring. Wichtige Partner sind vor allem das Land<br />

Schleswig-Holstein, die EU über die LEADER+-Gruppen /Aktiv Regionen<br />

Holsteins Herz und Schwentine - <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong>, die örtlichen<br />

Sparkassen, die Umweltlotterie Bingo-Lotto, die Arbeitsgemeinschaften<br />

der Kreise Ostholstein, Plön und Segeberg, die Marius-<br />

Böger-Stiftung und die Natur- und Umweltstiftung Kreis Plön. Nur<br />

durch ihre finanzielle Unterstützung konnte die Vielzahl von Projekten<br />

im Zusammenwirken engagierter Stellen und Organisationen<br />

umgesetzt werden. Ihnen sei auch auf diesem Wege herzlich<br />

gedankt.<br />

3<br />

Mitglieder des <strong>Naturpark</strong>-Vereins<br />

Kreis Segeberg, Gemeinde Blunk, Glasau, Klein Rönnau, Krems II,<br />

Nehms, Rohlstorf, Schmalensee, Seedorf, Stipsdorf, Travenhorst, Wensin,<br />

Teilbereiche der Stadt Bad Segeberg und der Gemeinden Bornhöved,<br />

Damsdorf und Tensfeld<br />

Kreis Ostholstein, Stadt Eutin, Gemeinde Bosau, Malente, Schönwalde,<br />

Kasseedorf, Teilbereiche der Gemeinde Süsel<br />

Kreis Plön, Stadt Plön, Gemeinde Ascheberg, Bösdorf, Dersau, Grebin,<br />

Nehmten, Rantzau, Rathjensdorf und Selent<br />

Geschäftsstelle des <strong>Naturpark</strong>-Vereins<br />

Der Verein unterhält im <strong>Naturpark</strong>-Haus (Uhrenhaus) in Plön eine<br />

kleine Geschäftsstelle (2,5 Stellen). Hier befindet sich auch die naturkundliche<br />

Erlebnisausstellung. Das <strong>Naturpark</strong>-Haus ist außerdem<br />

Einsatzstelle des Freiwilligen ökologischen Jahres (FÖJ). Die Räumlichkeiten<br />

wurden von der Marius-Böger-Stiftung mietfrei zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Aufgaben<br />

Zusammenarbeit mit Partnern der Region durch z.B. Mitarbeit an der<br />

Entwicklung gemeinsamer Konzepte, Durchführung von Workshops<br />

und Kontaktpflege.<br />

Projektplanungen, -management und<br />

Fördermittelakquise in den Bereichen<br />

Schaffung von naturverträglichen Tourismus- und Freizeitangeboten<br />

z. B.: Routenkonzepte, Beschilderungssysteme, Naturbezogene<br />

Infrastruktur wie Aussichtstürme, Lehrpfadtafeln, Wanderrastplätze,<br />

Beobachtungsstationen, Schaffung von Ruhezonen für wildlebende<br />

Tiere und Pflanzen u. a.<br />

Umweltbildung:<br />

z. B.: Umweltpädagogische Betreuung von Besuchergruppen, Betreuung<br />

des Info-Hauses, Entwicklung von Ausstellungen und Veranstaltungsreihen<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

z. B.: Erstellung und Pflege der <strong>Naturpark</strong>-Homepage, Erstellung von<br />

Informationsmaterialien (z.B. Kalenderposter zum <strong>Naturpark</strong>-Tier des<br />

