10.07.2015 Aufrufe

20 000 Soldaten kämpfen gegen die Fluten - Foeg.de

20 000 Soldaten kämpfen gegen die Fluten - Foeg.de

20 000 Soldaten kämpfen gegen die Fluten - Foeg.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Magazin <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s www.dbwv.<strong>de</strong> 7/<strong>20</strong>13EinsatzVerwun<strong>de</strong>te ausvor<strong>de</strong>rster LiniebergenBeihilfeVerband erkämpftSoforterstattungHochwasser<strong>20</strong> <strong>000</strong> <strong>Soldaten</strong>kämpfen <strong>gegen</strong><strong>die</strong> <strong>Fluten</strong>Aktionsbündnis Hochwasserhilfe <strong>20</strong>13gegrün<strong>de</strong>t – Spen<strong>de</strong>n Sie!Kto.: 500 500,BLZ 380 601 86


Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>131Oberst Ulrich Kirsch,Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sZur SacheWir haben am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>nMeine lieben Kameradinnen undKamera<strong>de</strong>n, liebe Leserinnen und Leser,es ist eine außergewöhnliche Zeit für <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr.Ihre ansonsten eher magere medialeBeachtung hat sich in eine zeitweise nahezuskurrile Züge annehmen<strong>de</strong> Omnipräsenz gewan<strong>de</strong>lt.Es sind <strong>die</strong> Katastrophen <strong>die</strong>ser Zeit, <strong>die</strong> <strong>die</strong>Bun<strong>de</strong>swehr ganz oben auf <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nagendaspülen: Politische Drohnen-Desaster und natürlicheFlut-Katastrophen. Um <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrselbst geht es dabei kaum.Die „Drohne“ hat sich <strong>die</strong> Jury <strong>de</strong>r alljährlichenKür zum „Unwort <strong>de</strong>s Jahres“ vielleichtschon als heißen Kandidaten vorgemerkt. Für <strong>die</strong>Menschen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr steht <strong>die</strong>ses Wortvor allem für ein großes Wirrwarr. Abgesehendavon, dass uns nun möglicherweise weiterhineine wichtige militärische Fähigkeit fehlen wird,irritieren das leichtfertige Vermischen von <strong>de</strong>nDrohnenfähigkeiten „Kampf“ und „Aufklä -rung“ in Politik und Me<strong>die</strong>n, <strong>die</strong> Re<strong>de</strong> von „Fehlerkultur“bei gleichzeitiger Fehlerabweisungund schließlich <strong>die</strong> Frage, worum es in <strong>die</strong>semDebakel nun eigentlich wirklich geht: um einevon Sachlichkeit geprägte Aufarbeitung <strong>de</strong>sganzen Vorgangs und <strong>de</strong>s Beschaffungswesensüberhaupt o<strong>de</strong>r um politischen und medialenEhrgeiz, sich das Geweih eines zu erlegen<strong>de</strong>nPolitikers an <strong>die</strong> Wand zu hängen.Ärgerlich ist, dass <strong>die</strong> Menschen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehram En<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n haben wer<strong>de</strong>n.Zukünftig wird es noch komplizierter sein, auchfür <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehrVerband als Vertreter <strong>de</strong>rInteressen <strong>de</strong>r Menschen in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,<strong>de</strong>m Finanzminister und <strong>de</strong>m Haushaltsausschuss<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages dringend notwendigesGeld für Investitionen in das Personal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehraus <strong>de</strong>n Rippen zu leiern.Ich zähle auf <strong>de</strong>n Untersuchungsausschuss<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages und <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sminister <strong>de</strong>rVerteidigung, gemeinsam <strong>die</strong> Affäre so aufzuarbeiten,dass <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>rGewinner ist – und nicht <strong>de</strong>r eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>reWahlkampf-Ringer.✶✶✶✶✶Und dann <strong>die</strong> Flut. Bis zu <strong>20</strong> <strong>000</strong> Kameradinnenund Kamera<strong>de</strong>n stan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n Menschen in<strong>de</strong>n vom Hochwasser betroffenen Regionen zurSeite. Eindrucksvoll hat <strong>die</strong> einsatzorientierte„Neuausrichtungs-Bun<strong>de</strong>swehr“ unter Beweisgestellt, dass sie im Katastrophenfall auchzuhause bereit steht. Bei vielen Mitbürgerinnenund Mitbürgern – und lei<strong>de</strong>r auch so manchenpolitischen Verantwortungsträgern im Lan<strong>de</strong> –ist allerdings erst jetzt angekommen, dass es keineWehrpflicht mehr gibt. Je<strong>de</strong> Soldatin undje<strong>de</strong>r Soldat <strong>de</strong>r Freiwilligenarmee Bun<strong>de</strong>swehr,<strong>de</strong>r Sandsäcke füllt, Menschen rettet o<strong>de</strong>r durch<strong>die</strong> <strong>Fluten</strong> transportiert, fehlt <strong>de</strong>n Streitkräftenbei <strong>de</strong>r Vor- und Nachbereitung und Begleitungihrer Einsätze in aller Welt. Klar ist: Der Kampf<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Flut ist für unsere Kameradinnen undKamera<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> durch Neuausrichtung und Einsatzohnehin hoch belastet sind, eine zusätzlicheAnstrengung. Aber <strong>die</strong>se nehmen sie für <strong>die</strong>Menschen in unserem Lan<strong>de</strong> gerne auf sich.Mit <strong>de</strong>n schmerzhaften Folgen <strong>de</strong>r Flut wer<strong>de</strong>nsich tausen<strong>de</strong> Menschen in unserem Lan<strong>de</strong>noch lange herumschlagen müssen – auchAngehörige <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und ihre Familien.Deshalb freue ich mich sehr über das Zustan<strong>de</strong>kommen<strong>de</strong>r „Aktionsgemeinschaft Hochwasserhilfe<strong>20</strong>13“, zu <strong>de</strong>r sich unsere Heinz-Volland-Stiftungmit an<strong>de</strong>ren Organisationen zusammengeschlossenhat. Ich bitte Sie: Zeigen SieSolidarität! Je<strong>de</strong> Spen<strong>de</strong> hilft! Mehr zur Aktionin <strong>die</strong>sem Verbandsmagazin (Seite 10) und aufunserer Homepage.✶✶✶✶✶Ihre Solidarität haben bereits fast 45 <strong>000</strong>Mitglie<strong>de</strong>r unseres Verban<strong>de</strong>s unter Beweisgestellt, in<strong>de</strong>m sie sich an unserer Postkartenaktion<strong>gegen</strong> <strong>de</strong>n Skandal <strong>de</strong>r unzumutbar langenBeihilfebearbeitungszeiten beteiligt haben.Dank <strong>die</strong>ser klaren Unmutsbezeugung <strong>gegen</strong><strong>die</strong>ses Reformversagen sind <strong>die</strong> Dinge in Bewegunggeraten! Der so erzeugte Druck, gepaartmit vielen <strong>de</strong>utlichen Briefen aus unserer Mitgliedschaftan <strong>die</strong> Politik und meinenGesprächen mit <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sminister <strong>de</strong>r Verteidigung,hat gewirkt: Thomas <strong>de</strong> Maizière hat<strong>gegen</strong>über <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>swehrVerband seineAbsicht bekun<strong>de</strong>t, alle beantragten Beihilfeleistungenohne Einzelfallprüfung, aber „unter Vorbehalt“zu erstatten. Mehr zu <strong>die</strong>sem Verbands -erfolg in einer so ärgerlichen wie überflüssigenAngelegenheit lesen Sie in <strong>die</strong>sem Magazin aufSeite 4.Und wie<strong>de</strong>r hat sich gezeigt: Wenn wirzusammenhalten und unsere Kräfte bün<strong>de</strong>ln,erkämpfen wir gemeinsam Erfolge für <strong>die</strong> Menschen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr! Der Dank <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>sgilt allen, <strong>die</strong> sich beteiligt haben!Wenn Sie <strong>die</strong>se Ausgabe <strong>de</strong>s Verbandsmagazinsin <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n halten, sind <strong>die</strong> Ergebnisse<strong>de</strong>r Befragung von militärischem und zivilemFührungspersonal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, <strong>die</strong> <strong>die</strong> TUChemnitz im Auftrag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sin einer zweiten Run<strong>de</strong> durchgeführt hat, für Sieauf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s abrufbar.Bei uns geht es um <strong>die</strong> Menschen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr!Mit kameradschaftlichen Grüßen


2 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13AktuellFoto: dpaWüstner: Politische Dimension im FokusVerbandsvize unterwegs mit <strong>de</strong>m Verteidigungsminister in AfghanistanBerlin. Der stellvertreten<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s,OberstleutnantKrauss-MaffeiWegmann übergibt1<strong>000</strong>. Dingo an <strong>die</strong>Bun<strong>de</strong>swehrMünchen. Der Chef <strong>de</strong>sRüstungskonzerns Krauss-MaffeiWegmann (KMW), FrankHaun, hat <strong>die</strong> Wehrindustrie<strong>gegen</strong> Kritik verteidigt. „Unsereganze Branche hat sich tiefgreifendgewan<strong>de</strong>lt“, sagte Haun bei<strong>de</strong>r Übergabe <strong>de</strong>s 1<strong>000</strong>. Patrouillenwagensvom Typ Dingo an <strong>die</strong>Bun<strong>de</strong>swehr am <strong>20</strong>. Juni in München.„Der größte Teil unsererAufwendungen für Forschungund Entwicklung geht in <strong>die</strong>Schutztechnologie.“ Mit <strong>de</strong>r„landläufigen Vorstellung voneiner Waffenschmie<strong>de</strong>“ habeKMW nur noch wenig zu tun.Die Bun<strong>de</strong>sregierung undKMW waren zuletzt wegen <strong>de</strong>sVerkaufs von 62 KampfpanzernLeopard 2 an das Emirat Katar in<strong>die</strong> Kritik geraten. Den Gesamtwert<strong>de</strong>s Auftrags beziffertKMW mit rund 1,8 Milliar<strong>de</strong>nEuro. Der Dingo <strong>die</strong>nt vor allemals Patrouillen-Fahrzeug undbietet im Regelfall Platz fürsechs <strong>Soldaten</strong>. Das gepanzerteTransportfahrzeug ist seit 13Jahren in 16 unterschiedlichenVarianten bei <strong>de</strong>r Armee im Einsatzund war bei vielen Aus -landseinsätzen dabei. dpaFoto: dpaAndré Wüstner, begleitet VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizièreauf einer mehrtägigen Reise nachIm Einsatzland angekommen: Minister Thomas <strong>de</strong> Maizière mit <strong>de</strong>mKomman<strong>de</strong>ur Regionalkommando Nord, Generalmajor Jörg Vollmer(r.) und DBwV-Vize Oberstleutnant André Wüstner.„WAZ“: Immer weniger mel<strong>de</strong>n sichfreiwillig zur Bun<strong>de</strong>swehrZwei Jahre nach Einführung <strong>de</strong>s freiwilligen Wehr<strong>die</strong>nstes in Deutschland ist <strong>die</strong> Zahl<strong>de</strong>r Freiwilligen nach einem Zeitungsbericht auf ein Rekordtief gestürzt.Afghanistan. Bei seinen Aufenthaltenim Bereich <strong>de</strong>r RegionalkommandosNord und West geht es <strong>de</strong>mVerbands-Vize sowohl um <strong>die</strong> Situation<strong>de</strong>s Einsatzkontingents als auchum <strong>die</strong> politische Dimension.Wüstner: „An<strong>de</strong>rthalb Jahre vor<strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r ISAF-Mission ist <strong>de</strong>rZeitpunkt günstig, um zu prüfen,inwieweit <strong>die</strong> Konzepte <strong>de</strong>sWestens aufgehen können.“ VorKurzem haben <strong>die</strong> afghanischenTruppen offiziell im ganzen Land<strong>die</strong> Sicherheitsverantwortung übernommen.Neben <strong>de</strong>r aktuellen Sicherheitslageund <strong>de</strong>r Frage nach <strong>de</strong>mStand <strong>de</strong>r Planungen für <strong>die</strong> zukünftigeAusbildungs-, Beratungs- undUnterstützungsmission „ResoluteSupport“ befasst sich OberstleutnantWüstner auch mit allen Aspekten<strong>de</strong>r mittlerweile laufen<strong>de</strong>nRückverlegung <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenMaterials in <strong>die</strong> Heimat. Zu<strong>de</strong>mgeht es um <strong>de</strong>n künftigen WegAfghanistans mit Blick auf <strong>de</strong>nersten Meilenstein: Die Präsi<strong>de</strong>ntschaftswahlen<strong>20</strong>14.Auch, wenn <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n suggerieren,<strong>die</strong> Sache in Afghanistan seigelaufen, gelte es, <strong>die</strong> Rückverlegungmit Blick auf <strong>die</strong> fragileSicherheitslage ohne massiveRückschläge zu meistern, sagteWüstner. „Das ist eine enorme Herausfor<strong>de</strong>rung,<strong>die</strong> unsere Frauenund Männer aktuell hervorragendmeistern.“Und noch eine Gelegenheit bietet<strong>die</strong> gemeinsame Reise: Viel Zeitzum Austausch. Wüstner: „Alles,was wir in Sachen Neuausrichtungdurchaus auch kritisch zu besprechenhaben, kann auch besprochenwer<strong>de</strong>n. In aller Ausführlichkeit!“Die Zahl <strong>de</strong>rFreiwilligen, <strong>die</strong>als FWDL zurBun<strong>de</strong>swehrwollen, sinkt<strong>de</strong>rzeit rapi<strong>de</strong>.Berlin. Zwei Jahre nach Einführung<strong>de</strong>s freiwilligen Wehr<strong>die</strong>nstesin Deutschland ist <strong>die</strong> Zahl <strong>de</strong>rFreiwilligen nach einem Zeitungsberichtauf ein Rekordtief gestürzt.Nur 615 freiwillig Wehr<strong>die</strong>nstleisten<strong>de</strong>hätten im laufen<strong>de</strong>nQuartal ihren Dienst angetreten,berichtet <strong>die</strong> „West<strong>de</strong>utsche AllgemeineZeitung“ unter Berufung aufZahlen <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverteidigungsministeriums.Das seien 60 Prozentweniger als im vergleichbaren Zeitraum<strong>de</strong>s Vorjahres. Der bisherigeRekord stamme von Oktober <strong>20</strong>11mit damals 4458 Neueinsteigern.Dem Bericht zufolge nimmt dasVerteidigungsministerium <strong>die</strong> Entwicklunggelassen. „Wir habenmehr Bewerber als wir brauchen“,sei aus <strong>de</strong>m Ministerium zu hören.Derzeit gebe es rund 10 500 Freiwillige.Für eine Analyse, warum esaktuell so wenige seien, sei es zufrüh. Das zweite Quartal sei in <strong>die</strong>serHinsicht stets „schwach“. FreiwilligWehr<strong>die</strong>nstleisten<strong>de</strong> könnensich für 7 bis 23 Monate verpflichten.Nach jüngsten Zahlen <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriumssteigen biszu 30 Prozent <strong>de</strong>r Freiwilligenwährend <strong>de</strong>r sechsmonatigen Probezeitwie<strong>de</strong>r aus. VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière(CDU) hatte mit <strong>de</strong>m Aussetzen <strong>de</strong>rWehrpflicht im Juli <strong>20</strong>11 als Ziel5<strong>000</strong> bis 15 <strong>000</strong> Freiwillige ausgegeben.■


ImpressumISSN <strong>000</strong>7-5949Herausgeber:Deutscher Bun<strong>de</strong>swehrVerband e.V.Südstraße 123, 53175 Bonn,Tel.:(0228) 3823-0Oberst Ulrich Kirsch,Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rJan Meyer, Leiter Presse- undÖffentlichkeitsarbeitRedaktion:Südstraße 123, 53175 Bonn,Fax: (0228) 38 23-219Internet: http://www.dbwv.<strong>de</strong>,E-Mail: presse@dbwv.<strong>de</strong>Die Redaktion übernimmt keineHaftung für unverlangt eingesandteManuskripte, Fotos und Illustrationen.Es entsteht kein Anspruchauf Honorierung und Rücksendung.Chefredakteur:Frank Henning (verantwortlich)Stellvertreten<strong>de</strong>r Chefredakteur:Yann BombekeRedakteurin:Christine HepnerLektorat: Jörg-Thomas FödischLayout: Rainer Roßbach,freier MitarbeiterRedaktionsassistentin:Babette NürnbergTel.: (0228) 3823-212/213Alle mit vollem Namen o<strong>de</strong>rNamenszeichen versehenen Arti -kel stellen nicht unbedingt <strong>die</strong>Meinung <strong>de</strong>r Redaktion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>sDBwV dar. Postbezug 30 Eurojährlich, zzgl. Zustellgebühr. FürMitglie<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Bezug im Mitgliedsbeitragenthalten.Herstellung/Anzeigenverwaltung:Gebr. Lensing GmbH & Co. KG,Postfach 1050 51, 44047 Dortmund,Tel.: (0231) 9059-0Anzeigen:Frank Henke (verantwortlich)IVWund Sabine Bahr-Sarnes,Tel.: (0231) 9059-6421,Fax: (0231) 9059-8605,E-Mail: sabine.bahr-sarnes@mdhl.<strong>de</strong>Anzeigen und Beilagen in <strong>die</strong>serZeitschrift sind nicht als Empfehlung<strong>de</strong>s DBwV anzusehen.Anzeigenschluss ist jeweils <strong>de</strong>r5. eines Vor monats. Es gilt <strong>de</strong>rzeit<strong>die</strong> Anzeigen preisliste Nr. 42.RedaktionsschlussAugust-Ausgabe:Montag, 8. Juli <strong>20</strong>13Foto: BombekeVerbandspolitikZur Sache: Wir haben am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>n 1Beihilfe: Minister hat endlich ein Einsehen 4Aktionsbündnis: Mit starken Partnern fürNotlei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> 10Lan<strong>de</strong>sversammlung I: Gemeinschaftswerk einesstarken Lan<strong>de</strong>sverbands 12Lan<strong>de</strong>sversammlung II: Steilvorlage aus <strong>de</strong>mWesten 14Kompaniefeldwebel: DBwV an <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>r Spieße 16Teilstreitkräfte/OrganisationsbereicheHeer: Vorsitzen<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Inspekteur in Afghanistan 24Luftwaffe: Aus Fehlern sollte man lernen 30Sanitäts<strong>die</strong>nst: Syrische Patienten imMe<strong>de</strong>vac-Airbus 34Marine: Führungswechsel bei Nato-Verbän<strong>de</strong>n 37Streitkräftebasis: Amt für Geoinformationswesenund -<strong>die</strong>nst feiert run<strong>de</strong>s Jubiläum 38Rund um <strong>de</strong>n BundBerufsför<strong>de</strong>rung: Tag <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>miker 45Berufsför<strong>de</strong>rung: Ein Berater berichtet 47Berichte/ReportagenHochwasser: Zehntausen<strong>de</strong> <strong>Soldaten</strong> kämpfen<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> <strong>Fluten</strong> 6Celler Trialog: Diskussionen über Drohnen 18Vertrauenspersonen/PersonalräteUrteil: Zur Meinungsfreiheit im Berufsleben 55Zivile Beschäftigte: Im DBwV gut aufgestellt 57Versorgung und EhemaligeBezüge: Die neuen Versorgungstabellen 41DBwV regionalAus <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>n 65JustitiaUrteil: Abrechnungen manipuliert – <strong>de</strong>gra<strong>die</strong>rt 62Inhalt Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 3AuslandseinsatzInhaltBasis<strong>de</strong>mokratieWas „Piraten“ und an<strong>de</strong>re versuchen,ist beim DBwV bereits Realität:Auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sversammlungenOst und West berieten <strong>die</strong>Delegierten aus <strong>de</strong>n Kameradschaftenüber <strong>die</strong> politischen Aufgaben<strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Jahre. Sosieht Basis-Beteiligung aus.Ab Seite 12Patriot-Einsatz: Nah am Krieg 21Treffen: Anerkennung für Frie<strong>de</strong>nsschützer 22Interview: Forward Air Me<strong>de</strong>vac mit eigenen Kräften 27FöG-NewsRechtsschutz: Mit ARAG auf <strong>de</strong>r sicheren Seite 76Freizeit: In <strong>de</strong>n Traumurlaub mit JUST AWAY 77Neuwagen: Vermittlungsportal startet gut 78Personalia/Ge<strong>de</strong>nkenGe<strong>de</strong>nken 74Ehrungen und Auszeichnungen 75LeserforumBriefe an <strong>die</strong> Redaktion 53AnsprechpartnerAuslandseinsatz 29Verband intern 64MagazinInhalt/Impressum 3Freizeit & Multimedia: Fernweh von <strong>de</strong>rLitfaßsäule 84Kino: Ein Sozialmärchen, herrlich unmoralisch 86Auto: Suzuki Grand Vitara X30 87Rätsel 88Ohne Bun<strong>de</strong>swehr geht es eben auch daheim nicht: Rund <strong>20</strong><strong>000</strong><strong>Soldaten</strong> kämpften von Deggendorf bis Lauenburg <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> <strong>Fluten</strong>.Wir waren in <strong>de</strong>n Hochwassergebieten. Seite 6(Foto: Bombeke).


4 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13VerbandspolitikBeihilfebearbeitung: Der Minister hat endlich ein Einsehen„Jetzt reicht's!“ Mit <strong>die</strong>sem schlanken Satz haben seit Anfang Mai fast 45 <strong>000</strong> Betroffene ihrem Ärger über <strong>die</strong> schleppen<strong>de</strong>Beihilfebearbeitung Luft gemacht und sich an <strong>de</strong>r Protestkartenaktion <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sbeteiligt. Und jetzt hat <strong>de</strong>r Minister endlich ein Einsehen ...Wegen <strong>de</strong>r überlangen Beihilfebearbeitungszeitenseit mehr als einem Jahr hat<strong>de</strong>r Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerbandAnfang Mai <strong>die</strong> Protestkartenaktion „Jetztreicht's!“ ins Leben gerufen. Zum Stichtag, <strong>de</strong>m14. Juni <strong>20</strong>13, haben <strong>de</strong>n Verband annähernd45<strong>000</strong> Protestkarten von Betroffenen erreicht.Mit <strong>die</strong>sem Pfund unter <strong>de</strong>m Arm kam <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> am 14. Juni <strong>20</strong>13 zu einemGespräch mit Bun<strong>de</strong>sverteidiungsminister <strong>de</strong>Maizière zusammen, um das <strong>die</strong>ser kurzfristiggebeten hatte – sicher nicht zufällig am Tag <strong>de</strong>s„Einsen<strong>de</strong>schlusses“ <strong>de</strong>r Protestkartenaktion.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> zeichnete <strong>de</strong>m Ministerein ungeschöntes Bild <strong>de</strong>r Lage und for<strong>de</strong>rte ihnerneut mit Nachdruck zu einem dringend notwendigen„Befreiungsschlag“ auf. Einen sol-„Ohne <strong>de</strong>n DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband wäre hierüberhaupt nichts passiert.“Ulrich Kirsch, Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rchen hatte er bereits Anfang Februar in seinemoffenen Brief vorgeschlagen: <strong>die</strong> vorübergehendungeprüfte Auszahlung (abschlagsweise) <strong>de</strong>rbeantragten Beihilfeleistungen. Nur so könne <strong>die</strong>entstan<strong>de</strong>ne Bugwelle von mehr als 50 <strong>000</strong> offenenAnträgen effektiv beseitigt wer<strong>de</strong>n. Nur sowür<strong>de</strong> vielen Antragstellern sofort aus einerunverschul<strong>de</strong>ten finanziellen Notlage geholfen.Und nur so könne <strong>de</strong>r unmenschliche Druck von<strong>de</strong>n Kolleginnen und Kollegen in <strong>de</strong>n Beihilfestellengenommen wer<strong>de</strong>n.Dass sich <strong>de</strong>r Ressortchef endlich vomHandlungsbedarf überzeugen ließ, zeigte sichbereits kurz darauf. Einen Tag vor <strong>de</strong>m Redaktionsschluss<strong>die</strong>ser Ausgabe <strong>de</strong>s Verbandsmagazinsging seine Antwort ein. Zwar listet auch <strong>de</strong>rMinister erneut eine ganze Seite lang <strong>die</strong> bereitsergriffenen Maßnahmen auf (siehe auch <strong>die</strong>Kolumne auf Seite 40), er räumt aber gleichzeitigein, dass <strong>die</strong>se für eine kurzfristige Reduzierung<strong>de</strong>r Bearbeitungszeiten nicht ausreichen. Erbeabsichtige <strong>de</strong>shalb, „<strong>die</strong> beantragten Beihilfeleistungenzeitlich befristet ohne aufwändigeEinzelfallprüfung unter Vorbehalt zu erstatten“und erst im Nachgang endgültig festzusetzen. Ergehe davon aus, dass <strong>die</strong>s „nachhaltige Wirkung“zeigen und „innerhalb von zwei bis drei Monatenim Verbund mit <strong>de</strong>n übrigen Maßnahmen“eine Rückkehr zu maximal 15 ArbeitstagenBearbeitungszeit ermöglichen wer<strong>de</strong>.Diese Maßnahme hilft <strong>de</strong>n Betroffenen unmittelbar,sie entlastet das Personal in <strong>de</strong>n Wehrbereichsverwaltungenund befreit außer<strong>de</strong>m <strong>die</strong> vielkritisierte Ausglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r PersonalabrechnungBitte richten Sie Ihre Beihilfe- und Kin<strong>de</strong>rgeldanträgeab <strong>de</strong>m 1. Juli <strong>20</strong>13 an folgen<strong>de</strong> Anschriften:Für Ehemalige und HinterbliebeneFür <strong>die</strong> Beihilfestelle Für <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>sfamilien- Für <strong>die</strong> BeihilfestelleStuttgart kasse Stuttgart DüsseldorfBun<strong>de</strong>samt für zentrale Dienste Bun<strong>de</strong>samt für zentrale Dienste Bun<strong>de</strong>samt für zentrale Diensteund offene Vermögensfragen und offene Vermögensfragen und offene VermögensfragenDienstsitz Stuttgart Dienstsitz Stuttgart Dienstsitz DüsseldorfBeihilfestelle Stuttgart Bun<strong>de</strong>sfamilienkasse Beihilfestelle DüsseldorfPostfach 10 52 61 Postfach 10 52 61 Postfach 30 10 5470045 Stuttgart 70045 Stuttgart 40410 DüsseldorfHeilbronner Straße 186 Heilbronner Straße 186 Wilhelm-Raabe-Straße 46Für aktive BeschäftigteBesoldung, Entgelt, Beihilfe, Beihilfe, Besoldung, Entgelt, Beihilfe, Besoldung, EntgeltBun<strong>de</strong>sfamilienkasse Bun<strong>de</strong>sfamilienkasseEinigungsbedingteSon<strong>de</strong>raufgabenBun<strong>de</strong>sverwaltungsamt Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamt Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamtAußenstelle Wiesba<strong>de</strong>n Moltkering Außenstelle Strausberg Außenstelle StuttgartPostfach 5902 Postfach 1149 Post- und BesucheranschriftMoltkering 9 15331 Strausberg Heilbronner Str. 186Besucheranschrift Besucheranschrift 70191 StuttgartMoltkering 9 Prötzeler Chaussee 2565189 Wiesba<strong>de</strong>n 15344 StrausbergEntgelt, Besoldung Beihilfe, Besoldung, Entgelt,Bun<strong>de</strong>sfamilienkasseBun<strong>de</strong>sfamilienkasseBun<strong>de</strong>sverwaltungsamt Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamt Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamtAußenstelle Kiel Feldstraße Außenstelle Kiel Rostocker Str. Außenstelle MünchenPost- und Besucheranschrift Post- und Besucheranschrift 80632 MünchenFeldstraße 234 Rostocker Str. 18-<strong>20</strong> Besucheranschrift24106 Kiel 24106 Kiel Dachauer Str. 12880637 MünchenBeihilfe, Besoldung, Entgelt, Beihilfe, Besoldung, EntgeltBun<strong>de</strong>sfamilienkasse Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamtBun<strong>de</strong>sverwaltungsamt Außenstelle DüsseldorfAußenstelle Hannover Postfach 301054Post- und Besucheranschrift 40410 DüsseldorfHans-Böckler-Allee 16 Besucheranschrift30173 Hannover Wilhelm-Raabe-Str. 4640470 Düsseldorfzum 1. Juli <strong>20</strong>13 (siehe Info-Kasten auf <strong>die</strong>ser Seite)von einer schweren Hypothek. Eine kluge Entscheidungalso. Spät zwar und auch nur unter <strong>de</strong>merheblichen Druck <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s, aber klug. Unddas ist anzuerkennen.Zur Wahrheit gehört aber auch, dass <strong>die</strong> Ministerialbürokratieerst noch beweisen muss, ob siewillens und in <strong>de</strong>r Lage ist, <strong>de</strong>r Zusage <strong>de</strong>s MinistersGeltung zu verschaffen. Und auch zum Verfahrensind noch manche Fragen offen, insbeson<strong>de</strong>re imHinblick auf <strong>die</strong> „Vorbehaltlichkeit“ <strong>de</strong>r angekündigtenErstattungen. Schließlich wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Einzelheitennoch zwischen <strong>de</strong>n Ressorts abzustimmensein. Für Jubel ist es daher noch zu früh.HinweisBeihilfeleistungen, <strong>die</strong> ungeprüftund ausdrücklich „vorbehaltlicheiner endgültigenBescheidung“ ausgezahlt wer<strong>de</strong>n,können ganz o<strong>de</strong>r teilweisezurückgefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.Deswegen ist je<strong>de</strong>r Einzelnegefor<strong>de</strong>rt, verantwortlich mit <strong>de</strong>n empfangenenGel<strong>de</strong>rn umzugehen und für eine mögliche(teilweise) Rückfor<strong>de</strong>rung Vorsorge zu treffen.Und doch ist <strong>die</strong>se Entwicklung bereits jetzt eingroßer Erfolg, <strong>de</strong>r ohne <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s und seiner Mitglie<strong>de</strong>rnicht möglich gewesen wäre. ■Über <strong>die</strong> weitere Entwicklung wer<strong>de</strong>n wirlaufend online unter www.dbwv.<strong>de</strong> berichten.Aktuelle Informationen sind ausschließlichdort verfügbar.


Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>135Notizen aus <strong>de</strong>r HauptstadtDie Chefs waren sich einig in ihrerAnerkennung: Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<strong>de</strong>r Reservisten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,Ro<strong>de</strong>rich Kiesewetter, und <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>s, Oberst Ulrich Kirsch, haben beieinem gemeinsamen Treffen <strong>de</strong>n <strong>Soldaten</strong> undReservisten, <strong>die</strong> sich am Kampf <strong>gegen</strong> dasHochwasser beteiligt haben, höchstes Lobausgesprochen: „Sie sind unverzichtbar imKampf <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Flut!“Bei <strong>de</strong>m Spritzentreffen im Paul-Löbe-Haus <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages erörtertenVertreter bei<strong>de</strong>r Organisationen <strong>die</strong> Möglichkeiteneiner engeren Zusammenarbeit in <strong>de</strong>rZukunft. Oberst Kirsch: „Wir sind Kamera<strong>de</strong>n.Das eint Aktive und Reservisten. Ro<strong>de</strong>richKiesewetter: „Die längste Zeit <strong>de</strong>sLebens ist <strong>de</strong>r Soldat Reservist. Die Zusam-Warum interessiert sich kaumjemand für Frie<strong>de</strong>nsschützer?Jan Meyer,HerausgeberFoto: HepnerDie Delegation<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sbeim Spitzentreffenim Paul-Löbe-Haus.Verbandschef Oberst Ulrich Kirsch und <strong>de</strong>rPräsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Reservistenverban<strong>de</strong>s,Ro<strong>de</strong>rich Kiesewetter, sprachen überengere Zusammenarbeit.menarbeit unserer Verbän<strong>de</strong> kann daher garnicht eng genug sein.✶✶✶✶✶Normalerweise schreibe ich hier nicht zweimalhintereinan<strong>de</strong>r über dasselbe Thema. Aberjetzt komme ich nicht umhin, eine Ausnahmezu machen. Im Juni-Heft stand an <strong>die</strong>ser Stelle<strong>die</strong> Geschichte von drei Schulen, <strong>die</strong> mit <strong>de</strong>n„Aachener Frie<strong>de</strong>nspreis“ ausgezeichnetwer<strong>de</strong>n sollen, weil sie Besuche von Jugendoffizierenverbieten. In <strong>de</strong>r Zwischenzeit hat<strong>die</strong> Angelegenheit eine unerwartete Wendunggenommen: Die Rektorin einer <strong>de</strong>r betroffenenSchulen hat sich zu Wort gemel<strong>de</strong>t. AlexandraHaussmann, Leiterin <strong>de</strong>r DüsseldorferHulda-Pankok-Gesamtschule, lehnt <strong>die</strong> Auszeichnungab: „Wir wollen <strong>de</strong>n Preis ganzeinfach nicht und lassen uns nicht für politischeStatements missbrauchen.“ Ein wirksamesVerbot <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r SchuleVeranstaltung, <strong>die</strong>ser „Tag <strong>de</strong>s Peacekeepers<strong>20</strong>13“ (siehe auch Seite 22). Alle drei zuständigenBun<strong>de</strong>sminister – Außenminister GuidoWesterwelle, Verteidigungsminister Thomas<strong>de</strong> Maizière und Innenminister Hans-PeterFriedrich – würdigten gemeinsam <strong>de</strong>n Einsatzaller <strong>de</strong>utschen Teilnehmer an Frie<strong>de</strong>nsmissionen– <strong>die</strong> in Uniform genauso wie <strong>die</strong> in Zivil.Scha<strong>de</strong>, dass <strong>die</strong>ser so be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Terminoffenbar nur so wenige Abgeordnete interessierhabees nicht gegeben. In einem Brief schreibt sie:„Aktive Frie<strong>de</strong>nserziehung, wie wir sie unteran<strong>de</strong>rem im Hinblick auf unsere Namensgeberinan unserer Schule betreiben, umfasst auch <strong>die</strong>Auseinan<strong>de</strong>rsetzung <strong>de</strong>r Schüler mit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrals verfassungsmäßig verankertem Teil <strong>de</strong>rstaatlichen Exekutive. Hierzu kann <strong>de</strong>r Dialogmit <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, wenn im Unterricht entsprechend<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n rechtlichen Vorgabeneingebun<strong>de</strong>n, pädagogisch sinnvoll sein.“Klare Worte. Und was sagt <strong>de</strong>r „AachenerFrie<strong>de</strong>nspreis e.V.?“ Der macht es sich ziemlicheinfach und hält an <strong>de</strong>r Schule als Preisträger fest.Vereinssprecherin Lea Hauser in <strong>de</strong>r „Welt“:„Das muss <strong>die</strong> Schule intern klären.“ OberstUlrich Kirsch kommentiert: „Das ist eine Posse!“✶✶✶✶✶Alle, <strong>die</strong> dabei gewesen sind, waren sich hinterhereinig: Es war eine historische, eine wichtigete. Winfried Nachtwei, Verteidigungs- undSicherheitsexperte und ehemaliger Grünen-Bun<strong>de</strong>stagsabgeordneter: „Wegen <strong>de</strong>r gleichzeitigenSitzungswoche und Ausschusssitzungenwar eine geringere Abgeordnetenpräsenzunvermeidlich. Dass aber we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Auswärtige,noch <strong>de</strong>r Verteidigungs- und Innenausschussmit ihren vielen Mitglie<strong>de</strong>rn für eine Min<strong>de</strong>strepräsentanzsorgten, dass auch kein Mitglied <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>stagspräsidiums zu<strong>gegen</strong> war, kann ichnicht nachvollziehen. Angesichts <strong>de</strong>r Mitverantwortung<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages für Auslands -einsätze ist das – gelin<strong>de</strong> gesagt – irritierend!“Sehr bedauerlich war auch das geringe Interesse<strong>de</strong>r Printme<strong>die</strong>n. Außer in <strong>de</strong>n Fachblätternkam <strong>de</strong>r „Tag <strong>de</strong>s Peacekeepers“ nur in <strong>de</strong>r„Welt“ vor. Da passen<strong>de</strong>rweise in einem Text mit<strong>de</strong>m Titel „Die Bun<strong>de</strong>swehr. Deutschlands ungeliebteArmee.“ Es wäre scha<strong>de</strong>, wenn <strong>die</strong> Autorendamit Recht hätten …


xx Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Hochwasser-EinsatzFotos: BombekeIm Kampf <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> FlutVon Yann BombekeMag<strong>de</strong>burg. Die Lage in Rothenseeist am 10. Juni dramatisch: Die meistenStraßen sind nicht mehr passierbar– <strong>die</strong> braune Brühe steht stellenweisehüfthoch in <strong>de</strong>m am Westufer<strong>de</strong>r Elbe gelegenen Stadtteil vonMag<strong>de</strong>burg. Auf <strong>de</strong>n Bürgersteigensind Sandsäcke aufgestapelt. Es sollverhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass das Wasserin <strong>die</strong> Gärten und in <strong>die</strong> Keller <strong>de</strong>rHäuser läuft. Oft ist <strong>de</strong>r Kampf vergebens:Die Elbe hat an <strong>die</strong>sem Sonntagmorgeneinen historischenHöchststand von 7,46 Meternerreicht. Der Druck ist so gewaltig,dass das Wasser in manchen Nebenstraßendas Tempo von Gebirgsbächenannimmt.Auf <strong>de</strong>m überfluteten August-Bebel-Damm ist ein surreales Verkehrschaosausgebrochen: Dort stauensich im Wasser Fahrzeuge <strong>de</strong>sTechnischen Hilfswerks, <strong>de</strong>r Polizeiund von Feuerwehren aus <strong>de</strong>mgesamten Bun<strong>de</strong>sgebiet. Und dazwischenbewegt sich eine Fülle vonRadfahrzeugen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr: 10-Tonner, Transportpanzer und großeGabelstapler, <strong>die</strong> schwere Sandsäckevon <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>fläche <strong>de</strong>r Lkw heben.An <strong>de</strong>r vierspurigen Straße in <strong>de</strong>rNähe <strong>de</strong>s Hafens liegt einer <strong>de</strong>r kritischstenBrennpunkte im Einsatzgebiet<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr an <strong>die</strong>sem Tag:Es ist ein Umspannwerk, das <strong>die</strong>Umgebung versorgt. „Wenn es vollläuft,dann sind 3<strong>000</strong>0 Haushalteohne Strom“, sagt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrsprecherAndré Sabzog. Zu<strong>de</strong>mist <strong>die</strong> Anlage unentbehrlich für <strong>die</strong>Stromversorgung einer Pumpstation,<strong>die</strong> das Abwasser <strong>de</strong>r Stadt in eineKläranlage beför<strong>de</strong>rt.Insgesamt 700 Soldatinnen und<strong>Soldaten</strong> haben <strong>de</strong>n Kampf <strong>gegen</strong> dasWasser in <strong>die</strong>sem Bereich aufgenommen,1500 sind es an <strong>die</strong>sem Tag inganz Mag<strong>de</strong>burg. Rund 1<strong>20</strong>0 Metervon <strong>de</strong>m Umspannwerk entfernt hat<strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr ihren Sammelpunktauf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> eines Autohändlersaufgebaut. Immer wie<strong>de</strong>r kommenGruppen von <strong>Soldaten</strong> auf <strong>de</strong>n Hofmarschiert – <strong>die</strong> Hosen klatschnass,<strong>die</strong> Stiefel voller Wasser. DieErschöpfung ist vielen anzusehen.Am Umspannwerk in Mag<strong>de</strong>burg-Rothensee: VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière und Sachsen-Anhalts Ministerpräsi<strong>de</strong>nt ReinerHaselhoff lassen sich von <strong>de</strong>n <strong>Soldaten</strong> <strong>die</strong> Situation schil<strong>de</strong>rn.„Nach spätestens vier Stun<strong>de</strong>n müssenwir <strong>die</strong> Leute aus <strong>de</strong>m Wasserholen, sonst haben <strong>die</strong> morgen keineFüße mehr“, sagt FregattenkapitänSabzog. Gummihosen und –stiefelfür tausen<strong>de</strong> <strong>Soldaten</strong> vorhalten kann<strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr nicht. Die <strong>Soldaten</strong>essen eine Kleinigkeit, rufen zu Hausean, können vielleicht ein paarStun<strong>de</strong>n schlafen – dann geht es wie<strong>de</strong>rins Wasser.Rudolf Matuschinski hätte sichauch nicht gedacht, dass sein ersterrichtiger Einsatz ihn nicht nachAfghanistan o<strong>de</strong>r ins Kosovo führt,son<strong>de</strong>rn in <strong>die</strong> Lan<strong>de</strong>shauptstadtSachsen-Anhalts. Der junge Hauptgefreite<strong>de</strong>r in Augustdorf stationierten3. Kompanie <strong>de</strong>s Logistikbataillons7 ist zwei Tage zuvor mit seinerEinheit in Mag<strong>de</strong>burg eingetroffen.„Wir waren Donnerstag noch auf<strong>de</strong>m Übungsplatz, als überraschend<strong>de</strong>r Marschbefehl kam. Da hieß es:Alle Kräfte mit Masse nach Sachsen-Anhalt“, sagt Matuschinski. Wie lange<strong>die</strong>ser Einsatz dauern wird, istnicht abzusehen. Alles kann nach viero<strong>de</strong>r fünf Tagen vorbei sein. Vielleichtaber erst nach zwei Wochen.„Wir wissen es nicht“, sagt Matuschinski.Der Tagesablauf <strong>de</strong>s Logistikerswird sich in <strong>de</strong>n nächsten Tagenkaum än<strong>de</strong>rn: Stun<strong>de</strong>nlang knietiefim Wasser stehen und Sandsäcke reichen.Gleiches gilt für <strong>die</strong> Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>s Panzergrena<strong>die</strong>rbataillons212 und <strong>de</strong>s Panzerbataillons<strong>20</strong>3 aus Augustdorf, <strong>die</strong>neben <strong>de</strong>m LogBtl 7 aus Unna inRothensee <strong>gegen</strong> das Wasser kämpfen.Es sind viele <strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong> Seitean Seite mit <strong>de</strong>n Einsatzkräften vonFeuerwehr, THW, Polizei sowie mitfreiwilligen Helfern versuchen <strong>die</strong>Flut einzudämmen. Aber es sindimmer noch zu wenige, fin<strong>de</strong>t Matuschinski.Neben jungen Frauen undMännern wie <strong>de</strong>m Hauptgefreitenaus Unna kämpfen auch ältere <strong>Soldaten</strong>um <strong>die</strong> Deiche zwischen Donauund Elbe. Für sie ist es schon <strong>de</strong>rzweite, manchmal dritte Einsatz ineiner „Jahrhun<strong>de</strong>rtflut“, mit <strong>de</strong>roffensichtlich alle zehn Jahre zurechnen ist.Für <strong>de</strong>n Nachmittag hat sich hoher


Hochwasser-EinsatzDie Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13xxBesuch angekündigt: VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière undSachsen-Anhalts Ministerpräsi<strong>de</strong>ntReiner Haselhoff wollen sehen, obdas Umspannwerk von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrgehalten wer<strong>de</strong>n kann. DieLage hatte sich in <strong>de</strong>n Stun<strong>de</strong>n zuvorverschärft: In ganz Sachsen-Anhaltmussten rund 44<strong>000</strong> Menschen ihreWohnungen verlassen. Auch bei <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr rechnet man mit <strong>de</strong>mSchlimmsten. „Wenn sich <strong>die</strong> Lageweiter zuspitzt, müssen wir <strong>de</strong>n Sammelpunktevakuieren“, sagt FregattenkapitänSabzog.Als Politiker und Journalistentrossauf <strong>die</strong> La<strong>de</strong>fläche <strong>de</strong>s 10-Tonnerssteigen wollen, um zumUmspannwerk zu fahren, macht sichUnruhe breit. Bislang war <strong>die</strong> Kreuzungvor <strong>de</strong>m Autohaus nochtrocken, doch auf einmal kommt dasWasser. Erst ist nur ein kleines Rinnsal,das am Bordstein entlangfließt,doch dann wird es langsam, aber stetigimmer mehr, bis schließlich <strong>die</strong>ganze Kreuzung unter Wasser steht.Erst später kommt <strong>die</strong> Entwarnung:An einer an<strong>de</strong>ren Stelle wur<strong>de</strong> zeitweiseWasser abgelassen, um <strong>de</strong>mDruck nachzugeben.Langsam rollt <strong>de</strong>r 10-Tonnerdurch das Wasser, bis nach einer Viertelstun<strong>de</strong>das Umspannwerk erreichtist. Dort bietet sich <strong>de</strong>m Verteidigungsministerund <strong>de</strong>m Ministerpräsi<strong>de</strong>ntendas vertraute Bild <strong>de</strong>r vergangenenTage: Dutzen<strong>de</strong> <strong>Soldaten</strong>Außergewöhnliche Einsätze erfor<strong>de</strong>rn außergewöhnlicheMetho<strong>de</strong>n: Ein Fahrzeug <strong>de</strong>s Technischen Hilfswerksbringt Bun<strong>de</strong>swehrsoldaten an ihren Einsatzort.stehen hüfttief im Wasser und bil<strong>de</strong>nMenschenketten, um Sandsäcke von<strong>de</strong>n Lkw an <strong>die</strong> Stellen zu bringen,<strong>die</strong> abgedichtet wer<strong>de</strong>n müssen. DasUmspannwerk liegt ein Stück unterhalb<strong>de</strong>r überfluteten Straße, was <strong>die</strong>Lage noch erschwert. Da, wo sonst<strong>de</strong>r Bürgersteig ist, sind Sandsäckeaufgestapelt. Und <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> stapelnweiter: Immer breiter, immerDer erste Einsatz führt RudolfMatuschinski nicht ins Kosovoo<strong>de</strong>r nach Aghanistan, son<strong>de</strong>rnnach Sachsen-Anhalt.höher, <strong>de</strong>nn niemand weiß, wie stark<strong>de</strong>r Pegel noch ansteigen wird. DerMinister springt vom Lkw ins Wasser,stört sich nicht daran, dass seineJeans bis zu <strong>de</strong>n Knien nass wer<strong>de</strong>n.De Maizière geht auf <strong>die</strong> Männer undFrauen zu, schüttelt Hän<strong>de</strong>, spartnicht mit Lob für <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong>. Hier,weit weg von Berlin und allen unbequemenFragen <strong>die</strong>ser Tage, scheintPackt auch mit an, wenn esnötig ist: Generalmajor CarstenJacobson, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r 1.Panzerdivision.Der Straßenverlauf ist bei <strong>de</strong>m trüben Wassernicht immer ersichtlich – zum Glücksteht <strong>de</strong>r Transportpanzer zur Hilfe bereit.sich <strong>de</strong>r Minister wohlzufühlen.Während <strong>de</strong> Maizière <strong>de</strong>n Journalistenein kurzes Statement gibt, reihtsich im Hintergrund GeneralmajorCarsten Jacobson, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>r1. Panzerdivision, in <strong>die</strong> Kette seiner<strong>Soldaten</strong> ein und reicht Sandsäckeweiter. Ein Zweisterne-General, <strong>de</strong>rsich nicht einfach nur ein Lagebildverschafft, son<strong>de</strong>rn mit anpackt – daskommt gut an.Nach etwa <strong>20</strong> Minuten verlässt<strong>de</strong>r Tross das Umspannwerk. Nur <strong>die</strong>Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong> bleiben imWasser zurück und kämpfen weiter<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Flut – bis <strong>die</strong> Ablösungkommt. In <strong>de</strong>r Nacht entspannt sich<strong>die</strong> Situation: Überraschend sinkt <strong>de</strong>rPegel <strong>de</strong>r Elbe um mehrere Zentimeter.Der Kampf um das Umspannwerkist gewonnen. Die Flutwellezieht jedoch weiter gen Nor<strong>de</strong>n undsorgt für an<strong>de</strong>re Schreckensmeldungen:Rund 40 Kilometer weiter brichtein Deich, binnen Minuten sind zweiDörfer vollgelaufen. Für <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrist <strong>die</strong>ser Einsatz noch langenicht vorbei. ■


Foto: Bombeke<strong>20</strong> <strong>000</strong> <strong>Soldaten</strong> im EinsatzIn acht Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn kämpfte <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr <strong>gegen</strong> das Hochwasser– von <strong>de</strong>r Bevölkerung gab es dafür Dank und AnerkennungDie Bun<strong>de</strong>swehr verfügtüber Technik und Materialfür <strong>de</strong>n Katastrophenfall.Und – noch viel wichtiger –über genug Hän<strong>de</strong>, <strong>die</strong> kräftiganpacken können.Deggendorf, Fischbeck, Lauenburg– <strong>die</strong> Namen <strong>die</strong>ser Einsatzorte<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr klingen ganzan<strong>de</strong>rs als Masar, Kundus o<strong>de</strong>rPrizren. Vom 3. bis zum 19. Junikämpften zeitweise bis zu <strong>20</strong><strong>000</strong>Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong> in weitenTeilen Deutschlands <strong>gegen</strong> dasHochwasser – <strong>de</strong>r größte Katastrophenhilfe-Einsatzin <strong>de</strong>rGeschichte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.En<strong>de</strong> Mai geht es mit heftigenund lang anhalten<strong>de</strong>n Regenfällen inSüd<strong>de</strong>utschland, Österreich undTschechien los. Zunächst ärgert mansich vielerorts einfach nur über <strong>de</strong>nverregneten Frühling, doch bald wirdklar, dass auf viele Menschen einweitaus größeres Problem zukommt.Bäche und Flüsse schwellen innerhalbkurzer Zeit so stark an, dass <strong>die</strong>riesigen Wassermengen schnell zuersten Überschwemmungen führen.Bayern trifft es mit als erstes hart: DieFlüsse Donau, Inn und Ilz treffen inPassau aufeinan<strong>de</strong>r und führen soviel Wasser mit sich, dass <strong>die</strong> Altstadtkomplett überflutet wird. Bei Deggendorfbricht ein Deich – ein riesigerSee aus braun-gelber Brüheergießt sich in <strong>de</strong>n Ort. Autobahnenwer<strong>de</strong>n gesperrt, ganze Gemein<strong>de</strong>nmüssen evakuiert wer<strong>de</strong>n.Auch <strong>die</strong> Elbe erreicht Rekordpegelstän<strong>de</strong>– eine riesige Wellebahnt sich ihren Weg von Sü<strong>de</strong>nnach Nor<strong>de</strong>n. In Fischbeck in Sachsen-Anhaltdrängt das Wasser <strong>de</strong>rElbe nach einem Deichbruch überdas flache Land und gefähr<strong>de</strong>t Dörfer,<strong>die</strong> sich mehr als zehn Kilometerentfernt befin<strong>de</strong>n. Am 3. Juninehmen <strong>die</strong> Lan<strong>de</strong>skommandos ersteAnträge auf Unterstützungsleistungenent<strong>gegen</strong> – <strong>de</strong>r Hochwasser-Einsatz<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr hat begonnen.In Gera sichern <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>s Panzerpionierbataillons701 <strong>die</strong> Deiche, <strong>die</strong>Panzergrena<strong>die</strong>rbriga<strong>de</strong> 37 aus Frankenbergunterstützt <strong>die</strong> Hochwasserschutzmaßnahmenin Glauchau. Warzunächst <strong>de</strong>r Einsatz von bis zu 1760Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong> geplant, sosind es nur wenige Tage später an <strong>die</strong><strong>20</strong><strong>000</strong>, <strong>die</strong> an vielen Fronten gemeinsammit THW, Feuerwehren undunzähligen freiwilligen Helfern<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> braune Flut kämpfen.Erschöpfung: Der Hochwasser-Einsatz geht an <strong>die</strong> Substanz.Foto: BombekeEs sind Angehörige aller Teilstreitkräfteund Organisationsbereiche:Logistiker, Jäger und Panzergrena<strong>die</strong>re<strong>de</strong>s Heeres sind in Mag<strong>de</strong>burgim Einsatz, Sanitätssoldaten <strong>de</strong>sSanitätsregiments 32 in Weißenfelsan <strong>de</strong>r Saale, Luftwaffensoldaten <strong>de</strong>rLufttransportgruppe 63 und <strong>de</strong>rFlugabwehrraketengruppe 26 inSchleswig-Holstein. Sogar <strong>die</strong> Marineist tief im Inland aktiv: Die Besatzungvon U31 sichert gemeinsam mit<strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>s Fallschirmjägerbataillons313 Deiche in Wittenberge, <strong>de</strong>rPatenstadt <strong>de</strong>r U-Boot-Fahrer. Immerim engen Kontakt mit <strong>de</strong>r Truppe:Die Mandatsträger <strong>de</strong>s DBwV, von<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>s- bis hin zur Kameradschaftsebene.Die Bun<strong>de</strong>swehr kämpft in achtBun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>rn <strong>gegen</strong> das Hochwasser:Betroffen sind Bayern, Thüringen,Sachsen, Sachsen-Anhalt, Bran<strong>de</strong>nburg,Mecklenburg-Vorpommern,Nie<strong>de</strong>rsachsen und Schleswig-Holstein. Koordiniert wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong>Einsätze <strong>de</strong>r Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>durch <strong>die</strong> Lan<strong>de</strong>skommandosund das Kommando Territoriale Aufgabenin Berlin, <strong>die</strong> eng mit <strong>de</strong>n zivilenBehör<strong>de</strong>n zusammenarbeiten.Die Vielfalt <strong>de</strong>r Aufgaben und Hilfsleistungenist groß: Deiche wer<strong>de</strong>ngesichert, Sandsäcke gefüllt undtransportiert, Feldbetten und Deckenverteilt, Hubschrauber für <strong>de</strong>nAbwurf von „Big Packs“ und fürÜberwachungsflüge eingesetzt, esTeamwork: U-Boot-Fahrer und Fallschirmjäger arbeiten Hand inHand, um einen Deich in Wittenberge zu sichern.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr


Hochwassereinsatz Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 9wer<strong>de</strong>n Notunterkünfte bereitgestelltund <strong>die</strong> medizinische Versorgunggewährleistet. Mit Lkw und sogar mitCH53-Hubschraubern wer<strong>de</strong>n Menschenaus <strong>de</strong>n gefähr<strong>de</strong>ten Gebietengeholt. Selbst da, wo das Wasser wie<strong>de</strong>rweg ist, geht <strong>die</strong> Arbeit für <strong>die</strong>Streitkräfte weiter: Schweres Gerätund Man-Power <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr helfenbei <strong>de</strong>n Aufräumarbeiten.Erst <strong>gegen</strong> Mitte <strong>de</strong>s Monats entspanntsich <strong>die</strong> Situation, rund 1300<strong>Soldaten</strong> sind noch an <strong>de</strong>n „Fronten“Donau, Elbe und Saale aktiv im Einsatz.Weitere 18<strong>000</strong> halten sich aberin <strong>de</strong>n Kasernen in Bereitschaft, umnotfalls schnell wie<strong>de</strong>r eingreifen zukönnen. Bei <strong>de</strong>r Bevölkerung kommt<strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr gut an:Die <strong>Soldaten</strong> bekommen immer wie<strong>de</strong>r<strong>die</strong> Dankbarkeit <strong>de</strong>r Flutopfer zuspüren, wer<strong>de</strong>n vielerorts mit Getränkeno<strong>de</strong>r Süßigkeiten versorgt.In einer trockenen Mitteilungverkün<strong>de</strong>t das Kommando TerritorialeAufgaben schließlich das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>sgrößten Katastropheneinsatzes in <strong>de</strong>rGeschichte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr: „DieBun<strong>de</strong>swehr hatte auf Bitten <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r <strong>die</strong> zivilen Kräfte bei<strong>de</strong>r Bekämpfung <strong>de</strong>s Hochwassersunterstützt. Das Kommando TerritorialeAufgaben <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrbeabsichtigt mit Wirkung vom 19.Juni <strong>20</strong>13, 12:00 Uhr, <strong>de</strong>n militärischenKatastrophenalarm aufzuhebenund damit <strong>de</strong>n Hochwassereinsatz<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr abzuschließen.“ybBO 105 –unverzichtbar!Heeresflieger leisten HochwasserhilfeNur sechs Stun<strong>de</strong>n nachAlarmierung zur Unterstützungbei <strong>de</strong>r Hochwasserkatastropheverlegten zwei BO105 <strong>de</strong>s Celler AusbildungszentrumsC, ausgestattet mit Außenlastgeschirr,nach Holzdorf. Hierwur<strong>de</strong>n sie unmittelbar nach <strong>de</strong>rLandung im Bereich <strong>de</strong>r SchwarzenElster eingesetzt. Dies war <strong>de</strong>rerste Außenlasteinsatz für das robusteund immer wie<strong>de</strong>r zuverlässigefliegen<strong>de</strong> Waffensystem. Die ein-Seit <strong>de</strong>m 3. Juni waren rund 650 <strong>Soldaten</strong> aus ganz Süd<strong>de</strong>utschland imLandkreis Deggendorf im Einsatz, um <strong>gegen</strong> das Hochwasser von-Donau und Inn zu kämpfen. Die <strong>Soldaten</strong>, angeführt vom Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Panzerpionierbataillons 4 aus Bogen, Oberstleutnant Ralf Blasajewsky,verstärkten Deiche, halfen bei <strong>de</strong>r Evakuierung von Ortschaften undunterstützten <strong>die</strong> Scha<strong>de</strong>nsbeseitigung. Nach<strong>de</strong>m durch überschwemmteAutobahnen und Bun<strong>de</strong>sstraßen Lebensmittel in Deggendorf und Teilen<strong>de</strong>s Bayerischen Wal<strong>de</strong>s knapp wur<strong>de</strong>n, befreiten <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> auch mittelseines Deichbaus entlang <strong>de</strong>s Straßenran<strong>de</strong>s und durch Leerpumpen<strong>die</strong> A 92 von <strong>de</strong>n Wassermassen. Der stellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> Heer,Stabsfeldwebel Stefan Lysk (Foto, links), besuchte Kräfte eines Pioniermaschinenzugesund einer Gruppe mit Schlauchbooten, welche nach getanerArbeit mit zivilen Helfern zur Ruhe kamen. Dabei verteilte StabsfeldwebelLysk Schokoriegel und sparte nicht mit Dank für <strong>de</strong>n unermüdlichenund wichtigen Einsatz <strong>de</strong>r Beteiligten.Eine BO 105 <strong>de</strong>r Heeresfliegerwaffenschule aus Celle setzt einen „BigPack“ bei Schweinitz an <strong>de</strong>r Schwarzen Elster ab.gesetzten Besatzungen hatten imRahmen <strong>de</strong>r Ausbildung bis dahinzwar viel Erfahrung in <strong>de</strong>r Außenlastfliegereigesammelt – jetzt konntensie das Erlernte jedoch im Einsatzflugerfolgreich anwen<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong>n Einsätzen, <strong>die</strong> durch BO 105geflogen wur<strong>de</strong>n, zeigten sich sehrschnell <strong>die</strong> Vorteile <strong>de</strong>s kleinen undwendigen Hubschraubers: Der <strong>de</strong>utlichgeringere „Downwash“ erleichterte<strong>de</strong>n helfen<strong>de</strong>n Feuerwehrleuten<strong>die</strong> Einweisung direkt auf <strong>de</strong>n Deichen,so dass das punktgenaue Stopfen<strong>de</strong>r Durchbrüche mit „Big Packs“von bis zu 500 Kilogramm möglichwur<strong>de</strong>.Außer<strong>de</strong>m erlaubte <strong>die</strong> Größe<strong>de</strong>r BO 105 <strong>de</strong>n Einsatz in unzugänglichemGelän<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>runmittelbaren Nähe von Bebauungen,wie beispielsweise <strong>de</strong>r OrtschaftSchönebeck. Diese beson<strong>de</strong>renFähigkeiten wur<strong>de</strong>n auch im Nachtflugunter Beweis gestellt. Die Besatzungerkun<strong>de</strong>te in <strong>de</strong>r Dämmerung<strong>de</strong>n bis dahin unbekannten Flugwegsowie <strong>de</strong>n Absetzpunkt und beganndann unverzüglich <strong>die</strong> „Big Packs“zur dringend benötigten Deichsicherungzu verbringen. Hierbei wur<strong>de</strong>ständig zwischen konventionellemund BiV- (Bildverstärkerbrille =Nachtsichtgerät) Nachtflug gewechselt– eine zusätzliche hohe Herausfor<strong>de</strong>rungan <strong>die</strong> Besatzung.Weiterhin waren auch BO 105 alsLUH (Light Utility Helicopter) aus<strong>de</strong>n Standorten Fritzlar und Roth imDauereinsatz. Sowohl als Verbindungs-als auch Aufklärungshubschrauberist <strong>die</strong>ses Muster gera<strong>de</strong>bei nationalen Katastrophen unverzichtbar.Wechselbesatzungen undbekannt hohe technische Zuverlässigkeitgarantierten einen Einsatz24 Stun<strong>de</strong>n täglich und 7 Tage in <strong>de</strong>rWoche.Auch <strong>die</strong> Kamera<strong>de</strong>n aus Nie<strong>de</strong>rstettenund Faßberg haben mitihren Außenlastflügen mit BellUH-1D einen erheblichen Anteil an<strong>de</strong>r Deichsicherung geleistet. Aufgrund<strong>de</strong>s stärkeren „Downwash“konnten <strong>die</strong>se Hubschrauberjedoch an einigen beson<strong>de</strong>rs sensiblen,stark aufgeweichten Deichabschnittennicht eingesetzt wer<strong>de</strong>n.Keine Alternative für <strong>de</strong>n BO 105Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r StandortkameradschaftCelle im DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband, OberstleutnantHeiko Tadge, for<strong>de</strong>rt daher:„Die beabsichtigte Ausmusterung<strong>de</strong>r BO 105 muss erneut auf <strong>de</strong>nPrüfstand. Wir können es uns nichtleisten, auf <strong>die</strong> Fähigkeiten <strong>die</strong>sesHubschraubers zu verzichten!“ Insbeson<strong>de</strong>reseien bei Abschaffung<strong>de</strong>r BO 105 unterschiedlichste Einsatzszenarienmit Verbindungs- undBeobachtungsflügen einschließlich<strong>de</strong>s schnellen Verbringens vonSpezialkräften sowie solche Einsätzeim Rahmen <strong>de</strong>r Katastrophenhilfezukünftig nicht mehr möglich.„Ich hoffe, dass <strong>de</strong>r Generalinspekteurund <strong>de</strong>r Inspekteur <strong>de</strong>s Heeresmit Blick auf <strong>die</strong> Erfahrungswerteaus <strong>die</strong>sem Hilfseinsatz sowie zahlreichergemeinsamer Übungen mitKSK-<strong>Soldaten</strong> zu einer Neubewertung<strong>de</strong>r Notwendigkeit <strong>die</strong>sesFähigkeitserhalts kommen wer<strong>de</strong>n“,so Tadge.


