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Studienseminar Koblenz Standardsituationen und Lehrerhandwerk

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<strong>Studienseminar</strong> <strong>Koblenz</strong><strong>Standardsituationen</strong> <strong>und</strong><strong>Lehrerhandwerk</strong>Was ein Lehrer unbedingt können mussKompetenz <strong>und</strong> Performanz


Gliederung1. PPT-Präsentation: Unterricht als Folge von<strong>Standardsituationen</strong>2. Einzelarbeit: Listen Sie möglichst viele<strong>Standardsituationen</strong> auf3. PPT-Präsentation: <strong>Standardsituationen</strong> <strong>und</strong>Handlungsoptionen4. Partnerarbeit: Erstellen Sie für eine selbstgewählteStandardsituation eine Liste mit Handlungsoptionen5. Partnerguppenmix: Stellen Sie IhreHandlungsoptionen einem neuen Partner vor6. PPT-Präsentation <strong>und</strong> Plenum: Beispiele von<strong>Standardsituationen</strong> <strong>und</strong> Handlungsoptionen


Unterricht als Folge von<strong>Standardsituationen</strong>Etwas erklärenEine GruppenarbeitdurchführenEine Gruppenarbeitpräsentieren lassen• Unterricht besteht aus einer zeitlichen Folge von (teilsüberlappenden) <strong>Standardsituationen</strong>, die es zubewältigen gilt.


Aufgabe 1• Definieren Sie in Ihrem Verständnis denBegriff „<strong>Standardsituationen</strong>“.• Notieren Sie die Folge der<strong>Standardsituationen</strong> Ihrer letztengehaltenen Unterrichtsst<strong>und</strong>e unterAngabe der Dauer.• Schätzen Sie den %-Anteil von<strong>Standardsituationen</strong> in einer St<strong>und</strong>e.


Die Bedeutung von<strong>Standardsituationen</strong>• <strong>Standardsituationen</strong> sind unterrichtliche Situationen imFachunterricht, die regelmäßig <strong>und</strong> fast in jederUnterrichtsst<strong>und</strong>e vorkommen.• Der Unterricht besteht zu 90% aus <strong>Standardsituationen</strong>.• Die Bewältigung von <strong>Standardsituationen</strong> istüberwiegend Handwerk.• <strong>Standardsituationen</strong> sind im Beruf die Pflicht, nicht dieKür.• Aber: Unterricht ist nicht die Summe von<strong>Standardsituationen</strong>, Unterricht ist mehr, ist immer einkomplexes Ganzes.


Einen Bildimpuls zum Einstiegnutzen


Handlungsoptionen: EinenBildimpuls zum Einstieg nutzen• Gute Bildprojektion ermöglichen <strong>und</strong> Zeit zum„Einschauen“ geben• Selbst sichtbar zurücktreten, das Bild sprechen lassen• Unkommentierte Schüleräußerungen ermöglichen (z.B.Kettengespräch)• Nur „Notfallrückfragen“ stellen, um eine Weiterarbeit zugewährleisten <strong>und</strong> Missverständnisse zu vermeiden• Keine Mischung mit einer Erarbeitung• nach dem Versiegen der Äußerungen nonverbaleHinweise auf der Folie geben, verbale Impulse geben<strong>und</strong> evtl. gezielte Fragen stellen• Ggf. Hypothesenbildung initiieren• Ggf. Kategorisierung der Beiträge vorbereiten• Ggf. eine Zusammenfassung mit Ausblick


Einen Lehrervortrag halten


Handlungsoptionen: EinenLehrervortrag halten


Einen Einstieg gestalten1. Einen Auslöser einbringen (Karikatur, Bild, Schlagzeile, Bild, Zitat,Statistik, Phänomen, …)2. Ein Wirkungsgespräch u.U. als Kettengespräch initiieren. (Beispielfür einen Auftrag: Äußern Sie sich zu diesen Schlagzeilen <strong>und</strong>binden Sie Ihre Überlegungen in eine Problemfrage.)3. Entgegennahme von Äußerungen (nicht kommentieren, ggf. für sichselbst notieren, auf jeden Fall selbst clustern <strong>und</strong> strukturieren,keine zu frühe Überformung)4. Zusammenfassung ggf. Clusterung <strong>und</strong> Strukturierung oderAbstrahierung <strong>und</strong> Kategorisierung durch den Lehrer5. Festhalten der Kategorien an der Tafel oder Folie zur Weiterarbeit(ggf. Schritt 5 vor Schritt 4 oder gemeinsam)6. Programmausblick auf die St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Reihe7. Später Rückkehr zu den Schlagzeilen <strong>und</strong> Fragen


