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Sanierung Trockenbau - Sprit.org

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Verlagspostamt: 1010 Wien; Aufgabepostamt: 2700 Wiener Neustadt; P.b.b., 02Z032901M; Preis: 1,82 €<br />

TROCKENBAU 1<br />

11<br />

Das Fach<strong>org</strong>an für die Stuckateur- und Trockenausbau-Unternehmen<br />

Journal<br />

<strong>Sanierung</strong><br />

mit<br />

<strong>Trockenbau</strong><br />

Brandschutz rettet Leben<br />

SPEZIELLE<br />

LÖSUNGEN:<br />

KAPILLARAKTIVE<br />

INNENDÄMMUNG<br />

Unveränderliche Außenfassaden<br />

benötigen<br />

spezielle Lösungen<br />

DER RICHTIGE<br />

BRANDSCHUTZ<br />

IST VON<br />

BEDEUTUNG<br />

Expertenmeinung<br />

von Ing. Helmut<br />

Peherstorfer<br />

GEWINNSPIEL<br />

Bildband über „Architektur<br />

in NÖ“ zu gewinnen


AKTUELL<br />

AUS DER PRAXIS<br />

5 | Unveränderliche Außenfassaden – spezielle Lösungen<br />

10 | Formblätter K4 und K7<br />

12 | Alles neu macht der Mai<br />

14<br />

|<br />

Interview mit Marta Schreieck und Dieter Henke<br />

17<br />

|<br />

Rechtstipps – Mediation für Unternehmen<br />

19 | Brandschutz: von der Projektierung bis zur Revision<br />

24 | Rauch ist viel gefährlicher als Feuer<br />

26 | VÖTB – Schwerpunkte im Frühjahr<br />

30 | Schallschutz von Gipsplattenständerwänden<br />

32 | Sofitel Vienna Stephansdom<br />

34 | Rivergate – neuer Bürokomplex<br />

36 | Riverside – Einkaufsparadies in Wien Liesing<br />

38 | Multiversum – Veranstaltungszentrum Schwechat<br />

40 | SCS Vösendorf – Refurbishment<br />

42 | Neue Musikschule in Steinakirchen am Forst<br />

44 | Volksschule in Adnet<br />

46 | Zwei Spuren im Schnee …<br />

48 | Haus der Musik in Gleisdorf<br />

50 | Stadtpalais Liechtenstein<br />

MARKT UND MENSCHEN<br />

54 | Branchen-News und Produktinnovationen<br />

58 | Menschen Spezial<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

INHALT 1 | 2011<br />

14 19 32<br />

Fotos: Julia Pollak, Martina Zimper, Lindner/Hans Wiesenhofer; Coverfoto: KLMSARCHITEKTEN<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser!<br />

Gut, dass ich mit meinem<br />

Brief des Herausgebers<br />

noch zugewartet und die<br />

Anregung von Herrn Baumeister<br />

Ruck, über unsere<br />

Lehrlinge zu schreiben, aufgegriffen<br />

habe. Dadurch<br />

konnte ich auch noch die<br />

Stellungnahme unseres<br />

Wirtschaftsministers vom<br />

7. März in der Presse lesen.<br />

Begonnen hat Herr Ruck mit<br />

dem schlechten Pisa-Test in<br />

unseren Schulen. Er hat die Lehrlinge berechtigter<br />

Weise herv<strong>org</strong>ehoben und aufgezeigt, wie diese bei<br />

internationalen Handwerks-Meisterschaften Spitzenplätzen<br />

belegen und Siege feiern. Dies kann ich nur<br />

bestätigen und mich darüber freuen, dass unsere<br />

Stuckateur - und <strong>Trockenbau</strong>lehrlinge internationale<br />

Bewerbe gewonnen haben. Warum sind unsere<br />

Lehrlinge so gut? Weil die Unternehmer die finanzielle<br />

Verantwortung tragen und mit persönlichem<br />

Engagement ihre Rolle als Lehrbetrieb ausfüllen.<br />

Das alles bestätigte Herr Baumeister Ruck in seinem<br />

Gastkommentar in der Presse vom 28. Februar 2011.<br />

Dazu schreibt Herr Ruck noch über die Ungerechtigkeit<br />

der Verteilung der Fördergelder für Lehrlinge,<br />

verglichen mit der kompletten Finanzierung der<br />

Schüler, Studenten und AMS – Erwachsenenbildung.<br />

Auf diesen Artikel in der Presse kam postwendend<br />

eine Sachverhaltsdarstellung von Minister Mitterlehner<br />

ins Baupanorama der Presse. Auch das kann<br />

ich bestätigen, dass die Förderung nicht gänzlich<br />

gestrichen wurde. Die 1000,– € kassiert die Firma<br />

vom Finanzamt pro Jahr und Lehrling. Bei den<br />

300,– € zusätzlicher Förderung pro Jahr sieht es<br />

anders aus: der Lehrling muss eine Prüfung<br />

machen. Ist diese positiv, bekommt er das Geld von<br />

der Wirtschaftkammer. Die Ausbildungsfirma<br />

bekommt für diese Halbzeitlehre 3000,– € von der<br />

Kammer und nicht vom Staat. Diese Förderung gab<br />

es nur bis 2010 – so habe ich es vernommen.<br />

Eines ist auf jeden Fall klar: Dass das ein „Geschäft“<br />

für die ersten zwei Jahre ist, kann man nicht sagen.<br />

Die Ausbidungskosten übersteigen auf jeden Fall<br />

den Nutzen. Und wie lange haben Sie so einen gut<br />

ausgebildeten Mitarbeiter? Mein Unternehmen kann<br />

„ein Lied davon singen“, da wir über zwanzig Jahre<br />

ausbilden. Aber ich stehe auch weiterhin dazu.<br />

Einen ganz scharfen Gastkommentar habe ich im<br />

Baupanorama vom 24. Jänner in der Presse entdeckt<br />

– speziell für unsere <strong>Trockenbau</strong>er und Isolierer.<br />

Der Dämmstoffindustrie schicke ich auf Wunsch<br />

den Artikel persönlich!<br />

Einen guten Start in den Frühling und<br />

ein erfolgreiches Jahr 2011.<br />

Ihr,<br />

Wolfgang Blasch<br />

EDITORIAL


Foto: BIG<br />

Preis gegen Schwarzarbeit:<br />

KURZ NOTIERT<br />

Baugewerbe vergibt Fairness Preis<br />

Mit dem Coronati 2011 vergibt das Baugewerbe<br />

heuer zum dritten Mal einen Preis für besondere<br />

Verdienste um den fairen Wettbewerb und das<br />

energieeffiziente Bauen, sowie erstmals für das<br />

seniorengerechte Wohnen. „Kreative und innovative<br />

Ideen und Leistungen auf diesem Gebieten sind<br />

dem Baugewerbe ein zentrales Anliegen und<br />

verdienen eine entsprechende Würdigung und<br />

öffentliche Aufmerksamkeit“, begründet Bundesinnungsmeister<br />

des Baugewerbe Ing. Hans-Werner<br />

Frömmel die Initiative der heimischen Baumeister.<br />

Vorschläge können bis 8. April in den Landesinnungen<br />

eingereicht werden. Eine Jury aus Politikern,<br />

Journalisten und Baufachleuten wird über die Vergabe<br />

entscheiden. Die Preisverleihung findet am<br />

19. Mai in Pörtschach am Wörthersee statt.<br />

Nähere Infos unter: www.baufair.at, E-Mail: baufair@esprit-pr.at,<br />

oder Tel.: 01/876 48 47<br />

Verbandstreffen auf BAU 2011<br />

Anlässlich seines Besuchs auf der weltbekannten Baumesse,<br />

der BAU 2011 in München, traf der Vertreter des VÖTB,<br />

Herr Vizepräsident Ing. Gregor Todt die Vertreter des Deutschen<br />

„Pendants“ zu informativen Gesprächen. Führende<br />

<strong>Trockenbau</strong>betriebe haben im September 1998 die Initiative<br />

ergriffen und die BIG - Bundesweite Interessengemeinschaft<br />

<strong>Trockenbau</strong> e. V. gegründet. So entstand eine Organisation, die<br />

die Interessen aller vertritt, die Produkte für den <strong>Trockenbau</strong><br />

herstellen, handeln oder in Planung und Ausführung tätig sind.<br />

Als deren Sprachrohr setzt sich die BIG nachhaltig dafür ein,<br />

angemessene politische und marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

für den <strong>Trockenbau</strong> in Deutschland zu schaffen und<br />

die Arbeit ihrer Mitglieder zu erleichtern und zu unterstützen.<br />

4<br />

Foto: BAUfair/Esprit PR<br />

FAIR.<br />

Bauinnungsmeister<br />

Ing. Hans-Werner Frömmel<br />

TREFFEN. (v.l.n.r) Jürgen<br />

Paschütte (BIG Vorstand),<br />

Dipl.-Kfm. Karl Schlichter<br />

(Schatzmeister), Franziska<br />

Plesser (Geschäftsführerin),<br />

Ing. Gregor Todt, Alfred<br />

Bircks (Vorstandsvorsitzender),<br />

Dipl.-Bauing.(FH) Gerhard<br />

Gruber (2. BIG-Vorstand)<br />

Gewinnen Sie:<br />

ORTE /Architektur<br />

in Niederöstereich<br />

Die von Walter Zschokke initiierte Publikationsreihe „ORTE/<br />

Architektur in Niederösterreich“ setzt mit Band 3 die Bestandsaufnahme<br />

qualitätsvoller Architektur in Niederösterreich fort. In sieben<br />

typologischen Kapiteln werden Bauten dokumentiert, die zwischen<br />

2002 und 2010 entstanden sind. Das Autorinnenteam mit<br />

Eva Guttmann, Gabriele Kaiser und Franziska Leeb hat aus einer<br />

Fülle an Bauwerken eine exemplarische Auswahl getroffen, die<br />

nun als beispielhaft für neue Architektur des Bundeslandes gelten.<br />

Ein Beitrag über Otto Kapfinger über Arbeit und Wirkungsweise<br />

des 2009 verstorbenen Architekturpublizisten Walter Zschokke<br />

vervollständigt den Inhalt des Buches. Alle drei Bände sind zum<br />

Preis von je € 34,95 bei ORTE (office@orte-noe.at) erhältlich.<br />

Das TROCKENBAU JOURNAL verlost fünf Exemplare des<br />

neuen Bandes. Senden Sie bis spätestens 15. April eine E-Mail<br />

mit dem Betreff „ORTE“ an arbara.hahn@kommunalverlag.at.<br />

Die Gewinner werden schriftlich verständigt, der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Brandschutzfachtagung 2011<br />

Anfang Februar 2011 fand in der FH-St.Pölten bereits die 9. FSE -<br />

Brandschutz-Fachtagung statt. An zwei Tagen konnten die Veranstalter,<br />

das St.Pöltner Sachverständigenbüro für Brandschutz FSE Ruhrhofer &<br />

Schweitzer GmbH., insgesamt 500 Teilnehmer aus dem gesamten deutschsprachigen<br />

Raum begrüssen.<br />

Die Brandschutz-Fachtagung ist eine Weiterbildungsveranstaltung für alle<br />

Fachleute, welche in ihrem täglichen Leben mit Brandschutz zu tun haben.<br />

Dazu zählen beispielsweise Fachplaner wie Baumeister, Architekten und<br />

Ingenieurbüros aber auch Behördenvertreter sowie Sachverständige, die<br />

Vertreter der Feuerwehren sowie Experten der Versicherungen. Neben den<br />

Fachvorträgen wurde auch heuer eine Fachausstellung durchgeführt, die<br />

sich zu einer der größten im Bereich „Vorbeugender Brandschutz“ im<br />

gesamtdeutschsprachigen Raum entwickelt hat.<br />

ERÖFFNUNG.<br />

Dipl.-HTL-Ing. Renè<br />

Schweitzer, DI Frank Körbel,<br />

Johann Irregger, Ing. Franz<br />

Humer MSc, Vzbgm. der<br />

Stadt St. Pölten Susanne<br />

Kysela, LR Dr. Stephan<br />

Pernkopf, Dipl.-HTL-Ing.<br />

Manfred Ruhrhofer (v.l.n.r)<br />

Foto: FSE


Illustration: VHT-Darmstadt<br />

Unveränderliche Außenfassaden<br />

benötigen spezielle Lösungen<br />

Kapillaraktive<br />

Innendämmung<br />

Um den Gebäudebestand zu sichern, müssen nach einer bestimmten<br />

Nutzungsdauer Renovierungs- und <strong>Sanierung</strong>sphasen geplant werden. Die<br />

Wärmedämmung der Gebäude im Bestand unterliegt gesetzlichen Anforderungen.<br />

Damit sollen der CO2-Ausstoss und die Heizkosten gesenkt werden.<br />

Verbunden mit dem Austausch von Fenstern<br />

und Dämmung der Dachflächen<br />

sollten auch die Außenwände einen verbesserten<br />

Wärmeschutz erhalten. Allerdings<br />

führt dies in vielen Städten mit einem Gebäudebestand<br />

aus dem 19. und Anfang des 20.<br />

Jahrhundert zu Problemen. Die Dämmung der<br />

Außenwände mit einem herkömmlichen Wärmedämmverbundsystem,<br />

angebracht auf der<br />

Außenseite, würde viele repräsentative und<br />

denkmalgeschützte Fassaden aus dem Stadtbild<br />

verschwinden lassen. An dieser Stelle ist die<br />

Wahl einer Innendämmung oft unumgänglich<br />

und dies ist auch der Haupteinsatzzweck.<br />

1. GRUNDLAGEN<br />

Grundsätzlich ist bei der Verwendung von<br />

Innendämmsystemen immer der bauphysikalische<br />

Nachweis zum Feuchteschutz zu überprüfen,<br />

da die Wand hinsichtlich eines Tauwasserausfalls<br />

im Bauteilinneren anfälliger ist<br />

als eine Wand mit Wärmedämmung auf der<br />

Außenseite. An dieser Stelle reichen oft Nachweise<br />

nach dem Glaser-Verfahren nicht mehr<br />

aus. Hier ist es notwendig, sich von den normativen<br />

Grundlagen zu entfernen und den<br />

Nachweis mittels einer hygrothermischen<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

