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Mitteilungen 1/2012 - Gebirgsverein - Neunkirchen

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<strong>Mitteilungen</strong> der Gruppe <strong>Neunkirchen</strong> des Österr. <strong>Gebirgsverein</strong>s im Österr. Alpenverein - Folge 1/12 Seite 9/24<br />

uns kaum Schnee lag, war es in der Steiermark tief winterlich und wir fanden wunderbare Bedingungen<br />

zum Schneeschuhwandern vor. Bei leichtem Schneefall und zumeist Windstille<br />

konnten wir ein Wintermärchen genießen.<br />

Faschingsonntagwanderung (Sonntag, 19. Februar <strong>2012</strong>)<br />

Die sogenannte Faschingsonntagwanderung führte uns von Bad Fischau hinauf auf den<br />

Blumberg (von der Kirche weg) und weiter durch die Fischauer Vorberge, eine liebliche Landschaft,<br />

durchzogen von unzähligen markierten und unmarkierten Wegen. Auch den dort angelegten<br />

Naturlehrpfad konnten wir teilweise benützen.<br />

Im 14. bis 16. Jahrhundert befanden sich Weingärten auf dem Blumberg, denn das von Otto<br />

dem Fröhlichen gegründete Zisterzienserstift Neuberg/Mürz besaß seit dem 14. Jahrhundert<br />

Weingärten in Fischau, im 16. Jahrhundert hatten „460 dienstpflichtige Weingärten ... 340 Eimer<br />

jährlich“ zu liefern. Von seiner Exposition her eignete sich der Blumberg, der sanft nach<br />

Südosten geneigt ist, im bestehenden Klima hervorragend für den Weinbau. Warum sich der<br />

Weinbau auf dem Blumberg aufgehört hat, wird unterschiedlich begründet. Die Zerstörung des<br />

Weingebietes hatte mehrere Ursachen: Die Türken verwüsteten 1694 die Kulturen. Wildschäden<br />

und die Reblaus taten ein Übriges. Im Kataster von 1820 ist der Blumberg jedenfalls der<br />

Kulturart „Hutweide und Steinriegel“ zugeordnet, was Ansichtskarten auch illustrieren. Der seit<br />

1888 bestehende Verschönerungsverein Fischau widmete sich von Anfang an der Wiederbewaldung<br />

des „verkarsteten Blumberges“; in den Vereinsstatuten von 1902 wird dies sogar an<br />

zweiter Stelle der sieben ausdrücklich angeführten Vereinsziele genannt. Daraus lässt sich<br />

vermuten, dass der Boden ausgelaugt oder sogar abhanden gekommen, verweht und ausgewaschen<br />

war und deshalb keine Weinkultur mehr möglich war. Die gelungene Rekultivierung<br />

ist dem Verschönerungsverein Bad Fischau-Brunn zu danken; es war ein langwieriges, mühsames<br />

und teures Unterfangen, wie die Aufzeichnungen belegen. Das Beispiel Blumberg sei<br />

also eine freundliche Ermahnung, sorgsam mit unserer Landschaft umzugehen.<br />

Die genaue Geschichte des Blumberges lässt sich nur bis in das 19. Jahrhundert zurück verfolgen.<br />

Theodor Wichmann war sowohl an der grundlegenden Umgestaltung des Thermalbades<br />

und der Aufforstung des Blumberges beteiligt. Der damalige Kurarzt war der Ansicht, dass<br />

zu einem erfolgreichen Kuraufenthalt in einem Bade Bewegung an frischer Luft von großem<br />

gesundheitlichem Nutzen sei. Wichmann unterstützte diese Idee und ließ ab dem Jahre 1902<br />

den Blumberg bepflanzen. Es wurden 1 ½ Joch (ca. 8.650 m²) mit 104 Bäumen und 75 Sträuchern<br />

besetzt. Darunter Ahorn, Eichen, Schwarzföhren, Akazien, Linden, Kastanien und<br />

Eschen.<br />

Heute ist der Blumberg ein beliebtes Ausflugsziel – aufgrund seiner Beschaffenheit und Möglichkeiten,<br />

mit seinen gepflegten Wanderwegen, dem Kinderspielplatz, Waldlehrpfad, Vogelkundeweg<br />

und dem Vogelstimmenbaum.<br />

Sport und Bewegung wird von gesunder Föhrenwald-Luft begleitet. Auf gepflegten weitläufigen<br />

und abwechslungsreichen Strecken kommen alle aktiven Besucher auf ihre Kosten beim<br />

Wandern, Radfahren, Mountainbiken und Joggen. Jung und Alt, Anfänger und Profis können<br />

am Blumberg bei Bad Fischau–Brunn Fitness tanken, Frische einatmen und Freiheit spüren.<br />

Ganz nebenbei gibt es auch noch viel Informatives auf den Lehrpfaden.<br />

Im Haus Eisensteinhöhle machten wir unsere Mittagsrast bei ausgezeichnet zubereiten und<br />

reichlich servierten Speisen. Nach dieser Rast ging es wieder zurück zu unseren fahrbaren<br />

Untersätzen. Die Eisensteinhöhle selbst ist zu dieser Jahreszeit leider geschlossen.<br />

Ein Naturdenkmal besonderer Art ist die Eisensteinhöhle. Die ca. 70 Meter tiefe und 900 Meter<br />

lange, schachtartige Höhle weist reiche Sinter- und Kristallbildungen auf. Durch den Einfluss<br />

der Thermen herrscht eine überdurchschnittlich hohe Temperatur von 13 Grad in der<br />

Höhle. Führungen sind jedes 1. und 3. Wochenende von Mai bis Oktober. Durch die extreme<br />

Tiefe der Höhle es, müssen ja die 80 m wieder - größtenteils auf senkrechten Leitern - heraufgeklettert<br />

werden - ist der Besuch Herzkranken nicht zu empfehlen.

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