Baales et al
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Die Lenn<strong>et</strong>errasse »Barmer Baum« bei Hagen-Herbeck ist einer der wichtigsten Oberflächenfundplätze in Westf<strong>al</strong>en. Auf demheute durch die Autobahn A 46 und Erschließungsarbeiten gestörten Are<strong>al</strong> wurden Steinartefakte von der mittleren Altsteinzeitbis in die Jungsteinzeit sowie auch weitere Funde, die bis in das frühe Mittel<strong>al</strong>ter reichen, entdeckt. Foto von Albert Schäfer,1935 (Stadtarchiv Hagen).Vorfahre, der Homo [sapiens] sapiens. Wie in den vergangenen Jahren die Untersuchung von DNA(gen<strong>et</strong>ische Erbinformation) aus den Überresten von Neandert<strong>al</strong>ern gezeigt hat, gibt es zwar einigegen<strong>et</strong>ische Unterschiede zwischen uns und dem Neandert<strong>al</strong>er. Jüngste Untersuchungen haben dannaber deutlich gemacht, dass durch Vermischungen sehr wohl zeugungsfähige Nachkommen zwischenmodernem Menschen und Neandert<strong>al</strong>er entstanden, dies aber wohl ausschließlich vor <strong>et</strong>wa100.000 Jahren im Nahen Osten, wo der moderne Mensch erstm<strong>al</strong>s außerh<strong>al</strong>b Afrikas erschienenist. Später sei es – so die ersten Ergebnisse der Gen<strong>et</strong>iker des Max-Planck-Instituts für evolutionäreAnthropologie in Leipzig im Mai 2010 – dann wohl zu keinen weiteren nennenswerten Vermischungenuntereinander mehr gekommen. Doch auch hier befind<strong>et</strong> sich die Forschung st<strong>et</strong>s im Fluss, so dassdie eine oder andere Auffassung bestätigt, ergänzt oder korrigiert werden könnte.Warum der Neandert<strong>al</strong>er dann aber von unserem Plan<strong>et</strong>en verschwunden ist, wird in der Forschungseit mehreren Jahren heftig und kontrovers diskutiert. Einigkeit besteht jedenf<strong>al</strong>ls darüber,dass es ihn nicht mehr gibt, und l<strong>et</strong>ztlich wird auch der eingewanderte moderne Mensch ursächlichdafür mitverantwortlich gewesen sein. Aus der Frühzeit des Homo [sapiens] sapiens in der jüngerenAltsteinzeit (Jungp<strong>al</strong>äolithikum) sind in Westf<strong>al</strong>en nur sehr wenige Funde bekannt. Einige in typischerWeise bearbeit<strong>et</strong>e Steingeräte aus der B<strong>al</strong>ver Höhle können in das so genannte Aurignacieneingeordn<strong>et</strong> werden und sind somit rund 40.000 Jahre <strong>al</strong>t. Auch eine Waffenspitze aus Datteln (KreisRecklinghausen) mag in diese Zeit gehören oder aber auch <strong>et</strong>wa 10.000 Jahre jünger sein und in dasGrav<strong>et</strong>tien datieren. Anders <strong>al</strong>s in anderen Regionen Deutschlands, wie <strong>et</strong>wa auf der höhlenreichenSchwäbischen Alb (dort wurden auch Kunstgegenstände aus dieser Zeit entdeckt), ist unsere Kenntnisüber die frühen Abschnitte der jüngeren Altsteinzeit in Westf<strong>al</strong>en spärlich, was nicht zul<strong>et</strong>zt auch an– 51 –