10 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Blickpunkt: Nothilfe€€€ Ihr Einsatz <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Flut: Unterstützen Sie <strong>die</strong> Hochwasseropfer mit einer Spen<strong>de</strong>! €€€AktionsgemeinschaftHochwasserhilfebittet um Spen<strong>de</strong>nFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/VanselowDie Natur kann unerbittlichsein, und es ist ihrgleichgültig, ob sie <strong>de</strong>nMenschen hilflos zurücklässt. Essind katastrophale Schä<strong>de</strong>n, <strong>die</strong>das jüngste Hochwasser in Bayern,Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt,Bran<strong>de</strong>nburg, Mecklenburg-Vorpommern,Nie<strong>de</strong>rsachsenund Schleswig-Holsteinverursacht hat. Um so wichtigerist es jetzt, zusammenzustehenund jenen zu helfen, <strong>de</strong>nen <strong>die</strong><strong>Fluten</strong> alles genommen haben.Auch viele <strong>Soldaten</strong>, Ehemaligeund ihre Familien sind betroffen.Um ihnen schnell und unbürokratischhelfen zu können, hat sich MitteJuni in Bonn <strong>die</strong> „AktionsgemeinschaftHochwasserhilfe <strong>20</strong>13“gebil<strong>de</strong>t.Das <strong>Soldaten</strong>hilfswerk <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr e.V., das Bun<strong>de</strong>swehr-Sozialwerke.V., <strong>die</strong> Heinz-Volland-Stiftung–Mildtätige Stiftung<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r von Rohdich’-sche Legatenfonds rufen nun gemeinsamzu Spen<strong>de</strong>n auf und leistenim Rahmen ihrer finanziellenMöglichkeiten auch selbst Hilfe.Oberstleutnant Thomas Behr,Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Heinz-Volland-Stiftung: „Wahre Kameradschaftzeigt sich nicht bei Schönwetter.Jetzt müssen wir alle Schulter anSchulter zusammenstehen. Ich binüberzeugt davon, dass sich alle Mitglie<strong>de</strong>rund Kamera<strong>de</strong>n engagiertund großzügig beteiligen, um <strong>de</strong>nSchä<strong>de</strong>n zu begegnen. Die Aktionsgemeinschafthat bereits <strong>de</strong>n erstenFamilien geholfen!“Erfahrungen aus <strong>20</strong>02 helfen jetztIn mehreren Fällen konnte <strong>die</strong>„Aktionsgemeinschaft Hochwasserhilfe<strong>20</strong>13“ bereits Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenund ihren Familienfinanzielle Unterstützung geben,um in <strong>de</strong>r dringendsten Not zu helfen.Dass <strong>die</strong>s schnell und unbürokratischging, hat einen Grund: DieAbläufe sind nicht neu, <strong>de</strong>nn einAktionsbündnis <strong>die</strong>ser Art gab esbereits im Zusammenhang mit <strong>de</strong>mHochwasser im Jahr <strong>20</strong>02. Damalshatten rund 2<strong>20</strong> Geschädigte über<strong>de</strong>n Sozial<strong>die</strong>nst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrUnterstützung beantragt. In zweiDrittel <strong>de</strong>r Fälle konnte durch dasAktionsbündnis Hilfe gewährt wer<strong>de</strong>n.chDas <strong>Soldaten</strong>hilfswerk, das Bun<strong>de</strong>swehr-Sozialwerk, <strong>die</strong> Heinz-Volland-Stiftungund <strong>de</strong>r von Rohdich’sche Legatenfonds bil<strong>de</strong>ten MitteJuni <strong>die</strong> „Aktionsgemeinschaft Hochwasserhilfe <strong>20</strong>13“.Spen<strong>de</strong>n auch Sie unter <strong>de</strong>m„Kennwort: Hochwasserhilfe“!Heinz-Volland-Stiftung – Mildtätige Stiftung <strong>de</strong>s DBwVVolksbank Bonn Rhein-Sieg eGKontonummer: 500 500Bankleitzahl 380 601 86IBAN: DE72 3806 0186 <strong>000</strong>0 5005 00BIC: GENODED1BRSvon Rohdich’scher LegatenfondsSparkasse Köln/BonnKontonummer: 1007382615Bankleitzahl: 37050198IBAN: DE35 3705 0198 1007 3826 15BIC: COLSDE33Bun<strong>de</strong>swehr-Sozialwerk e.V.Sparkasse Köln/BonnKontonummer: 190 042 5479Bankleitzahl: 370 501 98IBAN: DE81 3705 0198 1900 4254 79BIC: COLSDE33<strong>Soldaten</strong>hilfswerk <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr e.V.Postbank KölnKontonummer: 130 5503Bankleitzahl: 370 100 50IBAN: DE67 3701 0050 <strong>000</strong>1 3055 03BIC: PBNKDEFF€€€ Ihr Einsatz <strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Flut: Unterstützen Sie <strong>die</strong> Hochwasseropfer mit einer Spen<strong>de</strong>! €€€


Europa: Verband bei CESI Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 11Der BerufsratVerteidigung beiCESI tagt. DerDeutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerbandist hier eingefragter Diskussions-undAnsprechpartner.Er wird vertretendurch OberstleutnantThomasSohst (2.v.l.),Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rWest.CESI diskutiert über <strong>die</strong> Rechte <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong>Berufsrat Verteidigung tagt – sozialpolitische Initiativen auf europäischer Ebene schwierigBeim jüngsten Treffen <strong>de</strong>s Berufsrats „Verteidigung”bei CESI En<strong>de</strong> Mai diskutierten<strong>die</strong> Teilnehmer <strong>die</strong> Vertretung <strong>de</strong>rsozialen Rechte <strong>de</strong>s Militärpersonals auf EU-Ebene. Mit dabei war <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>West, Thomas Sohst, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n DBwV bei CESIvertritt. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund, dass das Thema„Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik“auf <strong>de</strong>r Tagesordnung <strong>de</strong>s EuropäischenGipfels im Dezember <strong>20</strong>13 steht, ist CESIbestrebt, <strong>die</strong> Aufmerksamkeit auch auf <strong>die</strong> Menschenin <strong>de</strong>n Streitkräften und ihre Rechte zu lenken.Durch zwei externe Referenten erfuhren <strong>die</strong>Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Berufsrats mehr über <strong>die</strong>Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik,zum einen aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>r Mitgliedsstaaten,zum an<strong>de</strong>ren aus Sicht <strong>de</strong>s Europäischen AuswärtigenDienstes. Hierzu <strong>die</strong>nten <strong>die</strong> anschaulichenVorträge von Briga<strong>de</strong>general BerndSchulte Berge, Leiter <strong>de</strong>s ArbeitsbereichsMilitärpolitik bei <strong>de</strong>r ständigen Vertretung <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>srepublik Deutschland bei <strong>de</strong>r EuropäischenUnion, sowie von Oberst i.G. Peter Kallert,Berater im Büro <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s EU-Militärausschusses (EUMC).Die Diskussionen im Berufsrat zeigten, dasskoordinierte Aktionen für <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong>interessenauf europäischer Ebene eine Herausfor<strong>de</strong>rungdarstellen, weil <strong>die</strong> Zuständigkeiten für <strong>die</strong>Streitkräfte in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>r Mitgliedsstaaten liegen.Dennoch ist es wichtig, das Bewusstsein <strong>de</strong>rpolitischen und militärischen Entscheidungsträgerauf europäischer Ebene für <strong>die</strong> Rechte <strong>de</strong>r<strong>Soldaten</strong> zu schärfen. Der Berufsrat hatte letztesJahr bereits ein Positionspapier mit For<strong>de</strong>rungenfür <strong>die</strong> Rechte <strong>de</strong>r Angehörigen <strong>de</strong>r Streitkräfteverfasst (http://www.cesi.org/policy_po-sitions/position_papers/<strong>de</strong>fense.html).CESI, <strong>die</strong> europäische Vereinigung <strong>de</strong>r unabhängigenGewerkschaften, ist ein in Brüssel ansässigerDachverband von ca. 40 Gewerkschaftenbzw. Gewerkschaftsbün<strong>de</strong>n aus vielen europäischenLän<strong>de</strong>rn.Der DBwV hat seit <strong>20</strong>12 einen Beobachterstatusbei CESI, um gemeinsam mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>renVerbän<strong>de</strong>n und Gewerkschaften auf europäischerEbene zu wirken. Der Berufsrat Verteidigungist einer von acht nach Sparten aufgeteiltenBerufsräten bei CESI, in <strong>de</strong>nen sich <strong>die</strong> Expertenaustauschen.■EUROMIL in neuenRäumlichkeitenDer Vorstand von EUROMIL, <strong>de</strong>m Dachverband<strong>de</strong>r Militärverbän<strong>de</strong> in Brüssel,tagte im Juni das erste Mal in <strong>de</strong>n neuenBüroräumen von EUROMIL. Noch zwischenKartons haben <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Mitarbeiterinnenin <strong>de</strong>r EUROMIL-Geschäftsstelle,Jutta Theiss und Caroline Henrion,<strong>die</strong> Arbeit nach <strong>de</strong>m Umzug in <strong>die</strong> neuenRäumlichkeiten bereits wie<strong>de</strong>r aufgenommen.Die neue Adresse von EUROMIL lautet:EUROMILRue John Waterloo Wilson 78,1<strong>000</strong> Brüssel.Die Telefonnummer lautet weiterhin0032-2-6260680.Der Vorstand von EUROMIL tagte erstmals in <strong>de</strong>n neuen Räumen: Jesper Hansen, Jörg Greiffendorf,Emmanuel Jacob, Flemming Vinther, Jutta Theiss, Ton <strong>de</strong> Zeeuw, Stavros Kyrou,Simon Devereux (v.l.n.r.).


12Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Lan<strong>de</strong>sversammlung OstGemeinschaftswerk eines starkenLan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s„Zuhause und im Einsatz: Kritisch – Konstruktiv – Sozial“ war das Motto <strong>de</strong>r <strong>die</strong>sjährigenLan<strong>de</strong>sversammlung Ost. En<strong>de</strong> Mai diskutierten rund 190 Delegierte in Dahlewitz über zahlreicheAnträ ge zu <strong>de</strong>n Rahmenbedingungen <strong>de</strong>s heutigen <strong>Soldaten</strong>berufs und zur künftigeninnerver bandlichen Arbeit <strong>de</strong>s DBwV.Gleich zu Beginn machte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Ost, Hauptmann UweKöpsel, seine Erwartungen an <strong>die</strong>Lan<strong>de</strong>sversammlung <strong>de</strong>utlich: „Wir sindzwar <strong>de</strong>r zahlenmäßig kleinste Lan<strong>de</strong>sverband,aber wir wer<strong>de</strong>n hier gemeinsam <strong>de</strong>nBeweis antreten, wie leistungsfähig wir sind.“Entsprechend hoch war das Arbeitspensum<strong>de</strong>r dreitägigen Veranstaltung. Zunächst galt es,<strong>die</strong> Delegierten zur 19. Hauptversammlung zuwählen. Nach einer wahren Marathonabstimmung,bei <strong>de</strong>r das Organisationsteam in höchstemMaße gefor<strong>de</strong>rt war und sogar eine Wahlkabineimprovisieren musste, stan<strong>de</strong>n <strong>die</strong> 27 Delegiertenam späten Abend <strong>de</strong>s ersten Konferenztagesfest. Auch <strong>die</strong> Nachwahlen <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>nfür <strong>de</strong>n Freistaat Thüringen und fürSachsen-Anhalt stan<strong>de</strong>n an <strong>die</strong>sem Tag auf <strong>de</strong>rAgenda. Künftig wer<strong>de</strong>n Hauptfeldwebel AndreasVoigt <strong>de</strong>m Bezirk Thüringen und OberstabsfeldwebelOliver Brockholz <strong>de</strong>m BezirkSachsen-Anhalt vorstehen.Dank <strong>de</strong>n EhrenamtlichenIm Mittelpunkt <strong>de</strong>s zweiten Tages stan<strong>de</strong>nzunächst <strong>die</strong> Tätigkeitsberichte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s- und<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s. Hauptmann Köpselinformierte über <strong>die</strong> Schwerpunkte <strong>de</strong>r Arbeitseines Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n letzten zwei Jahren.Köpsel berichtete, dass <strong>die</strong> Strukturen <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Ost nach wie vor stabil seien.Es habe mehr Kameradschaftsneugründungenals -auflösungen gegeben. Allerdings musste <strong>de</strong>rLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> einräumen, dass <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>rzahlim Berichtszeitraum leicht rückläufigwar. Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund for<strong>de</strong>rte er, vorallem jetzt, nach Aussetzung <strong>de</strong>r Wehrpflicht,neue Wege in <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rwerbung und- bin dung zu gehen. Auch ging er auf <strong>die</strong> großeBe<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Kameradschaften <strong>de</strong>r Ehemaligen ein. Sie seien <strong>die</strong> mitglie<strong>de</strong>rstärkste Säuleim DBwV. Es gelte, gera<strong>de</strong> auch ihr Potenzial bei<strong>de</strong>r Umsetzung verbandspolitischer For<strong>de</strong>rungenebenso wie bei <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rbindung zunutzen.Ein beson<strong>de</strong>res Anliegen bestand für Köpseldarin, allen Ehrenamtlichen für ihr unermüdlichesEngagement zu danken: „Ich möchte einFotos (5): Christine HepnerFoto: Wolfgang Ben<strong>de</strong>rOberst Ulrich Kirsch beim Bericht <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s.Starkes Team: Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>r Uwe Köpselund Stellvertreter Thomas Bielenberg.Ausbil<strong>de</strong>r Schmidt sorgte beim Kameradschaftsabendfür herzhafte Lacher.


Lan<strong>de</strong>sversammlung Ost Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 13Foto: Wolfgang Ben<strong>de</strong>rBegrüßung <strong>de</strong>s Wehrbeauftragten, Hellmut Königshaus (r.), durchHauptmann Uwe Köpsel.Einstimmig: In <strong>de</strong>n Ausschüssen wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> eingereichten Anträgeberaten und Kandidaten zur Wahl als Delegierte aufgestellt.herzliches Dankeschön an alle richten, <strong>die</strong> sich<strong>de</strong>r ehrenamtlichen Arbeit in unserem Lan<strong>de</strong>sverbandOst verschrieben haben. In allen Kameradschaften,auf allen Ebenen geben Sie unseremVerband ein Gesicht und machen ihn erlebbar.“Oberst Kirsch zum Thema Euro HawkDer Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, Oberst UlrichKirsch, sprach in seinem Bericht zunächst über<strong>die</strong> Erfolge und Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Verbandsarbeit.Er kam aber nicht umhin, auch aufdas brandaktuelle Thema Euro Hawk einzugehen:„Dieses Projekt ist eine gigantische Geldvernichtungsmaschinerie– und genau <strong>die</strong>sesGeld fehlt dann bei <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.“Kirsch schloss seine Re<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>rBekanntgabe, bei <strong>de</strong>n Neuwahlen im Novembernicht erneut für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitz kandi<strong>die</strong>renzu wollen. Mit herzlichen Worten dankte er <strong>de</strong>nDelegierten stellvertretend für alle Mitglie<strong>de</strong>r imDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband. Darüber hinausbetonte Kirsch, dass er <strong>die</strong> Nominierung seinespotentiellen Nachfolgers mit Freu<strong>de</strong> sehe undunterstütze: „Ich halte Oberstleutnant AndréWüstner für uneingeschränkt geeignet, <strong>die</strong>sesMandat auszuführen.“Leistungsfähigkeit bewiesenDie Herkulesaufgabe <strong>de</strong>r Veranstaltung inDahlewitz bei Berlin aber war <strong>die</strong> Beratung <strong>de</strong>rrund 290 Anträge aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband. Auf<strong>de</strong>ren Grundlage soll nun künftig <strong>die</strong> politischeund innerverbandliche Arbeit <strong>de</strong>s DBwV gestaltetwer<strong>de</strong>n. Unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Sitzungspräsi<strong>de</strong>nten,Stabsfeldwebel Frank Udo Reiche, entschieddas Plenum, <strong>die</strong> Mehrzahl <strong>de</strong>r eingereichtenAnträge für <strong>die</strong> Abstimmung im Rahmen <strong>de</strong>r19. Hauptversammlung En<strong>de</strong> November zuzulassen.Zuvor waren <strong>die</strong> Anträge in mehrerenkleinen Ausschüssen diskutiert wor<strong>de</strong>n. Dabeihatten <strong>die</strong> Delegierten je<strong>de</strong> Formulierung genauestensgeprüft – ganz gleich, ob es um <strong>die</strong> Rechtsstellungehemaliger NVA-<strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong> För<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>s Ehrenamtes o<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Schließung <strong>de</strong>rVersorgungslücke ging.Nach getaner Arbeit trafen sich <strong>die</strong> Veranstaltungsteilnehmerbeim gemeinsamen Kameradschaftsabend,wo <strong>de</strong>r bekannte Komiker HolgerMüller alias „Ausbil<strong>de</strong>r Schmidt“ eineReihe seiner Paro<strong>die</strong>n darbot. Einen weiterenHöhepunkt <strong>de</strong>s Abends bil<strong>de</strong>te das Grußwort <strong>de</strong>sWehrbeauftragten <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>stages, HellmutKönigshaus, in <strong>de</strong>m er loben<strong>de</strong> Worte für <strong>die</strong>Verbandsarbeit fand.Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s dritten Veranstaltungstageszeigte sich Hauptmann Köpsel mit <strong>de</strong>m Verlaufund <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlungsehr zufrie<strong>de</strong>n: „Die Delegierten <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sOst sind eine lebendige Gemeinschaft,das spürt man einfach. Unser kleiner, aber <strong>de</strong>nnochstarker Verband leistete hier in einemGemeinschaftswerk große Arbeit.“ chLan<strong>de</strong>sverband OstDer Lan<strong>de</strong>sverbandOst (LV Ost) wur<strong>de</strong>vor 23 Jahrengegrün<strong>de</strong>t. Aktuellzählt er mehr als25 400 Mitglie<strong>de</strong>r.Damit ist er <strong>de</strong>rkleinste <strong>de</strong>r vierLan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> imDBwV. Der LV Ost glie<strong>de</strong>rt sich in fünfBezirke mit 227 Standort-, Truppen- undERH-Kameradschaften (Ehemalige,Reservisten und Hinterbliebene). Weiler <strong>die</strong> neuen Bun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r – Berlin,Bran<strong>de</strong>nburg, Mecklenburg-Vorpommern,Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt – umfasst, gehören zu seinenMitglie<strong>de</strong>rn auch viele ehemalige <strong>Soldaten</strong><strong>de</strong>r Nationalen Volksarmee. Aus<strong>die</strong>sem Grund beschäftigt sich eine Vielzahl<strong>de</strong>r eingereichten Anträge mit <strong>de</strong>nBelangen ehemaliger NVA-<strong>Soldaten</strong>.


14 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Von Yann BombekeBad Neuenahr-Ahrweiler. 2<strong>20</strong>-3-340: Das sind<strong>die</strong> wichtigsten Zahlen zur Lan<strong>de</strong>sversammlung<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s West vom 27. bis 29. Maiin Bad Neuenahr-Ahrweiler. Insgesamt 2<strong>20</strong>Delegierte aller Kameradschaften <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>shatten im Dorint Parkhotel an <strong>de</strong>r Ahr<strong>die</strong> Aufgabe, an drei Tagen über 340 Anträge zuberaten und abzustimmen. Die Aufgabe wur<strong>de</strong>bravourös gelöst. „Das ist gelebte Basis<strong>de</strong>mokratie“,sagte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, OberstleutnantThomas Sohst. Die Delegierten gabendamit eine weitere Steilvorlage für <strong>die</strong> 19. Hauptversammlungim November in Berlin. Zuvor hattenbereits <strong>die</strong> Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong> Nord und Ost(siehe auch S.12 und13 in <strong>die</strong>sem Heft) ihre Versammlungenabgehalten. Über <strong>die</strong> Anträge wird<strong>die</strong> Hauptversammlung beraten und damit <strong>de</strong>nKurs <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s für <strong>die</strong> kommen<strong>de</strong>n Jahrevorgeben. Für Anfang Juli hat <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbandSüd<strong>de</strong>utschland <strong>die</strong> Delegierten seinerKameradschaften zur letzten Lan<strong>de</strong>sversammlungin <strong>die</strong>sem Jahr gela<strong>de</strong>n.Oberstleutnant Sohst lobte <strong>de</strong>n Einsatz <strong>de</strong>rLan<strong>de</strong>sversammlung WestIn Bad Neuenahr-Ahrweiler gaben 2<strong>20</strong> Delegierte aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverband West mit ihrerStimmkarte <strong>de</strong>n Kurs für <strong>die</strong> Zukunft <strong>de</strong>s DBwV vor. Über <strong>die</strong> angenommenen Anträgewird bei <strong>de</strong>r Hauptversammlung in Berlin erneut abgestimmt.Steilvorlage aus <strong>de</strong>m Westen2<strong>20</strong> Delegierte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s West haben auf <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlung in Bad Neuenahr-Ahrweiler einen weiteren Grundstein für <strong>de</strong>n künftigen Kurs <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s gelegt –Oberstleutnant Thomas Sohst: „Das ist gelebte Basis<strong>de</strong>mokratie“Kameradschaften, <strong>die</strong> das Fundament <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>sbil<strong>de</strong>n. „Wir haben starke Kameradschaften– <strong>die</strong> gilt es, stark zu halten“, so <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>und gab einige Kennzahlen zuseinem Lan<strong>de</strong>sverband. Mit knapp 6<strong>000</strong>0 Mitglie<strong>de</strong>rnin 224 Kameradschaften hat <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverbanddurch <strong>de</strong>n Wegfall <strong>de</strong>r Wehrpflichtzwar rund <strong>20</strong>00 Mitglie<strong>de</strong>r weniger als noch vorzwei Jahren, doch <strong>de</strong>r Organisationsgrad konntevon 62 auf 65 Prozent gesteigert wer<strong>de</strong>n – einbeachtlicher Wert. „An<strong>de</strong>re Gewerkschaften undInteressenvertretungen schauen neidisch aufuns“, sagte Sohst. Der DBwV brauche <strong>die</strong> Konkurrenzan<strong>de</strong>rer Gewerkschaften we<strong>de</strong>r im <strong>Soldaten</strong>bereichnoch im Bereich <strong>de</strong>r zivilenWerner Sczesny, Standortältester in Bad Neuenahr undgera<strong>de</strong> frisch zum Briga<strong>de</strong>general beför<strong>de</strong>rt, erinnertesich in seinem Grußwort an <strong>die</strong> Zeit, als er vor vielen Jahrenvon seinem damaligen Spieß freundlich zum Eintrittin <strong>de</strong>n DBwV „gebeten“ wur<strong>de</strong>.Beschäftigten zu fürchten, stellte Sohst fest.„Das liegt daran, dass wir präsent sind, wir politischrelevant sind und weil man uns etwaszutraut.“ Dennoch dürfe man sich nicht ausruhenund müsse weiter aktiv für <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>rgewinnungeintreten. Sohst appellierte an <strong>die</strong> Delegierten:„Denken Sie dabei auch an unsere zivilenKolleginnen und Kollegen.“Die Neuausrichtung <strong>de</strong>r Streitkräfte habeauch Auswirkungen auf <strong>die</strong> Kameradschaften imLan<strong>de</strong>sverband gehabt, sagte Sohst. Beson<strong>de</strong>rsbetroffen seien <strong>die</strong> Bereiche Köln-Bonn-Koblenz, aber auch Mainz-Wiesba<strong>de</strong>n und Düsseldorf.Dienststellen wur<strong>de</strong>n abgewickelt,an<strong>de</strong>re neu aufgestellt. „Unser Ziel war es, keinMitglied zu verlieren, und soweitich das überblicken kann, ist unsdas gelungen“, sagte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>.Mit Hilfe <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>n,<strong>de</strong>r Kameradschaftsvorsitzen<strong>de</strong>nund <strong>de</strong>r Standortbeauftragtenhabe man <strong>die</strong>se „Herkulesaufgabe“bisher bewältigenkönnen. „Dafür mein hoherRespekt und mein beson<strong>de</strong>rerDank“, sagte Oberstleutnant Sohst.Bei <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rbetreuunghält Sohst an <strong>de</strong>r Devise fest: DerDBwV müsse weiter vor Ort stattfin<strong>de</strong>n.Ob Veranstaltungen für undmit jungen Zeit- o<strong>de</strong>r Berufssoldaten,mit Kompaniefeldwebeln und–Chefs: All <strong>die</strong>s fin<strong>de</strong> im Lan<strong>de</strong>sverbandstatt und habe Nachahmergefun<strong>de</strong>n. Sohst appellierte, sichDer Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, Oberstleutnant ThomasSohst, sieht <strong>de</strong>n Verband in <strong>de</strong>r Pflicht,stärker auf <strong>die</strong> Zivilbeschäftigten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrzuzugehen.auch <strong>de</strong>r neuen Gruppe <strong>de</strong>r SaZ-Mannschaftenzuzuwen<strong>de</strong>n. „Ich kann mir langfristig keinenTruKa-Vorstand vorstellen, in <strong>de</strong>m nicht auchMannschafter sitzen“, sagte Sohst.Auch auf <strong>die</strong> Gruppe <strong>de</strong>r Zivilbeschäftigtenmüsse <strong>de</strong>r Verband stärker zugehen, for<strong>de</strong>rteOberstleutnant Sohst: „Wenn wir Politik für


Lan<strong>de</strong>sversammlung West Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 15Präsidium (hinten)und Lan<strong>de</strong>svorstand(vorne) bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlungWest. Wie schon in<strong>de</strong>n vergangenenJahren wur<strong>de</strong> dasDorint-Hotel als Austragungsortgewählt.Beschäftigte machen wollen, müssen wir <strong>die</strong>seauch einbin<strong>de</strong>n in <strong>die</strong> politische Arbeit, das fängtauf Ebene <strong>de</strong>r Kameradschaften an.“Sohst lobte: „Mitglie<strong>de</strong>rbetreuung bei <strong>de</strong>nKameradschaften ERH – das läuft!“ Der I<strong>de</strong>enreichtumsei schier unerschöpflich – auch wenn<strong>die</strong> Vorstän<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rungen bezüglichTeilnehmerzahlen und Regeneration <strong>de</strong>r Vorstän<strong>de</strong>immer wie<strong>de</strong>r anzugehen hätten.Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> ermutigte Kameradschaftenund Gremien <strong>de</strong>r Mitarbeitervertretungimmer wie<strong>de</strong>r aufeinan<strong>de</strong>r zuzugehen. Im Informationsaustauschbeginne verbandspolitischeArbeit an <strong>de</strong>r Basis, sagte Sohst. „Die Mitglie<strong>de</strong>rmüssen vor Ort erkennen, dass es in <strong>de</strong>r Kameradschaftund im Personalrat um <strong>die</strong> gleichenMitglie<strong>de</strong>r geht, <strong>die</strong> wir vertreten – <strong>die</strong> gleichenMitglie<strong>de</strong>r, für <strong>die</strong> wir Verbandspolitik machen.“Beson<strong>de</strong>re Betonung legte <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>auf das bun<strong>de</strong>swehrgemeinsame Denkenim DBwV. Es könne nicht um einzelne Zulagenin einzelnen Teilstreitkräften o<strong>de</strong>r Organisationsbereichengehen und es könne ebenso wenigum eine Dienstzeitregelung in einem Bun<strong>de</strong>samtund eine an<strong>de</strong>re Dienstzeitregelung in einemGrena<strong>die</strong>rbataillon gehen. „TSK-gemeinsammüssen wir <strong>de</strong>nken – TSK-gemeinsam müssenwir agieren“, for<strong>de</strong>rte Sohst.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>, Oberst UlrichKirsch, war voll <strong>de</strong>s Lobes für das Wirken <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n West und würdigte ebenso<strong>de</strong>n gesamten Lan<strong>de</strong>svorstand für <strong>die</strong> geleisteteArbeit. Kirsch blickte auf <strong>die</strong> Verbandserfolgeauf Bun<strong>de</strong>sebene zurück, etwa <strong>die</strong> Einsatzversorgungo<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Wie<strong>de</strong>reinführung <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzahlung.Auch auf <strong>die</strong> laufen<strong>de</strong> Neuausrichtung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr habe <strong>de</strong>r Verband positiven Einflussnehmen können. „Bereits im Sommer <strong>20</strong>10haben wir mit <strong>de</strong>r Attraktivitätsagenda <strong>20</strong>11 <strong>de</strong>rOberst Ulrich Kirschblickte auf vier turbulenteJahre zurück: DenWegfall <strong>de</strong>r Wehrpflicht,Einsparungenund drastische Personalreduzierungenmusste<strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrüber sich ergehen lassen.Dabei habe sich<strong>de</strong>r DBwV als „Anker instürmischen Zeiten“bewährt und seineKampagnenfähigkeitunter Beweis gestellt,sagte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>.politischen Führung aufgeschrieben, welcheMaßnahmen sie für eine zukunftsfähige Bun<strong>de</strong>swehrergreifen muss“, sagte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>.Als gutes Beispiel für <strong>die</strong> Attraktivitätnannte Oberst Kirsch <strong>de</strong>n finanziellen Ausgleichfür mehr geleisteten Dienst. Dem Minister habeman <strong>die</strong> Zusage abgerungen, dass <strong>de</strong>r Ausgleichsbetragfür einen 24-stündigen zusammenhängen<strong>de</strong>nDienst zum 1. Juli von 35 auf 65Euro erhöht wird.Der Anker in stürmischen ZeitenÜberhaupt habe sich <strong>de</strong>r Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerbandals Anker in stürmischen Zeitenbewährt, erklärte <strong>de</strong>r Verbandschef. Seit <strong>de</strong>r 18.Hauptversammlung musste <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr drastischeEinsparungen, <strong>de</strong>n Wegfall <strong>de</strong>r Wehrpflichtund erneute gravieren<strong>de</strong> Personalreduzierungenverkraften. Und das bei <strong>de</strong>n laufen<strong>de</strong>nAuslandseinsätzen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. Ein En<strong>de</strong><strong>de</strong>r ISAF-Mission in Afghanistan sei zwar inFür <strong>de</strong>n langjährigenGeschäftsführer <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sWest, Bruno Schäfer(vorne, M.), war es <strong>die</strong> letzteLan<strong>de</strong>sversammlung in <strong>die</strong>serFunktion – er geht <strong>de</strong>mnächstin <strong>de</strong>n Ruhestand. DieDelegierten und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorstandmit OberstleutnantThomas Sohst (vorne r.) undseinem Stellvertreter, Oberstabsfeldwebela.D. RudolfSchmelzer (vorne l.), verabschie<strong>de</strong>tenSchäfer mit einemlangen Applaus.Sicht, so Kirsch, aber nun zeichne sich schon <strong>de</strong>rNachfolgeeinsatz ab. Zu<strong>de</strong>m habe <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrmit <strong>de</strong>n Einsätzen in <strong>de</strong>r Türkei und in Maliwie<strong>de</strong>r neue Aufträgen zu bewältigen. Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>hob <strong>die</strong> beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>rAnsprechpartner <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>n Auslandseinsätzenhervor. Ob bei Atalanta, bei KFORo<strong>de</strong>r ISAF: Inzwischen vertreten 36 DBwV-Ansprechpartner <strong>de</strong>n Verband weltweit im Einsatz.Aktuell beschäftigten <strong>die</strong> erheblich gestiegenenBearbeitungszeiten für Beihilfeanträge <strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>swehrVerband. Die Postkartenaktion <strong>de</strong>sVerban<strong>de</strong>s, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Druck auf <strong>die</strong> politischeFührung erhöhen soll, <strong>die</strong> Missstän<strong>de</strong> zu beheben,zeige eines: „Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehr-Verband ist und bleibt kampagnenfähig!“ WeitereThemen, <strong>die</strong> zurzeit auf <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>sDBwV stehen, sind <strong>die</strong> teilweise Steuerpflicht<strong>de</strong>r freiwillig Wehr<strong>die</strong>nstleisten<strong>de</strong>n und <strong>die</strong>Debatte um <strong>die</strong> Veteranenpolitik.Zum Schluss seines Berichts warf Kirsch, <strong>de</strong>rsich für eine weitere Amtsperio<strong>de</strong> als Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rnicht zur Verfügung stellt, einenBlick in <strong>die</strong> nähere Zukunft und warb für <strong>de</strong>nWahlvorschlag <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s für <strong>die</strong>kommen<strong>de</strong> Hauptversammlung. Der Bun<strong>de</strong>svorstandsei überzeugt, so Kirsch, dass OberstleutnantAndré Wüstner als nächster Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rsowie Oberstabsfeldwebel Jürgen Görlichund Hauptmann Andreas Steinmetz alserster und zweiter Stellvertreter <strong>die</strong> richtigensind, um <strong>de</strong>n Verband in <strong>die</strong> mittelfristigeZukunft zu lenken. Der Verbandschef abschließend:„Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerbandist vorbereitet auf <strong>die</strong> Zukunft, und er ist vorbereitetauf <strong>die</strong> neue Legislaturperio<strong>de</strong>!“ n


16 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13VerbandspolitikFrüher waren sie <strong>die</strong> Mutter <strong>de</strong>rKompanie: <strong>die</strong> Kompaniefeldwebel,umgangssprachlichSpieße genannt. In jüngster Zeitist von ihrer Funktion als Innen -<strong>die</strong>nst chefs und Sensoren für <strong>die</strong>Stimmung in <strong>de</strong>r Truppe kaum noch<strong>die</strong> Re<strong>de</strong>. Zu Unrecht, wie DBwV-Verbandschef Oberst UlrichKirsch fin<strong>de</strong>t. Deswegen besuchteer <strong>die</strong> Schule für Feldjäger undStabs<strong>die</strong>nst in Hannover. Dort traf erin <strong>de</strong>r Emmrich-Cambrai-Kasernemit rund 30 Spießen zusammen.Ziel <strong>de</strong>r Zusammenkunft: Herausfin<strong>de</strong>n,was <strong>de</strong>n Kompaniefeldwebelnam meisten unter <strong>de</strong>n Nägelnbrennt und wo <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrVerbandhelfen kann.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> kamnicht ohne politische „Munition“:Der Verband hat einen For<strong>de</strong>rungskatalogentwickelt, <strong>de</strong>r <strong>die</strong> gestiegeneBe<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Spieße in handfestenVerbesserungsvorschlägen be -rücksichtigt. Dazu zählen etwa <strong>die</strong>Anpassung <strong>de</strong>r Vorschriftenlage, <strong>die</strong>Entlastung <strong>de</strong>r Spieße von administrativenAufgaben, <strong>die</strong> Justierung<strong>de</strong>r Ausbildungsinhalte und einehöhere Dotierung <strong>de</strong>r Zulage.Dieser For<strong>de</strong>rungskatalog gehtzurück auf eine Re<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nauf <strong>de</strong>r Spießtagung<strong>de</strong>s Generalinspekteurs <strong>20</strong>12.Damals mel<strong>de</strong>ten <strong>die</strong> Tagungsteilnehmergroßen Diskussionsbedarfan und brachten zahlreiche Anliegenvor. Daraufhin beschloss <strong>die</strong> Ver-Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rOberst UlrichKirsch stellte <strong>die</strong>verbandspolitischenÜberlegungenzur Verbesserung<strong>de</strong>r Situation<strong>de</strong>r Spieße vor.„Die gelbe Kor<strong>de</strong>l ist Anerkennung genug“Verband macht sich für Kompaniefeldwebel stark – Oberst Ulrich Kirsch diskutiert mit Spießenüber For<strong>de</strong>rungspapier – Feldjägerausbildung hautnahbandsführung, sich <strong>de</strong>n Kompaniefeldwebelnund ihren Problemenintensiver zu widmen. Das For<strong>de</strong>rungspapierist dabei nicht in Steingemeißelt, wie Kirsch gleich zuAnfang anmerkte. Es soll vielmehrzunächst Diskussionsgrundlagesein und noch einmal mit <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>abgestimmt wer<strong>de</strong>n, bevor es zuroffiziellen verbandspolitischenAgenda wird. Der Verbandschef, <strong>de</strong>rvon Oberstabsfeldwebel StefanSprengers (im Bun<strong>de</strong>svorstandzuständig für <strong>die</strong> Angelegenheiten<strong>de</strong>r Kompaniefeldwebel) undRechtsanwalt Thomas Dolpp von<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Bonnbegleitet wur<strong>de</strong>, stellte zunächst <strong>die</strong>Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Spieße für <strong>die</strong> rei-bungslosen Abläufe in <strong>de</strong>r Kompanieheraus. „Sie sind dort <strong>die</strong> zentralenAnsprechpartner für alle <strong>Soldaten</strong>und auch <strong>die</strong> zivilen Beschäftigten.“Dies müsse in <strong>de</strong>n Tätigkeitsbeschreibungenfür <strong>die</strong> Kompaniefeldwebelberücksichtigt wer<strong>de</strong>n.Womit Kirsch schon beim erstenPunkt <strong>de</strong>s For<strong>de</strong>rungskatalogs war.Wie sehr <strong>die</strong>ses und an<strong>de</strong>re Themen<strong>die</strong> Spieße umtreibt, war an <strong>de</strong>r lebhaftenDiskussion abzulesen, <strong>die</strong>sich zu allen Punkten <strong>de</strong>s Papiersentwickelte. Die Kompaniefeldwebelsehen sich tatsächlich nach wievor als erste Anlaufstelle. Man müssein <strong>die</strong> Tätigkeitsbeschreibungaber auch <strong>die</strong> Reservisten aufnehmen,lautete ihre Anregung.Dass <strong>die</strong> Funktion als Innen<strong>die</strong>nstchefzunehmend gefähr<strong>de</strong>t istdurch <strong>die</strong> Last <strong>de</strong>r administrativenAufgaben, machten zahlreiche Teilnehmer<strong>de</strong>s Treffens <strong>de</strong>utlich, dasimmer mehr zu einer Art Workshopwur<strong>de</strong>. Der zweite Punkt <strong>de</strong>s For<strong>de</strong>rungskatalogs,<strong>de</strong>r eine Unterstützungbei <strong>de</strong>r zeitaufwändigen SAP-Bearbeitung anmahnt, stieß aufbreite Zustimmung. „Wir könnenunsere Aufgaben nicht richtig wahrnehmen,wenn wir zwei Tage langununterbrochen am Computer sitzen“,lautete <strong>de</strong>r Tenor. Allerdingssollte auch <strong>de</strong>r so genannte Innen<strong>die</strong>nstbearbeiterB auf mehr Hilfezurückgreifen können. Ob <strong>Soldaten</strong>o<strong>de</strong>r zivile Mitarbeiter <strong>die</strong> SpießeEin Übungstatort.Hier lernen Feldjägerim AusbildungsgebietErhebungund Ermittlung,worauf sieachten müssen.


Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>1317entlasten sollen, ist dabei nach <strong>de</strong>nWortmeldungen eher zweitrangig.Viel Beifall fand <strong>die</strong> For<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>nAbgrenzungserlass zu überarbeiten.Der Personalschlüssel müsseberücksichtigen, dass <strong>de</strong>r Kompaniefeldwebelin <strong>de</strong>r Praxis bereitsjetzt auch Offiziere, zivile Mitarbeiterund Lehrgangsteilnehmerbetreut – auch <strong>die</strong>sen Punkt machtesich <strong>die</strong> Run<strong>de</strong> zu eigen.Etwas mehr Diskussionen gab esüber <strong>die</strong> Dotierung <strong>de</strong>r Stellenzulagefür Kompaniefeldwebel. Soll <strong>die</strong>Zulage gestaffelt wer<strong>de</strong>n, damit etwa<strong>de</strong>r Spieß einer Stabs- und Versorgungskompanieeinen Ausgleich für<strong>die</strong> wesentlich höhere Zahl <strong>de</strong>r zuBetreuen<strong>de</strong>n erhält? Dazu äußerten<strong>die</strong> Teilnehmer durchaus unterschiedlicheAnsichten.Dass <strong>de</strong>r finanzielle Aspekt aberfrüheren Spießen unterstützt wer<strong>de</strong>n.Auf <strong>die</strong> Frage, welches Problem<strong>de</strong>rzeit am größten sei, lautete <strong>die</strong>beinahe einhellige Antwort: <strong>die</strong>Unruhe, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Neuausrichtungin <strong>die</strong> Streitkräfte getragenwird. Diese seien durch das ständigeHin-und-Her an <strong>de</strong>r Belastungsgrenze.„Wir nehmen Ihre Anregungenund Sorgen sehr ernst und setzen<strong>die</strong>se in konkretes politisches Han<strong>de</strong>lnum“, schloss Kirsch unter <strong>de</strong>mBeifall <strong>de</strong>r in Hannover versammeltenSpieße. Jetzt wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> einzelnenPunkte im Umlaufverfahren an<strong>die</strong> Teilnehmer versen<strong>de</strong>t. Anhand<strong>de</strong>r Reaktionen erstellt <strong>de</strong>r Verbandschließlich eine abschließen<strong>de</strong> Version<strong>de</strong>s For<strong>de</strong>rungskatalogs, <strong>de</strong>rmöglicherweise im Oktober bei <strong>de</strong>rAm „Platz <strong>de</strong>r Erinnerung“. Hier erinnern Plaketten an aufgelöste Teile <strong>de</strong>rFeldjägertruppe und an im Dienst ums Leben gekommene Kamera<strong>de</strong>n.nicht immer im Vor<strong>de</strong>rgrund steht,machte <strong>die</strong> Wortmeldung eines jungenKompaniefeldwebels <strong>de</strong>utlich.Er sei einigermaßen schockiert überdas Anspruchs<strong>de</strong>nken mancher,sagte er. „Die gelbe Kor<strong>de</strong>l ist Anerkennunggenug.“ Vor <strong>de</strong>m Spießhätten alle Respekt, bestätigten seineKamera<strong>de</strong>n das Plädoyer für <strong>die</strong>notwendige Stärkung <strong>de</strong>r Position<strong>de</strong>s Innen<strong>die</strong>nstchefs.Weitere Schwerpunkte <strong>de</strong>rDebatte waren <strong>die</strong> möglichenAnschlussverwendungen für <strong>die</strong>Kompaniefeldwebel, <strong>die</strong> bereits<strong>de</strong>n Spitzen<strong>die</strong>nstgrad erreichthaben und <strong>die</strong> Frage, ob erfahreneSpieße nicht zur Ausbildung ihrerNachfolger herangezogen wer<strong>de</strong>nsollten. Schulkomman<strong>de</strong>urOberst Eckart Keller gab zube<strong>de</strong>nken, dass <strong>die</strong> Antwort„sowohl als auch“ lauten könne. Dieals Lehrer und Ausbil<strong>de</strong>r bewährtenOffiziere im militärischen Fach<strong>die</strong>nstkönnten von erfahrenenkommen<strong>de</strong>n Spießtagung <strong>de</strong>sGeneralinspekteurs vorgestelltwird. Wir veröffentlichen <strong>die</strong>seabgestimmte Version <strong>de</strong>s Papiersselbstverständlich.Während seines Besuchs machtsich Kirsch an <strong>de</strong>r Schule auch einBild von <strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Feldjägerund <strong>de</strong>r Kraftfahrer. Er gewannetwa Einblicke in <strong>die</strong> Erhebung undErmittlung, <strong>die</strong> Feldjäger an möglichenTatorten vornehmen. OberleutnantMichael Karpe erläutertean einem „Übungstatort“, wiewichtig <strong>die</strong> unscheinbaren Detailsbei <strong>de</strong>r Ermittlung von Tatbestän<strong>de</strong>nsind. Verbandschef Kirschüberzeugte sich zu<strong>de</strong>m währen<strong>de</strong>ines rasanten Parforceritts von <strong>de</strong>nQualitäten <strong>de</strong>r Kraftfahrerausbildung.Am „Platz <strong>de</strong>r Erinnerung“ verharrten<strong>die</strong> Besucher schließlich imGe<strong>de</strong>nken an <strong>die</strong> im Dienst getötetenAngehörigen <strong>de</strong>r Feldjägertruppe.fh ■


18 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Verbandspolitik: Celler TrialogRheinmetall-ChefArmin Pappberger,Journalist HeinzSchulte, StaatssekretärStéphaneBeemelmans undDBwV Verbands -chef Oberst UlrichKirsch in <strong>de</strong>rersten Podiumsdiskussion.Im Zeichen <strong>de</strong>r Drohnen-AffäreVerteidigungsminister zu Gast beim „Celler Trialog“– Bilanz <strong>de</strong>r ReformGastgeber Henning Otte, CDU-Bun<strong>de</strong>stagsabgeordneter,begrüßt <strong>die</strong> Teilnehmer undReferenten.Warum <strong>de</strong>r Celler Trialogwie<strong>de</strong>rbelebt wur<strong>de</strong>, zeigte<strong>die</strong> vierte Auflage <strong>de</strong>rsicherheitspolitischen Veranstaltungeindrucksvoll: Namhafte Expertenund Amtsträger aus Politik, Wirtschaftund Streitkräften, darunterDBwV-Verbandschef Oberst UlrichKirsch und VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière, waren nachCelle gekommen. Sie diskutiertenkenntnisreich und angeregt über <strong>die</strong>Personalsituation <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Die Leitfrage: Sind Wirtschaft undBun<strong>de</strong>swehr im Werben um <strong>die</strong> klügstenKöpfe und geschicktesten Hän<strong>de</strong>Konkurrenten o<strong>de</strong>r Kooperationspartner?Natürlich stand <strong>de</strong>r Auftritt <strong>de</strong>sMinisters jedoch zunächst im Zeichen<strong>de</strong>r Drohnen-Affäre. Er gab vorseiner Re<strong>de</strong> eigens eine Presseerklärungzu <strong>die</strong>sem Thema ab. Darinversicherte er, <strong>die</strong> Ereignisse akribischaufzuarbeiten, <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>srechnungshofsämtliche Unterlagenzur Verfügung zu stellen und auchan<strong>de</strong>re Projekte auf <strong>de</strong>n Prüfstand zustellen. Denn das Nato-DrohnenprogrammAGS (Alliance Ground Surveillance)mit <strong>de</strong>m System „GlobalHawk“ etwa steht unter ähnlichenVorzeichen wie <strong>die</strong> gescheiterte Entwicklung<strong>de</strong>s „Euro Hawk“. Zu personellenKonsequenzen wollte sich<strong>de</strong> Maizière nicht äußern.Gewohnt nüchtern und sachlichreferierte <strong>de</strong>r Ressortchef dann vorrund 150 Teilnehmern zum eigentlichenThema <strong>de</strong>s Celler Trialogs. Erstellte heraus, dass <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehreine komplexe Organisation sei, <strong>die</strong>wie ein breit aufgestelltes Unternehmenqualifizierte Mitarbeiter in sounterschiedlichen Bereichen wieLogistik, Bildung und Verwaltungbenötige. Deswegen sei <strong>de</strong>r vielbeschworene <strong>de</strong>mografische Faktorauch <strong>die</strong> Richtschnur für <strong>die</strong> Festlegung<strong>de</strong>r Streitkräfte-Obergrenze auf185<strong>000</strong> Köpfe gewesen. Zur <strong>de</strong>rzeitigenPersonalsituation <strong>de</strong>r Streitkräftesagte <strong>de</strong> Maizière gewohntknapp: „Die Lage <strong>de</strong>r militärischenPersonalgewinnung ist insgesamtgut.“ Es gebe lediglich „sektoraleProbleme“. Mit <strong>de</strong>nen habe aber auch<strong>die</strong> Privatwirtschaft zu kämpfen.Die Attraktivität <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrfuße auf drei Säulen: <strong>de</strong>m Ansehen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, <strong>de</strong>n materiellenRahmenbedingungen und <strong>de</strong>n Möglichkeitenzum Aufstieg und zur Ausbildung.Sein Ministerium arbeitedaran, auf allen Gebieten besser zuwer<strong>de</strong>n. Als Beispiel nannte <strong>de</strong> Maizière<strong>die</strong> Vereinbarkeit von Familieund Beruf. „Das hat in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrzwar seine Grenzen. Doch an<strong>die</strong> müssen wir gehen.“Zufrie<strong>de</strong>n zeigte sich <strong>de</strong>r Ministermit <strong>de</strong>r Vermittlung von ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<strong>Soldaten</strong> auf Zeit in <strong>de</strong>nzivilen Arbeitsmarkt. Mehr als 92Prozent fän<strong>de</strong>n schnell und dauerhafteine Stelle. Dazu trage <strong>die</strong> umfassen<strong>de</strong>Aus- und Weiterbildung bei, <strong>die</strong>durch <strong>de</strong>n Berufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nstbegleitet wer<strong>de</strong>.Schlussfazit: „Bun<strong>de</strong>swehr undWirtschaft können im EinzelfallKonkurrenten sein. Generell han<strong>de</strong>ltes sich aber eher um einen Kreislauf<strong>de</strong>s Personals.“In einer Gesprächsrun<strong>de</strong>, an <strong>de</strong>rneben Verbandschef Ulrich Kirschunter an<strong>de</strong>rem auch StaatssekretärStéphane Beemelmans teilnahm,ging es ebenfalls darum, was <strong>de</strong>rDienstgeber tun könne, um attraktivzu sein für junge Arbeitsuchen<strong>de</strong>.Hier sieht Kirsch noch Luft nachoben. Der Dienstgeber müsse seinerFürsorgepflicht noch besser als bishernachkommen und bessere Rahmenbedingungenschaffen. Beemelmansverteidigte <strong>die</strong> Neuausrichtung.Zur personellen Ausgestaltung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr gebe es keine Alternative.Mit <strong>de</strong>r Bün<strong>de</strong>lung <strong>de</strong>rgesamten Personalführung in einereigenen Abteilung sei ein großerSchritt getan.Auch Generalinspekteur VolkerWieker zog im Goßen und Ganzenein positives Fazit <strong>de</strong>r Reform. DieJournalist RolfClement vomDeutschlandfunk(l.) befragte MinisterThomas <strong>de</strong>Maizière zurNeuausrichtung,aber auch zurgeplatzten Drohnen-Beschaffung.


Das Patriot-Einsatzkontingent<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr lebt in <strong>de</strong>r Türkeiim tiefsten Frie<strong>de</strong>n. Doch <strong>die</strong><strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n Radarschirmim Blick haben, fühlen sich virtuellmitten im Krieg.Kahramanmaras. Hochkonzentriertstarrt Hauptmann Mike W. auf<strong>die</strong> grünen Striche, <strong>die</strong> quer über<strong>de</strong>n schwarzen Bildschirm wan<strong>de</strong>rn.Einige <strong>de</strong>r gestrichelten Linienstellen Flugzeuge dar, an<strong>de</strong>reRaketen, <strong>die</strong> von <strong>de</strong>r syrischenArmee auf mutmaßliche Stellungenvon Regierungsgegnern abgefeuertwur<strong>de</strong>n. Zwölf Stun<strong>de</strong>n pro Tag ist<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrsoldat virtuell livedabei, wenn in Syriens Nor<strong>de</strong>nbombar<strong>die</strong>rt und gestorben wird. Erist einer <strong>de</strong>r 300 <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschenEinsatzkontingents, das mit<strong>de</strong>m Patriot-Flugabwehrraketensystemin einer Kaserne im türkischenKahramanmaras stationiert ist.Für Mike W. sind <strong>die</strong> Scud-Raketen nur dann relevant, wennihre Flugbahn darauf schließenlässt, dass sie <strong>die</strong> Grenze zur Türkeiüberqueren könnten. Das haben siezwar bisher nicht getan, abermanchmal ist es so knapp, dass <strong>die</strong><strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong> das Radarsystem imBlick haben, ganz schön ins Schwitzenkommen. Da <strong>de</strong>r UN-Sicherheitsratin <strong>de</strong>r Syrien-Frage gespaltenist und auch <strong>die</strong> Nato bislangnicht <strong>die</strong> Einrichtung einer Flugverbotszoneüber Syrien beschlossenhat, ist <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>die</strong>semKrieg nur Zuschauerin – so langePräsi<strong>de</strong>nt Baschar al-Assad nicht<strong>die</strong> Türkei angreift.„Die Syrer sind mit Scud-Raketenund mit länger reichen<strong>de</strong>r Artillerieschon bis fünf Kilometer an <strong>die</strong>Grenze herangekommen“, berichtet<strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Kontingents,Oberst Marcus Ellermann. Die„massiven Angriffe <strong>de</strong>r Armee aufBevölkerungszentren“ fin<strong>de</strong>t er„menschenverachtend“. Die syrischeArmee verfüge über einegrößere Zahl von älteren ballistischenRaketen, mit <strong>de</strong>nen man zwareine Ortschaft, aber nicht unbedingtein spezifisches Ziel treffen könne –„je älter sie sind, <strong>de</strong>sto ungenauersind sie“.Mit ihren Radaranlagen können<strong>die</strong> zwei Patriot-Kampfstaffeln, <strong>die</strong>seit En<strong>de</strong> Januar 100 Kilometernördlich von Syrien stationiert sind,etwa 100 Kilometer tief in dasbenachbarte Bürgerkriegsland hineinschauen.Ergänzt wird das Lagebilddurch Satellitenbil<strong>de</strong>r undan<strong>de</strong>re Informationen <strong>de</strong>r Nato-Auslandseinsatz Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 21Patriot-Einsatz: Die Bun<strong>de</strong>swehr beobachtetin Syrien „menschenverachten<strong>de</strong> Angriffe“Bun<strong>de</strong>skabinett beschließtneue Mali-MissionBerlin. Die Bun<strong>de</strong>swehr soll sich an<strong>de</strong>r Multidimensionalen IntegriertenStabilisierungsmission(MINUSMA) <strong>de</strong>r Vereinten Nationenin Mali beteiligen. Einen entsprechen<strong>de</strong>nBeschluss hat das Bun<strong>de</strong>skabinettam 5. Juni getroffen, <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>stag muss noch zustimmen.Der Sicherheitsrat <strong>de</strong>r VereintenNationen hatte am 25. April mitResolution 2100 (<strong>20</strong>13) MINUS-MA beschlossen. Die Mission sollzum 1. Juli <strong>20</strong>13 <strong>die</strong> Aufgaben <strong>de</strong>rafrikanisch geführten MissionAFISMA übernehmen. Zu <strong>de</strong>n AufgabenMINUSMAS gehören <strong>die</strong>Stabilisierung wichtiger Bevölke-Foto: dpaGanz nah an einem blutigen Krieg: Patriot-Raketenabwehrsystem<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r Türkei.rungszentren. Es soll aber auch <strong>de</strong>rSchutz von Zivilpersonen und <strong>de</strong>sPersonals <strong>de</strong>r Vereinten Nationengewährleistet wer<strong>de</strong>n. Zu<strong>de</strong>m sollen<strong>die</strong> Menschenrechte in <strong>de</strong>m Landgeschützt und geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.Die personelle Obergrenze <strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Beteiligung soll bei 150<strong>Soldaten</strong> und Soldatinnen liegen.Deutschland hat sich bereits für <strong>die</strong>an <strong>de</strong>r Unterstützung von AFISMAbeteiligten französischen Kräfte mitLufttransport und Luftbetankungeingesetzt. Außer<strong>de</strong>m beteiligtDeutschland sich an <strong>de</strong>r EU-Ausbildungsmissionfür <strong>die</strong> malischenStreitkräfte. Auswärtiges AmtPartner. Mike W. <strong>de</strong>nkt manchmalauch nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> seiner Zwölf-Stun<strong>de</strong>n-Schicht, wenn er <strong>de</strong>ndunklen Container mit <strong>de</strong>m Bildschirmverlässt und in <strong>die</strong> Sonneblinzelt, über <strong>de</strong>n Krieg und <strong>die</strong> Zerstörungin Syrien nach. Er sagt:„Wir sehen ziemlich genau, wasAnzeigehier in <strong>de</strong>m Gebiet passiert – dakommt einiges runter.“ OberstEllermann ergänzt: „Wenn <strong>die</strong>Scud-Raketen im Umland vonDamaskus in Richtung Aleppoabgeschossen wer<strong>de</strong>n, dann fliegen<strong>die</strong> erst einmal direkt auf uns zu.“Maximal fünf Minuten Zeitbleibt <strong>de</strong>n <strong>Soldaten</strong>, um <strong>die</strong> Bedrohungfür das ihr anvertraute Gebietrund um <strong>die</strong> Stadt Kahramanmaraszu analysieren und auf <strong>de</strong>n Knopf zudrücken, durch <strong>de</strong>n <strong>die</strong> Lenkflugkörperabgefeuert wer<strong>de</strong>n. Bisherkamen <strong>die</strong> Patriots noch nicht zumEinsatz, und <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr hofftauch, dass es so bleibt.Doch genau wie <strong>die</strong> rund 400syrischen Flüchtlingsfamilien, <strong>die</strong>sich in <strong>de</strong>n vergangenen Monaten in<strong>de</strong>r Großstadt Kahramanmaras nie<strong>de</strong>rgelassenhaben, weiß auch <strong>die</strong>Bun<strong>de</strong>swehr nicht, wann sie ihreZelte in <strong>de</strong>r Türkei abbrechen kann.Anne-Beatrice Clasmann, dpa


22 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13AuslandseinsatzAußenminister Guido Westerwelle(4. v. l.), InnenministerHans-Peter Friedrich (6. v. l.) undVerteidigungsminister Thomas<strong>de</strong> Maizière (3. v. r.) ehrten neunPeacekeeper für ihr Engagement.Tag <strong>de</strong>s PeacekeepersEhrung für <strong>de</strong>utsches Personal inFrie<strong>de</strong>nseinsätzenDrei Bun<strong>de</strong>sminister würdigen <strong>die</strong> „Hüter <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns“ miteiner Feierstun<strong>de</strong> im Auswärtigen Amt.Berlin. Ob in Afghanistan, im Kosovo o<strong>de</strong>r imSüdsudan – in zahlreichen Krisen- und Konfliktregionen<strong>de</strong>r Welt sind Peacekeeper imEinsatz. Am 12. Juni hat <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>sregierungnun erstmals <strong>de</strong>utsche Teilnehmerinnen undTeilnehmer an Frie<strong>de</strong>nsmissionen für ihrenEinsatz ausgezeichnet.„Wir ehren heute Hüter <strong>de</strong>s Frie<strong>de</strong>ns“, soAußenminister Guido Westerwelle. „Ich möchteIhnen meine beson<strong>de</strong>re Anerkennung für IhreArbeit aussprechen. Ihre Leistung, Ihren Mutund Ihre Einsatzbereitschaft möchten wir heuteöffentlich würdigen.“ Gemeinsam mit VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizière und Bun<strong>de</strong>sinnenministerHans-Peter Friedrich hatteWesterwelle zu einer Feierstun<strong>de</strong> ins AuswärtigeAmt in Berlin gela<strong>de</strong>n. Anknüpfend an <strong>de</strong>n„International Day of UN-Peacekeepers“, mit<strong>de</strong>m <strong>die</strong> Vereinten Nationen jährlich am 29. Mai<strong>de</strong>m Einsatz ihres Personals in Kriegs- und KonfliktgebietenAnerkennung zollen, sollte mit <strong>de</strong>rZeremonie das Engagement <strong>de</strong>utscher Frie<strong>de</strong>nshüterins öffentliche Bewusstsein rücken.Stellvertretend für <strong>die</strong> tausen<strong>de</strong>n Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong>, Polizistinnen und Polizistenund zivilen Experten aus Deutschland, <strong>die</strong> jährlichzu Frie<strong>de</strong>nseinsätzen unter internationalemMandat ins Ausland gehen, wur<strong>de</strong>n an <strong>die</strong>semTag neun Menschen aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Einsatzgebietenausgezeichnet.Oberstleutnant Johannes Lammel, einervon ihnen, erklärte seine Motivation: „Der Eindruck,dass man wirklich gebraucht wird, dassman helfen kann – das prägt einen“. Zuletzt bei<strong>de</strong>r UNMISS-Mission <strong>de</strong>r UNO im Südsudaneingesetzt, will er <strong>de</strong>shalb auch so bald wie möglichwie<strong>de</strong>r in <strong>die</strong> Krisenregion.Für Hauptmann AndreasGroße, zuletzt mit KFOR im Kosovoim Einsatz, war <strong>die</strong> Ehrung imRahmen einer solchen Feierstun<strong>de</strong>ein ganz beson<strong>de</strong>rer Höhepunkt:„Das war eine sehr schöne Veranstaltung.Eine Feierstun<strong>de</strong> wie <strong>die</strong>sehilft uns, Peacekeeping insöffentliche Bewusstsein zu rücken.Auch unter <strong>de</strong>m Aspekt, dass <strong>Soldaten</strong>,Polizisten und zivile Hilfskräftegemeinsam geehrt wur<strong>de</strong>n,fand ich das spitze!“Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehrVerband war mit<strong>de</strong>m stellvertreten<strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong> OberstleutnantAndré Wüstner bei <strong>de</strong>r Feierstun<strong>de</strong> vertreten.„Das war heute ein großartiger Dank samtAnerkennung und Wertschätzung, <strong>die</strong> alle ver<strong>die</strong>nen– das tut <strong>de</strong>r Seele gut!", so <strong>de</strong>r Verbandsvize.Nun gelte es, <strong>de</strong>n Geist <strong>die</strong>ser Veranstaltungüber <strong>die</strong> Stadtgrenzen Berlins hinauszutragenund gera<strong>de</strong> nach Aussetzung <strong>de</strong>r Wehrpflichtpolitisch und gesellschaftlich dafür zusorgen, dass <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr ihren Platz in <strong>de</strong>rMitte <strong>de</strong>r Gesellschaft behalte.chIn <strong>de</strong>r einenHand <strong>die</strong>Auszeichnung,auf<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>renArmdas stolzeTöchterchen:HauptmannAndreasGroße.Berlin. Mit einer feierlichen Zeremonie wur<strong>de</strong>Anfang Juni <strong>de</strong>r kleinste und jüngste „Botschafter“<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr vorgestellt: FinanzministerWolfgang Schäuble übergab einenErstdruck <strong>de</strong>r neuen Briefmarke „Im EinsatzNeue Briefmarke wirbt für <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrfür Deutschland“ an Verteidigungsminister Thomas<strong>de</strong> Maizère. Bei<strong>de</strong> Minister lobten dabeidas außeror<strong>de</strong>ntliche Engagement <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> –aus aktuellem Anlass ganz beson<strong>de</strong>rs <strong>die</strong> großartigenLeistungen beim Hochwassereinsatz.Der Finanzminister: „Die Soldatinnen und<strong>Soldaten</strong> ver<strong>die</strong>nen Dank, Respekt und Anerkennung!“Die 58 Cent-Briefmarke ist auf <strong>de</strong>nersten Blick im Bun<strong>de</strong>swehr-typischen grünenFleckentarn-Muster gehalten, auf <strong>de</strong>n zweitenBlick erkennt man <strong>die</strong> Umrisse von Menschen:Ein Vater mit Kind, ein küssen<strong>de</strong>s Paar, eine Mutter.Die Botschaft: Nicht nur <strong>de</strong>r Soldat selbst,son<strong>de</strong>rn auch <strong>die</strong> Familien sind im Einsatz fürDeutschland. Ihnen allen gebührt Dank undSolidarität.Der DBwV-Vize Oberstleutnant AndréWüstner sagte am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Veranstaltung:„Ich freue mich sehr über <strong>die</strong> neue Son<strong>de</strong>rmarke.Sie bietet eine gute Möglichkeit, bewusstDankbarkeit und Unterstützung zum Ausdruckzu bringen. So hilft sie ein klein wenig, Bun<strong>de</strong>swehrund Gesellschaft zusammen zu halten!“Die Briefmarke erscheint in einer Auflagevon 6,3 Millionen Stück. Sie ist <strong>die</strong> ersteSon<strong>de</strong>rmarke zur Bun<strong>de</strong>swehr seit <strong>20</strong>05. ■