Simulation zu führen. Dieses V<strong>org</strong>ehen wird<br />

für Innendämmsysteme empfohlen. Bei einer<br />

solchen Simulation können reale Klimadaten<br />

am Gebäudestandort und verschiedene Nutzerverhaltensweisen<br />

als Eingangsgrößen<br />

bestimmt werden. Ein wesentlicher Unterschied<br />

zum Nachweis nach dem Glaser-Verfahren<br />

ist allerdings, dass nicht pauschal eine<br />

kapillare Leitfähigkeit durch eine definierte<br />

Verdunstungsmenge berücksichtigt wird, sondern<br />

dass das Bauteil, entsprechend eines in<br />

Prüfungen ermittelten kapillaren Verhaltens,<br />

Flüssigkeiten transportiert und speichert.<br />

Als Leitfaden solcher Simulationen werden<br />

Merkblätter der WTA (Wissenschaftlich-Technische<br />

Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung<br />

und Denkmalpflege) empfohlen:<br />

� Merkblatt 6-1-01/D „Leitfaden für hygrothermische<br />

Simulationsberechnungen“<br />

� Merkblatt 6-2-01/D „Simulation wärmeund<br />

feuchtetechnischer Prozesse“<br />

� Merkblatt 6-3-05/D „Rechnerische Prognose<br />

des Schimmelpilzwachstumsrisikos“<br />

Darüber hinaus kann seit Juni 2007 nachfolgende<br />

Norm berücksichtigt werden:<br />

� OENORM EN 15026 „Wärme- und feuchtetechnisches<br />

Verhalten von Bauteilen und<br />

Bauelementen - Bewertung der Feuchteübertragung<br />

durch numerische Simulation“<br />

Für die Dämmung von Gebäuden an der<br />

innenseitigen Wandoberfläche werden verschiedene<br />

Systeme angeboten. Aus der<br />

ABBILDUNG I. Betrachtete Wandecke,<br />

Aufbau von innen nach außen:<br />

1 10 mm Gipsputz,<br />

2 365 mm Ziegelmauerwerk,<br />

3 20 mm mineralischer Außenputz<br />


Konstruktion heraus können drei Systeme<br />

unterschieden werden:<br />

� Vorsatzschalen in Metall- oder Holzständerbauweise<br />

� Wärmedämmverbundsysteme aus Plattenwerkstoffen<br />

� Wärmedämmputze, die flächig aufgetragen<br />

werden<br />

Alle drei Systeme bedienen sich verschiedener<br />

Werkstoffe, die sowohl als Dämmstoff,<br />

Putz, Plattenwerkstoff und Ständerwerkstoff<br />

verwendet werden. Im Weiteren sollen die<br />

Wärmedämmverbundsysteme aus Plattenwerkstoffen<br />

betrachtet werden, da hier im<br />

Gegensatz zu den Vorsatzschalen Feuchtigkeit<br />

in den Wohnraum kapillar abgeführt werden<br />

kann. Wärmedämmputze werden ebenfalls<br />

nicht weiter betrachtet, da üblicherweise nur<br />

geringere Verbesserungen im Wärmeschutz im<br />

Vergleich zu den Wärmedämmverbundsystemen<br />

erzielt werden.<br />

2. PROBLEMSTELLUNG<br />

Bei Gebäudesanierungen werden primär Fenster<br />

und Türen durch neue, dichte und besser<br />

gedämmte Fenster und Türen ausgetauscht.<br />

Wird im Zuge des Austausches die Bauteildämmung<br />

nicht verbessert und dadurch eine geringere<br />

natürliche Lüftung der Räume aufgrund<br />

dichterer Fenster und Türen oder Wegfall vorher<br />

vorhandener Kondensationsflächen an kalten<br />

Fenster erreicht, bildet sich oftmals Schimmel<br />

in den Eckbereichen der Außenwände.<br />

Aufgrund der geometrischen Wärmebrücke<br />

(Abbildung I und II) kommt es im Bereich der<br />

Ecke zu einer Unterschreitung der Grenztemperatur<br />

von 12,6°C für die Bildung von Oberflächenkondensat.<br />

Feuchte Luft kondensiert in<br />

der Ecke es entsteht ein erhöhtes Risiko für<br />

Schimmelbildung.<br />

3. VERBESSERUNG DES WÄRME-<br />

SCHUTZES MIT EINER INNENDÄMMUNG<br />

Zur Verbesserung soll ein Wärmedämmver-<br />

6<br />

ABBILDUNG II.<br />

Betrachtete Wandecke,<br />

Isothermenverlauf mit Abbildung der<br />

12,6°C Isotherme (weiß) und der<br />

0°C Isotherme (schwarz)<br />

bundsystem auf der Innenseite der Wand ausgeführt<br />

werden. Hier stehen verschiedene<br />

Systeme zur Verfügung. Der wesentliche<br />

Unterschied besteht in der Wahl eines <strong>org</strong>anischen<br />

oder an<strong>org</strong>anischen Dämmstoffes.<br />

Nachfolgend werden einige Werkstoffe<br />

genannt.<br />

Organische Werkstoffe:<br />

� Holzfaserdämmstoffe<br />

� Zellulosedämmstoffe<br />

� Polystyrol-, Polyurethan-, Phenolharzplatten<br />

An<strong>org</strong>anische Werkstoffe<br />

� Mineralfaser<br />

� Schaumglas<br />

� Kalziumsilikat-Platten<br />

� Lehm-Platten<br />

� Bläh-Perlit-Platten<br />

Da der Markt in diesem Bereich noch einer<br />

Entwicklungsphase unterliegt, werden regelmäßig<br />

neue Produkte angeboten und bestehende<br />

Produkte weiterentwickelt. Die Entscheidung,<br />

ein kapillaraktives System zu wählen, schließt<br />

die Verwendung von Polystyrol-, Polyutethan-,<br />

Phenolharz- und Schaumglasplatten aus.<br />

Den kapillaraktiven Werkstoffen und Systemen<br />

ist gemeinsam, dass sie eine dampfbremsende<br />

Schicht benötigen. Dies können Putzsysteme<br />

oder mineralische Schichten in Zwischenlagen<br />

des Dämmstoffs sein. Durch sie<br />

wird der Feuchteeintrag in die Wand reduziert.<br />

ABBILDUNG III.<br />

Dampftransport durch eine Wand mit<br />

gv Dampfstromdiche<br />

pv Dampfdruck<br />

� Temperatur<br />

ΔX Bauteildicke<br />

ABBILDUNG V.<br />

Wassergehalt (blau) und<br />

Transportv<strong>org</strong>änge in<br />

der betrachteten Wandecke<br />

mit einer Verbesserung<br />

des Wärmeschutzes<br />

durch eine<br />

Innendämmung aus<br />

Holzfaser. Betrachtet<br />

wird der Zeitraum Winter.<br />

Der Dampftransport<br />

ist rot und der Kapillarwassertransport<br />

grün<br />

markiert.<br />

4. FUNKTIONSWEISE DES FEUCHTE-<br />

TRANSPORTES DURCH EINE WAND<br />

Zur Erklärung des Feuchtetransportes durch<br />

eine Wand muss zwischen Dampftransport,<br />

auch Diffusion genannt, und Kapillarwassertransport<br />

unterschieden werden. Bestandteil<br />

des Dampftransportes ist Wasser in dampfförmiger<br />

Phase. Kapillarwassertransport besteht<br />

aus flüssigem Wasser. Beide Transportv<strong>org</strong>änge<br />

finden in Richtung eines sinkenden Druckgradienten<br />

statt (Abbildung III und IV).<br />

Für die Diffusion bedeutet das, einen Feuchtetransport<br />

von einem hohen Dampfdruckniveau<br />

zu einem niedrigen Dampfdruckniveau.<br />

Der Dampfdruck ist vom Wassergehalt und der<br />

Temperatur der Luft abhängig. Gebräuchlich<br />

kann man sagen, der Dampfdruck eines Außenklimas<br />

im Winter ist geringer als der Dampfdruck<br />

eines Innenraumklimas im Winter. Im<br />

Sommer ist dies der umgekehrte Fall. Durch das<br />

Bestreben, die Dampfdruckdifferenz auszugleichen,<br />

kommt es zu Transportv<strong>org</strong>ängen.<br />

Der Kapillarwassertransport erfolgt in Richtung<br />

von einem hohen Kapillardruck zu einem<br />

niedrigeren Kapillardruck. Denn Kapillardruck<br />

kann man auch als Saugspannung verstehen. Ist<br />

der Kapillardruck niedrig, dann ist die Saugspannung<br />

hoch. Die Flüssigkeit wird durch die<br />

Bereiche mit hoher Saugspannung aufgenommen.<br />

Beispielhaft kann man sich einen Küchen-<br />

ABBILDUNG IV.<br />

Kapillarwassertransport durch eine Wand mit<br />

gI Kapillarstromdichte<br />

pc Kapillardruck<br />

ΔX Bauteildicke<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Fotos: VHT-Darmstadt


schwamm vorstellen, der völlig trocken auf dem<br />

Spülbecken liegt. Wird dieser an seiner linken<br />

Seite nass, verteilt sich nach einer gewissen Zeit<br />

das Wasser bis an die rechte Seite des Schwammes<br />

und auch gleichmäßig im gesamten<br />

Schwamm. Die Druckdifferenz wird ausgeglichen.<br />

Es herrscht nun im gesamten Schwamm<br />

der gleiche Kapillardruck. Dass es sich dabei um<br />

einen Flüssigwassertransport handelt, stellt man<br />

fest, wenn man den Schwamm ausdrückt. Allgemein<br />

kann man den Transport von Kapillarwasser<br />

als Fluss von feuchten zu trockenen<br />

Bereichen eines Bauteils beschreiben.<br />

Beide Transportv<strong>org</strong>änge können in die gleiche<br />

Richtung durch ein Bauteil oder in entgegengesetzte<br />

Richtungen stattfinden. Dies ist<br />

abhängig von den jeweils miteinander kombinierten<br />

Baustoffen und den Klimarandbedingungen<br />

(Abbildung V und VI).<br />

Anhand der beiden Abbildungen zu den<br />

Transportv<strong>org</strong>ängen wird die Wirkungsweise<br />

und auch der Grund für den Einsatz kapillar aktiver<br />

Innendämmung ersichtlich. Feuchtigkeit, die<br />

durch Dampftransport (Diffusion) im Bauteil<br />

kondensiert (dunkelblaue Bereiche), gelangt<br />

durch Kapillarwassertransport an die Bauteiloberflächen<br />

und kann dort an die umgebende<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

ABBILDUNG VI.<br />

Wassergehalt (blau) und<br />

Transportv<strong>org</strong>änge in<br />

der betrachteten Wandecke<br />

mit einer Verbesserung<br />

des Wärmeschutzes<br />

durch eine<br />

Innendämmung aus<br />

Holzfaser. Betrachtet<br />

wird der Zeitraum Sommer.<br />

Der Dampftransport<br />

ist rot und der<br />

Kapillarwassertransport<br />

grün markiert.<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Peter Rädel<br />

Nach Berufsausbildung zum Zimmerer<br />

Studium am Fachbereich Bauingenieurwesen<br />

der TU Darmstadt. Mehrjährige Tätigkeit<br />

im Holztafelbau mit dem Schwerpunkt<br />

Tragwerksplanung, Detailkonstruktion und<br />

Bauleitung. Seit 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei<br />

der Versuchsanstalt für Holz- und <strong>Trockenbau</strong> Darmstadt in<br />

der Projektleitung von Forschungsprojekten und Materialprüfung<br />

sowie Untersuchungen zum Tragverhalten von<br />

Wandtafeln unter quasi-dynamischer Beanspruchung und<br />

bauphysikalische Fragestellungen.<br />

Luft abgegeben werden. Erhöhte Bauteilfeuchten<br />

im Bauteilinneren werden so vermieden.<br />

5. SANIERUNGSERGEBNIS<br />

Aufgrund der gewählten Verbesserung des<br />

Wärmeschutzes wird die Grenztemperatur an<br />

der Oberfläche im Eckbereich nicht mehr<br />

unterschritten (Abbildung VII). Ein Risiko für<br />

Schimmelbildung liegt nicht vor. Durch die<br />

kapillare Wirkung der verwendeten Werkstoffe<br />

wird eingetragene Feuchte aus kondensiertem<br />

Dampftransport ausreichend abgeführt.<br />

Maßgebend dabei ist, dass eine Auffeuchtung<br />

der Bauteile, bzw. ein Erreichen kritischer<br />

Feuchtegehalte vermieden wird.<br />

ABBILDUNG VII.<br />

Betrachtete Wandecke<br />

mit einer Verbesserung<br />

des Wärmeschutzes<br />

durch eine Innendämmung<br />

aus Holzfaser.<br />

Isothermenverlauf mit<br />

Abbildung der 12,6°C<br />

Isotherme (weiß) und<br />

der 0°C Isotherme<br />

(schwarz)<br />

Die in diesem Beispiel gewählte Innendämmung<br />

aus Holzfaserplatten stellt eine<br />

geeignete <strong>Sanierung</strong>svariante für die Wandecke<br />

dar. Der Werkstoff Holzfaser wurde<br />

beispielhaft gewählt, mit anderen Werkstoffen<br />

erzielt man vergleichbare Ergebnisse.<br />

Fazit ist, dass kapillaraktive Innendämmsysteme<br />

im Anwendungsbereich unveränderlicher<br />

Außenfassaden unter Berücksichtigung des<br />

hygrothermischen Verhaltens durch eine<br />

Simulation eine geeignete Anwendung finden.<br />

Dabei können anfallende Tauwassermengen<br />

im Bauteil über Kapillarwassertransport<br />

an die Bauteiloberflächen gelangen und<br />

dort abtrocknen.


AKTUELL<br />

Fortsetzung aus der Ausgabe 4/2010: Kalkulationsformblätter<br />

Formblätter K4 und K7 –<br />

Materialpreise und<br />

Preisermittlung<br />

Nachdem in der vorigen Ausgabe<br />

das K3 Blatt beschreiben wurde,<br />

setzt sich die Serie mit den<br />

Kalkulationsformblättern<br />

K4 und K7 Blätter fort.<br />

Auch diese sind in der<br />

Ö-Norm B 2061 geregelt.<br />

Ein Kommentar von Horst Pinter,<br />

Vorstandsmitglied im VÖTB<br />

und Leiter der Arbeitsgruppe<br />

„Technik“.<br />

Das K 4 Blatt regelt die Materialpreise<br />

und das K 7 Blatt die Preisermittlung.<br />

Hier wird grundsätzlich zwischen<br />

Kosten – und Preiskalkulation unterschieden.<br />

Da eine Preiskalkulation bestenfalls für Generalunternehmer<br />

und Gebäudetechnikkonzerne<br />

interessant ist und meist auch nur bei Kalkulationen<br />

unter Verwendung des K 5 Blattes<br />

sinnvoll erscheint, wollen wir uns hier mit der<br />

Kostenkalkulation befassen.<br />

Diese schlüsselt vorerst alle einzelnen<br />

Kostenfaktoren wie Lohn-, Material- und<br />

Gerätekosten sowie die Kosten von Fremdleistungen<br />

etc. zu den Gestehungskosten auf und<br />

wird dann auf deren Summe der Gesamtzuschlag<br />

lt. K3, Zeile T hinzugerechnet.<br />

Weiters differenziert wird zwischen Anboten<br />

bzw. Verträgen auf Basis Einheitspreisen,<br />

Pauschalpreisen und in der Regel nach aufgegliederten<br />

Einheitspreisen. Preisanteile für<br />

Lohn und Sonstiges werden getrennt aufgeschlüsselt.<br />

8<br />

K4 Blatt<br />

Spalte Bezeichnung Inhalt<br />

(Kopf) (Projektdaten) (Allgemeine Projektangaben)<br />

1 Lfd. Nr Materialnummer<br />

2 Materialbezeichnung/Lieferant Bezeichnung des Materiales in Kurzform<br />

3(4) Preis ab Lieferer Materialeinkaufspreis ab Werk<br />

4(5) Antransport zum Bau Transportkosten zur Baustelle<br />

5 Oben(2) Einheit Verrechnungseinheit des Materiales<br />

IM ÜBERBLICK<br />

5 Unten (6) Materialkosten frei Bau Summe Materialeinkauf + Transportkosten<br />

6 (7) Ladearbeit Zeitaufwand für das Entladen und den<br />

Materialtransport zur Arbeitsstelle<br />

7 (8) Manipulation Kosten für Hebezeuge ( Kran Drehkopfgabel etc.)<br />

8 (9) Verlust % Materialverschnitt – und Schwund in %<br />

9 (10) Verlust / Betrag Summe Materialkosten inkl. Verschnitt<br />

10 Oben (11) Materialkosten Lohn Lohnsumme der Materialkosten<br />

10 Mitte (12) Materialkosten Sonstiges Sonstige Materialkosten<br />

10 Unten (13) Materialkosten Gesamt Gesamtsumme der Materialkosten (Lohn + Sonstiges)<br />

11 Oben (14) Materialpreis Lohn Materialkosten Lohn zuzüglich Gesamtzuschlag<br />

11 Mitte (15) Materialpreis Sonstiges Materialkosten Sonst. zuzüglich Gesamtzuschlag<br />

11 Unten (16) Materialpreis Gesamt Gesamtsumme der Materialkosten<br />

(Lohn + Sonstiges zuzüglich Gesamtzuschlag)<br />

FORMBLATT: K4<br />

In der nachfolgenden tabellarischen Darstellung<br />

finden Sie die einzelnen Spalten und<br />

Bezeichnungen lt. K4 Blatt wieder und in der<br />

Spalte Inhalt, in Kurzform zusammengefasst,<br />

die in die jeweiligen Spalten zu kalkulierenden<br />

Kosten. Aus Platzgründen wird dies hier im<br />

Hochformat dargestellt; das Original K4 Blatt<br />

ist jedoch im Querformat. Auch die Spaltennummerierungen<br />

sind nicht ident mit dem K4<br />

lt. Ö-Norm. Der Hersteller meiner Kalkulationssoftwarehatte<br />

offensichtlich Probleme mit<br />

dem Platz; daher sind die Originalspalten,<br />

wenn abweichend, in Klammer bezeichnet.<br />

Wie sie nun vorstehender Tabelle und auch<br />

der nachstehend angeführten Abbildung eines<br />

ausgefüllten K4 Blattes entnehmen können,<br />

beschränken sich die Materialkosten bei Ö-<br />

Norm gemäßer Kalkulation nicht nur auf<br />

einen Materialanteil sondern weisen auch<br />

Lohnkosten auf. Nun kann man wieder diskutieren<br />

ob es nicht einfacher ist, die entsprechenden<br />

Kosten für den Materialan- und auch<br />

den Schuttabtransport etc. gleich in die Lohnkosten<br />

( lt. K7) als Stundenansatz zu kalkulieren.<br />

Aus meiner Sicht ist dies grundsätzlich<br />

nicht falsch, wie ich auch schon hinsichtlich<br />

des Aufbaus der K3 Blätter vermerkt hab. Das<br />

Ergebnis bleibt dasselbe, denn alle Kosten<br />

müssen erfasst werden.<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011


Materialpreise Firma: 3P TROCKENBAU<br />

Angebotsnr.: VÖTB1 Projekt: VÖTB MUSTERKALKULATION<br />

AKTUELL<br />

Gesamtzuschlag auf Material: % Formblatt K4<br />

Währung: EUR Erstellt am: 10.11.2010<br />

Lfd.Nr. Bezeichnung / Lieferant Einheit Ladearbeiten u. Manipulation Verlust in Materialkosten Materialpreis<br />

