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Untitled - Vandenhoeck & Ruprecht

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Max Küchler, JerusalemNamen 116 1 = Münze des Antoninus Pius (138–161p): Co(lonia) AE(lia) Ca(pitolina) mit einer mauergekröntenTychē; 2 = Kupfermünze des Kaliphen Mu (links) und Falastin(rechts), mit Halbmond und M = 20.(seit Jes 48,2; 52,1) auf. Dieser Zuname wurde ähnlich schon auf den Münzen des 1.und 2. jüdischen Krieges (vgl. 5,5) als Propagandaslogan der Aufständischen gebraucht.Er bekam in der christlichen Tradition dann jedoch den spezifisch christlichenSinn der durch den Heilstod und die Auferweckung Jesu Christi geheiligtenStadt. Im ältesten arabischen Vollnamen (s.o.) geht in bajt al-maqdis das Element»heilig« in maqdis weiter. Die Heiligkeit der Stadt begründet sich im Islam dabeisowohl aus der israelitischen wie der christlichen Tradition, ist aber vorrangig vomBesuch des Propheten Mohammed geprägt, der von hier aus seine Himmelsreise(Sure 17,1.93) angetreten habe.Spezielle Namen mit historischem, politischem oder topographischem Bezug sind Jebus oder »Stadtdes Jebusiters«, was vielleicht ein Kunstname ist, der die vorisraelitische Stadt einem sonst unbekanntenkanaanäischen Clan zuschreibt (vgl. Ri 1,21; 19,10f; 2 Sam 5,6). Nach Jos 15,8; 18,16 hießder südliche Abhang des Südwesthügels »Schulter des Jebusiters«. Jebus kann aufgrund einer semitischenWurzel auch als Ortsname mit der Bedeutung »Trockenort« verstanden werden. Ein andereralter Name ist Zion oder Festung Zion (Mesudat Sijon), was eine kanaanäische Bezeichnung der befestigtenStadt war, die von David erobert und zu Davidsstadt umbenannt und ausgebaut wurde(2 Sam 5,7). Von der hebräischen Wurzel sjj her kann Sion auch – gleich wie Jebus – als »Trockenplatz«verstanden werden. Zion entwickelte sich aber in der Tradition Israels zum hohen Namen fürJerusalem und näherhin für den Nordosthügel mit dem Tempel als dem religiösen und spirituellenZentrum des Judentums. Weitere Informationen zur Wanderung dieses Namens von der Davidsstadt,die auf dem Südosthügel lag, auf den nordöstlichen Berg der Heiligtümer und schließlich aufden Südwesthügel, den christlichen Sion, finden sich in → Kap. 3 und 9, Name. Wir benutzen systematischden hebräischen Namen »Zion« für die Osthügel in israelitischer oder frühjüdischer Zeitund den griechisch-lateinischen Namen »Sion« für den christlichen Südwesthügel.Zahlreiche Zunamen bezeichnen Jerusalem in der Bibel als »Stadt Gottes« oder »JHWHs«, »HeiligeStadt«, »Stadt des Heiligtums« oder »die Stadt von Juda«, wobei manchmal anstelle von »Stadt«auch »Berg« gesetzt wird. Der Name »Morija« geht auf die Geschichte von der Bindung Isaaks im»Land von Morija« (Gen 22,2) zurück, das in 2 Chr 3,1 zu einem »Berg Morija« verändert und mitJerusalem gleichgesetzt wurde. Fast esoterischer Art sind die Namen »Ariël« (fünfmal in Jes 29), der»Altarherd« oder »Gotteslicht« bedeuten kann, und »Oholiba« (sechsmal in Ez 23), der am ehestenmit »mein Zelt ist in ihr« übersetzt wird. – Während sich in der muslimischen Literatur, in den so genanntenFada>il al-Quds-Texten, nur lobpreisende Listen auf die Stadt finden, gibt es in der rabbini-© 2014, <strong>Vandenhoeck</strong> & <strong>Ruprecht</strong> GmbH & Co. KG, GöttingenISBN Print: 9783525501733 — ISBN E-Book: 9783647501734

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