Erschließungsstrategien für einenSachtext einsetzenDas Gradnetz der ErdeUm die genaue Lage oder Position auf der Erde angeben zukönnen, benutzt man das Gradnetz der Erde. Es ist ein Netzgedachter Linien, das die Erde umspannt. Mit seiner Hilfe ist esmögliche, die Lage eines jeden Ortes auf der Erde genau zubestimmen. In west-östlicher Richtung umspannen die Breitenkreisedie Erde. Der größte von ihnen heißt Äquator. Er teilt die Erde in dieNordhalbkugel <strong>und</strong> die Südhalbkugel. Die Breitenkreise werden vomÄquator zu den Polen jeweils von 0 bis 90 nummeriert. In nordsüdlicherRichtung verlaufen die Meridiane oder Längenkreise.International hat man sich darauf geeinigt, einen Längenkreis alsNullmeridian festzulegen. Er verläuft durch die Sternwarte inGreenwich bei London. Von ihm aus nummeriert man die Meridianenach Westen <strong>und</strong> Osten jeweils von 0 bis 180. Meridiane teilen dieErde in eine West- <strong>und</strong> Osthalbkugel.


Arbeitsaufträge:Arbeite zusammen mit deinem Banknachbarn:1. Unterstreiche im Text die wichtigsten Begriffe zum Aufbau desGradnetzes.2. Ergänze mit Hilfe der Informationen aus dem Text die Begriffe inden Abbildungen 1 <strong>und</strong> 2.3. Markiere in Abbildung 3 den Äquator <strong>und</strong> den Nullmeridian farbig(Äquator rot, Nullmeridian grün).


Arbeitsaufträge:1. Unterstreiche im Text die geographischen Begriffe zum Aufbaudes Gradnetzes.2. Markiere den Äquator rot <strong>und</strong> den Nullmeridian grün.3. Ergänze mit Hilfe der Informationen aus dem Text die Begriffe inder Abbildung.


Erschließungsstrategien für einenSachtext einsetzen• Prinzipien beachten: Im gestuften zyklischenBearbeiten Schüler mit immer neuenLeseaufträgen erfolgreich am Text arbeitenlassen• Geeignete Strategien wählen (z.B. Wechsel derDarstellungsform, farborientiertes Markieren)• Lesehilfen geben• Arbeitsaufträge mit Operatoren formulieren


Zum Strategielernen anleiten (z.B.Atlasarbeit in Ek)1. Das Problem rahmen (z.B. Karten mit verschiedenenMaßstäben)2. Strategien unter Schülerbeteiligung entwerfen lassen3. Strategien an der Tafel festhalten <strong>und</strong> kommentierenlassen4. Strategien auswählen, verteilen <strong>und</strong> anwenden (ggf. inGruppen)5. Klare Arbeitsaufträge erteilen6. Gruppenarbeit ggf. vorentlasten7. Beim Bearbeiten die Qualität <strong>und</strong> die Brauchbarkeit dereingesetzten Strategien beobachten8. Strategien vergleichend vorstellen lassen9. Strategien bewerten10.Einsatz <strong>und</strong> Verwendungszwecke klären


Einzelarbeit (ca. 5 Minuten)• Listen Sie möglichst viele <strong>Standardsituationen</strong>aus den drei Bereichen auf.im Unterricht im schulischen Alltag im Schulleben


Einzelarbeit (ca. 5 Minuten)• Verteilen Sie die beiliegende Liste mit<strong>Standardsituationen</strong> <strong>und</strong> vergleichen Siediese mit Ihrer Liste.• Tauschen Sie sich ggf. im Plenum aus,falls Gesprächsbedarf besteht.• Fahren Sie anschließend mit der PPT-Präsentation fort <strong>und</strong> machen Sie sich mitden Begriffen vertraut. Besprechen Siediese ggf. im Plenum.