Preis ab Lieferer Antransport Materialkosten h/EH Betrag/EH % Betrag/EH Lohn Lohn<br />

zum Bau frei Bau Lohn Sonstiges Sonstiges<br />

Sonstiges Gesamt Gesamt<br />

1 U-Profil 75 m1<br />

0,71 0,71 0,0010 0,07 7,00 0,03 0,04<br />

0,05 0,80 1,04<br />

0,83 1,08<br />

2 C-Profil 75/0,6 m1<br />

0,85 0,85 0,0010 0,07 7,00 0,03 0,04<br />

0,06 0,95 1,24<br />

0,98 1,28<br />

3 GK-Bauplatte 12,5 m2<br />

1,93 1,93 0,0100 0,50 7,00 0,01 0,30 0,39<br />

0,14 2,28 2,97<br />

2,58 3,36<br />

4 Anschlussdichtung 70 m1<br />

0,16 0,16 7,00 ---- ----<br />

0,01 0,18 0,23<br />

0,18 0,23<br />

5 Drehstiftdübel 6/35 St<br />

0,02 0,02 7,00 ---- ----<br />

0,02 0,03<br />

0,02 0,03<br />

6 Fugenfüller KG<br />

0,80 0,80 0,0020 0,08 7,00 0,06 0,08<br />

0,06 0,88 1,15<br />

0,94 1,23<br />

7 Bewehrungsstreifen Fast Tape m1<br />

0,04 0,04 7,00 ---- ----<br />

0,04 0,05<br />

0,04 0,05<br />

8 Wolle 5 cm m2<br />

1,49 1,49 0,0100 0,35 7,00 0,30 0,39<br />

0,10 1,65 2,15<br />

1,95 2,54<br />

9 Schuttmulde Sperrmüll m3<br />

33,00 33,00 0,0500 1,49 1,49 1,93<br />

33,00 42,86<br />

34,49 44,79<br />

10 Bauschrauben 25 St<br />

0,01 0,01 7,00 ---- ----<br />

0,01 0,01<br />

0,01 0,01<br />

Projekt: C:\Bs4\DAT\VÖTB 1 Seite: 1<br />

FORMBLATT: K7<br />

Das K7 Blatt stellt eigentlich für jeden Bautechniker<br />

das Herzstück einer jeden Kalkulation<br />

dar, denn die Werte des K3 Blattes und<br />

auch die Materialeinkäufe lt. K4 bekommen<br />

wir, bei entsprechender Aufbereitung der<br />

Buchhaltung, auch von unseren Kaufleuten.<br />

Für die Erstellung des K7 Blattes bedarf es<br />

schon einiges an Erfahrung und technischen<br />

Fachwissens um speziell bei nicht alltäglich<br />

vorkommenden Leistungspositionen diese,<br />

hinsichtlich der Montagezeit sowie des Materialverbrauches,<br />

richtig kalkulieren zu können.<br />

Meines Erachtens viel Bedeutung kommt<br />

auch der Logistik zu. Schlüsselfragen wie:<br />

Welche Transportwege habe ich? Kann ich<br />

den Hochtransport mittels Kran durchführen<br />

oder muss das Material händisch vertragen werden?<br />

Von großer Bedeutung kann der Bauablauf<br />

sein: hat man genügend Zeit, ist eine kontinuierliche<br />

Arbeitsleistung gegeben oder arbeiten<br />

aufgrund des v<strong>org</strong>egebenen Terminplanes hunderte<br />

von Bauarbeitern aller Gewerke gleichzei-<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

tig auf engstem Raum? Alle diese Eckdaten sind<br />

in der Kalkulation zu berücksichtigen, denn<br />

wie lange man für eine einfache Gipskartonwand,<br />

ohne zusätzliche Erschwernisse braucht,<br />

K7 Blatt<br />

Spalte Bezeichnung Inhalt<br />

(Kopf) (Projektdaten) (Allgemeine Projektangaben)<br />

wissen wir alle aufgrund von diversen Nachkalkulationen<br />

– oder eben auch aus Erfahrung.<br />

Nachfolgend wieder eine kleine Tabelle mit<br />

den, in den entsprechenden Spalten, ein- �<br />

1 Pos. Nr., Menge Einheit Kurztext lt. LV, detaillierte Beschreibung<br />

Positionsstichwort der einzelnen Arbeitsschritte und der dafür<br />

Kostenentwicklung je Einheit benötigten Materialien<br />

2 h/ EH ( Ansatzmenge ) Zeit - und Materialangeben je Einheit<br />

3 Kosten / Einheit Kosten je Zeit- bzw. Materialeinheit<br />

4 Anteil Lohn Produkt der Ansatzmenge und Kosten/ Einheit<br />

Für den Anteil Lohn<br />

5 Anteil Sonstiges Produkt der Ansatzmenge und Kosten / Einheit<br />

Für den Anteil Sonstiges ( Material )<br />

6 Einheitspreis Summe aus Lohn und Material<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Fußzeile Herstellkosten Aufsummierung der Lohn und Materialkosten<br />

Zuschlag Gesamtzuschlag lt. K3 Zeile T<br />

Einheitspreis Summe der Herstellkosten inkl. Gesamtzuschlag<br />

9


AKTUELL<br />

zukalkulierenden Werten lt. K7 Blatt. Aus Platzgründen<br />

abermals andersformatig dargestellt.<br />

Auf untenstehender Abbildung habe ich nun<br />

ein K7 Blatt für eine einfach beplankte Wand<br />

lt. LBH Pos 392101D und aufgrund der in den<br />

K3 und K4 Blättern ermittelten Lohn- und<br />

Materialkosten erstellt, wie wir diese in fast<br />

jeder Ausschreibung wieder finden.<br />

Wie detailliert nun der Einzelne seine Kalkulation<br />

erstellt, bleibt jedem selbst überlassen.<br />

Meine langjährige Erfahrung hat mich gelehrt:<br />

je komplizierter eine Leistung ist, desto genauer<br />

sollte ins Detail gegangen werden, um<br />

nichts zu vergessen. Da dies bei einer Standardwand<br />

nicht der Fall ist, wurde das auch bei<br />

der Detailkalkulation berücksichtigt. Auch<br />

möchte ich der Ordnung halber anmerken,<br />

dass die dabei genannten Lohn- und Materialkosten<br />

für größere Objekte angenommen<br />

wurden und diese bei Kleinbaustellen wahrscheinlich<br />

nicht erreichbar sind.<br />

PREISERMITTLUNG - K7<br />

Wie wir diesem K 7 Blatt aber auch dem<br />

v<strong>org</strong>enannten K 4 sowie dem K 3 aus der letzten<br />

Ausgabe des <strong>Trockenbau</strong>journales entnehmen<br />

können, beträgt der hier ermittelte Einheitspreis<br />

€ 40,09 also gerundet € 40,–. Ich<br />

glaube nicht, dass die hier kalkulierten Lohnund<br />

Materialansätze komplett daneben liegen,<br />

denn diese findet man auch – wenngleich<br />

sogar etwas höher – in diversen Kalkulationsangeben<br />

der Gipskartonindustrie.<br />

Mir ist sehr wohl bewusst, wie dies auch schon<br />

am Ende meines Beitrages in der letzten Ausgabe<br />

beschrieben wurde, dass mit überdurchschnitt-<br />

lich gutem Personal (dies ist aber meist auch<br />

etwas teurer als der Durchschnitt) und von diesem<br />

gehe ich hier aus – und auch mit günstigeren<br />

Materialpreisen – eine geringfügige Reduktion<br />

dieses Preises möglich ist, welche aber nicht<br />

soweit geht, dass die hier kalkulierte Wand um €<br />

25,– und sogar darunter angeboten werden kann.<br />

Nachdem der Materialpreis, außer den vorher<br />

erwähnten 10 %, nicht viel Spielraum lässt, bleibt<br />

bei solchen Vergabepreisen nur die Reduktion des<br />

Lohnanteiles, welcher dann in etwa € 12 bis 13,–<br />

beträgt. Hochgerechnet auf eine Montagezeit von<br />

0,7 Stunden beträgt der Mittellohnpreis dann ca.<br />

€ 17,–. Dass dies nicht möglich ist, versteht sich<br />

von selbst. Also was wird gemacht, man bedient<br />

sich eines Subunternehmers auf Werkvertragsbasis,<br />

der dann von den € 12 bis 13,– noch 20-<br />

30 % weniger erhält, denn irgendwie muss man<br />

ja die eigenen Geschäftsgemeinkosten abdecken<br />

und dieser darf dann arbeiten. Dass diese Werkvertragsvereinbarung<br />

nicht legal ist, steht einer-<br />

Firma: 3P TROCKENBAU<br />

Projekt: VÖTB MUSTERKALKULATION<br />

seits im Arbeitskräfteüberlassungsgesetz § 4 (2)<br />

und hat auch der VwGH dies in seinen jüngsten<br />

Erkenntnissen deutlich bekundet. Ein weiterer<br />

Verstoß dieser Subunternehmer ist auch im<br />

Arbeitsvertragsrechtanpassungsgesetz § 7b zu finden,<br />

welcher besagt, dass ausländische Arbeitnehmer,<br />

und um solche handelt es sich meist,<br />

nicht schlechter entlohnt werden dürfen als vergleichbare<br />

Inländer.<br />

EINFACH ZUM NACHDENKEN<br />

Abgesehen davon, dass schon Strafen wegen<br />

Vergehen gegen das Ausländerbeschäftigungs-<br />

Horst Pinter<br />

AUTOR<br />

Vorstandsmitglied<br />

im VÖTB und<br />

Leiter der<br />

Arbeitsgruppe<br />

„Technik“<br />

gesetz empfindlich hoch ausfallen können, finden<br />

wir unter § 18 des Arbeitskräfteüberlassungsgesetztes<br />

noch die Bürgschaft, welche<br />

besagt, dass bei nicht abführen der entsprechenden<br />

Sozialabgaben durch Subunternehmer<br />

diese von diesen beauftragenden Unternehmen<br />

gefordert werden kann.<br />

Dies nur ein kleiner Ausflug in die Judikatur.<br />

Ich frage mich oft, ob auch nur einer von<br />

uns <strong>Trockenbau</strong>ern es nötig hat, sich wegen<br />

Preisbasis:<br />

Positionsnummer Positionsstichwort LV-Menge EH PVZZ<br />

BM-Nummer Ansatzformel / Betriebsmittelbezeichnung Ansatzmenge Kosten/EH Lohn (EUR) Sonstiges (EUR) Einheitspreis (EUR)<br />