Reise ins neue Einsatzgebiet:Vom 15. bis 18. Juni besuchteGeneralleutnant Hans-WernerFritz <strong>die</strong> <strong>de</strong>utschen Soldatinnen und<strong>Soldaten</strong> im <strong>de</strong>utschen EinsatzkontingentDakar und <strong>de</strong>r europäischen AusbildungsmissionEUTM Mali. „Es warmir wichtig, schnell nach Afrika in <strong>die</strong>Einsatzgebiete zu kommen“, erklärt <strong>de</strong>rBefehlshaber <strong>de</strong>s Einsatzführungskommandos.Als sich <strong>die</strong> Flugzeugtür <strong>de</strong>rMaschine in Dakar öffnet, schlägt <strong>de</strong>mGast aus Deutschland <strong>die</strong> heiße Luft <strong>de</strong>safrikanischen Kontinents ent<strong>gegen</strong>.Generalleutnant Fritz besuchte zuBeginn seiner Reise <strong>die</strong> <strong>de</strong>utschen Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong> MissionAFISMA vom Senegal aus unterstützen.In einer Ansprache lobte er <strong>die</strong> hoheEinsatzbereitschaft. „Sie und Ihre Vorgängerhaben eindrucksvoll unterBeweis gestellt, zu welchen Leistungenunsere Streitkräfte auch mit wenig zeitlichemVorlauf in <strong>de</strong>r Lage sind. Dafürgilt Ihnen beson<strong>de</strong>rer Dank und meineAnerkennung“, so <strong>de</strong>r General vor <strong>de</strong>rangetretenen Truppe.Bisher flogen <strong>die</strong><strong>de</strong>utschen Transall 462Mal, beför<strong>de</strong>rten rund1800 Passagiere undbewegten ca. 1<strong>000</strong> TonnenMaterial. Der Airbusführte 270 Betankungsvorgängedurch,bei <strong>de</strong>nen ca. 1<strong>000</strong> TonnenFlugbenzin getanktwur<strong>de</strong>n. Insgesamt ka -men dabei 1700 Flugstun<strong>de</strong>nzusammen. Diese Zahlenbeeindruckten auch <strong>de</strong>n Besuch ausDeutschland: „Dieser Lufttransportstützpunktleistet mit seinen SchlüsselkomponentenLufttransport und Luftbetankungeinen unverzichtbaren BeitragDeutschlands zum Erfolg vonAFISMA.“Generalleutnant Fritz nutzte immerwie<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Möglichkeit, um mit <strong>de</strong>n<strong>Soldaten</strong> ins Gespräch zu kommen.„Sie alle leisten hier unter for<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>nEinsatzbedingungen Außeror<strong>de</strong>ntliches“,ermutigte er sie. Ebenso überbrachteer <strong>die</strong> Grüße <strong>de</strong>s Ministers und<strong>de</strong>s Generalinspekteurs an das <strong>de</strong>utscheKontingent.Auslandseinsatz Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 23Befehlshaber besucht <strong>de</strong>n Senegal und MaliInformationen aus erster HandIm Einsatz und auf <strong>de</strong>m politischenParkett: Der Bun<strong>de</strong>swehrVerbandzeigt nicht nur über <strong>die</strong> Ansprechpartnerund bei Truppenbesuchen Präsenzin <strong>de</strong>n Einsatzgebieten, son<strong>de</strong>rn führtauch immer wie<strong>de</strong>r Gespräche mitEntscheidungsträgern im politischenBerlin. Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>rjüngsten Afghanistan-Reise vonAußenminister Guido Westerwelle imJuni <strong>die</strong>ses Jahres war <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong>Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s DBwV,Oberstleutnant André Wüstner, zumvertraulichen Austausch mit <strong>de</strong>mSon<strong>de</strong>rbeauftragten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierungfür Afghanistan und Pakistan,Botschafter Michael Koch, ins AuswärtigeAmt gekommen.Eines <strong>de</strong>r Themen <strong>de</strong>s Treffenswar <strong>de</strong>r En<strong>de</strong> Juni erscheinen<strong>de</strong> Zwischenbericht<strong>de</strong>s so genannten FortschrittsberichtsAfghanistan. Dieserwird in seiner Endfassung zum Jah -res en<strong>de</strong> veröffentlicht und <strong>die</strong>nt inerster Linie <strong>de</strong>r Unterrichtung <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>stages. Botschafter Koch informierte<strong>de</strong>n DBwV-Verbandsvize ausSicht <strong>de</strong>s Auswärtigen Amtes über <strong>die</strong><strong>de</strong>rzeitige politische Lage in Afghanistan.Beson<strong>de</strong>res Augenmerk lagdabei auf <strong>de</strong>n für April <strong>20</strong>14 geplantenWahlen im Land am Hindukusch.Unabhängig von <strong>de</strong>n bevorstehen<strong>de</strong>nBun<strong>de</strong>stagswahlen geht für BotschafterKoch und seinen Stab <strong>die</strong> Arbeit inAfghanistan weiter.Ein wichtiges Instrument ist dabei<strong>die</strong> „Internationale Kontaktgruppe zuAfghanistan und Pakistan“. Diese hattezuletzt vor vier Wochen in Deutschlandgetagt. Als Son<strong>de</strong>rbeauftragterführt Koch <strong>de</strong>n Vorsitz <strong>die</strong>ses politischenForums, das <strong>die</strong> internationalenBemühungen um Frie<strong>de</strong>n und Stabilitätin Afghanistan koordiniert.Mehr Fragen und Antworten gibtes in einer <strong>de</strong>r nächsten Ausgaben <strong>de</strong>rVerbandszeitschrift: Dort wird sichBotschafter Michael Koch in einemInterview <strong>de</strong>tailliert zur Lage inAfghanistan und Pakistanäußern.Botschafter MichaelKoch (l.) und OberstleutnantAndré Wüstnertauschten sich über <strong>die</strong><strong>de</strong>rzeitige Lage in Afghanistanund Pakistan aus.Sanitätsausbildung in Mali.Von Dakar aus ging es weiter nachBamako und Koulikoro in Mali. Der<strong>de</strong>utsche Kontingentführer <strong>de</strong>s 1. Kontingentes<strong>de</strong>r EUTM Mali, OberstleutnantAlexan<strong>de</strong>r Müller-Cramer,begrüßte <strong>de</strong>n Befehlshaber und wies ihnin <strong>die</strong> aktuelle Situation und <strong>die</strong> Gegebenheitenvor Ort ein. Bevor es fürGeneralleutnant Fritz weiter in das gut65 Kilometer entfernte Koulikoro ging,traf er sich mit <strong>de</strong>m Mission Comman<strong>de</strong>r,<strong>de</strong>m französischen Briga<strong>de</strong>generalFrançois Lecointre.Bei seiner Ankunft in Koulikorowur<strong>de</strong> Generalleutnant Fritz von Solda-AnzeigeFoto. Bun<strong>de</strong>swehr via Flickrten <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Nationenbegrüßt. Unter ihnen <strong>de</strong>r französischeKomman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Trainingcamps,Oberst Christophe P., <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r malischen Offiziersschule, OberstleutnantNouhoum M. Traore sowie <strong>die</strong>bei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Stabsoffiziere OberfeldarztUlli S., zuständig für <strong>die</strong> Sanitäter,und Major Lars T., <strong>de</strong>r <strong>die</strong> Pionierausbil<strong>de</strong>rführt.Oberst P. lobt <strong>die</strong> <strong>de</strong>utschen Pionierausbil<strong>de</strong>r.Beson<strong>de</strong>rs beeindrucktsei er von <strong>de</strong>r Hingabe, mit <strong>de</strong>r sich <strong>die</strong>Pioniere ihrer Aufgabe widmen unddavon, wie kreativ sie immer wie<strong>de</strong>r <strong>die</strong>Ausbildung gestalten.Neben <strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Ausbil<strong>de</strong>rnsind zurzeit 26 weitere Nationen an <strong>de</strong>rEUTM Mali beteiligt. „Das ist einespannen<strong>de</strong> Herausfor<strong>de</strong>rung“, erklärteMajor Marcus P., <strong>de</strong>r im multinationalenStab <strong>de</strong>s Trainingshauptquartiersarbeitet. „Insgesamt stehen zehnWochen für <strong>die</strong> Ausbildung zur Verfügung“,so Major P. „Dabei ist es wichtigzu wissen, dass es sich nicht nur umRekruten han<strong>de</strong>lt, son<strong>de</strong>rn auch vieleerfahrene <strong>Soldaten</strong> dabei sind.“Quelle: Bun<strong>de</strong>swehr.<strong>de</strong>


xx Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13AuslandseinsatzFotos: Henning, PIZ Kundus (1)Die bei<strong>de</strong>n CH-53 gleiten im Konturenflug durch <strong>die</strong> Täler in AfghanistansNor<strong>de</strong>n. Die Sonne scheint über <strong>de</strong>r kargen und doch soschönen Landschaft. In einem <strong>de</strong>r Transporthubschrauber sitzt <strong>de</strong>rInspekteur Heer, Generalleutnant Bruno Kasdorf. Er ist gekommen,um nach seinen Frauen und Männern zu sehen. Mit von <strong>de</strong>rPartie ist auch Oberstleutnant Thomas Behr, Vorsitzen<strong>de</strong>r Heer imDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband. Bei<strong>de</strong> wissen, dass <strong>de</strong>r Einsatzbald ein an<strong>de</strong>res Gesicht haben wird.Die ersten Vorboten <strong>die</strong>sesWan<strong>de</strong>ls sind unübersehbar:Kurz vor seinem Abflug hatKasdorf von einem Aussichtspunktaus einen guten Überblick über dasweitläufige Feldlager in Masar-e-Sharif. Unverkennbar sind schoneinige Areale geräumt. Und just in<strong>die</strong> Zeit <strong>de</strong>r Besuchsreise fällt auch<strong>die</strong> endgültige Rückverlegung vomStützpunkt OP North, mit <strong>de</strong>m sichso schmerzvolle Erinnerungen verbin<strong>de</strong>n.In einem langen Konvoi verlegen<strong>die</strong> letzten <strong>de</strong>utschen <strong>Soldaten</strong>nach Masar-e-Sharif.Doch zunächst zollt <strong>de</strong>r Drei-Sterne-General seinen <strong>Soldaten</strong>Anerkennung: „Sie meistern ihreAufgaben bravourös“, betont Kasdorfim Gespräch immer wie<strong>de</strong>r.Dies sei umso respektabler, alsneben <strong>de</strong>n täglichen Einsatzaufträgenauch <strong>die</strong> Vorbereitungen <strong>de</strong>r be -sagten Rückverlegung großes Engagementerfor<strong>de</strong>rten. Die Sorge <strong>de</strong>sobersten Heeressoldaten gilt dabeiunverkennbar <strong>de</strong>r Situation imÜbergang. Und er stellt präzise Fragen:Sind <strong>die</strong> Afghanen so weit, dasssie <strong>die</strong> Sicherheitsverantwortungtragen können? Greifen <strong>die</strong> ISAF-Kräfte nur als Instruktoren ein o<strong>de</strong>rmüssen sie <strong>die</strong> Operationsführungübernehmen, wenn es eng wird?Antworten erhält Kasdorf etwaim Gespräch mit Angehörigen <strong>de</strong>rPartnering and Advisory Task Force(PATF) Masar-e-Sharif im CampMike Spann. Dort informiert PATF-Komman<strong>de</strong>ur Oberst StephanSpöttel in einer lebhaften Run<strong>de</strong>unter einem großen Sonnensegel.Seine Männer aus <strong>de</strong>r mehr als 500<strong>Soldaten</strong> und 25 Sprachmittlerumfassen<strong>de</strong>n PATF nehmen keinBlatt vor <strong>de</strong>n Mund. Operationen biszur Kompanie-/Bataillonsebenekönnten <strong>die</strong> Afghanen sehr gutführen. Wenn es komplexer wer<strong>de</strong>,benötigten sie noch Unterstützungdurch <strong>die</strong> ISAF-Instruktoren, sagtein kroatischer Soldat. Sein mazedonischerKamerad pflichtet ihmbei. „Die Mentoren müssen <strong>die</strong>afghanischen Sicherheitskräftezu<strong>de</strong>m immer wie<strong>de</strong>r motivieren“,fügt ein weiterer Mazedonier hinzu.Der Generalleutnant nimmt mit,dass noch Arbeit vor <strong>de</strong>n Instruktoren-Teams<strong>de</strong>r ISAF liegt.Für <strong>die</strong> Ausbildung <strong>de</strong>r afghanischenKräfte ist eine gut ausgebauteInfrastruktur das A und O. Hier ist<strong>die</strong> Gemeinschaft aus Afghanen undUnterstützernationen ein gutesStück vorangekommen, wie sichbeim Rundgang durch <strong>die</strong> neueafghanische Pionierschule zeigt.Auf <strong>de</strong>m riesigen Areal entstehen<strong>de</strong>rzeit zahlreiche Unterkunfts- undSchulungsgebäu<strong>de</strong>. Der Inspekteurist sichtlich beeindruckt. Vieles istnoch im Aufbau. Zwar haben bereitsrund 4<strong>000</strong> Afghanen hier Lehrgängeabsolviert, aber nicht alle wer<strong>de</strong>nihrer Qualifikation entsprechen<strong>de</strong>ingesetzt. Die Nationalarmee sollam En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ersten Quartals <strong>20</strong>14imstan<strong>de</strong> sein, selbst <strong>die</strong> EOD-Ausbildungzu übernehmen. Von dort istes aber noch ein großer Schritt etwazum Training im Umgang mit IED.In einer riesigen Halle vermitteltOberfeldwebel Sebastian V. <strong>die</strong>


Auslandseinsatz/HeerDie Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>1325Auf <strong>de</strong>m Flug nach Kundus: Der Inspekteur, Generalleutnant BrunoKasdorf (2.v.l.), unterwegs mit <strong>de</strong>m Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s RegionalkommandosNord, Generalmajor Jörg Vollmer (l.).<strong>de</strong>n Löwenanteil unter <strong>de</strong>n hun<strong>de</strong>rtengetöteten afghanischen Sicherheitskräftenaus, <strong>die</strong> durchschnittlichje<strong>de</strong>n Monat zu beklagen sind.Die Einschätzung <strong>de</strong>r militärischenFührung im Lan<strong>de</strong> darf in <strong>de</strong>mLagebild natürlich nicht fehlen, dassich <strong>de</strong>r Inspekteur während seinesBesuchs macht. Im Gespräch mitGeneral Zalmai Wesa, Befehlshaber<strong>de</strong>s <strong>20</strong>9. Korps <strong>de</strong>r afghanischenNationalarmee, erfährt Kasdorf, wo<strong>die</strong> neuralgischen Punkte liegen.Der afghanische General nenntOrte, an <strong>de</strong>nen <strong>die</strong> Gefährdung wie<strong>de</strong>rzugenommen hat. Unzufrie<strong>de</strong>nist Wesa mit so mancher Vorgabe <strong>de</strong>rZentralregierung in Kabul. Er könneals örtlicher Komman<strong>de</strong>ur vieleSituationen besser einschätzen,betont <strong>de</strong>r General. Er lädt seinenBesucher anschließend zu einemreichhaltigen Mittagessen ein. Gastfreundschaftwird in <strong>die</strong>sem Landgroßgeschrieben.Ein Hauch von Abschied umwehtauch <strong>de</strong>n Besuch in Kundus, zu <strong>de</strong>m<strong>die</strong> Delegation mit <strong>de</strong>n bewährtenCH-53 einfliegt. Hier stehen <strong>die</strong> Folgenutzungund <strong>de</strong>r Zeitplan <strong>de</strong>rRückverlegung im Mittelpunkt <strong>de</strong>rGespräche. Im Laufe <strong>de</strong>s Jahres sollen<strong>die</strong> <strong>de</strong>utschen Kräfte abziehenund in <strong>de</strong>r Operation „Resolute Eagle“nach Masar-e-Sharif verlegen.Bis dahin müssen <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>nSpagat zwischen Kontingentreduzierung,Vorbereitung <strong>de</strong>r Rückverlegungund laufen<strong>de</strong>r Operationsführungbewältigen. Später wird u.a.<strong>die</strong> afghanische Nationalarmee in <strong>die</strong>Liegenschaft einziehen und dazueventuell eine UN-Einrichtung. Soo<strong>de</strong>r so steht fest: Kundus, wie <strong>de</strong>r OPNorth ein Ort, mit <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utscheBeschäftigten haben bislang Sorgenum ihre Sicherheit geäußert. Obersti.G York von Rechenberg, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>nUnterstützungsverband Kundusführt, muss das umständliche Befragungsverfahreneinleiten, mit <strong>de</strong>m<strong>de</strong>r Gefährdungsgrad <strong>die</strong>ser Menschenfestgestellt wer<strong>de</strong>n soll. SeinKomman<strong>de</strong>ur wünscht sich eineunbürokratische Lösung. „Das Verfahrenist kompliziert“, sagt GeneralVollmer. Eine weitere gewichtigeStimme, General Hans-LotharDomröse, Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s JointForces Command in Brunssum, verweistauf Beispiele: „Es gibt für zuschützen<strong>de</strong> Personen gute Maßnahmeneinzelner Nationen“, sagt <strong>de</strong>rVier-Sterne-General, <strong>de</strong>r für <strong>die</strong> Nato<strong>de</strong>n ISAF-Einsatz führt. Tatsächlichhaben bereits einige Truppenstellergroßzügigere Lösungen für ihreafghanischen Beschäftigten gefun<strong>de</strong>n.Eine willkommene Abwechslungzu all <strong>de</strong>n Briefings und Lagevorträgenist <strong>die</strong> Versammlung mitChefs, Spießen und Vertrauensleutenin Kundus. Der Inspekteur fragt nachSorgen und Nöten. Groß sind <strong>die</strong> Probleme<strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> offenbar nicht,kurz ist <strong>die</strong> Fragerun<strong>de</strong>. Kasdorfdankt <strong>de</strong>n <strong>Soldaten</strong> für ihren Einsatzund erinnert daran, dass sie als Heeressoldaten<strong>die</strong> Speerspitze <strong>de</strong>s Kontingentsseien – „auch wenn wir wissen,dass wir nur im Verbund mitallen Teilstreitkräften und Organisationsbereichenund natürlich imZusammenwirken mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>renISAF-Nationen erfolgreich sein können“.Nach <strong>de</strong>n Wohlfühlfaktoren fragtauch Thomas Behr immer wie<strong>de</strong>r. Ererfährt in Kundus, dass das Internet-Afghanistan, wie man esbald nicht mehr erlebtInspekteur Heer besucht <strong>de</strong>utsche ISAF-Standorte – „Forward Air Me<strong>de</strong>vac“-Fähigkeit ist nunabrufbar – Vorsitzen<strong>de</strong>r Heer im DBwV informiert sich über <strong>die</strong> EinsatzbedingungenNetz (WLAN) inzwischen ausgezeichnetfunktioniert. Einziger Wermutstropfen:Wer intensiv kommuniziert,muss auch tief in <strong>die</strong> Taschegreifen. „Eine Flatrate wäre wünschenswert“,sagen <strong>die</strong> DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r.Die Marketen<strong>de</strong>r in Masar-e-Sharif und im LufttransportstützpunktTermes (Usbekistan) sind gutsortiert, <strong>die</strong> persönliche Ausrüstungist auf einem hohen QualitätsstantheoretischenGrundlagen <strong>de</strong>sSchießens mit Artillerie. Vor <strong>de</strong>mGebäu<strong>de</strong> setzen <strong>die</strong> Rekruten <strong>de</strong>rNationalarmee das Erlernte in <strong>die</strong>Praxis um. Sie richten eine D30-Haubitze ein. Ein <strong>de</strong>utscher Soldataus <strong>de</strong>r Delegation <strong>de</strong>s Inspekteursprüft kurz das Ergebnis und hebtdann <strong>de</strong>n Daumen. Alles richtiggemacht. Diese Lehrgangsteilnehmersind auf einem guten Weg.Schwer bewacht ist das Polizeihauptquartierin <strong>de</strong>r Stadt Masar-e-Sharif. Auch hier will General Kasdorfwissen, wie es um <strong>die</strong> Sicherheitsarchitektur<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s bestelltist. Hinter verschlossenen Türenspricht er lange mit <strong>de</strong>utschenInstruktoren. Die Angehörigen <strong>de</strong>rafghanischen Polizeikräfte zahleneinen hohen Preis für eine bessereZukunft in ihrem Land. Sie machenEinsatz in beson<strong>de</strong>rer Weise verknüpftist, wird bald ein Stück ISAF-Ge schichte sein.Unweigerlich kommt <strong>die</strong> Run<strong>de</strong>in Kundus auf <strong>die</strong> Ortskräfte zu sprechen.Rund 10 bis <strong>20</strong> <strong>de</strong>monstrierenregelmäßig, aber friedlich vor <strong>de</strong>nToren <strong>de</strong>s Feldlagers, sagt OberstThomas Heinrich Schmidt, Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>r PATF Kundus. Rund170 <strong>de</strong>r knapp 400 afghanischen


26 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Auslandseinsatz/HeerPraktische Artillerieausbildung. Die aus Deutschland eingeflogeneDelegation um <strong>de</strong>n Inspekteur beobachtet, wie <strong>die</strong> afghanischenRekruten ein Geschütz einrichten.General Zalmai Wesa (r.) erläutert Generalleutnant Bruno KasdorfM.) in seinem Hauptquartier <strong>die</strong> aktuelle Sicherheitslage. EinSprachmittler assistiert.Stilles An<strong>de</strong>nken in Kundus. Die Delegation um GeneralleutnantBruno Kasdorf (3.v.r.) verharrt mit <strong>de</strong>n Vertretern <strong>de</strong>r militärischenund zivilen Führung <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>raufbauteams im Ehrenhain.Vor <strong>de</strong>m Abflug: Oberstleutnant Thomas Behr (Vorsitzen<strong>de</strong>r Heer), <strong>de</strong>rKomman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Joint Forces Command in Brunssum, General Hans-Lothar Domröse, und <strong>de</strong>r Inspekteur, Generalleutnant Bruno Kasdorf (v.l.).dard. Nach wie vor bereitet jedoch<strong>die</strong> Kontingentdauer Bauchschmerzen.Die beträgt ent<strong>gegen</strong> <strong>de</strong>r postuliertenZeitspanne von vier Monatenoft sechs o<strong>de</strong>r sogar sieben. Der Vorsitzen<strong>de</strong>Heer holt auch <strong>die</strong> Meinung<strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> zur politischen Diskussionüber <strong>die</strong> Ortskräfte ein. Hier ist<strong>die</strong> Auffassung einhellig: „Wir sollten<strong>de</strong>n Ortskräften, <strong>die</strong> unmittelbarmit <strong>de</strong>n Streitkräften zusammengearbeitethaben, <strong>de</strong>n Weg nach Deutschlan<strong>de</strong>bnen“, heißt es unisono.Oberstleutnant Behr dankt in einerabendlichen Run<strong>de</strong> zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>nAnsprechpartnern <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s fürihren Einsatz vor Ort (siehe unten).„Es ist alles an<strong>de</strong>re als selbstverständlich,dass Sie über <strong>die</strong> ohnehingroße <strong>die</strong>nstliche Belastung hinausnoch für <strong>de</strong>n Verband arbeiten“, sagt<strong>de</strong>r Mandatsträger.Das beson<strong>de</strong>re Interesse <strong>de</strong>sInspekteurs weckt das <strong>de</strong>utsche Einsatzgeschwa<strong>de</strong>rMasar-e-Sharif. Esstellt mit seinen jeweils vier „Tiger“-und NH90-Helikoptern Fähigkeitenbereit, <strong>die</strong> bis vor Kurzem im Einsatznational nicht vorhan<strong>de</strong>n waren.Sichtlich zufrie<strong>de</strong>n ist General Kasdorf,als <strong>die</strong> Piloten und Technikerberichten, dass <strong>die</strong> Verfügbarkeit <strong>de</strong>rmo<strong>de</strong>rnen Hubschrauber sehr hochsei und technische Probleme <strong>die</strong> Ausnahmedarstellten. Kleinere Schwierigkeitenhabe es zu Anfang gegeben,berichten <strong>die</strong> Angehörigen <strong>de</strong>s Einsatzgeschwa<strong>de</strong>rs.Doch <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong>fan<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Partnern aus <strong>de</strong>r Industrieschnelle Truppenlösungen. Was<strong>de</strong>r Kampfhubschrauber leistet,schaute sich Kasdorf am Monitor an.In Vi<strong>de</strong>ofilmen aus <strong>de</strong>r Hubschrauberperspektivewaren Aufklärungsbil<strong>de</strong>rzu sehen. Auch <strong>die</strong> Wirkung<strong>de</strong>r Bordwaffen <strong>de</strong>s „Tiger“ wur<strong>de</strong>im bewegten Bild gezeigt.Im Innern <strong>de</strong>r Me<strong>de</strong>vac-Variante<strong>de</strong>s NH90 schließlich berichtet PilotOberstleutnant Kai Eggert von <strong>de</strong>nFähigkeiten <strong>de</strong>s Helikopters. Derindividuell angepasste SpezialhelmAnsprechpartner berichtenMajor Wolfgang Butter, OberstleutnantThomas Behr, Oberstabsfeldwebel Ralf-Joachim Ziegler, Hauptfeldwebel OliverRichter, Hauptfeldwebel Markus Jahn,Hauptfeldwebel Mario Fechner (v.r.)In <strong>de</strong>r Oase in Masar-e-Sharif traf sich <strong>de</strong>rVorsitzen<strong>de</strong> Heer, Oberstleutnant ThomasBehr, mit <strong>de</strong>n Ansprechpartnern <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s.Die Verbandsvertreter berichteten,dass es keine größeren Probleme gebe.Einer <strong>de</strong>r Teilnehmer merkte allerdingsan, dass <strong>die</strong> Munition für <strong>die</strong> Einsatz vorbereiten<strong>de</strong>Ausbildung in manchen Fällenknapp sei.Der Vorsitzen<strong>de</strong> Heer stellte <strong>die</strong> wichtigstenThemen auf <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>r Verbandspolitikvor. Dazu zählen <strong>de</strong>r Kampffür eine mo<strong>de</strong>rne Dienstzeitregelung, <strong>die</strong>Mitnahme von Versorgungsanwartschaftenfür <strong>Soldaten</strong> auf Zeit und <strong>die</strong> Einrichtungeiner Streitkräftevertretung (Beteiligungsrechte).Mit <strong>de</strong>n Ansprechpartnerndiskutierte Behr auch über <strong>die</strong> jüngstenErfolge <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s wie <strong>die</strong> Doppelanrechnungvon Einsatzzeiten.


Auslandseinsatz/Heer Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 27etwa ermöglicht mit elektronischenHilfsmitteln eine punktgenaue Landungauch unter schwierigen äußerenBedingungen, erklärt Eggert. In <strong>de</strong>rPraxis be<strong>de</strong>utet das, dass <strong>de</strong>r Transporthubschrauberschneller Verwun<strong>de</strong>teaufnehmen kann. Thomas Behrwarb <strong>de</strong>n NH90-Piloten, <strong>de</strong>r sichspontan für ein Interview zur Verfügungstellte (siehe Beitrag rechts),gleich für <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehrVerband.Das Training <strong>de</strong>r Besatzungenmit <strong>de</strong>m medizinischen Personal istinzwischen so weit fortgeschritten,dass das Geschwa<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Einsatzbereitschaftfür „Forward Air Me<strong>de</strong>vac“mel<strong>de</strong>n kann – eine Fähigkeit,<strong>die</strong> <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr bisher nicht in<strong>die</strong>sem Umfang besaß. Über <strong>die</strong>senFortschritt freut sich auch <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utscheNato-General: „Diese Fähigkeitzu besitzen, ist angemessen füreine <strong>de</strong>rart starke Nation, <strong>die</strong> drittgrößterTruppensteller ist“, sagtDomröse.Selbstverständlich zählen <strong>die</strong>Ehrenhaine in Masar-e-Sharif undKundus zu <strong>de</strong>n Stationen <strong>de</strong>sInspekteur-Besuchs. Die Trauer um<strong>de</strong>n Anfang Mai gefallenen KSK-Kamera<strong>de</strong>n sei nach wie vor groß,beobachtet Behr. Am Ehrenhain inMasar-e-Sharif verharren Kasdorf,Vollmer und Behr lange vor <strong>de</strong>rjüngst eingelassenen Plakette <strong>de</strong>sHauptfeldwebels. Ebenfalls großeAnteilnahme ruft <strong>de</strong>r Tod <strong>de</strong>s Stabsgefreitenhervor, <strong>de</strong>r sich vor einigenTagen offenbar das Leben ge -nommen hat.Auch außerhalb <strong>de</strong>s eigentlichenBesuchsprogramms gibt eskeine Berührungsängste zwischen<strong>de</strong>n <strong>Soldaten</strong> und <strong>de</strong>n hochrangigenBesuchern. Als Kasdorf sich mitGeneral Domröse in einer Betreuungseinrichtungin Termes an einenTisch setzt, ist sein Gegenüber, einjunger Hauptfeldwebel <strong>de</strong>r Luftwaffe,zunächst sichtlich irritiertangesichts <strong>de</strong>r vielen gol<strong>de</strong>nenSterne. Doch das legt sich bald.Spätestens, als Kasdorf sagt, dassdas <strong>de</strong>utsche Unteroffizierkorpsdas beste unter allen ISAF-Nationensei.Kasdorf weiß, dass noch einweiter Weg vor allen Beteiligtenliegt, wenn Sicherheit und Stabilitätin Afghanistan herrschen sollen.Ge ra<strong>de</strong> <strong>die</strong> Präsi<strong>de</strong>ntenwahlen imSommer <strong>de</strong>s kommen<strong>de</strong>n Jahresmarkieren einen wichtigen Zwischenschrittund könnten <strong>die</strong> Weichenneu stellen.Doch es gebe eine Leitlinie:„Für afghanische Probleme müssenaf ghanische Lösungen gefun<strong>de</strong>nwer<strong>de</strong>n“, sagt <strong>de</strong>r Drei-Sterne-Ge -neral.fhDas Versprechen, <strong>die</strong> Kamera<strong>de</strong>n rauszuholenEinsatzgeschwa<strong>de</strong>r in Masar-e-Sharif: Mit <strong>de</strong>n NH90 können jetzt Verwun<strong>de</strong>teaus vor<strong>de</strong>rster Front geborgen wer<strong>de</strong>n – Ärztin und Pilot im InterviewWenn es um „Forward AirMe<strong>de</strong>vac“ ging, mussten inAfghanistan bislang oft US-Hubschrauberaushelfen. Nicht immerkonnten <strong>die</strong> Deutschen mit eigenenKräften verwun<strong>de</strong>te Kamera<strong>de</strong>naus vor<strong>de</strong>rster Front bergen.Das ist vorbei: Der NH90 ist dafürausgerüstet, <strong>die</strong> Besatzung und dasmedizinische Personal sind entsprechendausgebil<strong>de</strong>t. „Die Bun<strong>de</strong>swehr“fragte in Masar-e-SharifNH90-Pilot Oberstleutnant KaiEggert und Oberstabsärztin ViktoriaHil<strong>de</strong>brand nach ihren Erfahrungen.*Wo sehen Sie <strong>die</strong> größten Unterschie<strong>de</strong>?Eggert: Der „Black Hawk“ wur<strong>de</strong>En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 60er, Anfang <strong>de</strong>r 70er Jahreentwickelt. Technisch hinkt er <strong>de</strong>mNH90 hinterher. Der ist enormbeweglich und auch ein Stück schneller,was im Ernstfall einen wertvollenZeitgewinn bringen kann. Der größteUnterschied in <strong>de</strong>r Me<strong>de</strong>vac-Varianteist jedoch, dass wir das Krankenhauszum Patienten bringen undnicht umgekehrt, wie es <strong>die</strong> Amerikanermachen. Ich fin<strong>de</strong> es gut, dasswir als Deutsche <strong>die</strong>se Fähigkeit jetztherausgebil<strong>de</strong>t haben.Oberstleutnant Thomas Behr im Gespräch mit OberstabsärztinViktoria Hil<strong>de</strong>brand und Oberstleutnant Kai Eggert (v.l.).Wie viele Flugstun<strong>de</strong>n habenSie auf <strong>de</strong>m neuen NH90 absolviert?Eggert: Inzwischen rund 150.Zuvor bin ich etwa <strong>20</strong>00 Stun<strong>de</strong>n<strong>die</strong> Bell UH-1D geflogen.Wie lange fliegen Sie als Besatzungjetzt zusammen?Eggert: Seit rund zehn Jahren.Wie beurteilen Sie <strong>de</strong>n Hubschrauber?Eggert: Ich bin ein großer Fan<strong>de</strong>s NH90. Es gab ja durchausNegativschlagzeilen in <strong>de</strong>n vergangenenMonaten. Obwohl wirVorserienmo<strong>de</strong>lle fliegen, kannich das nicht bestätigen. AmAnfang gab es vielleicht ein paarkleine Nachbesserungen. Jetzt istdas System technisch einwandfreiund stabil, was man auch amKlarstand erkennen kann. Von<strong>de</strong>n vier Maschinen können in <strong>de</strong>rRegel immer drei fliegen.Nebenan stehen <strong>die</strong> „BlackHawk“ <strong>de</strong>r Amerikaner, <strong>die</strong> bisjetzt meist für heikle Me<strong>de</strong>vac-Einsätze herangezogen wur<strong>de</strong>n.Wie war es <strong>de</strong>nn vorher?Eggert: Vorher mussten <strong>die</strong> Kamera<strong>de</strong>nmit einem BAT (beweglicherArzttrupp) aus <strong>de</strong>r unmittelbaren Ge -fahrenzone geborgen und zu einemAufnahmepunkt gebracht wer<strong>de</strong>n.Erst dort konnten <strong>die</strong> Hubschrauber<strong>die</strong> Verwun<strong>de</strong>ten übernehmen.Kann <strong>de</strong>r NH90 unter allen Bedingungenfliegen?Eggert: Unter fast allen. Natürlichsind immer Staubentwicklungen<strong>de</strong>nkbar, <strong>die</strong> auch uns zu schaffenmachen könnten. Aber eigentlichkönnen wir zu je<strong>de</strong>r Tages- undNachtzeit und bei nahezu allen Wetterbedingungenfliegen. Kürzlichwar eine Übungsmission mit <strong>de</strong>namerikanischen „Apache“-Kampfhubschrauberngeplant. Die musstenwegen widriger äußerer Bedingungenabsagen – wir hätten fliegen können.Haben Sie als ärztliches TeamBerührungsängste mit Blick auf <strong>die</strong>fliegen<strong>de</strong>n Besatzungen gehabt?Hil<strong>de</strong>brand: Überhaupt nicht. Wirhaben uns von Anfang an gut aufgenommengefühlt. Als medizinischesPersonal waren wir schnell integriert.Wie sah <strong>die</strong> Vorbereitung aus?Hil<strong>de</strong>brand: Wir haben schoneinige Übungen in Deutschlandabsolviert und dann auch entsprechen<strong>de</strong>Teams aus Besatzung undärztlichem Personal gebil<strong>de</strong>t.Anfang April sind wir hier ins Einsatzlandgekommen. Dann bin ichzunächst zwei Monate als Ärztinmit <strong>de</strong>n Amerikanern auf <strong>de</strong>n„Black Hawk“ geflogen. Darunterwaren auch scharfe Einsätze.Wie ist das gemeint mit <strong>de</strong>m Satz„wir bringen das Krankenhauszum Patienten“?Hil<strong>de</strong>brand: Wir haben zwarweniger Plätze für Verwun<strong>de</strong>teals <strong>die</strong> Amerikaner, nämlich zweifür liegen<strong>de</strong> Patienten und einenfür einen Verwun<strong>de</strong>ten, <strong>de</strong>r sitzenkann. Aber <strong>die</strong>se sind intensivmedizinischmit festen Installationenauf einem hohen Standar<strong>de</strong>xzellent ausgerüstet. Das ist vorallem bei längeren Transportenvon Vorteil und kann lebensrettendsein. Der „Black Hawk“ hat<strong>die</strong> Möglichkeit, bis zu sechs Liegendpatienteno<strong>de</strong>r sechs Sitzen<strong>de</strong>zu transportieren. Bei mehr alszwei Patienten ist <strong>die</strong> Behandlungsmöglichkeitallerdings starkeingeschränkt.Wer mel<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Einsatzbereitschaftzum „Forward Air Me<strong>de</strong>vac“?Eggert: Das liegt bei uns. Wirhaben intensiv geübt und sindsicher, dass jetzt <strong>de</strong>r richtige Zeitpunktist.Was be<strong>de</strong>utet das Ärmelschild mit<strong>de</strong>m Aufdruck „We will be there“?Eggert: Das ist zum einen ein Versprechen,dass wir <strong>die</strong> Kamera<strong>de</strong>nrausholen, wenn <strong>de</strong>r Ernstfall eintritt.Aber es ist auch <strong>de</strong>r Waffenstolz,mit <strong>de</strong>m NH90 ein mo<strong>de</strong>rnesund zuverlässiges System zu ha -ben, das da ist, wenn man esbraucht.Vielen Dank für das Gespräch*Oberstleutnant Kai Eggertgehört <strong>de</strong>m Transporthubschrauberregiment10 in Faßberg an.Oberstabsärztin Viktoria Hil<strong>de</strong>brandist Ärztin am Bun<strong>de</strong>swehrzentralkrankenhausin Koblenz.


28 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Auslandseinsatz/FamilienbetreuungPilotprojekt <strong>de</strong>r StreitkräftebasisNeue Wege <strong>de</strong>rEinsatzvorbereitungDie Teilnehmer <strong>de</strong>s Einsatzvorbereitungsseminars<strong>de</strong>s Zentrums Operative Information.Bitburg. „Auch <strong>de</strong>r erste Schrittgehört zum Weg“, erkannte schonAnfang <strong>de</strong>s letzten Jahrhun<strong>de</strong>rts <strong>de</strong>rösterreichische Schriftsteller ArthurSchnitzler. Übertragen auf <strong>die</strong> Verwendungim Auslandseinsatz ist <strong>die</strong>umfassen<strong>de</strong> Einsatzvorbereitung <strong>de</strong>rerste Schritt eines langen Weges vor,während und nach <strong>de</strong>m Einsatz.„Der Einsatz vor <strong>de</strong>m Einsatz“ istvielen <strong>Soldaten</strong> und Soldatinnengeläufig und spiegelt <strong>die</strong> umfassen<strong>de</strong>und zeitintensive Vorbereitungwi<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>r Einsatzzeit wer<strong>de</strong>njedoch nicht nur <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> undSoldatinnen gefor<strong>de</strong>rt, son<strong>de</strong>rn auch<strong>de</strong>ren Angehörige. Vor allem fürPartner und Kin<strong>de</strong>r können dadurchbeson<strong>de</strong>re Belastungen entstehen.Um neue Wege in <strong>de</strong>r Vorbereitungauf <strong>de</strong>n Einsatz für <strong>Soldaten</strong>und Soldatinnen sowie <strong>de</strong>renAngehörige zu untersuchen, führtedas ZOpInfo im Februar im DorintSeehotel Bitburg das erste Einsatzvorbereitungsseminar(EVBS) <strong>de</strong>sAufgabenbereichs Operative Kommunikationdurch. Dieses Seminar<strong>die</strong>nte <strong>de</strong>r SKBzugleich alsPilotprojekt.Alle Teilnehmerund Teilnehmerinnenbekamenwährend <strong>de</strong>rgemeinsamendrei Tage <strong>die</strong>Gelegenheit,sich frühzeitig mit<strong>de</strong>n Bedingungen<strong>de</strong>s Einsatzes vertraut zu machen.Dazu gehörten unter an<strong>de</strong>rem <strong>die</strong>Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r frem<strong>de</strong>nKultur <strong>de</strong>s Einsatzlan<strong>de</strong>s Afghanistansowie <strong>die</strong> Erläuterung vonrechtlichen und sozialen Fragen,auch für <strong>die</strong> Angehörigen. Die Teilnehmerund Teilnehmerinnen konntensich intensiv über ihre Befürchtungenund bereits gemachten Einsatzerfahrungenaustauschen.Mo<strong>de</strong>riert wur<strong>de</strong> das EVBS durchspeziell am Zentrum Innere Führungausgebil<strong>de</strong>te Mo<strong>de</strong>ratoren. Für eineweiterführen<strong>de</strong> Beratung standFachpersonal zur Verfügung. Dazugehörten ein Militärseelsorger, einePsychologin und eine Sozialberaterin.Die Vorstellungen <strong>de</strong>s Netzwerkes„Frau zu Frau online“ sowie<strong>de</strong>s Psychotraumazentrums Berlinrun<strong>de</strong>ten <strong>die</strong> Veranstaltung ab.Ob <strong>die</strong>se Form <strong>de</strong>r EinsatzvorbereitungZukunft hat, wird auf Grundlageeiner umfassen<strong>de</strong>n Auswertungdurch das Führungskommando <strong>de</strong>rSKB entschie<strong>de</strong>n.Sylwia Madziara, ZOpInfoAus <strong>de</strong>n FamilienbetreuungszentrenAusflug zum Bo<strong>de</strong>nseeSigmaringen. Das FamilienbetreuungszentrumSigmaringen hatte am4. Mai <strong>die</strong> Familienangehörigen <strong>de</strong>rEinsatzsoldatinnen und <strong>Soldaten</strong> indas Kasino <strong>de</strong>r Graf-Stauffenberg-Kaserne eingela<strong>de</strong>n. Neben <strong>de</strong>nInformationen aus <strong>de</strong>m Einsatzstand ein Ausflug an <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nseeim Mittelpunkt <strong>de</strong>s Programms.Oberstabsfeldwebel HaraldLott begrüßte etwa 30 Angehörigemit seinem Team im Kasino. Nacheinem gemeinsamen Mittagessenberichtete Lott über <strong>die</strong> aktuelleLage in <strong>de</strong>n Einsatzlän<strong>de</strong>rn, insbeson<strong>de</strong>rein Afghanistan und imKosovo. Der evangelische MilitärpfarrerHeiko Blank schloss sichmit einem Film- und Bil<strong>de</strong>rvortragaus seiner soeben been<strong>de</strong>ten Einsatzzeitals Militärpfarrer beiKFOR an.Anschließend ging es mit <strong>de</strong>mBus nach Überlingen an <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>nsee,um dort für etwa zwei Stun<strong>de</strong>n<strong>die</strong> Stadt samt Uferpromena<strong>de</strong> zuerkun<strong>de</strong>n. Bei <strong>de</strong>r Rückfahrt im Busfan<strong>de</strong>n ausgelassene Gesprächeüber das am Tag Erlebte statt, sodass das Team vom Familienbetreuungszentrum<strong>die</strong> Angehörigen beibester Laune auf <strong>die</strong> Rückfahrt nachHause verabschie<strong>de</strong>n konnte.FBZ SigmaringenFC Bayern <strong>gegen</strong> FC Freiburg: Ein Dankeschönvom Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerbandMünchen. Über ein Dankeschön <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>renArt konnten sich ehemalige Ansprechpartner <strong>de</strong>sDBwV im Einsatz und Angehörige <strong>de</strong>r Familienbetreuungsorganisationam 27. April freuen. Sie wur<strong>de</strong>nmit Freikarten <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s für das Bun<strong>de</strong>sligaspielFC Bayern <strong>gegen</strong> FC Freiburg bedacht,womit ihr Engagement für <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> im Einsatzgewürdigt wer<strong>de</strong>n soll. Der Deutsche Bun<strong>de</strong>swehr-Verband hat <strong>die</strong>se Karten mit freundlicher Unterstützungvon Susanne Kastner (kl. Foto), Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Verteidigungsausschusses,erhalten. Wir bedanken uns für <strong>die</strong>se Unterstützungund werten das als Zeichen <strong>de</strong>r Verbun<strong>de</strong>nheit mit unseren <strong>Soldaten</strong> imEinsatz.Aus <strong>de</strong>n FamilienbetreuungszentrenRund um <strong>de</strong>n KaiserdomSpeyer. Eine Stadtführung in Speyerwar einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Schwerpunktefür <strong>die</strong> Veranstaltung <strong>de</strong>sFamilienbetreuungszentrums Speyeram 4. Juni.Vor <strong>de</strong>r beeindrucken<strong>de</strong>n Kulisse<strong>de</strong>s Speyerer Kaiserdomsbegrüßte <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> Leiter<strong>de</strong>s FBZ Speyer, StabsfeldwebelMichael Marsch, rund 50 Familienangehörigevon <strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong> sichim Auslandseinsatz befin<strong>de</strong>n.Danach informierten zwei erfahreneStadtführer <strong>die</strong> Teilnehmer inknapp zwei Stun<strong>de</strong>n über <strong>die</strong>Geschichte <strong>de</strong>r Stadt. Am En<strong>de</strong>blieb noch Zeit, <strong>de</strong>n imposantenDom ausgiebig zu besuchen.Im Anschluss ging es zurück in<strong>die</strong> Kurpfalzkaserne, wo das restlicheTeam <strong>de</strong>s FBZ schon wartete.Nach <strong>de</strong>m Mittagessen begrüßteauch <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>sFBZ <strong>die</strong> Angehörigenund gab einenkurzen Überblicküber <strong>die</strong> Einsatzgebiete<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Im Anschlusswur<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>neAusrüstungs<strong>gegen</strong>stän<strong>de</strong>wie Splitterschutzweste,Nachtsichtgerätund Einsatzhelm vorgestellt. Dabeihatten <strong>die</strong> Angehörigen <strong>die</strong> Möglichkeit,<strong>die</strong>se Ausrüstungs<strong>gegen</strong>stän<strong>de</strong>auch „anzuziehen“ undwaren nicht selten überrascht überdas zusätzlich Gewicht, das <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong>tragen müssen. Eine zweiteGruppe machte sich während<strong>de</strong>ssenauf <strong>de</strong>n Weg zur 2. Kompanie<strong>de</strong>s Spezialpionierbataillons inSpeyer, um sich <strong>de</strong>n dort aufgestellten„Wohncontainer“ anzuschauenund um zu erfahren, wie beengt<strong>de</strong>nn ihre Angehörigen im Einsatz„wohnen“. Im abgedunkelten Kellerkonnten <strong>die</strong> Angehörigen späterdas angesprochene Nachtsichtgerätausprobieren. Kaffee und Kuchenrun<strong>de</strong>ten nach <strong>de</strong>n „Strapazen“ <strong>de</strong>nNachmittag ab.Michael Marsch, FBZ Speyer


30 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13LuftwaffeNeues vom Vorstand LuftwaffeAndreas SteinmetzAus Fehlern sollte man lernen!Beim Projekt „Euro Hawk“ hat VerteidigungsministerThomas <strong>de</strong> Maizièrenach eigenen Angaben persönlich <strong>die</strong>„Reißleine“ gezogen, um einen Schreckenohne En<strong>de</strong> zu vermei<strong>de</strong>n. Die Verbindungsleinezwischen Flugzeug und Fallschirm, <strong>die</strong> beiautomatischen Fallschirmen das Öffnen auslöst,heißt „Aufziehleine“ und wird immer automatischgezogen. Die „Reserve“ hin<strong>gegen</strong> wird vonHand ausgelöst, um einen harten Aufschlag zuvermei<strong>de</strong>n. Das Ziehen <strong>de</strong>r „Reserve“ be<strong>de</strong>utetalso nach Möglichkeit nicht das En<strong>de</strong>. Was aberist im Fall „Euro Hawk“ <strong>die</strong> „Reserve“? War sieüberhaupt geplant? Wie lautet Plan B? Ist dasProjekt ein Spiegelbild für an<strong>de</strong>re Vorhaben <strong>de</strong>rNeuausrichtung? Wann wird bei weiteren Projekten<strong>die</strong> Reserve ausgelöst?Es stellen sich viele Fragen. Hier geht es auchnicht um <strong>die</strong> Klärung <strong>de</strong>r Schuldfrage, <strong>de</strong>nn esist viel wichtiger, daraus <strong>die</strong> richtigen Lehren zuziehen. Auf <strong>die</strong> von mir in <strong>de</strong>r Mai-Ausgabe <strong>de</strong>sMagazins gestellten Fragen bezüglich <strong>de</strong>r Drohnenhabe ich nun durch <strong>die</strong> aktuellen EreignisseTeilantworten erhalten. Dass es laut Ministerunlösbare Probleme gibt, war mir nicht wirklichneu. Nicht ganz verständlich ist mir jedoch, dass<strong>die</strong>se Probleme nicht alle Drohnen betreffen, <strong>die</strong>über 150 kg wiegen und sich im Luftraum <strong>de</strong>r EUbewegen. Doch mit Sicherheit wer<strong>de</strong>n sich auch<strong>die</strong>se Fragen klären lassen, notfalls wird eben <strong>die</strong>Reißleine gezogen. Unseren Mitglie<strong>de</strong>rn ist eswichtig, dass <strong>die</strong> knappen Ressourcen (Personal,Geld, Infrastruktur, Ausbildungskapazität, Lei<strong>de</strong>nsfähigkeit<strong>de</strong>r Familie u.v.m.) geschont undbestmöglich für <strong>de</strong>n Auftrag eingesetzt wer<strong>de</strong>n.Somit ist <strong>die</strong> Vermeidung von Geldverschwendungimmer im Interesse unserer Mitglie<strong>de</strong>r.Dort, wo Menschen han<strong>de</strong>ln, wer<strong>de</strong>n auchFehler gemacht. Doch aus Fehlern sollte man lernen,Erfahrungen sammeln und eine Wie<strong>de</strong>rholungvermei<strong>de</strong>n. Dabei dürfen auch <strong>die</strong> Erfahrungen<strong>de</strong>s Personals nicht unbeachtet bleiben.Den guten Vorgesetzten/Minister zeichnet <strong>die</strong>Eigenschaft aus, das Personal durch Beteiligungund Offenheit mitzunehmen und <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>nkenvon Mitarbeitern ernst zu nehmen. Ein Verteidigungsministeriumsollte man <strong>de</strong>shalb nicht nur„admini strieren“, son<strong>de</strong>rn auch „führen“.Dort, wo Menschen han<strong>de</strong>ln,wer<strong>de</strong>n auch Fehler gemacht.Wie gehen wir nun mit Fehlern um? Dr. AlanDiehl vom US-National Transport Safety Boardformuliert es so: „Niemand mag Fehler. Aber wirhaben <strong>die</strong> Pflicht, aus ihnen zu lernen. Auch wennes unsere natürliche Ten<strong>de</strong>nz ist, Fehler zu vergessen– o<strong>de</strong>r sogar zu vertuschen – wir verschwen<strong>de</strong>ndamit ein wertvolles Gut – das Gut,aus Fehlern zu lernen.“Die Luftwaffe nutzt seit längerem ein Systemzur Fehlervermeidung. En<strong>de</strong> <strong>20</strong>11 wur<strong>de</strong> das„Fehlermel<strong>de</strong>system Flugbetrieb“ (FMS) beimGeneral Flugsicherheit in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr inDienst genommen. Wesentliche Aufgabe <strong>de</strong>sFMS ist es, Zwischenfälle im Luftverkehr zu vermei<strong>de</strong>nund dabei beson<strong>de</strong>rs <strong>die</strong> personellen undmateriellen Ressourcen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr zuerhalten. Frei nach <strong>de</strong>m Motto „Aus Fehlern lernen!“wird dabei auf freiwillige und vor allemanonyme Informationen aus allen Bereichen <strong>de</strong>rStreitkräfte vertraut, auch auf <strong>de</strong>n „Flurfunk“. Esmuss also bei Vorgesetzten und allen an Bun<strong>de</strong>swehr-ProjektenBeteiligten eine Fehlerkulturentwickelt wer<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> das Lernen aus Fehlernund nicht <strong>die</strong> Ahndung schuldhaften Verhaltenszum Gegenstand hat. Für <strong>die</strong> Abteilung GeneralFlugsicherheit stellt sich somit nicht <strong>die</strong> Fragenach <strong>de</strong>m Schuldigen, son<strong>de</strong>rn nach <strong>de</strong>n Lehrenaus einem Fehler.Welche Instrumente hat <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr zurFehlervermeidung? Und wenn sie welche hat,wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong>se auch genutzt? Bereits im Juni <strong>20</strong>12hat <strong>de</strong>r Vorstand Luftwaffe an <strong>die</strong>ser Stelle auf<strong>die</strong> Abwesenheit einer Fehlerkultur in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrhingewiesen: „Die Verantwortlichenscheinen geoutet und Schuldzuweisungen imNachgang sind Zeitverschwendung. Denn Einlenken,um Entscheidungen in Sachen Stationierungzu korrigieren, ist unpopulär. Fehlerkultur?Fehlanzeige! Getreu <strong>de</strong>m Motto: Ru<strong>de</strong>rn istolympisch, zurückru<strong>de</strong>rn ganz sicher nicht.Allerdings sind auch wir alle Steuerzahler unddaher halte ich es für befremdlich, wenn Maßnahmen,<strong>de</strong>ren Rational nicht erkennbar ist,umgesetzt wer<strong>de</strong>n und durch neue Infrastrukturmaßnahmenabermals Millionenbeträgescheinbar in <strong>die</strong> Versenkung getragen wer<strong>de</strong>n.“Auch über <strong>die</strong> Möglichkeiten, eine Fehlerkulturin <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr einzuführen, hatten wirbereits vor Jahren an <strong>die</strong>ser Stelle geschrieben.Gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>m wichtigen Baustein„Kommunikation“ hat das Ministeriumim Fall „Euro Hawk“ versagt.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Ingo BickerSymbol für ein Debakel: <strong>de</strong>r Euro Hawk. Hier bei einem Überführungsflug im Jahr <strong>20</strong>11.Mit Sicherheit ist das so genannte Crew ResourceManagement eines <strong>de</strong>r erfolgreichsten Instrumente<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, <strong>de</strong>nn <strong>die</strong>ses setzt beimMenschen an: „Es sind nämlich <strong>die</strong> menschlichenDinge, <strong>die</strong> uns in <strong>de</strong>r automatisierten Weltlimitieren, nicht mehr <strong>die</strong> Technik.“ So wird bei<strong>de</strong>r Ausbildung <strong>de</strong>r Feuerwerker, <strong>de</strong>r Flugsicherungund <strong>de</strong>r am Flugbetrieb beteiligten Personenbei Heer, Marine und Luftwaffe durch Schulungen<strong>die</strong> Kooperation, Kommunikation sowie<strong>die</strong> Entscheidungsfindung und das Führungsverhaltenverbessert.


Luftwaffe Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 31Gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>m wichtigen Baustein „Kommunikation“hat das Ministerium im Fall „EuroHawk“ sowie bei an<strong>de</strong>ren Projekten und <strong>de</strong>rNeuausrichtung versagt. Man muss <strong>die</strong> Menschennicht nur zum Re<strong>de</strong>n auffor<strong>de</strong>rn, son<strong>de</strong>rnihnen dann auch zuhören. Dafür gibt es von <strong>de</strong>rBeteiligung (HPR, BPR, ÖPR, GVPA und VP)bis ihn zu Truppenbesuchen ausreichend Möglichkeiten.Der ehemalige GeneralinspekteurGeneral a.D. Hartmut Bagger brachte es auf<strong>de</strong>n Punkt: „Denjenigen Vorgesetzten, <strong>die</strong> nochVorbehalte <strong>gegen</strong>über <strong>de</strong>r Beteiligung von <strong>Soldaten</strong>an Entscheidungsprozessen ihrer Vorgesetztenverspüren, sage ich in aller Deutlichkeit,dass Streitkräfte in einer mo<strong>de</strong>rnen, <strong>de</strong>mokratischgeprägten Gesellschaft alleine nach <strong>de</strong>mPrinzip von Befehl und Gehorsam nicht mehrfunktionsfähig wären. Vorgesetzte, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Beteiligung<strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> als Last betrachten und ihrgrundsätzlich ablehnend <strong>gegen</strong>überstehen, entsprechendaher nicht <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen, <strong>die</strong>heute an unsere militärischen Führer gestelltwer<strong>de</strong>n müssen.“Ein weiteres Problemfeld bei Projekten <strong>die</strong>serArt ist <strong>de</strong>r ständige Personalwechsel während<strong>de</strong>r Projektphase. Oft wer<strong>de</strong>n Leitungspersonalund Sachbearbeiter im Zwei-Jahres-Rhythmusgewechselt. Damit wird systematisch Erfahrungvernichtet. Es ist überlegenswert, Personalgezielt für bestimmte Verwendungen aufzubauenund dort für <strong>die</strong> Dauer <strong>de</strong>s Projektes zu belassen,<strong>de</strong>nn bei <strong>de</strong>r Fachkompetenz ist „Breite vorTiefe“ wohl <strong>de</strong>r falsche Ansatz. Die Bun<strong>de</strong>swehrsollte in je<strong>de</strong>m Fall darüber nach<strong>de</strong>nken, ob das<strong>de</strong>rzeitige Personalsystem bei kleineren Streitkräftenmit weniger Leitungsfunktionen undangestrebter höherer Professionalität noch <strong>de</strong>nEinsatzerfor<strong>de</strong>rnissen entspricht.So hoffe ich, dass wir <strong>die</strong>ses Malaus <strong>de</strong>n Fehlern nachhaltig lernen.Doch wie geht es nun weiter? Nach Aussage<strong>de</strong>s Verteidigungsministers benötigt <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrweiterhin dringend <strong>die</strong> Fähigkeit zur luftgestütztensignalerfassen<strong>de</strong>n Aufklärung. In seinenBewertungen und Konsequenzen zum „EuroHawk“-Projekt anlässlich <strong>de</strong>r Vorlage <strong>de</strong>s„Berichts <strong>de</strong>r Ad-hoc Arbeitsgruppe EuroHawk“ im Verteidigungsausschuss am 5. Juni istFolgen<strong>de</strong>s zu lesen: „Bis En<strong>de</strong> <strong>20</strong>13 wer<strong>de</strong>n alleVarianten geprüft, <strong>die</strong> geeignet sind. Das AufklärungssystemISIS soll dabei Verwendung fin<strong>de</strong>n.Es stehen <strong>die</strong> geplanten, aber nicht ausgegebenenMittel für <strong>die</strong> Beschaffung <strong>de</strong>r Serie <strong>de</strong>sEuro Hawk zur Verfügung. Bei einer Beschaffungsentscheidungüber eine Drohne mittlererHöhe (MALE) muss das, was <strong>die</strong> <strong>de</strong>utsche Seitean Zulassungsvoraussetzungen verlangt, vonAnfang an geklärt sein. Wir brauchen ein klaresRegelwerk für zivile und militärisch genutzteLuftfahrzeuge auf europäischer und Nato-Ebene.Hierzu wer<strong>de</strong> ich <strong>die</strong> Initiative ergreifen und<strong>die</strong> Bemühungen in <strong>die</strong>se Richtung verstärken.[...] Durch <strong>die</strong> Einführung <strong>de</strong>s von mir im Rahmen<strong>de</strong>r Neuausrichtung entschie<strong>de</strong>nen neuenBeschaffungsverfahrens (CPM nov.) dürfte sichzwar ein solcher Vorgang wie beim Euro Hawknicht wie<strong>de</strong>rholen. Die integrierten Projektteamsmit allen Beteiligten an einem Projektsowie <strong>die</strong> neue Form <strong>de</strong>s Projektcontrollingsmüssten zwar eine Wie<strong>de</strong>rholung <strong>die</strong>ses Vorgangsverhin<strong>de</strong>rn. Dennoch lasse ich das neueCPM-Verfahren im Hinblick auf seineFrühwarnfunktionen bei <strong>de</strong>r Entstehung undBearbeitung von Problemen bei größerenRüstungsvorhaben überprüfen. [...] Für größereRüstungsvorhaben – alte wie neue – wird einregelmäßiger Statusbericht <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sminister<strong>de</strong>r Verteidigung vorgelegt, in <strong>de</strong>m nicht Wünscheund Absichten, son<strong>de</strong>rn <strong>die</strong> Realität undProbleme dargelegt wer<strong>de</strong>n.“Die Hoffnung stirbt zuletzt und so hoffe ich,dass wir <strong>die</strong>ses Mal aus <strong>de</strong>n Fehlern nachhaltiglernen und <strong>die</strong>se Erfahrungen auch gleich bei<strong>de</strong>n Problemfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Neuausrichtung einbringen.Glück ab und viel Erfolg und Spaß beimFühren!asNach vorne schauen reicht nichtFührungspersonal <strong>de</strong>s Kommandos Unterstützungsverbän<strong>de</strong> Luftwaffe auf KlausurtagungGeneralmajor Ansgar Rieks (4. v. l.) mit seinem künftigen Führungspersonal.Marienhei<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>rLuftwaffe sind zahlreiche Einzelmaßnahmenverbun<strong>de</strong>n. Neuaufstellung, Auflösung,Umglie<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r Weiterentwicklung sindbekannte Stichwörter. Eine Dienststelle funktioniertjedoch nicht einfach per Organisationsbefehl.Es gehören Menschen dazu, <strong>die</strong> <strong>die</strong>seVerän<strong>de</strong>rung bei gleichzeitig laufen<strong>de</strong>mBetrieb und Einsatzverpflichtungen leistenmüssen. So dreht es sich in Verän<strong>de</strong>rungsprozessenimmer wie<strong>de</strong>r um <strong>die</strong> Fragen: Wie nehmenwir unsere Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter auf <strong>die</strong>sem Weg mit? Wie arbeiten wirzusammen? Wo müssen wir uns vielleicht <strong>gegen</strong>einan<strong>de</strong>rabgrenzen, damit wir <strong>die</strong> gesetzten Zieleauch effizient erreichen?Diesen und vielen weiteren Fragen stelltensich <strong>de</strong>r Amtschef <strong>de</strong>s Luftwaffenamtes und<strong>de</strong>signierte Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s KommandosUnterstützungsverbän<strong>de</strong> Luftwaffe, GeneralmajorAnsgar Rieks, und sein künftigesFührungspersonal im Rahmen einer dreitägigenKlausurtagung Anfang Juni in Marienhei<strong>de</strong>. „Esreicht für <strong>die</strong> Menschen nicht, dass wir einfachnach vorne schauen und dann in Erwartungenversinken. Die Führungsgruppe muss gera<strong>de</strong>für Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>n Rahmen und <strong>die</strong>Regeln klar vorgeben, aber zugleich auchgenügend Freiraum und Möglichkeiten bieten,damit sich I<strong>de</strong>envielfalt, Kreativität und Innovationsfreu<strong>de</strong><strong>de</strong>r Männer und Frauen im künftigenKommando Unterstützungsverbän<strong>de</strong>Luftwaffe entwickeln können“, betonte Rieks.Hierzu sei ein neues Führungsverständnis zuetablieren.Briga<strong>de</strong>general Rudolf Maus, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>rneuen Dienststelle <strong>de</strong>n Fachbereich Logistikund Nutzung leiten wird, und Briga<strong>de</strong>generalRainer Keller, zukünftiger Leiter <strong>de</strong>s FachbereichsMilitärische Grundorganisation,bekräftigen <strong>die</strong> Notwendigkeit <strong>de</strong>r Veranstaltung.Erfolg und Scheitern einer Verän<strong>de</strong>rungseien vom Willen je<strong>de</strong>s Einzelnen und von <strong>de</strong>rMotivation aller als Team abhängig. Eigenmotivationkönne aber nicht befohlen wer<strong>de</strong>n,son<strong>de</strong>rn ergebe sich zu einem großen Teil aus<strong>de</strong>n Rahmenbedingungen sowie einem„gemeinsamen“ Han<strong>de</strong>ln.Als Ergebnis <strong>de</strong>r Tagung konnte ein einvernehmlichesVorgehen in allen Aspekten <strong>de</strong>rinneren und äußeren Ablauforganisation fürdas neue Kommando gefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. „Das,Team Kommando Unterstützungsverbän<strong>de</strong>’im ,Team Luftwaffe’ ist damit für <strong>de</strong>n 1. Juli<strong>20</strong>13 startklar“, so Rieks. piz lw, eb