Jahres), Ausrichtung des <strong>Naturpark</strong>festes, Pressearbeit


Ganz schön hügelig<br />

Die hügelige Landschaft wurde vor ca. 120.000<br />

Jahren während der letzten Eiszeit geprägt, als<br />

Gletscher aus Skandinavien vordrangen und Geröll,<br />

Lehm und Sande mit sich brachten.<br />

Die Eiszungen schürften wie ein Bulldozer Rinnen aus und schoben<br />

das Material zu Moränenzügen zusammen. Beim Abschmelzen des<br />

Eises vor ca. 10.000–15.000 Jahren blieben die mitgeführten<br />

Gesteinsmassen liegen, die heute der Landschaft das charakteristische<br />

hügelige Aussehen verleihen.<br />

In ausgeschürften Hohlformen und dort, wo das Eis erst spät<br />

abschmolz, sammelte sich im Laufe der Jahrhunderte Wasser. So entstanden<br />

die zahlreichen Seen der <strong>Holsteinische</strong>n <strong>Schweiz</strong>, von denen<br />

mehr als 70 über einen Hektar groß sind. An einer Stelle lagen gleich<br />

zwei Eiszungen dicht beieinander, sodass sich dort eine besonders<br />

große Hohlform gebildet hat: der Große Plöner See. An einer Stelle ist<br />

er fast 60 Meter tief.<br />

Der mit 167 Metern höchste Berg in Schleswig-Holstein, der im <strong>Naturpark</strong><br />

gelegene Bungsberg bei Schönwalde, hat die letzte Eiszeit<br />

schadlos überstanden. Er wurde schon in einer früheren eiszeitlichen<br />

Ära vor mehr als 150.000 Jahren aufgetürmt. Die späteren Eismassen<br />

schürften ihn nicht ab, sondern sie zerteilten sich an seinem Fuß und<br />

umflossen ihn zangenförmig. Der Bungsberg blieb daher eisfrei.<br />

TIPPS:<br />

– Wanderung in der seenreichen Hügellandschaft, z.B. <strong>Naturpark</strong>-<br />

Wanderweg Ra 1 (Rathjensdorf) mit Blick über den Trammer See<br />

auf das Plöner Schloss<br />

– Besichtigung des Riesenfindlings an der Straße zwischen Bad<br />

Malente-Gremsmühlen und Bösdorf, nahe Kreuzfeld<br />

– Besuchen Sie das <strong>Naturpark</strong>-Haus in Plön. Dort können Sie dem<br />

sprechenden Stein zuhören, der Ihnen über die Eiszeit berichtet.<br />

Steckbrief des <strong>Naturpark</strong>s <strong>Holsteinische</strong><br />

<strong>Schweiz</strong>:<br />

Fläche insg. 75.328 ha 100 %<br />

Acker: 50 %<br />

Grünland: 13 %<br />

Wald: 15 %<br />

Gewässer: 13 %<br />

Siedlungs- und Verkehrsfläche: 8 %<br />

Sonstiges: 1 %<br />

11<br />

Fernsehturm auf dem Bungsberg, Doro Rode<br />

Riesenfindling bei Kreuzfeld, A. Johannsen<br />

Felder, K. Sass/VDN


Bruchwald u. Sumpfdotterblume bei Selent;<br />

S. Koschinski<br />

Waldohreule, V. Pieper<br />

Bambi; O. Klose/NABU<br />

Bräutigamseiche; S. Koschinski<br />

Buchenwald; S. Koschinski<br />

Eichhörnchen; Th. Ebelt/VDN<br />

Ganz schön waldig<br />

Der <strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> ist heute mit<br />