392101D M.Stw.1f.100 2GKB12,5 42dB 1,00 m2<br />

E Montage<br />

L39 0,40 ;Lohn Innenausbau 0,4000 HR 29,90 11,96<br />

11,96<br />

M07004 ,8 ;U-Profil 75 0,8000 m1 0,83 0,02 0,64<br />

0,66<br />

M07056 2 ;Drehstiftdübel 6/35 2,0000 St 0,02 0,05<br />

0,05<br />

M07047 1,2 ;Anschlussdichtung 70 1,2000 m1 0,18 0,21<br />

0,21<br />

M07017 2 ;C-Profil 75/0,6 2,0000 m1 0,98 0,06 1,91<br />

1,97<br />

M07030 2*1 ;GK-Bauplatte 12,5 2,0000 m2 2,58 0,60 4,57<br />

5,17<br />

M08050 2*15 ;Bauschrauben 25 30,0000 St 0,01 0,16<br />

0,16<br />

M07071 1 ;Wolle 5 cm 1,0000 m2 1,95 0,30 1,65<br />

1,95<br />

E Spachteln<br />

L39 2*0,12 ;Lohn Innenausbau 0,2400 HR 29,90 7,18<br />

7,18<br />

M07062 2*2 ;Bewehrungsstreifen Fast Tape 4,0000 m1 0,04 0,16<br />

0,16<br />

M07060 2*,3 ;Fugenfüller 0,6000 KG 0,94 0,04 0,53<br />

0,57<br />

E Schutträumung<br />

L39 0,02 ;Lohn Innenausbau 0,0200 HR 29,90 0,60<br />

0,60<br />

M08000 0,007 ;Schuttmulde Sperrmüll 0,0070 m3 34,49 0,01 0,23<br />

0,24<br />

Herstellkosten 20,77 10,11 30,88<br />

Zuschlag 6,19 3,02 9,21<br />

392101D M.Stw.1f.100 2GKB12,5 42dB Einheitspreis je m2 26,96 13,13 40,09<br />

Gesamt VÖTB MUSTERKALKULATION 26,96 13,13 40,09<br />

Projekt: C:\Bs4\DAT\VÖTB 1 Seite: 1<br />

des gegebener maßen herrschenden Preisdruckes,<br />

in verwaltungstechnischer Hinsicht<br />

sich selbst halb zu kriminalisieren oder auch<br />

nur, diese wissentlich zu dulden.<br />

Auch wenn ich keine generelle Kehrtwendung<br />

der Sichtweise einiger von uns bewirken<br />

kann, aber als Denkanstoß möchte ich meinen<br />

Kommentar schon verstanden wissen, denn<br />

wir erbringen gute und qualitativ hochwertige<br />

Leistungen (wie wir anhand der Objektberichte<br />

in diesem Journal sehen können) und<br />

warum sollen wir dafür nicht auch ein angemessenes<br />

Entgelt erhalten.<br />

10 TROCKENBAU Journal 1 2011


AKTUELL<br />

Kommentar eines Experten der AK Wien<br />

Vieles neu<br />

macht der Mai<br />

Der 1. Mai 2011 bringt in mehrfacher Hinsicht Veränderungen mit sich.<br />

Klar ist, dass die Übergangsfristen für den<br />

Arbeitsmarktzugang für Angehörige der<br />

am 1. Mai 2004 der EU beigetretenen<br />

Staaten wegfallen. Obwohl noch nicht beschlossen,<br />

wird es sehr wahrscheinlich (ohne dem Parlament<br />

v<strong>org</strong>reifen zu wollen) weitere Neuerungen<br />

geben, die nach Meinung der Arbeiterkammer<br />

geeignet sind, Verbesserungen für ArbeitnehmerInnen<br />

herbeizuführen, nämlich das<br />

Paket gegen Lohn- und Sozialdumping und die<br />

Umsetzung der EU-Richtlinie über „Sanktionen<br />

gegen Arbeitgeber, die unrechtmäßig aufhältige<br />

Drittstaatsangehörige beschäftigen“. Auch die<br />

Zuwanderung zu Erwerbszwecken wird aufgrund<br />

einer Sozialpartnereinigung neu geordnet.<br />

WEGFALL DER ÜBERGANGSFRISTEN<br />

Seit dem Beitritt von Estland, Lettland, Litauen,<br />

Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien<br />

und Ungarn sind bereits sieben Jahre vergangen.<br />

Die Übergangsfristen, die auf Betreiben<br />

von Arbeiterkammer und ÖGB voll ausgeschöpft<br />

wurden, laufen also heuer aus. Das<br />

bedeutet, dass StaatsbürgerInnen dieser acht<br />

Mitgliedstaaten volle Freizügigkeit am Arbeitsmarkt<br />

genießen und für die Beschäftigung von<br />

diesen KollegInnen keine Beschäftigungsbewilligung<br />

mehr erforderlich ist. Damit können<br />

diese Personen genau wie zB deutsche Staatsangehörige<br />

ohne jede ausländerbeschäftigungsrechtliche<br />

Bewilligung in Österreich arbeiten.<br />

Der Wegfall der Übergangsfristen bringt aber<br />

Mag. Johannes Peyrl<br />

auch mit sich, dass Unternehmen aus diesen<br />

Mitgliedstaaten nun auch im Baugewerbe Aufträge<br />

in Österreich mit ihren eigenen ArbeitnehmerInnen<br />

ausführen dürfen. Bisher war die<br />

Entsendung von ArbeitnehmerInnen zur<br />

Erbringung einer Dienstleistung noch von einer<br />

Bewilligung abhängig. Die ArbeitnehmerInnen<br />

müssen aufgrund der sogenannten „Entsenderichtlinie“<br />

zwar ein Mindestentgelt gemäß dem<br />

geltenden Kollektivvertrag erhalten, dies ist aber<br />

im Einzelfall oft schwer durchzusetzen. Eine<br />

Verlängerung der Übergangsfristen ist im Übrigen<br />

europarechtlich ausgeschlossen.<br />

PAKET GEGEN LOHN- UND<br />

SOZIALDUMPING<br />

Durch die Öffnung des Arbeitsmarktes steigt<br />

(unter anderem durch die oben angesprochene<br />

leichtere Möglichkeit zur Entsendung von<br />

ArbeitnehmerInnen) die Gefahr des Lohnund<br />

Sozialdumpings. Die Sozialpartner haben<br />

sich deshalb auf ein Maßnahmenpaket geeinigt,<br />

dass Lohn- und Sozialdumping effektiv<br />

unterbinden bzw bekämpfen soll. Kernpunkt<br />

ist, dass Unterentlohnung nun als Verwaltungsübertretung<br />

auch behördlich bestraft<br />

werden soll. Bislang konnten lediglich die<br />

Arbeitnehmerinnen selbst ihr Entgelt fordern.<br />

Das Paket enthält weiters ein Bündel an Maßnahmen,<br />

um die Einhaltung der Lohnbestimmungen<br />

auch kontrollieren zu können. Hier<br />

ist aber noch die Gesetzwerdung abzuwarten.<br />

AUTOR<br />

AK Wien - Abteilung Arbeitsmarkt und Integration<br />

Kontakt: johannes.peyrl@akwien.at<br />

§<br />

ÜBERGANGSFRIST NUR NOCH FÜR<br />

BULGARIEN UND RUMÄNIEN<br />

Für Bulgarien und Rumänien gilt ebenfalls<br />

eine siebenjährige Übergangsfrist. Diese Länder<br />

sind aber erst am 1.Jänner 2007 der EU<br />

beigetreten. Daher dürfen StaatsbürgerInnen<br />

dieser Länder nach wie vor nur dann in Österreich<br />

arbeiten, wenn für sie entweder vom<br />

Arbeitsmarktservice eine Beschäftigungsbewilligung<br />

erteilt wurde oder sie über eine „Freizügigkeitsbestätigung“<br />

verfügen (weil sie oder<br />

ihre EhegattInnen bzw Kinder längere Zeit<br />

rechtmäßig in Österreich gearbeitet haben).<br />

ZUWANDERUNG ZU ERWERBSZWECKEN<br />

DURCH DIE „ROT-WEISS-ROT CARD“<br />

Ebenfalls im Gesetzwerdungsprozess befindet<br />

sich die Novelle des Zuwanderungsrechtes, die<br />

Arbeitskräftemigration aus Nicht-EU-Staaten<br />

breiter auffächern soll. Das bisherige „Schlüsselkraftsystem“<br />

soll durch ein dreigliedriges Modell<br />

abgelöst werden, das jeweils eigene Säulen für<br />

besonders Hochqualifizierte, Fachkräfte in Mangelberufen<br />

und für sonstige Schlüsselkräfte vorsieht.<br />

Für ausländische AbsolventInnen von<br />

österreichischen Universitäten soll die weitere<br />

Niederlassung nach dem Studium erleichtert<br />

werden. Geplant ist, dass diese Neuregelungen<br />

ebenfalls im Sommer 2011 in Kraft treten sollen.<br />

UMSETZUNG DER<br />

„SCHWARZARBEITERRICHTLINIE“<br />

Im Zuge der Fremdenrechtsnovelle wird auch<br />

die angeführte EU-Richtlinie in österreichisches<br />

Recht umgesetzt. Gegen ArbeitgeberInnen,<br />

die Nicht-EU-BürgerInnen beschäftigen,<br />

die sich nicht rechtmäßig in Österreich aufhalten,<br />

sollen nun abgestuft nach Schwere des<br />

Fehlverhaltens auch gerichtliche Strafen sowie<br />

Ausschluss bzw Rückzahlung von öffentlichen<br />

Förderungen verfügt werden können.<br />

12 TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Foto: privat


Die Freude, jedem<br />

seine Freiheit zu lassen<br />

14<br />

Erfolgswelle zu Zweit<br />

Marta Schreieck und Dieter Henke arbeiten seit gut 20 Jahren im Team. Die Bandbreite der architektonischen<br />

Arbeiten reicht von spektakulären Bürogebäuden über Bahnhöfe, ein Kloster oder Schulen. Besonders am Herzen<br />

liegt den Beiden „Rainer“-Schülern die urbane Einbettung und Mehrfachnutzung von Gebäuden. Im Gespräch mit<br />

dem <strong>Trockenbau</strong> Journal zeigte sich sehr bald, dass Harmonie für das Duo-Henke Schreieck ein wesentlicher<br />

Baustein für ihre Beständigkeit ist, im Beruf wie privat, ablesbar anhand einer fortwährenden Erfolgsgeschichte.<br />

Das neue OMV Gebäude in Wien 2, ist<br />

nur eines der Groß-Objekte, die der<br />

Feder des Architektinnen Duos<br />

Henke Schreieck entstammt.<br />

„Für den neuen Bürostandort in der Krieau<br />

wurde vom Projektentwickler ein städtebaulicher<br />

Wettbewerb ausgeschrieben. Auf dem<br />

Bauplatz bei der neuen U-Bahnstation Trabrenngründe<br />

sollte ein Landmark-Building<br />

errichtet werden. Die Form des Gebäudes ist<br />

aus einem Raumgedanken für das gesamte<br />

Quartier entstanden“, erklärt Marta Schreieck.<br />

Der Bebauungsvorschlag für das neue<br />

Quartier beruhte auf konkav-konvexen Solitärbaukörpern,<br />

die durch ihre Stellung zueinander<br />

maximale Durchlässigkeit und abwechslungsreiche<br />

Außenräume schaffen, fließend<br />

ZIELORIENTIERT. Marta Schreieck war immer klar<br />

Architektin zu werden, „etwas anders hätt<br />

ich mir nicht vorstellen können.“<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Fotos: Julia Pollak, rhtb:


ineinander übergehen und sich mit dem<br />

umgebenden Grünland verbinden.<br />

Für das Hochhaus als Kristallisationspunkt<br />

der neuen Bebauung in der Krieau haben wir<br />

eine Form gesucht, die Raum bildet und nicht<br />

„besetzt“. Die bauplastische Figur am südlichen<br />

Ende des neuen Messezentrums bildet ein signifikantes,<br />

einladendes Entree zum neuen Quartier.<br />

Dass im Rahmen eines „Investorenprojekts“<br />

diese anspruchsvolle Form umgesetzt werden<br />

konnte, hat unter anderem mit der überdurchschnittlichen<br />

Flächenwirtschaftlichkeit der<br />

Grundrisse zu tun. Die gekrümmte Geometrie<br />

eignet sich bestens für die unterschiedlichsten<br />

Büro<strong>org</strong>anisationsformen. Transparenz und differenziert<br />

proportionierte Raumzonen erzeugen<br />

eine unverwechselbare Atmosphäre und bieten<br />

dem Nutzer vielfältige Möglichkeiten bei der<br />

Gestaltung seiner Arbeitswelt – erläutert Dieter<br />

Henke. Bei der Umsetzung dieser komplexen<br />

Geometrie sind uns beim Innenausbau natürlich<br />

die Möglichkeiten des <strong>Trockenbau</strong>s sehr entgegengekommen.<br />

Abgehängte Decken setzen wir<br />

jedoch sehr sparsam ein, um die Qualitäten des<br />

„Rohbaus“ weitgehend zu erhalten und die<br />

damit verbundene Möglichkeit der Bauteilkühlung<br />

in den Betondecken effizient nutzen zu<br />

können, so Marta Schreieck<br />

Ein weiteres kürzlich fertig gestelltes Projekt<br />

ist die Baulückenbebauung an der Wiener<br />

Mariahilfer Straße, in dem auch der neue<br />

WEIN & CO Platz fand. Konzeption und<br />

Nutzung stand dabei im Vordergrund. „Urbanität“<br />

sei für Marta Schreieck wesentlich gewesen,<br />

das Gebäude sollte öffentlich zugänglich<br />

gemacht werden, und das sei eine Frage der<br />

Konzeption. „Die Idee dabei war, einen öffent-<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

RAFFINIERT:<br />

Das neue OMV Gebäude<br />

präsentiert sich als in<br />

sich geschlossene<br />

Skluptur.<br />

lichen Stadtraum im zweiten Obergeschoss zu<br />

schaffen“, so die Architektin. Ein Gebäude an<br />

einer so wichtigen Geschäftsstraße sollte einen<br />

Mehrwert für die Umgebung schaffen, nicht<br />

eindimensional sondern unterschiedlich<br />

genutzt werden, beschreibt Marta Schreieck<br />

die Herangehensweise zur Objektplanung.<br />

„Hätten wir uns am Bebauungsplan orientiert,<br />

mit Straßenhaus, Hof und Hinterhaus,<br />

wäre unsere einzige Aufgabe gewesen, eine<br />

schöne Fassade zu gestalten, doch das hätte<br />

unseren Grundsätzen widersprochen. Wir<br />

wollen Räume schaffen, die im Bezug zur Stadt<br />

stehen“, sagt Dieter Henke. „Wir haben den<br />

Hof zur Straße hin geöffnet, wodurch spannende<br />

Büroräume mit Bezug zum Straßenraum<br />

entstanden sind.“ Zusätzlich gibt es eine<br />

Terrasse, die im Sommer für die dort Arbeitenden<br />

und Besucher zu einem lebendigen Pol<br />

werden wird.<br />

Die Beiden Architekten im <strong>Trockenbau</strong><br />

Journal-Interview:<br />

TBJ: Wann ist bauen für sie stimmig?<br />

Schreieck: Wenn Ideen und Konzepte aus der<br />

Interpretation des Ortes entstehen, wenn<br />

Gebäude angemessen auf das Umfeld reagieren<br />

und zur Verbesserung des Lebensraumes beitragen.<br />

Henke: Ein Projekt benötigt eine Idee die<br />

man spürt. Die sollte dann im Raum umgesetzt<br />

werden und eine bestimmte Stimmung<br />

erzeugen. Wir lassen uns vom Ort inspirieren<br />

und schauen, was dort entstehen kann.<br />

Schreieck: Wir haben zwar eine ähnliche<br />

Herangehensweise, aber sehr oft unterschiedliche<br />

Meinungen. Wir gehen immer über<br />

�<br />

AKTUELL<br />

15


AKTUELL<br />

den Inhalt an eine Sache heran. Die Form ist<br />

dann das Ergebnis.<br />

TBJ: Sie haben beide bei Prof. Dr. Roland<br />

Rainer studiert. Inwiefern hat sie das<br />

geprägt, was war ein wesentlicher Punkt,<br />

den sie vom Studium mitgenommen haben?<br />

Henke: Rainer hat immer in großen Zusammenhängen<br />

gedacht. Hat man in der Regel am<br />

Beginn des Studiums die Aufgabe ein Einfamilienhaus<br />

zu entwerfen, war es bei Rainer in<br />

jedem Fall eine Siedlung. Einer seiner Leitsätze:<br />

„Wir müssen wissen, wir bauen nicht nur<br />

Häuser sondern eine ganze Welt“<br />

Am Beispiel von Linz Puchenau, der Gartenstadt,<br />

zeigt sich sein Statement zum Wohnbau.<br />

Kurz nach Fertigstellung wurde die Reihenhaussiedlung<br />

auf Grund der radikalen<br />

Konzeption von Außenstehenden heftig kritisiert<br />

und als Rainer KZ verschrien. Die<br />

Bewohner wussten jedoch von Anfang an die<br />

hohe Wohn- und Lebensqualität zu schätzen.<br />

Schreieck: Rainer war nicht gerade konfliktscheu.<br />

Ich habe vor allem sein Kämpfertum<br />

mitgenommen, immer kritisch zu bleiben,<br />

alles zu hinterfragen.<br />

TBJ: Wie würden Sie ihre planerische<br />

Handschrift beschreiben? Woran erkennt<br />

man ein Objekt von Ihnen?<br />

Henke: Handschrift? Wir haben eine gewisse<br />

Haltung aber ohne Dogmatik. Dass ein Haus<br />

funktioniert, ist für uns selbstverständlich. Für<br />

das „darüber hinaus“ muss man die Bauherrn<br />

gewinnen.<br />

Schreieck: Unsere Arbeit lässt sich nicht<br />

anhand bestimmter „wiederkehrender“ Formen<br />

GESTALTEN. Dieter<br />

Henke sieht seine<br />

planerische Handschrift<br />

nicht in Formen<br />

ablesbar, „wir<br />

haben eine gewisse<br />

Haltung aber ohne<br />

Dogmatik“.<br />

ablesen. Denn sie ist immer sehr stark auf den<br />

Inhalt der Aufgabe und den Ort abgestimmt<br />

und das bietet immer neue Herangehensweisen.<br />

TBJ: Was wäre ein Traumobjekt für Sie zu<br />

bauen?<br />

Henke: Vielleicht etwas in einem ganz anderen<br />

kulturellen Kontext zu realisieren.<br />

Schreieck: Wir reisen viel und gerne. Dabei<br />

wuchs im Laufe der Zeit das Interesse, z.B. in<br />

einem Dritte-Welt-Land einen sinnvollen Beitrag<br />

zur sozialen Entwicklung leisten zu können.<br />

TBJ: Ist der <strong>Trockenbau</strong> aus Ihrer Sicht<br />

geeignet, die kreativen Ideen des Architekten<br />

in die Tat umzusetzen?<br />

Schreieck: Mit der flexiblen Struktur des<br />

<strong>Trockenbau</strong>s lässt sich gut arbeiten. Mit Trokkenbau<br />

lassen sich Konzepte und Formen<br />

umsetzten, die früher gar nicht machbar waren.<br />

Henke: Der <strong>Trockenbau</strong> gehört gezielt eingesetzt.<br />

TBJ: Hat sich Ihrer Meinung nach die Qualität<br />

der Ausführung geändert?<br />

Schreieck: Ja, in beiden Richtungen, auf der<br />

einen Seite gibt es immer mehr Möglichkeiten,<br />

auf der anderen Seite ist es manchmal schwie-<br />

FERTIG.<br />

Das neue Projekt in<br />

der Wiener Mariahilfer<br />

Straße, in dem auch<br />

der WEIN & CO<br />

Platz findet.<br />

riger geworden, wirklich gute Leute zu bekommen.<br />

Meister ihres Faches gibt es leider immer<br />

weniger.<br />

TBJ: Fühlen Sie sich von den <strong>Trockenbau</strong>anbietern<br />

gut betreut?<br />

Henke: Ja, das kann ich schon sagen. Wir<br />

wollen immer wissen, welche neuen Entwicklungen<br />

es gibt, welche neuen Produkte am<br />

Markt sind.<br />

Schreieck: Ich würde mir aber wünschen,<br />

dass im Bereich Akustik mehr angeboten wird.<br />

Die Möglichkeiten in dieser Richtung sind<br />

meiner Ansicht nach noch sehr begrenzt.<br />

TBJ: Wenn sie nicht Architekt geworden<br />

wären, wo würden sie heute stehen?<br />

Henke: Vielleicht irgendwo als Fotograf mit<br />

Schwerpunkt Reisen, Ethnologie, …<br />

Schreieck: Ich wollte immer Architektin werden,<br />

deshalb kann ich dazu nicht viel sagen.<br />

Ich kann mir eigentlich nichts anderes vorstellen.<br />

TBJ: Wie würden Sie sich rein privat<br />

beschreiben?<br />

Henke: Wir teilen unseren Arbeitsplatz und<br />

unser Leben, das hat Vorteile aber auch<br />

schwierige Seiten. Ich bin eher der Zweifler, sie<br />

ist die Optimistin.<br />

Schreieck: Das Schöne ist, dass jeder von<br />

uns bleiben konnte wie er ist. Das ist die Qualität<br />

unserer Beziehung. Hätten wir unterschiedliche<br />

Jobs, wäre das nicht so einfach,<br />

denke ich. Da sich bei uns alles überschneidet<br />

ist die Frage jedoch schwer zu beantworten.<br />

TBJ: Wovor haben sie Angst?<br />

Schreieck: Da fällt mir gar nix ein.<br />

Henke: Das schaut bei mir anders aus (lacht).<br />

TBJ: Womit könnte man Ihnen persönlich<br />

eine große Freude machen?<br />

Schreieck: Mit vielen kleinen Aufmerksamkeiten.<br />

Henke: Mit nicht zu vielen kleinen Aufmerksamkeiten.<br />

Schreieck: Das Schöne ist, dass wir uns so lassen,<br />

wie wir sind.<br />

Wir danken für das Gespräch. Fotos:<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Julia Pollak, Henke/Schreieck


