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Zdirekt! 02-2015

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Bericht aus Berlin<br />

Z direkt!<br />

iGZ-Hauptgeschäftsführer Werner Stolz erläuterte Bundesarbeitsministerin<br />

Andrea Nahles die Positionen der Zeitarbeitsbranche.<br />

regulieren ohne das andere im Auge zu behalten.“ Ihr<br />

Parteigenosse Dr. Hans-Joachim Schabedoth fand positive<br />

Worte: „Es gibt immer wieder gute Gründe, statt<br />

auf Festanstellung temporär auf Leiharbeit zu setzen.“<br />

Anreize bieten<br />

Doch nun schlägt auch die IG Metall die Warnglocke<br />

an. In einem Positionspapier macht die Gewerkschaft<br />

klar, dass der Gesetzgeber gerade dabei ist, die ureigenen<br />

Aufgaben der Gewerkschaften gesetzlich zu regulieren.<br />

Die Industriegewerkschaft befürchtet, dass die<br />

gesetzliche Regelung ihre Tarifverträge aushebelt und<br />

die Branchenzuschläge für die Zeitarbeitnehmer damit<br />

hinfällig werden. „Wir erwarten von dem Gesetzgeber,<br />

dass eine gesetzliche Neuregelung Anreize für die Arbeitgeber<br />

bietet, die bestehenden Tarifverträge beizubehalten<br />

beziehungsweise auf neuer rechtlicher Basis<br />

neue Tarifverträge zu schließen“, heißt es im Positionspapier<br />

des IG Metall-Vorstands. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

müssten Raum für „Tarifautonome<br />

und betriebliche Gestaltung lassen“.<br />

Bedenken gegen Regulierungen<br />

Betriebsräte aus unterschiedlichsten Firmen verteilten<br />

auf ihrer Konferenz zwar viel Lob an die Ministerin für<br />

die Einführung des Mindestlohns, gaben aber gleichzeitig<br />

zu bedenken, dass Neuregulierungen „für Zeitarbeitskräfte<br />

noch eher zu befristeten Verträgen und<br />

schlechterer Bezahlung führen werden“, äußerte unter<br />

anderem der Betriebsrat einer Zeitarbeitsfirma. Und<br />

seine Kollegin von ver.di Hamburg ergänzte, „gerade<br />

in öffentlichen Unternehmen ist Befristung ein großes<br />

Thema. Das hat gar nichts mehr mit Zeitarbeit zu tun.“<br />

Selten waren sich Gewerkschaft und Arbeitgeberverbände<br />

so einig, wie in puncto AÜG-Änderung.<br />

Christina Franzen<br />

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