<strong>Standardsituationen</strong> im Unterricht1. Fragen stellen2. Impulse setzen3. Frontal unterrichten4. Mit der Tafel arbeiten5. Mit Folien arbeiten6. Arbeitsblätter erstellen7. Arbeitsblätter einsetzen8. Einen Lehrervortrag halten9. (Haus)Aufgaben stellen10. (Haus)Aufgaben bearbeiten11. (Haus)Aufgaben besprechen12. Die letzte St<strong>und</strong>e wiederholen13. Themengebiete wiederholen14. Lernprozesse evaluieren15. Klassenarbeiten erstellen <strong>und</strong>bewerten16. Mündlich prüfen17. Schülerprotokolle bewerten18. Epochalnoten geben19. Zeugnisnoten machen20. Experimente vorführen21. Schülerübungen organisieren22. Offen Experimentieren23. Heftführung organisieren24. Eine Gruppenarbeitdurchführen25. Eine Gruppenarbeitauswerten26. Das Lehrbuch einsetzen27. Videos einsetzen28. Computer einsetzen29. Mit der Zeitnot umgehen30. Etwas ausstellen31. In die St<strong>und</strong>e einsteigen


<strong>Standardsituationen</strong> im Unterricht32. Inhalte erarbeiten33. Ergebnisse sichern34. Eine Wochenaufgabe stellen35. Eine Unterrichtsreihe planen36. Fachinhalte strukturieren37. (Fach)Begriffe einführen38. Fachliches einüben39. Auf-Ideen-Kommen fördern40. Vorgänge beschreiben lassen41. Inhalte erarbeiten42. Inhalte strukturieren43. Mit Sachtexten umgehen44. Das Leseverstehen fördern45. Etwas erklären46. Ein Einführungsgespr. führen47. Ein Erarbeitungsgespr. führen48. Ein Auswertungsge. führen49. Ein Abschlussgespräch führen49. Ein freies Unterrichtsg. führen50. Eine Klassendiskussionführen51. Ein Metagespräch führen52. Lernstrategien vermitteln53. Den Projektor einstellen54. Die Mitarbeit fördern55. Eine Arbeitshaltung herstellen56. Arbeitsergebnisse auswerten57. Arbeitsergebnissepräsentieren lassen58. Strategien <strong>und</strong> Methodenbewusst machen59. Lernhilfen geben60. Das Vorwissen der Schüleraktivieren61. Epochalnoten geben62. Mit Fehlern umgehen


Eine Standardsituation –drei BewältigungsstrategienIn drei Lehrproben unterschiedlicher Fächerführen die jeweiligen Referendare eine 10-minütigePartnerarbeit (Textanalyse) durch <strong>und</strong> lassen dieLernprodukte anschließend diskutieren:1. Referendar: Er erarbeitet nach der PA die Inhalte imfragend-entwickelnden Gespräch <strong>und</strong> bringt begleitenddie Ergebnisse der PA in sein Tafelbild (einStrukturdiagramm) ein2. Referendar: Jede Gruppe hält ihre Ergebnisse auf einerFolie fest <strong>und</strong> stellt diese anschließend im Plenum vor.Der Lehrer moderiert die gegenseitigen Ergänzungen<strong>und</strong> Verbesserungen3. Referendar: Die Gruppen werden gemischt (Gruppenmix)<strong>und</strong> berichten sich gegenseitig in den Gruppen


Gemeinsamkeiten <strong>und</strong>Unterschiede der Bewältigung• Alle drei Referendare bewältigen dieselbeStandardsituation: Eine Gruppenarbeitauswerten• Jeder wählte eine andere Handlungsoption miteiner anderen Methode:– die Ergebnisse fragend-entwickelnd zusammentragen– Gruppen vergleichend anhand der Arbeitsfolienberichten lassen– durch Gruppenmix die Gruppen sich gegenseitigberichten lassen


Eine Gruppenarbeit auswerten:so ... ?


Eine Gruppenarbeit auswerten:oder so ... ?


