Wir reinigen alles! - Burgbergblick

14 burgbergblick Sonderveröffentlichung, Nr. 7, 28. März 2012
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Der Vorstand von Haus & Grund: Beisitzer Friedemann Schrader (von links) aus Empelde, Schriftführer Gilbert Wolf, Vorsitzender Carsten Becker,
Beisitzer Heinrich Meinecke, Schatzmeisterin Manuela Filax, Beisitzer Lars Tegtmeyer und zweiter Vorsitzender Klaus Sönke. Foto: Weber
60 Jahre Haus & Grund Gehrden, Ronnenberg und Umgebung e.V.
Gehrden (we)
Die Vereinsgründung vor 60 Jahren
Der 2. April 1952 ist das offizielle
Datum für die Gründung des Hausund
Grundbesitzer-Vereins Gehrden
und Umgebung. Vor 60 Jahren versammelten
sich 67 Hausbesitzer aus
Gehrden und neun Grundeigentümer
aus Benthe zur Gründungsversammlung.
Zum ersten Vorsitzenden
wurde damals Heinrich Siebert
gewählt. Die weiteren Vorstandsmitglieder
waren der zweite Vorsitzende
Friedrich Eicke, Schriftführer Heinrich
Dunsing und Kassierer Heinrich
Schneider.
Welche Gründe sprachen damals
für eine Vereinsgründung und eine
Mitgliedschaft? Die Kriegsfolgen mit
der Wohnungsnot waren noch spürbar.
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Wirtschaftswunder ermutigte zu
Investitionen auch auf dem Gebiet
des Wohnungsbaues. Zuerst entstanden
sehr bescheidene Einfamilienhäuser
zumeist mit einer Einliegerwohnung.
Flächen wurden als
Bauland ausgewiesen, um Bauwilligen
den Eigenheimbau zu ermöglichen.
Es entstanden auch verstärkt
Mehrfamilienhäuser zur Deckung
der damals starken Wohnraumnachfrage.
Die Gründungsmitglieder des
Gehrdener Vereins hatten erkannt,
dass es nicht nur finanzielle, sondern
zunehmend auch rechtliche Probleme
mit dem Wohnungsbau und der
späteren Nutzung des Eigenheimes
zu bewältigen gab. Aus dieser Überlegung
entstand ein Zusammenschluss
von Haus- und Grundeigentümern
zu einem Interessenverband.
Bereits auf der zweiten Sitzung am
23. Mai 1952 wurde die Vereinssatzung
verabschiedet. Mit Ernst Wolte-
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math, Hermann Kreipe und Friedrich
Meier wurden drei Beisitzer
zur Verstärkung in den Vorstand
gewählt. Die neuen Mitglieder mussten
eine Aufnahmegebühr von 50
Pfennig bezahlen. Der Monatsbeitrag
wurde auf 0,60 Deutsche Markt festgesetzt.
Dem Haus- und Grundbesitzerverein
Gehrden und Umgebung
gelang mit 76 Gründungsmitgliedern
ein guter Start. Das Fundament für
eine erfolgreiche Vereinsarbeit war
gelegt.
Die Anfangsjahre
Bei der Mitgliederversammlung
im Jahr 1960 wurde Friedrich Eicke
zum ersten Vorsitzenden und Helmut
Grefe zum zweiten Vorsitzenden
gewählt. Schriftführer war Wilhelm
Kunze. Der Vorstand erkannte
recht schnell, dass eine optimale
Betreuung seiner Mitglieder in
schwierigen Rechtsfragen nur durch
einen juristischen Beistand möglich
war. Rechtsanwalt und Notar Friedrich
Maedge übernahm die juristische
Beratung der Vereinsmitglieder.
Sein Nachfolger war 1962 der Rechtsanwalt
und Notar Paul Brettschneider.
In den Folgejahren gab es personelle
Veränderungen im Vorstand. So
wurde Wilhelm Kunze der erste Vorsitzende,
Karl-Heinz Kirchmann aus
Benthe übernahm den Posten des
zweiten Vorsitzenden, Werner Sewig
wurde Schriftführer, Wilhelm Tiedau
wurde 1975 zum ersten Vorsitzenden
gewählt.
Mitgliederzahlen steigen rasant
Die Mitgliederzahl entwickelte
sich kontinuierlich aufwärts. Einen
deutlichen Sprung nach oben gab es
bei den Mitgliedern, als August Katz
aus Northen im Januar 1978 gleich 22
Hauseigentümer aus Seelze in den
Verein mitbrachte. August Katz wurde
zum zweiten Vorsitzenden
gewählt. Im Jahr 1980 begann der
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Verein trotz erheblicher Schwierigkeiten
ein Mietkataster aufzubauen. 1983
wurde August Katz zum ersten Vorsitzenden
gewählt. Der Verein zählte jetzt
260 Mitglieder.
In der Versammlung am 25. Januar
1989 wurde Rechtsanwalt und Notar
Günther Kienitz aus Gehrden zum
ersten Vorsitzenden gewählt, August
Katz wurde sein Stellvertreter.
