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Ernährung nach westlichem Vorbild

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deutschen Marsch. Der betreffende Landwirthatte bereits seit einigen Jahren beobachtet,dass sein bisheriges Standardproduktim Winterweizen nicht mehr die benötigteWirkung entwickelte und immermehr Ungräser zur Samenreife gelangten.Also hat er seinen Bayer CropScience-Außendienstmitarbeiter angesprochen, zusammenmit ihm eine Samenprobe gesammeltund an das Frankfurter Labor geschickt.Resistenztests im Gewächshausund im LaborDie beiden Frankfurter Bayer CropScience-Mitarbeiter teilen sich die Samenprobe.Agrarwissenschaftler Menne macht sichgleich an die Arbeit. Er beschreibt den typischenArbeitsablauf so: „Nach der Reinigungsäen wir die Samen zusammen miteiner Vergleichsgruppe im Gewächshausaus und behandeln sie später mit unterschiedlichenHerbiziden und Aufwandmengen.“Während er also über den klassi-schen Gewächshausversuch möglichenResistenzen auf die Spur kommt, beschreitetBiochemiker Laber einen anderen Weg.Ihm reichen bereits wenige Samen odereine kleine Menge Pflanzengewebe, ausdem er und sein Team die DNS extrahieren,die sämtliche Erbinformationen derPflanze enthält. Mit einem neu entwickeltenVerfahren kann er prüfen, ob einer dervielen Tausend Bausteine der DNS für dasZielenzym eines Herbizids ausgetauschtwurde. „Ist dies der Fall – wir sprechenhier von einer Punktmutation – kann dieHerbizidwirkung schlagartig verpuffen“,erklärt Laber. Punktmutationen verändernZielenzyme so stark, dass die Wirkstoffenicht mehr andocken können und deshalbunwirksam sind – der Schlüssel passt nichtmehr ins Schloss. Der Fachbegriff hierfürlautet Wirkort-Resistenz.Das Monitoring der Samen im Gewächshausist allerdings nur reaktiv, weildie Samen der Ungräser erst <strong>nach</strong> der Ernteder Feldfrüchte getestet werden können.Der Landwirt erhält folglich erst für dieEntstehung wirkortspezifischer Resistenz„Resistente“ DNS produziert ein verändertes Enzymfolgende Saison Empfehlungen für das Resistenzmanagement.Seit kurzem gelingt esBayer CropScience, den betroffenen Landwirtennoch in derselben AnbauperiodeEmpfehlungen zum Resistenzmanagementzu geben. Dafür sendet der Landwirt imFrühjahr Unkrautpflanzen zur Untersuchungein, die im Frankfurter Labor vonDr. Juan-Pedro Ruiz-Santaella sowohl aufdas Vorliegen einer Wirkort-Resistenz alsauch auf sogenannte metabolische Resistenzgetestet werden. Dabei sind diePflanzen in der Lage, die herbiziden Wirkstoffeschnell in unschädliche Zwischenprodukteabzubauen.Im Fall der Ackerfuchsschwanzpflanzenvom norddeutschen Marschstandort kommendie beiden Experten zum Ergebnis,dass es sich hier um eine metabolischeResistenz handelt. Dieser Resistenztyp ist inDie molekulare Bindungsstelle imSchadorganismus, an der normalerweiseder Wirkstoff ansetzt, hat sichdurch eine genetische Anpassung soverändert, dass der Wirkstoff nichtmehr angreifen kann und dieWirkung ausbleibt. Ausgelöst wirddiese Art der Resistenz häufig durchnur eine Veränderung in einerGensequenz (Punktmutation).Herbizidkeine WirkungEnzym„Resistentes“ EnzymHerbizid kann nicht andockenNormale DNS produziert ein normal funktionierendes EnzymHerbizidBekämpfungEnzym„Normales“ EnzymHerbizid bindet an Enzym1/09 KURIER 19

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