Eine Gruppenarbeit auswerten:oder so ... ?


Welche Handlungsoption, welcheMethode ist die passende?• Ich muss fragen: Welche der drei Handlungsoptionen /Methoden wird meinen Zielen, der Lerngruppe, demThema, dem Vorwissen, ... eher gerecht?– Die Ergebnisse fragend-entwickelnd zusammentragen– Gruppen vergleichend anhand der Arbeitsfolienberichten lassen– Durch Gruppenmix die Gruppen sich gegenseitigberichten lassen• Die Frage muss auf der pädagogischen <strong>und</strong> didaktischenReferenzebene entschieden werden (inhaltliche Ziele?Methodenziele? Arbeitsgleiche Gruppen? Interdependenzder Ergebnisse? ...)


Unterricht als Folge von<strong>Standardsituationen</strong>FachmethodenUnterrichtsmethodeninszenierenkonstituierenUnterrichtbenutzenbesteht ausStandardsituation 1Standardsituation 2Standardsituation 3benutzenbewältigenMethoden-Werkzeuge


Das MethodendreieckFachmethoden


<strong>Standardsituationen</strong> <strong>und</strong>Handlungsoptionen• <strong>Standardsituationen</strong> sind Situationen, die häufigvorkommen, nicht Einmaligkeitscharakter haben<strong>und</strong> in gewissem Sinne verallgemeinerbar sind.<strong>Standardsituationen</strong> sind paradigmatischeSituationen des Lehrerhandelns.• Handlungsoptionen sind verschiedene Optionenfür das Handeln in <strong>Standardsituationen</strong>, unterdenen die Lehrperson in ihrer Verantwortungwählen muss. Die Entscheidung für die eineoder die andere Handlungsoption muss auf derdidaktischen <strong>und</strong> pädagogischenReferenzebene begründet werden.


Partnerarbeit (ca.10 Minuten)• Erstellen Sie für eine selbstgewählteStandardsituation eine Liste mitHandlungsoptionen


Partnergruppenmix (10 Minuten)• Stellen Sie Ihre Handlungsoptionenwechselseitig einem neuen Partner vor


Der <strong>Lehrerhandwerk</strong>skasten• Der Handwerkskasten für Lehrer umfasst die<strong>Standardsituationen</strong> <strong>und</strong> die Handlungsoptionen• Vgl. dazu Webseite des Seminars


Modell des Lehr-Lern-ProzessesLehrenKompetenzenLernumgebungLernenAufgabenstellungenProblemstellung entdeckenVorstellungen entwickelnModerationLernmaterial bearbeitenLernmaterialien/MethodenmaterialeSteuerungLernprodukt diskutierenLernzugewinn definierenVernetzen <strong>und</strong> transferierenKompetenzenDiagnose/RückmeldungpersonaleSteuerung© <strong>Studienseminar</strong> <strong>Koblenz</strong>


Aufgabe• Lokalisieren Sie die <strong>Standardsituationen</strong>im Modell des Lehr-Lern-Prozesses• Kategorisieren Sie die <strong>Standardsituationen</strong>nach den Steuerungen


Modell des Lehr-Lern-ProzessesLehrenKompetenzenLernumgebungLernenAufgabenstellungenProblemstellung entdeckenVorstellungen entwickelnModerationLernmaterial bearbeitenLernmaterialien/MethodenmaterialeSteuerungLernprodukt diskutierenLernzugewinn definierenVernetzen <strong>und</strong> transferierenKompetenzenDiagnose/RückmeldungpersonaleSteuerung© <strong>Studienseminar</strong> <strong>Koblenz</strong>


Beispiele für <strong>Standardsituationen</strong>1. Ein Einstiegsgespräch führen2. Ein Erarbeitungsgespräch führen3. Ein Auswertungsgespräch führen4. Ein Abschlussgespräch führen5. Fachbegriffe einführen6. Eine Gruppenarbeit auswerten7. Einen Lehrervortrag gestalten8. Eine Erarbeitungsergebnisse dokumentieren9. Das Vorwissen der Schüler einbinden10. Eine Reflexionsphase gestalten


