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20 000 Soldaten kämpfen gegen die Fluten - Foeg.de

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54 Die Bun<strong>de</strong>swehr Juli <strong>20</strong>13Personalvertretungen/VertrauenspersonenOberstabsfeldwebel a.D.Andreas HubertLiebe Leserinnen und Leser!seit jetzt neun turbulenten Monaten,zunächst kommissarisch, verseheich das Amt als Vorsitzen<strong>de</strong>rFachbereich Beteiligungsrechte imBun<strong>de</strong>svorstand <strong>de</strong>s DeutschenBun<strong>de</strong>swehrVerban<strong>de</strong>s. Seither isteine Menge Bewegung in das ThemaBeteiligungsrechte gekommen.Dem Ziel, <strong>die</strong> „Säule Beteiligung“innerhalb <strong>de</strong>s DBwV so aufzustellen,dass <strong>die</strong> Interessenvertretungihre Schlagkraft erhöhen kannund damit im Sinne unserer Mitglie<strong>de</strong>rzu noch mehr Wirkunggelangt, sind wir ein Stück nähergekommen. Die Wahlen in <strong>de</strong>n neuenTruppenkommandos, <strong>die</strong> kontroversenAuseinan<strong>de</strong>rsetzungen zulaufen<strong>de</strong>n Gesetzgebungsverfahren,<strong>die</strong> gute Zusammenarbeit mit<strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Beteiligungsgremien,das Projekt <strong>de</strong>r Zusammenführungvon Vertrauenspersonenund Personalräten, <strong>de</strong>r Vertreter <strong>de</strong>rschwerbehin<strong>de</strong>rten Menschen, <strong>de</strong>rmilitärischen und zivilen Gleichstellungsbeauftragtenund unsererJugendvertretungen unter <strong>de</strong>mSegel <strong>de</strong>s Deutschen Bun<strong>de</strong>swehr-Verban<strong>de</strong>s nimmt langsam Formenan. Als einzige Berufsorganisationinnerhalb <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>swehr, unterschei<strong>de</strong>tunsere Satzung nicht zwischen<strong>Soldaten</strong> und zivilenBeschäftigten im Deutschen Bun<strong>de</strong>swehrVerband.Einzig <strong>die</strong> durchWahl entstan<strong>de</strong>ne LegitimationInnere Führung heißtMitsprache ertragen wollenbegrün<strong>de</strong>t ein Mandat unabhängigvon <strong>de</strong>r Statusgruppe.Allerdings nehmen wir auch zurKenntnis, dass nicht überall im HauseBMVg und nachgeordnet in Streitkräftenanerkannt wird, dass betrieblicheMitbestimmung in mo<strong>de</strong>rnenUnternehmen einen erheblichenMehrwert darstellt. Und <strong>de</strong>nnochsind es <strong>die</strong> Personalräte und <strong>die</strong> Gremien<strong>de</strong>r Vertrauenspersonen von <strong>de</strong>rörtlichen Ebene bis hin zum Hauptpersonalratund zum Gesamtvertrauenspersonenausschussbeim Bun<strong>de</strong>sministerium<strong>de</strong>r Verteidigung, <strong>die</strong>mit ihren Netzwerken am Puls <strong>de</strong>rTruppe, sowohl militärisch als auchzivil, sitzen und eben dadurch in <strong>de</strong>rLage sind, auf Unwuchten aufmerksamzu machen, durch Initiativen <strong>de</strong>rjeweiligen Leitung zu helfen, ohneBlick durch <strong>die</strong> Filterbrille <strong>de</strong>rFührungsetagen Dinge zu begleitenund auch zu verbessern, wenn man es<strong>de</strong>nn ernsthaft zulässt.Führung nach klassischen Truppenverständnisbe<strong>de</strong>utet immer, Versammeln<strong>de</strong>s besten Sachverstan<strong>de</strong>s,intensive Beratung und auf Grundlage<strong>die</strong>ser Beratung dann Entscheidungin <strong>de</strong>r Sache. Daher ist es vielenMitarbeitern nicht vermittelbar, dassinsbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r laufen<strong>de</strong>n Neuordnung<strong>de</strong>r Streitkräfte auf <strong>die</strong>sesInstrument so lange verzichtet wur<strong>de</strong>.Gefühlte Unfehlbarkeit auf <strong>de</strong>reinen Seite und – nicht wenigerunnötig – Menscheln und Auslebenvon Eitelkeiten auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seitehat <strong>de</strong>n Start in <strong>die</strong> Reform nichtgera<strong>de</strong> erleichtert. Eines bleibt klar:Führung ist teilbar, Führungsverantwortungnicht. Unser Selbstverständniswar und ist es immer noch: Zuwenig Beteiligung sorgt für anhalten<strong>de</strong>Unruhe und für schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>sVertrauen bei <strong>de</strong>nen, <strong>die</strong> am En<strong>de</strong>je<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rung umzusetzen haben.Ein Rückzug auf rein formaleAbläufe, statt unmittelbarer Begleitungdurch Dialog im laufen<strong>de</strong>n Prozess,führt dann eben zu öffentlichenAktivitäten mit gelegentlich unklaremAusgang. Natürlich ist vielfachvon Verbesserung <strong>de</strong>r Kommunikationund <strong>de</strong>r Bereitschaft, Mitarbeitzuzulassen, <strong>die</strong> Re<strong>de</strong>. Aber Beteiligungmeint nicht, fertige Programmein Megabytemodulen <strong>de</strong>m geneigtenMitarbeiter kurz vor Wirkdatum onlinezur Verfügung zu stellen.Zum einen hat nicht je<strong>de</strong>r Mitarbeitereinen Zugang, zum an<strong>de</strong>renfällt es nicht je<strong>de</strong>m Vorgesetztenleicht, <strong>die</strong> Pakete zu übersetzen, dagera<strong>de</strong> in <strong>die</strong>sem Prozess <strong>de</strong>r Kreis<strong>de</strong>r Mitwirken<strong>de</strong>n unübersehbarüberschaubar ausgestaltet war. DieseSpielart <strong>de</strong>r normativen Kraft <strong>de</strong>sFaktischen stimmt we<strong>de</strong>r <strong>die</strong>Führungskräfte noch <strong>die</strong> Mitarbeitervertretungenfroh.In <strong>die</strong>sem Zusammenhang warweiter festzustellen, dass einige Kreisees vorziehen wür<strong>de</strong>n, <strong>die</strong> Mitbestimmungsrechteim Wege schleichen<strong>de</strong>rRückabwicklung auf einMin<strong>de</strong>stmaß zu beschränken. DieEinrichtung von Übergangsregelungenbis zur Einrichtung neuer Strukturenbei <strong>de</strong>n militärischen Organisationsbereichenund <strong>die</strong> vermeintlicheGleichstellung durch Übergangsgremienwaren für <strong>de</strong>n Übergang durchaus,und wohlwollend betrachtet, hinnehmbar.Aber <strong>die</strong>s kann immer nurim Einvernehmen aller Beteiligtenein Schritt nach vorn sein.Eine „Beteiligung ohne Rechtsanspruch<strong>de</strong>r Mitarbeiter in Ermangelungwirklicher Rechte“ gilt einigenzur Zeit als Erfolgsmo<strong>de</strong>ll. DieI<strong>de</strong>e, <strong>die</strong>ses Mo<strong>de</strong>ll zeitlich so auszu<strong>de</strong>hnen,bis ein wann immerzustan<strong>de</strong> kommen<strong>de</strong>s Gesetz neueRegelungen schafft, halten wir fürabenteuerlich. Erst recht geht <strong>die</strong>snicht hinter <strong>de</strong>m Rücken und ohnedas Einvernehmen <strong>de</strong>r gesetzlichgebil<strong>de</strong>ten Vertretungen.Derzeit laufen wesentliche Mitbestimmungsrechteeinfach leer,weil insbeson<strong>de</strong>re <strong>die</strong> Übergangsgremiennicht auf <strong>de</strong>n Ebenen wirken,wo z.B. in Betreuungsfragenagiert wird. Wer sich hier willig aus<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n gesetzlichen Mitbestimmungheraus drängen ließe,hätte Schwierigkeiten, <strong>die</strong>s seinenWählern zu erklären. Das Projekt„Vertretung im Übergang“ ist da zubeen<strong>de</strong>n, wo <strong>die</strong> Strukturen stehen.Ab dann müssen <strong>die</strong>sen Strukturenwie<strong>de</strong>r robuste Beteiligungsstrukturen<strong>gegen</strong>über stehen.Die jahrzehntelang erprobtenMitspracherechte