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Jahresbericht 2009

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Institut für Sozialdienste (IfS)<br />

Vorarlberg<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong>


Inhalt<br />

Der Verein<br />

„Institut für Sozialdienste“<br />

2<br />

Armut gefährdet die Gesundheit<br />

Vorwort des IfS-Präsidenten<br />

Dr. Hans-Peter Bischof<br />

3<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Ein Überblick von IfS-Geschäftsführer<br />

Dr. Stefan Allgäuer<br />

4<br />

Zahlen und Fakten<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> in Wort und Zahl<br />

7<br />

Finanzen <strong>2009</strong><br />

15<br />

Alle IfS-Adressen im Überblick<br />

16<br />

Impressum:<br />

Herausgeber, Verleger und Eigentümer:<br />

Institut für Sozialdienste<br />

Interpark FOCUS 1, A-6832 Röthis<br />

Redaktion: Franz Abbrederis,<br />

lic.phil. Alexandra Breuß<br />

Tel.: + 43 / 55 23 / 52 17 6 - 0<br />

E-Mail: ifs@ifs.at<br />

Fotos: Nikolaus Walter, photocase, fotolia<br />

Grafische Gestaltung: Mag. Jan Koller<br />

Der Verein<br />

„Institut für Sozialdienste“<br />

Das Institut für Sozialdienste ist ein Verein, welcher sich<br />

aus natürlichen Personen, nicht Körperschaften zusammensetzt.<br />

Der Verein ist konfessionell und politisch ungebunden.<br />

n Vereinsorgane sind<br />

• die Vollversammlung<br />

• das Präsidium<br />

Die Durchführung der Aufgaben erfolgt<br />

in der IfS gemeinnützigen GmbH.<br />

n Präsidium<br />

Präsident Dr. Hans-Peter Bischof,<br />

Bregenz<br />

Vizepräsidentin Dr. Elke Sader,<br />

Bregenz<br />

Dr. Evelyn Marte-Stefani, Kennelbach<br />

Ing. Christoph Winder, Dornbirn<br />

Erwin Mohr, Wolfurt<br />

n Kuratoriumsmitglieder<br />

Josef Bechtold, Rankweil<br />

Dr. Hans-Peter Bischof, Bregenz<br />

Walter Bösch, Dornbirn<br />

Dr. Gottfried Feurstein, Andelsbuch<br />

Anna Franz, Bezau<br />

Dr. Günther Hagen, Dornbirn<br />

Ing. Otto Kazil, Bregenz<br />

Brigitta Keckeis, Feldkirch-Gisingen<br />

Hans Kogler, Langen b. Bregenz<br />

Dkfm. Erwin Konzett, Dornbirn<br />

Mag. Ruth Kucera-Dörler, Hard<br />

Günter Lampert, Feldkirch-Nofels<br />

Dr. Evelyn Marte-Stefani, Kennelbach<br />

Elisabeth Mathis, Bregenz<br />

Erwin Mohr, Wolfurt<br />

Dr. Johannes Müller, Dornbirn<br />

Dr. Franz Pflanzner, Feldkirch-Tisis<br />

Günther Platter, Dornbirn<br />

Herbert Pruner, Bregenz<br />

Dr. Elke Sader, Bregenz<br />

Mag. Elmar Simma, Rankweil<br />

Prof. Hans Sperandio, Rankweil<br />

Dr. Herbert Spieler, Frastanz<br />

Mag. Mimi Steurer-Holböck, Göfis<br />

Dr. Karl Waltle, Bregenz<br />

Maria Wäger, Altach<br />

Albert Widmer, Bregenz<br />

Ing. Christoph Winder, Dornbirn<br />

Dr. Klaus Zitt, Ludesch<br />

n Ehrenmitglieder<br />

Dr. Hermann Girardi, Bregenz<br />

Dr. Adolf Würbel, Feldkirch<br />

n Geschäftsführer<br />

Dr. Stefan Allgäuer


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Armut gefährdet die Gesundheit<br />

