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Ernährung nach westlichem Vorbild

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Neonicotinoide: Zu dieser Gruppe zählenz. B. Thiacloprid und Imidacloprid. Beiletztgenanntem Wirkstoff handelt sich umein Fraß- und Kontaktgift, was die Reizleitungenzymatisch blockiert.Darüber hinaus gibt es noch andereWirkmechanismen, z. B. Energieblocker.Diese wirken nicht auf die Nervenzellen,sondern beeinflussen die Energieproduktionin den Zellen. Insektenwachstumsregulatoren(IGR) wirken auf die Larvenstadienund stören bestimmte biochemischeWachstumsprozesse der Insekten, wiez.B. die Larven- und Puppenhäutung sowieden Übergang von verschiedenen Entwicklungsstadien.Chitinsynthese-Hemmer beeinträchtigendie Ausbildung der äußerenKutikula durch Störung des Chitinaufbaus.Im Laufe ihrer Entwicklung müssen Insektenmehrfach ihre Chitinhülle wechseln.Die Insektenlarven verhalten sich <strong>nach</strong> derWirkstoffaufnahme zunächst normal. Erstbei der folgenden Häutung platzt die neugebildete Kutikula auf, da kein Chitin eingelagertwurde und sie dadurch ihre Stabilitätverloren hat. Das erste Larvenstadiumreagiert besonders empfindlich.Wirkstoffpalette für denAckerbauDie Anzahl der aktuell zugelassenenInsektizide zeigt auf den ersten Blick einvolles Sortiment und man könnte meinen,es seien verschiedene chemische Gruppenmit differenten Wirkorten auf dem Markt.Folglich scheint es, kein Problem für einsorgfältiges Resistenzmanagement zu geben.Auch wurden in den vergangenen Jahrenneue Insektizide mit unterschiedlichenZielorten im Insektenkörper entwickeltund zugelassen. Bei näherer Bewertungmüssen aber auch die jeweiligen Indikationenund biologischen Wirkungen betrachtetwerden.Im Ackerbau haben im Wesentlichenzwei Wirkstoffgruppen Bedeutung: Pyrethroideund Neonicotinoide. Präparate ausbeiden Gruppen sind in der Regel breitwirksam und können universell gegen eineVielzahl von Schädlingen eingesetzt werden.Pyrethroide sind fast ausschließlich inForm von Spritzmitteln am Markt. Dagegenwerden Neonicotinoide schon seit vielenJahren als Beizmittel eingesetzt (z. B. Imidacloprid).Inzwischen gibt es kaum eineninsektiziden Beizschutz ohne Wirkstoffeaus dieser chemischen Gruppe und auchimmer mehr Zulassungen von Neonicotinoidenzur Spritzapplikation.Je höher der Resistenzgrad von Schadkäferngegenüber Pyrethroiden wird, destostärker kommen alternativ neonicotinoideWirkstoffe für eine Schaderregerkontrollezum Einsatz. Der Selektionsdruck auf dieseWirkstoffgruppe nimmt daher zu. Beider Kartoffelkäferbekämpfung hat sich dieverfügbare Palette um den Wirkstoff Metaflumizoneerweitert. Mittlerweile stehensechs verschiedene Wirkmechanismen(auch die biologischen Präparate auf Bacillusthuringiensis- und Neem-Basis eingerechnet)zur Verfügung.Neben den breit wirksamen Insektiziden,wie beispielsweise Biscaya ® , sind selektivwirkende Präparate zur Blattlausbekämpfungsowie zur Kartoffelkäferkontrolleeinsetzbar. Das sind Wirkstoffe ausanderen chemischen Gruppen ohne Kreuzresistenz(<strong>nach</strong> bisherigen Erkenntnissen)zu Pyrethroiden und Neonicotinoiden.Wenn möglich, sollen diese Spezialpräparatealternierend mit anderen Wirkstoffgruppeneingesetzt werden.Entstehung von ResistenzIn jeder Population Schadinsekten gibt esTiere mit unterschiedlicher Empfindlichkeitgegen Schadstoffe. Erst wenn ein Insektizidvermehrt eingesetzt wird, steigtder Selektionsdruck, und ein hoher Selektionsdruckbei gleichzeitig häufigem Generationenwechselbeschleunigt diese Anpassung.Diese Faktoren begünstigen dieEntwicklung und das Auftreten von Resistenzen:• die Anzahl von Insektizidapplikationenmit gleichem Wirkort/Wirkmechanismus• Wirkstoffkonzentrationen• Anwendungsbedingungen• Entwicklungsstadium des Schädlings• UmwelteinflüsseEine häufige Anwendung von Präparatenmit gleichen Wirkmechanismen ist hierextrem förderlich. Und genau dies ist inden vergangenen Jahren wegen der eingeschränktenWirkstoffgruppenpalette wiederholtgeschehen: Es kam immer wiederzu Situationen mit einem starken Selektionsdruck.So standen beispielsweise denRapsanbauern vorrangig nur Mittel aus derGruppe der Pyrethroide zur Verfügung. Beigleichzeitig hoher Anwendungshäufigkeit(die Rapsglanzkäfer sind im Frühjahr inder Regel zu allen Applikationsterminenim Bestand vorhanden) nehmen resistenteKäfer in einer Population stark zu. Nahezualle Schädlinge unterliegen einem solchenSensitivitätsverlust, sofern sie einem häufigenInsektizideinsatz ausgesetzt sind.Durch die große Mobilität der Insektenkönnen Resistenzen zudem sehr rasch aufgroße Gebiete verbreitet werden.Rapsglanzkäfer, Meligethes aeneusBleiche Getreideblattläuse, Metopolophium dirhodum24 KURIER 1/09

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