Fotos: fotolia.com/Junial Enterprises, privat<br />

Mediation ist ein Vermittlungsverfahren,<br />

welches von einer nicht im<br />

Zentrum eines Konfliktes stehenden,<br />

dritten Person durchgeführt wird. Es<br />

macht nicht zuletzt aus Kostengründen Sinn,<br />

sich über die (Durchführung einer) Mediation<br />

vor einem gerichtlichen Rechtsstreit<br />

Gedanken zu machen. Keinesfalls schadet es<br />

Unternehmerinnen und Unternehmern,<br />

bewusst Abläufe von Mediationen in ihre<br />

Überlegungen miteinzubeziehen.<br />

Unabdingbare Grundvoraussetzung für die<br />

Durchführung einer Mediation ist zunächst, dass<br />

sich die Parteien einer Mediation freiwillig auf<br />

diese verständigt haben. Aufbauend auf dieser<br />

Gemeinsamkeit müssen Ziele definiert und nach<br />

Durchführung eines strukturierten Prozesses im<br />

Optimalfall eine, die Streitigkeiten beendende<br />

Mediationsvereinbarung abgeschlossen werden.<br />

Der Mediator bzw. die Mediatorin übernimmt<br />

eine neutrale Vermittlungsrolle und unterstützt<br />

bei dem Ablauf der Gespräche. Durch die Förderung<br />

der Kommunikation wird im Optimalfall<br />

die Sachlage aufbereitet und ein Austausch<br />

der jeweiligen Standpunkte ermöglicht.<br />

Ein konkreter Fall soll das Potenzial einer<br />

Mediation veranschaulichen:<br />

Im Zuge einer Bauausführung erbringt eine<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

RECHTS§TIPPS<br />

Mediation für Unternehmen<br />

Neben der Möglichkeit,<br />

(ordentliche)<br />

Gerichte oder<br />

Schiedsgerichte mit<br />

der Entscheidung von<br />

Streitigkeiten zu befassen,<br />

steht Unternehmen<br />

die Durchführung<br />

einer Mediation<br />

zur außergerichtlichen<br />

Konfliktlösung zur<br />

Verfügung.<br />

<strong>Trockenbau</strong>firma ihre vertraglich vereinbarte<br />

Leistung. Der Auftraggeber zieht die vertragskonforme<br />

Leistungserbringung gar nicht in<br />

Zweifel. Gewisse Ereignisse (Zusammenarbeit<br />

der ausführenden Professionisten, Vorhandensein<br />

eines Ansprechpartners in Problemsituationen,<br />

Reinigung der Baustelle und ähnliches)<br />

bewegen den Auftraggeber dazu, Teile<br />

der Auftragssumme nicht auszubezahlen.<br />

Nun steht die <strong>Trockenbau</strong>firma vor der<br />

Frage, ob sie den offenen Betrag vor einem<br />

ordentlichen Gericht (oder sofern vereinbart,<br />

vor einem Schiedsgericht) einklagen soll.<br />

Der dargestellte Fall, der sich gar nicht so selten<br />

ereignen dürfte, trägt zwei (gehen wir davon<br />

aus) berechtigte Sichtweisen in sich. Die Trokkenbaufirma<br />

hat ihre Leistungen erbracht, der<br />

Auftraggeber hat aufgrund von persönlichen<br />

AKTUELL<br />

Begegnungen bzw. Erfahrungen Vorbehalte.<br />

Einerseits handelt es sich um eine inhaltliche<br />

Betrachtung der <strong>Trockenbau</strong>firma, andererseits<br />

um einen emotionalen Zugang des Kunden.<br />

Mit einer Klage ist zunächst niemandem<br />

geholfen, ein Austausch der jeweiligen Standpunkte<br />

im Rahmen einer Mediation könnte<br />

bewirken, dass Verständnis für die jeweiligen<br />

Standpunkte aufgebracht, die unterschiedlichen<br />

Betrachtungweisen aufgelöst und eine konsensuale<br />

Lösung herbeigeführt werden kann. Es<br />

entsteht dadurch eine Situation, in der beide<br />

Seiten nur gewinnen können. Wird eine konsensuale<br />

Lösung gefunden, so bleibt der Weg<br />

zum Gericht erspart und damit Kosten des Verfahrens<br />

sowie das Risiko über den Ausgang des<br />

Gerichtsverfahrens. Gibt es keinen Konsens, so<br />

bleibt der Weg zu Gericht eben nicht erspart.<br />

Ein Mehrwert kann darüber hinaus dadurch<br />

entstehen, dass konkrete Erfahrungen bei der<br />

zukünftigen Abwicklung in Ansatz gebracht<br />

werden können. Schulungen für Mitarbeiter in<br />

diesem Bereich sind jedenfalls von Vorteil.<br />

RESÜMEE<br />

Mediation kann eine Verbesserung des<br />

Gesprächsklimas zwischen Auftraggebern und<br />

Auftragnehmern bewirken und neben streitvermeidenden<br />

Aspekten Erfahrungen für<br />

zukünftige Aufgaben vermitteln. Dabei müssen<br />

aufbauend auf der grundsätzlichen Bereitschaft<br />

zum Gespräch selbstredend immer auch<br />

eigene Standpunkte einer Überprüfung unterzogen<br />

werden.<br />

Dr. Ulrich Voit<br />

Notarsubstitut bei Raeser & Partner in Wien<br />

www.notariat16.at<br />

AUTOR<br />

17


AKTUELL<br />

Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und<br />

<strong>Trockenbau</strong>unternehmungen, 1010 Wien,<br />

Eschenbachgasse 11, Tel.: 01/587 36 33-30<br />

Präsident: Ing. Walter Hofmann<br />

Generalsekretär: Mag. Stephan Blahut<br />

Medieninhaber und Verleger:<br />

Österreichischer Kommunalverlag GmbH., Löwelstraße 6,<br />

1010 Wien, Tel.: 01/532 23 88, Fax: 01/532 23 88-22,<br />

E-Mail: kommunalverlag@kommunal.at, Firmenbuch-Nr.:<br />

FN 95905 Wien, DVR: 0930 423, UID-ATU: 149 26 204<br />

Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper<br />

Sekretariat: Barbara Hahn<br />

Redaktion: Mag. Andreas Bauer, Mag. (FH) Stephan Blahut, Julya<br />

Pollak, Susanne Senft, Martina Zimper, Mag. Michael Zimper<br />

Projektleitung und Anzeigen: Martina Zimper, Tel.: 01/5322388-0<br />

und 0664/2325927, Österreichischer Kommunalverlag GmbH.,<br />

1010 Wien, Löwelstraße 6<br />

Unternehmensgegenstand: Die Herstellung, der Verlag und Vertrieb<br />

von Druckschriften aller Art, insbesondere Fachzeitschriften. Der<br />

Handel mit Waren aller Art. Organisation von Veranstaltungen.<br />

Offenlegung<br />

gemäß § 25, Abs. 1 – 4, Mediengesetz 2005 für<br />

die periodische Druckschrift „TROCKENBAUJOURNAL“<br />

Die grundlegende Haltung des TROCKENBAUJOURNALS ist<br />

die Information über aktuelle Themen der Stuckateur- und<br />

<strong>Trockenbau</strong>branche, die Vorhaben und Zielsetzungen des<br />

VÖTB, die Berichterstattung über erfolgreich abgewickelte<br />

Bauvorhaben, sowie Neuheiten im Produktbereich und aktuelle<br />

personelle Veränderungen.<br />

Das TROCKENBAUJOURNAL ist das offizielle Organ des<br />

Verbandes Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen<br />

(VÖTB) und wird im Direktversand an folgende<br />

Personen- und Zielgruppen versandt:<br />

• alle einschlägigen Industrie- und Handelsbetriebe<br />

• alle Mitglieder des VÖTB<br />

• alle mit <strong>Trockenbau</strong> beschäftigten Architekten Österreichs<br />

• alle einschlägig befassten Bundes- und Landesbehörden<br />

• die Bauabteilungen aller Gemeinden über 10.000 Einwohner<br />

• Innen- und Raumausstatter<br />

• Brandschutzunternehmungen sowie<br />

• Unternehmen des Stuckateurgewerbes<br />

Das Magazin erscheint viermal jährlich, der Vertrieb erfolgt<br />

mittels Postversand mit persönlicher Anschrift.<br />

18 TROCKENBAU Journal 1 2011


Foto: Martina Zimper<br />

Im Gespräch mit Ing. Helmut Peherstorfer/IBS Linz<br />

Brandschutz: Von der<br />

Projektierung bis zur<br />

laufenden Revision<br />

Im Falle eines Brandes gilt es, sofort zu reagieren und keine Zeit zu verlieren.<br />

Egal ob im Büro oder im Wohnhaus – Vorbereitung ist notwendig,<br />

um dem Feuer keine Chance zu geben. Die Brandverhütungsstelle für<br />

Oberösterreich (BVS) setzte es sich, gemeinsam mit ihrer Tochter-GmbH<br />

dem Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung (IBS), zum<br />

Ziel, Hersteller, Verarbeiter, Unternehmen und öffentliche Institutionen<br />

im Bereich des Brandschutzes bestmöglich zu unterstützen.<br />

Der richtige Brandschutz ist für jeden<br />

Bereich des Bauens, Planens oder<br />

Gestaltens von Gebäuden und Innenräumen<br />

von besonderer Bedeutung. Die Experten<br />

der Brandverhütungsstelle für Oberösterreich<br />

arbeiten sehr intensiv mit den Behörden<br />

zusammen. Eine Aufgabe ist etwa die Ermittlung<br />

von Brandursachen, die für weitere Sicherheitsmaßnahmen<br />

von großer Bedeutung ist.<br />

Dazu werden von der BVS Gutachten erstellt<br />

- „diese können für Justiz und Exekutive eine<br />

wichtige Grundlage zur Entscheidungsfindung<br />

darstellen“, erklärt IBS Geschäftsführer Ing.<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

Helmut Peherstorfer. Damit es aber erst gar<br />

nicht zum Brand kommt, begleitet das IBS, als<br />

Tochter der BVS, Bauherren, Planer, Versicherungen<br />

und Behörden, bereits im Voraus die<br />

richtigen Brandschutzmaßnahmen zu treffen.<br />

Zusätzlich werden technische Brandschutzeinrichtungen<br />

(wie Sprinkleranlagen, Brandmeldeanlagen,<br />

usw.) abgenommen und auch im<br />

Zuge einer Revision laufend auf die Konformität<br />

mit aktuellen Normen und Richtlinien getestet.<br />

Das Ziel ist es also größtmögliche Sicherheit<br />

durch optimale Brandschutzplanung im<br />

alltäglichen Leben zu gewährleisten.<br />

AKTUELL<br />

Im heutigen Lebens- und Büroalltag wird eine<br />

Vielzahl an verschiedenen Materialien eingesetzt,<br />

deren Brandeigenschaften letztlich aber erst im<br />

Rahmen von Brandversuchen bzw. –simulationen<br />

festgestellt werden können. Nach dem<br />

Motto „Vertrauen ist gut, Überwachung ist besser“<br />

werden die verschiedenen Sicherheitsverfahren<br />

derzeit auch an der Großbaustelle Musiktheater<br />

Linz angewandt. Es ist eine begleitende Baustellenüberwachung,<br />

die ab der Planung beginnt,<br />

bei Fertigstellung des Gebäudes die anlagentechnische<br />

Abnahme beinhaltet und schließlich mit<br />

der laufenden Revision fortsetzt.<br />

�<br />

19


GEPRÜFT. Es geht um die Ermittlung des Feuerwiderstandes nach europäischen Prüfmethoden.<br />