ca. 15 % Waldanteil eine der waldreichsten Regionen<br />

im sonst waldarmen Schleswig-Holstein.<br />

Ohne Zutun des Menschen wäre das Östliche Hügelland<br />

fast vollständig bewaldet. Noch zur Slawenzeit<br />

bedeckten Laubwälder und Erlenbrüche große<br />

Teile des Gebietes. Die wenigen erhaltenen Bruchwälder<br />

vermitteln auch heute noch einen urwüchsigen<br />

Eindruck. Seit der Agrarreform im 18. Jh. hat sich<br />

das Landschaftsbild in Schleswig-Holstein stark verändert.<br />

Es wurden große Fichtenaufforstungen vorgenommen,<br />

um den Holzbedarf mit schnell wachsendem<br />

Nadelholz decken zu können. Heute werden standortgerechte<br />

Laubbaumarten angepflanzt und Nadelbäume auf geeigneten<br />

Böden in kleinen Gruppen beigemischt.<br />

Typisch sind Rotbuchen und an Gewässern Schwarzerlen. Die<br />

Stämme der alten Bäume werden z. B. vom Schwarz- und Mittelspecht<br />

bearbeitet und in einigen Baumhöhlen nistet die größte<br />

heimische Fledermausart in Schleswig-Holstein, der Große<br />

Abendsegler. Auch der Seeadler profitiert vom Vorhandensein der<br />

großen Bäume: er benötigt stabile Nistmöglichkeiten, denn der<br />

Horst kann mehrere hundert Kilogramm schwer werden. In der<br />

Dämmerung werden Wildschweine, Rehe, Damwild und auch der<br />

Uhu aktiv, der durch erfolgreiche Ansiedlungsmaßnahmen wieder<br />

in Schleswig-Holstein vorkommt.<br />

In den Wäldern befinden sich ausgedehnte Wander- und<br />

Radwege, die zum Aktiv sein geradezu einladen.<br />

TIPP:<br />

– Wanderung zur Bräutigamseiche im Dodauer Forst westlich Eutins<br />

z. B. auf dem <strong>Naturpark</strong>-Wanderweg E (Eutin)16<br />

Eine besondere Eiche im <strong>Naturpark</strong> ist die ca. 500 Jahre alte<br />

„Bräutigamseiche“. Ihren Namen verdankt sie einer Hochzeit aus<br />

dem Jahre 1891. Gegen den Willen ihres Vaters gelang es einer<br />

Förstertochter heimliche Liebesbotschaften mit einem Schokoladenfabrikanten<br />

auszutauschen. Als Briefkasten nutzten beide ein Astloch<br />

in jener alten Eiche – und bekamen sich dann doch! Noch heute<br />

schreiben Menschen an die Eiche, um den Partner fürs Leben zu<br />

finden. Täglich stellt der Postbote die Briefe zu.<br />

TIPPS:<br />

– Ausflug zum Wildgehege und Arboretum Malente am Dieksee<br />

nördlich der Bahntrasse,<br />

– Wanderung <strong>Naturpark</strong>-Wanderweg M (Malente) 18, der auch am<br />

Aussichtsturm Neversfelde vorbeiführt.<br />

12


Der Eisvogel (2006)<br />

Wie ein blauer Pfeil saust er vorbei, der schillernde Eisvogel. Er ist nur<br />

etwas größer als ein Spatz und erbeutet Kleinfische im Stoßtauchen<br />

oder im Rüttelflug. Im <strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> findet der<br />

Eisvogel reichlich naturnahe Still- und Fließgewässer als Lebensraum.<br />

Er brütet aus Mangel an Steilufern auch gerne in Wurzeltellern<br />

kürzlich umgekippter Bäume. Dort gräbt er seine Bruthöhle oft bis zu<br />

1 m tief.<br />

Das Kalenderposter wurde in Kooperation mit der Projektgruppe Eisvogel 2004<br />

erstellt.<br />

Die Gebänderte Prachtlibelle (2007)<br />

Mit akrobatischen Flugkämpfen verteidigen die blau schillernden Libellen<br />

ihr Territorium gegen ihre männlichen Artgenossen. Die Gebänderte<br />

Prachtlibelle ist eine reine Fließwasserlibelle, deren Larven in sommerwarmen,<br />

besonnten Bachabschnitten wie der Schwentine, der Kossau<br />

und der Tensfelder Au zu finden sind. Die erwachsenen Tiere kann<br />

man von Mai bis September an unseren Wasserläufen fliegen sehen.<br />

Die Weibchen sind metallisch grün ohne prachtvolle Flügelfärbung.<br />

Das Kalenderposter wurde in Kooperation mit Dr. Christian Fischer erstellt.<br />

