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Schättruum<br />

Die Schättruum-Redaktion hat Jugendliche<br />

befragt, die 2010 auf diesen Seiten waren:<br />

Was habt ihr vor im neuen Jahr?<br />

Kai Henne (16), tweespraakiger<br />

Teilnehmer des Wettbewerbes<br />

„Schölers leest Platt“:<br />

„Ich fahre jetzt jeden Tag von<br />

Hohenwestedt nach Neumünster<br />

zur Walter-Lehmkuhl-<br />

Schule. In drei Jahren will ich<br />

dort am Technischen Gymnasium<br />

mein Abi machen. Das ist<br />

ein ziemlicher Unterschied zur bisherigen<br />

Schule, und ich muss mich<br />

ganz schön reinhängen. Aber meine<br />

Hobbys Aikido, Sportschießen und die Jagd<br />

will ich auf keine Fall aufgeben. Ich habe im Sommer<br />

meinen Jagdschein gemacht und<br />

hoffe jetzt auf ein gutes Jagdjahr.“<br />

Foto:<br />

bb<br />

Alina Handke (19),<br />

Schlagzeugerin im Mädchenmusikzug<br />

Neumünster: „Vom<br />

Mädchenmusikzug werde ich im<br />

Januar verabschiedet. Mir fehlt<br />

momentan die Zeit dafür, denn ich<br />

fahre täglich nach Kiel. Dort habe ich nach<br />

dem Abi ein duales Betriebswirtschaftsstudium begonnen. Gleichzeitig<br />

mache ich die Ausbildung zur Bürokauffrau. Das Gute daran ist,<br />

dass ich schon Geld verdiene, weil mein Studium von meinem Ausbildungsbetrieb<br />

finanziert wird. Der Nachteil, ich habe nur ganz normalen<br />

Urlaub, keine Semesterferien. Die Firma habe ich im Internet<br />

über die Wirtschaftsakademie Kiel gefunden.“<br />

Florian Kahllund (17), aus Fockbek, Schüler am Beruflichen<br />

Gymnasium Rendsburg-Eckernförde und bester Bogenschütze<br />

Schleswig-Holsteins: „Ich möchte mich gern für den<br />

Bundeskader der Bogenschützen qualifizieren. Dazu ist es<br />

wichtig, dass ich bei zwei Ranglistenturnieren und bei den<br />

Deutschen Meisterschaften gute Platzierungen erreiche. Derzeit<br />

trainieren wir in der Halle, aber ich freue mich schon auf die<br />

neue Saison draußen, die im April beginnt.“<br />

Malte Vierth (15) aus Osterstedt machte im Sommer seine<br />

Jagdprüfung: „Im neuen Jahr freue ich mich am meisten auf<br />

meine erste Jagd. Ich muss aber noch warten, bis ich am 1. Juni 16<br />

Jahre alt werde, damit ich mit auf die Jagd gehen darf. Ansonsten<br />

sind wir mitten in der Vorbereitung für die Projektwochen in der<br />

Schule. Dafür müssen wir auch in den Ferien etwas machen. Außerdem<br />

hoffe ich, dass ich nicht weiter verletzt bin und in meinem Verein,<br />

FC Borussia Osterstedt, wieder mehr Fußball spielen kann.“<br />

Umfrage und Fotos: Kathrin Iselt-Segert<br />

Gestaltung: Sonja Langbehn<br />

Norma Tießler (19), Abiturientin<br />

und Teilnehmerin am Meereswettbewerb<br />

„Forschen auf See“: „Im<br />

Sommer steht das Abi an, und ich<br />

würde gern einen Durchschnitt von 1, …<br />

machen. Obwohl das für mein Studium<br />

nicht allein wichtig ist. Ich werde Osteopathie<br />

in Hamburg studieren. Dabei wird nicht so viel Wert<br />

auf ein Superabi, sondern mehr auf die Eignung für diese Arbeit gelegt,<br />

bei der es viel auf ein gutes Gefühl in den Händen ankommt. Im<br />

Frühjahr gehe ich in Hamburg auf<br />

Wohnungssuche, und im Sommer<br />

werde ich arbeiten, um Geld fürs<br />

Studium zu sparen.“<br />

Svea Petersen (21), einstige Austauschschülerin, gelernte Bankkauffrau<br />

und Lehrling der ländlichen Hauswirtschaft aus Dörpum: „Im neuen<br />

Jahr freue ich mich erst mal auf die Internationale Grüne Woche, zu der ich<br />

mit zwei Freundinnen fahren möchte. Langfristig hoffe<br />

ich, dass ich ab August mein drittes Lehrjahr auf<br />

einem Ausbildungsbetrieb in Bayern beginnen<br />

kann. Und dann möchte ich noch<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter für YFU<br />