32 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13LuftwaffeFotos (2): Bun<strong>de</strong>swehr/Xaver HabermeierBestpreis Inspekteur Luftwaffe:Ein Flug im EurofighterNeuburg. Eine Auszeichnung <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>renArt erhielt Hauptmann Christian Schnei<strong>de</strong>r,Verlegeoffizier <strong>de</strong>s Jagdgeschwa<strong>de</strong>rs 74 (JG 74)in Neuburg an <strong>de</strong>r Donau: einen Mitflug imEurofighter. Diese quartalsmäßig ausgesprochene,beson<strong>de</strong>re Auszeichnung <strong>de</strong>s Inspekteurs fürver<strong>die</strong>nte Leistungsträger <strong>de</strong>r Luftwaffe ermöglichtnichtfliegen<strong>de</strong>m Personal einen einmaligenEinblick in das Berufsfeld <strong>de</strong>r Kampfjetpiloten.Hauptmann Schnei<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> vor einigenWochen mit <strong>de</strong>m sogenannten Bestpreis InspekteurLuftwaffe überrascht. „Da trifft es genau <strong>de</strong>nRichtigen“, waren sich <strong>de</strong>r Kommodore <strong>de</strong>s JG74, Oberstleutnant Frank Gräfe, und <strong>die</strong>Geschwa<strong>de</strong>rangehörigen einig. Gräfe war auch<strong>de</strong>r erste Gratulant, als Schnei<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Jetkletterte – nicht, wie erwartet, mit wackligenBeinen, son<strong>de</strong>rn mit einem breiten Grinsen.„Wow, so ein Mitflug ist einfach <strong>de</strong>r Hammer“,schwärmte <strong>de</strong>r Offizier und setzte drauf:„Unglaublich, welche Power schon beim StartHauptmann Christian Schnei<strong>de</strong>r im Eurofighter-Cockpit.auf <strong>de</strong>n Körper wirkt. Faszinierend sind auch <strong>die</strong>vielen Knöpfe und Anzeigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Pilotenbeherrschen müssen.“Nach<strong>de</strong>m Schnei<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Untersuchungenund Tests im Vorfeld bestan<strong>de</strong>n hatte, begann <strong>de</strong>rgroße Tag für ihn mit <strong>de</strong>m „Flight Briefing“.Beklei<strong>de</strong>t mit Anti-g-Hose, Weste und Helmging es weiter zu <strong>de</strong>n Startvorbereitungen – undschon war <strong>de</strong>r Jet in <strong>de</strong>r Luft. Unvergesslich fandSchnei<strong>de</strong>r auch <strong>de</strong>n abschließen<strong>de</strong>n Anflug aufseine Heimatbasis. Am Bo<strong>de</strong>n wartete bereits eingroßes Empfangskomitee auf ihn.Was <strong>de</strong>n Übungsflug mehrerer Kampfjets zueiner weiteren Beson<strong>de</strong>rheit machte, war <strong>de</strong>rerste Mitflug <strong>de</strong>s Inspekteurs <strong>de</strong>r Luftwaffe,Generalleutnant Karl Müllner, in einem Eurofighterin Neuburg. Müllner selbst ist <strong>de</strong>m JG 74tief verbun<strong>de</strong>n. Der Inspekteur <strong>de</strong>r Luftwaffe warals Jagdflugzeugführer, Staffelkapitän und alsKommodore in <strong>de</strong>m bayerischen Traditionsgeschwa<strong>de</strong>reingesetzt.piz lw, ebOberstleutnant Frank Gräfe (r.) überraschte<strong>de</strong>n Inspekteur mit einem Patch.50 Jahre TransallPenzing. En<strong>de</strong> Mai jährte sich <strong>de</strong>r Erstflug einer<strong>de</strong>utschen C-160 Transall zum 50. Mal. Aus <strong>die</strong>semAnlass veranstaltete das Lufttransportgeschwa<strong>de</strong>r61 eine Jubiläumsfeier, durch <strong>die</strong> <strong>de</strong>rBefehlshaber <strong>de</strong>s Luftwaffenführungskommandos,Generalmajor Martin Richard Schelleis,führte. Einen Schwerpunkt <strong>de</strong>s Festaktes bil<strong>de</strong>te<strong>die</strong> wohl einmalige Erfolgsgeschichte <strong>de</strong>s<strong>de</strong>utsch-französischen Projekts.Die C-160 Transall ist weltweit eingesetzt.Sie hat sich innerhalb Europas, aber auch in Asien,Nord- und Südamerika und insbeson<strong>de</strong>re inAfrika in beson<strong>de</strong>rem Maße bewährt. Bereits in<strong>de</strong>n 1990er Jahren war <strong>die</strong> C-160 als eine <strong>de</strong>rersten Kräfte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in Auslandseinsätzenunter Bedrohung dabei. Vor allemdurch <strong>die</strong> vielfältigen Einsätze <strong>de</strong>r Transall imRahmen <strong>de</strong>r humanitären Hilfe hat sich <strong>die</strong>sesFlugzeugmuster <strong>de</strong>n Spitznamen „Engel <strong>de</strong>rLüfte“ erworben. Auch heute noch ist <strong>die</strong> Transallein bewährtes, robustes, äußerst vielseitigesund flexibles Waffensystem. Ihr Spektrum reichtvon logistischen Transporten im Grundbetriebbis zum taktischen Transport unter Bedrohung,vom Lastenabwurf bis zum Lan<strong>de</strong>n auf Gras,Lehm o<strong>de</strong>r Schotter. Bis zu ihrer Ablösung durch<strong>de</strong>n A400M wird <strong>die</strong> Transall auch weiterhin dasRückgrat <strong>de</strong>r Luftwaffe und Bun<strong>de</strong>swehr immilitärisch-taktischen Lufttransport mitFlächenflugzeugen bleiben. piz lw, ebFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/LTG 61TANNKOSH <strong>20</strong>13:Europas größtes FLY-INTannheim. Von Ultraleichtflugzeugen bis zu<strong>de</strong>n berühmten Flying Bulls, von Oldtimernbis hin zu Hightech-Rennflugzeugen – dasFliegertreffen TANNKOSH lässt das Herzeines je<strong>de</strong>n Flugfans höher schlagen.In <strong>de</strong>r Zeit vom 23.-25. August fin<strong>de</strong>t in TannheimEuropas größtes FLY-IN statt. Erwartetwer<strong>de</strong>n über 1 <strong>000</strong> Flugzeuge, darunter eini-ge Raritäten <strong>de</strong>r allgemeinenLuftfahrt.Feste Veranstaltungsteilnehmer<strong>de</strong>s seit1993 bestehen<strong>de</strong>nEvents und auch in <strong>die</strong>semJahr wie<strong>de</strong>r dabeisind <strong>die</strong> Luftwaffe miteiner Transall C-160sowie einer „Huey“UH1D, das Heer miteiner CH 53 und Bo 105sowie <strong>die</strong> Marine miteiner Dornier 228 un<strong>de</strong>iner SeaKing.Der ansonsten beschauliche Flugplatz in <strong>de</strong>roberschwäbischen Gemein<strong>de</strong> Tannheim verwan<strong>de</strong>ltsich alljährlich in eine Festivalstätte.Neben <strong>de</strong>n Fluggeräten am Bo<strong>de</strong>n können sich<strong>die</strong> Fans auf spektakuläre Flugshows, verschie<strong>de</strong>neWorkshops für Piloten und das„Rock am Hangar“-Event mit Live-Bandsfreuen.■Foto: Alex Klingelhöller


34 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Sanitäts<strong>die</strong>nstSyrische Patienten zur Behandlungnach Deutschland gebrachtKoblenz. Seit Mitte April <strong>20</strong>13 wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>nfünf Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhäusern schwerverletztesyrische Patienten behan<strong>de</strong>lt. Mittlerweilewer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> ersten bereits wie<strong>de</strong>r entlassenund einer weiteren Anschlussbehandlungzugeführt. Der Sanitäts<strong>die</strong>nst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrunterstützt das Auswärtige Amt, bei <strong>de</strong>m<strong>die</strong> Fe<strong>de</strong>rführung für <strong>die</strong>se humanitäre Hilfsmaßnahmeliegt.Maßgeblich beteiligt an <strong>die</strong>ser Mission warOberstarzt Christoph Rubbert. Der Sachgebietsleiter<strong>de</strong>r Abteilung C im KommandoSanitäts<strong>die</strong>nst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr war Leiter einermehrköpfigen Beratergruppe, <strong>die</strong> in Jordanien<strong>die</strong> zu behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Patienten nach medizinischenKriterien auswählte. Fachliche Unterstützungerhielt er dabei von einem Unfallchirurgen,einem Anästhesisten, einem Internisten, einemFliegerarzt und einem Rettungsassistenten.Oberstarzt Rubbert hatte im Vorfeld bereitsgroßen Respekt vor <strong>de</strong>r Aufgabe. „Wir haben vor<strong>de</strong>m Abflug nach Jordanien klare Kriterien zurI<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r Patienten bekommen“, erklärteer. Laut <strong>de</strong>r Vorgaben sollten Akutverletzte miteinem Behandlungszeitraum von sechs bis achtWochen bevorzugt wer<strong>de</strong>n. Vor Ort wur<strong>de</strong> dasBeraterteam häufig mit schwerwiegen<strong>de</strong>nExplosionstraumata und Schussverletzungenkonfrontiert, <strong>die</strong> in medizinischen Einrichtungenin Jordanien und Syrien nur provisorisch behan<strong>de</strong>ltwor<strong>de</strong>n waren.Das Beraterteamvor <strong>de</strong>mMedEvac-Airbus, mit<strong>de</strong>m 34 syrischePatientenzurBehandlungnachDeutschlandgeflogenwur<strong>de</strong>n.Der überwiegen<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r Patienten, <strong>die</strong>zur Behandlung in Deutschland ausgewählt wur<strong>de</strong>n,stammte aus zwei Krankenhäusern inAmman. Das Beraterteam besuchte jedoch auchein Flüchtlingslager und Krankenhäuser außerhalb<strong>de</strong>r jordanischen Hauptstadt. Es war geplantgewesen, 30 Patienten mitzunehmen. Letztendlichwur<strong>de</strong>n 34 <strong>de</strong>r 36 Ausgewählten mit einerMedEvac-Maschine <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ausgeflogen.Insgesamt zwölf Tage hatte das BeraterteamStandortvisiten für <strong>Soldaten</strong>für <strong>die</strong> ganze Mission Zeit. Dabei kosteten allein<strong>die</strong> administrativen und organisatorischen Aufgabenviel Zeit und Kraft. In beson<strong>de</strong>rer Erinnerungwer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Beraterteam das Flüchtlingslagermit 1<strong>20</strong> <strong>000</strong> Menschen bleiben, aber auchdas Leid, das sie zu sehen bekamen, so Rubbert.Die Versorgung <strong>de</strong>r syrischen Patienten inDeutschland erfolgte in <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhäusernWesterste<strong>de</strong>, Berlin, Ulm und Hamburg.piz sanitäts<strong>die</strong>nst, ebRegelmäßige Informationsveranstaltungen in <strong>de</strong>n jeweiligen Standorten, sogenannte Standortvisiten,sollen zukünftig <strong>Soldaten</strong> und Familienangehörige zu unterschiedlichen Gesundheitsthemenund <strong>de</strong>ren Therapiemöglichkeiten am Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhaus Hamburg informieren.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/PIZ SanDstHamburg. Als erste Einrichtung <strong>de</strong>s ZentralenSanitäts<strong>die</strong>nstes führte das Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhausHamburg En<strong>de</strong> Mai Standortvisiten an zweiGroßstandorten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr durch, in Munsterund Seedorf. Im Rahmen <strong>die</strong>ser Informati-Oberstarzt Harald Siemon,Leiter <strong>de</strong>s FachsanitätszentrumsMunster, begrüßte <strong>die</strong>Zuhörer bei <strong>de</strong>r erstenStandortvisite.onsveranstaltungen stehenFachärzte verschie<strong>de</strong>nerAbteilungen <strong>de</strong>n Kameradinnenund Kamera<strong>de</strong>n in<strong>de</strong>n jeweiligen Stand-ortenNord<strong>de</strong>utschlands für ihreindividuellen Fragen beratendzur Verfügung.Auftaktveranstaltung in MunsterEin Vortrag zum Thema Rückenschmerz amFachsanitätszentrum Munster bil<strong>de</strong>te <strong>de</strong>n Auftakt<strong>de</strong>r Veranstaltungsreihe. Unter <strong>de</strong>r Leitungvon Oberstarzt Marcellus Fischer, leiten<strong>de</strong>rArzt <strong>de</strong>r Abteilung Dermatologie und Venerologieam Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhaus Hamburg,informierten <strong>die</strong> Referenten OberstabsarztDaniel Becker, Oberfeldarzt ThorstenSchwarz und Oberfeldarzt Rolf-Heiner Staffenskyüber <strong>die</strong> Anatomie <strong>de</strong>r Rückenmuskulatur,<strong>die</strong> verschie<strong>de</strong>nen Arten <strong>de</strong>s Rückenschmerzesund <strong>de</strong>ren Entstehungsmechanismen sowie<strong>die</strong> entsprechen<strong>de</strong>n Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten.Im Anschluss an <strong>die</strong> Vorträgekonnte das interessierte Publikum in direktemAustausch mit <strong>de</strong>n Experten <strong>de</strong>r FachgebieteOrthopä<strong>die</strong> und Unfallchirurgie, Anästhesie,Neurochirurgie, Intensivmedizin und Schmerztherapieoffene Fragen klären.Zweite Station <strong>de</strong>r Standortvisite war Seedorf.Auch dort wur<strong>de</strong> vor mehr als 400 Zuhörerndas Themengebiet Rückenschmerz fachkundigbeleuchtet. Sowohl bei <strong>de</strong>n vortragen<strong>de</strong>n Ärztenals auch beim Publikum kam das innovative Konzept<strong>die</strong>ser neuen Veranstaltungsreihe äußerstgut an.piz sanitäts<strong>die</strong>nst, eb


Fotos (2): Bun<strong>de</strong>swehr/Stefan DrägerUlm. Oberstarzt Armin Kalinowski hat dasKommando über das Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhaus(BWK) Ulm von Generalarzt Erhard Grunwaldübernommen. En<strong>de</strong> Mai verfolgte <strong>die</strong> zivileund militärische Belegschaft <strong>de</strong>s BWKgemeinsam mit rund einhun<strong>de</strong>rt Gästen dasmilitärische Zeremoniell auf <strong>de</strong>m Hubschrauberlan<strong>de</strong>platzunter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Komman<strong>de</strong>ursGesundheitseinrichtungen, GeneralstabsarztDetlev Fröhlich.Der schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Chefarzt Grunwald bedanktesich in seiner Abschiedsre<strong>de</strong> für <strong>die</strong> hervorragen<strong>de</strong>Arbeit und das außergewöhnliche Miteinan<strong>de</strong>rin <strong>die</strong>sem Krankenhaus <strong>de</strong>r Maximalversorgung.Grunwald hatte das BWK seit September<strong>20</strong>09 geführt und ist nun in <strong>de</strong>n Ruhestandgetreten.Sanitäts<strong>die</strong>nst Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 35Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhaus Ulm mit neuer SpitzeGeneralstabsarzt Fröhlich charakterisierte<strong>de</strong>n angehen<strong>de</strong>n Pensionär als „Mediziner durchund durch“, <strong>de</strong>r auch von ganzem Herzen Soldatgewesen sei. Als sehr erfolgreicher Chefarzthabe er sein Haus „mit ruhiger, aber auch festerHand“ geführt. „Sie hinterlassen ein gut bestelltesHaus. Sie können stolz auf Ihre Leistung undIhre Mannschaft sein”, lobte er Grunwald.Anschließend entband er ihn vom Kommandound übertrug es auf Oberstarzt Kalinowski, <strong>de</strong>rzuvor im Verteidigungsministerium tätig war.Als junger Arzt hatte Kalinowski schon einmalfür drei Jahre im Bun<strong>de</strong>swehrkrankenhaus gearbeitet.Fröhlich wünschte ihm für <strong>die</strong> verantwortungsvolleAufgabe „viel <strong>Soldaten</strong>glück un<strong>de</strong>ine glückliche Hand bei Ihren Entscheidungen.“piz sanitäts<strong>die</strong>nst, ebDie Zusammenarbeitfunktioniertsehr gut:<strong>de</strong>utsche undSchweizerSanitäter in<strong>de</strong>r Aufnahme.Generalstabsarzt Detlev Fröhlich (M.)übertrug das Kommando von GeneralarztErhard Grunwald (l.) auf Oberstarzt ArminKalinowski.Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Zusammenarbeitbei <strong>de</strong>r Übung „Alpendreieck“Kempten. Premiere auf <strong>de</strong>m TruppenübungsplatzBo<strong>de</strong>lsberg bei Kempten: Erstmalsübten rund <strong>20</strong>0 <strong>de</strong>utsche, Schweizer undösterreichische <strong>Soldaten</strong> <strong>die</strong> sanitäts<strong>die</strong>nstlicheZusammenarbeit bis auf Team-Ebene. ImSzenarium eines bürgerkriegsähnlichenZustan<strong>de</strong>s stellten <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> ihre Fähigkeitengrenzüberschreitend bei <strong>de</strong>r Übung„Alpendreieck“ unter Beweis.Die Sanitätssoldaten organisierten sich inkleinen Teams, z. B. in <strong>de</strong>r Aufnahme, in <strong>de</strong>r Pflegeo<strong>de</strong>r im OP. „Mit viel Herzblut und Engagementhaben sie ihre Verfahrensabläufe angepasst“,so Hauptmann Thomas Bamberger. DerChef <strong>de</strong>r 4. Kompanie <strong>de</strong>s Gebirgssanitätsregiments42 ist von <strong>de</strong>r län<strong>de</strong>rübergreifen<strong>de</strong>nZusammenarbeit begeistert und gibt <strong>de</strong>n Teilnehmerndas Prädikat „Weltklasse“.Auch <strong>die</strong> Schweizer <strong>Soldaten</strong> zeigten sichzufrie<strong>de</strong>n. „Es sind nur Feinheiten in <strong>de</strong>n standardisiertenArbeitsabläufen, <strong>die</strong> angepasst wer<strong>de</strong>nmüssen“, erläutert Stabsadjutant RenéLunardi, <strong>de</strong>r für <strong>die</strong> sanitäts<strong>die</strong>nstliche Ausbildung<strong>de</strong>r Schweizer Milizen zuständig ist.Dem Lob schlossen sich auch <strong>die</strong> führen<strong>de</strong>nRepräsentanten <strong>de</strong>r drei militärischen Sanitäts<strong>die</strong>nstebei ihrem Besuch auf <strong>de</strong>r Übung an.Gemeinsam betonten sie <strong>de</strong>n hohen Grad <strong>de</strong>rIntegration in <strong>de</strong>r Zusammenarbeit. Der SchweizerÜbungsdirektor, Oberst Daniel Flückiger,zog am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Übung sein Fazit: „Ich habeerlebt, was Integration be<strong>de</strong>utet, was es heißt, zuhelfen, aber auch sich <strong>gegen</strong>seitig auszubil<strong>de</strong>n.Mit <strong>die</strong>ser Übung haben wir eine Voraussetzunggeschaffen, <strong>die</strong> weiterhin trainiert wer<strong>de</strong>n mussin Vorbereitung auf ein Ereignis, das je<strong>de</strong>rzeiteintreffen könnte. Die gemachten Erfahrungensind für uns sehr wertvoll.“Die multinationale Übung „Alpendreieck“war eine Vorbereitung für <strong>die</strong> im September stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>Übung „Vigorous Warrior <strong>20</strong>13“. Hierwer<strong>de</strong>n außer Deutschland auch Frankreich, Italien,Ungarn, <strong>die</strong> Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, Tschechien, Englandund <strong>die</strong> USA beteiligt sein.Die Repräsentanten <strong>de</strong>r drei militärischenSanitäts<strong>die</strong>nste waren mit <strong>de</strong>m Verlauf <strong>de</strong>rÜbung sehr zufrie<strong>de</strong>n.Herausfor<strong>de</strong>rungen eines multinationalenAnsatzesBereits jetzt arbeiten in <strong>de</strong>n Einsatzgebieten verschie<strong>de</strong>neNationen eng zusammen. Bisher lag<strong>de</strong>r Schwerpunkt auf <strong>de</strong>r Kooperation von nationalenEinheiten und Verbän<strong>de</strong>n. So wer<strong>de</strong>n beispielsweiseSanitätskräfte als geschlossenenationale Kapazitäten mit multinationalen Verbän<strong>de</strong>nzusammengefügt. Knapper wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>militärische Kräfte und Mittel erfor<strong>de</strong>rn jedocheine immer höhere Effizienz. Hier präsentiertsich <strong>de</strong>r Zentrale Sanitäts<strong>die</strong>nst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrals Vorreiter und erprobt <strong>die</strong> Kooperation bis auf<strong>die</strong> Arbeits- bzw. Team-Ebene. So können Nationen,<strong>de</strong>ren Kapazitäten für eine eigene nationaleSanitätseinrichtung nicht ausreichen, bei <strong>de</strong>rGestellung von Behandlungseinrichtungen integriertund beteiligt wer<strong>de</strong>n.Die Herausfor<strong>de</strong>rung bei einem multinationalenAnsatz liegt in <strong>de</strong>n unterschiedlichen Standards,Grundlagen und Verständnissen <strong>de</strong>rSanitäts<strong>die</strong>nste <strong>de</strong>r einzelnen Nationen. DerSanitäts<strong>die</strong>nst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr arbeitet an einermultinationalen Vereinheitlichung im Rahmen<strong>de</strong>r Sanitäts<strong>die</strong>nste <strong>de</strong>r Nato und <strong>de</strong>r EU.piz sanitäts<strong>die</strong>nst, ebFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Siegfried Jooß


36 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13OberstabsbootsmannKai KästelMarineNeues vomVorstand MarineFregattenkapitänJens TischerFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Martin KlausLiebe Kameradinnen und Kamera<strong>de</strong>n,in <strong>de</strong>n vergangenen Wochen fan<strong>de</strong>n– neben <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sversammlungen Ostund West – viele Gespräche in <strong>de</strong>r Truppestatt, so zum Beispiel mit <strong>de</strong>n Kompaniefeldwebeln,Wachtmeistern undChefs im MarinestützpunktkommandoKiel sowie mit <strong>de</strong>ssen Komman<strong>de</strong>ur.Für <strong>die</strong> Offenheit in <strong>die</strong>sen GesprächenDoppelt für <strong>de</strong>n guten Zweck:<strong>Soldaten</strong> spen<strong>de</strong>n BlutDie Besatzungsmitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r „Siegburg“ traten in Kiel zur Blutspen<strong>de</strong>an.Kiel. Ein ungewohnter Anblick bot sich En<strong>de</strong>Mai <strong>de</strong>n Besuchern <strong>de</strong>s Blutspen<strong>de</strong>zentrums<strong>de</strong>s Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.Rund 30 <strong>Soldaten</strong> in Marineuniformsaßen mit hochgekrempelten Ärmeln imWarteraum und bereiteten sich auf ihren„A<strong>de</strong>rlass“ vor. Die Besatzung <strong>de</strong>s Hohlstab-Unsere Marine im EinsatzOperation ATALANTA● Fregatte AugsburgOperation UNIFIL● Korvette Braunschweig● Schnellboot S76 FrettchenStändige Einsatzverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Nato● Ten<strong>de</strong>r Mosel● Tauchereinsatzboot Rottweil (ab 08/13)● Minenjagdboot Dillingen (ab 08/13)bedanke ich mich.Ich möchte an <strong>die</strong>ser Stelle auch <strong>de</strong>rBesatzung <strong>de</strong>r „Siegburg“ meine Anerkennungund meinen Dank aussprechen.Seit vielen Jahren bin ich selbst aktiverBlutspen<strong>de</strong>r und daher liegt mir <strong>die</strong>sesThema sehr am Herzen. Auch, wenn esetwas ungewöhnlich erscheint, rufe ichalle Kameradinnen und Kamera<strong>de</strong>n auf,lenkbootes „Siegburg“war fast geschlossen zurBlutspen<strong>de</strong> angetreten.Die I<strong>de</strong>e zu <strong>die</strong>serAktion hatte OberbootsmannMartinHollenbach, Rettungsassistentan Bord <strong>de</strong>r„Siegburg“ und selbstregelmäßiger Spen<strong>de</strong>r.„Durch meinen Einsatzim Rettungs<strong>die</strong>nst weißich, wie oft und wiedringend Bluts pen<strong>de</strong>nbenötigt wer<strong>de</strong>n und wiegroß <strong>de</strong>mentsprechend<strong>de</strong>r Bedarf an freiwilligenSpen<strong>de</strong>rn ist“, so<strong>de</strong>r 24-jährige Wahl-Kieler.Beim Kommandanten <strong>de</strong>r „Siegburg“,Korvettenkapitän Marco Hü<strong>de</strong>, fand Hollenbachprompte Unterstützung für seineI<strong>de</strong>e. „Gera<strong>de</strong> wir als <strong>Soldaten</strong> können aufgrund<strong>de</strong>r Gefahren, <strong>die</strong> unser Beruf mit sichbringen kann, in <strong>die</strong> Situation geraten, selbstauf Blutspen<strong>de</strong>n angewiesen zu sein“, soHü<strong>de</strong>. Daher sei es für ihn eine Selbstverständlichkeitgewesen, allen Interessierten<strong>die</strong> Teilnahme an <strong>de</strong>r Blutspen<strong>de</strong> während<strong>de</strong>r Dienstzeit zu ermöglichen.Fast 15 Liter Blut kamen bei <strong>de</strong>r Spen<strong>de</strong>zusammen. Doch damit nicht genug <strong>de</strong>r gutenTaten: Die Besatzungsmitglie<strong>de</strong>r legten<strong>die</strong> <strong>20</strong> Euro, <strong>die</strong> je<strong>de</strong>r für seine Spen<strong>de</strong>erhielt, zusammen, um sie einem gutenZweck zuzuführen. „Wem wir das Geldzukommen lassen, müssen wir noch entschei<strong>de</strong>n.Auf je<strong>de</strong>n Fall wird sich eine karitativeEinrichtung in Kiel schon sehr baldüber eine Spen<strong>de</strong> freuen dürfen“, versprachHü<strong>de</strong>.piz marine, eb<strong>de</strong>m Beispiel <strong>de</strong>r „Siegburger“ zu folgenund zur Blutspen<strong>de</strong> zu gehen! Einje<strong>de</strong>r von uns kann einmal in eine Notlagegeraten und auf eine retten<strong>de</strong>Blutspen<strong>de</strong> angewiesen sein.Mit kameradschaftlichen GrüßenIhr Kai KästelVorsitzen<strong>de</strong>r MarineRückkehr von <strong>de</strong>rletzten großen FahrtWilhelmshaven. Anfang Juni kehrte <strong>die</strong> Fregatte„Em<strong>de</strong>n“ in ihren Heimathafen zurück.Unter <strong>de</strong>m Kommando von FregattenkapitänHendrik Hülsmann war <strong>die</strong> 2<strong>20</strong>-köpfigeBesatzung für vier Monate Teil <strong>de</strong>s Einsatz-und Ausbildungsverban<strong>de</strong>s <strong>20</strong>13 (EAV)<strong>de</strong>r Marine. Für das 29 Jahre alte Schiff war<strong>die</strong>s <strong>die</strong> letzte große Fahrt, bevor es imNovember außer Dienst gestellt wird.Zusammen mit <strong>de</strong>m Einsatzgruppenversorger„Frankfurt am Main“, <strong>de</strong>r Fregatte„Bremen“ und zeitweise <strong>de</strong>n Korvetten„Braunschweig“ und „Ol<strong>de</strong>nburg“ bil<strong>de</strong>te <strong>die</strong>„Em<strong>de</strong>n“ <strong>die</strong> Einsatzreserve <strong>de</strong>r DeutschenMarine und nahm an mehreren internationalenManövern teil. „Der EAV war für <strong>die</strong>,Em<strong>de</strong>n’ ein würdiger Abschluss ihrer Seefahrtzeit.Wir konnten in vielen Manövernunsere Einsatzbereitschaft nachhaltig unterBeweis stellen“, resümierte Hülsmann. Einebeson<strong>de</strong>rs wertvolle Erfahrung war für <strong>de</strong>nKommandanten und seine Besatzung <strong>die</strong> Rettungeines in <strong>de</strong>r Biskaya über Bord gefallenenSeglers, <strong>de</strong>r nach einer gemeinsamenSuche mit französischen Marineeinheiten von<strong>de</strong>r „Bremen“ gefun<strong>de</strong>n und versorgt wur<strong>de</strong>.„Ohne unsere Anwesenheit in <strong>de</strong>r Biskayahätte <strong>die</strong>ser Mann sicher nicht überlebt“, soHülsmann.Die „Em<strong>de</strong>n“ wur<strong>de</strong> am 7. Oktober 1983in Dienst gestellt und legte während ihrer 29-jährigen Dienstzeit rund 792 <strong>20</strong>0 Seemeilenzurück.piz marine, ebFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Sophie Fiebeler


Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Stab SNMG 1Führungswechsel imNato-VerbandFeierliche Zeremonie zur Kommandoübergabe im Hafen von Souda Bayauf <strong>de</strong>r griechischen Insel Kreta.Souda Bay. En<strong>de</strong> Mai übergab FlottillenadmiralGeorg von Maltzan das Kommando über <strong>die</strong>Standing Nato Maritime Group 1 (SNMG 1) anCommodore Henning Amundsen aus Norwegen.Der seit En<strong>de</strong> Januar <strong>20</strong>13 unter <strong>de</strong>utscherFührung befindliche Verband war überwiegendMarine übernimmt Führung überNato-Verband im Mittelmeerbei <strong>de</strong>r OperationActive En<strong>de</strong>avour(OAE) im östlichenMittelmeer im Einsatz.Dort wur<strong>de</strong> imRahmen <strong>de</strong>r Seeraumüberwachung<strong>de</strong>rzivile Seeverkehrinklusive <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsschiffeim Seegebietzwischen Zypern,Syrien und <strong>de</strong>m Libanonerfasst. Darüberhinaus beteiligte sich<strong>de</strong>r Verband an <strong>de</strong>nManövern „DynamicGuard“ in Norwegenund „Joint Warrior131“ vor <strong>de</strong>r KüsteSchottlands.Den Kern <strong>de</strong>rSNMG 1 bil<strong>de</strong>ten <strong>die</strong> Fregatte „Hessen“ alsFlaggschiff und <strong>de</strong>r Betriebsstofftanker „Spessart“,<strong>de</strong>r im weiteren Verlauf durch das Schwesterschiff„Rhön“ abgelöst wur<strong>de</strong>. Während <strong>de</strong>rOAE-Phasen zählten auch eine türkische Fregatte,ein französisches Versorgungsschiff und eingriechisches U-Boot mit dazu. piz marine, ebTen<strong>de</strong>r „Mosel“ nahm Anfang Juni Abschied vomHeimathafen Kiel mit Kurs auf das Mittelmeer.Kiel. Das zum 5. Minensuchgeschwa<strong>de</strong>rgehören<strong>de</strong> Versorgungsschiff „Mosel“übernimmt En<strong>de</strong> Juni <strong>die</strong> Funktion <strong>de</strong>sFlaggschiffes im Ständigen MinenabwehrverbandSNMCMG2 (Standing Nato MineCountermeasure Group 2) <strong>de</strong>r Nato. DieMarine hat damit <strong>die</strong> Führung <strong>de</strong>s Einsatzverban<strong>de</strong>sfür <strong>die</strong> kommen<strong>de</strong>n zwölfMonate inne.Der Verband besteht in wechseln<strong>de</strong>rBesatzung aus MinenabwehreinheitenGriechenlands, <strong>de</strong>r Türkei, Italiens sowieDeutschlands. Derzeit beteiligt sich auchGroßbritannien mit einem Minenjagdboot.Von <strong>de</strong>utscher Seite wird zusätzlich zumTen<strong>de</strong>r „Mosel“ auch das Minentauchereinsatzboot„Rottweil“ zum Verband stoßen. DerBefehlshaber <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s, FregattenkapitänMatthias Seipel, wird gemeinsam mit seinemneunköpfigen Führungsstab an Bord <strong>de</strong>r„Mosel“ arbeiten. „Ich fahre mit einem gutenGefühl in <strong>de</strong>n Nato-Einsatz, <strong>de</strong>r eine spannen<strong>de</strong>Herausfor<strong>de</strong>rung, aber absolut keinen Routineeinsatzdarstellt. Wir alle wer<strong>de</strong>n viel gefor<strong>de</strong>rtwer<strong>de</strong>n, sowohl auf operativem Terrain, aberhäufig auch auf diplomatischem Parkett“, sagteSeipel Anfang Juni beim Auslaufen aus <strong>de</strong>m HeimathafenKiel.Die 66-köpfige Stammbesatzung <strong>de</strong>r„Mosel“ unter <strong>de</strong>m Kommando von KorvettenkapitänTiebo Bun<strong>de</strong> freut sich auf <strong>die</strong> nicht alltäglicheAufgabe. Neben zahlreichen Hafenbesuchen,unter an<strong>de</strong>rem in Israel, Jordanien,Ägypten, Georgien und <strong>de</strong>r Ukraine, steht auch<strong>die</strong> Teilnahme an <strong>de</strong>n Manövern „Brilliant Mariner“vor <strong>de</strong>r italienischen Küste, „Ariadne“ infranzösischen sowie „Nusret“ in türkischenGewässern auf <strong>de</strong>m Programm.Die Führung <strong>de</strong>s SNMCMG 2 wechselt jährlichzwischen <strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong>n Nationen.Zuletzt stand <strong>de</strong>r Verband <strong>20</strong>08/<strong>20</strong>09 unter <strong>de</strong>utschemKommando. Die „Mosel“ wird kurz vorWeihnachten heimkehren, um Anfang Januarvom Schwesterschiff „Rhein“ abgelöst zu wer<strong>de</strong>n.piz marine, ebMarine Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 37Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Helge AdriansWechsel <strong>de</strong>r<strong>de</strong>utschen Führungsspitzevon UNIFILBeirut. Der Befehlshaber <strong>de</strong>s Einsatzführungskommandos<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, GeneralleutnantHans-Werner Fritz (siehe Foto, M.), nahmEn<strong>de</strong> Mai <strong>die</strong> Übergabe <strong>de</strong>s Kommandos überdas <strong>de</strong>utsche Einsatzkontingent UNIFIL vor.Fregattenkapitän Marc Gieseler (re.) hattedas 22. Einsatzkontingent seit Februar <strong>die</strong>sesJahres geführt. Sein Nachfolger, FregattenkapitänGuido Brach, steht <strong>de</strong>m 5. Minensuchgeschwa<strong>de</strong>rvor. Generalleutnant Fritz wünschte<strong>de</strong>m neuen Kommandanten <strong>de</strong>s jetzt 23. Kontingentesgutes Gelingen für <strong>die</strong> anstehen<strong>de</strong>n Aufgaben.Den <strong>Soldaten</strong> gab er folgen<strong>de</strong>n Rat mitauf <strong>de</strong>n Weg: „Seien Sie wachsam und behaltenSie <strong>die</strong> Entwicklung auch außerhalb Ihres eigentlichenAuftrages im Blick.“ piz marine, ebHeimkehr aus <strong>de</strong>mUNIFIL-EinsatzWarnemün<strong>de</strong>. „Leinen fest“ hieß es für <strong>die</strong>bei<strong>de</strong>n zum 7. Schnellbootgeschwa<strong>de</strong>rgehören<strong>de</strong>n Schnellboote S 71 „Gepard“ undS 73 „Hermelin“. Nach<strong>de</strong>m sie ein Jahr langvor <strong>de</strong>r Levante im östlichen Mittelmeer operierthatten, kehrten <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Boote En<strong>de</strong>Mai aus <strong>de</strong>m UNIFIL-Einsatz zurück. FregattenkapitänChristan Walter Meyer,Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s 7. Schnellbootgeschwa<strong>de</strong>rs,begrüßte <strong>die</strong> zurückgekehrten Schnellbooteund ihre Besatzungen: „Eine Atempausehaben wir <strong>de</strong>nnoch nicht. Der Einsatz fürdas Geschwa<strong>de</strong>r geht weiter. Wir sind ein Einsatzgeschwa<strong>de</strong>rund wer<strong>de</strong>n es wohl auchnoch eine ganze Zeit bleiben.“ piz marine, ebSchnellboot „Gepard“ läuft in Warnemün<strong>de</strong>ein. Am Mast: <strong>de</strong>r lange Heimatwimpel,<strong>de</strong>n jene Boote hissen dürfen, <strong>die</strong> längerals ein halbes Jahr abwesend waren.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Tina V.Foto: Bun<strong>de</strong>swehr/Björn Wilke


38 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13StreitkräftebasisFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Wie<strong>de</strong>Abschreiten <strong>de</strong>r Front durchGeneralleutnant ManfredEngelhardt, StaatssekretärRüdiger Wolf und Briga<strong>de</strong>generalRoland Brunner (v. l.).10 Jahre Amt für Geoinformationswesenund Geoinformations<strong>die</strong>nstEuskirchen. Zahlreiche Gäste folgtenam 14. Juni <strong>de</strong>r Einladung in <strong>die</strong>Generalmajor-Freiherr-von-Gersdorff-Kaserne.An <strong>die</strong>sem Tagbeging das dort ansässige Amt fürGeoinformationswesen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr(AGeoBw) sein 10-jährigesBestehen mit einem feierlichenAppell.Das AGeoBw ist das zentrale Amt<strong>de</strong>s Geoinformations<strong>die</strong>nstes <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr (GeoInfoDBw), <strong>de</strong>rebenfalls vor zehn Jahren ins Lebengerufen wur<strong>de</strong>. Der Festakt standunter <strong>de</strong>r Leitung von GeneralleutnantManfred Engelhardt, Stellvertreter<strong>de</strong>s Inspekteurs <strong>de</strong>r Streitkräftebasis.Bei schönstem Sommerwetter erlebten <strong>die</strong>angetretenen <strong>Soldaten</strong> und Zivilbeschäftigten<strong>de</strong>s Amtes, <strong>die</strong> gela<strong>de</strong>nen Gäste aus Bun<strong>de</strong>swehr,zivilen Dienststellen und Politik sowie <strong>die</strong> zahlreicherschienenen Bürgerinnen und Bürger ausEuskirchen eine festliche Veranstaltung, <strong>die</strong>musikalisch vom Heeresmusikkorps 300 ausKoblenz begleitet wur<strong>de</strong>. Für <strong>de</strong>n DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband nahm <strong>de</strong>r Stellvertreten<strong>de</strong>Vorsitzen<strong>de</strong> SKB, Oberstabsfeldwebel JürgenGörlich, an <strong>de</strong>r Jubiläumsfeier teil.Kompetenz im Bereich GeoinformationDas Verteidigungsministerium wur<strong>de</strong> durchStaatssekretär Rüdiger Wolf vertreten, <strong>de</strong>r inseiner Ansprache ausdrücklich <strong>die</strong> Leistungen<strong>de</strong>s Geoinformations<strong>die</strong>nstes würdigte: „We<strong>de</strong>rnational noch international gibt es eine vergleichbareBehör<strong>de</strong>, <strong>die</strong> soviel Kompetenz imBereich Geoinformation in sich vereint.“ Beson<strong>de</strong>rswies Wolf auf <strong>die</strong> aktuelle Unterstützung <strong>de</strong>sHochwassereinsatzes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr durch dasAGeoBw hin. Auch Generalleutnant Engelhardtzog in seinem Rückblick auf <strong>die</strong> vergangenenzehn Jahre eine positive Bilanz und hob <strong>die</strong>Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Dienstes für <strong>die</strong> gesamte Bun<strong>de</strong>swehrhervor.Schließlich ließ Amtschef Briga<strong>de</strong>generalRoland Brunner <strong>die</strong> Geschichte <strong>de</strong>s GeoInfoDBwnoch einmal Revue passieren und betonte,wie sehr sich während <strong>de</strong>r letzten zehn Jahre<strong>die</strong> Aufgaben <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und damit auch<strong>de</strong>s Geoinformations<strong>die</strong>nstes verän<strong>de</strong>rt hätten.Gleichzeitig sei <strong>die</strong> Arbeit <strong>de</strong>s Dienstes aberauch wichtiger und vielschichtiger gewor<strong>de</strong>n.Im Anschluss an <strong>de</strong>n Appell fand ein Empfangfür <strong>die</strong> gela<strong>de</strong>nen Gäste statt. Eine Posterausstellunginformierte über <strong>die</strong> Leistungen undFähigkeiten <strong>de</strong>s Geoinformations<strong>die</strong>nstes undEinmarsch<strong>de</strong>s Heeresmusikkorpsbeim feierlichenAppell inEuskirchen.stellte beson<strong>de</strong>re Projekte <strong>de</strong>r vergangenen zehnJahre dar. Einige Gratulanten nutzten <strong>die</strong> Gelegenheitzu einem kurzen Grußwort, darunterProf. Dr. Gerhard Adrian, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s DeutschenWetter<strong>die</strong>nstes, John Goolgasian von <strong>de</strong>rNGA (National Geospatial and IntelligenceAgency) sowie Oyvind Bergene als Vertreter<strong>de</strong>s Norwegischen Partner<strong>die</strong>nstes. Der eineo<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re hatte sogar ein kleines „Geburtstagsgeschenk“dabei, das Briga<strong>de</strong>general Brunnerin Empfang nehmen durfte.Geschichte <strong>de</strong>s GeoInfoDBwDer Geoinformations<strong>die</strong>nst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrwur<strong>de</strong> am 12. März <strong>20</strong>03 aufgestellt und entstandaus einer Fusion <strong>de</strong>s MilitärgeographischenDienstes (MilGeoD) mit <strong>de</strong>m GeophysikalischenBeratungs<strong>die</strong>nst <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (Geo-PhysBDBw). Im Zuge <strong>de</strong>r Zusammenführungwur<strong>de</strong>n bereits Anfang <strong>20</strong>03 das AusbildungsundSchulungszentrum <strong>de</strong>s GeoInfoDBw in Fürstenfeldbrucksowie kurz darauf das AGeoBw an<strong>de</strong>n Standorten Euskirchen und Traben-Trarbachin Dienst gestellt. <strong>20</strong>12 wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong> bei<strong>de</strong>n Teile<strong>de</strong>s Amtes in Euskirchen zusammengeführt.Geplant ist, auch das Ausbildungs- und Schulungszentrumbis <strong>20</strong>17 nach Euskirchen zu verlegen.Das Geoinformationswesen als Fachgebiet<strong>de</strong>s GeoInfoDBw umfasst Geowissenschaftenund zugehörige Randgebiete, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Auftragserfüllung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr sowie <strong>de</strong>s Verteidigungsministeriumserfor<strong>de</strong>rlich sind. UnterBetrachtung <strong>die</strong>ser Fachdisziplinen hat <strong>de</strong>rGeoInfoDBw einsatzrelevante Umwelteinflüssezu erkennen, ihre Auswirkungen nach Raum undZeit zu beurteilen und <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr mittelsaufbereiteter Geoinformationen zu unterstützenund zu beraten.ageobw, ebFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Pommerening


Streitkräftebasis / Personal/AIN/IUD Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 39Das Wort hat: Oberstabsfeldwebel Berthold DraschDer Sprecher <strong>de</strong>s Ü-VPA beim Kommando Streitkräftebasis berichtet über <strong>die</strong> gesammeltenErfahrungen nach sechsmonatigem Bestehen <strong>de</strong>s Ü-VPA.Bonn. Bei <strong>de</strong>n Wahlen zum Bezirkspersonalrat(BPR) beim Kommando Streitkräftebasis (Kdo-SKB) Mitte Mai <strong>20</strong>13 hat <strong>de</strong>r DBwV mit insgesamt26 von 63 Sitzen <strong>die</strong> meisten Sitze errungen.Auf <strong>de</strong>r konstituieren<strong>de</strong>n Sitzung <strong>de</strong>s BPRbeim KdoSKB war <strong>de</strong>r stellvertreten<strong>de</strong> Inspekteur<strong>de</strong>r Streitkräftebasis, GeneralleutnantManfred Engelhardt, anwesend und bedanktesich in seinem Grußwort für <strong>die</strong> im Übergangsbezirkspersonalratbeim KdoSKB geleisteteArbeit. Den neu gewählten Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s BPRwünschte er alles Gute für ihre Arbeit. Darüberhinaus gab Engelhardt einen Überblick über <strong>de</strong>naktuellen Stand <strong>de</strong>r Neuausrichtung in <strong>de</strong>r SKB.Bei <strong>de</strong>n im Anschluss in nichtöffentlicherSitzung stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Wahlen zum Vorstandwur<strong>de</strong> Stabsfeldwebel Thomas Schwappacherzum Gruppensprecher <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> und Vorsit-Im Dezember <strong>20</strong>12 hatte sich <strong>de</strong>r Vertrauenspersonenausschussim Übergang beimKommando Streitkräftebasis (Ü-VPAbeim KdoSKB) konstituiert und seine Arbeitaufgenommen. Seither tritt <strong>de</strong>r Ü-VPA monatlichin Bonn zusammen. Nach sechs Sitzungenkönnen wir nun feststellen, dass sich <strong>die</strong> Zusammenarbeitmit <strong>de</strong>n Referaten im Kommando normalisiertund verfestigt hat. Der Ü-VPA ist in <strong>de</strong>rBeteiligungsarbeit im Kommando Streitkräftebasiszu 90 Prozent angekommen. Dies ist vorallem <strong>de</strong>r uneingeschränkten Unterstützung undBefürwortung durch <strong>de</strong>n Inspekteur SKB,Vizeadmiral Manfred Nielson, und <strong>de</strong>n Chef<strong>de</strong>s Stabes, Generalmajor Peter Bohrer, zuverdanken.Die Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>m örtlichen Personalratund <strong>de</strong>m Bezirkspersonalrat verläuftsehr gut. Der Ü-VPA ist bestrebt, sich mit allenInteressenvertretungen <strong>de</strong>r Streitkräftebasis auszutauschenund gemeinsam zum Wohle <strong>de</strong>r Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong> zu agieren. Hierbei bin<strong>de</strong>nwir natürlich auch <strong>die</strong> Gleichstellungsbeauftragtemit ein.Als sich En<strong>de</strong>Mai <strong>die</strong> Sprecher <strong>de</strong>rÜ-VPAs und <strong>die</strong> Vertreter<strong>de</strong>r militärischenOrganisationsbereicheauf Einladung<strong>de</strong>r UnterabteilungFuhrung StreitkräfteII 4 im Verteidigungsministeriumzu einem ersten Erfahrungsaustauschtrafen, wur<strong>de</strong> einhelligfestgestellt, dass<strong>die</strong> Ü-VPAs auch über <strong>de</strong>n Oktober hinaus ihreArbeit fortsetzen sollten. Für <strong>die</strong> Zukunft be<strong>de</strong>utet<strong>die</strong>s, dass <strong>die</strong> Ü-VPAs bis zu einer gesetzlichenRegelung weiterhin ihren Beitrag zur soldatischenBeteiligung auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Inspekteureleisten können. Diese positive Entscheidungdarf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,dass es dringend einer Weiterentwicklung <strong>de</strong>sNach <strong>de</strong>n Wahlen beginnt nun <strong>die</strong>Sacharbeit beim BPR im KdoSKBDer Ü-VPA beim KdoSKB mit Vizeadmiral Manfred Nielson, OberstabsfeldwebelBerthold Drasch und Generalmajor Peter Bohrer (Mitte, v. l.).Der neue BPRbeim KdoSKB(v.l.n.r.):Thomas Korthals,Hans-Jürgen Kurz,OberstleutnantUwe Höppel,OberstabsfeldwebelUweJozwiak undStabsfeldwebelThomasSchwappacher.zen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s BPR gewählt. Sein Stellvertreter undGruppensprecher <strong>de</strong>r Arbeitnehmer wur<strong>de</strong>Hans-Jürgen Kurz von ver.di. RegierungsdirektorThomas Korthals vom VBB wur<strong>de</strong>Gruppensprecher <strong>de</strong>r Beamten und auch stellvertreten<strong>de</strong>rVorsitzen<strong>de</strong>r. Mit <strong>de</strong>r Wahl <strong>de</strong>rDBwV-Mitglie<strong>de</strong>r Oberstleutnant Uwe Höppelund Oberstabsfeldwebel Uwe Jozwiak in<strong>de</strong>n erweiterten Vorstand wur<strong>de</strong> das Team umSchwappacher vervollständigt.Nach <strong>de</strong>m Abschluss <strong>de</strong>r Wahlen beginnt nun<strong>die</strong> Sacharbeit im BPR beim KdoSKB. Dabeierhält <strong>de</strong>r Vorstand Unterstützung durch Arbeitsgruppen.Auch <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>nan<strong>de</strong>ren Personalräten und Beteiligungsgremienaus <strong>de</strong>r SKB ist für <strong>de</strong>n BPR bei <strong>de</strong>r Bearbeitung<strong>de</strong>r Beteiligungsvorgänge von beson<strong>de</strong>rerBe<strong>de</strong>utung. thomas schwappacher<strong>Soldaten</strong>beteiligungsgesetzes bedarf. Eine ebenengerechteBeteiligung <strong>de</strong>r Soldatinnen und<strong>Soldaten</strong> auch außerhalb <strong>de</strong>r militärischen Organisationsbereichemuss sicherstellt wer<strong>de</strong>n. Wirmöchten <strong>de</strong>n Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerbandbitten, unsere For<strong>de</strong>rung nach Möglichkeit zuunterstützen und im Rahmen <strong>de</strong>r politischenArbeit zu begleiten. berthold draschOrgBereich AINhat gewähltKoblenz. Nach<strong>de</strong>m <strong>die</strong> fünf „militärischen“Bezirkspersonalräte (BPR) bei <strong>de</strong>n neuen Kommandos<strong>de</strong>r Organisationsbereiche bereits imApril und Mai gewählt wur<strong>de</strong>n, hatten <strong>die</strong>Arbeitnehmer, Beamten und <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>s „Ressourcenbereichs“AIN (Ausrüstung, Informationstechnikund Nutzung) Mitte Juni <strong>die</strong> Gelegenheit,erstmals über ihren neuen BPR abzustimmen.Infolge <strong>de</strong>r Zusammenlegung <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtesfür Wehrtechnik und Beschaffung(BWB) und <strong>de</strong>s IT-Amtes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr wur<strong>de</strong>nzeitgleich auch <strong>de</strong>r Gesamtpersonalrat und<strong>de</strong>r örtliche Personalrat beim Bun<strong>de</strong>samt fürAusrüstung, Informationstechnik und Nutzung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (BAAINBw) gewählt. Damitsteht auch im ersten <strong>de</strong>r vier neuen „zivilen“ BPR<strong>die</strong> Personalvertretung.Dem neuen BPR BAAINBw gehören insgesamt39 Mitglie<strong>de</strong>r an, darunter 15 Arbeitnehmer,19 Beamte und fünf <strong>Soldaten</strong>. Bei <strong>de</strong>nArbeitnehmern erlangte ver.di mit 48 Prozent <strong>de</strong>rabgegebenen Stimmen acht von 15 Sitzen unddamit eine knappe Mehrheit. Der VAB holte dreiSitze, zwei freie Listen insgesamt drei Sitze und<strong>de</strong>r DBwV einen Sitz. Die Liste <strong>de</strong>r GÖD gingleer aus. Mit 60 Prozent <strong>de</strong>r Stimmen verteidigte<strong>de</strong>r VBB seine Mehrheit bei <strong>de</strong>n Beamten.Damit holte er 12 von 19 Sitzen. Fünf Sitze gingenan <strong>de</strong>n Berufsverband <strong>de</strong>r Ingenieure IGBI,je ein Beamten-Sitz an <strong>de</strong>n DBwV und an ver.di.Im Wahlgang <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> setzte sich <strong>de</strong>rDBwV mit gut 81 Prozent <strong>de</strong>r Stimmen durchund erhielt dafür vier von fünf Sitzen. Ein Sitzentfiel auf <strong>die</strong> Liste ver.di. baainbw


40 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Versorgung und EhemaligeSehr geehrte Damen und Herren,liebe Kameradinnenund Kamera<strong>de</strong>n!Hauptmann a.D.Rolf MeyerZusammen haben wir einen Riesenerfolg erzielt:Der Minister hat angewiesen, <strong>die</strong> Beihilfeerstattungzunächst einmal in voller Höhe vorzunehmen (sieheSeite 4). Natürlich kommen auf <strong>die</strong> Antragstellerspäter Rückfor<strong>de</strong>rungsansprüche etwa für nichterstattungsfähige Medikamente zu. Aber das ist <strong>de</strong>rerhoffte Dammbruch. Dies hat Ihre Interessenvertretungfür Sie erreicht, nach<strong>de</strong>m <strong>die</strong> kümmerlichen„Sofortmaßnahmen“ <strong>de</strong>s BMVg (Reduzierung <strong>de</strong>r„hohen Beträge“ von 2500 Euro auf 1<strong>000</strong> Euro,Zusammenfassung mehrerer gestellter Anträge)nicht <strong>die</strong> erhoffte Wirkung zeigten. Der Erfolg warnur möglich durch <strong>die</strong> immensen AnstrengungenIhrer Mandatsträger.Was haben wir getan?Wir haben mit <strong>de</strong>n Wehrbereichsverwaltungen Südin Stuttgart und West in Düsseldorf gesprochen unddas Problem dargestellt. Zuletzt am 28. Mai.Wir haben regelmäßig <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r Bearbeitungszeitenbei <strong>de</strong>n WBV abgefragt, für <strong>die</strong>seZusammenarbeit bedanken wir uns bei <strong>de</strong>n Verantwortlichenausdrücklich.Wir haben das Personal in <strong>de</strong>n WBV in Schutzgenommen, <strong>de</strong>nn es ist nicht verantwortlich zumachen und leistet mehr, als man erwarten darf.Der Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> hat einen offenen Briefan <strong>de</strong>n zuständigen Staatssekretär geschrieben und<strong>de</strong>m Minister einen Vorschlag gemacht, um das Problemzu lösen.Parallel dazu haben Albrecht Kiesner und ichTermine bei <strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n gemacht, <strong>die</strong> ab 1. Juli<strong>20</strong>13 unsere Beihilfeanträge bearbeiten. Das sindfür <strong>die</strong> Ehemaligen <strong>Soldaten</strong> und <strong>de</strong>ren Hinterbliebenedas Bun<strong>de</strong>samt für zentrale Dienste und offeneVermögensfragen (BADV) in Berlin, das zum BMFgehört. Für Beihilfeanträge <strong>de</strong>r aktiven <strong>Soldaten</strong>und <strong>de</strong>ren Familienangehörigen ist das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamt(BVA) in Köln <strong>de</strong>s BMI zuständig. DieGesprächspartner in bei<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>n waren offenfür unsere Fragen und erkannten <strong>die</strong> Probleme. Ab1. Juli <strong>20</strong>13 wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> aufnehmen<strong>de</strong>n Behör<strong>de</strong>nzunächst eine Bestandsaufnahme durchführen. ImErgebnis <strong>de</strong>r Gespräche mussten wir lei<strong>de</strong>r feststellen,dass das BMVG <strong>die</strong> notwendigen Hausarbeitenzur Personalausglie<strong>de</strong>rung nicht geleistet hat. Dashat uns in hohem Maße verärgert.Positiv sind <strong>die</strong> Zusagen bei<strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n, auchin Zukunft vertrauensvoll zusammenzuarbeiten. FürInformationen zur „Härtefallstiftung“Über 400 <strong>000</strong> Euro sind bis Mitte <strong>de</strong>s Jahres aus <strong>de</strong>r „Härtefallstiftung“ an Antragsteller ausgezahltwor<strong>de</strong>n. Das ist ein erfreuliches Ergebnis. Zur Zeit wird an einer Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>rHärtefallstiftung gearbeitet. Das soll dazu führen, dass <strong>die</strong> Anträge; <strong>die</strong> bisher nicht berücksichtigtwer<strong>de</strong>n konnten, auch positiv beschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können. Alle zurückgestellten Anträge wer<strong>de</strong>ndann erneut bearbeitet. Die Antragsteller, <strong>die</strong> ihre Anträge zurück gezogen haben, sollten sichüberlegen, ob es sich nicht doch lohnt, <strong>die</strong>se Anträge erneut zu stellen.Anfang November sind bereits neue Gesprächsterminevereinbart.Mit Stand vom 13. Juni <strong>20</strong>13 haben wir 43 252Postkarten erhalten. Das ist eine stolze Zahl und eingutes Ergebnis. Dafür allen, <strong>die</strong> sich beteiligt unddafür geworben haben, unseren ausdrücklichenDank, getreu <strong>de</strong>m Motto: „Nur gemeinsam sind wirstark.“Wir, <strong>die</strong> ehemaligen <strong>Soldaten</strong>, Reservisten undHinterbliebenen, haben damit gezeigt: Mit uns mussman rechnen.Am 6. Juni hatte ich einen Termin im Bun<strong>de</strong>sministerium<strong>de</strong>r Finanzen. Gesprächsthema war <strong>die</strong>zukünftige Zuständigkeit für <strong>die</strong> Zahlung <strong>de</strong>r Versorgungsbezüge.Auch <strong>die</strong>ses Gespräch war gekennzeichnetvon Offenheit und <strong>gegen</strong>seitigem Interesse.Mit <strong>de</strong>r nächsten Mitteilung über unsere Versorgungsbezügewer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Anschriften zur Zuständigkeitbei Fragen zu <strong>de</strong>n Versorgungsbezügen mitgeteilt.Die fin<strong>de</strong>n Sie bereits auf Seite 4 im Hauptbericht.Zusammen mit <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s zurUnterstützung radargeschädigter <strong>Soldaten</strong> (BzUR)hatte ich ein Gespräch mit <strong>de</strong>m MdB Ernst-ReinhardtBeck, verteidigungspolitischer Sprecher <strong>de</strong>rCDU/CSU-Fraktion. Auch hier konnte ich das Problem<strong>de</strong>utlich machen. Er wird es in seine Fraktiontragen.Nochmals Dank allen Kameradinnen undKamera<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> <strong>die</strong> vielen Briefe an <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n,an <strong>die</strong> Abteilung Verbandspolitik undRecht und an <strong>de</strong>n Vorstand ERH geschrieben haben.Sie haben uns enorm geholfen. Ebenso gilt <strong>die</strong>ses für<strong>die</strong> vielen Briefe, <strong>die</strong> Sie <strong>de</strong>n Abgeordneten von Bun<strong>de</strong>stagund Landtag in Ihrem Wahlkreis geschriebenhaben.Ihr


volles *** Witwengeld **/***RuhegehaltBesoldungsgruppe und Dienstgrad/Amtsbezeichnung ruhegehalt- 71,75 % mit 60 % <strong>de</strong>s 55 % <strong>de</strong>sfähige Einbaufaktor vollen Ruhe- vollen Ruhe-Dienstbezüge gehaltes gehaltesA 8 mA Hauptfeldwebel, Hauptbootsmann 3.126,44 Euro 2.221,01 Euro 1.332,61 Euro 1.221,56 EuroA 9 Stabsfeldwebel, Stabsbootsmann, 3.310,45 Euro 2.351,74 Euro 1.411,04 Euro 1.293,45 EuroAmtsinspektorA 9 mA Oberstabsfeldwebel, Oberstabsbootsmann 3.584,26 Euro 2.546,25 Euro 1.527,75 Euro 1.400,44 EuroA 9 Leutnant, Inspektor 3.319,03 Euro 2.357,83 Euro 1.414,70 Euro 1.296,80 EuroA 10 Oberleutnant, Oberinspektor 3.703,05 Euro 2.630,63 Euro 1.578,38 Euro 1.446,85 EuroA 11 Hauptmann, Kapitänleutnant, Amtmann 4.105,03 Euro 2.916,<strong>20</strong> Euro 1.749,72 Euro 1.603,91 EuroA 12 Hauptmann, Kapitänleutnant, Amtsrat 4.507,85 Euro 3.<strong>20</strong>2,36 Euro 1.921,42 Euro 1.761,30 EuroA 13 Major, Stabshauptmann, 4.987,02 Euro 3.542,76 Euro 2.125,66 Euro 1.948,52 EuroStabskapitänleutnant,Korvettenkapitän, RegierungsratVersorgung und Ehemalige Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 41Ruhegehaltfähige Dienstbezüge und Ruhegehältervon <strong>Soldaten</strong>, Beamten sowie Versorgungsbezüge ihrerWitwen (Witwengeld)Gültig ab: 1. August <strong>20</strong>13 (Grundgehalt in <strong>de</strong>r letzten Erfahrungsstufe, Familienzuschlag Stufe 1 [verheiratet,ohne Kin<strong>de</strong>r] und Amtszulage, ohne sonstige Zulagen usw.) (Brutto-Beträge) *A 14 Oberstleutnant, Fregattenkapitän, 5.413,09 Euro 3.845,44 Euro 2.307,26 Euro 2.114,99 EuroOberregierungsratA 15 Oberstleutnant, Fregattenkapitän, 6.095,88 Euro 4.330,49 Euro 2.598,30 Euro 2.381,77 EuroRegierungsdirektorA 16 Oberst, Kapitän, Ministerialrat, Ltd. Direktor 6.776,49 Euro 4.813,99 Euro 2.888,40 Euro 2.647,70 EuroB 3 Oberst, Kapitän, Ministerialrat 7.469,24 Euro 5.306,12 Euro 3.183,67 Euro 2.918,37 EuroB 6 Briga<strong>de</strong>general, Flottillenadmiral, 8.852,56 Euro 6.288,83 Euro 3.773,30 Euro 3.458,86 EuroMinisterialdirigentB 7 Generalmajor, Konteradmiral, 9.301,85 Euro 6.608,00 Euro 3.964,80 Euro 3.634,40 EuroMinisterialdirigentB 9 Generalleutnant, Vizeadmiral, 10.355,38 Euro 7.356,43 Euro 4.413,86 Euro 4.046,03 EuroMinisterialdirektorB 10 General, Admiral, Ministerialdirektor 12.166,97 Euro 8.643,38 Euro 5.186,03 Euro 4.753,86 Euro* Netto-Beträge sind nicht mehr hilfreich, da seit 01.01.<strong>20</strong>05 das Alterseinkünfte-Gesetz greift. Dies heißt, dass je<strong>de</strong>r Pensionärsjahrgang seit <strong>20</strong>05steuerlich unterschiedlich zu behan<strong>de</strong>ln ist.** • 60 % = verheiratet vor <strong>de</strong>m 01.01.<strong>20</strong>02 und ein Ehepartner zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt (31.12.<strong>20</strong>01) 40 Jahre alt.• 55 % = verheiratet seit <strong>de</strong>m 01.01.<strong>20</strong>02 o<strong>de</strong>r kein Ehepartner zum Stichtag 40 Jahre alt.*** von <strong>die</strong>sem Betrag sind 1,025 % „Abzug f. Pflegeleistung“ zu berücksichtigen (höchstens 40,36 €)