sind wie<strong>de</strong>r herzustellen,und eine Novellierung<strong>de</strong>s <strong>Soldaten</strong>beteiligungsgesetzes,<strong>die</strong> <strong>die</strong>se Rechte bewahrt und stärkt,ist schnell auf <strong>de</strong>n Weg zu bringen.Wir haben hier in <strong>de</strong>r Vergangenheiteine ganze Reihe von Vorschlägenunterbreitet. Dabei wi<strong>de</strong>rstehenwir aber For<strong>de</strong>rungen, <strong>die</strong>mo<strong>de</strong>rn mit rückwärts gewandt verwechseln.Die Erfin<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r InnerenFührung hatten gute Grün<strong>de</strong>, Mitbestimmungvon <strong>Soldaten</strong> für <strong>Soldaten</strong>im Dienstbetrieb zuzulassen.Die Gesellschaft hat sich verän<strong>de</strong>rt,<strong>de</strong>r Staatsbürger in <strong>de</strong>n Streitkräftenmuss Spiegelbild <strong>die</strong>ser Gesellschaftbleiben.HerzlichstVorsitzen<strong>de</strong>r FachbereichBeteiligungsrechteWehrbereichsverwaltungen (nicht ganz) außer Dienst gestelltAm 30. Mai <strong>20</strong>13 wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>rWeisung <strong>de</strong>s BMVg - IUD II 1(0<strong>20</strong>) – Az 10-10-30 zur Außer<strong>die</strong>nststellung<strong>de</strong>r Wehrbereichsverwaltungeneine neue Organisationsmaßnahmeerfun<strong>de</strong>n. Bisherwur<strong>de</strong>n Dienststellen stets aufgelöst.Es wur<strong>de</strong>n Schiffe außerDienst gestellt, nicht aber Behör<strong>de</strong>n.Das ist nun an<strong>de</strong>rs, <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>rweitere Aufgabenübergang von <strong>de</strong>nWBV’en auf <strong>die</strong> neuen Bun<strong>de</strong>sämter(BAIUDBw, BAPersBw) undan<strong>de</strong>re Ressorts ist nicht wirklichweit fortgeschritten.So ist nun ab 1. Juli <strong>die</strong> WBVvon ihren Aufgaben „entbun<strong>de</strong>n“.Zugleich entsteht nur für <strong>die</strong> AnteilePersonalabrechnung bis auf weitereseine Dienststelle „Wehrbereichsverwaltung“in SASPF, <strong>die</strong>organisatorisch und fachlich <strong>de</strong>mBAPersBw untersteht. Die übrigenDienstposten <strong>de</strong>r Wehrbereichsverwaltungenwer<strong>de</strong>n in Gänze zum30. Juni <strong>20</strong>13 zurückgezogen.Jenseits offizieller Festaktedurch <strong>die</strong> Staatssekretäre liegt auchhier das Problem im Detail. DieWeisung wirft mehr Fragen auf, alssie beantwortet: Sind <strong>die</strong> tarif-,beamten- und beteiligungsrechtlichenFolgen geklärt? Wenn <strong>die</strong>zuständige Personalrat <strong>de</strong>r Abordnungo<strong>de</strong>r Versetzung zu BMI/BMF nicht zugestimmt hat, begrün<strong>de</strong>t<strong>die</strong> Unterstellung unter dasBAPersBw eine personalvertretungsrechtlicheZuständigkeit beimBAPersBw?Betroffene Beschäftigten fragensich, wer für was und wen ab 1.Juli zuständig ist. Man <strong>de</strong>nke etwaan Urlaub, Krankmeldung, Trennungsgeldund Dienstreisen.Fürsorge – ob nun Pflicht o<strong>de</strong>rRecht – hätte be<strong>de</strong>utet, dass hierzuzeitgerecht Regelungen, Verfahrensweisenund Zuständigkeiten<strong>de</strong>n Beschäftigten mitgeteilt wer<strong>de</strong>n;aber <strong>die</strong>s scheint nicht mehrzeitgemäß. So zeigt <strong>die</strong> Weisung<strong>de</strong>s BMVg zur unverzüglichen Einleitungvon PersonalmaßnahmenPrioritäten auf; eine beson<strong>de</strong>re politischeLeitungsrelevanz übersteuertRechtsregeln, Fürsorge und Wirtschaftlichkeit.Bleibt zu hoffen,dass für <strong>die</strong> Be-schäftigten zum 1.Juli <strong>20</strong>13 doch noch Klarheit überZuständigkeiten und Verfahren eintritt.

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