Vorwort des IfS-Präsidenten Dr. Hans-Peter Bischof<br />

Arme und armutsgefährdete Menschen fühlen<br />

sich weniger gesund – und leben auch<br />

nicht so gesund – als die „Durchschnittsbürger“<br />

in Vorarlberg! Dieses Ergebnis<br />

erbrachte die Auswertung von 350 Fragebögen,<br />

die im Rahmen des IfS-Gesundheitprojektes<br />

„ ... trotz allem gesund!“ erhoben<br />

worden sind. Anonym befragt wurden Personen,<br />

die sich hilfesuchend an uns – an<br />

die IfS-Familienarbeit oder IfS-Schuldenberatung<br />

– gewandt hatten und von diesen<br />

Einrichtungen begleitet sowie unterstützt<br />

werden.<br />

Armut und Gesundheitsbefinden hängen zusammen<br />

Es zeigte sich, dass mehr als zwei Drittel derer, denen von<br />

der IfS-Schuldenberatung geholfen werden kann, sowie<br />

etwa die Hälfte derer, die von der IfS-Familienarbeit betreut<br />

werden, über 30.000 Euro Schulden haben und sich somit in<br />

ihrer Existenz bedroht sehen.<br />

Aus gesundheitlicher Sicht ist besonders auffallend, dass<br />

zwei Drittel der vom IfS betreuten Menschen RaucherInnen<br />

sind, also doppelt so häufig rauchen wie der Durchschnitt<br />

in der Bevölkerung und damit entscheidend stärker gesundheitsgefährdet<br />

sind!<br />

Diese Menschen fühlen sich zudem selbst nicht so gesund<br />

wie der bzw. die DurchschnittsbürgerIn. Während 80 %<br />

der ÖstereicherInnen angeben, sich als „sehr gesund“ oder<br />

„gesund“ zu erleben, machen diese Aussage nur 50 % der<br />

KlientInnen der IfS-Schuldenberatung und IfS-Familienarbeit.<br />

11 % beurteilen ihren Gesundheitszustand sogar als<br />

„schlecht“ oder „sehr schlecht“ - wiederum doppelt so viele<br />

wie in der Durchschnittsbevölkerung.<br />

Der Zusammenhang zwischen Armut und Gesundheit ist<br />

seit langem bekannt, jedoch wusste man nicht so recht, wie<br />

diesem gezielt entgegen zu wirken sei. Vor einigen Jahren<br />

ergriffen aber soziale Einrichtungen in Vorarlberg, deren Klientel<br />

aus der sozioökonomisch schwachen Schicht stammt,<br />

erstmals die Initiative und schlossen sich zusammen. Das,<br />

was schon lange vermutet wurde, ist nun klar: Armut gefährdet<br />

die Gesundheit. Und nicht nur diese. Auch das soziale<br />

Gefüge kann in einer solchen Armutssituation viel schneller<br />

zerbrechen als sonst. Daher bin ich überzeugt, dass wir alles<br />

tun müssen, um hier weitere Gegenmaßnahmen zu setzen.<br />

Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armut und<br />

sozialer Ausgrenzung<br />

Die Europäische Union ist eine der reichsten Gegenden der<br />

Welt. Nichtsdestotrotz haben 17 % der EuropäerInnen nicht<br />

genügend Mittel, um sich ihre grundlegendsten Bedürfnisse<br />

erfüllen zu können.<br />

Es gibt kein Patentrezept gegen Armut und soziale Ausgrenzung<br />

– eines ist jedoch sicher: Diesen Kampf können wir nur<br />

gemeinsam gewinnen. Es ist an der Zeit, unser Bekenntnis<br />

zu Solidarität, sozialer Gerechtigkeit und mehr Integration zu<br />

erneuern!<br />

Und wie schaut es bei uns in Vorarlberg aus? Wir leben auf<br />

einem sehr hohen Wohlstandsniveau. Einerseits ist dies gut<br />

so, andererseits ist dies gerade für Menschen, die armutsgefährdet<br />

sind, die am Rande der Kluft stehen, eine doppelte<br />

Gefahr, wirklich unter die Armutsgrenze zu fallen. Nicht umsonst<br />

nehmen z.B. die KlientInnen-Zahlen in der IfS-Schuldenberatung<br />

regelmäßig jedes Jahr zu.<br />

Solidarität, eine insbesondere in Krisenzeiten unerlässlich<br />

wichtig Leitlinie, ist einer der zentralen Werte für die Zukunft.<br />

Daran müssen wir alle arbeiten.<br />

Das IfS-Präsidium hat im vergangenen Jahr in seinen Sitzungen<br />

u.a. auch diese Themen erörtert. Ich möchte mich bei<br />

allen IfS-Präsidiumsmitgliedern, bei allen Vereinsmitgliedern<br />

und insbesondere bei allen IfS-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />

die täglich Menschen in Not und Krisen zur Seiten<br />

stehen, bedanken. Dieser Dank gilt aber vor allem auch unserem<br />

Geschäftsführer Dr. Stefan Allgäuer. ●<br />

Dr. Hans-Peter Bischof<br />

Präsident des Vereins<br />

Institut für Sozialdienste<br />

3


4<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> gestaltete sich für alle<br />

Arbeitsbereiche des IfS als ein arbeitsreiches,<br />

intensives und herausforderndes Jahr.<br />

Der infolge der wirtschaftlichen Entwicklungen<br />

und deren Auswirkungen auf die Menschen<br />

(auch) in Vorarlberg erwartete Anstieg von<br />

Anmeldungen ist in der Form bislang nicht<br />

eingetreten. Gerade „Krisenzeiten“ sind oft<br />

Anlass und Herausforderung für Menschen,<br />

ihre eigenen Probleme zu relativieren, länger<br />

zu versuchen, diese eigenständig zu lösen,<br />

und erst später – wenn erforderlich – Hilfestellungen<br />

in Anspruch zu nehmen. Allerdings<br />

hat dies eine Veränderung in der Problemkonstellation<br />

unserer KlientInnen zur Folge:<br />

Immer mehr hilfesuchende Menschen haben<br />

hoch komplexe, ganz akute und schwierigste<br />

Probleme, die ihrerseits wiederum ein<br />

komplexes und gut abgestimmtes, oft<br />

mehrschichtiges Handeln erfordern.<br />

Statt der klaren Problemstellen einer<br />

„Erziehungsberatung“, einer „Überschuldung“,<br />

eines „Beziehungsproblems“ usw. kommt<br />

– immer häufiger und intensiver –<br />

alles zusammen.<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Ein Überblick von IfS-Geschäftsführer<br />

Dr. Stefan Allgäuer<br />

Das Institut für Sozialdienste ist mit seiner vielfältigen<br />

und differenzierten Angebotsstruktur gut „aufgestellt“<br />

für diese in ihrer Komplexität wachsenden Problemkonstellationen.<br />

Die kurzen Wege, das sich untereinander<br />

Kennen und die Praxis, in interdisziplinären Teams zu<br />

arbeiten, sind gute Voraussetzungen für diese Herausforderungen.<br />

Wir haben uns in den vergangenen Monaten sowohl praktisch<br />

als auch theoretisch mit den Fragen einer optimalen<br />

Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen, zwischen Fachpersonen<br />

und zwischen Organisationen beschäftigt. In zwei<br />

Fachsymposien setzten wir uns gemeinsam mit dem MCI<br />

Innsbruck und dem FH-Studiengang „Sozial- und Gesundheitsmanagement“<br />

mit der Praxis sowie der Methodik dieser<br />

Schnittstellen auseinander – ein Thema, das weltweit hoch<br />

aktuell ist. Sowohl im Gesundheits- als auch im Sozialbereich<br />

wird erwartet, dass in der Optimierung der Schnittstellen, im<br />

abgestimmten Neben- und Nacheinander von unterschiedlichen<br />

Aufgaben noch einiges an Verbesserungspotential<br />

als auch an Einsparungspotential liegt. Wir werden diesen<br />

Schwerpunkt – die optimal abgestimmte Arbeit und Hilfe in<br />

komplexen Problemkonstellationen – auch in diesem und in<br />

den nächsten Jahren weiter entwickeln und uns fortlaufend<br />

qualifizieren.<br />

Die vergangenen Jahre waren – anders als früher – nicht<br />

mehr Jahre des Wachstums und der Angebotsdifferenzierung.<br />

Deshalb sind im Rückblick auf das Jahr <strong>2009</strong><br />

die „Neuerungen“ solche organisatorischer Art, Projekte<br />

und thematische Schwerpunkte. Einige davon seien hier<br />

erwähnt:<br />

• Die IfS-Interventionsstelle wurde im Zuge einer österreichweiten<br />

Entwicklung in IfS-Gewaltschutzstelle Vorarlberg<br />

umbenannt und ist nun – an einem neuen Standort – in<br />

der Johannitergasse 6 in Feldkirch zu finden. Die Verbesserungen,<br />

die das Inkrafttreten des zweiten Gewaltschutzgesetzes<br />

im Juni <strong>2009</strong> mit sich brachte, wurden von den<br />

Mitarbeiterinnen der IfS-Gewaltschutzstelle begrüßt.


