GEMEINSAM EINSAM

KUNST & KULTUR Musik
MIRIAM
CANI
Zwischen Krieg
und Starrummel
Mit 10 Jahren den Balkankrieg,
mit 18 Jahren Popstars,
mit 25 Jahren die Musicalbühne
– die gebürtige Albanerin
Miriam Cani hat schon
viel erlebt. Warum sie das alles
stärker gemacht hat und was
ihr im Leben wirklich wichtig
ist, hat sie KOMPASS verraten.
Interview: M. Goldberg
Foto:: by Kate Stone
KOMPASS: Miriam, Du hast trotz deines zarten Alters von 25 Jahren
schon vieles miterlebt: den Krieg in Albanien, den plötzlichen Starrummel
in der Zeit bei den Preluders und den Karriereknick nach der Trennung
der Band. Wie haben sich diese Erfahrungen auf Dein Leben ausgewirkt?
Miriam Cani: Ehrlich gesagt haben mich all die unzähligen sowohl beruflichen
als auch privaten Erfahrungen in meinem Leben reifer und stärker
gemacht. Sie haben mich gelehrt, die guten Dinge im Leben zu schätzen
und dass man nichts in den Schoss gelegt bekommt. Deswegen arbeite
ich konstant daran meine Ziele zu verwirklichen und bin glücklich darüber,
weiterhin meinen Traum leben zu dürfen und auf der Bühne zu stehen.
KOMPASS: Die Familie spielt auf dem Balkan traditionell eine große
Rolle. Ist das bei Dir, obwohl Du schon viele Jahre in Deutschland lebst,
noch genauso? Welchen Stellenwert nimmt die Familie bei Dir ein?
Miriam Cani: Meine Familie ist für mich das Allerwichtigste. Denn egal
ob ich ganz oben oder ganz unten bin, sie sind immer diejenigen, die mich
auffangen und mich aufbauen und mir die Liebe schenken die ich brauche,
um immer nach vorne zu schauen. Das hat wenig mit Balkan zu tun,
sondern viel mehr mit Gefühlen und Liebe. Das sollte etwas sein, was in jeder
Familie und Beziehung existieren müsste.
KOMPASS: Bei einer erfolgreichen, attraktiven 25-jährigen Frau denkt
man gern, dass Sie in ihrer Freizeit mit ihren Freundinnen shoppen
geht und in der Disko Männer kennen lernt. Ist das bei Dir ähnlich?
Miriam Cani: (lacht) Hm, also ehrlich gesagt habe ich das schon hinter
mir. Obwohl, das mit dem shoppen – da sag ich niemals nein, das ist für
eine Frau manchmal Medizin für die Seele und für die Nerven.
KOMPASS: Am 10.11.2010 erleben wir Dich in Zwickau bei der FILMharmonic
Night live auf der Bühne. Auf was dürfen sich die Zuschauer
freuen? Siehst du Deine Zukunft eher auf der Bühne als Sängerin/
Schauspielerin oder vor der Kamera als Moderatorin, wie zuletzt für
Sky?
Miriam Cani: Ich denke es wird ein wundervoller Abend werden, auf den
ich mich sehr freue. Musik wird für mich immer oberste Priorität bleiben,
da ich es seit meiner Kindheit geliebt habe zu singen und auf der Bühne zu
stehen. Zu schauspielern und zu moderieren ist ziemlich aufregend und
macht mir auch riesigen Spaß. Berufe, die ich mit Sicherheit weiterhin ausüben
werde. Doch wie gesagt kommt in meinem tiefsten Inneren nichts
an die Musik ran. Denn dadurch verarbeite ich auch all die Dinge, die in
meinem Leben geschehen – Positive, negative, all meine Emotionen. Die
Musik zeigt mir oftmals den Weg, wenn die Dinge manchmal ausweglos
scheinen. Den Grund, wenn ich den Sinn nicht verstehe oder das unendlich
Schöne am Leben.
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