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KUNST & KULTUR Kultur<br />
THEATERSTÜCK „NACHT DER WÜNSCHE“<br />
EINE ANDERE WELT<br />
Das Mondstaubtheater ist in vielerlei Hinsicht<br />
anders, als andere Theater. Zum einem ist es frei.<br />
Zum anderen widmet es sich vor allem der Arbeit<br />
mit jungen Menschen. 32 von ihnen werden in<br />
der diesjährigen Produktion zur Weihnachtszeit,<br />
die traditionell im Konzert- und Ballhaus „Neue<br />
Welt“ präsentiert wird, mitwirken.<br />
„Nacht der Wünsche“ ist ein Theaterstück für<br />
Kinder ab 6 Jahren, das natürlich unterhalten,<br />
vor allem aber auch etwas bewirken will. Die<br />
Geschichte an sich ist schnell erklärt: Annabell<br />
und Robin begegnen sich durch einen komischen<br />
Zufall im Spielzeug-Lager eines Kaufhauses.<br />
Annabells großer Wunsch ist es, die Prinzessin<br />
im Barbie-Schloss zu sein. Robin träumt davon,<br />
ein Held zu werden. Kaum haben sie diese<br />
Wünsche ausgesprochen, sind sie auch schon<br />
mitten in der Puppenwelt des Spielzeugschlosses.<br />
Dort begegnen Sie dem Zauberer, der sich selbst<br />
„Der Wunscherfüller“ nennt und Annabells erster<br />
Wunsch geht in Erfüllung: Sie wird die Prinzessin.<br />
Aber irgendetwas stimmt nicht in dieser Welt.<br />
Hinter dieser Geschichte verbirgt sich eine Frage<br />
von weltpolitischer Tragweite: Erfüllen wir uns<br />
nur unsere eigenen Wünsche oder gibt es etwas,<br />
das noch wichtiger ist? Tilo Nöbel, Regisseur des<br />
Stücks, geht darauf ein: „Wir wollen den Kindern<br />
zeigen, dass hinter jedem Wunsch, der ihnen<br />
erfüllt wird, irgendwo ein Mensch steht, der das<br />
ermöglicht. Die ganzen Spielsachen müssen ja<br />
irgendwo herkommen. Es geht um die Verbindung<br />
zwischen einem erfüllten Wunsch und einem Preis,<br />
der irgendwo auf der Welt dafür gezahlt wird.<br />
Wir wollen die Kinder zum denken anregen und<br />
zeigen, dass es nicht allen Kindern auf der Welt so<br />
gut geht wie hier in Deutschland.“ Dabei komme<br />
es aber vor allem auch auf die Eltern und Lehrer<br />
an, die den Kindern die Zusammenhänge erklären<br />
müssten, so Nöbel weiter.<br />
Zu erleben gibt es dieses unterhaltsam inszenierte<br />
Stück, dass auf Tanzszenen setzt und mit<br />
Videosequenzen glänzt, am 4., 5. und 6.12.2010<br />
im Konzert- und Ballhaus Neue Welt in Zwickau.<br />
mago / Foto: Marcel Goldberg / www.first-agency.de<br />
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Karten und Infos unter www.kultour-z.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen der Region,<br />
Infotelefon: 0375 27130<br />
Eines der zahlreichen Exponate:<br />
Der Penis eines Seiwals im isländischen<br />
Phallus-Museum. Foto: www.phallus.is / M.O.<br />
SAMMELN MIT LEIDENSCHAFT<br />
DIE PENISSE VON HÚSAVÍK<br />
Menschen, die in ihrer Freizeit Dinge sammeln,<br />
gibt es viele. Allerdings müssen es nicht immer<br />
Bierdeckel, Briefmarken oder Modelle sein, wie<br />
der Isländer Sigurdur Hjartasson beweist. Als kleiner<br />
Junge hatte er eine Peitsche geschenkt bekommen,<br />
die aus einem Stierpenis gemacht war. Damit<br />
hat wohl alles begonnen. Denn der Lehrer für Geschichte<br />
und Spanisch unterhält die wohl einzige<br />
Penissammlung der Welt. Ausgestellt werden die<br />
Phallen fast aller Säugetierarten Islands im eigenen<br />
Museum im Städtchen Húsavík. Die Ausstellung<br />
zählt inzwischen mehr als 200 Phallen und<br />
Phallusteile. So sind z.B. die Penisse von 17 Walarten,<br />
dem Eisbären, von 7 Robbenarten und von<br />
knapp 40 weiteren Tierarten zu sehen. Das größte<br />
Exponat ist ein Pottwalpenis, der fast 70 Kg wiegt<br />
und 1,70m lang ist. Inzwischen haben auch 4 Männer<br />
ihr bestes Stück testamentarisch dem Museum<br />
vermacht - gestorben ist bis dato aber noch keiner<br />
der Spender, und so fehlen noch wesentliche Ausstellungsstücke.<br />
Dafür gibt es aber neben den biologischen Exponaten<br />
auch jede Menge Kunst- und Gebrauchsgegenstände<br />
zu sehen, die mit dem Thema Penis zu tun<br />
haben. Das Spektrum reicht dabei von geschnitzten<br />
Dildos aus Walroßzahn, über als Lampenschirme<br />
genutzte Hodensäcke diverser Tierarten, bis hin zu<br />
Kitsch und Krempel aus Jahrmarktbuden. mago<br />
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Infos unter: www.phallus.is<br />
KUNST & KULTUR<br />
26 . KOMPASS 11 I 10 11 I 10 KOMPASS . 27<br />
Kultur<br />
PROGRAMMHIGHLIGHTS IM<br />
SCHUMANN-JAHR 2010<br />
November 2010<br />
In „Der geschwätzige Gast“ von Volker Müller<br />
treffen am 07.11.2010 im Robert-Schumann-Haus<br />
zwei illustre Gestalten der deutschen Musikgeschichte<br />
aufeinander: Friedrich Wieck, Vater von<br />
Robert Schumanns Frau Clara, und sein erster Biograf<br />
Wilhelm Joseph von Wasielewski. Die beiden<br />
Persönlichkeiten treffen sich in der von gut situierten<br />
Pensionären frequentierten Wohngegend<br />
Loschwitz bei Dresden: Es wird viel geredet, gegrübelt,<br />
geklagt und geträumt im Rahmen dieser<br />
Begegnung, und es kommt am Ende - man ist<br />
geneigt zu sagen, wider Erwarten – sogar zu belastbaren<br />
Ergebnissen. Der in Plauen geborene<br />
Autor kommentiert sein Zweipersonenstück: „Ich<br />
kann vor meinem Stück nur warnen. Der eigentliche<br />
Held, der Komponist Robert Schumann, tritt<br />
selbst nicht auf. Nicht einmal seine ‚Träumerei`,<br />
die in diesen Tagen ja nirgends fehlt, wird zu hören<br />
sein.“. mago<br />
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Weitere Informationen unter:<br />
www.schumann-zwickau.de<br />
Foto: wikipedia.de