42 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13BlickpunktInformationsoffensive: Hinweisefür Betroffene und VorgesetzteAm 23. Mai wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abschlussbericht zur Informationskampagne „Schwanger in <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr“ vorgelegt. Zeitgleich fiel <strong>de</strong>r Startschuss für <strong>die</strong> neue Präventionskampagne„Denk an mich – Dein Rücken“.Schwangerschaft undBun<strong>de</strong>swehr: So mancherist noch unsicherim Umgang mit Soldatinnen,<strong>die</strong> ein Kin<strong>de</strong>rwarten. Das Ministeriumwill Betroffene undVorgesetzte nun besserinformieren.Es ist vollbracht – <strong>die</strong>Informationskampagne„Schwangerin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr“ ist mitüberwiegend positivemErgebnis abgeschlossenwor<strong>de</strong>n. Die Verantwortlichenaus BMVg und BAI-UD überreichten am 23.Mai <strong>de</strong>m Wehrbeauftragten<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, HellmutKönigshaus, ihrenAuswertebericht. DieÖffentlich-rechtliche Aufsichtfür Arbeitssicherheitund technischen Umweltschutz(ÖrABw) war dazuvon September <strong>20</strong>11 bisEn<strong>de</strong> Dezember <strong>20</strong>12 mit<strong>de</strong>r Durchführung betrautwor<strong>de</strong>n. Nicht nur betroffeneschwangere Soldatinnensind im Vorfeld alsZielgruppe i<strong>de</strong>ntifiziertwor<strong>de</strong>n. Auch <strong>die</strong> Disziplinarvorgesetzten solltenals militärische Führer mit <strong>de</strong>r Informationskampagneangesprochen wer<strong>de</strong>n. SchwangereSoldatinnen sind mittlerweile im Truppenalltagkeine Seltenheit mehr, was jedoch öfter zu Unsicherheitund übertriebener Fürsorge seitens <strong>de</strong>rVorgesetzten führt. Der Informationsbedarf ist in<strong>de</strong>r Tat groß: Zwar gibt es bereits mit <strong>de</strong>m Handbuch„Vereinbarkeit von Familie undDienst“/„Mutterschutz kompakt“ und gesetzlichenRegelungen gute Grundlagen, jedoch fehltes meist an <strong>de</strong>r praktischen Umsetzung.Impulsgeber für <strong>die</strong> Informationskampagne„Schwanger in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr“ war <strong>de</strong>r Bericht<strong>de</strong>s Wehrbeauftragten von <strong>20</strong>10. HellmutKönigshaus monierte insbeson<strong>de</strong>re <strong>die</strong> Betreu-Foto: dpaung schwangerer Soldatinnen und Mitarbeiterinnen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. Zu wenig Informationenüber Rechtsgrundlagen und Ansprüche und einegroße Handlungsunsicherheit im Umgang mitschwangeren Soldatinnen waren <strong>de</strong>r Grund für<strong>die</strong> umfassen<strong>de</strong> Zielvorgabe <strong>de</strong>r ÖrABw: DieInformationsweitergabe an <strong>die</strong> wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n undstillen<strong>de</strong>n Mütter in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr zu Rechtenund Pflichten im Arbeitsschutz bei Schwangerschaftstand dabei ebenso im Vor<strong>de</strong>rgrund wie<strong>die</strong> Hilfestellung und Sensibilisierung zuGesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz.Dienststellenleiter und Vorgesetzte sollten imVerlauf <strong>de</strong>r Kampagne ihre Handlungsunsicherheitverlieren und mehr Kenntnisse zum Themaerlangen.Mit <strong>de</strong>m erfolgreichen Abschluss <strong>de</strong>r Kampagnekonnten nicht nur <strong>die</strong> gesteckten Zieleerreicht, son<strong>de</strong>rn auch hilfreiche Maßnahmenpraktisch umgesetzt wer<strong>de</strong>n: Ein Newsletterüber aktuelle Entwicklungen geht monatlich analle Dienststellen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>nInformationsplakate zum gesetzlichen Mutterschutzund zuständigen Ansprechpartnern mitKontaktdaten erstellt. Vortragsreihen in Dienststellenund auf Tagungen sorgten für einen weiterenMultiplikatoreneffekt in <strong>de</strong>r Truppe.Damit ist ein großer Schritt in Richtung Verbesserung<strong>de</strong>r Arbeitsbedingungen und <strong>de</strong>r Vereinbarkeitvon Familie und Dienst/Beruf in <strong>de</strong>nStreitkräften getan.Der Prävention für einen gesun<strong>de</strong>n Rückenim Dienstalltag kommt eine große Be<strong>de</strong>utung zu.Rückenbeschwer<strong>de</strong>n machen auch vorAngehörigen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr nicht halt. Der 23.Mai war daher das Startdatum für <strong>die</strong> neuePräventionskampagne zum Arbeitsschutz. Unter<strong>de</strong>r Trägerschaft <strong>de</strong>r Deutschen GesetzlichenUnfallversicherung DGUV, <strong>de</strong>r Unfallkasse <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>s (UK Bund) und <strong>de</strong>m Referat für Präventionim BAIUD, wird von <strong>20</strong>13 bis <strong>20</strong>15 <strong>die</strong>Kampagne „Denk an mich – Dein Rücken“durchgeführt. Ziel ist es, alle Arbeitgeber inDeutschland zu gesundheitsför<strong>de</strong>rlichem Füh -rungsverhalten zu beraten. Das BAIUD GS I 5hat dabei <strong>die</strong> Aufgabe, <strong>die</strong> Präventionskampagnein <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr zu implementieren.Im Bereich <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr soll durch eineumfassen<strong>de</strong> Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,Erlebnisveranstaltungen in <strong>de</strong>n Dienststellenu.v.m. ein Bewusstsein zur Vorsorge vonRückenbeschwer<strong>de</strong>n und selbstverantwortlichemHan<strong>de</strong>ln geschaffen wer<strong>de</strong>n. Die Kampag -ne informiert u.a. darüber, wie Rückenbelastungenverringert o<strong>de</strong>r vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können.Außer<strong>de</strong>m soll eine Sensibilisierung <strong>de</strong>r Vorgesetztendurch verschie<strong>de</strong>ne Aktionen zurRückengesundheit in Lehrgängen und Ausbildungen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr erreicht wer<strong>de</strong>n.Die Kampagne „Denk an mich – DeinRücken“ ist im Rahmen <strong>de</strong>r Gesundheitspolitik<strong>de</strong>s BMVg und <strong>de</strong>s betrieblichen Gesundheits -managements BGM ein Führungsinstrument.Sie spricht vorrangig <strong>die</strong> Dienststellenleiter auf<strong>de</strong>r Führungsebene an.mwWeitere Informationen:Info-Portal DGUV: www.<strong>de</strong>inrücken.<strong>de</strong>www.bun<strong>de</strong>swehr-kin<strong>de</strong>rbetreuung.<strong>de</strong>www.bun<strong>de</strong>swehr.<strong>de</strong>:Info-Kampagne: Nicht krank – nur schwangerAU 1/500www.bun<strong>de</strong>swehr.<strong>de</strong>/aktuell


Blickpunkt Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 43Zentrum für Militärgeschichte undSozialwissenschaftenZwischen Geschichteund GesellschaftOberstleutnant Dr. HaraldFritz Potempa arbeitet in<strong>de</strong>r neu zugeschnittenenForschungseinrichtung.Das Zentrum für Militärgeschichteund Sozialwissenschaften <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr in Potsdam ist eineRessortforschungseinrichtung. Esist jüngst aus <strong>de</strong>r Verschmelzung<strong>de</strong>s Militärgeschichtlichen Forschungsamtesund <strong>de</strong>s SozialwissenschaftlichenInstitutes <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrhervorgegangen. Während<strong>die</strong> einen <strong>die</strong> Quellen <strong>de</strong>utenund erklären, berufen sich <strong>die</strong>an<strong>de</strong>ren auf das, was sie messenkönnen.„Hun<strong>de</strong>- und Katzenhalter sind nunin einem Haus“, sagt OberstleutnantDr. Harald Fritz Potempa mit einemLächeln. Der Süd<strong>de</strong>utsche ist Pressestabsoffizierund Experte für <strong>de</strong>n 1.Weltkrieg in <strong>de</strong>r Luft (Luftkrieg1914-1918) am Zentrum für Militärgeschichteund Sozialwissenschaften<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (ZMSBw) in Potsdam.Mit Hun<strong>de</strong>- und Katzenhalternmeint er <strong>die</strong> Historiker <strong>de</strong>s MilitärgeschichtlichenForschungsamtes(MGFA) und <strong>die</strong> Soziologen <strong>de</strong>s So -zialwissenschaftlichen Instituts <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr (SOWI). Bei<strong>de</strong> Institutewur<strong>de</strong>n jüngst zusammengelegt.Bis zum Jahr <strong>20</strong>15 soll das neuewissenschaftliche Zentrum komplettzusammengewachsen sein. Vor wenigenWochen zogen <strong>die</strong> Sozialwissenschaftleraus Strausberg an <strong>de</strong>n TemplinerSee im Westen Potsdams.Noch ist das große Suchen angesagt,wenn man einen Historiker nach <strong>de</strong>mBüro eines Soziologen o<strong>de</strong>r umgekehrtfragt. 1<strong>20</strong> Mitarbeiter umfasstdas neue Zentrum.Interdisziplinäres ArbeitenDoch <strong>die</strong> I<strong>de</strong>e ist es, künftig interdisziplinärzu arbeiten und Synergien zuschaffen. Hun<strong>de</strong>- und Katzenhalter ineinem Haus: Sie verbin<strong>de</strong>t <strong>die</strong> Liebezur Wissenschaft. Dennoch sind ihreAufgaben und ihr Selbstverständnisunterschiedlich. „Der Historiker <strong>de</strong>utetanhand von Quellen <strong>die</strong> Vergangenheitund <strong>de</strong>r Soziologe misst mitempirischer Befragung Befindlichkeitenin <strong>de</strong>r Gegenwart“, erklärtOberst Dr. Hans-Hubertus Mack,Komman<strong>de</strong>ur und Leiter <strong>de</strong>s neuenZMSBw.Unterschie<strong>de</strong> beginnen schonbeim Verständnis <strong>de</strong>s Begriffes„Wahrheit“. „Vereinfacht kann mansagen: Für <strong>de</strong>n Historiker ist Wahrheit,das was in <strong>de</strong>n Quellen steht undfür <strong>de</strong>n Soziologen das, was <strong>de</strong>r Fragebogenmisst“, erklärt <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur.Aufgaben und Herausfor<strong>de</strong>rungenDie Aufgaben sind geblieben: DieHistoriker befassen sich mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschenMilitärgeschichte <strong>de</strong>s 19. und<strong>20</strong>. Jahrhun<strong>de</strong>rts. „Ein wichtigesUntersuchungsfeld ist <strong>die</strong> Entwicklung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und <strong>de</strong>r NationalenVolksarmee nach 1945“,erklärt Oberst Mack. Die Sozialwissenschaftlerhin<strong>gegen</strong> betreibenstreit kräftebezogene empirische So -zialforschung und wissenschaftlichbasierte Politikberatung. Sie untersuchenzum Beispiel <strong>die</strong> Akzeptanz vonFrauen in <strong>de</strong>n Streitkräften o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr in <strong>de</strong>r Bevölkerung.Neu hinzu kommt das Forschungsfeld„Einsatz“. Hier profitieren<strong>die</strong> Forscher am neuen ZMSBwvom Zusammenschluss. Die Soziologenführen Befragungen durch, auf<strong>die</strong> Historiker zurückgreifen können.Da geht es etwa um Fragen zur Einsatzgeschichteo<strong>de</strong>r um <strong>die</strong> aktuelleBegleitung von Einsätzen mit Untersuchungenzum Leben im Feldlager.Zukünftiges Forschungs<strong>de</strong>signFür eine effektive Zusammenarbeittreffen sich alle Abteilungen regelmäßig.Letztlich soll eine Atmosphäreinterdisziplinären Forschens ge -schaffen wer<strong>de</strong>n. „Wir wollen Strukturenschaffen und verfestigen, <strong>de</strong>nAblauf organisieren und das Forschungs<strong>de</strong>signfür <strong>die</strong> Zukunft ge -stalten“, erklärt Oberst Mack.Das ZMSBw vereinigt nicht nurHistoriker und Soziologen. Es sindauch Theologen und Medizinhistorikermit im Haus. Das erweitert dasForschungsspektrum <strong>de</strong>utlich.Nebenbei führt das ZMSBw <strong>die</strong>Museen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr in Gatowund Dres<strong>de</strong>n sowie <strong>die</strong> Enklave inKönigstein und eine Archivgruppe inFreiburg. Das ZMSBw trägt zu<strong>de</strong>mzur historischen Bildung <strong>de</strong>r Offiziereund Unteroffiziere bei, wird aberauch von <strong>de</strong>r Öffentlichkeit zumilitärhistorischen Fragen in An -spruch genommen. Oftmals beratenMitarbeiter <strong>de</strong>s ehemaligen MGFAin <strong>de</strong>n Me<strong>die</strong>n zu verschie<strong>de</strong>nen Forschungsthemen.So beriet <strong>de</strong>r HistorikerDr. Rolf-Dieter Müller <strong>die</strong> Produktion<strong>de</strong>r ZDF-Verfilmung „UnsereMütter, unsere Väter“. OberstleutnantPotempa wur<strong>de</strong> in<strong>de</strong>s zu einerManfred von Richthofen-Verfilmungmit Matthias Schweighöferbefragt. Im Anschluss an <strong>die</strong> TV-Events wer<strong>de</strong>n oftmals Dokumentationengesen<strong>de</strong>t, in <strong>de</strong>nen <strong>die</strong> Mitarbeiter<strong>de</strong>s ZMSBw zu Wort kommen.Wann entsteht GeschichteInteressant wird es beim Forschungsgebiet„Einsatz“, <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Disziplinenuntersuchen. Wann wird etwashistorisch? Die Einsatzgeschichte<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr begann erst in <strong>de</strong>n90er Jahren. „Geschichte entstehtdann, wenn <strong>de</strong>r Historiker Quellenheranzieht und <strong>de</strong>utet“, erklärtOberst Mack. In <strong>de</strong>r Regel arbeiten<strong>die</strong> Historiker mit Quellen, <strong>die</strong> min<strong>de</strong>stensan <strong>die</strong> 30 Jahre alt sind. DieZeitgeschichte wird in<strong>de</strong>s mit einerTinte geschrieben, <strong>die</strong> noch nichtgetrocknet ist.In Sachen „Einsatz“ geht es umZeitgeschichte. „Wir beginnen in <strong>de</strong>n90er Jahren. Dazu können wir schonDeutungen geben“, sagt OberstMack. In <strong>de</strong>r Gegenwart hin<strong>gegen</strong>forscht schließlich <strong>de</strong>r Soziologe.Sozialwissenschaftler befrageneine Gruppe zu ihren <strong>gegen</strong>wärtigenEinstellungen auf einem bestimmtenThemenfeld. Da sich <strong>die</strong>s schnellän<strong>de</strong>rn kann, wer<strong>de</strong>n manche Fragenimmer wie<strong>de</strong>r gestellt und bil<strong>de</strong>n <strong>die</strong>Basis für wichtige Langzeitstu<strong>die</strong>n.Beratung und OrientierungDas ZMSBw möchte drei Brückenschlagen: eine in <strong>die</strong> Fachwissenschaft,eine in <strong>die</strong> Streitkräfte un<strong>de</strong>ine weitere in eine interessierteÖffentlichkeit. WissenschaftsbasierteBeratung für das Verteidigungsministeriumist aber genauso wichtigwie Sinnstiftung für <strong>die</strong> Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong> auf einer „Achse <strong>de</strong>rZeit“.Ziel <strong>de</strong>s Historikers ist es, einGeschichtsbewusstsein zu erzeugen.Offizielle Geschichtsbil<strong>de</strong>r sind ineiner Demokratie nicht erwünscht.Wichtig sei es, <strong>de</strong>n Bürgern Deutungenvon Geschichte zur Verfügung zustellen, mit <strong>de</strong>nen sie sich ein eigenesBild machen können.Thema PersonalDie Sozialwissenschaftler arbeitenan<strong>de</strong>rs. Sie sind in Besitz <strong>de</strong>r exaktenMetho<strong>de</strong>n und können eine Einstellungzu einer bestimmten Frage messen.Wichtig für <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr istbeispielsweise <strong>die</strong> Frage nach <strong>de</strong>r„Motivation“ – das betrifft in ersterLinie <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> und Soldatinnenund ihre Motivation in <strong>de</strong>n Streitkräften.Motivation ist ein Konstrukt,das schwer zu messen ist. Es müssenviele Faktoren berücksichtigt wer<strong>de</strong>n,zu<strong>de</strong>m än<strong>de</strong>rt sich <strong>die</strong> Motivationkontinuierlich.Das Thema ist auch für <strong>die</strong> Nachwuchsgewinnungund Personalfragen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr relevant. Damitist <strong>die</strong>s ebenfalls ein wichtiger Forschungsschwerpunktin Potsdam.„Die Nachwuchslage ist nach <strong>de</strong>rAbschaffung <strong>de</strong>r Wehrpflicht besserals befürchtet“, sagt <strong>de</strong>r MilitärsoziologeBiehl. Dennoch ist es eine Herausfor<strong>de</strong>rung– auch im Zuge <strong>de</strong>s<strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls – an qualifiziertesPersonal zu kommen. „Wirmessen beispielsweise, nach welchenKriterien Jugendliche ihren Berufwählen o<strong>de</strong>r auch wie <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrals Arbeitgeber wahrgenommenwird“, erklärt Biehl. Strategischmöchte man <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr alsArbeitgeber weiter attraktiv halten –Soziologen und Historiker tragen mitihren Forschungsergebnissen dazubei, dass mögliche Wege aufgezeigtwer<strong>de</strong>n.Quelle: Eicker/bun<strong>de</strong>swehr.<strong>de</strong>


44 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13SaZ-Kurier?Die Frage<strong>de</strong>sMonats …Oberfeldwebel S.: Ich bin SaZ 12und möchte im Rahmen <strong>de</strong>s Streitkräftepersonalstruktur-Anpassungsgesetzes(SKPersStruktAnpG)<strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr durch eineDienstzeitverkürzung vorzeitigverlassen. Als SaZ 12 ohne zivilnutzbare Ausbildung während <strong>de</strong>rDienstzeit habe ich eigentlicheinen Anspruch auf drei Berufsorientierungspraktika(§ 7 Abs. 3<strong>Soldaten</strong>versorgungsgesetz(SVG)). Besteht <strong>die</strong>ser Anspruchauch bei Verkürzung weiterhin?Ich beabsichtige einen Wechsel in<strong>de</strong>n Polizei<strong>die</strong>nst. Gilt für mich beieiner Verkürzung weiterhin <strong>de</strong>r §7 Abs. 6 SVG, wonach ein bei einerEinstellung vorgegebenes Höchstalterbei mir keine Relevanz hat?Antwort: Der Rechtsanspruchauf Berufsför<strong>de</strong>rung, auf Übergangsgebührnisseund auf Übergangsbeihilfebestimmen sich bei<strong>de</strong>n SaZ, <strong>de</strong>ren Anträgen auf Verkürzung<strong>de</strong>r Dienstzeit nach § 40Abs. 7 <strong>de</strong>s <strong>Soldaten</strong>gesetzes bis zum31. Dezember <strong>20</strong>17 stattgegebenwer<strong>de</strong>n, nach <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Verpflichtungserklärungangegebenen Verpflichtungszeit,wenn das Dienstverhältnisvor <strong>de</strong>m In-Kraft-Treten<strong>die</strong>ses Gesetzes begonnen hat (§ 10TermineJuli16.07.: Jobbörse am Standort Roth;13-16 Uhr; Ansprechpartner: BFDNürnberg 0911/4396-23317.-18.07.: SaZ-Tage TruKa UniBwNeubiberg; Neubiberg; Info: Kameradschaftsvorstand25.07.: 5. <strong>Soldaten</strong>tag bei <strong>de</strong>r BerlinerFeuerwehr; 9.30-14.30 Uhr;Berliner Feuerwehr – ServiceeinheitAus- und Fortbildung, RuppinerChaussee 268, 13503 Berlin; Veranstalter:BFD Berlin und BerlinerFeuerwehr; kcberlinbfd@bun<strong>de</strong>swehr.orgSeptember03.09.: Berufsorientierungstag„Gewerblich-technischer und kaufmännischerBereich inklusive ITund Me<strong>die</strong>n“ <strong>de</strong>s BFD Köln und <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit; 9-15 Uhr;Tagungszentrum – Heeresamt,SKPersStruktAnpG). Maßgeblichist dabei weiterhin das alteRecht, also <strong>die</strong> Ihnen bekanntenAnsprüche auf Berufsför<strong>de</strong>rung(§ 5 SVG), Übergangsbeihilfe(§ 12 SVG) und Übergangsgebührnisse(§ 11 SVG).Dieses ist explizit im § 10SKPersStruktAnpG geregelt.Die für Ihre Anfrage relevantenRegelungen <strong>de</strong>s § 7 SVGwer<strong>de</strong>n nicht ausdrücklich imGesetz erwähnt. Eine Anfrage andas Fachreferat für Berufsför<strong>de</strong>rungim BMVg hat ergeben, dass <strong>die</strong> Reglungen<strong>de</strong>s § 10 SKPersStruktAnpGsich nach systematischer Auslegung,sowie Sinn und Zweck <strong>de</strong>rNorm, auch auf <strong>die</strong> weitereAnwendbarkeit <strong>de</strong>s § 7 erstreckt.Somit haben Sie weiterhin einenAnspruch auf drei Berufsorientierungspraktika.Auch <strong>die</strong> Höchstaltersregelungnach § 7 Abs. 6 SVGfin<strong>de</strong>t bei Ihnen Anwendung. Hierzuempfiehlt es sich aber frühzeitigmit <strong>de</strong>n jeweiligen Stellen <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>spolizeiin Kontakt zu treten, da<strong>die</strong>se <strong>die</strong> alleinige Einstellungshoheithaben.Im Übrigen: Auch <strong>de</strong>r individuelleKostenrichtwert für externe<strong>die</strong>nstzeitbegleiten<strong>de</strong> Maßnahmenentspricht bei einerVerkürzung/Neufestsetzung <strong>de</strong>rDienstzeit <strong>de</strong>m vor <strong>die</strong>sem Zeitpunktgültigen Kostenrichtwert, sodas BMVg.Lediglich <strong>die</strong> Regelungen zumE- und Z-Schein (§§ 9 und 10 SVG)sind bei einer Verkürzung unter 12Jahre Dienstzeit nicht anwendbar(kein Anspruch auf E- o<strong>de</strong>r Z-Schein).mkKonrad-A<strong>de</strong>nauer-Kaserne, BrühlerStraße 300, 50968 Köln; Ansprechpartner:BFD Köln, BFDKoelnkun<strong>de</strong>nservice@bun<strong>de</strong>swehr.org,DorinaGeib / Rafael Nolte, (0221) 9371-4466 / - 432<strong>20</strong>5.09.: Informations- und Kontaktmessefür Köche und Küchenmeister<strong>de</strong>s BFD Kiel; 9-12 Uhr; MarineunteroffizierschulePlön, Ausbildungshalle8 Insp. Der Logistikschule Bw,Ruhleben 30, 24306 Plön; Info:KCKielBFDStoTEutin@bun<strong>de</strong>swehr.org,Tel.: (04521) 7748-<strong>20</strong>2/<strong>20</strong>1/<strong>20</strong>012.09.: Job- und Bildungsmesse <strong>de</strong>sBFD Münster; Unna; Ansprechpartner:Herr Sandhowe, Tel.: (0251)60948 32519.09.: 9. Job- und Bildungsmesse<strong>de</strong>s BFD Berlin; Julius-Leber-Kasernein Berlin; Ansprechpartner: HerrKrieger, Tel.: (030) 6794 215724.-25.09.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Ost;Kleine Betriebe fin<strong>de</strong>n amschwersten neue MitarbeiterNürnberg. Die meisten offenen Stellengibt es in Betrieben mit wenigerals 50 Mitarbeitern. Diese habenjedoch überdurchschnittlich häufigProbleme, ihre Stellen zu besetzen,zeigt eine Stu<strong>die</strong> <strong>de</strong>s Instituts fürArbeitsmarkt- und Berufsforschung(IAB). Mehr als 50 Prozent alleroffenen Stellen wer<strong>de</strong>n von kleinenBetrieben mit weniger als 50 Mitarbeiternangeboten. Knapp 30 Prozententfallen auf mittlere Betriebemit 50 bis 249 Mitarbeitern, wenigerals <strong>20</strong> Prozent auf große Betriebe mitmehr als 250 Mitarbeitern. In kleinenBetrieben bleiben 23 Prozent <strong>de</strong>rStellenbesetzungsprozesse ohneErfolg, geht aus <strong>de</strong>r Stu<strong>die</strong> hervor.Info: Ost@DBwV.<strong>de</strong>25.09.: IT-Messe für SaZ und FWDL<strong>de</strong>s BFD Koblenz ; 9-15 Uhr; Falkensteinkaserne,56070 Koblenz;Ansprechpartner: Frau Kehl,BFDKoblenz@bun<strong>de</strong>swehr.org,Tel.: (0261) 896 5026Oktober08.10.: Berufsorientierungstag„Öffentlicher Dienst“ <strong>de</strong>s BFD Kölnund <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit;9-15 Uhr; Tagungszentrum – Heeresamt,Konrad-A<strong>de</strong>nauer-Kaserne,Brühler Straße 300, 50968Köln; Ansprechpartner: BFD Köln,BFDKoelnkun<strong>de</strong>nservice@bun<strong>de</strong>swehr.org,Dorina Geib / Rafael Nolte,(0221) 9371- 4466 / - 432215.-16.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LV Süd<strong>de</strong>utschland;Wolnzach; Info:süd@dbwv.<strong>de</strong>22.-23.10.: SaZ-Tagung <strong>de</strong>s LVWeniger BewerberIn mittleren Betrieben wer<strong>de</strong>n elfProzent <strong>de</strong>r Stellenbesetzungsprozesseabgebrochen, in großen Betriebenlediglich zwei Prozent. KleineBetriebe suchen allerdings auch aufweniger Wegen nach Personal.Während mittlere und große Betriebedurchschnittlich auf vier Wegensuchen, beispielsweise über eigeneMitarbeiter, Stellenanzeigen in Zeitungen,<strong>die</strong> Arbeitsagenturen undOnline-Stellenbörsen, sind es beikleinen Betrieben im Durchschnittnur zwei Suchwege. Große Betriebeschreiben zum Beispiel doppelt sohäufig Stellen in Online-Stellenbörsenaus wie kleine Betriebe. AuchStellenanzeigen in Zeitungen undZeitschriften schalten kleine Betriebe<strong>de</strong>utlich seltener, und selbst <strong>die</strong>kostenlosen Dienste <strong>de</strong>r Arbeitsagenturennutzen sie weniger als mittlereund große Betriebe. Entsprechendist <strong>die</strong> Zahl <strong>de</strong>r Bewerbungengeringer, <strong>die</strong> ein kleiner Betrieberhält, und das Risiko größer, dasssich darunter kein geeigneter Kandidatbefin<strong>de</strong>t.Stärker überregional inserierenDie IAB-Forscher leiten ausihren Ergebnissen einige Handlungsempfehlungenfür kleineBetriebe ab. Dazu zählt, Inserate füroffene Stellen stärker überregionalzu verbreiten, beispielsweise überOnline-Stellenbörsen. Auch ein vermehrterKontakt zur Arbeitsagenturerscheine erfolgversprechend. Sokönne eine breitere Öffentlichkeitund damit eine höhere Zahl anBewerbern erreicht wer<strong>de</strong>n. Nichtzuletzt sei <strong>die</strong> Mitarbeiterbindungeine Stellschraube, an <strong>de</strong>r kleineBetriebe drehen können. „Gera<strong>de</strong>weil das Budget in kleinen Betriebenhäufig eingeschränkter ist als ingroßen, können gute Arbeitsbedingungen– beispielsweise durch eineleichte Vereinbarkeit von Beruf undFamilie o<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Möglichkeiteneigenverantwortlichen Arbeitens –ein zentrales Argument im Wettbewerbum geeignete neue Mitarbeitersein“, schreiben <strong>die</strong> IAB-Forscher.Die IAB-Stu<strong>die</strong> im Internet:http://doku.iab.<strong>de</strong>/kurzber/<strong>20</strong>13/kb1013.pdf.IABNord; Garlstedt; Info:nord@dbwv.<strong>de</strong>29.10.: Jobmesse <strong>de</strong>s BFD Saarlouis;9-14 Uhr; Vereinshaus Saarlouis/Fraulautern,Saarbrücker Straße5, 66740 Saarlouis; Ansprechpartner:Hr. Ochs, (06831) 1271-2532,KarrCBwSaarlouisBFD@bun<strong>de</strong>swehr.orgNovember6.11.: 8. Job- und Bildungsmesse<strong>de</strong>s BFD Wilhelmshaven; Wilhelmshaven;Ansprechpartner: Herr Gohl,Tel.: (04421) 49 322313.11.: Job- und Bildungsmesse imBereich Gesundheit und Soziales<strong>de</strong>s BFD Koblenz; 9-15 Uhr; Falkensteinkaserne,56070 Koblenz;Ansprechpartner: Frau Kehl, BFD-Koblenz@bun<strong>de</strong>swehr.org, Tel.:(0261) 896 5026 mk


Von Frank GotthardtNürnberg. Im Südwest Forum Nürnberg fandEn<strong>de</strong> Mai <strong>de</strong>r Tag <strong>de</strong>r Aka<strong>de</strong>miker <strong>de</strong>s ArbeitskreisesBun<strong>de</strong>swehr und Wirtschaft (AkBwW)Bayern statt. Mehr als 90 Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>auf Zeit, Offiziere mit Studium, <strong>die</strong> in <strong>de</strong>nnächsten ein bis zwei Jahren ihre Dienstzeit vollen<strong>de</strong>nund <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr verlassen wer<strong>de</strong>n,nahmen an <strong>de</strong>r Veranstaltung teil. Sie konntensich bei <strong>de</strong>n zahlreichen vertretenen Firmen, darunterWeltmarktführer und international aufgestellteUnternehmen, bewerben o<strong>de</strong>r über ihreChancen und Möglichkeiten informieren. Ichhatte <strong>die</strong> Gelegenheit, als SaZ-Beauftragter <strong>de</strong>sLan<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s Süd<strong>de</strong>utschland an <strong>de</strong>r Veranstaltungteilzunehmen.Statt <strong>de</strong>s Tagungsbeitrags hat AkBwW-Geschäftsführerin Monika Jakobs-Woltering <strong>die</strong>Teilnehmer <strong>de</strong>s <strong>die</strong>sjährigen Bewerbertages fürAka<strong>de</strong>miker um eine Spen<strong>de</strong> zu Gunsten <strong>de</strong>r inAfghanistan verwun<strong>de</strong>ten <strong>Soldaten</strong> gebeten:32 <strong>000</strong> Euro kamen zusammen. Der Generalinspekteur<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr Volker Wieker, Schirmherr<strong>de</strong>s <strong>Soldaten</strong>hilfswerks <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr,nahm <strong>de</strong>n symbolischen Scheck ent<strong>gegen</strong>. Er warnach Nürnberg gereist, um <strong>de</strong>m ehrenamtlichenArbeitskreis seine Wertschätzung zu zeigen.Auch <strong>de</strong>r Parlamentarische Staatssekretär imBMVg, Christian Schmidt. würdigte das staatsbürgerlicheEngagement. „Der AkBwW Bayernhat Vorbildfunktion für <strong>die</strong> gesamte Bun<strong>de</strong>swehr“.Der Franke ist sichtlich stolz auf das vor32 Jahren in Nürnberg aus <strong>de</strong>r Taufe gehobeneund inzwischen bun<strong>de</strong>sweit anerkannte Netzwerkfür <strong>Soldaten</strong>.Für mich war er <strong>die</strong> Ausführungen <strong>de</strong>r Vertreter<strong>de</strong>s Arbeitskreises und <strong>de</strong>r beteiligtenUnternehmen zu <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen undChancen <strong>de</strong>r ehemaligen Offiziere in <strong>de</strong>r Wirtschaftbeson<strong>de</strong>rs interessant. Warum brauchenjunge Männer und Frauen, <strong>die</strong> sogar in KriegsundKrisengebieten im Einsatz waren, Unterstützungbeim Übergang in <strong>die</strong> Wirtschaft?Monika Jakobs-Woltering bringt es auf <strong>de</strong>nPunkt: „Bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr erhalten <strong>Soldaten</strong>eine auf <strong>die</strong> militärischen Anfor<strong>de</strong>rungen hinoptimierte Fachausbildung. Durch <strong>die</strong> fun<strong>die</strong>rteAus- und ständige Weiterbildung sind unsereSoldatinnen und <strong>Soldaten</strong> für <strong>de</strong>n ArbeitgeberBun<strong>de</strong>swehr je<strong>de</strong>n Cent ihres Gehalteswert.“Wie aber sieht das bei ihrem Wechselzurück in <strong>die</strong> Wirtschaft aus? Die erworbenenSoft Skills können sich sehen lassenund sind gesucht. In Bezug auf zivilberuflichesFachwissen aber besteht Nachholbedarf,um das bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr erworbeneund nun gewohnte Gehaltsniveau zurechtfertigen. In Bezug auf Arbeitszeiten,Fürsorge, Sozialleistungen kann <strong>die</strong> mittelständischeWirtschaft mit <strong>de</strong>m GlobalPlayer Bun<strong>de</strong>swehr nicht mithalten. „<strong>Soldaten</strong>sind gut bezahlt und gut umsorgt undhaben <strong>die</strong>s auch ver<strong>die</strong>nt, <strong>de</strong>nn sie setzenfür unser aller Sicherheit sogar ihr Lebenein“, erklärt Monika Jakobs-Woltering ihrpersönliches Engagement. „Eben <strong>de</strong>shalbmüssen wir ihnen nach ihrer Dienstzeithelfen, aus <strong>de</strong>r Parallelwelt Bun<strong>de</strong>swehr indas Zivilleben zu wechseln.“ Die Mutter vonzwei Kin<strong>de</strong>rn zieht Parallelen zu Frauen, <strong>die</strong> aufgrund<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rerziehung aus <strong>de</strong>m Erwerbslebenausschei<strong>de</strong>n und dann nach Jahren im Dienste<strong>de</strong>r Familie zurück ins Berufsleben wechseln.Viele ehemalige Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>haben über das von ihr koordinierte Netzwerk<strong>de</strong>s AkBwW ihren neuen Arbeitgeber im Zivillebengefun<strong>de</strong>n. Diesen Weg gilt es fortzusetzen.Zusammenarbeit ist <strong>de</strong>r Schlüssel zur Lösung<strong>de</strong>s Fachkräftebedarfs in Bun<strong>de</strong>swehr und Wirtschaft.So ruft Jakobs-Woltering alle Beteiligtenauf: „Der Fachkräftemangel darf nicht zumKampf um <strong>die</strong> Köpfe zwischen Bun<strong>de</strong>swehr undSaZ-Kurier Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 45Engagierter Dienst in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ist <strong>die</strong> besteEmpfehlung für einen Job in <strong>de</strong>r WirtschaftDer SaZ-Beauftragte <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s Süd<strong>de</strong>utschland, Frank Gotthardt, hat <strong>de</strong>n Tag <strong>de</strong>rAka<strong>de</strong>miker <strong>de</strong>s Arbeitskreises Bun<strong>de</strong>swehr und Wirtschaft Bayern besuchtChristian Schmidt, Parlamentarischer Staatssekretärim BMVg, Martin Zeil, Bayerischer Staatsministerfür Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr undTechnologie, Monika und Johannes Jakobs-Woltering,Arbeitskreis Bun<strong>de</strong>swehr und Wirtschaft Bayern(v.l.).Spen<strong>de</strong> stattTagungsbeitrag:Die Teilnehmerspen<strong>de</strong>ten3<strong>20</strong>00Euro für das<strong>Soldaten</strong>hilfswerk.Vonlinks: GeneralVolker Wieker,MonikaJakobs-Wolteringund MichaelPiekatz,Schatzmeister<strong>de</strong>s <strong>Soldaten</strong>hilfswerks.Wirtschaft führen. Er erfor<strong>de</strong>rt vielmehr einekluge und vorausschauen<strong>de</strong> strategische Kooperation,bei <strong>de</strong>r sich bei<strong>de</strong> Welten <strong>de</strong>n gleichenguten Mann und <strong>die</strong> gleiche gute Frau auf <strong>de</strong>rZeitachse teilen.“Engagement und Führungsfähigkeit beweisenDer Wirtschaft sei es wichtig, dass <strong>die</strong> ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nOffiziere schnell praktisch imUnternehmen einsteigen, ihr Engagement undihre Führungsfähigkeit beweisen und dann,wenn sie sich bewährt haben, sich weiter qualifizieren.Auch sei so gut wie kein mittelständischesUnternehmen in <strong>de</strong>r Lage, <strong>de</strong>n Arbeitskräftebedarflänger als ein halbes bis ein Jahrvorherzusagen. Darum solle je<strong>de</strong>r Offizier seinenDienst vorbildlich und engagiert versehenund sich dann vor allem im letzten Jahr vor <strong>de</strong>mDienstzeiten<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Stellensuche engagieren.Der Dienstgeber und <strong>die</strong> Vorgesetzten seien dannin <strong>de</strong>r Pflicht, dafür <strong>die</strong> nötigen Voraussetzungenzu schaffen.In meinen Gesprächen mit <strong>de</strong>n Teilnehmernwur<strong>de</strong> durch <strong>die</strong>se <strong>die</strong> Veranstaltung durchwegpositiv bewertet, auch wenn individuell unterschiedlicheErgebnisse erreicht wur<strong>de</strong>n. VieleKamera<strong>de</strong>n fan<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs gut, dass „Klartextgesprochen“ und sie „auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tatsachenheruntergeholt“ wur<strong>de</strong>n.Mit seinem Seminarkonzept und einer Vielzahllebendiger Beispiele langjähriger und erfolgreicherKooperationen mit Global-Playern undHid<strong>de</strong>n Champions hat <strong>de</strong>r AkBwW in <strong>de</strong>n vergangenenJahren vielfältige Wege für gezielteund erfolgreiche Job-to-Job-Vermittlung aufgezeigt.Bleibt zu wünschen, dass <strong>die</strong> Verantwortungsträgerin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr künftig <strong>die</strong>senErfahrungsschatz gezielt nutzen, um ihrer Fürsorgeverpflichtungfür ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> SaZgerecht zu wer<strong>de</strong>n und <strong>die</strong> dafür verfügbarenMittel zielgerichtet und effektiv einzusetzen. ■


46 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Informationenfür SaZ inEllwangenStuttgart. Rund 80 Soldatinnen und<strong>Soldaten</strong> auf Zeit haben im April aneiner vom Transportbataillon 465 inEllwangen veranstalteten beruflichenInformationsveranstaltung teilgenommen.Im Rahmen <strong>de</strong>r Neustrukturierung<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr wirddas Transportbataillon 465 aufgelöst.Lediglich eine Dienststelle <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>ssprachenamtes wird, mitrund 30 Dienstposten, am StandortEllwangen erhalten bleiben. Somitverliert <strong>die</strong> Reinhardt-Kaserne rund1300 Dienstposten. Grund genug,<strong>die</strong> am Standort verbliebenen <strong>Soldaten</strong>über ihre zivilberufliche Einglie<strong>de</strong>rungzu informieren.Im Reinhardt-Saal <strong>de</strong>r gleichnamigenKaserne informierte zunächst<strong>die</strong> Arbeitsagentur SchwäbischGmünd <strong>die</strong> Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>auf Zeit (SaZ) über ihr Jobportalmit Jobbörse sowie über För<strong>de</strong>rmöglichkeitenfür kurz<strong>die</strong>nen<strong>de</strong> Zeitsoldaten.Im Anschluss daran stelltePascalis Christakidis vom OperativenPersonalmarketing Region Südwest<strong>de</strong>r Deutschen Bahn (DB) <strong>die</strong>breit gefächerten Beschäftigungsmöglichkeitenim DB-Konzern vor.Michael Stroh vom Karrierecenter<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr Stuttgart informierteüber <strong>die</strong> För<strong>de</strong>rmöglichkeiten<strong>de</strong>s Berufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nstes(BFD) und appellierte an <strong>die</strong> Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong>, sich frühzeitigum <strong>die</strong> eigene zivilberuflicheZukunft zu kümmern. Der BFD stehtmit professionellem Rat zur Seite –<strong>de</strong>n Willen zur beruflichen Qualifizierungmuss aber je<strong>de</strong>r Soldat selbstaufbringen.Dies wur<strong>de</strong> auch durch <strong>de</strong>n Vortragvon Jürgen Schreier, Son<strong>de</strong>rbeauftragterfür <strong>die</strong> Einglie<strong>de</strong>rung vonSaZ im Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland<strong>de</strong>s DBwV, untermauert. Nurwer frühzeitig, intensiv und sorgfältigplant, kann sich gute Chancen auf<strong>de</strong>m Arbeitsmarkt für <strong>die</strong> zivileZukunft erarbeiten. Die Ausgangssituationfür <strong>die</strong> SaZ ist gut, <strong>de</strong>nn mit<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr haben sie einenArbeitgeber, <strong>de</strong>r es ermöglicht, sichwährend <strong>de</strong>r Dienstzeit über <strong>die</strong>berufliche Zukunft zu informieren.Die Veranstaltung in Ellwangengab <strong>de</strong>n Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>,so <strong>die</strong> eigenen Aussagen, zahlreicheAnstöße, um sich frühzeitig um <strong>die</strong>zivilberufliche Zukunft zu kümmern.KarrC Bw Stuttgart BFDSaZ-KurierVerstärkung für unser Team!In eigener Sache: Sonja Comans, neue Mitarbeiterin in <strong>de</strong>r AbteilungVerbandspolitik und Recht <strong>de</strong>s DBwV, stellt sich vorSonjaComansMein Name ist Sonja Comans,ich bin 39 Jahre alt, verheiratetund habe zwei Kin<strong>de</strong>r. Seit Aprilbin ich als Sachbearbeiterin beimDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband in<strong>de</strong>r Abteilung Verbandspolitik undRecht (Referat 6) beschäftigt. ImSchwerpunkt wer<strong>de</strong> ich mich mit<strong>de</strong>n Themenbereichen Berufsför<strong>de</strong>rung,Dienstzeitversorgung, Einglie<strong>de</strong>rung<strong>de</strong>r Soldatinnen und<strong>Soldaten</strong> auf Zeit, AngelegenheitenJobbörse in <strong>de</strong>r Bayerwald-KaserneRegen. Rund <strong>20</strong>0 Soldatinnen und<strong>Soldaten</strong> aus <strong>de</strong>n Standorten Ostbayernsinformierten sich am 5.Juni in <strong>de</strong>r Bayerwald-Kaserne inRegen über berufliche Perspektiven.Für <strong>die</strong> von BFD und Truppeorganisierte Job-Börse hatten <strong>20</strong>Unternehmer sowie Vertreter aus<strong>de</strong>n öffentlichen Bereichen, Bildungsträgerund <strong>de</strong>r DBwV ihreStän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Sporthalle aufgebaut.Komman<strong>de</strong>ur Oberstleutnant HeikoDiehl betonte, dass es <strong>de</strong>rWunsch <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> war, sich kurzvor <strong>de</strong>m Einsatz über ihre Karrierechancenzu informieren.Der Besuch <strong>de</strong>s LandratesMichael Adam und seines „Teams“<strong>de</strong>s Regionalmanagements um <strong>de</strong>nRegionalmanager Markus Königund <strong>de</strong>n Wirtschaftsför<strong>de</strong>rerGünther Raith zeigte <strong>de</strong>n Wert <strong>die</strong>serVeranstaltung. Ziel war es wie<strong>de</strong>r,das <strong>gegen</strong>seitige Verständniszwischen <strong>de</strong>n Vertretern <strong>de</strong>r Wirtschaftund Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenstetig zu verbessern und dauerhaftzu pflegen, so dass gemeinsammit <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>s Berufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nstesund <strong>de</strong>rmilitärischen Führung <strong>de</strong>n ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nZeitsoldaten Orientierungshilfengegeben wer<strong>de</strong>n kön-<strong>de</strong>r FWDL, Reservistenangelegenheiten,Personalgewinnung, Sicherheits-und Gesellschaftspolitik, Bildungin <strong>de</strong>n Streitkräften, InnereFührung sowie Bun<strong>de</strong>swehr undWirtschaft befassen.Nach Abschluss <strong>de</strong>r Fachhochschulreifeund einer Ausbildunghabe ich meinen militärischen Wer<strong>de</strong>gangbei <strong>de</strong>r Marine im Juli 1995mit <strong>de</strong>r Grundausbildung auf Syltbegonnen und im März <strong>die</strong>sen Jahresbeim Personalamt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrim Dienstgrad Oberleutnantzur See been<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>n dazwischenliegen<strong>de</strong>n 17 Jahren und 8 Monatenhabe ich zunächst als Unteroffizierim Sanitäts<strong>die</strong>nst, später als Truppenoffizierin <strong>de</strong>r Marine meineErfahrungen gemacht. Meine Verwendungenim Sanitäts<strong>die</strong>nst beinhaltenStationierungen in Plön,Koblenz, Unna und Diez sowieeinen Auslandseinsatz im 3. SFORKontingent in Bosnien-Herzegowina.Im Jahr <strong>20</strong>01 wechselte ich inAuch <strong>de</strong>r DBwV zeigte in Regen Präsenz.<strong>die</strong> Laufbahn <strong>de</strong>r Truppenoffiziere.Nach Grundlehrgängen an <strong>de</strong>rOffizierschule <strong>de</strong>r Marine in Mürwikund <strong>de</strong>r Marineoperationsschulein Bremerhaven, wur<strong>de</strong> ichzunächst in <strong>de</strong>r Flottille <strong>de</strong>r Minenstreitkräfteeingesetzt. Nach einerElternzeit trat ich eine Verwendungals Presseoffizier im Flottenkommandoin Glücksburg an. Durcheine NATO-Verwendung meinesEhemannes wur<strong>de</strong> <strong>die</strong>se Tätigkeitunterbrochen und unsere Familieverbrachte zwei Jahre in Neapel/Italien. Nach einer anschließen<strong>de</strong>nElternzeit begann für mich <strong>20</strong>11 <strong>de</strong>rDienst in <strong>de</strong>r Redaktion, SachgebietNeue Me<strong>die</strong>n, im Personalamt <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr in Köln. Hier been<strong>de</strong>teich auf eigenen Wunsch im Rahmen<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrreformbegleitprogrammesmeine Dienstzeit bei <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr.Jetzt freue ich mich sehr auf <strong>die</strong>neue berufliche Herausfor<strong>de</strong>rungbeim DBwV!■nen, um ihnen so einen bestmöglichenStart in das zivile Berufslebenzu bereiten. Nochmal wichtig, daviele <strong>Soldaten</strong> nach <strong>de</strong>m Einsatz imJahr <strong>20</strong>14 entlassen wer<strong>de</strong>n.Am Standort Regen wird nichtnur von Fürsorge gere<strong>de</strong>t, hier kümmertsich <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr wirklichgut um ihre <strong>Soldaten</strong>. Die Vorgesetztenwollen ihnen neben <strong>de</strong>ngroßartigen Möglichkeiten <strong>de</strong>sBerufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nstes einenoptimalen Wie<strong>de</strong>reinstieg in daszivile Berufsleben geben.Nach <strong>de</strong>r kurzen Begrüßungund Vorstellung <strong>de</strong>r „Aussteller“informierte Anita Grewenig über<strong>die</strong> Arbeit <strong>de</strong>s Berufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nstes.Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> <strong>die</strong> Internetplattform„jobsdahoam“ vorgestellt.Beim Rundgang<strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong>nutzten natürlichauch <strong>die</strong> Aussteller<strong>die</strong> Möglichkeit,<strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> in Einzelgesprächennäher kennen zulernen, um soetwaige zukünftigeMitarbeiter ausfindigmachen zu können.Beim gemeinsamen Mittagessenaus <strong>de</strong>r Gulaschkanone ergabensich schließlich noch einige Gelegenheiten,<strong>die</strong> Gespräche zu intensivierenund so manchen Kontaktherzustellen.Insgesamt hat man hier eineüberaus interessante und wegweisen<strong>de</strong>Veranstaltung ins Lebengerufen, <strong>die</strong> es gilt, nachhaltig beimPanzergrena<strong>die</strong>rbataillon 112 zuverankern. In Verbindung mit <strong>de</strong>mTag <strong>de</strong>r Wirtschaft, <strong>de</strong>r im Septemberauch zum wie<strong>de</strong>rholten Malestattfin<strong>de</strong>t, wird an <strong>die</strong>sem Standort<strong>die</strong> Zusammenarbeit Bun<strong>de</strong>swehrund Wirtschaft auf lokaler Ebenehervorragend praktiziert. Dies sollteallgemein ausgebaut wer<strong>de</strong>n. ■


SaZ-Kurier/Reservisten Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 47Geldlehrer machen<strong>Soldaten</strong> fit fürFinanzenLehrgang an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrfachschuleNaumburgNaumburg. Die eigene Altersvorsorge berechnen,Darlehenskonditionen richtig einschätzenund Ratenkredite beurteilen können – das kannman lernen, auch ohne eine Banklehre zu absolvieren.Zum Beispiel an <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrfachschule(BwFachS) Naumburg. Sie bietet ihrenLehrgangsteilnehmern professionellen Unterrichtzum richtigen Umgang mit Geld an. Daskommt bei <strong>de</strong>n Schülern – ehemaligen Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong> auf Zeit – sehr gut an.Reinhard Kissel, <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>r BwFachSNaumburg, hat zwei Profis vom gemeinnützigenVerein <strong>de</strong>r Geldlehrer Deutschlands engagiert,um seine Schüler finanzfit zu machen. „Uns istes wichtig, dass unsere LehrgangsteilnehmerKompetenzen dazu erwerben können, <strong>die</strong> sie bishervielleicht nicht hatten“, beschreibt Kisselsein Engagement in Sachen ökonomischerGrundbildung.Die Finanzberater zeigen Tricks und Tückenvon Finanzprodukten und lassen <strong>die</strong> Schüleretwa selbst Zinsen und Zinseszinsen berechnen.Ein spezieller Taschenrechner macht es möglich,dass ver<strong>de</strong>ckte Kosten schnell ans Licht kommen.„Die Schüler haben am En<strong>de</strong> ein besseresGespür für Gel<strong>de</strong>ntscheidungen“, meint Kisselzufrie<strong>de</strong>n. So zeigen <strong>die</strong> ersten zehn Lehrgangsteilnehmer<strong>de</strong>s Vorkurses nach erfolgreicherTeilnahme am neuen Wahlfach lächelnd ihr Zertifikat.BiZBwDie Teilnehmer <strong>de</strong>s Geldunterrichtes mit Zertifikatan <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrfachschule Naumburg.Ziemlich „Nett“: Die Beratung imBun<strong>de</strong>swehrzentralkrankenhausKoblenzFoto: Bun<strong>de</strong>swehr/Kölschbach„Eine <strong>de</strong>rschönstenAufgaben in<strong>de</strong>r Wehrverwaltung“–Hans-PeterNett vom BFDKoblenz hatgroße Freu<strong>de</strong>daran, Soldatinnenund<strong>Soldaten</strong> zuberaten.Koblenz. Der Berufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nst Koblenzist unter an<strong>de</strong>rem zuständig für <strong>die</strong> Beratung <strong>de</strong>rSoldatinnen und <strong>Soldaten</strong> im Bun<strong>de</strong>swehrzentralkrankenhausKoblenz. Diese Aufgabe obliegtHans-Peter Nett.„Die Beratung <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> ist für mich eine<strong>de</strong>r schönsten Aufgaben in <strong>de</strong>r Wehrverwaltung“,schwärmt Hans-Peter Nett vom Berufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nst(BFD) Koblenz. Wenn es um<strong>die</strong> berufliche Aus- und Weiterbildung sowie <strong>die</strong>Einglie<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n zivilen Arbeitsmarkt geht,hat Nett viele gute „Gaben“ parat: Finanzielleund zeitliche Ansprüche je nach Verpflichtungsdauer<strong>de</strong>r Zeitsoldaten, ein sehr breites <strong>die</strong>nstzeitbegleiten<strong>de</strong>sInterne-Maßnahmen-Angebotgepaart mit <strong>de</strong>r Beratungskompetenz <strong>de</strong>s BFDbil<strong>de</strong>n ein sehr attraktives Gesamtpaket für je<strong>de</strong>nZeitsoldaten.Circa 500 Beratungen, bis zu 90 För<strong>de</strong>rungsmaßnahmenam En<strong>de</strong> und nach <strong>de</strong>r Dienstzeitmit Gewährung von umgerechnet 35 JahrenFreistellung vom militärischen Dienst undunmittelbarer Kostenübernahme im Umfang von3<strong>000</strong>00 Euro plus Reise- und Trennungsgeldauslagensowie <strong>die</strong> Aufstockung <strong>de</strong>r Übergangsgebührnisseauf 90 Prozent sprechen eine <strong>de</strong>utlicheSprache. Dazu kamen circa 150 Teilnahmenan <strong>de</strong>n <strong>die</strong>nstzeitbegleiten<strong>de</strong>n Maßnahmen un<strong>de</strong>twa <strong>20</strong> Berufsorientierungspraktika unter Freistellungvom Dienst mit voller Besoldung.Dabei ist <strong>die</strong> Arbeit von Hans-Peter Nett nurein Teil eines großen Ganzen: Das Ganze ist <strong>die</strong>Arbeit <strong>de</strong>s gesamten Teams <strong>de</strong>s BFD Koblenzund seiner Standortteams, <strong>die</strong> sich tagtäglich <strong>de</strong>rBerufsför<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r zu betreuen<strong>de</strong>n Zeitsoldatinnenund Zeitsoldaten verschrieben haben.Nett ist somit einer von vielen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong>im Rahmen <strong>de</strong>r Fürsorge gemäß <strong>de</strong>m <strong>Soldaten</strong>versorgungsgesetz(SVG) versuchen, möglichstoptimal zivilberuflich einzuglie<strong>de</strong>rn, nach<strong>de</strong>m<strong>die</strong> militärische Dienstzeit zu En<strong>de</strong> gegangen ist.Dabei ist das breite Spektrum an finanzieller,zeitlicher, einglie<strong>de</strong>rungs- und beratungstechnischerHilfestellung nur dann vollkommen, wenn<strong>de</strong>r jeweilige Soldat an seiner zivilberuflichenZukunft aktiv mitgestaltet. Nur er selbst kann ambesten einschätzen, welche Neigungen, Eignungenund Befähigungen er mitbringt und wie er<strong>die</strong>se später in ein passgenaues Berufsbildumsetzen möchte.Gelingt es dann letztlich <strong>die</strong> individuellenberuflichen Vorstellungen <strong>de</strong>s Zeitsoldaten mit<strong>de</strong>m breiten Angebotsspektrum <strong>de</strong>s Berufsför<strong>de</strong>rungs<strong>die</strong>nstesin Einklang zu bringen, dürftensich <strong>die</strong> Chancen auf eine gelingen<strong>de</strong> beruflicheZukunft <strong>de</strong>utlich erhöhen. Wenn das nicht ziemlich„Nett“ ist.KarrC Bw Mainz - BFD KoblenzInformationen für Reservistinnen und ReservistenHaben Sie Fragen zum Thema „Reservisten“? Dann informieren Sie sich im offiziellen Portal <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr unter www.reservisten.bun<strong>de</strong>swehr.<strong>de</strong>.Auf <strong>die</strong>ser Internetseite fin<strong>de</strong>n Sie auch <strong>die</strong> neue Information für Reservistinnen und Reservisten „RESERVE aktuell“. Diese ersetzt<strong>de</strong>n bisherigen „Informations<strong>die</strong>nst für Reservisten und Reservistinnen“. Telefonisch o<strong>de</strong>r per Mail können Sie sich auch an <strong>die</strong> zentrale Info-Hotlinefür Reservisten und Arbeitgeber wen<strong>de</strong>n. Die Telefonnummer lautet 02241-155155 (Mo-Fr 8-17 Uhr), <strong>die</strong> Mailadresse ist info@bun<strong>de</strong>swehr.org.Ihre Anfragen wer<strong>de</strong>n dort schnellstmöglich bearbeitet bzw. an <strong>die</strong> zuständigen Stellen weitergeleitet, von <strong>de</strong>nen Sie eine Antwort erhalten. Die Personalbearbeiten<strong>de</strong> Stelle für Reservistinnen und Reservisten ist seit <strong>de</strong>m 1. Dezember <strong>20</strong>12 <strong>die</strong> Abteilung VI <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>samtes für Personalmanagement<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (ehemals SDBw Abt IV bzw. PersABw Abt V), erreichbar bis auf weiteres über <strong>die</strong> Mail-Adressebapersbwvielektrakte@bun<strong>de</strong>swehr.org (Mannschaften/Unteroffiziere) bzw.persabwresoffz@bun<strong>de</strong>swehr.org (Offiziere/ROA). Nähere Informationenerhalten Sie als Mitglied <strong>de</strong>s DBwV natürlich auch gerne in <strong>de</strong>r BGSt Bonn, Abteilung Verbandspolitik und Recht, 0228/3823-222 bzw.VR-6@DBwV.<strong>de</strong>. mk


54 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Personalvertretungen/VertrauenspersonenOberstabsfeldwebel a.D.Andreas HubertLiebe Leserinnen und Leser!seit jetzt neun turbulenten Monaten,zunächst kommissarisch, verseheich das Amt als Vorsitzen<strong>de</strong>rFachbereich Beteiligungsrechte imBun<strong>de</strong>svorstand <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s. Seither isteine Menge Bewegung in das ThemaBeteiligungsrechte gekommen.Dem Ziel, <strong>die</strong> „Säule Beteiligung“innerhalb <strong>de</strong>s DBwV so aufzustellen,dass <strong>die</strong> Interessenvertretungihre Schlagkraft erhöhen kannund damit im Sinne unserer Mitglie<strong>de</strong>rzu noch mehr Wirkunggelangt, sind wir ein Stück nähergekommen. Die Wahlen in <strong>de</strong>n neuenTruppenkommandos, <strong>die</strong> kontroversenAuseinan<strong>de</strong>rsetzungen zulaufen<strong>de</strong>n Gesetzgebungsverfahren,<strong>die</strong> gute Zusammenarbeit mit<strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Beteiligungsgremien,das Projekt <strong>de</strong>r Zusammenführungvon Vertrauenspersonenund Personalräten, <strong>de</strong>r Vertreter <strong>de</strong>rschwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen, <strong>de</strong>rmilitärischen und zivilen Gleichstellungsbeauftragtenund unsererJugendvertretungen unter <strong>de</strong>mSegel <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>s nimmt langsam Formenan. Als einzige Berufsorganisationinnerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, unterschei<strong>de</strong>tunsere Satzung nicht zwischen<strong>Soldaten</strong> und zivilenBeschäftigten im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband.Einzig <strong>die</strong> durchWahl entstan<strong>de</strong>ne LegitimationInnere Führung heißtMitsprache ertragen wollenbegrün<strong>de</strong>t ein Mandat unabhängigvon <strong>de</strong>r Statusgruppe.Allerdings nehmen wir auch zurKenntnis, dass nicht überall im HauseBMVg und nachgeordnet in Streitkräftenanerkannt wird, dass betrieblicheMitbestimmung in mo<strong>de</strong>rnenUnternehmen einen erheblichenMehrwert darstellt. Und <strong>de</strong>nnochsind es <strong>die</strong> Personalräte und <strong>die</strong> Gremien<strong>de</strong>r Vertrauenspersonen von <strong>de</strong>rörtlichen Ebene bis hin zum Hauptpersonalratund zum Gesamtvertrauenspersonenausschussbeim Bun<strong>de</strong>sministerium<strong>de</strong>r Verteidigung, <strong>die</strong>mit ihren Netzwerken am Puls <strong>de</strong>rTruppe, sowohl militärisch als auchzivil, sitzen und eben dadurch in <strong>de</strong>rLage sind, auf Unwuchten aufmerksamzu machen, durch Initiativen <strong>de</strong>rjeweiligen Leitung zu helfen, ohneBlick durch <strong>die</strong> Filterbrille <strong>de</strong>rFührungsetagen Dinge zu begleitenund auch zu verbessern, wenn man es<strong>de</strong>nn ernsthaft zulässt.Führung nach klassischen Truppenverständnisbe<strong>de</strong>utet immer, Versammeln<strong>de</strong>s besten Sachverstan<strong>de</strong>s,intensive Beratung und auf Grundlage<strong>die</strong>ser Beratung dann Entscheidungin <strong>de</strong>r Sache. Daher ist es vielenMitarbeitern nicht vermittelbar, dassinsbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Neuordnung<strong>de</strong>r Streitkräfte auf <strong>die</strong>sesInstrument so lange verzichtet wur<strong>de</strong>.Gefühlte Unfehlbarkeit auf <strong>de</strong>reinen Seite und – nicht wenigerunnötig – Menscheln und Auslebenvon Eitelkeiten auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seitehat <strong>de</strong>n Start in <strong>die</strong> Reform nichtgera<strong>de</strong> erleichtert. Eines bleibt klar:Führung ist teilbar, Führungsverantwortungnicht. Unser Selbstverständniswar und ist es immer noch: Zuwenig Beteiligung sorgt für anhalten<strong>de</strong>Unruhe und für schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sVertrauen bei <strong>de</strong>nen, <strong>die</strong> am En<strong>de</strong>je<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rung umzusetzen haben.Ein Rückzug auf rein formaleAbläufe, statt unmittelbarer Begleitungdurch Dialog im laufen<strong>de</strong>n Prozess,führt dann eben zu öffentlichenAktivitäten mit gelegentlich unklaremAusgang. Natürlich ist vielfachvon Verbesserung <strong>de</strong>r Kommunikationund <strong>de</strong>r Bereitschaft, Mitarbeitzuzulassen, <strong>die</strong> Re<strong>de</strong>. Aber Beteiligungmeint nicht, fertige Programmein Megabytemodulen <strong>de</strong>m geneigtenMitarbeiter kurz vor Wirkdatum onlinezur Verfügung zu stellen.Zum einen hat nicht je<strong>de</strong>r Mitarbeitereinen Zugang, zum an<strong>de</strong>renfällt es nicht je<strong>de</strong>m Vorgesetztenleicht, <strong>die</strong> Pakete zu übersetzen, dagera<strong>de</strong> in <strong>die</strong>sem Prozess <strong>de</strong>r Kreis<strong>de</strong>r Mitwirken<strong>de</strong>n unübersehbarüberschaubar ausgestaltet war. DieseSpielart <strong>de</strong>r normativen Kraft <strong>de</strong>sFaktischen stimmt we<strong>de</strong>r <strong>die</strong>Führungskräfte noch <strong>die</strong> Mitarbeitervertretungenfroh.In <strong>die</strong>sem Zusammenhang warweiter festzustellen, dass einige Kreisees vorziehen wür<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> Mitbestimmungsrechteim Wege schleichen<strong>de</strong>rRückabwicklung auf einMin<strong>de</strong>stmaß zu beschränken. DieEinrichtung von Übergangsregelungenbis zur Einrichtung neuer Strukturenbei <strong>de</strong>n militärischen Organisationsbereichenund <strong>die</strong> vermeintlicheGleichstellung durch Übergangsgremienwaren für <strong>de</strong>n Übergang durchaus,und wohlwollend betrachtet, hinnehmbar.Aber <strong>die</strong>s kann immer nurim Einvernehmen aller Beteiligtenein Schritt nach vorn sein.Eine „Beteiligung ohne Rechtsanspruch<strong>de</strong>r Mitarbeiter in Ermangelungwirklicher Rechte“ gilt einigenzur Zeit als Erfolgsmo<strong>de</strong>ll. DieI<strong>de</strong>e, <strong>die</strong>ses Mo<strong>de</strong>ll zeitlich so auszu<strong>de</strong>hnen,bis ein wann immerzustan<strong>de</strong> kommen<strong>de</strong>s Gesetz neueRegelungen schafft, halten wir fürabenteuerlich. Erst recht geht <strong>die</strong>snicht hinter <strong>de</strong>m Rücken und ohnedas Einvernehmen <strong>de</strong>r gesetzlichgebil<strong>de</strong>ten Vertretungen.Derzeit laufen wesentliche Mitbestimmungsrechteeinfach leer,weil insbeson<strong>de</strong>re <strong>die</strong> Übergangsgremiennicht auf <strong>de</strong>n Ebenen wirken,wo z.B. in Betreuungsfragenagiert wird. Wer sich hier willig aus<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n gesetzlichen Mitbestimmungheraus drängen ließe,hätte Schwierigkeiten, <strong>die</strong>s seinenWählern zu erklären. Das Projekt„Vertretung im Übergang“ ist da zubeen<strong>de</strong>n, wo <strong>die</strong> Strukturen stehen.Ab dann müssen <strong>die</strong>sen Strukturenwie<strong>de</strong>r robuste Beteiligungsstrukturen<strong>gegen</strong>über stehen.Die jahrzehntelang erprobtenMitspracherechte sind wie<strong>de</strong>r herzustellen,und eine Novellierung<strong>de</strong>s <strong>Soldaten</strong>beteiligungsgesetzes,<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Rechte bewahrt und stärkt,ist schnell auf <strong>de</strong>n Weg zu bringen.Wir haben hier in <strong>de</strong>r Vergangenheiteine ganze Reihe von Vorschlägenunterbreitet. Dabei wi<strong>de</strong>rstehenwir aber For<strong>de</strong>rungen, <strong>die</strong>mo<strong>de</strong>rn mit rückwärts gewandt verwechseln.Die Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r InnerenFührung hatten gute Grün<strong>de</strong>, Mitbestimmungvon <strong>Soldaten</strong> für <strong>Soldaten</strong>im Dienstbetrieb zuzulassen.Die Gesellschaft hat sich verän<strong>de</strong>rt,<strong>de</strong>r Staatsbürger in <strong>de</strong>n Streitkräftenmuss Spiegelbild <strong>die</strong>ser Gesellschaftbleiben.HerzlichstVorsitzen<strong>de</strong>r FachbereichBeteiligungsrechteWehrbereichsverwaltungen (nicht ganz) außer Dienst gestelltAm 30. Mai <strong>20</strong>13 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>rWeisung <strong>de</strong>s BMVg - IUD II 1(0<strong>20</strong>) – Az 10-10-30 zur Außer<strong>die</strong>nststellung<strong>de</strong>r Wehrbereichsverwaltungeneine neue Organisationsmaßnahmeerfun<strong>de</strong>n. Bisherwur<strong>de</strong>n Dienststellen stets aufgelöst.Es wur<strong>de</strong>n Schiffe außerDienst gestellt, nicht aber Behör<strong>de</strong>n.Das ist nun an<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>rweitere Aufgabenübergang von <strong>de</strong>nWBV’en auf <strong>die</strong> neuen Bun<strong>de</strong>sämter(BAIUDBw, BAPersBw) undan<strong>de</strong>re Ressorts ist nicht wirklichweit fortgeschritten.So ist nun ab 1. Juli <strong>die</strong> WBVvon ihren Aufgaben „entbun<strong>de</strong>n“.Zugleich entsteht nur für <strong>die</strong> AnteilePersonalabrechnung bis auf weitereseine Dienststelle „Wehrbereichsverwaltung“in SASPF, <strong>die</strong>organisatorisch und fachlich <strong>de</strong>mBAPersBw untersteht. Die übrigenDienstposten <strong>de</strong>r Wehrbereichsverwaltungenwer<strong>de</strong>n in Gänze zum30. Juni <strong>20</strong>13 zurückgezogen.Jenseits offizieller Festaktedurch <strong>die</strong> Staatssekretäre liegt auchhier das Problem im Detail. DieWeisung wirft mehr Fragen auf, alssie beantwortet: Sind <strong>die</strong> tarif-,beamten- und beteiligungsrechtlichenFolgen geklärt? Wenn <strong>die</strong>zuständige Personalrat <strong>de</strong>r Abordnungo<strong>de</strong>r Versetzung zu BMI/BMF nicht zugestimmt hat, begrün<strong>de</strong>t<strong>die</strong> Unterstellung unter dasBAPersBw eine personalvertretungsrechtlicheZuständigkeit beimBAPersBw?Betroffene Beschäftigten fragensich, wer für was und wen ab 1.Juli zuständig ist. Man <strong>de</strong>nke etwaan Urlaub, Krankmeldung, Trennungsgeldund Dienstreisen.Fürsorge – ob nun Pflicht o<strong>de</strong>rRecht – hätte be<strong>de</strong>utet, dass hierzuzeitgerecht Regelungen, Verfahrensweisenund Zuständigkeiten<strong>de</strong>n Beschäftigten mitgeteilt wer<strong>de</strong>n;aber <strong>die</strong>s scheint nicht mehrzeitgemäß. So zeigt <strong>die</strong> Weisung<strong>de</strong>s BMVg zur unverzüglichen Einleitungvon PersonalmaßnahmenPrioritäten auf; eine beson<strong>de</strong>re politischeLeitungsrelevanz übersteuertRechtsregeln, Fürsorge und Wirtschaftlichkeit.Bleibt zu hoffen,dass für <strong>die</strong> Be-schäftigten zum 1.Juli <strong>20</strong>13 doch noch Klarheit überZuständigkeiten und Verfahren eintritt.


