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Skript - Grundbegriffe der Informatik (Wintersemester 2009/2010)

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Nun wollen wir zeigen, dass umgekehrt auch gilt: R ⊆ HR ∗ . Sei dazu (x, y) ∈ R.<br />

Falls x = y ist, ist auch (x, y) ∈ I ⊆ HR ∗.<br />

Sei daher im folgenden x ̸= y, also (x, y) ∈ R I, und sein (x 0 , x 1 , . . . , x m ) eine<br />

Folge von Elementen mit folgenden Eigenschaften:<br />

• x 0 = x und x m = y<br />

• für alle 0 ≤ i < m ist x i ⊑ x i+1<br />

• für alle 0 ≤ i < m ist x i ̸= x i+1<br />

In einer solchen Folge kann kein Element z ∈ M zweimal auftauchen. Wäre nämlich<br />

x i = z und x k = z mit k > i, dann wäre jedenfalls k ≥ i + 2 und x i+1 ̸= z.<br />

Folglich wäre einerseits z = x i ⊑ x i+1 und an<strong>der</strong>erseits x i+1 ⊑ · · · ⊑ x k , also<br />

wegen Transitivität x i+1 ⊑ x k = z. Aus <strong>der</strong> Antisymmetrie von ⊑ würde x i+1 = z<br />

folgen im Wi<strong>der</strong>spruch zum eben Festgehaltenen.<br />

Da in einer Folge (x 0 , x 1 , . . . , x m ) <strong>der</strong> beschriebenen Art kein Element zweimal<br />

vorkommen kann und M endlich ist, gibt es auch maximal lange solche Folgen.<br />

Sei im folgenden (x 0 , x 1 , . . . , x m ) maximal lang. Dann gilt also für alle 0 ≤ i < m,<br />

dass man zwischen zwei Elemente x i und x i+1 kein weiteres Element einfügen<br />

kann, dass also gilt: ¬∃z ∈ M : x i ⊑ z ⊑ x i+1 ∧ x i ̸= z ∧ x i+1 ̸= z.<br />

Dafür kann man auch schreiben: ¬∃z ∈ M : (x i , z) ∈ R I ∧ (z, x i+1 ) ∈ R I,<br />

d. h. (x i , x i+1 ) /∈ (R I) 2 .<br />

Also gilt für alle 0 ≤ i < m: (x i , x i+1 ) ∈ (R I) (R I) 2 = H R . Daher ist<br />

(x, y) = (x 0 , x m ) ∈ HR m ⊆ H∗ R .<br />

gerichtete azyklische<br />

Graphen<br />

Dag<br />

Graphen, die das Hassediagramm einer endlichen Halbordnung sind, heißen<br />

auch gerichtete azyklische Graphen (im Englischen directed acyclic graph o<strong>der</strong> kurz<br />

Dag), weil sie keine Zyklen mit mindestens einer Kante enthalten. Denn an<strong>der</strong>nfalls<br />

hätte man eine Schlinge o<strong>der</strong> (fast die gleiche Argumentation wie eben im<br />

Beweis 17.4) des Lemmas verschiedene Elemente x und y mit x ⊑ y und y ⊑ x.<br />

Gerichtete azyklische Graphen tauchen an vielen Stellen in <strong>der</strong> <strong>Informatik</strong> auf,<br />

nicht nru natürlich bei Problemstellungen im Zusammenhang mit Graphen, son<strong>der</strong>n<br />

z. B. auch bei <strong>der</strong> Darstellung von Datenflüssen, im Compilerbau, bei sogenannten<br />

binary decision diagrams zur Darstellung logischer Funktionen usw.<br />

17.3.2 „Extreme“ Elemente<br />

minimales Element<br />

maximales Element<br />

größtes Element<br />

Es sei (M, ⊑) eine halbgeordnete Menge und T eine beliebige Teilmenge von M.<br />

Ein Element x ∈ T heißt minimales Element von T, wenn es kein y ∈ T gibt mit<br />

y ⊑ x und y ̸= x. Ein Element x ∈ T heißt maximales Element von T, wenn es kein<br />

y ∈ T gibt mit x ⊑ y und x ̸= y.<br />

Ein Element x ∈ T heißt größtes Element von T, wenn für alle y ∈ T gilt: y ⊑ x.<br />

gbi:skript:17 186 c○ worsch 2008–<strong>2010</strong>

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