Beispiele für <strong>Standardsituationen</strong>11. Arbeitsaufträge erteilen12. Eine Arbeitshaltung herstellen <strong>und</strong> aufrechterhalten13. Die Schüler im Unterricht aktivieren <strong>und</strong> einbinden14. Schüler in produktive Arbeitssituationen bringen15. Eine mündliche Leistung bewerten16. Einen nachvollziehenden Unterricht gestalten17. Problemorientiert in den Unterricht einsteigen18. Fragen <strong>und</strong> Probleme aufwerfen


Standardsituation: EinEinstiegsgespräch führen (46)Handlungsoptionen:• Schülerbeiträge neutral <strong>und</strong> ohne Wertung sammeln(evtl. „Kettenaufruf“)• Äußerungen (ggf. nonverbal) hervorheben, gewichten,zurückweisen• Sich durch treffgenaue Schülerantworten nicht irritierenlassen• Assoziationen hervorlocken durch Materialien, Gestik<strong>und</strong> Mimik• eingesetzte Materialien intensiv nutzen• an geeigneter Stelle akzentuieren, unterbrechen,zusammenfassen


Standardsituation: EinEinstiegsgespräch führen (46)Handlungsoptionen (Fortsetzung):• gegensätzliche Positionen herausstellen <strong>und</strong> evtl.zurückgeben• ggf. Rückfragen stellen• notfalls ein Gespräch abbrechen <strong>und</strong> neu ansetzen• provozierende Begriffe, Fragen, Thesen einbringen• „nicht ins Konzept passende Beiträge“ integrieren oderbegründet zurückweisen• Stichworte, Kernaussagen auf Folie selbst oder durcheinen Schüler notieren• strukturiert zusammenfassen, ggf. mit Tafelanschrieb


Standardsituation: EinEinstiegsgespräch führen (46)Handlungsoptionen (Fortsetzung):• Schüler zusammenfassen lassen• mit einer Problemfrage abschließen• das Gespräch zeitökonomisch <strong>und</strong> wertschätzendbeenden• über die Zielrichtung des Einstiegsgesprächs informieren(Aktivierung von Vorwissen, Bereitstellung vonBasiswissen, Kanalisierung physischer Energien, Forumfür Spontanäußerungen, Brainstorming, warming-up, ...)


Hinweis• Sie stellen unschwer fest, dass Sie nichtalle Handlungsoptionen wahrnehmenkönnen <strong>und</strong> dass sich diese u.U.widersprechen.• Es sind Optionen des Handelns <strong>und</strong> Sieentscheiden welche der Optionen in derbetreffenden Situation die passendste ist.


Standardsituation: Vorschläge zielorientiertsammeln, bündeln <strong>und</strong> auswählenHandlungsoptionen:• eine kriterienorientierte Sammlung vornehmen, durchVorgabe von Kriterien• unkommentierte Sammlung mitLehrerzusammenfassung <strong>und</strong> –auswertung• unkommentierte Sammlung <strong>und</strong> Bewertung durchSchüler nach 3-5 Beiträgen• schriftliche Fixierung in Einzelarbeit auf Zettel <strong>und</strong>Aushandeln in Partnerarbeit mit anschließenderVorstellung• instantane Kommentierung durch den Lehrer oderMitschüler


Standardsituation: Eine Arbeitshaltungherstellen <strong>und</strong> aufrechterhaltenHandlungsoptionen:• einen Spannungsbogen herstellen durch Lehrervortrag,Medien, .• auf einem passenden Anspruchsniveau arbeiten imSinne eines mitwachsenden Niveaus• Anschaulichkeit <strong>und</strong> Verständlichkeit garantieren durchLebensbezüge, Materialien, Medien, angemesseneSprache, ...• In der Klasse präsent sein <strong>und</strong> das Geschehen in derKlasse überblicken durch direkte Ansprache,Blickkontakte, Standortwechsel, reaktionsschnelleAgieren, breite Streuung,Verständnisrückversicherungen


Standardsituation: Eine Arbeitshaltungherstellen <strong>und</strong> aufrechterhaltenHandlungsoptionen (Fortsetzung):• Mit Nachdruck fördern <strong>und</strong> fordern, durch Erhöhung desIntensitätsgrades der Beschäftigung,Binnendifferenzierung, eine argumentative In-Die-Pflichtnahme• Den Beschäftigungsgrad erhöhen, durch Einzelarbeit,Tafelanschrieb, Arbeit mit dem Buch, anspruchsvolleAufgabenstellungen, ...• Dem Unterricht eine erkennbare Struktur geben durchklare Phasierung, strukturiertes Tafelbild, rückblickendeZusammenfassungen, Metareflexionen, neueEinstiegsmöglichkeiten, ...