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 5<br />

• Seit 2008 koordiniert DI Barbara Bohle im Auftrag des<br />

Landes Vorarlberg die Projektstelle „Kindergerechte Lebensräume“.<br />

Im vergangenen Jahr wurde mit “Spiel- und<br />

Freiräume – Handbuch für Gemeinden und Städte“ ein 96<br />

Seiten umfassender Ratgeber herausgegeben.<br />

• Die sozialpädagogische Wohngemeinschaft Oberland übersiedelte<br />

von Bludenz-Rungelin nach Feldkirch-Gisingen, wo<br />

die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Betreuerinnen und<br />

Betreuern ein frisch renoviertes Haus beziehen konnten.<br />

Mit den neuen und erweiterten räumlichen Möglichkeiten<br />

kann diese Wohngemeinschaft nun ihren Schwerpunkt „Krisenaufnahmen<br />

für die Jugendwohlfahrt“ weiter entwickeln<br />

und umsetzen.<br />

• Drei Jahre nach dem Projektstart konnte der 3000ste Vorarlberger<br />

Finanzführerschein durch Landesrätin Dr. Greti<br />

Schmid überreicht werden. Immer mehr Kinder und Jugendliche<br />

werden durch die Teilnahme an diesem Präventionsprojekt<br />

„Fit fürs Geld“ und für Risiken im Umgang mit<br />

Geld sensibilisiert. Das von der IfS-Schuldenberatung entwickelte<br />

Projekt wird vom Land Vorarlberg, der Wirtschafts-<br />

und der Arbeiterkammer sowie den großen Vorarlberger<br />

Banken unterstützt und hat mittlerweile schon in andern<br />

(Bundes-)Ländern Nachahmer gefunden.<br />

• „Die Herausforderung in der Krise“ – unter diesem Motto<br />

fand im Juni <strong>2009</strong> in Bregenz eine gesamtösterreichische<br />

Tagung der Schuldenberatung statt. Im Rahmen dieser<br />

Konferenz wurde u.a. die Erwartung eines durch die Wirtschaftskrise<br />

ausgelösten Ansturms auf die Schuldenberatungsstellen<br />

thematisiert.<br />

• Nach fünfjähriger Projektphase wurden die teils überraschenden<br />

Abschlussergebnisse des Pilotprojektes „trotz allem<br />

gesund!“ präsentiert. Ziel war es, das Bewusstsein für<br />

Gesundheitsförderung bei armutsgefährdeten Menschen<br />

zu schärfen und neue Zugänge zur Gesundheitsförderung<br />

zu erproben. Initiator dieses Projektes, das wesentlich vom<br />

„Fonds Gesundes Österreich“ und vom „Fonds Gesundes<br />

Vorarlberg“ finanziert wurde, war die IfS-Familienarbeit. Beteiligt<br />

hatten sich zudem die IfS-Schuldenberatung und der<br />

Familiendienst des Vorarlberger Kinderdorfes.<br />

• Die Neukonzeption und Ausweitung der Schulsozialarbeit<br />

(das „Drei-Säulen-Modell“) wurden von Landesrat Mag.<br />

Siegmund Stemer und Landesrätin Dr. Greti Schmid öffentlich<br />

vorgestellt. Bereits seit mehreren Jahren ist die<br />

IfS-Schulsozialarbeit an den Vorarlberger Mittelschulen in<br />

Bregenz-Rieden und Vorkloster sowie an den Vorarlberger<br />

Mittelschulen Dornbirn-Lustenauerstraße und Baumgarten<br />

vertreten. Neu wurde die IfS-Schulsozialarbeit im vergangenen<br />

Jahr in Lustenau, Hohenems und Feldkirch installiert.<br />

Heute beschäftigen uns methodische Fragen (was<br />

kann Schulsozialarbeit „mehr“ in die Schule einbringen?)<br />

und Fragen der Kooperation (insbes. zwischen den BeratungslehrerInnen<br />

und den SchulsozialarbeiterInnen).<br />

• Die IfS-FrauennotWohnung – das Frauenhaus in Vorarlberg<br />

– unterstützte das präventive Filmprojekt „MissHandelt“, in<br />

dessen Rahmen sich österreichweit über 100 Jugendliche<br />

mit dem Thema „Gewalt an Frauen“ auseinandersetzten.<br />

Auch ein Vorarlberger Clip wurde produziert. Dieser thematisiert<br />

den wichtigen Moment, in welchem das Opfer sein<br />

Schweigen bricht.<br />

• Wir registrierten in den Beratungen eine Zunahme von Klientinnen<br />

und Klienten, die an Essstörungen leiden. Essstörungen<br />

gelten als klassisch weibliche Krankheit, jedoch<br />

nimmt auch die Zahl der betroffenen Männer zu.<br />

• Die IfS-Internetberatung etablierte sich in den letzten Jahren<br />

und ist mittlerweile fixer Bestandteil des Beratungsangebots<br />

des IfS. Von 2005 bis <strong>2009</strong> wandten sich über 1.900<br />

Vorarlbergerinnen und Vorarlberger in psychischen und sozialen<br />

Notsituationen per E-Mail an die Fachpersonen des<br />

IfS. Jährlich sind dies im Schnitt rund 400 Frauen und Männer,<br />

die diesen niederschwelligen Zugang zu einer psychosozialen<br />

Beratung nützen. Die IfS-Internetberatung – ein<br />

Angebot ohne lange Wartezeiten und bürokratische Hürden<br />

– wird in Kooperation mit Vorarlberg Online angeboten. Wer<br />

Rat oder Hilfe benötigt und keine persönliche Beratung in<br />

Anspruch nehmen möchte, kann sich völlig anonym per E-<br />

Mail an die IfS-Beraterinnen und Berater wenden.<br />

Das Wichtigste an unserer Arbeit ist es, dass wir – möglichst<br />

– jedem und jeder unserer 33.000 KlientInnen gerecht werden<br />

und es uns gelingt, ihnen – wenigstens ein bisschen<br />

– weiter zu helfen. Das passiert im Alltag, in jedem Kontakt<br />

und in jedem Schritt, der in einem Beratungs- oder Betreuungsprozess<br />

gemacht wird.<br />

Wir legen bei unseren über 300 MitarbeiterInnen großen<br />

Wert auf Qualifikation, Professionalität und personale Kompetenz<br />

und sichern so, dass wir in jeder einzelnen Situation<br />

– möglichst – das Richtige und das Not-Wendende tun. Dafür<br />

möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

im IfS bedanken. Ich weiß, ihr tagtäglicher Einsatz geht weit<br />

über das „business as usual“ hinaus und ist ein wesentlicher<br />

Beitrag für ein gut funktionierendes soziales Netzwerk in unserem<br />

Land.<br />

Wir erleben heute – auch und gerade bei steigenden Problemlagen<br />

– immer wieder das klare Bekenntnis der Politik<br />

und der Institutionen des Staates zu einer solidarischen Gesellschaft.<br />

Dies zeigt sich u.a. in der Finanzierung unserer<br />

Leistungen durch Land und Gemeinden bzw. durch die jeweilig<br />

zuständigen Bundesministerien. Dafür herzlichen Dank.<br />

Das Bekenntnis zur Solidarität in der Gesellschaft zeigt sich<br />

aber auch, wenn klar gesagt wird, dass wir alles daran setzen<br />

wollen, den sozialen Standard in unserem Land zu halten<br />

und ihn bedarfsgerecht und fair weiter zu entwickeln und<br />

auszubauen. Dies in einer Situation, in der Einnahmen des<br />

Staates zurückgehen und Anforderungen und Bedarfe steigen.<br />

Was wir im IfS nicht können, ist, den Blick vor dem zu<br />

verschließen, was und wo es Hilfen und Maßnahmen braucht<br />

und wo neue Bedarfe entstehen. Als Partner von Politik und<br />

Entscheidungsträgern sehen wir uns dort, wo wir gemeinsam<br />

Lösungen suchen, Grenzen des Machbaren akzeptieren,<br />

aber auch das Notwendige einfordern und sichern wollen.<br />

Diese Herausforderung für die nächsten Jahre ist hoch genug<br />

– sie erfordert die Bündelung aller Kräfte und eine ständige<br />

Weiterentwicklung. Wir im IfS sind bereit dafür. ●<br />

Dr. Stefan Allgäuer<br />

IfS-Geschäftsführer<br />

allgaeuer.stefan@ifs.at


6<br />

Zahlen und Fakten<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> in Wort und Zahl<br />

Anzahl der KlientInnen im Jahr <strong>2009</strong><br />

in den verschiedenen Bereichen<br />

Erwachsenenberatung<br />

IfS-Schuldenberatung<br />

Familienberatung<br />

Psychotherapie<br />

IfS-Assistenz<br />

IfS-Familienarbeit<br />

Erziehungsberatung<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

IfS-Bewohnervertretung<br />

IfS-Sachwalterschaft<br />

Jugend-Streetwork<br />

IfS-Jugendberatung<br />

Schulsozialarbeit<br />

IfS-Menschengerechtes Bauen<br />

Ehe-/Paarberatung<br />

IfS-Gewaltschutzstelle<br />

Heilpädagogische Sprechtage<br />

IfS-Internetberatung<br />

IfS-Sozialpädagogik<br />

IfS-Lehrlingscoaching<br />

IfS-FrauennotWohnung<br />

Klartext-Gewaltberatung<br />

IfS-Krisenwohnungen<br />

Hauptschulabschluss<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Intensivbetreuung<br />

Gesamt <strong>2009</strong><br />

Vergleich 2008<br />

Quelle: IfS-Statistik<br />

7290<br />

4669<br />

3313<br />

2247<br />

2038<br />

1850<br />

1631<br />

1319<br />

1265<br />

1265<br />

1020<br />

896<br />

778<br />

761<br />

648<br />

611<br />

520<br />

240<br />

211<br />

153<br />

112<br />

85<br />

70<br />

31<br />

8<br />

33.031 Personen<br />

31.362 Personen<br />

Für Integration<br />

und sozialeTeilhabe<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Wir helfen WEITER.


