4 ZusammenfassungIn dieser Ausarbeitung wurden die Probleme des Mobilitätsmanagement vorgestellt und möglicheLösungsansätze diskutiert. Ziel sollte es sein, eine Lösung zu finden, die es einem Endgerät ermöglicht,sich frei in seiner Umwelt zu bewegen, und dabei immer eine Verbindung zu einem Netzwerkbzw. dem Internet zu halten.Verschiedene Probleme mussten dazu gelöst werden: Als erste große Aufgabe sollte das Internet Protokollum Mobilitätseigenschaften erweitert werden. IP als meistgenutztes Datenaustauschprotokoller<strong>for</strong>dert dabei eine Identifikationsadresse, die vom Standort des Gerätes abhängig ist. Im Makrobereichwurden deshalb die Probleme des Inter-Domain-Wechsels diskutiert. Bei einem solchen Wechselbenötigte das mobile Gerät eine neue IP. Zwei verschiedene Möglichkeiten, eine IP-Adresse imFremdnetz zu erhalten, wurden vorgestellt. Anhand des Mobile IP Protokolls wurde der Datenaustauschmit dieser neuen IP-Adresse erklärt, und welche Rolle das Heimatnetz sowie der Home Agentspielen. Für Schwächen von Mobile IP, wie zum Beispiel dem Triangle-Routing Problem und diegroße Verzögerung beim Handoff, wurden dann einige Lösungsideen präsentiert. Anhand von IPv6konnten weitere Verbesserungen gezeigt werden.Da Mobile IP mit seinen Erweiterungen nicht für häufige Wechsel ausgelegt war, und beim Handoffauch nicht per<strong>for</strong>mant genug arbeitet, wurde der Mikrobereich ausführlich beleuchtet. Mehrere Punktestanden hier im Mittelpunkt. Auf der einen Seite sollte mit Hilfe verbesserter Handoff-Methodenein besserer und schnellerer Übergang zwischen zwei Basisstationen erreicht werden. Dazu wurdenverschiedene An<strong>for</strong>derungen an den Handoff vorgestellt. Auf der anderen Seite sollten auch Dingewie geringer Stromverbrauch sowie Sicherheitsmodelle berücksichtigt werden. Die Bedeutung vonPaging wurde diskutiert und es wurde nach Möglichkeiten gesucht, dem Endgerät einen passiven Zustandzu geben, aber dennoch erreichbar zu sein. Weiterhin wurden drei unterschiedliche Klassen derSicherheit unter dem Stichwort ”AAA“ vorgestellt und es wurde gezeigt, dass die Implementation imMikrobereich zu Problemen führt.Für den Mikrobereich wurden zwei unterschiedliche Lösungsansätze vorgestellt. Zum Einen das” Hierarchical Tunneling“ und zum Anderen das Mobile-Specific Routing“, die anhand der drei ProtokolleCellular IP“, Hawaii“ und Hierarchical Mobile IP“ erklärt wurden. Die verschiedenen Im-” ” ””plementierungen wurden vorgestellt und die Unterschiede erläutert. Diese Protokolle standen stellvertretendfür eine Vielzahl weiterer Protokolle, die in der Literatur erwähnt werden.Zum Abschluß wurden dann die Protokolle genauer verglichen und bewertet. Anhand verschiedenerTests konnten Unterschiede in der Per<strong>for</strong>mance und Menge der verlorenen Pakete beim Handoffgezeigt werden. Eigenheiten wie das ”Bi-Casting“ und Schwächen wie ”suboptimales Routing“ wurdendiskutiert. Sowohl die Stärken und Schwächen der einzelnen Protokolle, als auch der Einflußverschiedener Faktoren im Modell, führten schließlich zu der Feststellung, dass keines der Protokolleoptimal unter allen Bedingungen arbeiten kann. Je nach Einsatzgebiet mussten die Schwerpunkteunterschiedlich abgesteckt werden und benötigten eine andere Betrachtungsweise.Als abschließendes Ergebnis bleibt schließlich festzustellen, dass es bereits eine Vielzahl von Lösungsansätzenfür das Problem des Mobilitätsmanagements in zukünftigen Netzwerken gibt. Dennoch ist26
hier sicher noch kein Ende der Entwicklung erreicht. Viele Faktoren gibt es noch abzuwägen. Auf dereinen Seite muss die Per<strong>for</strong>mance und Kompatibilität der bestehenden Lösungen hinterfragt werden,auf der anderen Seite aber auch der Aufwand in der Implementierung. Der Wunsch nach weiteren Optimierungenbleibt: Eine noch bessere Per<strong>for</strong>mance und eine gesteigerte Kompatibilität würde weitereVerbesserungen mit sich bringen. Auch einige Fragen bleiben noch offen: welche Art des Handoffs istzu wählen, wie zuverlässig ist eine Lösung in Bezug auf Traffic und einer Vielzahl mobiler Geräte, sowiedie Frage wie eng die Kopplung zwischen Sicherungs- und Vermittlungsschicht sein darf, um einausgewogenes Maß an Per<strong>for</strong>mance und Kompatibilität zu erreichen. Weitere Forschungen auf diesenGebiet sind nötig, um auch in zukünftigen Netzwerken das Problem des Mobilitätsmanagementsangemessen zu lösen.27