Dafür stehen uns modernste Brandkammern zur Verfügung.<br />

Ein weiterer, unbedingt zu berücksichtigender<br />

Faktor beim Thema Brandschutz, ist der Brandrauch.<br />

Dazu hat das IBS eigene Brandrauchsimulationen<br />

entwickelt, um Lösungen für komplexe<br />

Gebäude im Bereich der Brandrauchentlüftung<br />

zu finden und Problemzonen bei der<br />

Gebäudeentlüftung zu identifizieren. Fluchtwegsimulationen<br />

runden das Angebot ab und<br />

machen das IBS sozusagen zu einer „all-inclusive“<br />

Organisation für alle Brandschutz-Anliegen.<br />

Das <strong>Trockenbau</strong>-Journal hat das Vorstandsmitglied<br />

der Brandverhütungsstelle für Oberösterreich<br />

(BVS) und Geschäftsführer des<br />

Instituts für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung<br />

(IBS) Herrn Ing. Helmut<br />

Peherstorfer in Linz besucht, mit ihm über<br />

seine immensen Erfahrungen im Bereich des<br />

Brandschutzes gesprochen und dabei auch die<br />

Fragestellung „Brandschutz im <strong>Trockenbau</strong>“<br />

thematisiert.<br />

TBJ: Herr Ing. Peherstorfer, als Geschäftsführer<br />

des Instituts für Brandschutztechnik<br />

und Sicherheitsforschung sind Sie ein<br />

Experte auf diesem Gebiet. Welche Leistungen<br />

bieten Sie mit Ihrem Institut an?<br />

Peherstorfer: Einerseits sind Sachverständige<br />

im Rahmen der Brandverhütungsstelle in Oberösterreich<br />

tätig und decken mit unseren Tätigkeiten<br />

alle Anforderungen ab, die im Feuerpolizeigesetz<br />

geregelt sind. Wir stellen den Gemeinden<br />

und Städten Sachverständige zur Verfügung,<br />

um den Bürgermeister, der schließlich als Feuerpolizist<br />

erster Instanz fungiert, zu unterstützen.<br />

Wir schreiben in den einzelnen Objekten die<br />

brandschutztechnischen Anforderungen vor und<br />

bestätigen diese mit Befunden und Gutachten.<br />

Als wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit ist<br />

die Brandursachenermittlung im Land Ober-<br />

österreich zu nennen. Die Brandverhütungsstelle<br />

verfügt über eine Tochter-GmbH, das Institut<br />

für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung<br />

(IBS). Diese ist als staatlich akkreditierte<br />

Prüf- und Inspektionsstelle anerkannt.<br />

TBJ: Das IBS arbeitet intensiv mit der<br />

<strong>Trockenbau</strong>-Branche zusammen. Mit welchen<br />

Aufgaben beschäftigen Sie sich<br />

gemeinsam mit den Herstellern?<br />

Peherstorfer: Die wesentliche Kernaufgabe<br />

des IBS ist die Prüfung von Baustoffen- und<br />

Bauteilen und wir haben in diesem Bereich<br />

auch viele Kunden aus der <strong>Trockenbau</strong>industrie.<br />

Es geht um die Ermittlung des Brandverhaltens<br />

nach europäischen Prüfmethoden.<br />

Bauteile werden bei uns in Bezug auf Feuerwiderstand<br />

mit den Brandschutznormen untersucht.<br />

Für diese Untersuchungen stehen uns<br />

nicht nur modernste Brandkammern zur Verfügung,<br />

sondern es können auch überdimensionierte<br />

Sonderkonstruktionen mit Hilfe von<br />

Brandsimulationen auf ihren Feuerwiderstand<br />

berechnet werden. Für alle Produkte, die von<br />

uns geprüft und beurteilt werden, tragen wir<br />

schlussendlich auch die Verantwortung.<br />

TBJ: In welcher Art und Weise werden von<br />

Ihnen positive Prüfungs- und Simulationsresultate<br />

honoriert?<br />

Peherstorfer: Das IBS ist als staatlich akkreditierte<br />

Prüf- und Inspektionsstelle berechtigt,<br />

Prüf- und Klassifizierungsberichte an die Hersteller<br />

auszustellen. Die zugrundeliegenden Brandversuche<br />

laufen allerdings stets unter Laborbedingungen<br />

ab. Daher ist es sehr entscheidend, dass<br />

diese Produkte auch korrekt auf den Baustellen<br />

zum Einsatz kommen. Wir sind auf den Baustellen<br />

vor Ort und unterstützen sowohl Unternehmen<br />

als auch Architekten während der gesamten<br />

Bauphase. Es gilt, Laborversuche möglichst optimal<br />

in die Praxis umzusetzen. Selbstverständlich<br />

ist dabei peinlichst genau auf die verwendeten<br />

Produkte zu achten: Nur weil Produkte dieselbe<br />

Farbe und idente Dicke aufweisen und aus demselben<br />

Grundstoff gefertigt sind, bedeutet das<br />

noch lange nicht, dass dieses Produkt auch dieselben<br />

Brandschutzeigenschaften besitzen.<br />

TBJ: Welche Rolle fällt dabei dem Verarbeiter<br />

zu?<br />

Peherstorfer: Man muss davon ausgehen, dass<br />

österreichische Qualitäts-Fachbetriebe korrekt<br />

klassifizierte Produkte auch ordnungsgemäß einbauen.<br />

Als IBS bieten wir im Brandschutzbereich<br />

nicht nur die Prüfung von Bauteilen an,<br />

sondern führen auch Schulungen mit <strong>Trockenbau</strong>ern<br />

durch und zeigen auf, wie Leichtbaukonstruktionen<br />

vorschriftsmäßig in <strong>Trockenbau</strong>weise<br />

errichtet werden müssen. Des Weiteren bilden<br />

wir zertifiziertes Personal aus; unsere Tätigkeiten<br />

reichen also über reine Vorträge hinaus.<br />

TBJ: Eine zusätzliche Aufgabe des IBS ist<br />

die begleitende Bauüberwachung. An welchen<br />

Projekten wurde bereits erfolgreich<br />

mitgearbeitet?<br />

Peherstorfer: Zu unseren Kunden gehören,<br />

neben vielen anderen, die SCS Wiener Neudorf,<br />

die Telekom Austria und der Flughafen<br />

Wien. Zusätzlich sind wir für die Abnahme<br />

und laufende Revision der technischen Brandschutzeinrichtungen<br />

zuständig. Neben diesen<br />

Tätigkeiten unterstützen wir unsere Kunden<br />

aber auch im Bereich des Risikomanagements.<br />

So führen wir etwa für Konzerte in der Linzer<br />

Arena Fluchtwegsimulationen durch.<br />

TBJ: Welchen Einfluss haben bei Ihnen<br />

praktische Erfahrungen auf normative<br />

Regulative?<br />

Peherstorfer: Durch unser mittlerweile 60jähriges<br />

Know-How sowohl bei der Brandursachenermittlung<br />

als auch bei der Durchführung<br />

von Prüfungen und Simulationen, fließen bei<br />

20 TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Fotos: Martina Zimper


uns Erkenntnisse aus diesen Bereichen in die<br />

Gesetzgebung ein. Dieses Bestreben ist ein wichtiger<br />

Schritt, der zum Ziel hat, eine harmonisierte<br />

österreichweite Bauordnung zu entwickeln.<br />

Erkenntnisse aus Brandfällen, Brandversuchen<br />

und Bauüberwachungen führen also direkt zur<br />

Gesetzgebung – dies ist ein Wissenskreislauf der<br />

praxisnahe Gesetzgebung ermöglicht.<br />

TBJ: Welche Bereiche wollen Sie in<br />

Zukunft in Ihrem Haus stärker ausbauen?<br />

Peherstorfer: Gerade im Bereich der Brandsimulation<br />

und des Fire-Modelling wollen wir<br />

in Zukunft einen Schwerpunkt setzen. Fire-<br />

Modelling beschäftigt sich mit der Berechnung<br />

der Temperaturverteilungen im Raum.<br />

Basierend auf den eingesetzten Baustoffen und<br />

Inventargegenständen eines Raumes errechnen<br />

wir eine Temperaturverteilung im Brandfall.<br />

Aufgrund dieser Resultate lässt sich beurteilen,<br />

ob die eingesetzten Bauteile dieser Belastung<br />

standhalten können. Hierbei ist es notwendig,<br />

die Situation mit Spezialisten der<br />

Prüfanstalt erneut zu beurteilen.<br />

TBJ: Was sind Ihre Erfahrungen mit Trokkenbausystemen?<br />

Schneiden die neuen<br />

Systeme im Schnitt besser ab als früher?<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

Peherstorfer: Das Produkt selbst ist auf keinen<br />

Fall schlechter geworden. Ich würde sogar<br />

behaupten, deutlich besser. Denn obwohl die<br />

Temperatur- und Prüfanforderungen stetig<br />

„schärfer“ geworden sind, entsprechen die<br />

qualitativen Produkte trotzdem den gesetzten<br />

Anforderungen. Dies setzt aber immer voraus,<br />

dass der Einbau korrekt erfolgt.<br />

TBJ: Was würden Sie den Herstellern von<br />

<strong>Trockenbau</strong>systemen ans Herz legen?<br />

Peherstorfer: Dass sie ihre Kunden (Verarbeiter)<br />

ausreichend über die Verarbeitungsmöglichkeiten<br />

informieren und schulen. Qua-<br />

AKTUELL<br />

lifiziertes Personal ist notwendig, um die<br />

Brandschutzanforderungen einhalten zu können.<br />

Sollten Sonderkonstruktionen notwendig<br />

sein, ist anzuraten, deren Normkonformität im<br />

Vorfeld mit einer Prüfanstalt (z. B. MA 39<br />

oder IBS) abzuklären. Korrektive Maßnahmen<br />

im Nachhinein sind nur mehr äußerst schwierig<br />

bis gar nicht möglich und auch oft mit<br />

hohen Kosten verbunden.<br />

TBJ: Wie können bestehende Baukonstruktionen<br />

vor Ort überprüft werden?<br />

Peherstorfer: Wir bescheinigen auf der Baustelle,<br />

dass die Einbauten von <strong>Trockenbau</strong>wänden<br />

etc. korrekt durchgeführt wurden.<br />

Dabei handelt es sich um eine Bescheinigung<br />

über die brandschutztechnische Bewertung des<br />

Ist-Zustandes eines Projektes. Unabhängig<br />

davon, gibt es aber zusätzlich die v<strong>org</strong>eschriebenen<br />

Überprüfungen der Baupolizei, wenn<br />

nachträgliche Änderungen durchgeführt wurden.<br />

Ähnlich wie bei einer KFZ-Überprüfung,<br />

müssen auch im Bau nachträgliche Justierungen<br />

erneut geprüft werden.<br />

TBJ: Wir danken für das Interview, den informativen<br />

Tag, sowie die Teilnahme an einem<br />

eindrucksvollen Brandversuch.<br />

21


AKTUELL<br />

Ein Beitrag von Ing. Helmut Peherstorfer<br />

Vorbeugender baulicher<br />

Brandschutz im <strong>Trockenbau</strong><br />

Brandschutztechnische Mängel treten<br />

in <strong>Trockenbau</strong>wänden immer wieder<br />

bei Einbauten auf. Unter Einbauten<br />

sind Hohlwanddosen für Elektrostecker oder<br />

Lichtschalter, aber auch größere Einbaugegenstände,<br />

wie z.B. Feuerlöschkästen, zu verstehen.<br />

Diese führen im Normalfall durch den<br />

Einbau zu einer einseitigen Schwächung der<br />

Wand, da die brandschutztechnisch erforderlichen<br />

Lagen an Gipskartonplatten nicht mehr<br />

vorhanden sind und auch keine brandschutztechnischen<br />

Ersatzmaßnahmen in der Wand<br />

selbst getroffen werden. Im ungünstigsten Fall<br />

findet man eine beidseitige Schwächung der<br />

Bekleidungslagen vor, insbesondere dann,<br />

wenn Steckdosen im gleichen Gefach und<br />

noch auf gleicher Höhe und an gleicher Stelle<br />

(lagemäßig) eingebaut werden. Dadurch<br />

wird eine Brandbrücke geschaffen, bei welcher<br />

es zu einem Durchbrand bereits nach<br />

wenigen Minuten von einem Brandabschnitt<br />

in den benachbarten kommt.<br />

Sämtliche Einbauten sind daher in einer<br />

Vorsatzschale unterzubringen, sodass die<br />

eigentliche Brandschutzwand nicht beeinträchtigt<br />

wird, bzw. sind Einbauten um ein<br />

Gefach versetzt einzubauen.<br />

ABSCHOTTUNGEN<br />

IN LEICHTBAUWÄNDEN<br />

Durchdringungen in <strong>Trockenbau</strong>wänden, z.B.<br />

in der Elektro- und Haustechnik, stellen brandschutztechnisch<br />

sehr hohe Anforderungen.<br />

Einerseits an die Ausbildung der Öffnung in<br />

der <strong>Trockenbau</strong>wand selbst, und andererseits<br />

auch an die Qualität der Ausführung.<br />

Raumabschließende, feuerwiderstandsfähige<br />

Bauteile wie dies <strong>Trockenbau</strong>wände sind, müssen<br />

diese Eigenschaft behalten, auch wenn Leitungen<br />

(Elektro- oder Rohrleitungen) durch<br />

sie hindurchgeführt werden.<br />

Leitungen dürfen durch Brandwände nur<br />

hindurchgeführt werden, wenn dadurch<br />

� die Brandwiderstandsfähigkeit des Bauteils<br />

nicht beeinträchtigt wird bzw.<br />

22<br />

Metallständerwände<br />

in <strong>Trockenbau</strong>ausführung<br />

Wesentliche Einflussfaktoren aus brandschutztechnischer Sicht sind:<br />

� Art der Ständer � Dämmstoff und Ausbildung<br />

� Beplankungsmaterial der Details<br />

� Anzahl und Dicke der<br />

Beplankungslagen<br />

� Ausführungsqualität<br />

� eine Brandübertragung über die Einbauten<br />

ausgeschlossen werden kann.<br />

Der Einsatz/Einbau von Abschottungssystemen<br />

hat generell nach den Angaben der<br />

Systeminhaber zu erfolgen. Bei der Auswahl<br />

des geeigneten Schottsystems sind insbesondere<br />

folgende Punkte zu prüfen / zu beachten:<br />

� ist ein brandschutztechnischer Nachweis für<br />

leichte Trennwände vorhanden<br />

� zulässige Kabel- und Rohrquerschnitte<br />

� zulässige Rohrmaterialien<br />

� sind Kabelbündel zulässig, wenn ja bis zu<br />

welchem Durchmesser<br />

� max. Belegung des Schotts<br />

Bei Rohrleitungen welche Brandabschnitte<br />

durchdringen ist die Aufhängung gesondert zu<br />

betrachten. Aus brandschutztechnischer Sicht ist:<br />

� Auf eine ausreichende Befestigung der<br />

Rohrleitungen auch unter Brandbeanspruchung<br />

zu achten.<br />

� Die Leitungsanlage ist so zu befestigen, dass<br />

im Brandfall keine Zwangskräfte auf Dekken/leichten<br />

Trennwänden ausgeübt wird.<br />

AUSWECHSLUNGEN<br />

Um eine prüfzeugniskonforme Abschottung in<br />

eine Leichtbauwand einbauen zu können,<br />

müssen die Leibungen aus brandschutztechnischer<br />

Sicht korrekt hergestellt werden. Der<br />

Einbau einer Abschottung ohne Leibungsausbildung<br />

ist aus brandschutztechnischer Sicht<br />

nicht zulässig. Zur Herstellung einer Leibung<br />

sind Auswechslungen erforderlich, speziell<br />

dann, wenn die Abmessungen der Durchbrü-<br />

IM ÜBERBLICK<br />

che „groß“ werden, oder sogar einzelne Ständer<br />

entfernt werden müssen.<br />

EINBAU VON BRANDSCHUTZTÜREN<br />

Beim Einbau von Brandschutztüren in <strong>Trockenbau</strong>wände<br />

werden gesonderte brandschutztechnische<br />

Anforderungen an die <strong>Trockenbau</strong>wand<br />

gestellt. Aufgrund von auftretenden hohen Verformungskräften,<br />

insbesondere beim Einsatz von<br />

Metallbrandschutztüren in Stahlzargen sind verstärkte<br />

Metallständer in der Wandkonstruktion<br />

als Schraubgrund für die Brandschutztürzargen<br />

erforderlich. Aber auch bei Holzbrandschutztüren<br />

sind diese Profile aufgrund des Gewichts<br />

erforderlich. Beim Einsatz von Holzbrandschutztürblättern<br />

in Stahlzargen sind beim Einbau in<br />

<strong>Trockenbau</strong>wände die Zargen im Spiegelbereich<br />

noch zusätzlich mit Gipskartonstreifen zu hinterlegen.<br />

Der Grund dafür ist die Temperaturreduktion<br />

der Zarge durch diese Maßnahme, ohne<br />

welcher das Holzbrandschutztürblatt sich aufgrund<br />

der hohen Strahlungswärme der Zarge<br />

auf der feuerabgekehrten Seite entzünden kann,<br />

und somit der Brandabschnitt nicht sichergestellt<br />

ist.<br />

Bei der Zargenauswahl für <strong>Trockenbau</strong>wände<br />

ist darauf zu achten, dass bei Brandschutztüren<br />

ausschließlich Umfassungszargen zur<br />

Anwendung gelangen dürfen.<br />

Die Verstärkungsprofile (gegebenenfalls sind<br />

bei größeren und schwereren Türkonstruktionen<br />

auch Stahlformrohre als Unterkonstruktion<br />

zu verwenden) sind dabei an Boden und<br />

Decke zu verschrauben.<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011


AKTUELL<br />

Brandschutz im Leichtbau<br />

Rauch ist viel<br />

gefährlicher als Feuer<br />

Im Rahmen der Brandschutz-Fachtagung 2011<br />

referierte DI Karl Zlabinger/BAU.GENIAL über<br />

tradierte Vorurteile und praktische Nachweise<br />

zum Brandschutz bei Leichtbauten.<br />

Hier eine Zusammenfassung der<br />

wesentlichen Aussagen.<br />

Die Kriterien für das brandschutztechnische Gesamtrisiko<br />

eines Gebäudes umfassen die Eintrittswahrscheinlichkeit,<br />

die Entstehung und Ausbreitung eines Brandes und damit<br />

die materiellen Schäden wie Instandsetzungs- und Folgekosten. Zu<br />

bewerten sind insbesondere die immateriellen Schäden eines Brandes<br />

wie die Gefährdung von Leben, Gesundheit und Umwelt. Zur<br />

Bewertung des Brandrisikos von Gebäuden werden im Allgemeinen<br />

Vergleiche mit Massivkonstruktionen herangezogen. Aufgrund des<br />

Brandverhaltens von Holz- und Holzwerkstoffen wird angenommen,<br />

dass Leichtbaukonstruktionen ein geringeres Sicherheitsniveau als<br />

Massivbauten aufweisen. Eine Annahme, die sowohl durch Auswertung<br />

realer Brandschäden als auch wissenschaftlich widerlegt werden<br />

kann.<br />

Tatsache ist, dass unter Berücksichtigung einfacher Maßnahmen<br />

des vorbeugenden baulichen Brandschutzes Massiv- und Leichtbau-<br />

24<br />

konstruktionen als brandschutztechnisch gleichwertig anzusehen<br />

sind. Schließlich muss ein Gebäude – unabhängig von der Konstruktionsweise<br />

– in jedem Fall die behördlichen Auflagen hinsichtlich<br />

Wärme-, Schall- und Brandschutz erfüllen.<br />

MOBILE UND IMMOBILE<br />

BRANDBELASTUNG UNTERSCHEIDEN<br />

Grundsätzlich muss zwischen mobiler und immobiler Brandbelastung<br />

unterschieden werden. Bei der immobilen Brandbelastung,<br />

also der Brandbelastung durch die Gebäudestruktur, unterscheidet<br />

man zwischen bauspezifischer Brandlast der tragenden Konstruktion<br />

und konstruktionsneutralen Brandlasten wie zum Beispiel Fenstern<br />

und Türen, die in gleicher Bauweise bei allen Bauarten Verwendung<br />

finden.<br />

Die Gefahr für den Nutzer geht in der Anfangsphase von der mobilen<br />

Brandbelastung, also der Brandbelastung des Gebäudeinhaltes<br />

oder des Inhaltes einzelner Brandabschnitte, aus. Selbst bei Gebäuden<br />

in reiner Holzbauweise brennt vorerst ausschließlich der Inhalt, die<br />

Brandbelastung der Tragkonstruktion wird immer erst mit Zeitverzug<br />

freigesetzt.<br />

Logischerweise ist also primär der brennbare Gebäudeinhalt ausschlaggebend<br />

für das Gefahrenpotential im Brandfall. Kennzeichnend<br />

für das Risiko ist allerdings nicht die Brandbelastung insgesamt sondern<br />

die Freisetzungsrate in der Entstehungsbrandphase, also die Rasanz der<br />

Brand- und Rauchentwicklung.<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Grafische Darstellungen: BAU.GENIAL