Standardsituation: Lernstrategien vermitteln<strong>und</strong> Lernprozesse begleitenHandlungsoptionen:• an geeigneten Stellen Strategien der Schülerthematisieren bewusst machen <strong>und</strong>besprechenmetareflexive Phasen an passenden Stellenin den Unterricht einbauen• Methodenvorschläge der Schüler einholenSie sich auchauf ‚Lernumwege’ einlassen <strong>und</strong> diese zulassen• Fehler so besprechen, dass sie lernfördernd sind(Fehlerkultur)


Standardsituation: Die Schüler in derBeteiligung unterstützen = Mitarbeit fördernHandlungsoptionen:• Schüler inhaltlich <strong>und</strong> sprachlich angemessen fordern(=Gr<strong>und</strong>ansatz)• Bedenk- <strong>und</strong> Formulierungszeit geben• Gelassenheit ausstrahlen, die Vertrauen gibt• Auf angemessene Rede-, Schreib- <strong>und</strong>Denkgeschwindigkeit achten• Schüler Fragen stellen lassen• Wortweitergabe durch Schüler• Bei Schülern Verständnisrückversicherungen einholen• Schüler direkt ansprechen


Standardsituation: Die Schüler in derBeteiligung unterstützen = Mitarbeit fördernHandlungsoptionen (Fortsetzung):• Partnerarbeitsphasen zum Vorklären einbauen• Zwischenergebnisse zusammenfassen• Fragen, Probleme, etc. die Klasse zurückgeben• Interaktionsanlässe (Materialien) nutzen• Medien verknüpfen


Aufgabe im Plenum (beiZeitüberschuss)• Formulieren Sie die Standardsituation <strong>und</strong>entwickeln Sie Handlungsoptionen zufolgendem konkreten Fall in einer Lehrprobe:Ein Referendar gibt den Schülern ein fachlichesEin Referendar gibt den Schülern ein fachlichesProblem zur Bearbeitung in Gruppen frei <strong>und</strong> dannnoch eins <strong>und</strong> noch eins <strong>und</strong> noch eins ... Er teiltMaterialien aus, lässt die Schüler selbstständigarbeiten <strong>und</strong> präsentieren, greift kaum ein <strong>und</strong> leitetzum nächsten Problem über: „Ich gebe Euch jetzt <strong>und</strong>ihr sollt ...“


Aufgabe im Plenum• Formulieren Sie die Standardsituation <strong>und</strong>entwickeln Sie Handlungsoptionen zufolgendem konkreten Fall in einer Lehrprobe:Ein Referendar gibt den Schülern ein fachlichesEin Referendar gibt den Schülern ein fachlichesProblem zur Bearbeitung in Gruppen frei <strong>und</strong> dannnoch eins <strong>und</strong> noch eins <strong>und</strong> noch eins ... Er teiltMaterialien aus, lässt die Schüler selbstständigarbeiten <strong>und</strong> präsentieren, greift kaum ein <strong>und</strong> leitetzum nächsten Problem über: „Ich gebe Euch jetzt <strong>und</strong>ihr sollt ...“


Vielen Dank <strong>und</strong> eine gute Woche!