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

IfS-Beratungsstelle Bludenz<br />

Die IfS-Beratungsstelle Bludenz begleitete<br />

im vergangenen Jahr insgesamt<br />

1.612 Menschen. In der Beratung zeigte<br />

sich, dass zunehmend mehr Kinder,<br />

die Opfer von Mobbing in der Schule<br />

sind, professionelle Hilfe und Unterstützung<br />

suchen.<br />

Leiterin<br />

Dipl. Soz. Päd.<br />

Carla Rudigier<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenz<br />

<strong>2009</strong> erhielten 3.297 Menschen in Not<br />

und Krisen an der IfS-Beratungsstelle<br />

Bregenz kompetente Hilfe und Unterstützung.<br />

Rund zwei Drittel waren Frauen,<br />

ein Drittel Männer. Mit dem Start<br />

des Schwerpunktes „Psychosoziale<br />

Beratung im Alter“ wurde versucht, verstärkt<br />

ältere Menschen anzusprechen<br />

und auf das Angebot der IfS-Beratungsstelle<br />

Bregenz aufmerksam zu machen.<br />

Eine besonders große Nachfrage konnte<br />

im Rahmen des Heilpädagogischen<br />

Sprechtages verzeichnet werden.<br />

Leiterin<br />

Dr. Ruth Rüdisser<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald<br />

Die IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald<br />

unterstützte im letzten Jahr 853 Hilfesuchende,<br />

die zu einem Drittel männlich,<br />

zu zwei Dritteln weiblich waren.<br />

Es konnten 470 Neuzugänge sowie<br />

223 Fallabschlüsse registriert werden.<br />

Um den Zugang zur Beratung für hilfesuchende<br />

Menschen so einfach wie<br />

möglich zu gestalten, wurde an der<br />

IfS-Beratungsstelle Bregenzerwald der<br />

Bereitschaftsdienst neu installiert. Seit<br />

März des vergangenen Jahres stehen<br />

die BeraterInnen täglich von 9.00 bis<br />

11.00 Uhr für kurzfristige Anfragen, Be-<br />

ratungen und Abklärungen sowie für<br />

Kriseninterventionen zur Verfügung.<br />

Leiterin<br />

Dipl. Psych.<br />

Brunhilde Reichl<br />

IfS-Beratungsstelle Dornbirn<br />

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt<br />

1.905 Menschen in Not von den<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der<br />

IfS-Beratungsstelle Dornbirn begleitet.<br />

Auffallend ist, dass die Verteilung zwischen<br />

den Geschlechtern im Kindes-<br />

und Jugendalter recht ausgeglichen ist,<br />

während im Erwachsenenalter deutlich<br />

mehr Frauen als Männer das Beratungsangebot<br />

in Anspruch nehmen.<br />

Seit <strong>2009</strong> wird die „Familienberatung<br />

bei Trennung und Scheidung“ auch an<br />

der IfS-Beratungsstelle Dornbirn angeboten.<br />

Mit diesem Beratungsangebot<br />

werden Eltern vor, während und nach<br />

einer Trennung/Scheidung unterstützt<br />

– mit besonderer Berücksichtigung der<br />

Verantwortung für die gemeinsamen<br />

Kinder.<br />

Leiterin<br />

Mag. Andrea Burtscher<br />

IfS-Beratungsstelle Feldkirch<br />

An der IfS-Beratungsstelle in Feldkirch<br />

fanden <strong>2009</strong> insgesamt 3.081 Klientinnen<br />

und Klienten Hilfe und Unterstützung.<br />

Gegenüber dem Jahr 2008<br />

IfS-Beratungsstelle Bludenz<br />

7<br />

wurden 7 % mehr Neuanmeldungen<br />

(insgesamt 2.647) verzeichnet. Im<br />

vergangenen Jahr war eine verstärkte<br />

Nachfrage nach Terminen, die später<br />

IfS-Beratungsstelle Feldkirch<br />

als 17.00 Uhr oder samstags stattfinden,<br />

auszumachen. Zudem richteten<br />

auffallend viele Personen ihre Fragen<br />

per E-Mail an die IfS-Beratungsstelle<br />

Feldkirch. Es wurde deutlich, dass neue<br />

Familienformen wie AlleinerzieherInnen<br />

und Patchworkfamilien auch neue<br />

Beratungsansätze fordern. Im Rahmen<br />

der Familienberatung bei Trennung und<br />

Scheidung zeigte sich, dass diese besonders<br />

wirkungsvoll ist, wenn es eine<br />

ergänzende Zusammenarbeit mit den<br />

Familiengerichten gibt.<br />

Leiter<br />

Klaus Dünser<br />

IfS-Beratungsstelle Hohenems<br />

Insgesamt 782 Menschen in Not wandten<br />

sich im Jahr <strong>2009</strong> an die IfS-Beratungsstelle<br />

Hohenems. Seit Juli des<br />

vergangenen Jahres erhalten Hilfesuchende<br />

von Dienstag bis Donnerstag


8<br />

Streetwork<br />

zwischen 8.30 und 10.30 Uhr ohne<br />

Voranmeldung eine sofortige Beratung<br />

durch eine kompetente IfS-Fachperson.<br />

Die monatliche Sprechstunde zu unterschiedlichsten<br />

Themenkomplexen, wie<br />

bspw. Paarbeziehungen oder Trennung<br />

und Scheidung, findet seit Herbst <strong>2009</strong><br />

statt.<br />

Leiterin<br />

Mag. Susanne Kraft<br />

IfS-Jugendberatung Mühletor –<br />

Streetwork<br />

<strong>2009</strong> wurden insgesamt 896 Personen<br />

von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

der IfS-Jugendberatungsstelle<br />

Mühletor in ihren jeweiligen Familiensystemen<br />

beraten und begleitet. Zudem<br />

war eine erhöhte Anfrage nach<br />

