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20 000 Soldaten kämpfen gegen die Fluten - Foeg.de

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Hochwassereinsatz Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13 9wer<strong>de</strong>n Notunterkünfte bereitgestelltund <strong>die</strong> medizinische Versorgunggewährleistet. Mit Lkw und sogar mitCH53-Hubschraubern wer<strong>de</strong>n Menschenaus <strong>de</strong>n gefähr<strong>de</strong>ten Gebietengeholt. Selbst da, wo das Wasser wie<strong>de</strong>rweg ist, geht <strong>die</strong> Arbeit für <strong>die</strong>Streitkräfte weiter: Schweres Gerätund Man-Power <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr helfenbei <strong>de</strong>n Aufräumarbeiten.Erst <strong>gegen</strong> Mitte <strong>de</strong>s Monats entspanntsich <strong>die</strong> Situation, rund 1300<strong>Soldaten</strong> sind noch an <strong>de</strong>n „Fronten“Donau, Elbe und Saale aktiv im Einsatz.Weitere 18<strong>000</strong> halten sich aberin <strong>de</strong>n Kasernen in Bereitschaft, umnotfalls schnell wie<strong>de</strong>r eingreifen zukönnen. Bei <strong>de</strong>r Bevölkerung kommt<strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr gut an:Die <strong>Soldaten</strong> bekommen immer wie<strong>de</strong>r<strong>die</strong> Dankbarkeit <strong>de</strong>r Flutopfer zuspüren, wer<strong>de</strong>n vielerorts mit Getränkeno<strong>de</strong>r Süßigkeiten versorgt.In einer trockenen Mitteilungverkün<strong>de</strong>t das Kommando TerritorialeAufgaben schließlich das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>sgrößten Katastropheneinsatzes in <strong>de</strong>rGeschichte <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr: „DieBun<strong>de</strong>swehr hatte auf Bitten <strong>de</strong>rBun<strong>de</strong>slän<strong>de</strong>r <strong>die</strong> zivilen Kräfte bei<strong>de</strong>r Bekämpfung <strong>de</strong>s Hochwassersunterstützt. Das Kommando TerritorialeAufgaben <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehrbeabsichtigt mit Wirkung vom 19.Juni <strong>20</strong>13, 12:00 Uhr, <strong>de</strong>n militärischenKatastrophenalarm aufzuhebenund damit <strong>de</strong>n Hochwassereinsatz<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr abzuschließen.“ybBO 105 –unverzichtbar!Heeresflieger leisten HochwasserhilfeNur sechs Stun<strong>de</strong>n nachAlarmierung zur Unterstützungbei <strong>de</strong>r Hochwasserkatastropheverlegten zwei BO105 <strong>de</strong>s Celler AusbildungszentrumsC, ausgestattet mit Außenlastgeschirr,nach Holzdorf. Hierwur<strong>de</strong>n sie unmittelbar nach <strong>de</strong>rLandung im Bereich <strong>de</strong>r SchwarzenElster eingesetzt. Dies war <strong>de</strong>rerste Außenlasteinsatz für das robusteund immer wie<strong>de</strong>r zuverlässigefliegen<strong>de</strong> Waffensystem. Die ein-Seit <strong>de</strong>m 3. Juni waren rund 650 <strong>Soldaten</strong> aus ganz Süd<strong>de</strong>utschland imLandkreis Deggendorf im Einsatz, um <strong>gegen</strong> das Hochwasser von-Donau und Inn zu kämpfen. Die <strong>Soldaten</strong>, angeführt vom Komman<strong>de</strong>ur<strong>de</strong>s Panzerpionierbataillons 4 aus Bogen, Oberstleutnant Ralf Blasajewsky,verstärkten Deiche, halfen bei <strong>de</strong>r Evakuierung von Ortschaften undunterstützten <strong>die</strong> Scha<strong>de</strong>nsbeseitigung. Nach<strong>de</strong>m durch überschwemmteAutobahnen und Bun<strong>de</strong>sstraßen Lebensmittel in Deggendorf und Teilen<strong>de</strong>s Bayerischen Wal<strong>de</strong>s knapp wur<strong>de</strong>n, befreiten <strong>die</strong> <strong>Soldaten</strong> auch mittelseines Deichbaus entlang <strong>de</strong>s Straßenran<strong>de</strong>s und durch Leerpumpen<strong>die</strong> A 92 von <strong>de</strong>n Wassermassen. Der stellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong> Heer,Stabsfeldwebel Stefan Lysk (Foto, links), besuchte Kräfte eines Pioniermaschinenzugesund einer Gruppe mit Schlauchbooten, welche nach getanerArbeit mit zivilen Helfern zur Ruhe