Stand<strong>de</strong>r WahlenBAAINBw:Wahlergebnisse in <strong>die</strong>sem Heftauf Seite 39!Hier haben Sie jetzt <strong>die</strong> Wahl!GPR und ÖPR BiZBw:Wahl am 22./23. Juli!Wählen gehen!Liste DBwV wählen!Personalvertretungen/Vertrauenspersonen Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 55Die Meinungsfreiheit im BerufslebenBeleidigen<strong>de</strong> Karikaturen im Gewerkschaftsmitteilungsblattrechtfertigen eine KündigungStrasbourg. Im Herbst <strong>20</strong>11 setztesich <strong>de</strong>r Europäische Gerichtshoffür Menschenrechte (EGMR) mit<strong>de</strong>r Frage auseinan<strong>de</strong>r, wie weit <strong>die</strong>Meinungsfreiheit im Rahmengewerkschaftlicher Tätigkeit zuLasten <strong>de</strong>s Arbeitgebers gehendarf.Der EGMR kam zu <strong>de</strong>m Ergebnis,dass je<strong>de</strong>nfalls <strong>die</strong> Art und <strong>die</strong>Form <strong>de</strong>r freien Meinungsäußerung,<strong>die</strong> in an<strong>de</strong>rem Zusammenhangberechtigt sein könne, es nichtunbedingt auch im Rahmen vonArbeitsbeziehungen sei. NationaleVorschriften, <strong>die</strong> solche Einschränkungenenthalten, verstoßen nicht<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> Koalitionsfreiheit nachArtikel 11 <strong>de</strong>r Europäischen Menschenrechtskonvention(EMRK).Dies sei insbeson<strong>de</strong>re so, da einAngriff auf <strong>die</strong> Ehre einer Persondurch grob beleidigen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r verletzen<strong>de</strong>Äußerungen im Berufslebenbeson<strong>de</strong>rs sensible Auswirkungenauf das Betriebsklima habenkönne. Deshalb seien auch harteSanktionen, wie eine Kündigung,nicht unverhältnismäßig.Dem Verfahren vorausgegangenwar <strong>die</strong> Klage von spanischenGewerkschaftsmitglie<strong>de</strong>rn <strong>gegen</strong>ihre Kündigungen. Sie hatten Karikaturenim Gewerkschaftsmitteilungsblattveröffentlicht, welchedrei Kollegen und <strong>de</strong>n Chef beleidigten.Die spanischen Gerichteentschie<strong>de</strong>n, dass es sich bei <strong>de</strong>nKarikaturen nicht um eine gewerkschaftlicheMeinungsäußerunghan<strong>de</strong>lte, son<strong>de</strong>rn um persönlicheKritik an <strong>de</strong>n Kollegen und <strong>de</strong>mChef.Grund <strong>de</strong>r Kündigungen warmithin nicht <strong>die</strong> Gewerkschaftspolitik,son<strong>de</strong>rn das beleidigen<strong>de</strong> Verhalten<strong>de</strong>r Kläger <strong>gegen</strong>über <strong>de</strong>nKollegen. Der EGMR stellte klar,dass <strong>die</strong> Meinungsfreiheit <strong>de</strong>rGewerkschaften ein sehr hohes Gutsei, welches in beson<strong>de</strong>rem Maßeschützenswert sei, da ihnen sonstein wesentliches Handlungsinstrumentfehle. Das Recht auf freieMeinungsäußerung müsse jedoch<strong>gegen</strong> das Recht auf Schutz <strong>de</strong>rEhre und <strong>de</strong>r Wür<strong>de</strong> an<strong>de</strong>rer abgewogenwer<strong>de</strong>n. Es müsse mithin imFall einer Kündigung geprüft wer<strong>de</strong>n,ob <strong>die</strong>se unter Berücksichtigungaller Umstän<strong>de</strong> verhältnismäßiggewesen sei.Unter Hinweis auf <strong>die</strong> Bestimmungen<strong>de</strong>r Internationalen Arbeitsorganisation(ILO), wonach<strong>die</strong> Gewerkschaften bei Äußerungihrer Meinungen <strong>die</strong> angemessenenGrenzen <strong>de</strong>r Polemik nicht überschreitendürfen und sich je<strong>de</strong>rbeleidigen<strong>de</strong>n Ausdrucksweiseenthalten sollen, machte <strong>de</strong>rEGMR <strong>de</strong>utlich, dass Kritik sich<strong>de</strong>utlich von <strong>de</strong>r Beleidigung unterschei<strong>de</strong>.Letztere sei nicht mehr von<strong>de</strong>r Meinungsäußerungsfreiheitumfasst.Daraus folgt zwar ein beson<strong>de</strong>resMaß an gewerkschaftlicherMeinungsäußerungsfreiheit,jedoch ist auch <strong>die</strong>se nicht uneingeschränktgewährleistet, son<strong>de</strong>rnfin<strong>de</strong>t ihre Grenzen in <strong>de</strong>n Rechtenan<strong>de</strong>rer.(EGMR Urteil vom 12. September.<strong>20</strong>11– 28955/05,28957/06, 28959/06, 28964/06 –Palomo Sanchez u.a./Spanien)Wahlrecht von <strong>Soldaten</strong> in Elternzeitbei <strong>de</strong>r Wahl zur VertrauenspersonBonn. Ausgehend von einer Entscheidung<strong>de</strong>s Verwaltungsgerichts(VG) Saarlouis beschäftigte sichdas Verteidigungsministerium(BMVg) nun mit <strong>de</strong>r Wahlberechtigungnach <strong>de</strong>m <strong>Soldaten</strong>beteiligungsgesetz(SBG) bei Inanspruchnahme<strong>de</strong>r Elternzeit.Das VG Saarlouis stellte fest,dass Beschäftigte, <strong>die</strong> sich amWahltag länger als sechs Monate inElternzeit befin<strong>de</strong>n, nach § 13Absatz 1 Satz 2 BPersVG ihre Wahlberechtigungverlieren. Mit <strong>de</strong>mVerlust <strong>de</strong>r Wahlberechtigung verlieren<strong>die</strong> betroffenen Beschäftigtenauch ihre Wählbarkeit (vgl. § 14Absatz 1 BPersVG).Mangels entsprechen<strong>de</strong>r Vorschriftenim SBG ist <strong>die</strong>se Rechtsprechungnach <strong>de</strong>r Auslegung <strong>de</strong>sBMVg nicht auf <strong>die</strong> Wahl <strong>de</strong>r Vertrauenspersonennach <strong>de</strong>m SBG zuübertragen. Den Anknüpfungspunkt„Beurlaubung unter Wegfall<strong>de</strong>r Bezüge“ für <strong>die</strong> Wahlberechtigungkennt das SBG nicht, so dass<strong>die</strong> in Elternzeit befindlichen <strong>Soldaten</strong>ihr aktives und passives Wahlrechtnicht verlieren.Das BMVg strickte <strong>de</strong>n Gedanken<strong>de</strong>r Rechtsprechung jedochweiter. § 3 SBG stellt auf <strong>die</strong>tatsächliche Einglie<strong>de</strong>rung im Zeitpunkt<strong>de</strong>r Wahl ab. Bei Abwesenheitaufgrund <strong>de</strong>r Inanspruchnahme vonElternzeit könne <strong>die</strong>se erfor<strong>de</strong>rlichetatsächliche Einglie<strong>de</strong>rung entfallen.Eine entsprechen<strong>de</strong> Einglie<strong>de</strong>rungkönne aber für <strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong>unmittelbar vor <strong>de</strong>r Wahl aus <strong>de</strong>rElternzeit zurückkehren bzw.unmittelbar nach <strong>de</strong>r Wahl in <strong>die</strong>Elternzeit gingen, bejaht wer<strong>de</strong>n,ohne dass eine längere Abwesenheitzuvor relevant wäre.Daraus folgt, dass an<strong>de</strong>rs als bei<strong>de</strong>r Stichtagsregelung <strong>de</strong>s § 13BPersVG hier allein auf <strong>de</strong>n Wahltagabgestellt wird. Ob und in welchemAusmaß zuvor Elternzeit inAnspruch genommen wur<strong>de</strong>, ist fürdas SBG und <strong>die</strong> Wahl <strong>de</strong>r VP unerheblich.Eine weitere Folge <strong>die</strong>serRechtsauffassung ist, dass Vertrauenspersonen,<strong>die</strong> Elternzeit inAnspruch nehmen, <strong>de</strong>shalb nichtihre Wählbarkeit verlieren, unddaher im Amt bleiben, auch wennsie ihrer Wählergruppe faktischnicht mehr zur Verfügung stehen.Termine <strong>20</strong>13 für unsereGrundschulungen:36. KW 2.9. – 6.9.13 Tossens36. KW 2.9. – 6.9.13 Königswinter38. KW 16.9. – <strong>20</strong>.9.13 Limburg39. KW 23.9. – 27.9.13 Freising41. KW 7.10. – 11.10.13 Moritzburg43. KW 21.10. – 25.10.13 Tossens46. KW 11.11. – 15.11.13 Limburg47. KW 18.11. – 22.11.13 Königswinter48. KW 25.11. – 29.11.13 Freising48. KW 25.11. – 29.11.13 Travemün<strong>de</strong>49. KW 2.12. – 6.12.13 MoritzburgTermine <strong>20</strong>13 für unsereSpezialschulungen:35. KW 26.8.– 30.8.<strong>20</strong>13Mitsprache in personellenund sozialen Angelegenheiten(Königswinter)37. KW 9.9. – 12.9.13Burnout im Dienstalltag(Königswinter)42. KW 14.10. – 18.10.13Geschäftsführung imPersonalrat(Königswinter)43. KW 21.10. – 23.10.13Akt. Entwicklung in Gesetzgebungund Rechtsprechungzum Arbeitsrecht(Königswinter)46. KW 11.11. – 15.11.13<strong>Soldaten</strong>beteiligungsrecht/<strong>Soldaten</strong><strong>die</strong>nstrecht(Königswinter)46. KW 2.12. – 6.12.13Arbeitssicherheit(Königswinter)Fachtagungen <strong>20</strong>13:41. KW 7.10. – 9.10.<strong>20</strong>13Tagung für Fachberater <strong>de</strong>rDienststellenleitung in Fragen<strong>de</strong>s BPersVG/ SBG(Königswinter)Programm <strong>20</strong>14 in PlanungNähere Informationen zu <strong>de</strong>nSchulungen erhalten Sie direktüber unsere Geschäftsstelle inBonn:Manfred-Grodzki-Institut e.V.,Südstraße 123,53175 Bonn,Telefon: (0228) 38 23 103/ - 195,Fax. (0228) 38 23 – 250,E-Mail: mgi@dbwv.<strong>de</strong>


56 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13DasLan<strong>de</strong>sarbeitsgericht(LAG) Ba<strong>de</strong>n-Württembergbewertet <strong>die</strong> Ablehnung einer internenStellenbewerberin aufgrundihres Vorsitzes im Betriebsrat alsverbotene Benachteilung und damitrechtswidrig.Dem Verfahren zugrun<strong>de</strong> lag<strong>die</strong> Klage <strong>de</strong>r Arbeitnehmerin aufAbschluss eines Arbeitsvertrages.Diese war seit drei Jahren als Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>s Betriebrats tätig undals solche freigestellt. Im Rahmen<strong>de</strong>s Verfahrens ergab sich, dass <strong>die</strong>Personalvertretungen/VertrauenspersonenAblehnung einer Bewerbung wegen Betriebsratstätigkeitverstößt <strong>gegen</strong> BenachteiligungsverbotErfurt. Sucht ein öffentlicherArbeitgeber in einer an „Berufsanfänger“gerichteten Stellenanzeigefür ein Traineeprogramm„Hochschulabsolventen/YoungProfessionells“ und lehnt er einen36jährigen Bewerber mit Berufserfahrungbei einer Rechtsschutzversicherungund als Rechtsanwaltab, so ist <strong>die</strong>s ein Indiz füreine Benachteiligung <strong>die</strong>sesBewerbers wegen seines Alters.Der Arbeitgeber trägt <strong>die</strong> Beweislastdafür, dass ein entsprechen<strong>de</strong>rVerstoß nicht vorgelegen hat.Die Beklagte – eine öffentlich-rechtlicheKrankenhausträgerin– gab Zeitungsinserate auf,in <strong>de</strong>nen es u.a. heißt: „Die C. hatin <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren einenAbbruch <strong>de</strong>s Stellenbesetzungsverfahrens nur aussachlichen Grün<strong>de</strong>n zulässigLeipzig. Das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht(BVerwG) stellte in seinemUrteil vom 29.11.<strong>20</strong>12 Grundsätzezum Stellenbesetzungsverfahrenund zur Zulässigkeit <strong>de</strong>s Abbruchsauf. Geklagt hatte ein Richter, welchersich in <strong>de</strong>n Jahren <strong>20</strong>00 und<strong>20</strong>02 auf Ausschreibungen für <strong>die</strong>Stelle eines Vorsitzen<strong>de</strong>n Richtersbewarb, bevor seine Bewerbung aus<strong>de</strong>m Jahr <strong>20</strong>03 erfolgreich war un<strong>de</strong>r <strong>20</strong>04 entsprechend beför<strong>de</strong>rtwur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>m vorangegangenenVerfahren aus <strong>20</strong>00 nahm auch einBewerber teil, welcher nach Ansicht<strong>de</strong>s Dienstherrn zunächst weitereQualifikationen erzielen musste,um <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Ausschreibungzu entsprechen. Aufgrund<strong>de</strong>ssen setzte er das Verfahrenaus, damit <strong>de</strong>r Mitbewerber sichzunächst qualifizieren konnte.Das BVerwG schob <strong>die</strong>sem Verfahreneinen Riegel vor. Der klagen<strong>de</strong>Richter begehrte Scha<strong>de</strong>nsersatzfür eine verspätete Beför<strong>de</strong>rung.Voraussetzung für <strong>de</strong>n Scha<strong>de</strong>nsersatzanspruchist nach <strong>de</strong>rRechtsprechung <strong>de</strong>s BVerwG inentsprechen<strong>de</strong>n Fällen <strong>de</strong>r rechtswidrigeAbbruch <strong>de</strong>s Besetzungsverfahrens.Die Aussetzung <strong>de</strong>sStellenbesetzungsverfahrens aussachlichen Grün<strong>de</strong>n sei bis zurErnennung eines Bewerbers jedochgrundsätzlich möglich. Die Grün<strong>de</strong>beklagte Arbeitgeberin nicht nur <strong>die</strong>Aufgabe <strong>de</strong>r Freistellung, son<strong>de</strong>rnauch <strong>die</strong> Aufgabe <strong>de</strong>r Betriebsratstätigkeitzur Bedingung einer Zusagemachte. Ein entsprechen<strong>de</strong>r Vertragsentwurfwur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Klägerinbereits vorgelegt.Da nach Erkenntnis <strong>de</strong>s LAGeinziger Grund für <strong>die</strong> Ablehnung<strong>die</strong> Betriebsratstätigkeit <strong>de</strong>r Klägeringewesen sei, sei <strong>die</strong> Beklagtedazu verpflichtet gewesen, <strong>de</strong>nbereits mündlich und durch <strong>de</strong>nEntwurf schriftlich zusammengefasstenArbeitsvertrag mit <strong>de</strong>r Klägerinzu schließen. Das LAG verurteilte<strong>die</strong> Beklagte entsprechend.Die gestellte Bedingung (Aufgabe<strong>de</strong>r Personalratstätigkeit) undschließlich <strong>die</strong> Ablehnung <strong>de</strong>rBewerbung verstoße <strong>gegen</strong> dasBenachteiligungsverbot aus § 78BetrVG. Abzuwarten bleibt einehöchstrichterliche Entscheidungdurch das Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht, beiwelchem das Verfahren noch anhängigist. Für Personalräte gilt allerdings§ 78 BetrVG nicht.seien schriftlich zu dokumentieren.Ein sachlicher Grund läge hin<strong>gegen</strong>nicht vor im Fall <strong>de</strong>r Aussetzung <strong>de</strong>sVerfahrens, damit <strong>de</strong>r gewünschteBewerber zunächst noch Merkmale<strong>de</strong>s Anfor<strong>de</strong>rungsprofils erwerbenkönne. Darüber hinaus seien beiVerzögerungen <strong>de</strong>s Verfahrens ggf.neue Beurteilungen einzuholen,soweit <strong>die</strong>s für einen aktuellen Leistungsvergleichgeboten sei. Art 33GG gebiete es schließlich, auchnach Ablauf <strong>de</strong>r Bewerbungsfristauftreten<strong>de</strong> Bewerber zu berücksichtigen,wenn <strong>die</strong>se <strong>die</strong> Anfor<strong>de</strong>rungenerfüllen und <strong>die</strong> Berücksichtigungzu keiner Verzögerung<strong>de</strong>s Verfahrens führe.Aufgrund <strong>de</strong>r inhaltsgleichenRegelung in § 8 BPersVG kann aberauch in Bezug auf <strong>die</strong> Tätigkeit imPersonalrat ein entsprechen<strong>de</strong>rMaßstab angelegt wer<strong>de</strong>n.Daher sind entsprechen<strong>de</strong> Verknüpfungenvon Personalratstätigkeitund Dienstpostenvergabe unter<strong>de</strong>m Gesichtspunkt <strong>de</strong>r Benachteiligungebenso kritisch zu beurteilen.(LAG Ba<strong>de</strong>n-Württemberg,Urteil vom 30.12.<strong>20</strong>11 – 14 Sa103/11)Altersbedingte Diskriminierung eines Stellenbewerbersrelevanten Bedarf an Nachwuchsführungskräften.Um <strong>die</strong>sen abzu<strong>de</strong>cken,gibt es ein spezielles Programmfür Hochschulabsolventen/YoungProfessionells: Traineeprogramman <strong>de</strong>r C.Dabei sollen jährlich zunächstzwei Hochschulabsolventen rekrutiertund <strong>de</strong>m Programm „C“ zugeführtwer<strong>de</strong>n. Da es sich per <strong>de</strong>finitionemum Berufsanfänger han<strong>de</strong>lt,stehen neben <strong>de</strong>n erworbenenFähigkeiten vor allem <strong>die</strong> persönlichenEigenschaften im Mittelpunkt.“Der damals 36jährige Kläger,ein Volljurist mit mehrjährigerBerufserfahrung, erhielt auf seineBewerbung eine Absage. Dies saher als eine Benachteiligung wegenseines Alters an und verlangte von<strong>de</strong>r Beklagten eine Entschädigung.Die Beklagte bestritt eine solcheDiskriminierung und machte geltend,sie habe eine Auswahl nach<strong>de</strong>n Examensnoten getroffen undnur <strong>die</strong>jenigen Bewerber inBetracht gezogen, <strong>die</strong> Examensnotenvon gut o<strong>de</strong>r sehr gut aufgewiesenhätten. Die Vorinstanzen wiesen<strong>die</strong> Klage ab.Die Revision <strong>de</strong>s Klägers hattevor <strong>de</strong>m 8. Senat <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitsgerichtsteilweise Erfolg. DieStellenausschreibung, <strong>die</strong> sich anHochschulabsolventen/Young Professionellsund an Berufsanfängerrichtet, begrün<strong>de</strong> ein Indiz für eineBenachteiligung <strong>de</strong>s abgelehntenKlägers wegen <strong>de</strong>ssen Alters. DiesesIndiz könne <strong>die</strong> Beklagtewi<strong>de</strong>rlegen, wenn sie nur <strong>die</strong>Bewerber mit <strong>de</strong>n bestenExamensnoten in <strong>die</strong> Bewerberauswahleinbezogen hätte, weilsie als öffentliche Arbeitgeberingemäß Art. 33 Abs. 2 GG Stellennach Eignung, Befähigung undfachlicher Leistung <strong>de</strong>r Bewerberzu besetzen hatte.Da <strong>de</strong>r Kläger eine solcheBewerberauswahl durch <strong>die</strong>Beklagte bestritt, war <strong>die</strong> Sachezur weiteren Sachaufklärung un<strong>de</strong>rneuten Verhandlung und Entscheidungan das Lan<strong>de</strong>sarbeitsgerichtzurückzuverweisen.(Pressemitteilung Nr. 5/13,BAG Urteil vom 24. Januar <strong>20</strong>13- 8 AZR 429/11)Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall war es <strong>de</strong>mDienstherrn jedoch im Wege <strong>de</strong>reinstweiligen Anordnung bereitsaufgrund von Verfahrensfehlernuntersagt wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n von ihm ausgewähltenund gewünschten Mitbewerberzu ernennen, sodass in <strong>die</strong>sergerichtlichen (Eil-)Entscheidungein sachlicher Grund für <strong>de</strong>nAbbruch <strong>de</strong>s Bewerbungsverfahrensim Ergebnis gesehen wer<strong>de</strong>nkonnte.Die im Übrigen vom BVerwGaufgestellten obenstehen<strong>de</strong>nGrundsätze kamen mithin nichtzum Zug.(BVerwG Urteil vom 29.November <strong>20</strong>12 – 2 C 6.11)


Arbeitnehmer und Beamte Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 57Sitzung <strong>de</strong>r Arbeitsgruppe und <strong>de</strong>s ArbeitskreisesBeschäftigteLeipzig. Das Bun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht(BVerwG) setzt <strong>de</strong>r PersonalvertretungGrenzen, wenn es um<strong>die</strong> Mitbestimmung im Bereich vonBeschäftigten mit überwiegendwissenschaftlicher Tätigkeit geht.Der Personalrat wollte in <strong>die</strong>semVerfahren trotz fehlen<strong>de</strong>mAntrag <strong>de</strong>s Beschäftigten an einerPersonalmaßnahme beteiligt wer<strong>de</strong>n.Er rügte, dass <strong>de</strong>r Antrag <strong>de</strong>sBeschäftigten auf Beteiligung <strong>de</strong>sPersonalrats lediglich <strong>de</strong>shalb fehle,da <strong>die</strong>ser nicht auf seine Rechtehingewiesen wor<strong>de</strong>n sei. Daher sei<strong>de</strong>r Personalrat auch ohne entsprechen<strong>de</strong>nAntrag zu beteiligen. DieseAuffassung teilten <strong>die</strong> Dienststelleund das BVerwG nicht.Nach § 77 Absatz 1 Satz 1 Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetz(BPersVG) erfolgt <strong>die</strong> Mitbestimmungbei Beschäftigten mit überwiegendwissenschaftlicher Tätigkeitnur dann, wenn <strong>die</strong>se Beschäftigtenes beantragen. An <strong>die</strong>semGrundsatz än<strong>de</strong>rt sich auch dannnichts, wenn <strong>de</strong>r Dienststellenleiteres unterlässt, <strong>de</strong>n Beschäftigten daraufhinzuweisen. Ob eine Hinweispflichtbesteht, ließ das BVerwGoffen. Je<strong>de</strong>nfalls wür<strong>de</strong> eine Beteiligungohne Antrag <strong>de</strong>s Beschäftigten<strong>die</strong> Entscheidungsfreiheit <strong>de</strong>sbetroffenen Beschäftigten verletzen.Der entsprechen<strong>de</strong> Wille <strong>de</strong>sBeschäftigten bleibt Voraussetzungfür <strong>die</strong> Einleitung <strong>de</strong>s Mitbestimmungsverfahrens(BVerwG vom27. Februar <strong>20</strong>13 – 6 PB 3.13).Bereits zuvor entschied dasSächsische Oberverwaltungsgericht(OVG), dass das Beteiligungsrecht<strong>de</strong>s Personalrats hinsichtlich Personalmaßnahmenbei überwiegendkünstlerisch tätigen Beschäftigteneingeschränkt sei. So sei nicht nur<strong>die</strong> Bewertung <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes imVorfeld als überwiegend künstlerischtätiger Arbeitsplatz mitbestimmungsfrei– es sei <strong>de</strong>nn, durch <strong>die</strong>seDie ArbeitnehmerundBeamtenhaben imDBwV ihrenPlatz eingenommen,sowohl imVerein, in <strong>de</strong>rProgrammatikals auch in<strong>de</strong>n Mitarbeitervertretungen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Antragsabhängige Mitbestimmung und Informationsanspruch beiBeschäftigten mit überwiegend wissenschaftlicher TätigkeitErfurt. Das Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht(BAG) klärte Voraussetzungen undGrenzen <strong>de</strong>s Kündigungsschutzes<strong>de</strong>r Ersatzmitglie<strong>de</strong>r von Personalvertretungen.Aufgrund wortgleicherVorschriften im Betriebsverfassungsgesetzund Bun<strong>de</strong>spersonalvertretungsgesetzentfaltet <strong>die</strong>Entscheidung auch Relevanz fürPersonalräte und <strong>de</strong>ren Ersatzmitglie<strong>de</strong>r.Geklagt hatte ein Ersatzmitglied<strong>de</strong>r Personalvertretung, welchesBonn. Im Juni fan<strong>de</strong>n sich <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r Arbeitsgruppe (AG)Beschäftigte erweitert um <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s Arbeitskreises Beschäftigtein <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sgeschäftsstelleBonn zur Weiterentwicklung <strong>de</strong>rArbeit im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verband zusammen.Unter <strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>s Vorsitzen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>s Fachbereichs Beteiligungsrechte,Oberstabsfeldwebela.D. Andreas Hubert, und <strong>de</strong>mGeschäftsführen<strong>de</strong>n Mitglied <strong>de</strong>rAG Beschäftigte im Bun<strong>de</strong>svorstand,Klaus Scharf, stand auch<strong>die</strong>smal wie<strong>de</strong>r <strong>die</strong> Weiterentwicklung<strong>de</strong>s Zivilpersonals in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrim Vor<strong>de</strong>rgrund.Scharf berichtete hierzu aus seinerArbeit im Bun<strong>de</strong>svorstand, über<strong>die</strong> Ergebnisse <strong>de</strong>r bereits durchgeführtenLan<strong>de</strong>sversammlungen undselbstverständlich auch über <strong>die</strong>erfolgreichen Wahlen zu <strong>de</strong>nBezirkspersonalräten <strong>de</strong>r Truppenkommandos.Hier konnte mitgroßer Freu<strong>de</strong> festgestellt wer<strong>de</strong>n,dass sich <strong>die</strong> Listen <strong>de</strong>r zivilenmehrfach <strong>gegen</strong> das bestehen<strong>de</strong>betriebliche Rauchverbot verstießund <strong>de</strong>shalb wie<strong>de</strong>rholt abgemahntwor<strong>de</strong>n war. Die Verstöße beging eraußerhalb seiner Ersatzmitgliedschaftszeiten.Die Beklagte kündigte<strong>de</strong>m Kläger außeror<strong>de</strong>ntlich. Dazuwur<strong>de</strong> <strong>die</strong> Personalvertretungangehört, gab jedoch keineErklärung ab. Die Kündigung ging<strong>de</strong>m Kläger an einem Tag zu, an welchemer nicht als Ersatzmitglied tätigwar. Das BAG hielt <strong>die</strong> KündigungBeschäftigten im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerbandals zweitstärksteKraft in <strong>de</strong>r Truppe etabliert haben.Jetzt geht es im Sommer in <strong>die</strong> nächsteRun<strong>de</strong>. Der Schwerpunkt wirddann beim Wahlkampf im Bereich<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sämter liegen.für wirksam und wies <strong>die</strong> Klage ab.Es bestehe für <strong>de</strong>n Kläger kein Son<strong>de</strong>rkündigungsschutz.Für <strong>die</strong>senSchutz sei auf <strong>de</strong>n Zeitpunkt <strong>de</strong>sZugangs <strong>de</strong>r Kündigung abzustellen.Da es sich bei <strong>de</strong>r Kündigung umeine einseitige empfangsbedürftigeWillenserklärung han<strong>de</strong>le, entfaltesie erst mit Zugang ihre Wirksamkeit.Daraus folge, dass <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rkündigungsschutzerst dann eintrete,wenn das Ersatzmitglied imZugangszeitpunkt ein verhin<strong>de</strong>rtesWeitere Themen waren <strong>die</strong> Weiterentwicklung<strong>de</strong>r OrganisationBeschäftigte und <strong>die</strong> Entwicklungvon verbandspolitischen For<strong>de</strong>rungenmit Blick auf <strong>die</strong> Hauptversammlung<strong>de</strong>s DBwV im November<strong>20</strong>13.Bewertung wer<strong>de</strong> das Mitbestimmungsrecht<strong>de</strong>s Personalrats missbräuchlichumgangen. Darüber hinausbestehe mangels Mitbestimmungsrechtauch kein Informationsanspruch<strong>de</strong>s Personalrats hinsichtlichentsprechen<strong>de</strong>r Maßnahmen.Dieser Informationsanspruch sei an<strong>die</strong> tatsächliche Aufgabenwahrnehmung<strong>de</strong>s Personalrats gebun<strong>de</strong>n.Hin<strong>gegen</strong> bestehe kein Anspruch aufumfassen<strong>de</strong> Unterrichtung, welchesodann <strong>de</strong>m Personalrat <strong>die</strong> Feststellungermögliche, ob ein Mitbestimmungstatbestandvorliege. (SächsischesOVG vom 23. Januar <strong>20</strong>13 –PL 9 A 590/11)Rechtmäßigkeit einer außeror<strong>de</strong>ntlichen Kündigung vonErsatzmitglie<strong>de</strong>rnor<strong>de</strong>ntliches Mitglied vertritt, unabhängigdavon, ob <strong>de</strong>r Vertretungsfallschon zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt vorlag, zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Arbeitgeber <strong>die</strong> Kündigungzur Post gab. Die Gefahr, dass siezwischen Absendung und Eingangbeim Arbeitnehmer etwas än<strong>de</strong>rt,trage <strong>de</strong>r Arbeitgeber. Im streitigenFall ging <strong>die</strong> Kündigung <strong>de</strong>m Klägerzwischen zwei Vertretungsfällen zu,sodass kein Son<strong>de</strong>rschutz bestand.(BAG vom 27. September <strong>20</strong>12– 2 AZR 955/11)


58 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Kein Ausschluss <strong>de</strong>r Härtefallausgleichszahlung beiBewilligung einer befristeten Erwerbsmin<strong>de</strong>rungsrenteErfurt. Der Arbeitgeber erfüllt <strong>de</strong>nAnspruch auf Erholungsurlaub,in<strong>de</strong>m er <strong>de</strong>n Arbeitnehmer durchFreistellungserklärung zu Erholungszweckenvon seiner sonstbestehen<strong>de</strong>n Arbeitspflicht befreit.Dies ist auch an <strong>de</strong>n gesetzlichenFeiertagen möglich und notwendig,an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Arbeitnehmer ansonsten<strong>die</strong>nstplanmäßig zur Arbeitverpflichtet wäre.Der Kläger ist bei <strong>de</strong>r Beklagten seit1995 als Arbeiter im Schicht<strong>die</strong>nstbeschäftigt. Auf das Arbeitsverhältnis<strong>de</strong>r Parteien fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Tarifvertragfür <strong>de</strong>n öffentlichen Dienst in<strong>de</strong>r für <strong>die</strong> kommunalen Arbeitgeber<strong>de</strong>r VkA jeweils gelten<strong>de</strong>n Fassung(TVöD) Anwendung. DieDienstpläne verteilen <strong>die</strong> Arbeitszeitauch auf Sonntage und aufgesetzliche Feiertage. Sofern <strong>de</strong>rKläger an einem Feiertag <strong>die</strong>nstplanmäßigeingeteilt ist und <strong>die</strong>serErfurt. Anfang <strong>de</strong>s Jahres musstesich das BAG erneut mit <strong>de</strong>n Regelungen<strong>de</strong>s TVUmBw befassen. DerEntscheidung vorausgegangen war<strong>die</strong> Klage eines Beschäftigten, welcher<strong>die</strong> Härtefallregelung mit seinemArbeitgeber vereinbart hatte.Parallel zur bewilligten Ausgleichszahlungbeantragte <strong>de</strong>r Klägersodann eine Rente wegen vollerErwerbsmin<strong>de</strong>rung, welche ihmbefristet gewährt wur<strong>de</strong>. Wegeneines bereits vorangegangenenunbefristeten Rentenbescheidsstritten <strong>die</strong> Parteien in <strong>de</strong>r Folge insbeson<strong>de</strong>reum das Bestehen <strong>de</strong>sArbeitsverhältnisses. Soweit dasArbeitsverhältnis jedoch bestehe,bestehe auch <strong>de</strong>r Anspruch auf <strong>die</strong>Zahlung <strong>de</strong>r ungekürzten Ausgleichszahlungaufgrund <strong>de</strong>r Vereinbarungzwischen <strong>de</strong>n Parteienzur Anwendung <strong>de</strong>r Härtefallregelung<strong>de</strong>s § 11 TVUmBw.Das Gericht entschied, dass <strong>die</strong>Bewilligung einer befristetenErwerbsmin<strong>de</strong>rungsrente nicht <strong>die</strong>Ausgleichszahlung nach § 11TVUmBw ausschließe. Vielmehrkönne <strong>de</strong>r Betroffene bei<strong>de</strong> Leistungenparallel beziehen. Eine Begünstigung<strong>gegen</strong>über Betroffenen, welchekeine Härtefallregelung vereinbarthaben und <strong>de</strong>shalb ausschließlich <strong>die</strong>Erwerbsmin<strong>de</strong>rungsrente beziehen,fän<strong>de</strong> nicht statt, da <strong>die</strong> Ausgleichszahlungauf <strong>die</strong> befristet gewährteRente angerechnet wer<strong>de</strong> und so in<strong>de</strong>r Regel zu einer vermin<strong>de</strong>rten Auszahlung<strong>de</strong>r Rente führe. Entschei<strong>de</strong>ndsei jedoch, dass das Arbeitsverhältnisnach § 33 Abs. 2 Satz 5 und 6TVöD lediglich ruhe und nichtbereits aufgrund einer unbefristetenRente been<strong>de</strong>t wor<strong>de</strong>n sei (vgl. § 33Tag in seinen Erholungsurlaub fällt,rechnet <strong>die</strong> Beklagte <strong>die</strong>sen alsgewährten Urlaubstag ab. Der Klägermacht geltend, dass <strong>die</strong> Beklagtegesetzliche Feiertage, an <strong>de</strong>nen erohne Urlaubsgewährung zur Arbeitverpflichtet wäre, nicht auf seinenJahresurlaubsanspruch anrechnendürfe.Arbeitsgericht und Lan<strong>de</strong>sarbeitsgerichthaben <strong>die</strong> Klage abgewiesen.Keine Verpflichtung zum Dank in <strong>de</strong>rZeugnisschlussformelErfurt. In konsequenter Fortsetzung<strong>de</strong>r Rechtsprechung hat das Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht(BAG) festgestellt,dass <strong>de</strong>r Arbeitnehmer <strong>gegen</strong><strong>de</strong>n Arbeitgeber unter keinemrechtlichen Gesichtspunkt einenAnspruch auf eine Dankesformelam Schluss seines Zeugnisses hat.Dem Verfahren lag <strong>die</strong> Klage aufHinzufügen <strong>de</strong>r Formel „Wirbedanken uns für <strong>die</strong> langjährigeZusammenarbeit und wünschenihm für seine private und beruflicheZukunft alles Gute.“ zu Grun<strong>de</strong>.Zwar seien positive Schlusssätzegeeignet, <strong>die</strong> Bewerbungschancen<strong>de</strong>s Arbeitnehmers zu erhöhen, einAnspruch, sofern <strong>die</strong>ser nicht vertraglichvereinbart wur<strong>de</strong>, habe <strong>de</strong>rArbeitnehmer aber nicht. Die gesetzlicheAufzählung zum Inhalt <strong>de</strong>sZeugnisses sei abschließend un<strong>de</strong>nthalte keine Bestimmung zurgefor<strong>de</strong>rten Schlussformel. Durcheinen entsprechend auf <strong>die</strong> Gesamtnoteabgestimmten Schusssatz wür<strong>de</strong>es zu einer doppelten Beurteilungkommen, auf welche kein Anspruchbestehe.Abs. 2 Satz 1 TVöD). Der Anspruchauf <strong>die</strong> Ausgleichzahlung nach § 11TVUmBw en<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Beendigung<strong>de</strong>s Arbeitsverhältnisses. Zuvor sei<strong>de</strong>r Erwerb <strong>de</strong>r befristeten Renteohne Einfluss auf <strong>die</strong> Gewährung <strong>de</strong>rAusgleichszahlung. Insbeson<strong>de</strong>regebe es keine Anhaltspunkte zurAnnahme einer ungewollten Regelungslücke.§ 11 TVUmBw regele<strong>die</strong> möglichen Folgen <strong>de</strong>r Bewilligungeiner befristeten Rente ein<strong>de</strong>utigund abschließend.(BAG Urteil vom 22. Januar<strong>20</strong>13 – 6 AZR 392/11)Urlaub an gesetzlichen Feiertagen im öffentlichen DienstVerringerung <strong>de</strong>r Arbeitszeit während <strong>de</strong>rElternzeit: Vereinbarungen zählen nicht auf<strong>de</strong>n gesetzlichen Anspruch anArbeitnehmer und BeamteErfurt. Im Februar stellte dasBun<strong>de</strong>sarbeitsgericht (BAG) fest,dass eine etwaige Vereinbarungzwischen <strong>de</strong>m Arbeitnehmer und<strong>de</strong>m Arbeitgeber <strong>de</strong>m Anspruchauf eine zweimalige Verringerung<strong>de</strong>r Arbeitszeit während <strong>de</strong>rElternzeit nicht ent<strong>gegen</strong>steht.Der Entscheidung lag <strong>die</strong> Klageeiner Beschäftigten zu Grun<strong>de</strong>,welche zunächst mit <strong>de</strong>m Arbeitgeber<strong>die</strong> Verringerung <strong>de</strong>r Arbeitszeitzwei Mal vereinbarte undsodann eine weitere Verringerungbeanspruchte und <strong>die</strong>sen Anspruchnun gerichtlich durchsetzte.Nach § 15 Bun<strong>de</strong>selterngeldundElternzeitgesetz (BEEG)kann ein Arbeitnehmer bei seinemArbeitgeber <strong>die</strong> Verringerung <strong>de</strong>rArbeitszeit während <strong>de</strong>r Elternzeitbeantragen. Über <strong>die</strong>senAntrag sollen sich <strong>die</strong> Parteieninnerhalb einer vierwöchigenFrist einigen.Sofern keine Einigung erzieltwer<strong>de</strong>n kann, kann <strong>de</strong>r Arbeitnehmereine zweimalige Verringerung<strong>de</strong>r Arbeitszeit beanspruchen.Im vorliegen<strong>de</strong>n Fall konntensich <strong>die</strong> Parteien bezüglich zweiAnträgen <strong>de</strong>r Arbeitnehmerin einvernehmlicheinigen. Der dritteAntrag <strong>de</strong>r Arbeitnehmerin wur<strong>de</strong>jedoch von <strong>de</strong>m Arbeitgeber abgelehnt.Die Regelung, wonach <strong>de</strong>rArbeitnehmer Anspruch auf einezweimalige Verringerung <strong>de</strong>rArbeitszeit während <strong>de</strong>r Elternzeithabe, beziehe sich nicht auf <strong>die</strong>einvernehmlichen Einigungen <strong>de</strong>rParteien, son<strong>de</strong>rn betreffe allein<strong>die</strong> Fälle streitiger, also abgelehnterAnträge.Mithin könne auch <strong>die</strong> Arbeitnehmerin,<strong>die</strong> sich bereits zweimalmit <strong>de</strong>m Arbeitgeber geeinigthabe, noch <strong>die</strong> zweimalige Verringerung<strong>de</strong>r Arbeitszeit beanspruchen.(BAG, Urteil vom 19. Februar<strong>20</strong>13 – 9 AZR 461/11)Die Revision <strong>de</strong>s Klägers hattevor <strong>de</strong>m Neunten Senat <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sarbeitsgerichtskeinen Erfolg.Der Urlaubsanspruch wird auchdurch Freistellung an gesetzlichenFeiertagen erfüllt, an <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>rArbeitnehmer ohne Urlaub arbeitenmüsste. Der TVöD enthält keinehiervon abweichen<strong>de</strong> Regelung.(Pressemitteilung 1/13, Bun<strong>de</strong>sarbeitsgericht,Urteil vom 15.Januar <strong>20</strong>13 - 9 AZR 430/11)Ein entsprechen<strong>de</strong>r Anspruchergebe sich auch nicht aus <strong>de</strong>mGrundsatz <strong>de</strong>r Zeugnisklarheit,wonach insbeson<strong>de</strong>re keineGeheimzeichen im Zeugnis enthaltensein dürfte. Dies sei bei <strong>de</strong>rgefor<strong>de</strong>rten Schlussformel, bzw.bei <strong>de</strong>ren Ausbleiben, nicht <strong>de</strong>r Fall,da <strong>de</strong>r verständige und kundigeLeser <strong>die</strong> gesetzlichen Vorgabenund <strong>die</strong> Rechtsprechung kenne unddaher wisse, dass <strong>die</strong> Schlussformelnicht geschul<strong>de</strong>t sei, und mithin<strong>de</strong>ssen Ausbleiben keine beson<strong>de</strong>reBe<strong>de</strong>utung zumessen wür<strong>de</strong>.Schließlich ergebe sich auch keinAnspruch aus <strong>de</strong>r üblichen Praxis,da <strong>die</strong> Üblichkeit allein <strong>de</strong>n gesetzlichgeschul<strong>de</strong>ten Inhalt betreffe,wozu <strong>die</strong> Schlussformel nicht gehöre.Auch <strong>de</strong>r Grundsatz <strong>de</strong>s Wohlwollensführe nicht zum geltendgemachten Anspruch, da <strong>die</strong>ser eineentsprechen<strong>de</strong> Leistungserbringungvoraussetze und sodann allein <strong>die</strong>Bewertung <strong>de</strong>rgleichen betreffe.(BAG, Urteil vom 11. Dezember<strong>20</strong>12 – 9 AZR 227/11)


För<strong>de</strong>rungsgesellschaft Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 59AnzeigeDer Lohn- und EinkommensteuerHilfe-Ring Deutschland e.V.(Steuerring) ist einer <strong>de</strong>r größtenLohnsteuerhilfevereine Deutschlands– und seit 23 Jahren Kooperationspartner<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rungsgesellschaft<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>s (FöG). Aktuell wer<strong>de</strong>nmehr als 240.<strong>000</strong> Mitglie<strong>de</strong>r in über1.<strong>000</strong> Beratungsstellen bun<strong>de</strong>sweitbetreut. Dabei reicht das Dienstleistungsangebot<strong>de</strong>s Steuerrings von<strong>de</strong>r individuellen steuerlichen Analyseüber das Erstellen <strong>de</strong>r Steuererklärungund <strong>de</strong>r Abwicklung mitSteuerlicher Rundum-Service zum FestpreisAls Lohnsteuerhilfeverein hat sich <strong>de</strong>r Steuerring auf <strong>die</strong> Einkommensteuer spezialisiertund bietet seinen Mitglie<strong>de</strong>rn kompetenten Rundum-Service zum Festpreis.Die Mitgliedsbeiträge sind sozial gestaffelt und richten sich nach <strong>de</strong>r Höhe Ihres Einkommens:Ab 55,– Euro Jahresbeitrag sind Sie steuerlich auf <strong>de</strong>r sicheren Seite.<strong>de</strong>m Finanzamt bis zum steuerlichenRechtsschutz (siehe Schaubild).Grundsätzlich gilt: Wer <strong>die</strong>Dienste <strong>de</strong>s Vereins in Anspruchnehmen möchte, muss Mitgliedwer<strong>de</strong>n. „Normalerweise wird beimBeitritt eine einmalige Aufnahmegebührfällig. Diese entfällt jedochfür DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r“, erläutertChristian Munzel, Vorstandsmitglied<strong>de</strong>s Steuerrings.Ein weiterer Vorteil für Bun<strong>de</strong>swehr-Angehörigeist offensichtlich:Aufgrund <strong>de</strong>r langjährigen Partnerschaftmit <strong>de</strong>r FöG kennen sich <strong>die</strong>Berater optimal mit <strong>de</strong>n steuerlichenBeson<strong>de</strong>rheiten von <strong>Soldaten</strong> aus.Zu<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Beratungsstellenleiterin speziellen Seminarenzu bun<strong>de</strong>swehrspezifischen Themengeschult.Mitglie<strong>de</strong>r genießen <strong>de</strong>n steuerlichen Rundum-Service <strong>de</strong>s Vereins.Im Steuerring weiß man alsoBescheid, was steuerlich zu beachtenist z. B. bei:• Auslandseinsätzen,-verwendungen• Komman<strong>die</strong>rungen zuLehrgängen• In- und Auslands<strong>die</strong>nstreisen• TruppenübungsplatzaufenthaltenDerzeit haben sich über 7.500 <strong>Soldaten</strong>und DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>mSteuerring angeschlossen – zahlreicheBerater stammen selbst aus <strong>de</strong>nReihen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr. „Für vieleausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Zeitsoldaten undPensionäre bietet <strong>die</strong> Tätigkeit alsBeratungsstellenleiter eine guteGelegenheit. Sie können sich neuen,steuerfachlichen Aufgaben widmenund bei <strong>de</strong>r Betreuung <strong>de</strong>rKamera<strong>de</strong>n zugleich ihre soldatenspezifischenKenntnisse einsetzen“,so Christian Munzel.Die Nähe <strong>de</strong>s Steuerrings zurBun<strong>de</strong>swehr zeigt sich insbeson<strong>de</strong>rein <strong>de</strong>r engen Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>rFöG. Betreut wird <strong>die</strong> Kooperationauf Seiten <strong>de</strong>s Lohnsteuerhilfevereinsvon zwei Ansprechpartnern:Dieter Stepp und Steffen Branse. Sieorganisieren z. B. bei DBwV-Veranstaltungen<strong>die</strong> Vorträge über „Steuer-liche Beson<strong>de</strong>rheiten von <strong>Soldaten</strong>“.Und auf Wunsch stehen sie mit einemPräsentationsstand <strong>de</strong>n Truppen- undStandortkameradschaften sowie <strong>de</strong>nBezirksvorsitzen<strong>de</strong>n bei Tagungenetc. zur Verfügung.Interessiert an einerMitgliedschaft?Dann klicken Sie doch mal aufunsere Homepage www.steuerring.<strong>de</strong>.Dort gibt es neben ausführlichenInformationen zum Vereinauch eine Suchfunktion, <strong>die</strong> <strong>die</strong>nächstgelegene Beratungsstelleanzeigt. Sie sind gera<strong>de</strong> offline?Kein Thema.Nutzen Sie unser kostenfreiesInfotelefon: 0800/9784800. Hiererhalten Sie Informationen rund um<strong>die</strong> Mitgliedschaft im Steuerring.Der Lohn- und EinkommensteuerHilfe-Ring Deutschland e.V. setztsich als Lohnsteuerhilfeverein seitmehr als 40 Jahren für <strong>die</strong> steuerlichenInteressen seiner Mitglie<strong>de</strong>rein: Wir helfen <strong>Soldaten</strong>, Arbeitnehmern,Rentnern und Pensionären imRahmen einer Mitgliedschaft bei<strong>de</strong>r Einkommensteuererklärung(Einkünfte ausschließlich aus nichtselbständigerArbeit).


60 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13NachrufGedanken an einen Marine-Pionier zu Lan<strong>de</strong>ohne Arbeitsmöglichkeiten zu setzen. Hardy sahdas an<strong>de</strong>rs: Er wollte tatsächlich Beteiligungsrechteausüben.Er begehrte <strong>die</strong> Ausstattung seines Gremiumsmit juristischen Arbeitsmitteln. Manbeschied ihn, für seine 40 Mitglie<strong>de</strong>r sei 1 Exemplar<strong>de</strong>s ministeriellen „Referentenkommentars“völlig ausreichend. Außer<strong>de</strong>m dürfe er nur mit<strong>die</strong>nstlich beschafften Arbeitsmitteln arbeitenund dürfe laut <strong>Soldaten</strong>gesetz keine GeschenkeDritter annehmen. Aber Hardy wusste sich zuhelfen: Er ließ sich keine Bücher schenken, son<strong>de</strong>rn„lieh“ sie sich bei seinem freundlichenBerufsverband aus. Es fand sich niemand, <strong>de</strong>r eswagte, <strong>de</strong>n GVPA-Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>die</strong> Leihgabenwie<strong>de</strong>r abzunehmen.Bei Sitzungen und Veranstaltungen machteer vor, dass es möglich ist, Obersten und Generalenzu wi<strong>de</strong>rsprechen, wenn sie Dinge fehlerhaftdarstellen, ohne dass gleich <strong>die</strong> Feldjägerkommen. Die Unteroffiziere und Mannschaftenzogen erst <strong>die</strong> Köpfe ein, aber dann lernten sieschnell.So schaffte es <strong>de</strong>r für unpolitisch und pflegeleichtgehaltene Troupier binnen drei Jahren, <strong>de</strong>nMinister und das Parlament davon zu überzeugen,dass das SBG von 1991 nur ein zaghafterund halbherziger Anfang gewesen war. Und dassmehr Beteiligung für <strong>Soldaten</strong> nicht nur möglichwar, son<strong>de</strong>rn dass <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr<strong>die</strong>ses Zeichen <strong>de</strong>s Vertrauens durch <strong>de</strong>n Gesetzgeberauch ver<strong>die</strong>nt hatten. Käpt’n Hardy befuhrBun<strong>de</strong>sverteidigungsminister Volker Rüheund Fregattenkapitän Reinhard K. Gehlhaar.Vor einigen Wochen erreichte uns <strong>die</strong>Nachricht, das FKpt a.D. Reinhard K.Gehlhaar am 7. Mai nach schweremKampf einer unheilbaren Krankheit erlegen ist.Seinen letzten Kampf focht er mit <strong>de</strong>rselbengelassenen Besonnenheit, mit <strong>de</strong>r im aktivenDienst auch stets zu Werke ging. Wir verliereneinen Kamera<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r zeitlebens lieber für an<strong>de</strong>reKamera<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Ring stieg als für sichselbst.„Hardy“ Gehlhaar wur<strong>de</strong> am 13. Oktober1941 als Kriegskind geboren. Anfang <strong>de</strong>r 1960erJahre trat er mitten im „kalten Krieg“ in <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>smarineein. Seit Februar 1967 gehörte er <strong>de</strong>mDBwV an. Er durchlief eine „normale“ Laufbahnals Offizier <strong>de</strong>s Truppen<strong>die</strong>nstes bis zumDienstgrad <strong>de</strong>s Fregattenkapitäns.Ganz unverhofft verlief sich Gehlhaar dann1992 in das Licht <strong>de</strong>r politischen Öffentlichkeit.Er war Vertrauensperson <strong>de</strong>r Offiziere im Stab<strong>de</strong>r damaligen Zerstörerflottille. Dann wur<strong>de</strong> <strong>die</strong>Wahl <strong>de</strong>s ersten Gesamtvertrauenspersonenausschusses(GVPA) ausgeschrieben.Dieses Wortungetüm hatte <strong>de</strong>r damalige VerteidigungsministerStoltenberg wi<strong>de</strong>rwillig indas 1991 erlassene „<strong>Soldaten</strong>beteiligungsgesetz“schreiben lassen. Die geistigen Urheberversprachen sich davon, politisch <strong>de</strong>m „Treiben“<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s in <strong>de</strong>nPersonalvertretungen bis hin zum HauptpersonalratBMVg das gesun<strong>de</strong> Volksempfin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rTruppe ent<strong>gegen</strong> setzen zu können. Die GVPA-Mitglie<strong>de</strong>r sollten alle drei Monate staunendüber <strong>die</strong> Hardthöhe laufen, und dann in ihreKasernen zurück kehren und ihren Kamera<strong>de</strong>nvon <strong>de</strong>r Weisheit <strong>de</strong>s Ministeriums kün<strong>de</strong>n.Als ein Sprecher <strong>de</strong>s GVPA gesucht wur<strong>de</strong>,war Gehlhaar <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r sich traute, das völligneue Amt zu übernehmen. Unter „Geschäftsführung“<strong>de</strong>s GVPA verstand das Ministerium,ihn in ein karges Büro mit einem Telefon und


Nachruf Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 61unbeirrt mit seinem GVPA-Schiff politischeGewässer, für <strong>die</strong> es noch keine Seekarten gab.So hat Reinhard Gehlhaar sich selbst im Bun<strong>de</strong>sgesetzblattverewigt, auch wenn das „mangelsUrheberangabe“ nicht so direkt erkennbarist. Dass eine wi<strong>de</strong>rstreben<strong>de</strong> Administrationauf Geheiß <strong>de</strong>s Ministers Rühe 1997 alleheute wesentlichen Mitbestimmungsrechte<strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> herausrücken musste, ist auchseiner Beharrlichkeit geschul<strong>de</strong>t. Fast imAlleingang hat er dafür gesorgt, dass <strong>die</strong>Standortältesten als Funktionsebene, <strong>die</strong>beteiligungsrelevante Entscheidungen trifft,im Gesetz erhalten blieb.Und <strong>die</strong> harten ersten Jahre hatten ihngelehrt, dass bei <strong>de</strong>m Spiel „teile und herrsche“keiner <strong>de</strong>r Beherrschten jemals wirklichprofitiert hat – er kämpfte mit Erfolg fürSitz und Stimme <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong>vertreter <strong>de</strong>sHPR im GVPA. Er wusste nur zu gut, dasser für sein Amt <strong>die</strong> Legitimation auch durch<strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>r Dienststellen nach § 49SBG brauchte. Und er hatte noch in Erinnerung,dass sie es waren, <strong>die</strong> <strong>de</strong>m GVPA in<strong>de</strong>n Anfangsjahren <strong>die</strong> Flankensicherung imBMVg boten, damit <strong>de</strong>r GVPA wachsen undge<strong>de</strong>ihen konnte. Lang ist es her, aber immernoch wahr.Als 1995 <strong>de</strong>r 2. GVPA gewählt wur<strong>de</strong>,da gab es niemand, <strong>de</strong>r Hardy <strong>die</strong> inzwischenreichlich groß gewor<strong>de</strong>nen Schuhe<strong>de</strong>s Sprechers GVPA freiwillig abgenommenhätte. Er wur<strong>de</strong> einmütig im Amtbestätigt, und nahm <strong>die</strong> Aufgabe weiter wahrbis zu seiner Versetzung in <strong>de</strong>n Ruhestand.Seit<strong>de</strong>m betrachtete Reinhard Gehlhaar sichAnzeigebeim Jahresempfang und bei Tagungen <strong>de</strong>sGVPA mit sichtlichem Wohlgefallen, was ausseinem Baby gewor<strong>de</strong>n war. Und je<strong>de</strong> <strong>die</strong>serBegegnungen hat ihm und uns Spaß gemacht. Erwar stets überzeugtes Mitglied <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>sund stolz auf seinen Verband. Und ebenso war<strong>de</strong>r Verband stolz auf sein Mitglied und seineLebensleistung.Wir wer<strong>de</strong>n ihn vermissen. Ahoi, Seemann,auf <strong>de</strong>iner letzten Reise!