In der Versammlung am 24. Januar
1990 konnte das 300. Mitglied im Verein
der Haus- und Grundeigentümer
begrüßt werden. Als Service vor Ort
wurden regelmäßige Beratungsstunden
in der Volksbank am Steintor in Gehrden
angeboten.
Zu Beginn des Jahres 1992 wurden
Günther Kienitz als erster Vorsitzender,
zweiter Vorsitzender August Katz,
Schatzmeister Helmut Eberhard und
Schriftführer Klaus Sönke gewählt.
Beisitzer wurden Inge Harborth, Helmut
Fiedler und Gilbert Wolf.
Beratungskompetenz durch Juristen
Im Jubiläumsjahr 1992 zum 40-jährigen
Vereinsbestehen zählt Haus &
Grund Gehrden 355 Mitglieder. Der
Verein setzt in den folgenden Jahren
auf eine intensive Mitgliederwerbung.
Außerdem sprechen sich die Vorteile
einer Vereinsmitgliedschaft bei den
Haus- und Grundbesitzern herum. Im
Jahr 2001 hat es der Verein geschafft
und begrüßt das 600. Mitglied bei der
Jahreshauptversammlung.
2005 scheidet Günther Kienitz als
erster Vorsitzender aus. Sein Nachfolger
wird Carsten Becker. Klaus Sönke
wird zweiter Vorsitzender, Gilbert Wolf
übernimmt die Aufgaben des Schriftführers.
Empelde kommt hinzu - 700. Mitglied
wird begrüßt
2009 wird ein besonderes Jahr für
Haus & Grund Gehrden, Ronnenberg
und Umgebung. Nicht nur der Vereinsname
wird um die Bezeichnung
„Ronnenberg“ erweitert, sondern aus
dem Ronnenberger Stadtteil Empelde
kommen einige Mitglieder hinzu. Der
Verein Haus & Grund Empelde löst
sich als eigenständiger Verein auf. Die
Empelder schließen sich dem Gehrdener
Verein an.
Friedemann Schrader vom ehemaligen
Verein wird 2010 als Beisitzer in
den Vorstand des Gehrdener Vereins
aufgenommen. Zum Jahresende 2010
begrüßt Haus & Grund Gehrden,
Ronnenberg und Umgebung das 700.
Mitglied in der starken Gemeinschaft
und Interessenvertretung der Hausund
Grundeigentümer.
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Grußwort des 1. Vorsitzenden
Rechtsanwalt Carsten Becker
Sehr geehrte Mitglieder,
sehr geehrte Leser,
vor 60 Jahren (am 02.04.1952) haben
insgesamt 76 couragierte Bürger (67 aus
Gehrden und 9 aus Benthe) den Verein
gegründet, der am heutigen Tag eine
stattliche Mitgliederzahl von mehr als
700 Mitgliedern aus allen Ortsteilen einschließlich
der Nachbarorte aufweist.
Auch ehemalige Bürger aus unserem Einzugsgebiet,
die ihr Eigentum in Gehrden
und Umgebung erworben und behalten
haben, halten uns - trotz großer räumlicher
Entfernung- die Treue. Der Verein
bedankt sich für die Verbundenheit.
Gerade in der heutigen wirtschaftlich
schwierigen Situation hat das Wohneigentum
wieder an Bedeutung gewonnen.
Seit dem 50-jährigen Bestehen des Vereins
haben die Wohnungseigentümer
auch über die Grenzen von Gehrden und
Ronnenberg hinaus schwierige Zeiten
hinter sich gelassen. Im Zeichen des
„schnellen Geldes", das an manch einem
Kapitalmarkt zu verdienen war, sanken
die Werte der Immobilien zunächst ins
Bodenlose. Erst mit dem Zusammenbruch
verschiedener Banken, war das
Vertrauen, das verschiedene Bürger in die
Märkte gesetzt hatten, nachhaltig
gestört.
Viele Geldanleger investieren wieder
in das sog. „Betongold", zumal die niedrigen
Zinssätze einen übrigen Anreiz
dazu bieten, wieder in Immobilien zu
investieren. Auch in der Politik hat die
Immobilie einen gesonderten Stellenwert
erhalten. In Zeiten leerer Rentenkassen
legt die Bundesregierung viel Wert auch
auf eine private Altersvorsorge. Die
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Anschaffung einer Immobilie für die private
Altersvorsorge wird zwischenzeitlich
mit verschiedenen Steuersparmodellen
gefördert und angepriesen. Der Verein
zieht daraus den Rückschluss, dass nicht
nur die Bundesregierung, sondern vor
allem auch die Bevölkerung den nachhaltigen
Wert des sog. „Betongoldes"
wieder entdeckte.