Die Ringelnatter (2008)<br />

Sie kann mit ihrer gespaltenen Zunge riechen und sich bei Gefahr mit<br />

großem Schauspieltalent tot stellen. Als ihr Markenzeichen gelten die<br />

weiß- bis orangefarbenen Flecken an beiden Seiten des Hinterkopfes,<br />

die wie eine Krone ihren Kopf zu bedecken scheinen. Im Volksmund<br />

wird die Ringelnatter deshalb oft als Schlangenkönig bezeichnet. Am<br />

besten ist diese ungiftige und friedfertige Schlange an Gewässern<br />

und Feuchtwiesen zu beobachten, wo sie Amphibien und kleine<br />

Fische jagt. Sie wird bis zu 150 cm lang.<br />

Das Kalenderposter wurde in Kooperation mit dem Arbeitskreis Wirbeltiere<br />

Schleswig-Holstein in der FÖAG e. V. erstellt.<br />

23<br />

Eisvogel, R. Weiher/VDN<br />

Gebänderte Prachtlibelle, J. Kählert<br />

Ringelnatter; S. Fuhrmann<br />

Der Dachs (2009)<br />

Meister Grimbart, aus Fabeln und Märchen bekannt, ist im <strong>Naturpark</strong><br />

wieder häufig vertreten. Der meist nur nachts aktive und scheue<br />

Dachs ist an seinem weißen Gesicht, über das sich beidseitig von der<br />

Nase über das Auge zum Ohr ein schwarzer Streifen zieht, erkennbar.<br />

Sein breiter Körperbau, die kurzen Beine und die langen Krallen an<br />

den Vorderbeinen verraten uns, dass er sich hauptsächlich unter Tage<br />

aufhält. Bevorzugt in sandigen Waldböden gräbt der gesellige Allesfresser<br />

sein ausgeklügeltes Kammersystem.<br />

Das Kalenderposter wird in Kooperation mit dem WildTierKataster Schleswig-<br />

Holstein (ein Projekt der Landesjägerschaft und der Universität Kiel) erstellt.