Vorträgen und Workshops an Schulen<br />

auszumachen. In einem Pilotprojekt bot<br />

die IfS-Jugendberatungsstelle Mühletor<br />

Sprechstunden im Stand Montafon in<br />

Schruns an.<br />

Im Bereich Streetwork wurden 1.020<br />

Erstkontakte mit Jugendlichen registriert.<br />

Der Schwerpunkt der Streetwork-Tätigkeit<br />

lag <strong>2009</strong> auf dem Themenbereich<br />

„Integration“, zu dem<br />

unterschiedliche sozialpädagogische<br />

Projekte durchgeführt wurden. Zudem<br />

fanden im Rahmen der „Mädchenarbeit“<br />

zahlreiche Projekte statt.<br />

Nach 10 Jahren Walgausozialarbeit<br />

konnte dieses erfolgreiche Projekt im<br />

April <strong>2009</strong> in die Eigenverantwortung<br />

der Gemeinden übergeben werden.<br />

49 Personen meldeten sich im vergangenen<br />

Jahr für das Projekt „Hauptschulabschlusskurs“,<br />

das in Kooperation mit<br />

der Volkshochschule Götzis durchgeführt<br />

wird, an. Insgesamt 31 TeilnehmerInnen<br />

konnten den Kurs erfolgreich<br />

abschließen.<br />

Leiter<br />

Arno Dalpra<br />

IfS-Sozialpädagogik<br />

Die Fachgruppe IfS-Sozialpädagogik<br />

betreute und unterstützte im vergangenen<br />

Jahr insgesamt 221 Jugendliche.<br />

Leitung<br />

Helmut Köpf<br />

IfS-Wohngemeinschaft<br />

für Jugendliche (WG Oberland)<br />

In der IfS-Wohngemeinschaft Oberland<br />

fanden <strong>2009</strong> insgesamt 29 Mädchen<br />

und Jungen Unterstützung und Hilfe.<br />

Eine besondere Veränderung brachte<br />

die im Mai stattfindende Übersiedlung<br />

der WG Oberland in die neu adaptierten<br />

Räumlichkeiten in Feldkirch-Gisingen<br />

mit sich. Eine inhaltliche Erweiterung<br />

hat die WG Oberland im Jahr <strong>2009</strong> erfahren,<br />

in dem diese nun für ganz Vorarlberg<br />

Krisenaufnahmen durchführt.<br />

Leiter<br />

Andreas Keckeis<br />

91<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

44<br />

Wohngemeinschaft Unterland<br />

Wohngemeinschaft Oberland<br />

Jugendintensiv-Programm<br />

Sonderaufträge<br />

Ambulant betreutes Wohnen<br />

Nachgehende sozialpäd. Arbeit<br />

Verteilung der insgesamt 221 betreuten<br />

Jugendlichen auf die Fachbereiche der<br />

IfS-Sozialpädagogik.<br />

IfS-Wohngemeinschaft<br />

für Jugendliche (WG Unterland)<br />

34 Jugendliche wurden im vergangenen<br />

Jahr in der IfS-Wohngemeinschaft<br />

Unterland betreut. Auffallend hoch<br />

war mit 16 Jugendlichen die Zahl der<br />

Krisenaufnahmen, bei denen sofortiger<br />

Handlungsbedarf bestand. Neuer<br />

Schwerpunkt ist die Aufnahme von Jugendlichen<br />

in der Nachsorge der Jugendpsychiatrie<br />

im LKH Rankweil.<br />

34<br />

29<br />

15<br />

8<br />

Leiterin<br />

Ulla Birnbaumer<br />

IfS-Jugend-Intensiv-Programm


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

IfS-Jugend-Intensiv-Programm (JIP)<br />

Im Rahmen des IfS-Jugendintensivprogramms<br />

wurden <strong>2009</strong> 15 Jugendliche<br />

begleitet, wobei 13 Neuaufnahmen 11<br />

Fallabschlüsse gegenüberstanden. Für<br />

den zehnwöchigen Auslandsaufenthalt<br />

konnte ein neuer Projektort in Indien<br />

dazugewonnen werden.<br />

Leiterin<br />

Birgit Franzke<br />

IfS-Ambulant betreutes Wohnen<br />

für Jugendliche (AbW)<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

des IfS-Ambulant betreuten Wohnen<br />

kümmerten sich im vergangenen Jahr<br />

um insgesamt 44 Jugendliche. Neben<br />

17 Neuaufnahmen konnten 15 Fallabschlüsse<br />

registriert werden. Das bestehende<br />

AbW-Angebot wurde <strong>2009</strong> durch<br />

zusätzliche Betreuungssettings erweitert<br />

und ergänzt: Nunmehr werden auch<br />

Jugendliche, die in eigenen oder durch<br />

deren Eltern angemieteten Wohnungen<br />

leben, betreut. Zudem können fortan jugendliche<br />

Mädchen mit Baby untergebracht,<br />

betreut und begleitet werden.<br />

Leiterin<br />

Andrea Hilbe<br />

IfS-Nachgehende<br />

sozialpädagogische Arbeit (NASA)<br />

Im Rahmen der IfS-Nachgehenden sozialpädagogischen<br />

Arbeit wurden <strong>2009</strong><br />

insgesamt 91 Jugendliche begleitet<br />

und unterstützt. Neben 48 Neuaufnahmen<br />

verzeichnete die NASA 37 Fallabschlüsse.<br />

Innerhalb des NASA-Teams<br />

wurde eine schwerpunktmäßige Aufteilung<br />

in ein Team Oberland, mit Zuständigkeit<br />

für die Bezirke Feldkirch und<br />

Bludenz, und ein Team Unterland, mit<br />

Zuständigkeit für die Bezirke Bregenz<br />

und Dornbirn, vorgenommen, um so die<br />

Betreuung der jugendlichen KlietInnen<br />

noch besser zu gewährleisten.<br />

Leiter<br />

Mag. Udo Müller<br />

IfS-Assistenz<br />

IfS-Spagat<br />

<strong>2009</strong> begleiteten und unterstützten die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des<br />

IfS-Spagat insgesamt 302 KlientInnen<br />

