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650 Jahre Allenstein 1353 - 2003 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV

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Gang durch Alt-<strong>Allenstein</strong><br />

VON ANTON FUNK<br />

Das Antlitz einer Stadt ist wie ein<br />

Menschengesicht, es trägt die Spuren<br />

der <strong>Jahre</strong>, des Leides und auch des<br />

Glanzes. Und so erinnern wir uns<br />

gern an das uns bekannte alte <strong>Allenstein</strong>.<br />

Wir kennen den Markplatz mit<br />

seinen Laubenhäusern, das Schloß,<br />

die Tore mit den Befestigungsanlagen,<br />

die alten Kirchen und Kapellen,<br />

die Hospitäler u.a. Es ist aber auch<br />

von Interesse für uns und auch für<br />

die kommenden Generationen, das<br />

Stadtbild aus alter Zeit kennenzulernen.<br />

Wir machen daher einen Rundgang<br />

und beginnen am Neuen Rathaus.<br />

Da, wo heute der Rathausturm stolz<br />

zur Höhe strebt, stand das kleine<br />

Kreuzkirchlein, umgeben von einem<br />

kleinen Friedhof. Östlich davon, etwa<br />

zwischen Hindenburg- und Taubenstraße,<br />

lag der Pfandstall, in welchem<br />

der städtische Pfänder Pferde, Vieh,<br />

Schweine usw. von fremden Feldern<br />

einsperrte, bis sie gegen Einlegung<br />

des Pfandgeldes vom Eigentümer<br />

ausgelöst wurden. In der Zeppelinstraße<br />

standen nicht weit von der<br />

Kreuzkirche das Haus des Vikars von<br />

der Schützenbruderschaft, das Hirtenhaus,<br />

welches von zwei Gemeindehirten<br />

bewohnt wurde, und das<br />

Pesthäuschen. Dort, wo früher das<br />

Schönebergsche Geschäftshaus war,<br />

stand das Zollhaus oder Torschreiberhaus,<br />

von dem aus der Torschreiber<br />

die Ein- und Ausfuhr überwachte<br />

und den Zoll einzog. Vor dem<br />

Hohen Tor befand sich eine Zugbrücke,<br />

die ungebetenen Gästen Halt<br />

gebot und die etwa um das Jahr<br />

34<br />

1770 durch eine neue Brücke ersetzt<br />

wurde. Vom Hohen Tor führte eine<br />

Straße nach dem Markt, die Oberstraße,<br />

früher auch spottweise Kaczken-<br />

oder Entenstraße genannt, weil<br />

die Enten dort zu gewissen <strong>Jahre</strong>szeiten<br />

im Schlamm gründelnd ihre<br />

Nahrung suchten. Halbe Häuser, mit<br />

ihren Giebeln nach der Straße gerichtet,<br />

rahmten sie ein.<br />

Blick über die alte Stadtmauer<br />

Westlich vom Tor, dort, wo die Töpfergasse<br />

in die Mühlenstraße mündete,<br />

stand außerhalb der Stadtmauer<br />

das Zuchthaus. Es wurde 1732 für<br />

das ganze Ermland gebaut. Da es<br />

sehr feucht war, wurde es 1780 abgebrochen,<br />

die Sträflinge fanden wei-

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