Wie lernen Sie <strong>Standardsituationen</strong><strong>und</strong> Handlungsoptionen ?• <strong>Standardsituationen</strong> <strong>und</strong>Handlungsoptionen werden in einemInduktionsverfahren mit jedem neuenReferendarskurs neu erarbeitet <strong>und</strong>formuliert (mitwachsendes System)• Sie werden aus konkreten Fällen desberuflichen Handelns extrahiert <strong>und</strong>abstrahiert


Standardsituation A(eine paradigmatische Situation des Lehrerhandelnsmit verschiedenen Handlungsoptionen)Handlungsoption 1 ... Handlungsoption 2 ...Induktionsverfahrentheorie- <strong>und</strong>erfahrungsgeleitet1 wird eineStandardsituationtheorie- <strong>und</strong>zur Folie für dieerfahrungsgeleitetPlanung eineswerden ähnlichekonkreten FallesFälle identifiziert<strong>und</strong> abstrahiert, 3so dass eineStandardsituationKonkreter Fallabstrahiert werdenaHandlungkannatheorie- <strong>und</strong>erfahrungsgeleitetwird eine 2Handlungsoptiontheorie- <strong>und</strong>zur konkretenerfahrungsgeleitetHandlung in einemkönnen in konkretenkonkreten FallFällen ausgeführte4 Handlungen zuHandlungsoptionenfür eineKonkreter Fall bKonkreter FallStandardsituationcHandlung bHandlungerhoben werdencKonkreter Fall dHandlung dKonkreter Fall eHandlung eKonkreter Fall fHandlung f


Was sind Standards ?• Ein Standard ist die Fähigkeit, aus den fürdie Standardsituation zur Verfügungstehenden Handlungsoptionen funktionalangemessene Handlungsoptionen für <strong>und</strong>in einem konkreten Fall (3) zu wählen(=Kompetenz) <strong>und</strong> diese als konkreteHandlungen (4) umzusetzen(=Performanz)


Standards• Standards sind die Kompetenzen (<strong>und</strong> derenPerformanz), über die Lehrpersonen unbedingtverfügen müssen, damit sie im Unterricht <strong>und</strong> imSchulleben bestehen, d.h. damit sieunterrichtliche <strong>und</strong> schulische Situationen(<strong>Standardsituationen</strong>) erfolgreich bewältigen.• Standards sind notwendige professionelleWissens- <strong>und</strong> Könnensbestände, die vonProfessionellen, nicht aber von Laien in jeder -auch in komplexen - Situationen zur Anwendunggelangen.• Standards sind die Kompetenzen, die dieLehrperson zu einem Experten machen.


Professionalität der Lehrerin/ des Lehrers(Expertin/e für Lehr-, Lern- <strong>und</strong> Bildungsprozesse)1 FachwissenPädagog.-didakt. didakt. Wissen2 FachmethodenKonzepte erz. Handelns3 FachdidaktikWissen Lehr-Lern-Proz.4 Lernprozessgestaltung5 Situationsbewältigung6 Nachhaltiges Lernen7 Diagnose - Reflexion8 Entwicklung


Die acht Kompetenzsäulen(= Standards)1. Über anschlussfähiges Fachwissen verfügen2. Über fachliche Erkenntnis- <strong>und</strong> Arbeitsmethodenverfügen3. Über anschlussfähiges fachdidaktisches Wissenverfügen4. Fachliches Lernen planen <strong>und</strong> gestalten5. Die Komplexität unterrichtlicher Situationen bewältigen6. Die Nachhaltigkeit von Lernen fördern7. Über Diagnose- <strong>und</strong> Evaluationsverfahren verfügen8. Sich in seiner Rolle als Fachlehrer bzw. Fachlehrerinentwickeln


Standard 5: Die Komplexitätunterrichtlicher Situationen bewältigenDie Referendarinnen <strong>und</strong> Referendare• verfügen über ein breites Methodenrepertoire <strong>und</strong>nutzen es situativ passend• verfügen über Strategien des Erklärens fachlicherZusammenhänge im Spannungsfeld zwischen formalerfachlicher Korrektheit <strong>und</strong> schülergemäßerVereinfachung• haben in unterrichtlicher Situationen Erfahrungen mit derBalance zwischen fachlich überfordernder Komplexität<strong>und</strong> unterfordernder Einfachheit (passendes fachlichesAnspruchsniveau)• können situativ reagieren <strong>und</strong> können das vielfältigeWissen sowie die unterschiedlichen Wahrnehmungen<strong>und</strong> Vorstellungen der Lernenden zum Fachlernennutzen


Hemd <strong>und</strong> Jacke

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