Die mobile Brandbelastung ist der<br />

entscheidende Risikofaktor bei<br />

Personenschäden und dies völlig<br />

unabhängig von der Bauweise.<br />

Die Angabe der mobilen und immobilen Brandbelastung, wie sie in<br />

den Technischen Richtlinien für den vorbeugenden Brandschutz erfolgt,<br />

ist daher kein Maßstab für das Nutzerrisiko sondern eine Kenngröße<br />

für die Bemessung des Löschwasservorrates für den Abwehrenden<br />

Brandschutz.<br />

Im Brandfall sind die Qualität, Quantität und Verteilung der mobilen<br />

Brandlasten von entscheidender Bedeutung, während der Einfluss<br />

der immobilen Brandbelastung, wenn überhaupt, nur mit Zeitverzug<br />

zum Tragen kommt.<br />

Holzgebäude mit brandschutztechnischen Bekleidungen oder Kapselung<br />

mit einem ausreichend großen Feuerwiderstand, die der Feuerwehr<br />

die erforderliche Zeit für die Brandbekämpfung geben, sind somit<br />

von der Risikobewertung her den Massivbauten gleichzusetzen.<br />

ANALYSE DER BRANDSCHADENSTATISTIK<br />

Die Analyse von Bränden mit Personenschäden in Österreich in der<br />

Vergangenheit zeigt deutlich, dass in allen Fällen, seien es Brände in<br />

Hotels, Altenheimen oder Ein- und Mehrfamilienhäusern, ausschließlich<br />

der Gebäudeinhalt, nie aber die Tragkonstruktion der Gebäude<br />

selbst brannte.<br />

Die Auswertung der Brandschadenstatistik für das zivile Risiko, also<br />

sowohl klein- als auch großvolumige Wohngebäude, zeigt, dass die mittlere<br />

Schadensumme in dieser Risikogruppe knapp 30.000 € ausmacht,<br />

eine Auswertung von Bränden mit Personenschäden zeigt uns, dass im<br />

Schnitt 95 % der Brandtoten an Rauchgasvergiftung sterben, der Hitzeschock<br />

lediglich bei 5 % die Todesursache darstellt.<br />

Der Umstand, dass mehr als 90 % aller Brände mit weniger als<br />

1000 l Wasser gelöscht werden, ist ein Beweis für die Schlagkraft der<br />

Feuerwehren und ein weiterer Hinweis darauf, dass die tragende<br />

Konstruktion der Gebäude kaum vom Brandgeschehen betroffen<br />

wird.<br />

Ein Brandfall, der vielen noch in Erinnerung sein wird, war der<br />

Brand Vinzenzheim in Egg in Vorarlberg, einem Heim für betagte<br />

Menschen. Ein einziges Zimmer in diesem in Mischbauweise errichteten<br />

Gebäude hat gebrannt, die Konstruktion selbst keinen Schaden<br />

genommen. Und dennoch sind 13 Menschen gestorben – an Rauchgasvergiftung.<br />

Auch hier hat sich wieder gezeigt, dass selbst eine<br />

geringe Brandbelastung bei fehlenden Brandschutzvorkehrungen wie<br />

einer Brandmeldeanlage und von dieser angesteuerte Rauchschutztüren<br />

katastrophale Auswirkungen haben kann. Und auch hier ist klar<br />

erkennbar, dass kein Zusammenhang zwischen Gebäudekonstruktion<br />

und Anzahl der Brandopfer besteht.<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

DI Karl Zlabinger


AKTUELL<br />

Top-Thema bei den VÖTB Regionalmeetings im April<br />

Öffnung des<br />

Arbeitsmarktes<br />

In der letzten Februarhälfte reichte die<br />

Bundesregierung endlich jene Gesetze im<br />

Nationalrat ein, deren Beschlussfassung<br />

wichtige Veränderungen im Arbeits- und<br />

Beschäftigungsrecht einerseits, hinsichtlich<br />

„Lohndumping“ andererseits mit sich bringen<br />

wird. Die Vorlagen folgen grosso modo<br />

dem Begutachtungsverfahren im letzten<br />

Sommer, sodass zwar einerseits ein nicht<br />

unerheblicher Mehraufwand auf die Unternehmen<br />

zukommt, andererseits aber eine<br />

gewisse Eindämmung von allzu günstigen<br />

Anbietern zu erwarten ist.<br />

KONTROLLE DER ILLEGALEN<br />

ARBEITNEHMERBESCHÄFTIGUNG<br />

Für die Regionalmeetings im April konnte<br />

26<br />

Die diesjährigen Regionalmeetings stehen ganz im Zeichen der Öffnung<br />

des österreichischen (und deutschen) Arbeitsmarktes für Bürger der<br />

EU-Oststaaten – Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien,<br />

Tschechien und Ungarn, die Einschränkungen für Bürger aus Rumänien<br />

und Bulgarien werden vorraussichtlich noch bis 2013 weiterlaufen.<br />

AKTIV. Geschäftsführer Mag. (FH) Stephan<br />

Blahut widmet sich den Anliegen seiner<br />

VÖTB-Mitglieder. Kontakt: s.blahut@trockenausbauer.at,<br />

+43(0)1 567 36 33-30<br />

eine interessante Kooperation mit der allen<br />

Verarbeitern hinlänglich und oft unangenehm<br />

bekannten „KIAB“, der Kontrolle der illegalen<br />

Arbeitnehmerbeschäftigung, die dem<br />

Finanzministerium unterstellt ist, erreicht<br />

werden. Führende Experten werden die neue<br />

Gesetzeslage erläutern, auf die wichtigsten<br />

Herausforderungen hinweisen und den Mitgliedern<br />

auch zu individuellen Fragen Rede<br />

und Antwort stehen.<br />

SPEZIALFRAGEN EINREICHEN<br />

Auch an dieser Stelle erfolgt daher mein Aufruf,<br />

solche Spezialfragen rechtzeitig an das Verbandsbüro<br />

zu melden, damit sich die Vortragenden<br />

entsprechend darauf vorbereiten kön-<br />

� Regionalmeeting WEST – 7. April 2011<br />

Armstrong Metalldecken GmbH in 6830 Rankweil<br />

� Regionalmeeting MITTE – 13. April 2011<br />

FURAL Systeme in Metall GmbH in 4810 Gmunden<br />

nen. VÖTB, Frau Goldsteiner, 01 587 36 33<br />

22 oder office@trockenausbauer.at<br />

BEI ÖFFENTLICHEN VERGABEN<br />

FREIGRENZE NÜTZEN<br />

Ein besonderes Augenmerk wird wohl auch die<br />

Frage der nach Österreich im Tagesrhythmus<br />

hereinarbeitenden Unternehmen sein, auf<br />

deren Tätigkeit besonders Rücksicht genommen<br />

werden muss. So wird sich eine anhaltend<br />

schlechte Auslastung der ungarischen Verarbeiter,<br />

kombiniert Löhnen auf österreichischem<br />

Drittelniveau und bis zu 50% günstigeren<br />

Materialpreisen auf somanchen österreichischen<br />

Betrieb auswirken. Nicht nur die Industrie<br />

ist hier gefordert. Das geschickte Ausnützen<br />

der geltenden Rechtslage, zum Beispiel<br />

beim Thema Freivergabe der öffentlichen<br />

Hand bei Aufträgen und Teilaufträgen bis<br />

100.000 Euro, wird für alle Akquisiteure eine<br />

neue Herausforderung darstellen.<br />

� Regionalmeeting OST – 14. April 2011<br />

M.C.I. Metalldecken Produktions GmbH in 7343 Neutal<br />

TERMINE<br />

Die Mitglieder des VÖTB sind regional eingeladen, die genauen Programme<br />

werden per eMail und auf dem Postwege zugesandt.<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Foto: Fotoschuster


Fotos: JMC Bernd Plank<br />

VÖTB-Einsatz zeigt Erfolge<br />

Das StunT–Team<br />

unterwegs in<br />

Vorarlberg<br />

Am Mittwoch, den 23. Februar 2011 wurden im Montforthaus<br />

in Feldkirch die diesjährigen Lehrlinge geehrt.<br />

Die Lehrabschlussprüfung ist für viele Jugendliche ein<br />

besonderes Ereignis ihrer beruflichen Laufbahn.<br />

698 Lehrlinge im Bereich Gewerbe und Handwerk<br />

haben vergangenes Jahr die Prüfung abgelegt,<br />

davon 164 mit gutem Erfolg und 77 mit Auszeichnung.<br />

ERFREUT. (v.l.n.r.) Jens Ellensohn (Vorsitzender der Lehrabschlussprüfungskommission),<br />

Manfred Brunner (Berufsgruppenobmann der Stuckateure und<br />

Trockenausbauer) und Ing. Johannes Reumiller (Vorsitzender der Meisterprüfungskommission)<br />

Neben der Verleihung des Ehrenpreises der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg an die ausgezeichneten Prüfungsabsolventen, s<strong>org</strong>te<br />

ein tolles Showprogramm für Unterhaltung. Und um auch<br />

weiterhin verstärkt auf den Berufsnachwuchs zu setzen, kamen in Feldkirch<br />

auch die jüngeren „StunTs“ nicht zu kurz. Denn jährlich findet<br />

im Rahmen der Ehrung der Lehrabschlussprüfungsabsoventen der Landeswettbewerb<br />

für die Lehrlinge der Stuckateure und Trockenausbauer<br />

im 3. Lehrjahr statt. Heuer haben 17 ehrgeizige Lehrburschen teilgenommen.<br />

Im Hause der Firma Entner in Muntlix erfolgte die Besichtigung<br />

und Bewertung der erstellten Wettbewerbsarbeiten der Lehrlinge<br />

und die Überreichung der dazugehörigen Urkunden und Preisen.<br />

Die Berufsgruppe der Stuckateure und Trockenausbauer bemüht sich<br />

schon seit Jahren, positiv eingestellten und interessierten Jugendlichen,<br />

die zukunftssichere Ausbildung näher zu bringen. Dieses Ziel verfolgt<br />

seit nun mittlerweile knapp einem Jahr auch die Lehrlingskampagne<br />

StunT, die im Rahmen von fast 100 Schulbesuchen österreichweit und<br />

zahlreichen außerschulischen Aktivitäten mehrere Tausend Schüler auf<br />

den Lehrberuf aufmerksam machen konnte.<br />

Die Wirkung der Aktivitäten des StunT-Teams, zeigt die erfreuliche<br />

Zahl der Lehrlinge: Diese konnte im Laufe des letzten Jahres auf das<br />

Doppelte gesteigert werden.<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal


AKTUELL<br />

Podiumsdiskussionsrunde wird fortgesetzt<br />

Nachhaltiges Planen<br />

und Bauen – ohne<br />

Katastrophenvors<strong>org</strong>e?<br />

Die achte Veranstaltung der Podiumsdiskussionsreihe der Bundeskammer<br />

der Architekten und Ingenieurkonsulenten zum Thema „Nachhaltiges<br />

Planen und Bauen“ beleuchtete am 9. März 2011, im Erste Bank<br />

Event Center in Wien die Frage nach nachhaltigem Planen und Bauen im<br />

Kontext des Klimawandels.<br />

Nachhaltiges Bauen wird meistens in<br />

Zusammenhang mit Energieeffizienz<br />

und Ökologie gesehen. Dass es im<br />

Bereich des nachhaltigen Bauens noch ganz andere<br />

Themen gibt, dem versuchte die achte Veranstaltung<br />

der Podiumsdiskussionsreihe auf den<br />

Grund zu gehen. Eine Expertenrunde zu der<br />

Univ. Prof. Dr. phil. Helga Kromp-Kolb, DDipl.-<br />

Ing. techn. Jürgen Suda und Dipl. Ing. Erich<br />

Fritsch zählten, erläuterten ihre Ansichten und<br />

brachten verschiedenste Aspekte in das Gefüge an<br />

neuen Möglichkeiten. Das Thema Nachhaltigkeit<br />

ist ja seit einigen Jahren in allen Bereichen an die<br />

vorderste Stelle getreten. Gerade im Bereich der<br />

Planung und Umsetzung von Bauvorhaben wird<br />

das Thema Katastrophenschutz-vors<strong>org</strong>e in den<br />

kommenden Jahren besonders wichtig werden.<br />

Der bisherige ökologische, Klimaschutz-Aspekt<br />

scheint so nicht mehr ausreichend zu sein. Klimakatastrophen<br />

drohen in immer steigendem Ausmaß<br />

und daher sollte auch die Bauwirtschaft in<br />

Impressum<br />

diesen Bereichen Zeichen setzen. Die in Östereich<br />

besonders zum Tragen kommenden Sicherheitsvorkehrungen<br />

sind besonders im Wasserbau vorhanden.<br />

Mehr Hitzetage und Trockenheit im<br />

Sommer, mehr Starkregenereignisse, mehr Flutund<br />

Hochwasserkatastrophen oder einen Rückgang<br />

der Permafrostgrenze durch die Erwärmung<br />

der Atmosphäre sind die in unseren Breiten<br />

besonders zum Tragen kommenden Erscheinungen.<br />

Die Diskussion um eine nachhaltige Umsetzung<br />

von Schutzmaßnahmen hat jedoch gerade<br />

erst begonnen.<br />

Die nächste Veranstaltung zum Thema<br />

„Nachhaltiges Planen und Bauen“ mit dem<br />

Thema „<strong>Sanierung</strong>“ findest am Donnerstag,<br />

dem 9. Juni wieder im Erste Bank Event Center<br />

statt. Auch zu diesem Termin werden<br />

hochrangige Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und der Bauwelt erwartet.<br />

NÄHERE INFOS: www.arching.at<br />

<strong>Trockenbau</strong>-Journal: Das Fach<strong>org</strong>an für die Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen<br />

Herausgeber: Verband Österreichischer Stuckateur- und Trockenausbauunternehmungen,<br />

VÖTB, 1010 Wien, Eschenbachgasse 11<br />

Medieninhaber, Redaktion sowie mit der Herausgabe beauftragt:<br />

Österreichischer Kommunalverlag GmbH., 1010 Wien, Löwelstraße 6, Tel. 01/532 23 88-0<br />

Geschäftsführung: Mag. Michael Zimper<br />

Erscheinungsweise: 4-mal jährlich<br />

Inhalt: Die gezeichneten Artikel geben die Meinung der Autoren wieder, stehen inhaltlich unter<br />

deren Verantwortung und müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.<br />

Hersteller: Gutenberg Druck, 2700 Wiener Neustadt, Johannes Gutenberg-Straße 5<br />

Erscheinungsort: 2700 Wiener Neustadt<br />

Mit „E.E.“ gekennzeichnete Artikel sind bezahlte Informationen und fallen nicht in die<br />