Letztendlich sorgen auch nicht nur die
Förderung der privaten Altersvorsorge,
sondern auch die kostengünstige Finanzierung
dafür, dass der Anteil der Hausund
Wohnungseigentümer, gemessen an
der Gesamtzahl der Bevölkerung, steigt,
gleichwohl bildet Deutschland im europäischen
Vergleich immer noch das
Schlusslicht. Darum wird der Verein auch
nicht müde, Mitglieder bei allen Problemen,
die sich rund um das Wohnungseigentum
ergeben, tatkräftig zu unterstützen.
Wie wichtig eine Mitgliedschaft bei
Haus und Grund als Besitzer einer
Immobilie ist, wird der Landesverbandsvorsitzende,
Herr Dr. Reinold Horst, in
seinem Vortrag „Der Stellenwert von
Haus und Grund in dem politischen Willensbildungsprozess"
in der Jahreshauptversammlung
anhand eines aktuellen
Beispiels umfangreich erläutern.
Diese Arbeiten kann jeder einzelne Bürger
nicht wirklich effektiv leisten. Jedes
Mitglied bei Haus und Grund finanziert
mit seinem Mitgliedsbeitrag auch den
übergeordneten Landesverband sowie
den Zentralverband, die wiederum
sowohl auf landes- als auch auf bundespolitischer
Ebene Einfluss auf die gesetzliche
Regelung nehmen. Beispielsweise
sei nur erwähnt, dass Wohnungseigentümer
mit immer neueren Auflagen von
Seiten der Bundesregierung und der ausführenden
Organe gegängelt werden. Sei
es die Einführung des Energiepasses, die
Dichtheitsprüfung von Abwasseranlagen,
sowie die Keimfreiheit von Warmwasserbehältern.
Dabei mag sich bitte
jeder vergegenwärtigen, dass die Leistung
des Landes- und Zentralverbandes
sowie die dafür zu entrichtenden Beiträge
nicht in einem Gegenseitigkeitsverhältnis
stehen, sondern es wichtig ist,
darauf zu achten, dass den Gesetzesvorgaben
der regierenden Parteien Einhalt
geboten wird und nur maßvolle Einschränkungen
der Haus- und Wohnungseigentümer
zugelassen werden. Auf Ortsebene
kümmert sich der Verein um die
Belange der einzelnen Mitglieder unter-
Wir wünschen Haus und Grund alles Gute
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einander, gegenüber Mietern und auch
mit der Kommune. So weit sich das ein
oder andere Mitglied oder auch der eine
oder andere Leser fragt, warum wir als
Ortsverein nicht gegen die bevorstehende
Grundsteuererhöhung von 420 % auf 450
% in Ronnenberg bzw. 460 % in Gehrden
vorgegangen sind, so ist diese Frage wohl
berechtigt. Unter Abwägung der widerstreitenden
Interessen kam der Vorstand
zu dem Ergebnis, dass eine maßvolle
Erhöhung der Grundsteuer von weniger
als 10 % wohl unvermeidbar war, wenn
man einmal berücksichtigt, dass die letzte
Grundsteuererhöhung 6 Jahre zurükkliegt.
Die allgemeine Inflationsrate lag
in den letzten 6 Jahren deutlich über 2 %,
so dass man hier von einer maßvollen
Erhöhung durchaus ausgehen kann.
Im gleichen Zeitraum sind die Kosten
für Benzin, Heizöl und Gas ins Unermessliche
gestiegen. Niemand von uns
käme aber auf die Idee, bei den großen
Mineralölkonzernen vorstellig zu werden
und sich über die erhöhten Benzin- und
Energiepreise zu beschweren, obwohl
hierfür wohl jeder Autofahrer gute Gründe
hätte. Nicht zuletzt treten der Grundsteuererhöhung
auch die Mietervereine
nicht entgegen, die letztendlich diese
Erhöhung gegenüber ihren Mitgliedern
zu vertreten haben. Dem liegt die Erwägung
zugrunde, dass die Grundsteuer
grundsätzlich auf die Mieter umlegbar
ist. Die damit einhergehenden Erhöhungen
sind somit ebenfalls auf die Mieter
umlegbar. Eigentlich müssten dann auch
die Verbände sind gegen derartige
Grundsteuererhöhungen wehren, was
aber bisher in keinem mir denkbaren Fall
geschehen ist.
Nicht zuletzt wird der einzelne Ortsverband
vom Zentralverband über den
Landesverband unterstützt. Diese guten
Gründe werden dazu führen, dass sich
der Verein für das private Haus-, Wohnungs-
und Grundeigentum nach wie vor
so einsetzt, wie dies in keinem anderen
möglich sein wird.
In diesem Sinne gratuliere ich dem
Verein zu seinem 60-jährigen Bestehen
ganz herzlich.
Carsten Becker, 1. Vorsitzender
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