gewinnen.“ (Youth For Understanding<br />

ist eine Schüleraustauschorganisation,<br />

über die Svea ein Jahr<br />

in den USA<br />

war.)<br />

<strong>schaettruum</strong>@bauernblattsh.de


Peru-Blog<br />

Der Abschied<br />

360 Tage waren Anne und<br />

Jan aus Kiel als Entwicklungshelfer<br />

in Peru, arbeiteten<br />

dort für eine Nichtregierungsorganisation,<br />

die sich um den<br />

Aufbau einer Müllabfuhr in<br />

dem Andenland kümmert.<br />

Bevor sie jetzt in das tief verschneite<br />

Kiel zurückkehrten,<br />

reisten sie mit Freunden aus<br />

Deutschland unter anderem<br />

durch Ecuador, Kolumbien<br />

und Venezuela.<br />

Wir haben Abschied genommen<br />

von Huaraz. Das<br />

kleine Bergdorf, in dem wir<br />

ein Jahr gelebt haben, gehört<br />

der Vergangenheit an. Nach<br />

24-stündiger Busfahrt erreichen<br />

wir Loja, die größte<br />

Stadt im Süden Ecuadors, und<br />

sind schon ein bisschen geschockt.<br />

In Ecuador, wo man<br />

mit US-Dollar bezahlt, ist<br />

alles irgendwie anders als in<br />

Peru. Loja wirkt reich, fast<br />

europäisch, die Menschen sind<br />

„modern“ gekleidet. Hier<br />

kann man sogar arabisch<br />

essen (das haben wir gleich<br />

mal gemacht) und richtigen!!!<br />

Kaffee und sogar Cappuccino<br />

trinken. In Peru hatten wir<br />

uns an die Regeln des privaten<br />

Busnetzes gewöhnt, bei<br />

dem zwar die Abfahrtzeiten<br />

festgelegt, aber für die „Kunden“<br />

nicht einsehbar sind.<br />

Das ist auch<br />

nicht unbedingt<br />

notwendig,<br />

der nächste<br />

Bus kommt<br />

ja irgendwann.<br />

In<br />

Quito, der<br />

Hauptstadt<br />

von Ecuador,<br />

erleben<br />

wir dann ein<br />

staatliches Bussystem mit<br />

überdachten Haltestellen,<br />

digitalen Anzeigetafeln und<br />

einer eigenen Spur nur für die<br />

Busse.<br />

Und noch etwas lernen wir:<br />

Ecuador ist das Land mit der<br />

höchsten Biodiversität weltweit<br />

– gemessen an seiner<br />

Fläche. Es gehört zur Gruppe<br />

der fünf Länder, die zusammen<br />

75 % der weltweiten Ar-<br />

tenvielfalt (Tiere und Pflanzen)<br />

beheimaten. Diese Vielfalt lässt<br />

sich vor allem durch die vielen<br />

verschiedenen Klimazonen erklären.<br />

Ein Beispiel ist der Nationalpark<br />

Podacarpus bei<br />

Loja. Er erstreckt sich von 900<br />

bis auf 2.600 Höhenmeter und<br />

bietet dementsprechend viele<br />

verschiedene Vegetationszonen<br />

und Lebensräume. In dem Teil,<br />

in dem wir waren, hat der Park<br />

auch schon ein bisschen was von<br />

Regenwald.<br />

Apropos Regenwald. Unsere<br />

erste Regenwaldtour führte uns<br />

nach Lagunas, ein kleines Dorf<br />

am Amazonaszufluss<br />

in Peru, das nur per<br />

Flussboot erreichbar<br />

ist, auf dem<br />

nicht nur Menschen,<br />

sondern<br />

auch<br />

Rinder und Versorgungsgüter<br />

für die<br />

Orte des Urwaldes<br />

transportiert werden.<br />

In Lagunas<br />

startet unsere<br />

All-inclusive-<br />

Dschungeltour.<br />

Was das bedeutet,<br />

wird uns klar, als<br />

wir per Motortaxi<br />

zum Fluss fahren, in die Einbäume<br />

steigen und feststellen,<br />

dass für uns keine Paddel vorgesehen<br />

sind.<br />

Wir<br />

werdenStunden<br />

über<br />

den Fluss<br />

chauffiert,<br />

fürstlich<br />

bekocht, und<br />

während wir<br />

in den Lodges<br />

Unvergesslich bleibt für<br />

Jann diese „Begegnung“<br />

mit einem Krokodil.<br />

(auf Pfählen gebaute Dschungelunterkünfte)<br />

auf Matratzen<br />

unter Moskitonetzen schlafen,<br />

verbringen unsere Guides die<br />

Nacht unter freiem Himmel.<br />

Unsere Guides ermunterten<br />

uns auch zum Baden im Amazonas:<br />

„Hier könnt ihr schwimmen.“<br />

Skeptisch bewegen wir<br />

uns ins Wasser und müssen an<br />

gefährliche Tiere denken. Aber<br />

die Guides werden es schon wissen<br />

… Als sie aber nach dem<br />

