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Entwicklungspolitische Leitlinien - Die Linke. im Bundestag

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2. Widerstand und Alternativenaus dem SüdenDer Protest gegen globale Ungerechtigkeit n<strong>im</strong>mt zu. <strong>Die</strong> <strong>Linke</strong> in Europa konntezuletzt beachtliche Erfolge bei Wahlen in Süd- und Osteuropa erzielen. Dennoch:In der Krise ist es den wirtschaftlichen Eliten bislang gelungen, ihre Interessen zuwahren. Sie werden durch die Proteste noch nicht ernsthaft erschüttert. Es sindderzeit weniger die Protestierenden in Europa, sondern vielmehr konkrete Alternativenaus dem Süden, die dem Finanzkapitalismus seine Schranken aufzeigen undauf seine mögliche Überwindung deuten.• Lateinamerika ist <strong>im</strong> Aufbruch. Nach den finsteren Jahrzehnten der Militärdiktaturenund vom Internationalen Währungsfonds diktierten neoliberalen Ausplünderungspolitiksind in vielen lateinamerikanischen Ländern in Wahlen linke undMitte-Links-Regierungen an die Macht gekommen, die auf demokratische Partizipationaller Bevölkerungsteile, auf sozialen Ausgleich und gesellschaftlicheWohlfahrt setzen. Im Rahmen demokratisch organisierter Verfassungsprozessewerden neue Formen der politischen Teilnahme und soziale Rechte verankert.Als Mechanismus zur Umverteilung werden in Venezuela und Bolivien Einnahmenaus dem Rohstoffreichtum zur Verbesserung der allgemeinen Lebensbedingungeneingesetzt. Der Staat übern<strong>im</strong>mt wieder die Kontrolle über strategischeWirtschaftszweige wie Energieversorgung oder Transport.• <strong>Die</strong> neuen politischen Kräfteverhältnisse in Lateinamerika verändern die Beziehungenzwischen den lateinamerikanischen Ländern untereinander und zumNorden. Mit dem regionalen, anti<strong>im</strong>perialistischen Integrationsprojekt ALBA(Bolivarische Alternative für Amerika) bietet sich eine Alternative zu den ungleichenNord-Süd-Beziehungen an. <strong>Die</strong> Gemeinschaftswährung des Sucre wird dieALBA-Staaten weniger anfällig für die Folgen der andauernden Weltwirtschaftskrisemachen. Dem Prinzip der Komplementarität verpflichtet, zeigen die linksorientiertenStaaten Mittel- und Südamerikas, dass wirtschaftliche Zusammenarbeitzu beiderseitigem Vorteil – ohne Ausplünderung und Ungerechtigkeit– funktionieren kann. Für DIE LINKE verknüpft sich damit die Hoffnung auf einenkonkreten Gegenentwurf zur herrschenden Weltwirtschaftsordnung.• In aufstrebenden Wirtschaftsmächten, in denen Marktwirtschaft mit staatlicherRegulierung und Planung kombiniert wird, konnten erhebliche Fortschrittein der Armutsbekämpfung erzielt werden. Als Fraktion DIE LINKE verteidigenwir die Elemente staatlicher Planung in diesen Ländern gegen Versuche der EU,über bilaterale Handelsabkommen oder Klagen vor der WTO Liberalisierung zuerzwingen, und begrüßen den Verbleib bzw. die Rückführung strategischer Industrienunter staatliche Kontrolle. Zugleich sehen wir die Entwicklung dort alsambivalenten Prozess, in dem Kompromisse mit mächtigen Konzerninteressen10

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