NSG Kasseedorfer Teiche –<br />

ein Mosaik der Vielfalt<br />

Ein Mosaik aus sowohl vermoorten Niederungen, naturnahen Waldbereichen,<br />

Quellen, und Fließgewässern als auch durch Anstau<br />

entstandene Stillgewässer sowie extensiv genutzte Wiesen und<br />

Weiden und aufgelassene Bodenabbauflächen prägen das Landschaftsbild<br />

dieses NSGs. Die kleinräumigen Übergänge zwischen<br />

nassen und trockenen sowie offenen und bewaldeten Lebensräumen<br />

erklären die große Artenvielfalt.<br />

Im Frühsommer kann sich der Betrachter an blütenreichen Mager-,<br />

Trocken- und Staudenfluren, die von zahlreichen Insektenarten aufgesucht<br />

werden, erfreuen. Auch Schmetterlingsbesonderheiten wie<br />

der Schwalbenschwanz finden sich hier ein. Es bestehen gute Chancen,<br />

seltene Vögel wie Eisvogel, Rohrdommel, Seeadler, Uhu und<br />

Neuntöter zu beobachten. Amphibien wie der Kammmolch und Reptilien<br />

finden im NSG wertvollen Rückzugsraum. Das Gebiet wird vom<br />

Naturschutzverein Kasseedorf betreut.<br />

NSG Ihlsee –<br />

Pflanzenraritäten im Klarwassersee<br />

Der Ihlsee von Bad Segeberg ist ein kleiner, nährstoffarmer<br />

Klarwassersee mit einer bemerkenswerten<br />

Wasser- und Ufervegetation. Zu den 14 als gefährdet<br />

eingestuften Wasserpflanzenraritäten gehören auch<br />

Ufer-Hahnenfuß und Schimmernde Glanzleuchteralge,<br />

die sonst nirgendwo anders in Schleswig-Holstein<br />

wachsen. Im angrenzenden Bruchwald kommen seltene<br />

Orchideen und Farne vor, die dem Besucher jedoch<br />

weitestgehend verborgen bleiben. Vogelfreunde<br />

werden mit etwas Glück Schwarz-, Grün-, Bunt-,<br />

und Kleinspecht sehen. Die Weidenmeise, das<br />

Rotkelchen und der Zaunkönig sind besonders<br />

zahlreich vertreten. Das Schutzgebiet wird vom<br />

Naturschutzbund Deutschland (NABU) betreut.<br />

NSG Dannauer See und<br />

Umgebung – artenreiche Fauna<br />

und farbenfrohe Flora<br />

Der nährstoffreiche Dannauer See ist im Mittel nur 1,50 m<br />

tief. Er wird von Schilfröhrrichten, Niedermoorbereichen,<br />

bewaldeten Kuppen, Bruchwald und extensiv genutzten<br />

Grünland eingerahmt. Im Frühjahr verleiht die gelb blühende<br />

Wasserschwertlilie und im Sommer Gilb- und Blutweiderich<br />

und ausgedehnte See- und Teichrosenfelder auf dem<br />

Wasser der Umgebung bunte Farbtupfer.<br />

27<br />

Kammmolch; S. Koschinski<br />

Der See und die Krusbek werden von artenreichen Sumpfdotterwiesen<br />

und feuchten Hochstaudenfluren eingerahmt. Der Dannauer See ist<br />

ein bedeutendes Brut- und Rastgebiet von Wasservögeln. Die Rohrweihe<br />

jagt und brütet hier. Die Gartengrasmücke, der Schlagschwirl<br />

und der versteckt im Schilf lebende Sumpfrohrsänger verraten ihre<br />

Anwesenheit meist nur durch ihren Gesang. Majestätisch kreist gelegentlich<br />

der Seeadler über dem See. Auch Amphibien wie Rotbauchunke,<br />

Laub- und Moorfrosch sowie Kammmolch haben hier ihren<br />

Lebensraum.<br />

Das Schutzgebiet wird betreut vom Bund für Umwelt und Naturschutz<br />

Deutschland (BUND) in Zusammenarbeit mit dem Verein der<br />

Natur-, Fisch- und Vogelfreunde Dannau und dem Knik e.V.<br />

TIPP: Über einen ca. einstündigen Weg rund um den<br />

Dannauer See kann man das Gebiet erkunden.<br />

links: Blutweiderich am NSG Dannauer See; S. Fuhrmann<br />

unten: Blick ins Schutzgebiet Dannauer See; S. Fuhrmann


Touristen-Informationen<br />

Die Touristen-Informationen im <strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> stehen<br />

Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Hier bekommen Sie z.B.<br />

Informationen über Unterkünfte, Ausflugstipps oder Veranstaltungshinweise.<br />

Viele Informationen über die Region finden Sie auch im Internet unter:<br />

www.holsteinischeschweiz.de oder www.ploenersee-tourismus.de<br />

Ostsee-Holstein-Tourismus e. V.<br />

Strandallee 75a, 23669 Timmendorfer Strand<br />

Info-Tel.: 0 45 03/ 88 85- 0<br />

www.ostsee-schleswig-holstein.de<br />

info@ostsee-schleswig-holstein.de<br />

Buchungshotline: 0 18 05/70 07 08<br />

(1,14 €/min, Mobilfunk abweichend)<br />

Impressum<br />

Großer Plöner See, S. Koschinski<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> e. V<br />

Redaktion:<br />

<strong>Naturpark</strong> <strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> e.V.<br />

Schloßgebiet 9, 24306 Plön<br />

Tel.: 0 45 22/74 93 80<br />

Fax: 0 45 22/74 93 77<br />

E-Mail: info@<strong>Naturpark</strong>-<strong>Holsteinische</strong>-<strong>Schweiz</strong>.de<br />

Internet: www. <strong>Naturpark</strong>-<strong>Holsteinische</strong>-<strong>Schweiz</strong>.de<br />