– 184 männliche und 118 weibliche.<br />

Der Bedarf im Rahmen der beruflichen<br />

Integration von Menschen mit schweren<br />

Behinderungen ist nach wie vor sehr<br />

hoch. Dabei zeigt sich, dass Menschen<br />

mit Behinderungen selbstbewusst „ein<br />

Leben wie andere auch“ fordern.<br />

Leiterin<br />

Birgit Werle<br />

IfS-Assistenz –<br />

begleitet und unterstützt<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

IfS-Spagat – Integrativer Arbeitsplatz<br />

9<br />

IfS-Information und Orientierung<br />

Im Rahmen des Beratungsangebotes<br />

„Information und Orientierung“ erhielten<br />

346 Menschen (206 männliche, 140<br />

weibliche Personen) Antworten auf ihre<br />

Fragen. Das Angebot wurde von Betroffenen,<br />

Angehörigen und Menschen aus<br />

dem sozialen Umfeld von Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen in den unterschiedlichsten<br />

Lebensfragen in Anspruch<br />

genommen. Um eine flächendeckende<br />

Nutzung zu gewährleisten,<br />

wird IfS-Information und Orientierung<br />

seit Juli <strong>2009</strong> in allen Bezirkshauptstädten<br />

angeboten. Seit Einführung dieses<br />

neuen Angebotes findet eine rege und<br />

vor allem gute Zusammenarbeit mit allen<br />

Anbietern von Angeboten für Menschen<br />

mit Behinderung statt.<br />

Leiterin<br />

Mag. Elisabeth Kern<br />

IfS-Fundament<br />

132 Menschen mit einer Behinderung<br />

oder Minderbegabung wurden <strong>2009</strong> von<br />

den MitarbeiterInnen des IfS-Fundament<br />

in ihrem Wunsch, selbständig und<br />

selbstbestimmt zu wohnen, unterstützt.<br />

Seit dem vergangenen Jahr teilt sich das<br />

Angebot des IfS-Fundament auf in: Vorbereitung<br />

auf ein Leben in Eigenständigkeit<br />

(teilstationär oder ambulant), Wohnen<br />

(und Leben) in Eigenständigkeit,<br />

Ambulant betreutes Wohnen für Menschen<br />

mit Behinderungen (teilstationär).<br />

Das Angebot ,Wohnen und Leben in Eigenständigkeit‘<br />

wurde im vergangenen<br />

Jahr im Auftrag des Landes Vorarlberg


10<br />

von einem externen Unternehmen evaluiert<br />

und als ,enorm wichtig und gefragt<br />

für die Zukunft‘ beurteilt.<br />

Leiter<br />

Michael Müller<br />

IfS-Fundament –<br />

eigenständig leben und wohnen<br />

IfS-Diagnostik<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> war die IfS-Diagnostik für<br />

570 Personen (Kinder, Jugendliche und<br />

Erwachsene) Anlaufstelle zur Abklärung<br />

unterschiedlicher Fragestellungen<br />

im emotionalen und kognitiven Bereich.<br />

Auffallend häufig galt es eine Antwort<br />

auf die Frage, ob bei einem Kind ein<br />

sogenanntes ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-<br />

und Hyperaktivitätssyndrom)<br />

vorliegt, zu finden. Bei Menschen mit<br />

Behinderungen gewann – neben der<br />

Abklärung der kognitiven Begabungen<br />

und Grenzen – eine Diagnostik im<br />

emotionalen Bereich vermehrt an Bedeutung.<br />

IfS-Wohnen<br />

Leiterin<br />

MMag.<br />

Annette Berthold<br />

Koordinationsstelle<br />

IfS-Delogierungsprävention<br />

Im vergangenen Jahr konnte die IfS-<br />

Delogierungsprävention dank zunehmender<br />

Bekanntheit und dank<br />

erfolgreicher Kooperationen mit Wohn-<br />

34<br />

39<br />

bauträgern und anderen sozialen Einrichtungen<br />

20 % mehr Haushalte, die<br />

vom Wohnungsverlust bedroht waren,<br />

erreichen. In 83,8 % der insgesamt 191<br />

Fälle gelang es, den Wohnraum zu<br />

sichern bzw. einen adäquaten neuen<br />

Wohnraum zu finden. In rund 60 % der<br />

betroffenen Haushalte lebten Kinder.<br />

Es zeigte sich, dass häufig trotz regelmäßigem<br />

Einkommen – in etwas mehr<br />

als einem Drittel sogar trotz Erwerbstätigkeit<br />

– Mietrückstände produziert<br />

werden.<br />

Das Ziel war, um ca. 20 % mehr bedrohte<br />

Haushalte zu erreichen. Dies ist<br />

gelungen.<br />

Leiterin<br />

Heidi Lorenzi<br />

IfS-Krisenwohnungen<br />

<strong>2009</strong> boten die fünf Krisenwohnungen<br />

des IfS vorübergehend 70 Menschen<br />

(48 Frauen, 6 Männer und 16 Kinder)<br />

eine Wohnmöglichkeit, um dort Ruhe<br />

und Schutz zu finden. 38 Parteien konnten<br />

die Krisenwohnungen im Laufe des<br />

vergangenen Jahres wieder verlassen,<br />

26 Parteien zogen sogar in eine eigene<br />

Wohnung.<br />

IfS-Opferschutz<br />

5<br />

37<br />

ohne Kind<br />

ein Kind<br />

zwei Kinder<br />

drei und mehr Kinder<br />

sonstige Angehörige<br />

IfS-FrauennotWohnung –<br />

das frauenhaus in vorarlberg<br />

Im letzten Jahr fanden in der IfS-FrauennotWohnung<br />

63 Frauen und 49 Kinder<br />

Schutz vor Gewalt durch ihre Ehemänner,<br />

Lebensgefährten oder Väter.<br />

76<br />

IfS-Delogierungsprävention:<br />

Verteilung der Haushalte mit und ohne Kinder<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