62 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Justitia | Neue Blätter für Wehr- und DienstrechtGeschäftsführer einer Offizierheimgesellschaft(OHG) manipulierte Abrechnungen – <strong>de</strong>gra<strong>die</strong>rtBun<strong>de</strong>sverwaltungsgericht, Urteil vom 27. September <strong>20</strong>12 – 2 WD 22.111. SachverhaltDem <strong>Soldaten</strong>, einem Oberleutnant, oblag alsGeschäftsführer einer OHG <strong>die</strong> Organisation<strong>de</strong>s Betriebes <strong>die</strong>ser OHG. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rOHG konnten ihren Konsum im Offizierheimbargeldlos begleichen und zwar <strong>de</strong>rgestalt, dassein elektronisch geführtes Buchungssystem„G“ zur Abrechnung genutzt wur<strong>de</strong>.Dem <strong>Soldaten</strong>, als Geschäftsführer <strong>de</strong>rOHG, war das Programm so vertraut, dass er <strong>die</strong>Möglichkeit hatte und auch nutzte, für sich undseine persönliche Kennnummer eine eigene,persönliche Kalkulationsebene einzurichten,anhand <strong>de</strong>rer er für von ihm konsumierte Speisenund Getränke einen geringeren Preis als bei<strong>de</strong>n übrigen Mitglie<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r OHG üblich,bezahlte. Eine solche Kalkulationsebene warmit Zustimmung <strong>de</strong>s OHG-Vorstan<strong>de</strong>s lediglichfür <strong>die</strong> <strong>die</strong>nsttuen<strong>de</strong>n Ordonnanzen eingerichtetwor<strong>de</strong>n, um <strong>die</strong>sen <strong>die</strong> Gelegenheit zuermöglichen, zu verbilligten Preisen zu essenund zu trinken. Dem Geschäftsführer warjedoch eine solche persönliche, verbilligte Kalkulationsebenezu keinem Zeitpunkt vomOHG-Vorstand zugebilligt wor<strong>de</strong>n. Der Soldatwar auch aufgrund <strong>de</strong>r vertieften Kenntnisseüber das Programm in <strong>de</strong>r Lage, auf seine persönlicheMitgliedsnummer angefalleneBuchungen nachträglich in zurückliegen<strong>de</strong>Monate zurückzubuchen, um so zu erreichen,dass <strong>die</strong>se Buchungen bei <strong>de</strong>r aktuellenMonatsabrechnung keine Berücksichtigungfan<strong>de</strong>n. Dies tat er auch.Des Weiteren bestand für ihn <strong>die</strong> Möglichkeitauf das Programm <strong>de</strong>rgestalt zuzugreifen,dass er auf seine persönliche Mitgliedsnummerdurchgeführte Buchungen sämtlich o<strong>de</strong>r auchteilweise löschen konnte. Dies hat er mehrfachgetan.Durch <strong>die</strong> vom <strong>Soldaten</strong> vorgenommenenLöschungen wur<strong>de</strong>n ihm seitens <strong>de</strong>r OHG1125,42 Euro zu wenig vom Konto abgebuchtund durch <strong>die</strong> Rückbuchung ein Betrag in Höhevon 73,26 Euro. Insgesamt hat <strong>de</strong>r Soldat <strong>de</strong>rOHG A. daher einen Scha<strong>de</strong>n in Höhe von1198,68 Euro verursacht.Das Truppen<strong>die</strong>nstgericht hat <strong>de</strong>n <strong>Soldaten</strong>wegen eines Dienstvergehens nach § 23 Abs. 1i.V.m. §§ 12 (Verletzung <strong>de</strong>r Kameradschaftspflicht),17 Abs. 2 Satz 1 SG (Verletzung <strong>de</strong>rPflicht zu achtungs- und vertrauenswürdigemVerhalten im Dienst und innerhalb <strong>die</strong>nstlicherAnlagen) aus <strong>de</strong>m Dienstverhältnis entfernt.Der 2. WD-Senat <strong>de</strong>s BVerwG hielt <strong>die</strong> – auf<strong>die</strong> Maßnahme beschränkte – Berufung <strong>de</strong>sOberleutnants für begrün<strong>de</strong>t und setzte ihn in<strong>de</strong>n Dienstgrad eines Leutnants herab.2. Entscheidung <strong>de</strong>s BVerwG (Maßnahmebemessung)a) Im Hinblick auf Eigenart und Schwere (§ 38Abs. 1 WDO) han<strong>de</strong>lt es sich nach Auffassung<strong>de</strong>s BVerwG um ein schweres Dienstvergehen.Der <strong>die</strong>nstliche wie außer<strong>die</strong>nstlicheZugriff auf Eigentum und Vermögenvon Kamera<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Kamera<strong>de</strong>ngemeinschaften(„Griff in Kamera<strong>de</strong>nkasse“) stelltnach ständiger Rechtsprechung <strong>de</strong>s Senatsein so schwerwiegen<strong>de</strong>s Dienstvergehendar, dass grundsätzlich <strong>die</strong> Dienstgradherabsetzung– gegebenenfalls bis in einenMannschafts<strong>die</strong>nstgrad – Ausgangspunkt<strong>de</strong>r Zumessungserwägungen ist. Ein Eigentums– o<strong>de</strong>r Vermögens<strong>de</strong>likt zum Nachteilvon Kamera<strong>de</strong>n lässt nicht nur negativeRückschlüsse auf <strong>die</strong> Persönlichkeit <strong>de</strong>s<strong>Soldaten</strong> zu und berührt <strong>die</strong> Möglichkeitseiner <strong>die</strong>nstlichen Verwendungen, son<strong>de</strong>rnUnsere Vertragsanwälte zeichnen sich durch eine hohe Sachkenntnisin bun<strong>de</strong>swehr spezifischen Rechtsfragen aus. Bei ihnen könnenMitglie<strong>de</strong>r – wie auch über <strong>die</strong> zuständige Kameradschaft –Rechtsschutz beantragen. Die Vertragsanwälte bieten über<strong>die</strong>s einekostenlose Erstberatung in <strong>die</strong>nstlichen Angelegenheiten an.VertragsanwälteKlaus LübkeCalvinstraße 5 A10557 BerlinTel.: +49 (0)30 / 39 74 45 70o<strong>de</strong>r -39 74 45 75Fax: +49 (0)30 /39 74 45 80E-Mail: email@raklausluebke.<strong>de</strong>Gerhard KurschusRechtsanwälte Kölbl, Kurschus,LanghofKranichstraße 917034 Neubran<strong>de</strong>nburgTel.: +49 (0)395/43 01 00Fax: +49 (0)395/43 01 02 2E-Mail: kurschus@kkl-nb.<strong>de</strong>Jörgen BreckwoldtDänische Straße 30-3224103 KielTel.: +49 (0)431/98 65 48 30Fax: +49 (0)431/98 65 47 90E-Mail:mail@breckwoldt-recht.<strong>de</strong>Hans-Joachim HeineRechtsanwälte Heine & HeineAdalbertstraße 1126382 WilhelmshavenTel.: +49 (0)4421/2 78 98 o<strong>de</strong>r 2 62 91Fax: +49 (0)4421/2 62 92E-Mail: rae-heine@t-online.<strong>de</strong>Volker ThüraschRechtsanwälte Rothardt & PartnerWilhelmstraße 729614 SoltauTel.: +49 (0)5191/98 31-0Fax: +49 (0)5191/98 31-34E-Mail: rechtsanwaelte@rothardt.<strong>de</strong>Dr. Heinrich Breuer, Dieter L. HemmenRechtsanwälte Dr. Breuer & HemmenSchlossplatz 1848143 MünsterTel.: +49 (0)251/51 10 61Fax: +49 (0)251/47 93 5E-Mail: rae.breuer-hemmen@t- online.<strong>de</strong>Carsten SchwettmannRechtsanwälte WinterO<strong>de</strong>nthaler Straße 213-21551467 Bergisch GladbachTel.: +49 (0)2<strong>20</strong>2 93 30-0Fax: +49 (0)2<strong>20</strong>2 93 30-<strong>20</strong>E-Mail:schwettmann@rechtsanwaeltebergisch-gladbach.<strong>de</strong>Christopher Hilgert, Dr. Ira DitandyRechtsanwälte Neuhaus, Massenkeil,Zeller & PartnerSchloßstraße 156068 KoblenzTel.: +49 (0)261/91 16 70 0Fax: +49 (0)261/91 16 72 5E-Mail: info@n-partner.<strong>de</strong>Andreas-Christian Sey<strong>de</strong>lSchubertstraße 876185 KarlsruheTel.: +49 (0)721/84 40-21 o<strong>de</strong>r -22Fax: +49 (0)721/84 91 71E-Mail: raesey<strong>de</strong>l@t-online.<strong>de</strong>Willi A. WeberRechtsanwälte Weber & KollegenAmalienstraße 6280799 MünchenTel.: +49 (0)89/33 46 76 o<strong>de</strong>r 33 47 44Fax: +49 (0)89/33 46 78E-Mail: willi-a.weber@gmx.<strong>de</strong>Thomas MaurerRechtsanwälte Mössner & PartnerBahnhofstraße 189073 UlmTel.: +49 (0)731 / 14 15 0Fax: +49 (0)731 / 14 15 16E-Mail: rae@moessner.<strong>de</strong>Gerd ZirovnikWittelsbacher Straße 493049 RegensburgTel.: +49 (0)941 / 29 68 30Fax: +49 (0)941 / 29 68 32 0E-Mail: rae-zirovnik@t-online.<strong>de</strong>Thomas Me<strong>de</strong>rRechtsanwälte Spengler &KollegenWörthstraße 1397082 WürzburgTel.: +49 (0)931 / 99 13 16 60Fax: +49 (0)931 / 99 13 16 699E-Mail:thomas.me<strong>de</strong>r@kanzleispengler.<strong>de</strong>Christian SteffgenHumboldtstraße 2<strong>20</strong>7545 GeraTel.: +49 (0)365 / 55 22 59 0Fax: +49 (0)365 / 55 22 59 1E-Mail: info@kanzlei-steffgen.<strong>de</strong>Stand: 01.07.<strong>20</strong>13


Justitia | Neue Blätter für Wehr- und Dienstrecht Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 63ist auch stets geeignet, das <strong>gegen</strong>seitige Vertrauenund <strong>die</strong> Bereitschaft, füreinan<strong>de</strong>r einzustehen,zu gefähr<strong>de</strong>n, sowie <strong>die</strong> Kameradschaftund <strong>de</strong>n militärischen Zusammenhalt,auf <strong>de</strong>m <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr nach § 12 Satz1 SG beruht, zu untergraben. Auch <strong>die</strong> Verletzung<strong>de</strong>r Pflicht zu achtungs- und vertrauenswürdigemVerhalten (§ 17 Abs. 2Satz 1 SG) wiegt schwer.Die Pflicht hat funktionalen Bezug zurErfüllung <strong>de</strong>s grundgesetzmäßigen Auftrages<strong>de</strong>r Streitkräfte und zur Gewährleistung<strong>de</strong>s militärischen Dienstbetriebs.Ein Soldat, insbeson<strong>de</strong>re ein Vorgesetzter,bedarf <strong>de</strong>r Achtung seiner Kamera<strong>de</strong>n undUntergebenen sowie <strong>de</strong>s Vertrauens seinerVorgesetzten, um seine Aufgaben so zuerfüllen, dass <strong>de</strong>r gesamte Ablauf <strong>de</strong>smilitärischen Dienstes gewährleistet ist.Eigenart und Schwere <strong>de</strong>s Dienstvergehenswer<strong>de</strong>n hier <strong>de</strong>s Weiteren dadurchbestimmt, dass <strong>de</strong>r Soldat aufgrund seinesDienstgra<strong>de</strong>s als Oberleutnant in einemVorgesetztenverhältnis stand (§ 1 Abs. 3Satz 1 und 2 SG i.V.m. § 4 Abs. 1 Nr. 1, Abs.3 VorgV). Eigenart und Schwere <strong>de</strong>s Dienstvergehenscharakterisiert weiter, dass sich<strong>de</strong>r Soldat durch verschie<strong>de</strong>ne Manipulati-onsakte über mehr als ein Jahr lang wie<strong>de</strong>rholtzulasten einer Kamera<strong>de</strong>nkasse inerheblichem Umfang bereicherte und damitein Vertrauen missbrauchte, das ihm durch<strong>die</strong> Übertragung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>sGeschäftsführers erwiesen wor<strong>de</strong>n war.b) Das Dienstvergehen hatte nachteilige Auswirkungenfür <strong>de</strong>n Dienstbetrieb. Die Verfehlungist im Kamera<strong>de</strong>nkreis bekanntgewor<strong>de</strong>n. Das Offizierskorps am Standortin A. lehnte überwiegend <strong>die</strong> weitereZusammenarbeit mit <strong>de</strong>m <strong>Soldaten</strong> ab. Dasbeeinträchtigt <strong>die</strong> Einsatzmöglichkeiten <strong>de</strong>s<strong>Soldaten</strong> und damit <strong>die</strong> Personalführung.Erheblich ist auch <strong>de</strong>r für <strong>die</strong> OHG unddamit <strong>de</strong>n Kamera<strong>de</strong>nkreis entstan<strong>de</strong>neGesamtscha<strong>de</strong>n in Höhe von ca. 1<strong>20</strong>0 Euro.c) Die Beweggrün<strong>de</strong> <strong>de</strong>s <strong>Soldaten</strong> sprachen<strong>gegen</strong> ihn. Er hatte aus finanziellem Eigennutzgehan<strong>de</strong>lt.d) Das Maß <strong>de</strong>r Schuld wur<strong>de</strong> durch das vorsätzlicheHan<strong>de</strong>ln <strong>de</strong>s voll schuldfähigen<strong>Soldaten</strong> bestimmt. Mil<strong>de</strong>rungsgrün<strong>de</strong> in<strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Tat waren nicht erkennbar.e) Bei <strong>de</strong>r Gesamtwürdigung aller Umstän<strong>de</strong>hielt das BVerwG <strong>die</strong> Höchstmaßnahmenoch nicht für verwirkt, son<strong>de</strong>rn eineDienstgradherabsetzung vom Oberleutnantzum Leutnant (s. § 62 Abs. 1 Satz 1 WDO)für erfor<strong>de</strong>rlich und auch – gera<strong>de</strong> noch – fürausreichend.Anmerkung und Hinweise für <strong>die</strong> PraxisDas BVerwG bestätigt seine Rechtsprechung,dass beim vorsätzlichen Zugriff auf Eigentumo<strong>de</strong>r Vermögen von Kamera<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Kamera<strong>de</strong>ngemeinschaften– „Griff in <strong>die</strong> Kamera<strong>de</strong>nkasse“– Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Zumessungserwägungengrundsätzlich eine Degra<strong>die</strong>rung ist(vgl. Urteile vom 23.09.<strong>20</strong>08 – BVerwG 2 WD18.07 = Justitia Heft 8/<strong>20</strong>09, vom 10.09.<strong>20</strong>09 –BVerwG 2 WD 28.08 = Justitia Heft 7/<strong>20</strong>10 undvom 08.03.<strong>20</strong>11 – BVerwG 2 WD 15.09 =Justitia Heft 11/<strong>20</strong>11). Je nach Erfor<strong>de</strong>rlichkeitund – gem. § 62 Abs. 1 WDO – Zulässigkeit <strong>die</strong>serDisziplinarmaßnahme kommt eine Herabstufungum einen o<strong>de</strong>r mehrere Dienstgra<strong>de</strong>,gegebenenfalls bis in einen Mannschafts<strong>die</strong>nstgrad,in Betracht.Diesen Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Zumessungserwägungenhält <strong>de</strong>r 2. WD-Senat, wie <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>Fall zeigt, auch für <strong>die</strong> Fälle <strong>de</strong>s Zugriffsauf <strong>die</strong> Gel<strong>de</strong>r einer Kamera<strong>de</strong>ngemeinschaftaus <strong>de</strong>r Position <strong>de</strong>s Geschäftsführers einerOHG für geboten.Juristische Hilfe bei Traumafolgeninsbeson<strong>de</strong>re bei PTBSDBwV gewährt seinen Mitglie<strong>de</strong>rn Rechtsschutz beiBeratung und Vertretung durch <strong>de</strong>n WDB-ExpertenRechtsanwalt Arnd SteinmeyerDurch <strong>die</strong> Auslandseinsätze <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrsteigt <strong>die</strong> Zahl psychischerErkrankungen aufgrund von Traumatisierungenständig an. Seit <strong>20</strong>09 kümmertsich <strong>die</strong> Deutsche Kriegsopferfürsorge gUG(DKOF) gemeinsam mit <strong>de</strong>m Kooperationspartner<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s,<strong>de</strong>m Bund Deutscher Veteranen e.V.(BDV), <strong>de</strong>utschlandweit erfolgreich um traumatisierte<strong>Soldaten</strong> und <strong>de</strong>ren Familien.Im Rahmen <strong>die</strong>ser Kooperation ist es <strong>de</strong>mDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband nun gelungen,Rechtsanwalt Arnd Steinmeyer aus Hamburgals Experten für unsere Mitglie<strong>de</strong>r zugewinnen, da <strong>die</strong> Abwicklung von Traumafolgenhäufig mit beson<strong>de</strong>ren juristischenSchwierigkeiten verbun<strong>de</strong>n ist.Gera<strong>de</strong> für <strong>die</strong> Durchsetzung <strong>de</strong>r Anerkennungvon Traumafolgeerkrankungen(PTBS, Anpassungsstörungen etc.) als Wehr<strong>die</strong>nstbeschädigungist meist juristische Hilfeerfor<strong>de</strong>rlich, da <strong>die</strong> Verfahren komplex undlangwierig sind und <strong>die</strong> Betroffenen vielfachüberfor<strong>de</strong>rn. Rechtsanwalt Arnd Steinmeyerist auf <strong>die</strong> Anerkennung und Durchsetzungvon Ansprüchen aus Wehr<strong>die</strong>nstbeschädigungenspezialisiert. Er befasst sich seit mehrerenJahren mit <strong>de</strong>m sozialen Entschädigungsrechtund verfügt durch seine Tätigkeit als juristischerSachverständiger <strong>de</strong>s Verteidigungsausschusses<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>stages über tiefeKenntnisse <strong>de</strong>r komplexen Rechtsmaterie.Rechtsanwalt Steinmeyer berät neben vielentraumatisierten <strong>Soldaten</strong> u.a. unseren Kooperationspartner,<strong>de</strong>n Bund Deutscher Veteranen(BDV), <strong>die</strong> DKOF und <strong>die</strong> Oberst-Schöttler-Versehrten-Stiftung. Er ist zu<strong>de</strong>m Dozent an <strong>de</strong>rFachhochschule <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s für öffentliche Verwaltungin Mannheim im Fachbereich Bun<strong>de</strong>swehrverwaltung.Im Vor<strong>de</strong>rgrund seiner Beratung stehen <strong>die</strong>Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>. „Gera<strong>de</strong> bei traumatisiertenKamera<strong>de</strong>n ist es mir wichtig, eineschnelle und persönliche Erreichbarkeit sicherzustellenund mir Zeit für <strong>die</strong> Probleme <strong>de</strong>rBetroffenen zu nehmen“, so Steinmeyer. Nur sokönne versucht wer<strong>de</strong>n, eine schnelle und praktikableLösung im Sinne <strong>de</strong>r Betroffenen zu fin<strong>de</strong>n.Über <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Mitgliedschaft beim DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband enthaltenen Rechtsschutzkönnen Mitglie<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Abwicklungvon Traumafolgeerkrankungen künftig<strong>de</strong>utschlandweit <strong>die</strong> Hilfe von RechtsanwaltArnd SteinmeyerSteinmeyer in Anspruch nehmen. RechtsanwaltSteinmeyer arbeitet zu<strong>de</strong>m eng mit <strong>de</strong>nFallmanagern <strong>de</strong>r DKOF zusammen und kannbei Bedarf einen Kontakt o<strong>de</strong>r weitere Hilfevermitteln.Nähere Informationen sowie <strong>die</strong> Kontaktdatenvon Rechtsanwalt Steinmeyerfin<strong>de</strong>n Sie unter www.steinmeyer-law.<strong>de</strong>.Auskünfte erteilt auch das Referat fürRechtsschutz (0228-3823-257).


65 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Lan<strong>de</strong>sverbän<strong>de</strong>Werben Sie Mitglie<strong>de</strong>rfür <strong>de</strong>n DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerbandNur mit einer großen Zahl von Mitglie<strong>de</strong>rn kann <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrVerbandals gefragter Partner von Verteidigungsministerium, Regierung und Parlamentetwas für Sie erreichen.Zu <strong>de</strong>n jüngsten Verbandserfolgen zählt <strong>die</strong> Wie<strong>de</strong>rgewährung <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzahlung.Die umgangssprachlich Weihnachtsgeld genannte Zahlung ist wie<strong>de</strong>r anteilig inGrundgehalt und Pension eingearbeitet wor<strong>de</strong>n. Wir haben zurückerkämpft, was unsjahrelang vorenthalten wur<strong>de</strong> – ent<strong>gegen</strong> vollmundiger Versprechen. Höhepunkt <strong>de</strong>rAktionen war <strong>die</strong> Übergabe von mehr als 1<strong>20</strong> <strong>000</strong> Protestpostkarten am 16. Dezember<strong>20</strong>10 im Kanzleramt in Berlin.Ein Riesenplus für <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> ist außer<strong>de</strong>m <strong>die</strong> künftig bessere Einsatzversorgung.Erleichterung gibt es vor allem für Einsatzversehrte: Für <strong>die</strong> Weiterverwendungreicht nun eine Beschädigung von 30 Prozent aus (bisher 50 Prozent). Dashilft vor allem jenen, <strong>die</strong> mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS)heimkehren.Endlich – nach 15-jähriger Stagnation – gibt es auch mehr Geld für mehrgeleistetenDienst. Im günstigsten Fall wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> gelten<strong>de</strong>n Vergütungssätze verdoppelt.Angestrebt hatten wir freilich <strong>die</strong> Anhebung um das 2,6-fache. Es bleibt also nochallerhand zu tun. Wir kämpfen weiter für <strong>die</strong> stufenweise Anhebung und Dynamisierung<strong>de</strong>r „Vergütung für <strong>Soldaten</strong> mit beson<strong>de</strong>rer zeitlicher Belastung".Die jüngste Verlängerung <strong>de</strong>s Strukturerlasses gestattet <strong>de</strong>n Pendlern drei Jahre Ruhe. Der Strukturerlass, <strong>de</strong>r <strong>die</strong> freie Wahl zwischen Trennungsgeldund Umzugskostenvergütung erlaubt, ist erstmals um mehr als ein Jahr verlängert wor<strong>de</strong>n. Die vom Verband hartnäckig verteidigte Verbesserung<strong>de</strong>r Vereinbarkeit von Familie und Dienst, <strong>die</strong> auch <strong>de</strong>n Arbeitgeber Bun<strong>de</strong>swehr attraktiver macht, ist so bis En<strong>de</strong> <strong>20</strong>14 gesichert.Ob Alltag, Sport o<strong>de</strong>r Outdoor-Aktivität – <strong>die</strong>se Kamera ist für <strong>de</strong>n harten Einsatz konzipiert: Mitglie<strong>de</strong>r können in <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rauslosungeine schwarze o<strong>de</strong>r rote Lumix Tough-Kamera von Panasonic gewinnen! Das 16,1-Megapixel-Mo<strong>de</strong>ll DMC-FT<strong>20</strong>ist staub- und wasserdicht bis 5 m Tiefe, frostsicher bis -10°C und fallsicher bis zu 1,5 m Höhe. Vom 25mm-Super-Weitwinkelbis 100mm-Tele reicht <strong>die</strong> Optik und filmt Vi<strong>de</strong>os in High Definition mit 1.280 x 7<strong>20</strong> p. Pro geworbenem Mitglied kann ein Couponeingesen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Mehrere geworbene Mitglie<strong>de</strong>r und eingesen<strong>de</strong>te Coupons erhöhen <strong>die</strong> Gewinnchancen!Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleNord Ost West Süd<strong>de</strong>utschlandWaschpohl 5 – 7 Schönhauser Allee 59 Südstraße 123 Prager Straße 324534 Neumünster 10437 Berlin 53175 Bonn 8<strong>20</strong>08 UnterhachingSen<strong>de</strong>n Sie <strong>die</strong>sen Coupon und <strong>de</strong>n Mitgliedsantrag an Ihre Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleTeilnahmebedingungen:Werben Sie ein neues Mitglied im Status SaZ/BS o<strong>de</strong>rBeamte/Arbeitnehmer im Geschäftsbereich <strong>de</strong>s BMVg.Heften Sie <strong>de</strong>n Coupon an <strong>die</strong> Beitrittserklärung <strong>de</strong>s vonIhnen geworbenen Neumitglie<strong>de</strong>s und sen<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>san <strong>de</strong>njeweiligen Lan<strong>de</strong>sverband, in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Werber seinenDienstort hat, Nord, Ost, West o<strong>de</strong>r Süd<strong>de</strong>utschland,Anschriften siehe oben.Alle von Ihnen eingesandten Coupons nehmen an <strong>de</strong>njeweiligen monatlichen Verlosungen teil. Der Werberist damit einverstan<strong>de</strong>n, dass sein Dienstgrad undName sowie <strong>die</strong> Zugehörigkeit zur Kameradschaft imVerbandsmagazin und im Internet veröffentlichtwer<strong>de</strong>n. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.Coupon!Gültig ab 1. Mai bis 31. August <strong>20</strong>13Vor- und Zuname, Geb.-Datum geworbenes Mitgliedtelefonische Erreichbarkeit <strong>de</strong>s Werbers✂Unterschrift <strong>de</strong>s WerbersVor– und Zuname, Mitgliedsnummer Werber✂


66 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13DerLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,OberstleutnantThomas SohstVerehrte Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DBwV im LV West,sehr zufrie<strong>de</strong>n mel<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>zu Beginn <strong>de</strong>r Sommerpause. Wir hatten einegute Lan<strong>de</strong>sversammlung mit vielen gutenBeratungen und Entscheidungen. Wir machen unsmit einem guten Team auf <strong>de</strong>n Weg nach Berlin zur19. Hauptversammlung.Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverbands Westhaben sich engagiert, um <strong>de</strong>m BMVg und <strong>de</strong>n Politikernaufzuzeigen, dass es nicht hinnehmbar ist,wie Beihilfeberechtigte behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Ich binmir zwar nicht sicher, ob <strong>de</strong>r Durchbruch gelungenist. Eins ist aber sicher: Wir wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>njenigennachsteigen, <strong>die</strong> dafür bisher Verantwortunggetragen haben und <strong>de</strong>nen, <strong>die</strong> jetzt in Verantwortungstehen. Wer unzufrie<strong>de</strong>n ist, mel<strong>de</strong>t sich beimLan<strong>de</strong>sverband. Wer sich schlecht behan<strong>de</strong>lt fühlt,zeigt das auch seinem Abgeordneten auf. Abgeordnetesind in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Wochen empfänglichdafür. Nutzen Sie das aus!Kompaniechefs, Kompaniefeldwebel undKomman<strong>de</strong>ure und zivile Mitarbeiter aus <strong>de</strong>mLan<strong>de</strong>sverband West haben sich an <strong>de</strong>r Befragung<strong>de</strong>r TU Chemnitz beteiligt und dort genau das wie<strong>de</strong>rholt,was sie uns auf <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Veranstaltungen<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s bereits berichtethaben. Ich mache mir keine Sorge, dass das PrinzipStaatsbürger in und ohne Uniform gelebt wird.In vielen Bereichen sind <strong>die</strong> Wahlen zu <strong>de</strong>nneuen Personalräten durchgeführt wor<strong>de</strong>n mitüberzeugen<strong>de</strong>m Ergebnis für <strong>die</strong> Kandidaten <strong>de</strong>sDBwV. Ein Zeichen dafür, dass man <strong>de</strong>m Verban<strong>de</strong>twas zutraut, weil wir vor Ort präsent sind – fürAktive, für Ehemalige, für <strong>Soldaten</strong> und Beschäftigte.Wenn wir mit gleicher Energie weitermachen,dann wer<strong>de</strong>n <strong>die</strong> Ergebnisse im Bereich Personalund IUD nicht hinter <strong>de</strong>n bisherigen zurückbleiben.Und wer erwartet hatte, dass ich mich hier mitEuro Hawk und <strong>de</strong>n damit aufgeworfenen Fragenbeschäftige, <strong>de</strong>r wird enttäuscht sein. Ja, ich habedazu eine Meinung: Alle sollten ihre Verantwortungübernehmen und hart arbeiten. Nicht weglaufen,son<strong>de</strong>rn hart weiterarbeiten! So wie es <strong>die</strong>Beschäftigten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr tun – ohne Gierund ohne Sucht! Es gibt genug zu tun! Als Mandatsträgerim DBwV konzentriere ich mich auf <strong>die</strong>sozialen Rahmenbedingungen. Politische Ränkespielebergen <strong>die</strong> Gefahr, von <strong>de</strong>n wichtigen Dingenabzulenken. Da mache ich nicht mit!Ich danke für das hohe Engagement unsererMitglie<strong>de</strong>r, das ich im ersten Halbjahr erlebt habe.In <strong>die</strong>sem Sinne – nutzen Sie <strong>die</strong> Urlaubszeitzum Auftanken. Das nächste Halbjahr wird wie<strong>de</strong>rviel von uns verlangen. Gemeinsam ist fastalles möglich. Ich bin zuversichtlich und freuemich auf das Miteinan<strong>de</strong>r.Ehrlich nach innen – offensiv nach außen.Lan<strong>de</strong>sverband WestSaZ-Tagung in NümbrechtMdB Jürgen Hardt (l.) und Oberstabsfeldwebela.D. Rudolf Schmelzer.Nümbrecht. Gleich mehrere Highlights bot <strong>die</strong>Lan<strong>de</strong>stagung für Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong> aufZeit Anfang Mai in Nümbrecht. Eines war <strong>de</strong>rVortrag von Jürgen Hardt (CDU). Unter <strong>de</strong>mMotto „Bun<strong>de</strong>swehr im Wan<strong>de</strong>l“ erläuterte <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>stagsabgeordnete <strong>die</strong> Zuständigkeiten <strong>de</strong>sParlaments in <strong>de</strong>r Verteidigungspolitik. Hardterklärte, wie wichtig es sei, dass <strong>die</strong> Volksvertreterauch regelmäßig über <strong>de</strong>n Stand <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>nProzesse informiert wür<strong>de</strong>n. Deshalb sucheer auf solchen DBwV-Veranstaltungen immer<strong>die</strong> Gelegenheit für informative Gespräche mit<strong>Soldaten</strong>. Ein starkes Interesse hatte er <strong>de</strong>shalbauch an <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Diskussion mit <strong>de</strong>nSaZ. Diese verlief sehr angeregt und umfasstedas ganze Spektrum <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrreform.Die aktuellen verbandspolitischen Themenbehan<strong>de</strong>lte <strong>de</strong>r Stellvertreten<strong>de</strong> Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Oberstleutnant André Wüstner. Am eigenenBeispiel zeigte Wüstner das breite Spektrum<strong>de</strong>r Verbandsarbeit auf, von <strong>de</strong>r Übernahme <strong>de</strong>sehrenamtlichen Mandats bis hin zur Ebene <strong>de</strong>rPolitik, wo <strong>die</strong> For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s DBwV durchzusetzensind. Am Beispiel <strong>de</strong>s Einsatzversorgungsverbesserungsgesetzesschil<strong>de</strong>rte er, wieHartnäckigkeit und Beständigkeit zum Erfolgführen. Das beeindruckte auch <strong>die</strong> Teilnehmer:„Hier haben wir mal einen Einblick bekommen,wie vielfältig aber auch zeitaufwendig <strong>die</strong>seArbeit ist.“ Einen Einblick in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>rBeteiligungsrechte gab Oberstabsfeldwebel a.D.Andreas Hubert.Den Themenschwerpunkt bestritt Oberstleutnantd.R. Markus Krämer aus <strong>de</strong>r BonnerBun<strong>de</strong>sgeschäftsstelle <strong>de</strong>s DBwV mit Ausführungenzur Berufsför<strong>de</strong>rung, Dienstzeitversorgungund <strong>die</strong> Einglie<strong>de</strong>rung in das zivileBerufsleben. Krämer ergänzte <strong>die</strong>s mit motivieren<strong>de</strong>nHinweisen rund um Vorstellungsgesprächeund das berufliche Netzwerken. Basisseiner Ausführungen bil<strong>de</strong>ten aktuelle Arbeitsmarktdatenund Informationen zu spezifischenBerufsbil<strong>de</strong>rn. Oberstabsfeldwebel a.D. JürgenGemmer als Son<strong>de</strong>rbeauftragter für <strong>die</strong> Einglie<strong>de</strong>rungvon SaZ im Lan<strong>de</strong>sverband West ergänzte<strong>die</strong>ses Thema als <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kameradschaftenvor Ort Hilfestellung bietet und so <strong>de</strong>nDBwV „vor Ort erlebbar“ macht.Abschließend informierte Oberstabsfeldwebela.D. Rudolf Schmelzer <strong>die</strong> Teilnehmer über<strong>die</strong> Aktivitäten <strong>de</strong>s DBwV auf europäischer Ebenebei EUROMIL (Europäischer Dachverbandfür soldatisch geprägte Interessenvertretungen)und CESI (Zusammenschluss unabhängigereuropäischer Gewerkschaften). Die Ziele <strong>de</strong>rArbeit in bei<strong>de</strong>n Gremien fasste Schmelzer sozusammen: „Bei EUROMIL kämpfen wir fürBürgerrechte von <strong>Soldaten</strong> in Europa und beiCESI um unsere Einflussnahme auf aktuelle Verordnungs-und Gesetzesvorhaben.“ rsNachrufEhrung im Nato-HauptquartierHauptmann a.D. Andreas Sowa(l.) ehrte Generalmajor MichaelBille.Am 24. Mai <strong>20</strong>13verstarb Oberstabsfeldwebela.D.Hans-Dieter Beckeraus Erndtebrück. Erwar von <strong>20</strong>01-<strong>20</strong>07Mitglied <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>sWest undbetreute in <strong>die</strong>semZeitraum als Vorsitzen<strong>de</strong>r<strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r und Kameradschaften imRegierungsbezirk Arnsberg. Während seinernahezu ununterbrochenen Verwendung imStandort Erndtebrück setzte er sich stets engagiertu.a. auch im Bezirkspersonalrat, im Vorstand<strong>de</strong>r Unteroffizierheimgesellschaft und in<strong>de</strong>r örtlichen Truppenkameradschaft ein. Aufgrundseines freundlichen und hilfsbereitenWesens war er bei seinen Kamera<strong>de</strong>n und Vorgesetztengleichermaßen beliebt. Mit ihm verliert<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sverband West einen gutenKamera<strong>de</strong>n. Wir wer<strong>de</strong>n ihm ein ehren<strong>de</strong>sGe<strong>de</strong>nken bewahren.■Brüssel. Zur Ehrung eines hohen Repräsentanten hat sich <strong>de</strong>rBezirksvorsitzen<strong>de</strong> II/2, Hauptmann a.D. Andreas Sowa, insNato-Hauptquartier nach Brüssel begeben. „Zielobjekt” <strong>de</strong>rReise war Generalmajor Michael Bille, Vice-Chairman Airand Missile Defence Committee. Bille ist seit April 40 JahrenMitglied im DBwV. Bille blickte zurück auf seine 43 JahreDienstzeit und <strong>die</strong> in <strong>die</strong>ser Zeit stetig gestiegenen Herausfor<strong>de</strong>rungenan <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr. Den anstehen<strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>lwird er allerdings nur noch als Pensionär von außen betrachten,da er mit Erreichen <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren Altersgrenze <strong>de</strong>mnächstin <strong>de</strong>n Ruhestand versetzt wird. Zusätzlich zur Treueurkun<strong>de</strong>für 40 Jahre Mitgliedschaft überreichte Sowa <strong>de</strong>mangehen<strong>de</strong>n Pensionär zur Einstimmung auf <strong>die</strong> neue Lebensphasenoch ein Buch mit <strong>de</strong>m Titel: „Die militärischen Vierjahreszeiten“.■


Germersheim. Mit einem umfangreichen Programm beteiligte sich dasLuftwaffenausbildungsbataillon auch in <strong>die</strong>sem Jahr wie<strong>de</strong>r am bun<strong>de</strong>sweiten„Girls’ Day“. Rund 80 Mädchen aus <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n Regionennutzten <strong>die</strong> Möglichkeit, einen Einblick in <strong>die</strong> Tätigkeiten hinter <strong>de</strong>mKasernenzaun <strong>de</strong>r General-Hans-Graf-Sponeck-Kaserne in Germersheimzu bekommen. Die <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>s Bataillons und <strong>de</strong>s Sanitätszentrumszeigten <strong>die</strong> verschie<strong>de</strong>nen Arbeits- und Ausbildungsbereiche. VomLeben im Fel<strong>de</strong>, wo <strong>die</strong> Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Feuers für <strong>die</strong> Essenszubereitungerprobt wer<strong>de</strong>n konnte, führte <strong>de</strong>r Weg über <strong>die</strong> Hin<strong>de</strong>rnisbahn. Die Tarnschminkekonnte mittels <strong>de</strong>r vom DBwV gespen<strong>de</strong>ten Handspiegel mit<strong>de</strong>r von zuhause gewohnten kosmetischen Variante verglichen wer<strong>de</strong>n.Weitere Stationen waren <strong>de</strong>r Kfz-Betrieb mit Instandsetzung sowie <strong>die</strong>sanitäts<strong>die</strong>nstliche Versorgung. Zum Abschluss <strong>de</strong>s „Girls’ Day“ wur<strong>de</strong>nam Infomobil Souvenirs <strong>de</strong>r Karriereberatung und <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sin Form von MP3-Playern, Uhren, Rucksäcken undTaschen verlost. Ironie <strong>de</strong>s Schicksals: Der Hauptgewinn, ein MP3-Player,ging aber an einen „Boy“.■Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenLan<strong>de</strong>sverband WestGeschäftsstelleSüdstraße 123, 53175 BonnTelefon: 02 28 / 3823-111,Fax: 02 28 / 3823-233Email: West@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>rPressebeauftragter:Oberstleutnant a.D. Andreas P. SchnellbachTel.: 0212/335338E-Mail: andreas.schnellbach@dbwv.<strong>de</strong>Weitere Berichte im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Lan<strong>de</strong>sverband West Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 67„Girls’ Day“ beim LuftwaffenausbildungsbataillonVon links: Hauptmann d.R. Schulz, HauptfeldwebelBeu, Stabsfeldwebel Schestag,Oberstabsfeldwebel Holzmayr, HauptfeldwebelFettel, Stabsunteroffizier Baumannund Stabsunteroffizier Deubert.Speyer. Die Truka Speyer hat <strong>die</strong> ersten Anzeichen<strong>de</strong>r Auflösung, <strong>die</strong> voraussichtlich <strong>20</strong>16 erfolgt,erfahren. Nach mehrjähriger Mandatsträgertätigkeitmusste Stabsfeldwebel Stefan Deutschmannversetzungsbedingt <strong>de</strong>n Vorsitz nie<strong>de</strong>rlegen. DemVersetzten gilt <strong>de</strong>r Dank <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>sWest. Nach<strong>de</strong>m auch sein Stellvertreter inzwischenversetzt ist, hat <strong>die</strong> Truka einen neuen Vorstandgewählt. Als neuer Vorsitzen<strong>de</strong>r lenkt StabsfeldwebelMario Holzmayr jetzt <strong>die</strong> Geschicke <strong>de</strong>rKameradschaft. Ein herausragen<strong>de</strong>s Ereignis istdas anstehen<strong>de</strong> 50-jährige Jubiläum <strong>de</strong>s SpezialPionierbataillons 464, bei <strong>de</strong>m <strong>die</strong> Truka mit Beteiligung<strong>de</strong>s Standortbeauftragten und <strong>de</strong>s Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>neinen Infostand betreiben will.Wiesba<strong>de</strong>n. Mit Oberfähnrich d.R. MichaelRoschinska hatte <strong>die</strong> Kameradschaft ERH MainzWiesba<strong>de</strong>n En<strong>de</strong> April im Osteiner Hof einenExperten für Wehr- und Sicherheitspolitik zu Gast.Rodschin ka stellte zunächst <strong>die</strong> Verbindung vonStaatlichkeit und Sicherheit dar. Anschließendnannte er Beispiele zu so genannten „Failed States“und belegte <strong>die</strong> Betroffenheit Deutschlands imRund 80 Mädchen und Jungs aus Germersheimund Umgebung stellten ihr Geschick auf<strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisbahn unter Beweis.Rahmen <strong>de</strong>r vernetzten Sicherheit.Er sprach sich für „Nation Building“vor Ort aus und begrün<strong>de</strong>te für <strong>de</strong>nEventualfall auch humanitäre Interventionen.Danach betrachtete er <strong>de</strong>n angrenzen<strong>de</strong>n Mittelmeerraumund ging dabei auch auf <strong>die</strong> Arebellion– <strong>de</strong>m „arabischen Frühling“ – ein. Staatenzerfallsei neben Globalen Terrorismus, Energieversorgungund Klimawan<strong>de</strong>l eine ernst zu nehmen<strong>de</strong>Herausfor<strong>de</strong>rung für <strong>die</strong> Sicherheitsstrategie.Kooperationsveranstaltungenmit <strong>de</strong>rGesellschaft fürWehr- und Sicherheitspolitiksindschon seit JahrenTradition für <strong>die</strong>Ehemaligen ausMainz und Wiesba<strong>de</strong>n.Rodschinka wur<strong>de</strong> für seine Ver<strong>die</strong>nste um<strong>de</strong>n DBwV mit <strong>de</strong>r Ehrenurkun<strong>de</strong> und Ver<strong>die</strong>nstna<strong>de</strong>lin Bronze geehrt.Birkenfeld. Die Kamera<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r ERH SüdlichesSaarland haben sich im März zu ihrem traditionellenStammtisch getroffen. Zu Gast war Artur Jung,Lan<strong>de</strong>sseniorenvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r GdP Saarland.Jung berichtete über <strong>die</strong> Seniorenarbeit in seinerGewerkschaft und <strong>die</strong> gute Kooperation mit <strong>de</strong>mBun<strong>de</strong>svorstand ERH im DBwV. Im Rahmen <strong>de</strong>rVeranstaltung konnten wie<strong>de</strong>r langjährige Mitglie<strong>de</strong>rgeehrt wer<strong>de</strong>n. Für 50 Jahre Oberstabsfeldwebela.D. Karl-Heinz Herrmann, Stabsfeldwebela.D. Heinrich Lihs, Stabsfeldwebel a.D.Otmar Müllenbach und Oberstleutant a.D. UdoAlbrecht Wittmer sowie für 40 Jahre Oberstleutnanta.D. Peter Wal<strong>de</strong> und Stabsfeldwebel a.D.Edmund Weber.■In Birkenfeld wur<strong>de</strong>n treue Mitglie<strong>de</strong>r geehrt.Spießtagung in MayenMayen. Die laufen<strong>de</strong> Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>wehrbedingt einen erheblichen Informationsbedarfan <strong>de</strong>r Basis. Dies war Anlass für eineTagung mit Kompaniefeldwebeln, <strong>die</strong> unter Leitung<strong>de</strong>s Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>n II/8, StabsfeldwebelHolger Wahl, Anfang Juni in Mayen stattfand.Allgemeiner Tenor dort: Der Umbau <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr erfolge viel zu schnell. Beklagtwur<strong>de</strong>n Personalmangel und Stellenstreichungenbei unverän<strong>de</strong>rter o<strong>de</strong>r gar gestiegener Auftragslage.Man fühle sich „verheizt“. Der Umbausolle besser in kleineren Schritten erfolgen undnicht weiter unter solchem Zeitdruck, dassgesundheitliche Folgen zu befürchten seien. Eswar gar von PTBS und Burnout <strong>die</strong> Re<strong>de</strong>. WeitererKritikpunkt: Die unzureichen<strong>de</strong> Rest<strong>die</strong>nstzeit<strong>de</strong>r Freiwillig Wehr<strong>die</strong>nstleisten<strong>de</strong>n(FWDL) lasse keine Führerscheinausbildungmehr zu. Als Folge müssten „Dienstgra<strong>de</strong>“ selbstKrankenwagen fahren und für <strong>die</strong> FWDL entfieleeine attraktive, im zivilen Bereich verwertbareAusbildung. Kritisiert wur<strong>de</strong> auch <strong>die</strong> unzureichen<strong>de</strong>Möglichkeit zur Dienstzeitverlängerungguter Mannschaften. Ganz spezielle Problemehätte auch das Personal in Sicherungsstaffeln:Überlastung durch fehlen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r verspäteteSicherheitsüberprüfung <strong>de</strong>r Nachrücker. AlsFolge von Datenschutzbestimmungen müssten<strong>die</strong>, <strong>die</strong> alle Überprüfungen hätten, vermehrtDienst leisten.■Coupon-WerbungGewinner einer Lumix Outdoor-Kamera vonPanasonic aus <strong>de</strong>r Verlosung im Mai ist LeutnantChristian Bittner aus Swisttal.


68 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Lan<strong>de</strong>sverband NordHans-Dieter Petersen (r.) und Andreas Bran<strong>de</strong>s führen <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sverband Nord.Am Puls <strong>de</strong>r TruppeDamp. Niemand ist näher am Puls <strong>de</strong>r Truppe, keinerkennt <strong>die</strong> Sorgen und Nöte <strong>de</strong>r <strong>Soldaten</strong> besserals ihre Chefs und Spieße. Grund genug für <strong>de</strong>nLan<strong>de</strong>sverband Nord, Dienststellenleiter undKompaniefeldwebel zu einer eigenen Tagung einzula<strong>de</strong>n.Mehr als 60 Offiziere und Unteroffizierenutzten das Angebot und reisten in das OstseeResort Damp in <strong>de</strong>r Eckernför<strong>de</strong>r Bucht.Auf <strong>de</strong>m Programm <strong>de</strong>r zweitägigen Veranstaltungstand ein umfangreiches Informationspaket.Die Einstimmung darauf übernahm <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter Petersen.Er informierte über <strong>die</strong> Verbandspolitik imReformprozess und Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r sozialenAbsicherung für <strong>Soldaten</strong> sowie <strong>die</strong> Möglichkeiten<strong>de</strong>s DBwV bei <strong>de</strong>r Unterstützung <strong>de</strong>r Fürsorgepflichtvon Vorgesetzten.Sein Stellvertreter Oberstleutnant AndreasBran<strong>de</strong>s referierte über <strong>die</strong> aktuellen Än<strong>de</strong>rungenim Beteiligungsrecht. Als Kooperationspartner<strong>de</strong>s DBwV stellte Hauptmann Jörg Lübke,Bereichsgeschäftsführer Nord, das Bun<strong>de</strong>swehrsozialwerkund <strong>de</strong>ssen Leistungen und Angebotevor. Einsatzbetreuung und Unterstützung isteine <strong>de</strong>r Schwerpunktaufgaben <strong>de</strong>s DBwV. Über<strong>die</strong> Rolle und Aufgaben <strong>de</strong>r Ansprechpartner inAuslandseinsätzen referierte dazu OberstleutnantStephan Müller, Beauftragter für Auslandseinsätzeim LV Nord. Den Tagungsmittelpunkt bil<strong>de</strong>te<strong>die</strong> Personalstruktur in <strong>de</strong>r Neuausrichtung <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>swehr mit <strong>de</strong>n <strong>die</strong>nstrechtlichen Konsequenzenfür <strong>Soldaten</strong>. Eindrucksvoll stellte ThomasDolpp, Rechtsanwalt <strong>de</strong>s DBwV, <strong>die</strong> komplexenZusammenhänge im „Regelkreis <strong>de</strong>rUnzulänglichkeiten“ und scheinbare Wi<strong>de</strong>rsprüchedar. Personalüberhänge <strong>die</strong> abgebaut wer<strong>de</strong>nmüssen, sind aber in <strong>de</strong>r Doppelstruktur teilweisenoch erfor<strong>de</strong>rlich und <strong>die</strong>ser „Konflikt“ istnicht lösbar. Die Unterfinanzierung seit <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rvereinigungführt nach seinen Angaben zueiner immer größeren Schere zwischen Mittel undMöglichkeiten. Petersen stellte fest, dass dasGanze ein<strong>de</strong>utig durch <strong>die</strong> Haushaltslage getriebenist. „Gleichzeitig müsse man“, so <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>,„attraktiver wer<strong>de</strong>n“. Die fragile Lagein vielen Län<strong>de</strong>rn erzwingt für ihn notwendigerweiseeine Neuausrichtung mit <strong>de</strong>r Zielstruktur<strong>20</strong>25: „Das Ziel ist gut, das Reformgesetz auch,aber <strong>die</strong> Mittel und Möglichkeiten reichen nichtaus und vieles passt nicht mehr zusammen. In <strong>die</strong>serGlaubwürdigkeitskrise lebt <strong>die</strong> Truppe je<strong>de</strong>nTag.“Von <strong>de</strong>r Tagung profitierten nicht nur <strong>die</strong>Dienststellenleiter und Kompaniefeldwebel. In<strong>de</strong>n Diskussionen und Gesprächen äußerten sich<strong>die</strong> Teilnehmer offen über ihre Sorgen und Probleme.Der Lan<strong>de</strong>svorstand um Petersen und Bran<strong>de</strong>skonnte sich so ein aktuelles Bild von <strong>de</strong>r Stimmungin <strong>de</strong>r Truppe machen. Dies und <strong>die</strong> täglichen Kontakte<strong>de</strong>r Mandatsträger mit Bun<strong>de</strong>swehrangehörigenund Ehemaligen sind wesentliche Grundlagenfür <strong>die</strong> weitere Arbeit <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s. ■Abschied vom TransportbataillonLan<strong>de</strong>sverband NordLan<strong>de</strong>sgeschäftsstelleWaschpohl 5-7, 24534 NeumünsterTelefon: 0 43 21/4 <strong>20</strong> 06, Fax: 0 43 21/4 42 33E-Mail: nord@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P: Oberstabsfeldwebel a.D. Hans-Dieter PetersenPressebeauftragter: Oberstabsfeldwebel a.D. Johann FritschTelefon: 05864/987074, Fax: 05864/987078Mobil: 0152/22626675E-Mail: johann-fritsch@web.<strong>de</strong>Delmenhorst. Im nie<strong>de</strong>rsächsischenDelmenhorstwur<strong>de</strong> dasTransportbataillon165 außer Dienstgestellt.Beim Auflösungsappellin <strong>de</strong>r FeldwebelLilienthalkasernewar neben zahlreichenAngehörigen <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>sund Gästenauch <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong>im Bezirk 6, OberstabsfeldwebelPeterStrauß, dabei.Auf das Antretenfolgte ein Empfang im <strong>Soldaten</strong>heim und <strong>die</strong>große Abschlussfeier für <strong>die</strong> Soldatinnen undSol<strong>de</strong>n sowie <strong>de</strong>ren Gäste.Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r TruppenkameradschaftTransport/Logistik und KraftfahrausbildungszentrumDelmenhorst, Stabsfeldwebel KarstenBartels, nutzte auch <strong>die</strong> letzte Gelegenheit undorganisierte mit Unterstützung <strong>de</strong>r Standortkameradschaft(StoKa) einen Infostand <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s (DBwV). VieleVon links: Stabsunteroffizier Ralf Fischer, Stabsfeldwebel KarstenBartels (bei<strong>de</strong> Truka), Oberstabsfeldwebel Frank Fiedler (Logistikbataillon161), Oberstleutnant Harald Mauritz (StoKa Delmenhorst) undOberstabsfeldwebel Peter Strauß (Vorsitzen<strong>de</strong>r im Bezirk 6).Besucher nutzten das Gesprächsangebot <strong>de</strong>rMandatsträger, unterstützten <strong>die</strong> Postkartenaktionund spen<strong>de</strong>ten für <strong>die</strong> mildstätige Heinz-Volland-Stiftung<strong>de</strong>s DBwV. Stiftung zu spen<strong>de</strong>n.Bartels freute sich sehr darüber, dass <strong>die</strong> 165eingesammelten Euro <strong>die</strong> Nummer <strong>de</strong>s Transportbataillonswie<strong>de</strong>rgaben zusammenkamenund darüber hinaus über mehrere neue Mitglie<strong>de</strong>r.■„Schiff ahoi“Lüneburg. Mit Unterstützung <strong>de</strong>s DBwVfand eine Informations- und Betreuungsveranstaltung<strong>de</strong>s FamilienbetreuungszentrumLüneburg statt. Nach <strong>de</strong>r Begrüßung durch<strong>de</strong>ssen Leiter, Oberstabsfeldwebel Roy Stephenson,gab es zunächst Informationen zurFamilienbetreuungsorganisation sowie Aktuellesaus <strong>de</strong>n Einsatzlän<strong>de</strong>rn.Durch ein reichhaltiges Frühstückgestärkt hieß es anschließend „Schiff ahoi“.Höhepunkt <strong>de</strong>r Elbfahrt war für <strong>die</strong> großenund kleinen Teilnehmer <strong>die</strong> Schleusendurchfahrtbei Geesthacht.■


Lan<strong>de</strong>sverband Nord Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 69Aus <strong>de</strong>n KameradschaftenLüneburg. „Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbeihilfebestimmungenund <strong>die</strong> Konsequenzen“ war Thema einerVeranstaltung <strong>de</strong>r Lüneburger Ehemaligen imCasino <strong>de</strong>r Theodor-Körner-Kaserne.Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kameradschaft, Oberstabsfeldwebela. D. Andreas Ulrich, begrüßte dazu <strong>de</strong>nLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n ERH im Lan<strong>de</strong>sverbandNord, Oberstabsfeldwebel a. D. Armin Koman<strong>de</strong>r,sowie <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>swehr-Experten <strong>de</strong>r Continentaleund Geschäftsstellenleiter in Lüneburg, AndreasHowe, als Referenten.Koman<strong>de</strong>r informierte <strong>die</strong> über 100 Teilnehmerüber <strong>die</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Beihilfeverordnungund <strong>die</strong> zu erwarten<strong>de</strong>n Auswirkungen. Darüberhinaus befasste er sich mit Pflegeleistungen, <strong>de</strong>rAltersabsicherung sowie <strong>de</strong>r Besteuerung von Versorgungsbezügen.Howe ergänzte <strong>die</strong> Ausführungendurch praktische Beispiele. Er unterrichteteseine Zuhörer über <strong>die</strong> Pflegeversicherung, Absicherungsmöglichkeitendurch <strong>die</strong> Pflegezusatzversicherungund über das Thema „Angehöriger alsMitglied <strong>de</strong>r gesetzlichen Krankenversicherung“.Diese Veranstaltung mit <strong>de</strong>m Thema „Beihilfe“,so <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> Ulrich, ist ein Thema, dasnoch zu selten in <strong>de</strong>n Kameradschaften durch„Kundige“ vorgetragen und erläutert wird. Dieswar beson<strong>de</strong>res an <strong>de</strong>n vielen Fragen während <strong>de</strong>rVorträge und <strong>de</strong>r lebhaften Diskussionen mit <strong>de</strong>nReferenten ersichtlich..Zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Veranstaltung zeichnetenKoman<strong>de</strong>r und Ulrich elf Kamera<strong>de</strong>n mit Treueurkun<strong>de</strong>nund -na<strong>de</strong>ln für ihre 50-, 40- und 25-jährigeMitgliedschaft im DBwV aus.Hannover. Wie je<strong>de</strong>s Jahr lud <strong>die</strong> KameradschaftEhemaliger, Reservisten und Hinterbliebener(KERH) Region Hannover zu einer gemeinsamenVeranstaltung mit befreun<strong>de</strong>ten Vereinen und Verbän<strong>de</strong>nein. Der Anlass zu <strong>die</strong>sem Treffen in <strong>de</strong>rOffizierheimgesellschaft Hannover-Bothfeld warein Dämmerschoppen. Oberstleutnant a.D. HergenA. Hennings, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kameradschaft,begrüßte Vertreter benachbarter KERH, <strong>de</strong>s Reservistenverban<strong>de</strong>s,<strong>de</strong>r Gesellschaft für Wehrtechnik,Vertreter <strong>de</strong>r Arbeitsgemeinschaft SoldatischerVerbän<strong>de</strong> in Hannover sowie eine Abordnung <strong>de</strong>sSchießsportvereines Vahrenhei<strong>de</strong>.Nach Informationen über <strong>die</strong> aktuelle Verbandspolitikrief Hennings <strong>die</strong> Teilnehmer dazuauf, sich an <strong>de</strong>m vom DBwV initiierten Protest<strong>gegen</strong> <strong>die</strong> unzumutbaren Bearbeitungszeiten vonBeihilfeanträgen zu beteiligen. Zu<strong>de</strong>m nahm <strong>de</strong>rKameradschaftsvorsitzen<strong>de</strong> <strong>die</strong> Gelegenheit wahr,mehrere Mitglie<strong>de</strong>r für ihre langjährige Zugehörigkeitzum DBwV auszuzeichnen. Hauptgefreiterd.R. Ernst Andresen, Oberfeldapotheker a.D.Edzard Habben, Oberstleutnant a.D. Erich Marxund Stabsfeldwebel a.D. Otto Wolkenhauer sindbereits 40 Jahre Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s. Ein halbesJahrhun<strong>de</strong>rt Treue zur <strong>Soldaten</strong>vertretung haltenLeutnant d.R. Henning Frost, Oberfeldwebeld.R. Erhard Heske, Hauptmann a.D. Rolf Go<strong>de</strong>nrath,Stabsfeldwebel a.D. Gunar Göhlmann sowie<strong>die</strong> Oberstleutnante a.D. Peter Jaax, Karl-HeinzKrone, Horst Quante und Arnold Strothlücke.Garlstedt. Aktionen und Erfolge <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s stan<strong>de</strong>n im Zentrum <strong>de</strong>sViele Teilnehmerfüllten <strong>die</strong>Protestpostkartenaus.Standorttages Garlstedt-Schwanewe<strong>de</strong>. Den entsprechen<strong>de</strong>nVortrag hielt auf Einladung <strong>de</strong>r Standortkameradschaft(StoKa) <strong>de</strong>r 2. Stellvertreter <strong>de</strong>sBun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n. Oberstleutnant André Wüstnerblickte vor <strong>de</strong>n über 350 Zuhörern auf <strong>die</strong> letztenJahre zurück und ging dabei auf <strong>die</strong> angestrebtenEinsparungen bei <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr sowie <strong>die</strong>damit verbun<strong>de</strong>nen Belastungen ein. Der Stabsoffiziermachte <strong>die</strong> negativen Auswirkungen <strong>de</strong>rReformen <strong>de</strong>utlich: „Wir spüren im Verband, dassin Teilen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr <strong>die</strong> Motivation am sei<strong>de</strong>nenFa<strong>de</strong>n hängt.“ Ob <strong>die</strong> <strong>de</strong>utschen Streitkräftewirklich besser und leistungsfähiger wer<strong>de</strong>n, bleibtfür Wüstner abzuwarten.Dass <strong>de</strong>r Verteidigungs- und Sicherheitspolitikin Deutschland kein großer Stellenwert zukommtbedauerte <strong>de</strong>r Stellvertreter <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n.In <strong>die</strong>sem Zusammenhang warnte er <strong>de</strong>utlichdavor, nach <strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>stagswahlen, unabhängigvon <strong>de</strong>ren Ausgang, eine weitere Reform anzuschieben.Während <strong>de</strong>r Veranstaltung zeichnete WüstnerHauptmann Andreas Behncke für 25 Jahre Treuezum Verband aus. Aber nicht nur <strong>de</strong>r geehrte Offizierhatte Grund zur Freu<strong>de</strong>. Das große Interesseam Standorttag zeigte, dass <strong>die</strong> Kameradschaft umihren Vorsitzen<strong>de</strong>n Oberstleutnant Jörg Struckmeierwie<strong>de</strong>r einmal richtig lag. Das Informationsangebotwur<strong>de</strong> gut angenommen, viele Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong> nutzten darüber hinaus <strong>die</strong> Gelegenheit,um an <strong>de</strong>r Postkartenaktion <strong>gegen</strong> unzumutbareBearbeitungszeiten in Sachen Beihilfe teilzunehmen.Lüneburg. Auf großes Interesse stießen <strong>die</strong> Truppenkameradschaften(Truka) <strong>de</strong>s Logistikbataillons3 (LogBtl 3) und <strong>de</strong>s Aufklärungslehrbataillons3 (AufklLehrBtl 3) mit ihrer Veranstaltung für<strong>Soldaten</strong> auf Zeit. 79 Uniformierte nahmen dasAngebot an und informierten sich in <strong>de</strong>r LüneburgerTheodor-Körner-Kaserne aus erster Hand über<strong>die</strong> notwendigen Vorbereitungen auf ihr Dienstzeiten<strong>de</strong>.Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Treffens wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich, dass solchehäufiger stattfin<strong>de</strong>n sollten. Referenten undOrganisatoren waren sich darin einig. Ihre Einschätzungwur<strong>de</strong> durch <strong>die</strong> Evaluierungsbögen <strong>de</strong>rTeilnehmer bestätigt. Die bei<strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rLüneburger Truppenkameradschaften, HauptfeldwebelSandra Buchal (AufklLehrBtl 3) und StabsfeldwebelRainer Lucke (LogBtl 3), freuten sichüber <strong>de</strong>n Erfolg <strong>de</strong>r ersten gemeinsamen Informationsveranstaltung.Diese und ähnliche Vorhabensollen von nun ab regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n.Wunstorf. Während <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>rversammlung<strong>de</strong>r Ehemaligen Deister/Leine ehrten <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>r Kameradschaft, Hauptmann a.D. DietrichReuter, und <strong>de</strong>r Bezirksvorsitzen<strong>de</strong> Nie<strong>de</strong>rsachsen-Süd,Oberstabsfeldwebel Martin Gebauer,Reuter, Kleimann, Adam, Quatowitz, Westphalund Gebauer (v.l.n.r.).mehrere Mitglie<strong>de</strong>r. Stabsfeldwebel d.R. HansQuatowitz erhielt <strong>die</strong> Ver<strong>die</strong>nstna<strong>de</strong>l <strong>de</strong>s DBwV inGold sowie <strong>die</strong> Verbandsmedaille für <strong>20</strong>jährigeMandatstätigkeit. Ingeborg Adam und Oberstabsfeldwebela.D. Dieter Kleimann wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>rVer<strong>die</strong>nstna<strong>de</strong>l in Silber und Hauptmann a.D. PeterWestphal mit <strong>de</strong>r Ver<strong>die</strong>nstna<strong>de</strong>l in Bronze ausgezeichnet.Neben <strong>de</strong>n Ehrungen und <strong>de</strong>m Rechenschaftsbericht<strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s stan<strong>de</strong>n zwei Vorträge auf<strong>de</strong>m Programm. Gebauer informierte <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>rüber <strong>die</strong> aktuelle Verbandspolitik und <strong>de</strong>rSchriftführers <strong>de</strong>r Kameradschaft, Oberstabsfeldwebela.D. Dieter Kleimann, trug zum Thema „DieVerkehrswacht in <strong>de</strong>r Region Hannover“ vor.Bremerhaven. Auf Einladung <strong>de</strong>s Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>skommandos Nie<strong>de</strong>rsachsen, OberstUlrich Tebbel, trafen sich <strong>die</strong> Leiter <strong>de</strong>r BezirksundKreisverbindungskommandos in <strong>de</strong>r MarineoperationsschuleBremerhaven. StabskapitänleutnantRolf Hesselbarth, Hörsaalleiter an <strong>de</strong>r Schulefür Feldjäger und Stabs<strong>die</strong>nst für <strong>die</strong> LehrgängeZivil-Militärische Zusammenarbeit und zugleichVorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Standortkameradschaft Hannover,nutzte <strong>die</strong> Gelegenheit,Tebbel vor <strong>de</strong>n 100 Teilnehmernfür 40 Jahre Mitgliedschaftim DBwV zu ehren.Sichtlich überrascht un<strong>de</strong>rfreut nahm <strong>de</strong>r kurz vor seinerPensionierung stehen<strong>de</strong>Offizier <strong>die</strong> Urkun<strong>de</strong> ent<strong>gegen</strong>.Oberst Tebbel hat sich alsOberst UlrichKomman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>s Lan-Tebbel<strong>de</strong>skommandos nachhaltigfür <strong>die</strong> Interessen <strong>de</strong>s DBwVund <strong>de</strong>s Reservistenverban<strong>de</strong>s eingesetzt undUnterstützung geleistet, wo immer er es verantwortenkonnte.■Coupon-Werbung MaiBei <strong>de</strong>r Couponwerbung im Mai <strong>20</strong>13 hat StabsfeldwebelHeiko Erdmann aus Wunstorf eineLumix Tough-Kamera von Panasonic gewonnen.An <strong>de</strong>r Aktion beteiligten sich in <strong>die</strong>sem Monat11 Kamera<strong>de</strong>n und Kameradinnen aus <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>sverbandNord. Durch sie konnten 16 neueMitglie<strong>de</strong>r gewonnen wer<strong>de</strong>n.Termine 03. – 05.09.<strong>20</strong>13 Fernausbildungskongressin Hamburg 10. – 11.09.<strong>20</strong>13 Tagung mit Komman<strong>de</strong>urenin Neumünster 15. – 16.10.<strong>20</strong>13 Tagung mit Chefs undSpießen in Garlstedt


70 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Termine <strong>20</strong>13Geplante Termine <strong>20</strong>13 (Stand: 12. Juni <strong>20</strong>13)● 5.-6.9. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 4/<strong>20</strong>13● 10.-11.09 Tagung mit Kompaniefeldwebeln● 18.-22.11. 19. Hauptversammlung DBwV● 26.-27.11. Lan<strong>de</strong>svorstandssitzung 5/<strong>20</strong>13,Berlin● 27.-28.11. Lan<strong>de</strong>stagung mit Komman<strong>de</strong>urenLan<strong>de</strong>sverband OstKompaniechefs treffen sich am Ran<strong>de</strong> von BerlinBlankenfel<strong>de</strong>. Einmal im Jahr treffen sich Kompaniechefsund Inhaber vergleichbarer Dienststellungen,um im Rahmen einer Zielgruppentagungüber aktuelle Themen und <strong>die</strong> Verbandspolitikzu diskutieren, sich <strong>gegen</strong>seitig auszutauschenund zu informieren, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r Blick „über<strong>de</strong>n Tellerrand“ offenbart <strong>de</strong>m ein o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>renNeues o<strong>de</strong>r interessante Aspekte für <strong>die</strong> eigeneTätigkeit. Zur <strong>die</strong>sjährigen Tagung mit Einheitsführernim Lan<strong>de</strong>sverband Ost waren <strong>die</strong> Teilnehmeraus <strong>de</strong>n fünf Bezirken wie<strong>de</strong>r zahlreichangereist und wur<strong>de</strong>n vom Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n,Hauptmann Uwe Köpsel, begrüßt.Die Teilnehmer erwartete ein breites Programman Vorträgen zu aktuellen Themen. EsNeues Gesicht im BezirkSachsen-AnhaltOberstabsfeldwebelOliverMarkus BrockholzAuf <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlungOst wur<strong>de</strong> OberstabsfeldwebelOliverMarkus Brockholzvon <strong>de</strong>n Delegiertenseines Bezirkes einstimmigzum neuenBezirksvorsitzen<strong>de</strong>ngewählt. Der 1962 inMag<strong>de</strong>burg geboreneist verheiratet und hatzwei erwachseneKin<strong>de</strong>r. Seit 1981 ister Soldat und blicktauf Dienstzeiten in<strong>de</strong>r ehemaligen Nationalen Volksarmeezurück. Mit seiner Übernahme in <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehrwar für ihn auch <strong>die</strong> Mitgliedschaft imDeutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband selbstverständlichund so hat er auch in verschie<strong>de</strong>nenTruppen- und Standortkameradschaften alsMandatsträger in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern<strong>die</strong> Belange <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>svertreten. Dabei war ihm „<strong>die</strong> Armee<strong>de</strong>r Einheit“ und insbeson<strong>de</strong>re <strong>die</strong> Wahrung<strong>de</strong>r Rechte <strong>de</strong>r ehemaligen Angehörigen <strong>de</strong>rNationalen Volksarmee immer ein beson<strong>de</strong>resAnliegen. Darüber hinaus war er während seinerAuslandseinsätze Ansprechpartner <strong>de</strong>sVerban<strong>de</strong>s. Für <strong>de</strong>n Bezirk mit <strong>die</strong>sen Voraussetzungenalso nahezu eine „Allzweckwaffe“.Und auch als Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>r will er sich<strong>de</strong>n vielfältigen Herausfor<strong>de</strong>rungen getreuseinem Motto „Wir sind für unsere Mitglie<strong>de</strong>rda, ich bin für Euch da!“ stellen. Wir wünschenviel Fortune!■Oberstleutnant i.G. Mathias Knabebegann mit <strong>de</strong>m Themenkomplex „psychischeFitness und Betreuung im Einsatz“. Über <strong>die</strong> hiergeplanten Neuerungen trug Oberstleutnant i.G.Matthias Knabe, Referent im Führungsstab <strong>de</strong>rStreitkräfte, umfassend vor. Es folgte ein Vortragvon Ministerialrat Günter Kreim aus <strong>de</strong>m ReferatWehrpsychologie, <strong>de</strong>r mit seinen Ausführungenzum Thema „Betreuung und Fürsorge untereinem Dach“ an das vorherige Themengebietnahtlos anknüpfte. Im Anschluss daran gab esdann praxisbezogene Erläuterungen und Beispielevon Hauptfeldwebel Stefan Wenzlowski. Nachseiner Teilnahme am Pilotlehrgang für Truppenpsychologiefeldwebelist er in Nebenfunktioneiner <strong>de</strong>r ersten Lotsen für Einsatzgeschädigte in<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Natürlich durfte auch <strong>die</strong> aktuelle Verbandspolitiknicht fehlen und so bil<strong>de</strong>ten <strong>die</strong> Ausführungen<strong>de</strong>s Stellvertreten<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n,Oberstleutnant André Wüstner, <strong>de</strong>r auchnoch einen Ausblick auf <strong>die</strong> im Herbst bevorstehen<strong>de</strong>19. Hauptversammlung gab, <strong>de</strong>nAbschluss <strong>de</strong>s ersten Tages. Beim abendlichenEmpfang <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> nochGibt es einen besseren Ort als <strong>die</strong> Lan<strong>de</strong>sversammlung,um für <strong>de</strong>n guten Zweck zu sammeln?Das dachte zumin<strong>de</strong>st Stabsfeldwebel DirkWontka, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Truppenkameradschaft<strong>de</strong>r Clausewitz-Kaserne aus Burg und Delegierter.Und so übergab er einem hocherfreutenThomas Behr (l.) freute sich über <strong>de</strong>n Spen<strong>de</strong>nscheckvon Dirk Wontka.Thomas Wiegoldvieles hinterfragt und diskutiert.Am zweiten Tag bereicherte zum wie<strong>de</strong>rholtenMale Kapitän zur See Ulrich Karsch, Leiter<strong>de</strong>s Karrierecenters Berlin, <strong>die</strong> Veranstaltung mitseinem Vortrag zum Thema „Nachwuchsgewinnungin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr“. Ein hoch interessanesThema, gera<strong>de</strong> für Disziplinarvorgesetzte, <strong>die</strong>sich häufig mit <strong>de</strong>r Personalregeneration befassen.Es kam zu angeregten Diskussionen. Für <strong>de</strong>n„Blick über <strong>de</strong>n Tellerrand“ sorgte Thomas Wiegold,freiberuflicher Journalist und Betreiber <strong>de</strong>rInternet-Plattform „augengera<strong>de</strong>aus.net“ mit seinemVortrag „<strong>die</strong> Be<strong>de</strong>utung von Social Mediafür <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr“. Zum Schluss stellte <strong>de</strong>rstellvertreten<strong>de</strong> Geschäftsführer <strong>de</strong>r Karl-Theodor-Molinari-Stiftung,Christian Silberbauer, <strong>die</strong>Angebote <strong>de</strong>s Bildungswerkes <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s vor.Das gemeinsame Fazit <strong>de</strong>r Tagung fiel ausgesprochenpositiv aus, <strong>de</strong>nn <strong>die</strong> Tagung wur<strong>de</strong> alshoch interessant und zielführend beschrieben.Übereinstimmend meinten <strong>de</strong>r Anwesen<strong>de</strong>n:„Wenn möglich, dann sind wir auch im nächstenJahr wie<strong>de</strong>r mit von <strong>de</strong>r Partie!“■Scheck und Sammlung für <strong>de</strong>n guten ZweckCoupon-Werbung„Ausbil<strong>de</strong>r Schmidt“ (M.) sorgte nicht nurbei Albrecht Kiesner (l.) und Thomas Behrfür gute Laune.Oberstleutnant Thomas Behr, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rHeinz- Volland -Stiftung, einen Spen<strong>de</strong>nscheckin Höhe von 196,21 Euro. Dadurch angesporntkam es beim abendlichen Empfang noch zu einerweiteren spontanen Sammlung, <strong>de</strong>nn Comedian„Ausbil<strong>de</strong>r Schmidt“ alias Holger Müller gab alsZugabe Autogramme für <strong>de</strong>n guten Zweck.Im Mai wur<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>n zahlreichen Coupon-Einsendungen für <strong>die</strong>Son<strong>de</strong>rauslosung vom Januar bis April im Magazin „Die Bun<strong>de</strong>swehr“ <strong>die</strong> vier Gewinner einesTablets Arnova in <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgeschäftsstelle Ost gezogen. Die Gewinner sind OberstabsfeldwebelMatthias Flügge, Hauptfeldwebel Christoph Mylke, Hauptfeldwebel Mike Stenngelund Hauptfeldwebel Stefanie Walter. Herzlichen Glückwunsch! Wir bedanken uns bei allenEinsen<strong>de</strong>rn und hoffen wie<strong>de</strong>r auf eine rege Teilnahme anlässlich <strong>de</strong>r nächsten Coupon-Aktion.