Fotos: s. Anm. zu den jew. Fotos. Titelfotos: Blick<br />

von Rathjensdorf über den Trammer See nach<br />

Plön, J.-U. Matzen; Seeadler-Angriff, C. Kitte/VDN<br />

Konzeption/Realisation/Anzeigenteil:<br />

© 2008 anCos Verlag GmbH, 1. Auflage<br />

anCos Verlag GmbH<br />

Schloßwall 28 · 49080 Osnabrück<br />

Fon: 05 41/9 98 79-0<br />

Fax: 05 41/9 98 79-11<br />

E-Mail: info@ancos-verlag.de<br />

Internet: www.ancos-verlag.de<br />

Touristikinformation Ascheberg<br />

Langenrade 18, 24326 Ascheberg, Tel.: 0 45 26/3 80 20-0<br />

www.ascheberg-holstein.de<br />

Stadtmarketing Bad Segeberg GmbH<br />

Oldesloerstr. 20, 23795 Bad Segeberg, Tel.: 0 45 51/96 49-0<br />

www.badsegeberg.de, tourist-info@badsegeberg.de<br />

Touristik-Information Bosau<br />

Bischof-Vicelin-Damm 11, 23715 Bosau, Tel.: 0 45 27/97 04-4<br />

www.luftkurort-bosau.de, info@luftkurort-bosau.de<br />

Fremdenverkehrsverein Dersau e.V.<br />

Dorfstr. 67, 24326 Dersau, Tel.: 0 45 26/6-80<br />

www.dersau.de, FVV.dersau@t-online.de<br />

Tourist-Info Eutin<br />

Markt 19, 23701 Eutin, Tel.: 0 45 21/70 97-0<br />

www.eutin.de, touristinfo@eutin.de<br />

Tourist-Info Großer Plöner See<br />

Bahnhofstr. 5, 24306 Plön, Tel.: 0 45 22/5 09 50<br />

www.touristinfo-ploen.de, touristinfo@ploen.de<br />

Tourismusservice Malente<br />

Bahnhofstr. 3, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen,<br />

Tel.: 0 45 23/ 98 99-0<br />

www.bad-malente.de, touristinfo@bad-malente.de<br />

Fremdenverkehrsverein Schönwalde am Bungsberg e. V.<br />

Am Lachsbach 5, 23744 Schönwalde am Bungsberg<br />

Tel.: 0 45 28/3 64<br />

www.schoenwalde-ostsee.de, info@schoenwalde-ostsee.de<br />

Tourist-Information Selenter See<br />

Kieler Str. 18, 24238 Selent, Tel.: 0 43 84/6 70<br />

www.selentersee.de, info@selentersee.de<br />

Gemeindeverwaltung Süsel<br />

An der Bäderstr. 64, 23701 Süsel, Tel.: 0 45 24/7 02 70<br />

Urlaubsland Wankendorfer Seengebiet e.V.<br />

Kirchtor 18, 24601 Wankendorf, Tel.: 0 43 26/22 33<br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.<br />

Nachdruck oder Reproduktionen, auch auszugsweise,<br />

nicht gestattet.<br />

Bei der Erstellung der Broschüre wurde sorgfältig<br />

recherchiert. Dennoch kann für die Richtigkeit<br />

und Vollständigkeit der Angaben keine Gewähr<br />

übernommen werden. Haftungsansprüche sind<br />

ausgeschlossen.<br />

Änderungswünsche, Anregungen und Ergänzungen<br />

für die nächste Auflage richten Sie bitte an den <strong>Naturpark</strong><br />

<strong>Holsteinische</strong> <strong>Schweiz</strong> e.V. oder den Verlag.<br />

In unserem Verlag erscheinen:<br />

Publikationen zur Bürgerinformation, Wirtschaftsförderung,<br />

Freizeitgestaltung, Einweihungs- und<br />

Jubiläumsbroschüren, Patientenbroschüren, Bauherrenwegweiser<br />

sowie Seniorenratgeber.<br />

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