Baden fragen, ob wir irgendwelche<br />

Verletzungen haben –<br />

wegen der Piranhas –, und wir<br />

einige Zeit später auf demsel-<br />

benFlussabschnitt auf<br />

Krokodilsuche<br />

gehen,<br />

steht für uns<br />

fest: Hier<br />

schwimmen<br />

wir nie wieder.<br />

Besonders<br />

beeindruckt<br />

hat uns die<br />

Geräuschkulisse<br />

des<br />

Regenwaldes: Tropenvögel,<br />

Papageien, Affen, Insekten,<br />

Frösche und Wasser und Wind<br />

sorgen für ein einmaliges<br />

Klangerlebnis.<br />

Vom Amazonas<br />

geht es<br />

über Ecuador<br />

weiter in den<br />

Norden nach<br />

Kolumbien.<br />

Unser erster<br />

Eindruck ist<br />

nicht ungetrübt.Abgesehen<br />

davon, dass<br />

hier alles viel teurer ist als in unseren<br />

bisherigen Reiseländern,<br />

lernen wir in Kolumbien, dass<br />

man Rucksäcke mit wertvollen<br />

Dingen immer gut gesichert bei<br />

sich führen sollte, denn uns wird<br />

gleich am ersten Busbahnhof<br />

ein Rucksack geklaut. Bald entdecken<br />

wir aber auch das Kaffeeland<br />

Kolumbien und erleben<br />

schlaflose Nächte, denn jeden<br />

Tag fließt viel zu viel von dem<br />

schwarzbraunen Gesöff. Außerdem<br />

decken wir uns mit Kaffeeartikeln<br />

aller Art ein. Wir<br />

fahren weiter nach Turbo, einer<br />

stinkenden, stickigen, stressigen<br />

Hafenstadt. Nachdem<br />

Kolumbien bis hierher mit<br />

Schönheit und Urlaubsatmosphäre<br />

geizte, geht es<br />

nun zweieinhalb Stunden<br />

mit dem Schnellboot direkt<br />

ins Paradies.<br />

In Carpugana schaltet<br />

man automatisch einen<br />

Mit dem Motortaxi ging es<br />

zum Amazonas, wo der<br />

Einbaum auf uns wartete.<br />

Anne im Nationalpark Los<br />

Llanos in Venezuela auf<br />

Tuchfühlung mit einem<br />

jungen Wasserschwein<br />

(Capybaras). Fotos: bb<br />

Gang runter. Die tausend<br />

Einwohner bewegen sich und<br />

arbeiten langsam, fast rückwärts.<br />

Bestellt man etwas zu<br />

essen, so wird gaaanz langsam<br />

und geruhsam angefangen,<br />

die Zutaten zusammenzusuchen,nach-<br />

dem du als<br />

einziger<br />

Kunde<br />

schon 20<br />

Minuten<br />

gewartet<br />

hast, bis du<br />

überhaupt<br />

als solcher<br />

erkannt<br />

wurdest<br />

und nicht<br />

als jemand,<br />

der einfach mal irgendwo<br />

fünf Minuten sitzen möchte,<br />

denn das machen hier die<br />

meisten Menschen, sie sitzen<br />

und warten.<br />

Ansonsten ist alles wie im<br />

Reisekatalog, nur viel besser.<br />

Ganz ehrlich, die Karibik ist<br />

richtig geil, und wer entgegnet,<br />

die Ostsee sei auch ganz<br />

schön, war nur noch nie in der<br />

Karibik. Kristallklares, 30 °C<br />

warmes Wasser, Palmen, weißer<br />

Sandstrand. Wenn wir<br />

nicht gerade in unseren Hängematten<br />

abhängen, liegen<br />

wir am Strand rum, trinken<br />

„Coco Loco“ aus Kokosnüssen.<br />

Wir haben uns Schnorchelausrüstungen<br />

gekauft und machen<br />

einen Tauchkursus. Wir<br />

erkunden die Riffe um unseren<br />

Hausstrand und bewundern<br />

in 18 m Tiefe völlig<br />

intakte Korallenriffe. Wir finden<br />

Nemo und den nervigen<br />

blauen Fisch, Dorie, und Tausende<br />

andere bunte Meeresbewohner.<br />

Eigentlich wollten<br />

wir nur eine Woche bleiben,<br />

doch uns wird schnell klar:<br />

„Man könnte auch einfach für<br />

immer hier bleiben!“ Also verlängern<br />

wir um zehn Tage,<br />

doch dann müssen wir wirklich<br />

Abschied nehmen, reisen<br />

nach Venezuela und Kuba,<br />

bevor der Flieger zurück nach<br />

Europa geht. bb<br />

Anne und Jann haben in Peru<br />

im Rahmen des vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

finanzierten Freiwilligendienstes<br />

„weltwärts“ gearbeitet. Weitere<br />

Informationen zu dem Programm,<br />

das für junge Menschen zwischen<br />

18 bis 28 Jahren gedacht ist, unter<br />

www.weltwaerts.de

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