Verantwortlichkeit der Redaktion.<br />

28 TROCKENBAU Journal 1 2011


Foto: Christian Koschar<br />

Parlaments-Enquete:<br />

Bauwirtschaft und Politik trafen<br />

aufeinander<br />

Energiesparen<br />

ist besser als<br />

Kapitalsparen<br />

Ein Thema, welches in der Baubranche seit langem<br />

unter den Nägeln brennt, wurde Anfang Februar bei<br />

einer Klubenquete im Parlament behandelt.<br />

KLARE WORTE. Dr. Margarete Czerny vom Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

im Parlament.<br />

Die hochkarätig besetzte Veranstaltung „Zukunftsvisionen in<br />

Umwelt, Bauen und Wohnen“ war auch ein Publikumsmagnet.<br />

Der gefüllte Sitzungssaal des Parlaments lauschte gespannt den<br />

Erläuterungen am Rednerpult. Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner<br />

hielt fest, dass auch aus seiner Sicht, ein wesentlicher Baustein<br />

für eine gesunde Wirtschaft die Förderung und Unterstützung von Bauinvestitionen<br />

sei. Er setze auf ein sicheres, leistbares und qualitatives<br />

Wohnen, und wolle dafür die richtigen Mittel bereitstellen um zusätzlich<br />

die Wirtschaft anzukurbeln. Umweltminister DI Nikolaus Berlakovich<br />

unterstrich die Bedeutung der gezielten Förderung von Umwelt-und<br />

Klimaschutzmaßnahmen im Bereich der Wohnsanierungen nach dem<br />

Motto „Umweltschutz soll auch belohnt werden.“ Nach seinen Vorstellungen<br />

solle sich die Höhe der Förderung zusätzlich an die getätigten<br />

Investitionen richten. Weiters wies er darauf hin, dass er Österreich bis<br />

zum Jahr 2050 energieautark sieht und mit verschiedenen Maßnahmen<br />

die österreichische Bausubstanz verbessern will. Kommerzialrat Werner<br />

Frömmel von der Bundesinnung Bau erläuterte die derzeitige Situation<br />

und verwies auf die zukünftige Bedeutung von seniorengerechtem Wohnen,<br />

sowie der dazugehörenden Maßnahmen. Dr. Margarete Czerny<br />

vom Wirtschaftsforschungsinstitut zeichnete ein nicht gerade rosiges Bild<br />

der Branche und unterstrich die Bedeutung gezielter Maßnahmen und<br />

deren baldiger Umsetzung. Die Bauwirtschaft benötige dringend gezielte<br />

politische Maßnahmen, die zu einer Stabilisierung beitragen.<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

AKTUELL<br />

29


AKTUELL<br />

Viele Einflussfaktoren<br />

Schallschutz von<br />

Gipsplattenständerwänden<br />

AUTOREN: ING. THOMAS JAKITS/RIGIPS,<br />

ING. MAG. HERBERT MÜLLNER UND<br />

HR PROF. ING. MATHIAS STANI/TGM,<br />

ING. ROBERT STUBITS/KNAUF<br />

Der Schallschutz zwischen Räumen ist<br />

nicht allein von der Schalldämmung<br />

des Trennbauteiles abhängig. Es gibt<br />

eine Vielzahl von Einflussgrößen, die zu<br />

berücksichtigen sind. Üblicherweise wird bei<br />

unzureichendem Schallschutz in vielen Fällen<br />

eine falsche Diagnose gestellt, indem der mangelnde<br />

Schallschutz a priori dem Trennbauteil<br />

zugewiesen wird. Nach eingehenden messtechnisch<br />

unterstützten Fehleranalysen erweist sich<br />

diese Fehlerzuordnung oftmals als unrichtig,<br />

da, wie Abbildung 1 so deutlich aufzeigt, erst<br />

eine Vielzahl von Übertragungswegen ausgeschlossen<br />

werden muss, um in schallschutztechnischer<br />

Hinsicht den Trennbauteil eindeutig<br />

als Fehlerquelle angeben zu können. Bei der<br />

Fehleranalyse sind auch die damit betrauten<br />

Bauphysiker und Messtechniker gefordert,<br />

auch sie müssen mit den Besonderheiten des<br />

<strong>Trockenbau</strong>s vertraut sein.<br />

Das schallschutztechnische Zusammenspiel<br />

der Ausbaukomponenten im <strong>Trockenbau</strong> ist<br />

vergleichsweise komplex und erfordert eine<br />

s<strong>org</strong>fältige Herangehensweise bei der Planung<br />

und bei der Ausführung. <strong>Trockenbau</strong>spezialisten<br />

sind daher für beide Projektstufen gefragt.<br />

In der Planungs- und Umsetzungsphase<br />

sowie bei der Fehlersuche wird zudem oft der<br />

Unterschied zwischen Schallschutz und Schalldämmung<br />

nicht beachtet. Im Vergleich zu<br />

anderen Ländern wird in Österreich anhand<br />

von entsprechenden Größen schon lange<br />

unmissverständlich zwischen Schallschutz am<br />

Bau bzw. im Bauwerk und der Schalldämmung<br />

von Bauelementen als Teil des Bauwerks<br />

30<br />

unterschieden [2, 3]. Der Schallschutz zwischen<br />

Räumen wird mit der bewerteten Standard-Schallpegeldifferenz<br />

D nT,w beschrieben.<br />

Bei der Messung der Standard-Schallpegeldifferenz<br />

schlagen sich im Ergebnis alle Übertragungswege<br />

je nach bautechnischer Ausführung<br />

zu Buche. Die Schalldämmung der einzelnen<br />

Bauelemente wird mit dem Schalldämm-Maß<br />

R, wenn man es frequenzabhängig betrachtet<br />

oder als Einzahlangabe, das bewertete Schalldämm-Maß<br />

Rw, charakterisiert. Das Schalldämm-Maß<br />

ist ein produkt- bzw. bauteilspezifischer<br />

Kennwert, der in besonderen Prüfständen<br />

messtechnisch entsprechend der nunmehr<br />

gültigen Normenserie ÖNORM<br />

EN ISO 10140 ermittelt wird.<br />

MESSUNG DES SCHALLSCHUTZES<br />

Das Schalldämm-Maß R ist definiert als das<br />

logarithmierte Verhältnis von auf den<br />

Trennbauteil auftreffender Schall-Leistung<br />

zu vom Trennbauteil abgestrahlter Schall-<br />

Leistung. Bei diffusem Schallfeld im Sende-<br />

ABBILDUNG 1: Schallübertragungswege [1]<br />

und Empfangsraum ergibt sich die Gleichung<br />

für R = L Senderaum – L Empfangsraum + 10 lg S/A,<br />

wobei S für die Trennbauteilfläche und A<br />

für die äquivalente Absorptionsfläche des<br />

Empfangsraumes steht. Durch den Bezug<br />

auf die Schall-Leistung ist das Schalldämm-<br />

Maß nur von den Trennbauteileigenschaften<br />

an sich abhängig. Die Schallpegeldifferenz<br />

zwischen Räumen wird durch die akustischen<br />

Eigenschaften des Empfangsraumes<br />

sowie der Größe der Fläche des Trennbauteiles<br />

unmittelbar beeinflusst. Die Standard-Schallpegeldifferenz<br />

D nT ergibt sich<br />

als Differenz aus dem gemessenen Schallpegel<br />

im Senderaum und im Empfangsraum,<br />

mit dem Term 10 lg T/T 0 normiert auf eine<br />

Nachhallzeit im Empfangsraum von<br />

T 0 = 0,5 Sekunden. Durch die Normierung<br />

auf die Nachhallzeit ist auch wegen des<br />

Zusammenhanges T = 0,16 V / A der Bezug<br />

zum Raumvolumen des Empfangsraumes<br />

hergestellt.<br />

Die bewertete Schallpegeldifferenz ist zu<br />

TROCKENBAU Journal 1 2011<br />

Fotos: Mathias Stani, fotolia.de/khorixas


GARANTIE. Eine Garantie, dass die auf der<br />

Baustelle errichteten Gewerke die versprochenen<br />

Eigenschaften auch aufweisen werden, kann nur<br />

dann zugesichert werden, wenn das gesamte<br />

System, so wie es auch geprüft worden ist,<br />

unter Berücksichtigung der geometrischen<br />

Gegebenheiten sowie der gegebenen Bedingungen<br />

hinsichtlich Schall-Längsleitung auf<br />

der Baustelle ausgeführt wird.<br />

Recht jene Größe, die in den Anforderungsnormen<br />

je nach Nutzungsart der benachbarten<br />

Räume v<strong>org</strong>egeben ist. Dieser Ansatz ist deswegen<br />

vernünftig, da den Nutzern die Schalldämmung<br />

der einzelnen Bauteile nicht primär<br />

interessiert, die bauakustische Situation zwischen<br />

den Räumen im Gesamten jedoch sehr<br />

wohl.<br />

Der Planer muss, ausgehend von den Anforderungen,<br />

die einzelnen Komponenten Trennbauteil<br />

und flankierende Bauteile (z. B. Flurwand,<br />

Außenwand, Decke und Boden) hinsichtlich<br />

ihrer Schall-Längsleitungseigenschaften<br />

so dimensionieren, dass der geforderte<br />

Schallschutz zwischen den betrachteten Räumen<br />

erfüllt werden kann. Die für seine Berechnungen<br />

wesentlichen Kennwerte kann er aus<br />

entsprechenden Datenblättern der Systemhersteller<br />

entnehmen.<br />

SCHALLÜBERTRAGUNGSWEGE<br />

In ÖNORM B 3415 wird auf die Planung und<br />

Verarbeitung im Zusammenhang mit Gipsplattensystemen<br />

eingehend Bezug genommen. Der<br />

Planer wird explizit auf den genannten<br />

Umstand hingewiesen, dass die Schallübertragung<br />

zwischen benachbarten Räumen nicht nur<br />

über den Trennbauteil erfolgt, sondern auch<br />

über die Flankenbauteile. So heißt es „…Der<br />

Planer hat die Schallschutzeigenschaften von<br />

<strong>Trockenbau</strong>systemen zu beachten, um der Nutzung<br />

und den Planungsdetails des Gebäudes<br />

gerecht zu werden.“ Weiters wird angeführt<br />

„…Im Zuge der Planung ist auf die Verminderung<br />

des Schallschutzes durch Einbauteile oder<br />

Öffnungen zu achten.“ und „…In allen Fällen<br />

sind Nebenwege dort zu minimieren, wo direkte<br />

Schallübertragung über flankierende Bauteile<br />

oder sonstige Einbauteile die Gesamtschalldämmung<br />

beeinträchtigen kann.“<br />

ÖNORM B 3415 verlangt vom Auftragnehmer<br />

den Nachweis des geforderten Schalldämmwertes<br />

für die Wandkonstruktion<br />

1 2011 TROCKENBAU Journal<br />

anhand eines Prüfberichtes einer akkreditierten<br />

Prüf- oder Überwachungsstelle, wenn die<br />

Schalldämmwerte nicht aus den informativen<br />

Anhängen der ÖNORM B 8115-4 entnommen<br />

werden können. Hinsichtlich der Schalldämmkennwerte<br />

wird in diesem Zusammenhang<br />

eine Wandausführung verstanden, die<br />

einen Standardabstand der Ständer von<br />

62,5 cm, ohne Berücksichtigung von Durchdringungen,<br />

Wandverstärkungen und Anschlüssen,<br />

aufweist. Also exakt so, wie die Konstruktionen<br />

für die normgemäße Schalldämmprüfung<br />

im Prüfstand aufgebaut werden.<br />

Die Gipsplatten-Wandsystemhersteller müssen<br />

die versprochene Qualität mit ihren angebotenen<br />

Systemen liefern. Für das schallschutztechnische<br />

Funktionieren des Zusammenspiels<br />

aller Bauteile müssen der Planer mit<br />

der richtigen Systemauswahl und der Verarbeiter<br />

mit der entsprechenden Verarbeitungsqualität<br />

s<strong>org</strong>en.<br />

GENORMTE VERARBEITUNG<br />

Die Verarbeitungsqualität ist einerseits nach<br />

ÖNORM B 3415 v<strong>org</strong>egeben und andererseits<br />

gibt es auch entsprechende Verarbeitungsrichtlinien<br />

der Systemhersteller. Bei der<br />

Umsetzung der im Prüfstand ermittelten<br />

Schalldämmkennwerte auf die Baustellensituation<br />

muss dieser „genormte“ Mindestanspruch<br />

an die Verarbeitungsqualität vorausgesetzt<br />

werden. Wenn den Forderungen der<br />

Norm entsprochen wird und der Aufbau<br />

systemkonform erfolgt, dann kann das im<br />

Prüfstand festgestellte Schalldämmpotential<br />

auch auf der Baustelle umgesetzt werden.<br />

Eine Garantie, dass die auf der Baustelle<br />

errichteten Gewerke die versprochenen Eigenschaften<br />

auch aufweisen werden, kann nur<br />

dann zugesichert werden, wenn das gesamte<br />

System, so wie es auch geprüft worden ist,<br />

unter Berücksichtigung der geometrischen<br />

Gegebenheiten sowie der gegebenen Bedin-<br />

gungen hinsichtlich Schall-Längsleitung auf<br />

der Baustelle ausgeführt wird.<br />

Leichtbaukonstruktionen sind in systemtechnologischer<br />

Hinsicht intelligent eingesetzte<br />

Produkte, die einen qualifizierten Umgang<br />

bei Planung und Verarbeitung bedürfen. Die<br />

trockenbauspezifischen Details und Verarbeitungsrichtlinien<br />

sind aus den entsprechenden<br />

Produktdeklarationen und systembeschreibenden<br />

Unterlagen zu entnehmen. Den von Knauf<br />

und Rigips angebotenen Seminaren und Lehrgängen<br />

zur Schulung von Planern sowie des<br />

Verarbeitungspersonals kommt eine besondere<br />

Bedeutung zu, um die geforderte und mögliche<br />

Qualität auch in der praktischen Umsetzung<br />

sicherstellen zu können.<br />

LITERATURHINWEIS<br />

[1] Müllner, H., Humer, C.: Schallschutz im<br />

<strong>Trockenbau</strong>. In N. A. Fouad. (Hrsg.), Bauphysikkalender<br />

2009 (S. 437-467). Berlin: Ernst & Sohn, 2009<br />

[2] F. Bruckmayer, F., Lang, J.: Richtlinien für die<br />

Anwendung wirtschaftlicher Schallschutzmaßnahmen<br />

im Wohnungsbau als Vorbereitung für legislative<br />

Maßnahmen, Schriftenreihe der Forschungsgesellschaft<br />

für Wohnen, Bauen und Planen, Heft 55, 1974<br />

[3] Lang, J.: Normanforderungen – Schallschutz<br />

von Bauteilen oder Schallschutz zwischen Räumen?<br />

Proceedings DAGA Stuttgart 1985<br />

Normen:<br />

ÖNORM EN ISO 10140-1. (2010). Akustik - Messung<br />

der Schalldämmung von Bauteilen im Prüfstand -<br />

Teil 1: Anwendungsregeln für bestimmte Produkte.<br />

Wien: Austrian Standards<br />

ÖNORM EN ISO 10140-2. (2010). Akustik - Messung<br />

der Schalldämmung von Bauteilen im Prüfstand -<br />

Teil 2: Messung der Luftschalldämmung. Wien:<br />

Austrian Standards<br />

ÖNORM EN ISO 10140-4. (2010). Akustik - Messung<br />

der Schalldämmung von Gebäudeteilen im Prüfstand<br />

- Teil 4: Messverfahren und Anforderungen.<br />

Wien: Austrian Standards<br />

ÖNORM EN ISO 10140-5. (2010). Akustik - Messung<br />

der Schalldämmung von Bauteilen im Prüfstand -<br />

Teil 5: Anforderungen an Prüfstände und Prüfeinrichtungen.<br />

Wien: Austrian Standards<br />

ÖNORM B 3415. (2009). Gipsplatten und Gipsplattensysteme<br />

– Regeln für die Planung und Verarbeitung.<br />

Wien: Österreichisches Normungsinstitut.<br />

ÖNORM B 8115-4. (2003). Schallschutz und Raumakustik<br />

im Hochbau - Teil 4: Maßnahmen zur Erfüllung<br />

der schalltechnischen Anforderungen. Wien:<br />

Österreichisches Normungsinstitut.<br />

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