kamen. Dabei verteilte StabsfeldwebelLysk Schokoriegel und sparte nicht mit Dank für <strong>de</strong>n unermüdlichenund wichtigen Einsatz <strong>de</strong>r Beteiligten.Eine BO 105 <strong>de</strong>r Heeresfliegerwaffenschule aus Celle setzt einen „BigPack“ bei Schweinitz an <strong>de</strong>r Schwarzen Elster ab.gesetzten Besatzungen hatten imRahmen <strong>de</strong>r Ausbildung bis dahinzwar viel Erfahrung in <strong>de</strong>r Außenlastfliegereigesammelt – jetzt konntensie das Erlernte jedoch im Einsatzflugerfolgreich anwen<strong>de</strong>n. Bei<strong>de</strong>n Einsätzen, <strong>die</strong> durch BO 105geflogen wur<strong>de</strong>n, zeigten sich sehrschnell <strong>die</strong> Vorteile <strong>de</strong>s kleinen undwendigen Hubschraubers: Der <strong>de</strong>utlichgeringere „Downwash“ erleichterte<strong>de</strong>n helfen<strong>de</strong>n Feuerwehrleuten<strong>die</strong> Einweisung direkt auf <strong>de</strong>n Deichen,so dass das punktgenaue Stopfen<strong>de</strong>r Durchbrüche mit „Big Packs“von bis zu 500 Kilogramm möglichwur<strong>de</strong>.Außer<strong>de</strong>m erlaubte <strong>die</strong> Größe<strong>de</strong>r BO 105 <strong>de</strong>n Einsatz in unzugänglichemGelän<strong>de</strong> und in <strong>de</strong>runmittelbaren Nähe von Bebauungen,wie beispielsweise <strong>de</strong>r OrtschaftSchönebeck. Diese beson<strong>de</strong>renFähigkeiten wur<strong>de</strong>n auch im Nachtflugunter Beweis gestellt. Die Besatzungerkun<strong>de</strong>te in <strong>de</strong>r Dämmerung<strong>de</strong>n bis dahin unbekannten Flugwegsowie <strong>de</strong>n Absetzpunkt und beganndann unverzüglich <strong>die</strong> „Big Packs“zur dringend benötigten Deichsicherungzu verbringen. Hierbei wur<strong>de</strong>ständig zwischen konventionellemund BiV- (Bildverstärkerbrille =Nachtsichtgerät) Nachtflug gewechselt– eine zusätzliche hohe Herausfor<strong>de</strong>rungan <strong>die</strong> Besatzung.Weiterhin waren auch BO 105 alsLUH (Light Utility Helicopter) aus<strong>de</strong>n Standorten Fritzlar und Roth imDauereinsatz. Sowohl als Verbindungs-als auch Aufklärungshubschrauberist <strong>die</strong>ses Muster gera<strong>de</strong>bei nationalen Katastrophen unverzichtbar.Wechselbesatzungen undbekannt hohe technische Zuverlässigkeitgarantierten einen Einsatz24 Stun<strong>de</strong>n täglich und 7 Tage in <strong>de</strong>rWoche.Auch <strong>die</strong> Kamera<strong>de</strong>n aus Nie<strong>de</strong>rstettenund Faßberg haben mitihren Außenlastflügen mit BellUH-1D einen erheblichen Anteil an<strong>de</strong>r Deichsicherung geleistet. Aufgrund<strong>de</strong>s stärkeren „Downwash“konnten <strong>die</strong>se Hubschrauberjedoch an einigen beson<strong>de</strong>rs sensiblen,stark aufgeweichten Deichabschnittennicht eingesetzt wer<strong>de</strong>n.Keine Alternative für <strong>de</strong>n BO 105Der Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r StandortkameradschaftCelle im DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerband, OberstleutnantHeiko Tadge, for<strong>de</strong>rt daher:„Die beabsichtigte Ausmusterung<strong>de</strong>r BO 105 muss erneut auf <strong>de</strong>nPrüfstand. Wir können es uns nichtleisten, auf <strong>die</strong> Fähigkeiten <strong>die</strong>sesHubschraubers zu verzichten!“ Insbeson<strong>de</strong>reseien bei Abschaffung<strong>de</strong>r BO 105 unterschiedlichste Einsatzszenarienmit Verbindungs- undBeobachtungsflügen einschließlich<strong>de</strong>s schnellen Verbringens vonSpezialkräften sowie solche Einsätzeim Rahmen <strong>de</strong>r Katastrophenhilfezukünftig nicht mehr möglich.„Ich hoffe, dass <strong>de</strong>r Generalinspekteurund <strong>de</strong>r Inspekteur <strong>de</strong>s Heeresmit Blick auf <strong>die</strong> Erfahrungswerteaus <strong>die</strong>sem Hilfseinsatz sowie zahlreichergemeinsamer Übungen mitKSK-<strong>Soldaten</strong> zu einer Neubewertung<strong>de</strong>r Notwendigkeit <strong>die</strong>sesFähigkeitserhalts kommen wer<strong>de</strong>n“,so Tadge.

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