Lan<strong>de</strong>sverband Ost Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 71Aus <strong>de</strong>n BezirkenWeitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Dres<strong>de</strong>n. Bei einem feierlichen Appell im Ehrenhain<strong>de</strong>r Albertstadt-Kaserne wur<strong>de</strong> Briga<strong>de</strong>generalChristian Westphal vor kurzem <strong>die</strong> Führung<strong>de</strong>r Offizierschule <strong>de</strong>s Heeres übertragen. Miteinem kräftigen „Guten Tag, Herr General“begrüßten <strong>die</strong> angetretenen Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong><strong>de</strong>r Offizierschule ihren neuen Chef, <strong>de</strong>rmittlerweile <strong>de</strong>r siebte Komman<strong>de</strong>ur seit <strong>de</strong>mUmzug <strong>de</strong>r Schule nach Dres<strong>de</strong>n ist. Er ist aber<strong>de</strong>r erste mit ost<strong>de</strong>utschen Wurzeln, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r 59-jährige wur<strong>de</strong> im bran<strong>de</strong>nburgischen Werneuchengeboren.Und Westphal ist in Dres<strong>de</strong>n kein Unbekannter.Als <strong>die</strong> Heeresschule 1998 in Dres<strong>de</strong>n ihr Zelteaufschlug, war er als Adjutant <strong>de</strong>s Inspekteur<strong>de</strong>s Heeres vor Ort. „Jetzt komme ich mit großerNeugier hierher, weil mir das <strong>die</strong> Gelegenheitgibt, <strong>die</strong>se Ecke Deutschlands noch besser kennenzu lernen.“ Künftig obliegt ihm <strong>die</strong> Verantwortungfür mehr als 3<strong>000</strong> Offizierschüler, <strong>die</strong><strong>die</strong> Einrichtung jährlich durchlaufen. „Die Rahmenbedingungenin Dres<strong>de</strong>n sind vorbildlich undich freue mich auf <strong>de</strong>n Dialog mit <strong>de</strong>n jungenMenschen, darüber, was ihnen <strong>die</strong>ser Berufbe<strong>de</strong>utet.“ Auch das vielfältige Engagement <strong>de</strong>rOffizierschule auf ziviler Ebene will Westphalfortführen: „Für uns ist es wichtig, im Dialog mit<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Einrichtungen <strong>de</strong>r Stadt zubleiben. Wir möchten nicht neben <strong>de</strong>r Öffentlichkeitstehen, son<strong>de</strong>rn das, was wir tun, da hineintragen.Das unterschei<strong>de</strong>t uns wesentlich vonan<strong>de</strong>ren Armeen, <strong>die</strong> es in Deutschland einmalDie Meldung <strong>de</strong>r Kommandoübernahme inDres<strong>de</strong>n.gab.“ Gleichzeitig wur<strong>de</strong> sein Vorgänger, Briga<strong>de</strong>generalJürgen Weigt, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Offizierschuleseit September <strong>20</strong>11 vorstand, verabschie<strong>de</strong>t.„An seinen Taten mögt ihr ihn erkennen“ – mit<strong>die</strong>sen Worten lobte <strong>de</strong>r Stellvertreter <strong>de</strong>s Amtschefs<strong>de</strong>s Heeresamtes, Briga<strong>de</strong>general HeinrichFischer, <strong>die</strong> hervorragen<strong>de</strong> Arbeit <strong>de</strong>s schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nKomman<strong>de</strong>urs, <strong>de</strong>r bereits seit Mai seinerneuen Verwendung als Komman<strong>de</strong>ur am ZentrumInnere Führung in Koblenz nachgeht. „DerPosten in Koblenz bringt mich nicht nur wie<strong>de</strong>rzurück in <strong>die</strong> Nähe meiner Heimat, es erwartetmich auch eine neue, spannen<strong>de</strong> Aufgabe“, soWeigt. Er habe in kürzester Zeit in Dres<strong>de</strong>n Wurzelngeschlagen und <strong>die</strong> Zeit in Dres<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>ihm unvergesslich bleiben.„Fragte man mich, wo ich einmal meinenAlterswohnsitz aufschlagen wür<strong>de</strong>, dann wäre esjetzt und heute Dres<strong>de</strong>n“, so <strong>de</strong>r gebürtige Rheinlän<strong>de</strong>r.Auf seine 19-monatige Dienstzeit in Dres<strong>de</strong>nblickt er mit Zufrie<strong>de</strong>nheit zurück. „Ich habehier ein Team vorgefun<strong>de</strong>n, das voll und ganzbereit war, mit mir zusammen zu arbeiten undsich auch über das normale Tagesgeschehen hinausGedanken zu machen.“ Sehr wichtig fürGeneral Weigt war <strong>die</strong> Nähe zum Volk und insbeson<strong>de</strong>rezur Kultur. Das war sein Einsatz für <strong>de</strong>nAbbau von Berührungsängsten zwischen Zivilgesellschaftund Militär.Berlin. Am 10. Juni hatte <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>sKommandos Sanitäts<strong>die</strong>nstliche Einsatzunterstützung,Generalstabsarzt Dr. Michael Tempel,zur Kommandoübergabe beim Lazarettregiment31 Berlin in <strong>die</strong> Blücher-Kaserne eingela<strong>de</strong>n.Unter <strong>de</strong>n Augen zahlreicher Gäste aus <strong>de</strong>möffentlichen Leben und vieler Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Regi-Von links: Stefan Sprengers, Dr. MichaelTempel und Edgar P. Chatupa.mentes ging das Kommando von Oberfeldarzt Dr.Jens-Peter Evers auf Oberstleutnant Edgar P.Chatupa über. Lobend äußerte sich Dr. Tempelüber das Regiment und hob beson<strong>de</strong>rs hervor,dass man über <strong>die</strong> normalen Aufträge hinaus auch<strong>die</strong> typischen Zusatzaufträge einer Einheit in <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>shauptstadt und zu<strong>de</strong>m noch zahlreicheVeranstaltungen außerhalb <strong>de</strong>r normalen Verpflichtungenhervorragend gemeistert hätte.Hierzu habe er erst kürzlich wie<strong>de</strong>r ein Dankschreibenerhalten. Und auch für <strong>die</strong> Zukunfthabe er vollstes Vertrauen, dass <strong>die</strong> Soldatinnenund <strong>Soldaten</strong> <strong>de</strong>s Regimentes ein Garant für <strong>die</strong>erfolgreiche Auftragserfüllung sein wer<strong>de</strong>n.Danach richtete er das Wort an <strong>de</strong>n schei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>nKomman<strong>de</strong>ur und stellte fest: „Ich kenne <strong>die</strong>sesRegiment sehr gut! Daher weiß ich, wie es sichallen Aufträgen äußerst erfolgreich gestellt hat.Dies ist nicht zuletzt ihr Ver<strong>die</strong>nst und ichbescheinige Ihnen, <strong>die</strong>ses Regiment mit hohemEngagement und soldatischem Können geführtzu haben. Dafür spreche ich Ihnen meinen Dankund Anerkennung aus!“ Eines ist gewiss, wennein Komman<strong>de</strong>ur geht, muss ein neuer kommen.Dies ist jetzt Oberstleutnant Edgar P. Chatupa.Die Entscheidung, ihm das Kommando überdas Regiment zu übertragen, beruht auf seinemreichhaltigen Erfahrungsschatz. Dies untermauertsein eindrucksvoller militärischer Wer<strong>de</strong>gang.1977 in <strong>die</strong> Bun<strong>de</strong>swehr eingetreten, erfolgte imJahr 1990 <strong>die</strong> Auswahl zum Offizier <strong>de</strong>s MilitärfachlichenDienstes. Seine hier gezeigten Leistungenwaren das Fundament für <strong>die</strong> Übernahmeals Truppenoffizier im Jahre <strong>20</strong>01. Nebendiversen Stabsverwendungen bewies er sich imAuslandseinsatz und <strong>20</strong>06 bei <strong>de</strong>r befristetenFührung <strong>de</strong>s Kommandos Schnelle EinsatzkräfteSanitäts<strong>die</strong>nst, mit welcher ihn <strong>de</strong>r Befehlshaber<strong>de</strong>s Sanitätsführungskommandos beauftragte.Gera<strong>de</strong> <strong>die</strong>se herausfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Verwendung prä<strong>de</strong>stiniertihn gera<strong>de</strong>zu für seine jetzt neue Verwendungals Komman<strong>de</strong>ur.Zur Person <strong>de</strong>s neuen Komman<strong>de</strong>urs merkteGeneralstabsarzt Dr. Tempel an: „Ihnen wer<strong>de</strong>nMenschen anvertraut, <strong>die</strong> Zuspruch und Verständnis,aber auch Anleitung und Führungerwarten. Da ich Sie seit langem kenne, bin ichmir sicher, dass Sie für <strong>die</strong>se Aufgabe <strong>die</strong> richtigePerson sind! Ich wünsche Ihnen für <strong>de</strong>n bisherigenGipfelpunkt in Ihrer Offizierlaufbahn vielErfolg und das nötige <strong>Soldaten</strong>glück.“ Den DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband repräsentierte <strong>de</strong>rVorsitzen<strong>de</strong> im Sanitäts<strong>die</strong>nst, OberstabsfeldwebelStefan Sprengers, <strong>de</strong>r beim anschließen<strong>de</strong>nEmpfang <strong>die</strong> Gelegenheit nutzte, um Gesprächezu verbandspolitischen Schwerpunkten zuführen.Berlin. Mitte Mai rief <strong>de</strong>r Komman<strong>de</strong>ur <strong>de</strong>sLazarettregimentes 31 Berlin zum 3. Crosslaufum <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>rpokal <strong>de</strong>s Komman<strong>de</strong>urs durch<strong>die</strong> Döberitzer Hei<strong>de</strong>. Eine Laufstrecke von neunKilometern auf <strong>de</strong>m Standortübungsplatz lockteim dritten Jahr 300 Läuferinnen und Läufer aus<strong>de</strong>n Berliner Dienststellen von Bun<strong>de</strong>swehr, Polizei,Feuerwehr, Zoll, WehrbereichsverwaltungOst, Bun<strong>de</strong>swehr-Dienstleistungszentrum undMilitärseelsorge. Dallgow-Döberitz’ Bürgermeister,Jürgen Hemberger, gab <strong>de</strong>n Startschuss, welchen<strong>die</strong> Läufer kaum erwarten konnten. Dieanspruchsvolle Strecke im schweren Gelän<strong>de</strong> mitverschie<strong>de</strong>nen Hin<strong>de</strong>rnissen einschließlich einesWassergrabens war hoch anspruchsvoll und führ-Jürgen Hemberger gibt <strong>de</strong>n Startschuss.te so manchen an seine Grenzen. Der Wan<strong>de</strong>rpokalging in <strong>die</strong>sem Jahr an das Lan<strong>de</strong>skriminalamt63. Daniel Neumann lief mit 34:56 Min <strong>die</strong>schnellste Zeit und damit auf <strong>de</strong>n ersten Platz.Schnellste Läuferin war Undine Weihe mit einerZeit von 49:58 Min. Der stellvertreten<strong>de</strong> Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Lazarettregimentes 31 Berlin,Major Jürgen Schillke, übergab bei <strong>de</strong>r SiegerehrungUrkun<strong>de</strong>n und Pokale.■Lan<strong>de</strong>sverband OstGeschäftsstelleSchönhauser Allee 5910437 BerlinTelefon: 030/29 34 71 70Telefax: 030/29 34 71 79Email-Adresse: Ost@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit: Wolfgang Ben<strong>de</strong>r


72 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandLan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschlandGeschäftsstellePrager Straße 3, 8<strong>20</strong>08 UnterhachingTelefon: 089/61 52 09-0, Fax: 089/61 52 09-99E-Mail: sued.unt@dbwv.<strong>de</strong>V.i.S.d.P.: Der Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Beauftragter für Pressearbeit:Stabsfeldwebel Burkhard KüttnerMobil: 0172/8691548E-Mail: burkhard.kuettner@bayern-mail.<strong>de</strong>Gruppenbild <strong>de</strong>r TeilnehmerGiengen a.d. Brenz. 36 Kompanie-, Batterie- undStaffelfeldwebel o<strong>de</strong>r Vertreter vergleichbarerFunktionen haben sich im Lobinger Parkhotel inGiengen an <strong>de</strong>r Brenz zur zweitägigen Kompaniefeldwebel-Tagung<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverbands getroffen.Tagungsleiter Stabsfeldwebel Franz Jung hatteauch <strong>die</strong>smal zu seiner achten Tagung ein interessantesund abwechslungsreiches Programm vorbereitet.Die Tagung begann mit <strong>de</strong>m aktuellen Thema „Per<strong>die</strong>Nachwuchsgewinnung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr vonGrund auf neu gestaltet. Künftig wird es 16 Karrierecenter<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, davon acht mit Assessment,110 Karriereberatungsbüros und verschie<strong>de</strong>nemobile Einsatzmittel für <strong>die</strong> Werbung undBeratung bun<strong>de</strong>sweit geben. Der Leiter PsychologischerDienst erläuterte in seinem Vortrag, wie <strong>die</strong>Eignungsfeststellung stattfin<strong>de</strong>t.Stabsfeldwebel d.R. Robert Benz informierte<strong>die</strong> Tagungsteilnehmer über <strong>die</strong> Suchtpräventionin <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und referierte über Betäubungsmittel,Alkoholsucht, Spielsucht und Internetsucht.Als selbst Betroffener kam er sehr glaubwürdigmit seinem Vortrag bei <strong>de</strong>n Teilnehmern an.Benz stellte direkte Hilfsmöglichkeiten <strong>de</strong>r Vorgesetztenvor. So können Truppenärzte, <strong>de</strong>r Sozial<strong>die</strong>nsto<strong>de</strong>r Militärpfarrer helfen. Möglich ist auch<strong>die</strong> Kontaktaufnahme mit <strong>de</strong>r Ansprechstelle <strong>de</strong>r„<strong>Soldaten</strong>selbsthilfe <strong>gegen</strong> Sucht“ für eine Beratung,Betreuung und Begleitung in Suchtangelegenheiten.Diese ehrenamtliche Einrichtung innerhalb<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ist aufgrund ihrer Kompetenzund Akzeptanz zu einem wichtigen Bin<strong>de</strong>gliedzwischen Primär- und Sekundärprävention,insbeson<strong>de</strong>re im Bereich <strong>de</strong>s Alkoholmissbrauchs,gewor<strong>de</strong>n.Nach einer kurzen Pause zeigte <strong>de</strong>r Außen<strong>die</strong>nstmitarbeiterMaik Beier auf, wie <strong>de</strong>r DBwV<strong>die</strong> Vorgesetzten bei <strong>de</strong>r Politischen Bildung und in<strong>de</strong>r Unterrichtung im Bereich <strong>de</strong>r Fürsorge unterstützenkann. An <strong>die</strong>sen Vortrag schloss <strong>de</strong>r Service-Beauftragte,Hauptmann a.D. Ullrich Seelmann,mit seiner Vorstellung <strong>de</strong>s FöG-Konzeptsund <strong>de</strong>r Unterstützungsleistung <strong>de</strong>r Vorgesetztengemäß §31 SG an. In <strong>die</strong> gleiche Richtung ging <strong>de</strong>rVortrag von Roland Richter als Son<strong>de</strong>rbeauftragterBun<strong>de</strong>swehr, <strong>de</strong>r <strong>die</strong> Haftung <strong>de</strong>s <strong>Soldaten</strong>ansprach mit Schwerpunkt „Inanspruchnahmeund Absicherung“. Für Schä<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> im Dienst verursachtwer<strong>de</strong>n, ist <strong>die</strong> Haftung nach § 24 <strong>Soldaten</strong>gesetzgeregelt. Der Soldat haftet <strong>de</strong>m Bund<strong>gegen</strong>über für Schä<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> er <strong>de</strong>m Bund direkto<strong>de</strong>r indirekt aufgrund einer Dienstpflichtverletzungzugefügt hat. Die Vorträge bezüglich Fürsorgemöglichkeitendurch <strong>die</strong> FöG run<strong>de</strong>te HartmutLandbeck von <strong>de</strong>r DBV ab. Der nächste Tagbegann mit <strong>de</strong>m Vortrag von OberstabsfeldwebelStefan Sprengers, Vorsitzen<strong>de</strong>r Sanitäts<strong>die</strong>nst imBun<strong>de</strong>svorstand. Sprengers behan<strong>de</strong>lte <strong>die</strong> Angelegenheitenund aktuellen Problemfel<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rSpieße, <strong>die</strong> folgen<strong>de</strong> For<strong>de</strong>rungen aufstellten:• Es wird anerkannt, dass zu <strong>de</strong>n zentralen Aufgabenwie <strong>de</strong>r Betreuung von Mannschaftenund Unteroffizieren auch <strong>die</strong> bereits wahrgenommenefaktische Betreuung von Offizieren,Lehrgangsteilnehmern und zivilen Angestellten<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr gehört.•Der Kompaniefeldwebelmuss bei <strong>de</strong>ndurch ihn zu verantworten<strong>de</strong>naufwendigenEingabeverfahrenbei SAP entlastetbzw. personellmehr unterstütztwer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn <strong>die</strong> bisherigeUnterstüt-Spießtagung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s: Es besteht Handlungsbedarfsonalgewinnung in einer Personalgewinnungsorganisation“.Dazu reisten aus <strong>de</strong>m KarrierecenterMünchen Regierungsdirektor Heinrich Müller,Leiter Psychologischer Dienst, und OberstleutnantAlexan<strong>de</strong>r Müller, Dezernatsleiter 2 und stellvertreten<strong>de</strong>rDienststellenleiter, an.Oberstleutnant Müller ging auf <strong>die</strong> neu gestaltetePersonalgewinnungsorganisation ein. In <strong>de</strong>rDarstellung <strong>de</strong>s Prozesses <strong>de</strong>r Personalgewinnungwur<strong>de</strong>n auch <strong>die</strong> Rahmenbedingungen insgesamtund in Süd<strong>de</strong>utschland im Beson<strong>de</strong>ren dargestellt.Erstmalig seit Bestehen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr erfolgtheute das Personalmanagement <strong>de</strong>s zivilen und <strong>de</strong>smilitärischen Personals „unter einem Dach und ineiner Hand“ beim Bun<strong>de</strong>samt für Personalmanagementin Köln. Die personelle Bedarfs<strong>de</strong>ckung<strong>de</strong>r Streitkräfte sowie <strong>de</strong>r Auftrag, Glie<strong>de</strong>rung undVerfahren <strong>de</strong>s Karrierecenters Bun<strong>de</strong>swehr Münchenwaren ebenfalls Thema seiner Ausführungen.Qualifiziertem Personal kommt angesichts <strong>de</strong>ssich verschärfen<strong>de</strong>n Fachkräftemangels immermehr Be<strong>de</strong>utung zu – auch in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr.Daher wur<strong>de</strong> nach <strong>de</strong>m Aussetzen <strong>de</strong>r WehrpflichtStandortbeauftragte/er –Eine Aufgabe für Sie?Sie schei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>mnächst aus <strong>de</strong>m aktiven Dienstals Berufssoldat aus o<strong>de</strong>r sind junger Ruhestandssoldatund möchten <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr und<strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>swehrVerband verbun<strong>de</strong>n bleiben?Wir suchen baldmöglichst zur Verstärkungunseres Teams engagierte Standortbeauftragteauf 400-Euro-Basis für <strong>die</strong> Standorte:• Hammelburg / Veitshöchheim• Bad Reichenhall / BischofswiesenIhre Aufgaben sind im Wesentlichen <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>rgewinnung,Mitglie<strong>de</strong>rbindung/- betreuung und /- erhaltung sowie Hilfe-stellungenin <strong>de</strong>n örtlichen Kameradschaften. WennSie in einer <strong>die</strong>ser Regionen wohnen, Erfahrungin <strong>de</strong>r Verbandsarbeit mitbringen, kontaktfreudigund mobil sind, bewerben Sie sich schriftlich bei:DBwV Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland, PragerStr. 3, 8<strong>20</strong>08 Unterhaching z. Hd. Lan<strong>de</strong>sgeschäftsführerBenno Spitzwegzung reicht hierfür nicht aus.• Den personellen Beson<strong>de</strong>rheiten, wie <strong>die</strong> vermehrteVerwendung von zivilen Angestelltenin <strong>de</strong>n Teilstreitkräften (TSK) und <strong>de</strong>n Org-Bereichen, muss künftig Rechnung getragenwer<strong>de</strong>n.• Der Personalschlüssel muss einheitlich vonje<strong>de</strong>r TSK/je<strong>de</strong>m OrgBereich berücksichtigtwer<strong>de</strong>n. Hierbei ist <strong>die</strong> bereits bestehen<strong>de</strong> faktischeBetreuung von Offizieren und zivilenAngestellten zwingend zu berücksichtigen(Top-down-Prinzip). Die Dotierung <strong>de</strong>r Spießzulagemuss <strong>de</strong>r tatsächlichen Verantwortungentsprechen.• Im Rahmen einer Karrierebetrachtung müssenangemessene und geeignete Anschlussverwendungenfür Spieße, <strong>die</strong> <strong>de</strong>n DienstgradOberstabsfeldwebel/Oberstabsbootsmannbereits erreicht haben, geschaffen wer<strong>de</strong>n.• Die Spieß-Ausbildung muss nach <strong>de</strong>m Grundsatz„aus <strong>de</strong>r Praxis für <strong>die</strong> Praxis“ erfolgen. Sosollen künftig an <strong>de</strong>n Schulen Spieße imDienstgrad Oberstabsfeldwebel/Oberstabsbootsmannauch als Hörsaalleiter eingesetztwer<strong>de</strong>n können.Die Wie<strong>de</strong>reinglie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r SaZ beleuchtete <strong>de</strong>rVerbandsbeauftragte, Oberstabsfeldwebel a.D.Jürgen Schreier. Er zeigte <strong>die</strong> Möglichkeiten auf,in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>n Truppenteilen Fachmessenund Job-Börsen zu organisieren.Über <strong>die</strong> aktuelle Verbandspolitik trug <strong>de</strong>rLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong> Süd<strong>de</strong>utschland, Stabsfeldwebela.D. Gerhard Stärk, vor. Dabei ging es umRückfor<strong>de</strong>rungen durch <strong>die</strong> Wehrbereichsverwaltungenbei <strong>de</strong>r fehlerhaften Bearbeitung <strong>de</strong>s Besoldungsanpassungsgesetzes.Auf <strong>de</strong>r Agenda stan<strong>de</strong>naber auch das Jahressteuergesetz <strong>20</strong>13 und <strong>die</strong>Versorgung aus einer Hand. Dabei geht eshauptsächlich um Wehr<strong>die</strong>nstbeschädigungen,<strong>de</strong>ren Bearbeitung in Zukunft auf eine zentraleBun<strong>de</strong>s<strong>die</strong>nststelle übergeht. Auch <strong>die</strong> PostkartenaktionBeihilfezeiten und <strong>de</strong>r offene Brief <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>nwur<strong>de</strong>n angesprochen. WeitereThemen waren das Altersgeldgesetz und <strong>die</strong> Familienpflegezeit.Die Spieße sprachen sich über Probleme aus<strong>de</strong>r Praxis aus. Stärk war bei einigen Aussagenerschüttert und versprach, sie bei verschie<strong>de</strong>nenStellen anzusprechen, um Abhilfe zu schaffen.Den Abschluss bil<strong>de</strong>te <strong>die</strong> Aussprache mit StabsfeldwebelJung unter <strong>de</strong>m Motto „Jetzt red i“ : hierbeistellte sich heraus, dass es doch immer wie<strong>de</strong>rneue Fragen zu Beurteilungssystem, BesoldungsundLaufbahnrecht gibt. Für <strong>die</strong> Heinz-Volland-Stiftung – <strong>die</strong> Mildtätige Stiftung <strong>de</strong>s DBwV –wur<strong>de</strong> während <strong>de</strong>r Tagung gesammelt: Dabeikamen 187,<strong>20</strong> Euro zusammen.■


Gute BeziehungenStOKa Füssen: Jahresempfang in <strong>de</strong>r Allgäu-KaserneAus <strong>de</strong>n BezirkenVon links: Dietmar Heinert, Wilhelm Arens,Ralph Kleinhenz, Walter Schmidt, FranzVogt, Karl-Heinz Buld, Georg Brand undBernd Neubauer.Untermerzbach. Die Kameradschaft ERH Hassberge-Bamberghat ihre Mitglie<strong>de</strong>rversammlungin Untermerzbach durchgeführt und langjährigeMitglie<strong>de</strong>r geehrt. Der 1. Vorsitzen<strong>de</strong>, Stabsfeldwebela. D. Karl-Heinz Buld, begrüße mehr als 50Teilnehmer, unter ihnen <strong>de</strong>n Vorsitzen<strong>de</strong>n ERH imLan<strong>de</strong>svorstand, Stabsfeldwebel a.D. WilhelmArens, und <strong>de</strong>n 1. Bürgermeister <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>Untermerzbach, Helmut Dietz. In einer Schweigeminutegedachte man <strong>de</strong>n verstorbenen Kamera<strong>de</strong>nund Mitglie<strong>de</strong>rn und schloss <strong>die</strong> Gefallenen<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr ein. Bürgermeister Dietz richteteein Grußwort an <strong>die</strong> Versammlung und bedanktesich beim Vorsitzen<strong>de</strong>n für <strong>die</strong> Austragung <strong>de</strong>r Versammlungim Sportheim <strong>de</strong>s VFL Untermerzbach.Nach <strong>de</strong>r Verlesung <strong>de</strong>s Jahresberichts referierteOberstleutnant d.R. Klaus Bertram zum ThemaPflegeversicherung. Stabsfeldwebel a.D. Arensberichtete über <strong>die</strong> Reform <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr undüber verbandspolitische Themen. Nach einer Pausefolgten Beschlüsse und Anträge zur Lan<strong>de</strong>sversammlungsowie Ehrungen: Für 25-jährige Mitgliedschaftim DBwV wur<strong>de</strong> geehrt Stabsfeldwebela.D. Dietmar Heinert und für 40-jährige MitgliedschaftHauptmann a.D. Ralph Kleinhenz,Oberstabsfeldwebel d.R. Georg Brand, Oberstabsfeldwebela.D. Franz Vogt sowie Oberfeldwebeld.R. Bernd Neubauer.Lan<strong>de</strong>sverband Süd<strong>de</strong>utschland Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 73wehr, hier hat <strong>de</strong>r Verband durch Attraktivität an<strong>de</strong>n richtigen Stellen geschraubt. Die Wie<strong>de</strong>rbeschaffung<strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rzahlung, das erfolgreicheMitwirken bei <strong>de</strong>r Besoldungs-/ Versorgungsbezügeanpassung,<strong>die</strong> Erhöhung <strong>de</strong>r Vergütung fürmehr geleisteten Dienst und <strong>die</strong> Regelung zurWahlfreiheit UKV / TG (bis En<strong>de</strong> <strong>20</strong>14) warenweitere Bestandteile seiner Ausführungen. Ebensoerläuterte Stärk <strong>die</strong> Maßnahmen zur Zielgruppenbefragung<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s. Die „kleinen“ Erfolge<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s run<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>n Vortragab. Mit Applaus <strong>de</strong>r Teilnehmer wur<strong>de</strong>n <strong>die</strong>se ganzdirekt auf <strong>die</strong> Reform bezogenen Aussagen aufgenommen.Zuvor hatte <strong>de</strong>r Füssener BürgermeisterPaul Jacob <strong>die</strong> guten Beziehungen <strong>de</strong>r Stadt zum„schönsten Standort <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr“ hervorgehoben.Nicht überall sei es so selbstverständlichwie in Füssen, dass <strong>die</strong> hier stationierten <strong>Soldaten</strong>„von <strong>de</strong>n Bürgern gern gesehen das Stadtbild –Uniform tragend – positiv mitprägen“.Ein Beispiel für <strong>die</strong> guten Beziehungen zwischen<strong>de</strong>m DBwV und Füssen ist nicht zuletzt,dass Jung einen Vortrag bei <strong>de</strong>n „Kurgesprächen“In Roth, von links: Willi Arens, LotharGareis, Wolfgang Schulze-Thummes, WolfgangHoffman, Norbert Kirchner und BernhardHauber.Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk, OberstleutnantUlrich Schmidt-Narischkin, BürgermeisterPaul Jacob (Füssen), Vertreter <strong>de</strong>sLandrats Ostallgäu, Oberregierungsrat RalfKinkel, Stabsfeldwebel Andreas Knarr, BürgermeisterReinhold Sontheimer (Schwangau),Bürgermeister Bernd Singer (Halblech)und Stabsfeldwebel Franz Jung (v.l.n.r.).Weitere Berichte fin<strong>de</strong>n Sie auf <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sseiten im Internet unter www.dbwv.<strong>de</strong>Roth. Im Rahmen <strong>de</strong>r sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung<strong>de</strong>r ERH Roth am 19. April<strong>20</strong>13 ehrten <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> ERH im Lan<strong>de</strong>sverbandSüd<strong>de</strong>utschland, Stabsfeldwebel a.D. WillhelmArens und <strong>de</strong>r ERH-Vorsitzen<strong>de</strong> Roth,Hauptmann a.D. Wolfgang Schulze-Thummes, imBeisein <strong>de</strong>s StOKa-Vorsitzen<strong>de</strong>n, OberstabsfeldwebelBernhard Hauber, Mitglie<strong>de</strong>r für Ihrelangjährige Treue zum Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verband. Stabsfeldwebel a.D. Arens trug anschließendzur aktuellen Verbandpolitik und zumErgebnis <strong>de</strong>r ERH-Zielgruppentagung vor. Nach<strong>de</strong>r regen Diskussion sowie <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>nRechenschaftsberichten, stellte Oberstabsfeldwebeld.R. Artur Gerhäuser als Kreisorganisationsleiter<strong>de</strong>s Deutschen Reservistenverban<strong>de</strong>s <strong>die</strong>vielschichtige Aufgabenstellung seines Verban<strong>de</strong>svor. Beson<strong>de</strong>rs hob er dabei <strong>die</strong> sehr gute Kooperationzwischen seinem Verband und <strong>de</strong>m DBwVhervor.Karlsruhe. Mit einem Glas Sekt, natürlich erstnach <strong>de</strong>r Trainingseinheit, feierte <strong>die</strong> ERH Karlsruhe<strong>die</strong> Gründung einer „Boule-Gruppe“. DasMitglied, OTL a.D. Ludwig Schudt, ließ es sich insoldatischer Pflichterfüllung nicht nehmen, alsehemaliger ba<strong>de</strong>n-württembergischer Lan<strong>de</strong>strainer<strong>die</strong> Interessenten in <strong>die</strong> Geheimnisse <strong>die</strong>serspannen<strong>de</strong>n Sportart einzuweisen. Mit Erfolg – <strong>die</strong>Von <strong>de</strong>n 1<strong>20</strong>0 Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>, <strong>die</strong><strong>de</strong>rzeit in Füssen in <strong>de</strong>r Allgäu-Kaserne stationiertsind, gehören mehr als <strong>die</strong> Hälfte <strong>de</strong>mDBwV an. Stabsfeldwebel Franz Jung, <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong><strong>de</strong>r StOKa Füssen und Bezirksvorsitzen<strong>de</strong>Bairisch Schwaben, dankte vor 40 Gästen aus Politik,Verwaltung und Kirche für <strong>die</strong> enge Verbun<strong>de</strong>nheitzu allen <strong>Soldaten</strong> in <strong>de</strong>r Kaserne.In seinem Grußwort bestätigte OberstleutnantSchmidt-Narischkin, Standortältester und Komman<strong>de</strong>urGebAufklBtl 230 „<strong>de</strong>r DBwV hat einehohe Anziehungskraft“. Die 1956 ins Leben gerufeneInteressensvertretung trage ihre For<strong>de</strong>rungenverständlicherweise lautstark und plakativ vor und<strong>die</strong> Zusammenarbeit an <strong>de</strong>r Basis ist gut und <strong>die</strong>nt<strong>de</strong>m Wohle aller Soldatinnen und <strong>Soldaten</strong>.„Wo Licht ist, gibt es immer auch Schatten“,wie <strong>de</strong>r Festvortrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n Süd<strong>de</strong>utschland,Stabsfeldwebel a.D. Gerhard Stärk,ver<strong>de</strong>utlichte. Eine <strong>de</strong>r Thesen aus <strong>de</strong>m Festvortragvon Stärk lautete: Ohne <strong>de</strong>n Verband gäbe eskeine Einsatzversorgung in <strong>de</strong>r heutigen Form.Ebenso zum Thema Neuausrichtung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>simSommer hält. Im Rahmen <strong>de</strong>s Empfangeswur<strong>de</strong> Stabsfeldwebel Andreas Knarr für 25 treueVerbandsjahre geehrt und mit Urkun<strong>de</strong> undEhrenna<strong>de</strong>l ausgezeichnet. Mit einer lockerenGesprächsrun<strong>de</strong> bei einer Tasse Gulaschsuppewur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 1. Jahresempfang <strong>de</strong>r StOKa Füssenabgerun<strong>de</strong>t.■Cecile Goch, LudwigSchudt, Doris und HeikoSchnei<strong>de</strong>r, BarbaraOlbrischewski undPeter Hubel (v.l.).prognostizierte Müdigkeit in <strong>de</strong>n Knochen stelltesich tatsächlich ein. Der Vorsitzen<strong>de</strong>, OTL. a.D.Heinz Simon, nutzte <strong>die</strong> Gunst <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong> unddankte Kamerad Schudt mitten auf <strong>de</strong>r Boule-Bahn auch für seine 50-jährige Treue zu unseremVerband. So konnten, auch mit Unterstützung <strong>de</strong>sprickeln<strong>de</strong>n Getränks, zwei Fliegen mit einerKlappe geschlagen wer<strong>de</strong>n.■Getrennt marschieren,gemeinsam schlagenMannheim. Bei <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sversammlung<strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s<strong>de</strong>r Arbeitnehmer<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr (VAB) inBa<strong>de</strong>n-Württemberg nahm<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>Süd<strong>de</strong>utschland <strong>die</strong> Gelegenheitwahr, <strong>die</strong> Bindungzwischen DBwV und VABzu vertiefen. Beim Festakt zum En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Veranstaltungam Bildungszentrum <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr inMannheim nutzte Stabsfeldwebel a.D. GerhardStärk (Foto, r.) <strong>die</strong> Gelegenheit, <strong>de</strong>m wie<strong>de</strong>rgewähltenLan<strong>de</strong>svorsitzen<strong>de</strong>n Bernd Schnei<strong>de</strong>r (l.)<strong>die</strong> Glückwünsche <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>svorstan<strong>de</strong>s Süd<strong>de</strong>utschlandim DBwV auszudrücken. Bei<strong>de</strong> warensich einig, <strong>die</strong> guten Verbindungen und Kontakte imRahmen einer gemeinsamen Sitzung <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>svorstän<strong>de</strong>in <strong>die</strong>sem Jahr noch zu vertiefen. ■Der Gewinner unserer Couponwerbungim April ist Stabsfeldwebel Armin Brenning,VersInstZ SanMat Sigmaringen


76 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13För<strong>de</strong>rungsgesellschaftFöGNEWSAusgezeichnete ARAG Rechtsschutz-ProdukteZu Recht das BesteSie bieten alles, was Recht ist: Zahlreiche neue sowie überarbeiteteRechtsschutz-Produkte hat <strong>die</strong> ARAG <strong>20</strong>13 erfolgreich auf <strong>de</strong>nMarkt gebracht. Sie zeichnen sich durch Kun<strong>de</strong>nfreundlichkeit,Individualität und Transparenz aus – und wur<strong>de</strong>n bereits mehrfachausgezeichnet. Für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s,<strong>de</strong>ssen För<strong>de</strong>rungsgesellschaft seit mehr als 50 Jahren mit <strong>de</strong>rARAG kooperiert, gibt es <strong>die</strong> Highlights zu attraktiven Son<strong>de</strong>rkonditionen.Wir stellen sie vor.Maßgeschnei<strong>de</strong>rter Privat-RechtsschutzKlei<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Stange passen je<strong>de</strong>m, doch nur ein maßgeschnei<strong>de</strong>rterAnzug sitzt perfekt: Genauso verhält es sich mit <strong>de</strong>m privatenARAG Aktiv-Rechtsschutz, seinen drei Leistungsvarianten und verschie<strong>de</strong>nenSelbstbeteiligungsmöglichkeiten. Neben <strong>de</strong>m Basis-Tarif bieten vor allem <strong>die</strong> Linien Komfort und Premium einen starkenSchutz. Bei<strong>de</strong> erhielten jüngst vom TÜV Saarland <strong>die</strong> Note„sehr gut“.Komfort: Bei <strong>die</strong>sem Tarif übernimmt <strong>die</strong> ARAG nicht nur <strong>die</strong>Prozesskosten, son<strong>de</strong>rn zahlt – im Gegensatz zur Basis-Variante –auch <strong>die</strong> persönliche Beratung sowie <strong>die</strong> außergerichtliche Vertretungdurch einen Anwalt. Dabei entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Versicherte selbst,was rechtlich geschützt wer<strong>de</strong>n soll. Während <strong>de</strong>r private Bereich immer versichertist, können <strong>die</strong> Bausteine Beruf, Wohnung und Verkehr optional hinzugewähltwer<strong>de</strong>n.Nehmen Sie jetzt mit uns Kontakt aufInformieren Sie mich über <strong>de</strong>nARAG Rechtsschutz <strong>20</strong>13Name Vorname Geb.DatumPrivatanschriftTelefon/Mobil*E-Mail**Mit meiner Unterschrift willige ich ein, dass <strong>die</strong> ARAG SE <strong>die</strong> von mir angegebenen personenbezogenenDaten für <strong>die</strong> Erbringung <strong>de</strong>r Informationsleistungen speichert. Ich bin damit einverstan<strong>de</strong>n, dass<strong>die</strong> ARAG SE <strong>die</strong> Informationsleistungen auch per Telefon und E-Mail erbringen darf.DatumUnterschriftseit 1956Partner<strong>de</strong>r FöGHinweis nach § 28 Abs. 4 BDSG: Sie können <strong>de</strong>r Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten zuWerbezwecken je<strong>de</strong>rzeit bei <strong>de</strong>r ARAG SE wi<strong>de</strong>rsprechen.ARAG SE KooperationenARAG-Platz 1, 40472 DüsseldorfTel. 0211 963 2561 Fax 0211 963 2198, E-Mail: Kooperationen@arag.<strong>de</strong>Premium: Diese neue Variante zeichnet sich durch herausragen<strong>de</strong> Leistungen aus,<strong>die</strong> noch über <strong>de</strong>n Komfort-Tarif hinausgehen. Abge<strong>de</strong>ckt sind beispielsweise Stu<strong>die</strong>nplatzklagen.Ein Thema mit großer Nachfrage, das kein an<strong>de</strong>rer <strong>de</strong>utscher Versichererin <strong>die</strong>sem Umfang – bis zu fünf Verfahren pro Vertragsdauer – anbietet.Ein weiteres topaktuelles Thema ist <strong>die</strong> Falschberatung beim Kauf von Aktienund Rentenwerten. Auch Streitigkeiten aus <strong>die</strong>sen Kapitalanlagen <strong>de</strong>ckt <strong>die</strong> Premium-Varianteab. Weitere Neuheit: Wer sich bei <strong>de</strong>r Erstellung eines Testaments o<strong>de</strong>reiner Patientenverfügung anwaltlichen Rat einholen möchte, ist mit <strong>die</strong>sem innovativenProdukt ebenso auf <strong>de</strong>r sicheren Seite.Neben <strong>de</strong>m Prozesskostenschutz, <strong>de</strong>r <strong>die</strong> Übernahme <strong>de</strong>r Gebühren für Prozess,ARAG Aktiv-Rechtsschutz <strong>20</strong>13Produkt ARAG-Tarif DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r Ihr VorteilBrutto-Jahresbeitrag Brutto-JahresbeitragAktiv-Rechtsschutz Komfort bei 150 bei 150 15 %Privat, Beruf, Wohnen, Verkehr Selbstbeteiligung SelbstbeteiligungFamilientarif 256,50 218,02Singletarif 218,02 185,31Aktiv-Rechtsschutz Premium bei 150 bei 150 15 %Privat, Beruf, Wohnen, Verkehr Selbstbeteiligung SelbstbeteiligungFamilientarif 3<strong>20</strong>,79 272,67Singletarif 272,67 231,76Erweiterter Straf-Rechtsschutz für nicht bei 150 15 %<strong>Soldaten</strong> ausschließlich in Ausübung verfügbar Selbstbeteiligung<strong>de</strong>s Dienstes – auch bei Auslands- 23,68einsätzen in KriegsgebietenARAG web@ktiv in Verbindung bei 0 bei 0 30 %mit Aktiv-Rechtsschutz Selbstbeteiligung SelbstbeteiligungFamilientarif 79,<strong>20</strong> 55,44Singletarif 67,32 47,12Anwalt, Zeugenentschädigung sowie für vom Richter bestellte Gutachter beinhaltet,umfassen alle drei Produktlinien Basis, Komfort und Premium auch ein breitesSpektrum an erstklassigen Service- und Beratungsleistungen:• Telefonische Anwaltsberatung (Rund-um-<strong>die</strong>-Uhr-Beratung durch einen aufdas Rechtsgebiet spezialisierten Anwalt in allen Fragen <strong>de</strong>s privaten <strong>de</strong>utschenRechts)• Anwaltsempfehlung (auf Kun<strong>de</strong>nwunsch Vermittlung eines auf <strong>de</strong>n jeweiligenFall spezialisierten Anwalts in <strong>de</strong>r Nähe; auch dann, wenn <strong>de</strong>r Rechtsfall nichtversichert ist)• Konfliktlösung durch Mediation (Vermittlung eines neutralen Mediators, <strong>de</strong>r für<strong>de</strong>n versicherten Lebensbereich telefonisch o<strong>de</strong>r persönlich hilft, einen Streitbeizulegen)• ARAG Online Rechts-Service (kostenlose Nutzung <strong>de</strong>s ARAG Online-Rechtsportalsmit über 1.<strong>000</strong> Musterdokumenten aus vielen Rechtsbereichen)Wichtig für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s:Aktive <strong>Soldaten</strong> können <strong>de</strong>n erweiterten Straf-Rechtsschutz, wie bisher auch,zusätzlich zum ARAG Aktiv-Rechtsschutz Komfort o<strong>de</strong>r Premium abschließen.Dieser greift weltweit und auch bei Auslandseinsätzen in Kriegsgebieten im Falle<strong>de</strong>s Vorwurfs, ein vorsätzliches Vergehen begangen zu haben. Weitere optionaleLeistungserweiterungen <strong>de</strong>r Komfort- und Premium-Variante sind <strong>de</strong>r Unterhalts-Rechtsschutz sowie Ehe-Rechtsschutz.ARAG web@aktivInnovationen sind <strong>die</strong> Stärke <strong>de</strong>r ARAG. Eine von ihnen wur<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> erst ausgezeichnet:ARAG web@aktiv, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschlandweit erste umfassen<strong>de</strong> Versicherungsschutzfür Scha<strong>de</strong>nfälle im Internet, wur<strong>de</strong> von <strong>de</strong>r Finanzzeitschrift Euro/Euro amSonntag zu einer <strong>de</strong>r „Versicherungsinnovationen <strong>de</strong>s Jahres“ <strong>20</strong>13 gekürt. ARAGweb@aktiv erzielte <strong>de</strong>n 3. Platz. Mit <strong>die</strong>sem exzellenten Produkt kann ein je<strong>de</strong>runbeschwerter durchs Internet surfen – immerhin sind bereits 76 Prozent <strong>de</strong>r Deutschenregelmäßig im WorldWi<strong>de</strong>Web unterwegs. ARAG web@aktiv schützt <strong>gegen</strong>Risiken <strong>de</strong>r privaten Internetnutzung und greift zu<strong>de</strong>m bei angeblichen Urheberrechtsverletzungenund Cyber-Mobbing. Rechtlich abgesichert ist man auch beimOnline-Shopping. Wur<strong>de</strong>n Daten missbraucht, hilft <strong>de</strong>r ARAG Internet-Rechtsschutz,Scha<strong>de</strong>nersatz geltend zu machen. Zu<strong>de</strong>m unterstützt er dabei, rufschädigen<strong>de</strong>Inhalte zu löschen und <strong>de</strong>n Verursacher zur Verantwortung zu ziehen.Umfassen<strong>de</strong> Informationen unter www.ARAG.<strong>de</strong>


För<strong>de</strong>rungsgesellschaft Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 77FöGNEWSJUST AWAY inspiriert zum TraumurlaubJUST AWAY ist eine neue Online-Reiseplattform, <strong>die</strong> sich dank ihresaußergewöhnlichen Designs, ihrer inspirieren<strong>de</strong>n Reiseangebotesowie attraktiven Service-Features auf erfrischen<strong>de</strong> Art und Weise von<strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Urlaubsportalen abhebt. Es han<strong>de</strong>lt sich um Deutschlandserstes Online-Reiseportal, das nicht <strong>die</strong> Suche, son<strong>de</strong>rn das Fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>nVor<strong>de</strong>rgrund stellt. Bei JUST AWAY muss man sich nicht wie sonst vielfachüblich durch zahllose unübersichtliche Seiten klicken und mühsamnach <strong>de</strong>m passen<strong>de</strong>n Angebot suchen, son<strong>de</strong>rn kann sich von mehrerenhun<strong>de</strong>rt spontanen Erlebnisreisen in acht Urlaubskategorien sowie 14-tägig wechseln<strong>de</strong>n Themenschwerpunkten einfach inspirieren lassen.JUST AWAY hat auch immer wie<strong>de</strong>r ganz beson<strong>de</strong>re Schmankerl undExtras im Programm, <strong>die</strong> sonst nur schwer zu bekommen sind, und sorgtso für unvergessliche Momente, gepaart mit einem Rundum-sorglos-Komfort.wie aus wertvollen Urlaubstagen auch wirklich <strong>die</strong> ‚schönsten Tage imJahr’ wer<strong>de</strong>n. Dementsprechend kreieren unsere Reiseexperten alle zweiWochen neu <strong>die</strong> tollsten Reisei<strong>de</strong>en“, erklärt Unternehmensgrün<strong>de</strong>r undGeschäftsführer Hans-Dieter Toth.JUST AWAY hat keinen geringeren Anspruch als beste Qualität zu hervorragen<strong>de</strong>nPreisen zu bieten. „Bei uns kann man Top-Produkte praktischab Werk buchen, da wir direkt bei <strong>de</strong>n Produzenten einkaufen. Und <strong>de</strong>rdirekte Vertrieb ohne Zwischenhändler bringt erhebliche Preisvorteile mitsich, in <strong>de</strong>ren Genuss auch unsere Kun<strong>de</strong>n kommen“, so <strong>de</strong>r Eurotours-Chef.Top-Service einer Caring Company.Im Sinne einer „Caring Company“ legt Eurotours mit JUST AWAY höchstenWert auf absolute Kun<strong>de</strong>nfreundlichkeit und exzellente Serviceleistungen.Dass das Unternehmen sein Qualitätsversprechen ernst nimmt,beweist unter an<strong>de</strong>rem eine groß angelegte Umfrage, an <strong>de</strong>r sich über100.<strong>000</strong> Kun<strong>de</strong>n beteiligt haben. „98 Prozent wür<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>r beiuns buchen“, zeigt sich Toth erfreut.Seit Anfang Juni besteht eine Kooperation mit <strong>de</strong>m Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband,wodurch <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s bei Buchung bis31. Dezember <strong>20</strong>13 einen Sofort-Rabatt in <strong>de</strong>r Höhe von acht Prozenterhalten.Die passen<strong>de</strong>n Angebote fin<strong>de</strong>n Sie auf www.foeg.just-away.com.JUST AWAYTravel by inspiration.Sowohl vom Design als auch von <strong>de</strong>n Inhalten her beschreitet JUST AWAYvöllig neue Wege. Die mo<strong>de</strong>rne, flippige Aufmachung mit erstklassigemBildmaterial, <strong>die</strong> außergewöhnlichen, inspirieren<strong>de</strong>n Erlebnisleistungen,nützliche Insi<strong>de</strong>r-Tipps von Experten und diverse persönliche Featuresmachen <strong>die</strong> neue Reiseplattform zu einem Unikat unter <strong>de</strong>n Internet-Urlaubsportalen.Eurotours International als Betreiber <strong>de</strong>r Reiseplattform.Hinter JUST AWAY steht Eurotours International – einer <strong>de</strong>r größtenDirekt-Reiseveranstalter Mitteleuropas und Mitglied <strong>de</strong>r VerkehrsbüroGroup, Österreichs führen<strong>de</strong>m Tourismuskonzern – mit Hauptsitz in Kitzbühelund weiteren Nie<strong>de</strong>rlassungen, unter an<strong>de</strong>rem in München. Eurotoursarbeitet mit rund 5.<strong>000</strong> touristischen Partnern in 59 Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Weltzusammen und blickt mittlerweile auf 33 Jahre touristischer Erfahrungzurück. Die mehr als 300 Tourismusprofis bei Eurotours, <strong>die</strong> aus <strong>20</strong> Nationenstammen, bringen all ihre Erfahrung und Kompetenz bei JUST AWAYein. „Wir von Eurotours sehen uns als Erlebnis-Designer, <strong>de</strong>nn wir wissen,


78 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13För<strong>de</strong>rungsgesellschaftFöGNEWSDie Nachfrage übertrifft <strong>die</strong> hohen Erwartungen:Bis zu 50 schriftliche o<strong>de</strong>r telefonische Anfragennach Neuwagen zu Spitzenkonditionendürfen <strong>die</strong> Kollegen vom FöG-Neuwagenservice täglichabarbeiten. Damit hat sich das Angebot <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rungsgesellschaft<strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>sin <strong>de</strong>n vergangenen zwei Monaten zu einem echtenHighlight entwickelt.Die Höhe <strong>de</strong>r gewährten Nachlässe lässt viele Mitglie<strong>de</strong>rstaunen. Rabatte von bis zu 36,2 Prozent aufBestseller <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Automarktes wie beispielsweise<strong>de</strong>n neuen FORD Focus resultieren natürlichletztlich von <strong>de</strong>n großen Abnahmemengen, von <strong>de</strong>nen<strong>die</strong> Partnerhändler <strong>de</strong>r FöG profitieren. Diese Großabnehmer-Konditionenreicht <strong>die</strong> FöG direkt an <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s DBwVweiter.Viel Zuspruch erntet<strong>de</strong>r neue Serviceauch für <strong>die</strong>komfortableAbwicklung. VieleMitglie<strong>de</strong>r bestätigen,wie einfachund unproblematisch<strong>die</strong> Zusam-Listenpreis: ab 17.250 Euromenstellung <strong>de</strong>sDBwV-Rabatt: bis zu 36,2%Wunschautos amDBwV-Einstiegspreis: ab 11.005eigenen PC funktioniert.„MarkeEuro (zzgl. Bereitstellungskosten570 Euro)eingeben,Wunschautozusammenstellen und bei je<strong>de</strong>m Schritt verfolgen, wie viel Geld ich <strong>gegen</strong>über<strong>de</strong>m Herstellerpreis spare – das nenne ich Service“, bestätigt beispielsweiseDBwV-Mitglied Eberhard Wildgruber zufrie<strong>de</strong>n. 28 Prozent Rabatt hater über das FöG-Angebot für seinen neuen Ford C-MAX erhalten und damitknapp 8.<strong>000</strong> Euro gespart.„Die große Nachfrage bestätigt unseren Anspruch, Mobilität für <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r<strong>de</strong>s DBwV bezahlbar zu halten“, zeigt sich auch FöG-GeschäftsführerDr. Norbert Günster überzeugt von <strong>de</strong>m neuen Serviceangebot. „Wir freuenuns natürlich beson<strong>de</strong>rs darüber, dass nicht nur <strong>die</strong> Konditionen stimmen,son<strong>de</strong>rn auch <strong>die</strong> Abwicklung mit unseren Partnerhändlern so reibungslosläuft.“ Denn <strong>de</strong>r Vertrag wird stets zwischen <strong>de</strong>m FöG-Partnerhändler und<strong>de</strong>m Mitglied direkt geschlossen. „Damit sind sämtliche Garantie- undGewährleistungsversprechen <strong>de</strong>r Hersteller für <strong>die</strong> DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r gesichert“,unterstreicht Dr. Günster <strong>die</strong> hohe Servicequalität.Insgesamt 30 Marken und sämtliche in Deutschland angebotenenMo<strong>de</strong>llvarianten umfasst das Neuwagenprogramm, das <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r unterwww.foeg.<strong>de</strong> schon auf <strong>de</strong>r Startseite fin<strong>de</strong>n und anklicken können. Nachlässebis zu 40 Prozent sind dabei keine Seltenheit, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Mitglie<strong>de</strong>r im Neuwagen-Konfiguratorfin<strong>de</strong>n. „Wie hoch <strong>de</strong>r tatsächliche Nachlass ist, richtetsich auch danach, welche Prämien <strong>die</strong> Hersteller für bestimmte Zielgruppeno<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llvarianten ausgeschrieben haben“, erklärt Dr. Günster <strong>die</strong> Bandbreite<strong>de</strong>r Nachlassgestaltung.Höhere Rabattchancen bei MarkenwechselDie Entscheidung für eine neue Marke kann da beispielsweise durchaus profitabelsein, weil viele Hersteller sogenannte „Eroberungsprämien“ ausschütten.„Unsere Kollegen am Telefon geben dazu gerne umfassend Infor-Erfolgreicher Start für FöG-NeuwagenvermittlungSpitzen-Nachlässe mit TOP-Services stark nachgefragtRabattmeister <strong>de</strong>s Monats:FORD FocusNUR FÜR MITGLIEDER IM DEUTSCHEN BUNDESWEHRVERBAND!!!Girokonto und DBwV-Kreditkartekostenlos bei <strong>de</strong>r DKB. Weltweitkostenlos Bargeld abheben.Wunschfahrzeug zusammenstellen. Dabei profitiert das Mitgliedvon <strong>de</strong>n fest vereinbartenSon<strong>de</strong>rkonditionen, <strong>die</strong> mit <strong>de</strong>nVertragshändlern vereinbartsind. Zusätzlich sind auch Finanzierungeno<strong>de</strong>r Leasingvereinbarungenmöglich.Telefonische HilfestellungEs wer<strong>de</strong>n keine Vorab- o<strong>de</strong>r Abschlagszahlungen fällig. Kurzfristig sen<strong>de</strong>tdas Autohaus einen Kaufvertrag. Die DBwV-Mitglie<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n vomVermittlungsauftrag bis zur Fahrzeugauslieferung telefonisch von einemfreundlichen und kompetenten Servicemitarbeiter begleitet. War bis zu<strong>die</strong>sem Augenblick noch alles kosten- und gebührenfrei für das interessierteDBwV-Mitglied, wird <strong>die</strong> Bestellung mit Unterschrift <strong>de</strong>s Kaufvertragesverbindlich. Das gilt sowohl für <strong>die</strong> Wahl eines Bestell- wie auch fürein vorrätiges Lagerfahrzeug.Die FöG arbeitet bun<strong>de</strong>sweit mit mehr als 50 sorgfältig ausgewähltenAutohäusern zusammen, <strong>die</strong> ihre Service- und Leistungsqualität unterBeweis gestellt haben.„Mit Unterschrift <strong>de</strong>s Vermittlungsauftrags und <strong>de</strong>r Weiterleitung anuns sind <strong>die</strong> ausgeschrieben Nachlässe für das Mitglied <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s gewährleistet“, erklärt Dr. Günster.Kontakt telefonisch unter 0228-3823-555o<strong>de</strong>r unter www.foeg.<strong>de</strong>Günstig Urlaub buchen! Bis zu 5% auf alleReisen mit <strong>de</strong>m Reiseservice <strong>de</strong>r GdPmationen“, wirbt <strong>de</strong>r Geschäftsführerfür das sehr aktive Teamvom FöG-Telefonservice, dasunter <strong>de</strong>r Nummer +49-228-3823-555 von 08.00 Uhr bis18:00 Uhr zu erreichen ist.Der Zugang zu <strong>de</strong>m Fahrzeugangebotist ganz einfach.Am PC können sich DBwV-Mitglie<strong>de</strong>rin <strong>de</strong>r FöGWelt unterwww.foeg.<strong>de</strong> an einem Neuwagenkonfiguratorbequem ihrÜber einen Klick auf dasMarken-Logo wählt dasDBwV-Mitglied aus <strong>de</strong>mgesamten Mo<strong>de</strong>llspektrum<strong>de</strong>s jeweiligen Herstellersund profitiert vonabsoluten TOP-Konditionen.… alle Angebote und noch vieles mehr unter www.foeg.<strong>de</strong> …Sparen satt mit Sparturbo!!! Rückvergütungbis 10%. Keine Jahresgebührvon 18,– Euro für Mitglie<strong>de</strong>r im DBwV.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!