IfS-Delogierungsprävention –<br />

Siedlungsarbeit<br />

Rund 86 % der hilfesuchenden Frauen<br />

waren jünger als 40 Jahre. Die Aufenthaltsdauer<br />

variierte zwischen einem<br />

Tag und einem Jahr, wobei der Großteil<br />

der Frauen und Kinder zwischen 31 und<br />

90 Tage in der IfS-FrauennotWohnung<br />

verbrachte. Schwerpunktmäßig wurde<br />

im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit<br />

mit Kooperationspartnern sowie<br />

die Arbeit mit Migrantinnen intensiviert.<br />

Im Rahmen der Beratung unserer Klientinnen<br />

standen im vergangenen Jahr<br />

existenzsichernde Maßnahmen wie die<br />

Wohnungssuche, die Arbeitssuche,<br />

die Stabilisierung der Gesundheit und<br />

Deutschkurse im Vordergrund.<br />

25<br />

6<br />

Leiterin<br />

Tanja Kopf<br />

3<br />

20 Jahre und jünger<br />

21-30 Jahre<br />

31-40 Jahre<br />

41-50 Jahre<br />

51-60 Jahre<br />

IfS-FrauennotWohnung:<br />

Alter der Klientinnen<br />

10<br />

19


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

IfS-Gewaltschutzstelle Vorarlberg<br />

Mit 1. Juni <strong>2009</strong> trat das zweite Gewaltschutzgesetz<br />

in Kraft. Dieses Gesetz<br />

bringt – zwölf Jahre nach dem Inkrafttreten<br />

des Gewaltschutzgesetzes in<br />

Österreich 1997 – wesentliche Verbesserungen<br />

zum Schutz und zur Unterstützung<br />

von Menschen, die von häuslicher<br />

Gewalt und Gewalt im sozialen<br />

Nahraum betroffen sind.<br />

Die IfS-Gewaltschutzstelle, die im letzten<br />

Jahr auf ihr 10jähriges Bestehen<br />

zurückblicken konnte, unterstützte 611<br />

Opfer von häuslicher Gewalt (zu 91 %<br />

weiblich, zu 9 % männlich). Es wurden<br />

917 persönliche und 1.946 telefonische<br />

Beratungen sowie 123 Prozessbegleitungen<br />

durchgeführt. Die Exekutive<br />

meldete insgesamt 286 Wegweisun-<br />

62<br />

4<br />

135<br />

20<br />

37 13<br />

13<br />

Partner<br />

Partnerin<br />

Ex-Partner<br />

Ex-Partnerin<br />

sonstige Angehörige männlich<br />

sonstige Angehörige weiblich<br />

andere Personen männlich<br />

andere Personen weiblich<br />

327<br />

IfS-Gewaltschutzstelle Vorarlberg:<br />

Beziehungsverhältnis zur gefährdeten Person<br />

gen/Betretungsverbote an die IfS-Gewaltschutzstelle.<br />

In 119 Fällen wurde<br />

ein Antrag auf einstweilige Verfügung<br />

gestellt. In rund 56 % der Fälle handelte<br />

es sich bei der gewaltausübenden Person<br />

um den Partner bzw. die Partnerin.<br />

Des Weiteren zählten der bzw. die Ex-<br />

PartnerIn, sonstige Angehörige oder<br />

andere Personen zu den Gefährdern.<br />

Leiterin<br />

Ulrike Furtenbach<br />

IfS-Gewaltberatung – Klartext<br />

Die Mitarbeiter der Täterberatung IfS-<br />

Klartext bearbeiteten <strong>2009</strong> insgesamt<br />

85 Fälle, wobei 8 % der KlientInnen von<br />

Klartext weiblich sind. 80 % der Klienten<br />

suchen die IfS-Gewaltberatung aus<br />

eigenem Antrieb auf und melden sich<br />

mit dem Ziel, ihre Gewalttätigkeit zu<br />

beenden.<br />

IfS-Menschengerechtes Bauen<br />

Für Menschen, die aus persönlichen<br />

Gründen wie Alter, Krankheit, Behinderung<br />

oder Unfall gezwungen sind, ihr<br />

Leben neu zu ordnen und damit ihre<br />

Wohnsituation den veränderten Bedürfnissen<br />

anzupassen, war das Angebot<br />

der IfS-Beratungsstelle ,Menschengerechtes<br />

Bauen‘ auch <strong>2009</strong> eine große<br />

Hilfe und Entlastung in einer oft schwierigen<br />

Zeit.<br />

Die IfS-Beratungsstelle für Menschengerechtes<br />

Bauen leistete im letzten Jahr<br />

in 332 Fällen Einzelfallhilfe, wobei 761<br />

weitere Personen in die Beratung mit<br />

11<br />

Herzliche Einladung zum<br />

Projekt „Gemeinsam wohnen. Gemeinsam leben.“ des IfS-PRO-Team.<br />

einbezogen wurden. In 92,1 % wurden<br />

Bauberatungen, in 89,3 % Finanzierungsberatungen<br />

durchgeführt. 81,2 %<br />

der KlientInnen waren älter als 55 Jahre.<br />

Aufgrund dessen ist die Wohnraumberatung<br />

und Wohnraumanpassung der zentralste<br />

Beratungsschwerpunkt geworden.<br />

Zudem wurden 1.244 telefonische<br />

Anfragen bearbeitet und 207 Projektberatungen<br />

für öffentliche und halböffentliche<br />

Institutionen durchgeführt.<br />

BM Ing.<br />

Hermann Mayer<br />

PRO Team für Nahraum- und<br />

Gemeinwesenentwicklung<br />

Im vergangenen Jahr führte das PRO<br />

Team verschiedene Projekte und Aufträge<br />

durch: Familiengerechte Gemeinden<br />

in Vorarlberg, Dornbirner<br />

Kindergärten als Familientreffpunkte,<br />

Konzeptentwicklung zur Optimierung<br />

der Information von Eltern mit Kindern<br />

mit einer Behinderung, Entwicklungsplanung<br />

Kinder- und Schülerbetreuung<br />

in Höchst, Pilotprojekt „Gemeinsam<br />

wohnen. Gemeinsam leben.“ in Innsbruck,<br />

Konzepterstellung „Basale Klassen<br />

im SPZ Bludenz“, Fachkonzept<br />

Kinderbetreuung in Weiler, 7. Rheintaler<br />

Alterstagung.<br />

Leiterin<br />

Johanna Neussl<br />

HAUSGESPRÄCH<br />

18. Jänner <strong>2009</strong><br />

