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E - APOLLO-Theater Siegen

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Der kirschgArten i preisverleihung<br />

„Der Kirschgarten“ aus Köln mit der „Schauspielerin des Jahres“<br />

Spaß aus Verzweiflung<br />

was für eine Art stück ist tschechows „kirschgarten“ eigentlich? ein familiendrama? eine groteske zwischen Adel und bürgertum?<br />

Als „tragische gesellschaftskritische komödie“ hat der Autor selbst sein letztes stück charakterisiert.<br />

U<br />

nd genau so hat Ka- Kinder und Angestellten der<br />

rin henkel das 1904 Familie; sie alle laborieren<br />

uraufgeführte Werk an der gleichen Krankheit: es<br />

am Kölner Schauspielhaus fehlt an Vielem, auch an liebe,<br />

inszeniert – mit dem erfolg, doch fatalistisch lässt man die<br />

dass ihre Fassung zum Berli- großen und kleinen Katastroner<br />

<strong>Theater</strong>treffen eingeladen phen des lebens geschehen.<br />

wurde.<br />

Die Kirschgartenmenschen<br />

Worum geht es? eine Fami- sind unruhig, unzufrieden,<br />

lie zerbröselt, die Schulden sie stolpern über ihre Widerwachsen<br />

ins Unermessliche, sprüche.<br />

das erbe ist bedroht. Jeder Tschechow stellt jede Position<br />

weiß es, aber gelähmt von infrage, das Neue wie das Ge-<br />

wenig rosigen Zukunftsauswohnte, das Pragmatische wie<br />

sichten werden die hände in das Utopische – hellsichtige<br />

den Schoß gelegt.<br />

Analyse und subversive Ironie<br />

Wir lernen kennen: ljuba zugleich.<br />

ranjewskaja und ihren Bru- ein Stück über die Künste des<br />

der Gajew, hoch<br />

Missverste-<br />

v e r s c h u l d e t e<br />

Besitzer eines<br />

alten landguts<br />

mit legendä-<br />

Gesellschaft<br />

tanzt in den<br />

Untergang<br />

hens, über<br />

Fatalismus,<br />

über bizarreVer-<br />

rem Kirschrückungengarten,<br />

die in erinnerung der von Wünschen und Ängsten in<br />

schönen, heilen Welt ihrer einer Welt, die fast so unüber-<br />

Kindheit alle rettungschancen<br />

verpassen. Den jungen,<br />

erfolgreichen Geschäftsmann<br />

lopachin, dessen Vorfahren<br />

noch als Knechte auf dem hof<br />

geschuftet haben. er schlägt<br />

sichtlich und lähmend ist wie<br />

heute.<br />

lina Beckmann, 2011 von<br />

<strong>Theater</strong> heute zur „Schauspielerin<br />

des Jahres“ gewählt,<br />

spielt im „Kirschgarten“ die<br />

Im Bus / ein Sturz“) wurde<br />

die Künstlerin, die seit 2007<br />

zum ensemble vom Kölner<br />

Schauspielhaus gehört, auch<br />

mit dem Alfred-Kerr-Darstellerpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

waltigen lina Beckmann, die<br />

versucht, den zerfallenden<br />

Selbstbetrüger-laden zusammenzuhalten.“<br />

Die 31-Jährige stammt aus<br />

hagen und hatte ihre ersten<br />

„Eine Gesellschaft wird gezeigt,<br />

die statt dem Bankrott<br />

ins Auge zu sehen, in den<br />

Untergang tanzt. Vergnügen<br />

aus Verzweiflung.“ FAZ<br />

vor, den Kirschgarten abzu- rolle der „Warja“. Für diese Die Zeit charakterisiert ihre engagements an den Schauholzen,<br />

Ferienhäuser zu bauen<br />

und zu vermieten: der Plan<br />

einer neuen Ökonomie. Die<br />

intensive Interpretation (sowie<br />

für ihre rolle in Karin Beiers<br />

Inszenierung „Das Werk /<br />

„Kirschgarten“-rolle so: „Die<br />

Adoptivtochter Warja, toll<br />

gespielt von der stimmgespielhäusern<br />

Bochum und<br />

Zürich, wo sie gleich in großen<br />

rollen besetzt wurde.<br />

Termin<br />

Di I 24.4. I 20 Uhr<br />

„Dran glauben“ – das gilt auch für die Biennale-Preisverleihung<br />

Griechische Anleihen<br />

Direkt nach der Aufführung der vontobel-inszenierung von schillers „Jungfrau von orleans“ trifft sich die biennale-Jury ein<br />

letztes mal. 30 minuten später steht fest, welche inszenierungen als preisträger aus der 2. siegener biennale hervorgehen.<br />

E<br />

in Biennale-Preis<br />

wird auf Grund der<br />

Publikumsabstimmungen<br />

nach den Vorstellungen<br />

vergeben; den zweiten<br />

bestimmt die Fachjury. Zu<br />

gewinnen gibt es zwei Mal<br />

griechische Staatsanleihen im<br />

Wert von je 1.000 euro. Auch<br />

hier gilt das Motto: „Dran<br />

glauben“ – die siegreichen ensembles<br />

können darauf hoffen,<br />

dass griechische Staatsanleihen<br />

im Wert wieder stei-<br />

gen und sie dann mehr als nur<br />

die 1.000 euro für ihre <strong>Theater</strong>kasse<br />

verbuchen können.<br />

Übrigens: Bei der 1. <strong>Siegen</strong>er<br />

Biennale gab es nach<br />

gleichem Muster Aktien der<br />

hypo real estate Bank zu<br />

www.Apollosiegen.De<br />

gewinnen – und am ende einen<br />

(kleinen) finanziellen Zusatzerlös<br />

für die Sieger.<br />

Außerdem wird es erstmals<br />

einen ehrenpreis des Intendanten<br />

geben, der für besondere<br />

künstlerische leistungen<br />

3<br />

Foto: Sebastian Hoppe<br />

im rahmen der <strong>Siegen</strong>er<br />

Biennale verliehen wird.<br />

Die Preisverleihung findet<br />

am samstag, 28. April, kurz<br />

nach ende der „Jungfrau von<br />

orleans“-Vorstellung statt,<br />

also etwa gegen 21.30 uhr.

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