Start: 19:00<br />

Ort: Vereinheim Hötting in der Schulgasse 3<br />

Liebe BewohnerInnen!<br />

Nach sehr vielen Gesprächen in Ihrer Wohnanlage möchten wir<br />

Ihnen nun gerne die Ergebnisse der Befragung der<br />

BewohnerInnen präsentieren. Wir möchten gemeinsam mit<br />

Ihnen über Ihre Anliegen beraten und schauen, welche weiteren<br />

Schritte notwendig sind.<br />

Wir freuen uns sehr auf Ihr Kommen!<br />

Die ProjektmitarbeiterInnen: Aniko Miklos, Georg Mahnke und Johanna Neußl<br />

Ihre Hausverwaltung<br />

Stadt Innsbruck, Wohnungsstadträtin Dr. Maria-Luise Pokorny-Reitter<br />

Dieses Projekt wird vom Europäischen Intergrationsfonds unterstützt.


12<br />

IfS-Kindergerechte Lebensräume – Kinder im öffentlicher Raum<br />

IfS-Kindergerechte Lebensräume<br />

Zahlreiche Gemeinden wurden <strong>2009</strong><br />

von der IfS-Stelle für Kindergerechte<br />

Lebensräume in Zusammenarbeit mit<br />

der Abteilung Raumplanung persönlich<br />

informiert und beraten. In Kooperation<br />

mit anderen wurde ein Handbuch für die<br />

praktische Umsetzung, eine Liste mit<br />

Planungsfachleuten, eine Checkliste<br />

für Bauten im öffentlichen Raum sowie<br />

ein Programm zur Erfassung der Ist-<br />

Situation der Spielräume für Kinder in<br />

Gemeinden erstellt. Zudem fand <strong>2009</strong><br />

der erste Wettbewerb „Kindergerechte<br />

Lebensräume“ statt, dessen Gewinner<br />

im November prämiert wurden.<br />

DI Barbara Bohle<br />

IfS-Sachwalterschaft –<br />

Unterstützung durch<br />

ehrenamtliche SachwalterInnen<br />

IfS-Sachwalterschaft<br />

Jedes Jahr benötigen mehr Menschen<br />

die Hilfe der IfS-Sachwalterschaft.<br />

Ohne die Unterstützung der zahlreichen<br />

ehrenamtlichen Sachwalterinnen<br />

und Sachwalter wäre es nicht möglich,<br />

so viele Personen zu begleiten.<br />

Vor allem im Bereich des Clearings gab<br />

es eine besonders starke Zunahme,<br />

wodurch die gerichtlichen Verfahren<br />

wesentlich verbessert werden.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> wurden insgesamt 1.265<br />

Personen von der IfS-Sachwalterschaft<br />

unterstützt. Die haupt- und ehrenamtlichen<br />

Sachwalterinnen und Sachwalter<br />

vertraten 684 KlientInnen. Zudem<br />

wurden 361 Beratungen (Steigerung<br />

um 33 %) durchgeführt und 220 Clearings<br />

(Steigerung um mehr als 50 %)<br />

gemacht.<br />

Leiter<br />

Mag. Florian Bachmayr-<br />

Heyda<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

Die IfS-Patientenanwaltschaft unterstützte<br />

im vergangenen Jahr insgesamt<br />

1.319 Personen: Es wurden 1.061 KlientInnen<br />

im Unterbringungsverfahren<br />

vertreten und 258 Beratungsgespräche<br />

mit nicht untergebrachten PatientInnen<br />

geführt. Zu den weiteren Tätigkeiten<br />

der IfS-Patientenanwaltschaft zählen<br />

Vertretungstätigkeiten im gerichtlichen<br />

Unterbringungsverfahren mit Patientenkontakten,<br />

Erstanhörungen, Tagsatzungen,<br />

Angehörigengespräche, Vertretungs-/Vermittlungsgespräche<br />

ect.<br />

Zu den Arbeitsschwerpunkte des Jahres<br />

<strong>2009</strong> zählten u.a. die Mitarbeit in<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

der Arbeitsgruppe Novellierung des Unterbringungsgesetzes,<br />

die Behandlung<br />

und Betreuung von Jugendlichen im<br />

LKH-Rankweil sowie die Reduzierung<br />

„weitergehender Beschränkungen“.<br />

Leiter<br />

Mag. Christian Fehr<br />

IfS-Bewohnervertretung<br />

Die IfS-Bewohnervertretung setzte sich<br />

<strong>2009</strong> rechtlich für insgesamt 1.265 KlientInnen<br />

ein, die in Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen<br />

und Krankenanstalten<br />

in ihrer Bewegungsfreiheit<br />

eingeschränkt waren. Zudem wurden<br />

644 Erst- sowie 171 Folgekontakte absolviert.<br />

In 23 Fällen ist ein Antrag auf<br />

Prüfung der Zulässigkeit von Freiheitsbeschränkungen<br />

bei einem der sechs<br />

Bezirksgerichte eingebracht worden.<br />

In Pflegeheimen ist die Zahl der Bewohner<br />

und Bewohnerinnen mit Freiheitsbeschränkungen<br />

um -14 % gegenüber<br />

dem Vorjahr auffallend stark gesunken.<br />

Dies hängt damit zusammen, dass in<br />

immer mehr Heimen Sturzpräventionsprogramme<br />

laufen, die Freiheitsbeschränkungen<br />

tendenziell überflüssig<br />

machen.<br />

Leiter<br />

Dr. Herbert Spiess<br />

IfS-Patientenanwaltschaft –<br />

hilft bei Unterbringungsverfahren


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

IfS-Familienarbeit<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der IfS-Familienarbeit kümmerten sich<br />

im vergangenen Jahr um 1.850 Personen,<br />

von denen 830 noch Kinder<br />

waren. <strong>2009</strong> erfolgte der erfolgreiche<br />

Abschluss des vierjährigen Gesundheitsprojektes<br />

„...trotz allem gesund!“.<br />

Zudem erfolgte in Zusammenarbeit mit<br />

„Netzwerk Familie“ der Beginn des Projektes<br />

„Prävention Feldkirch“.<br />

<strong>2009</strong> startete das Projekt ,Babyfon.‘<br />

Dieses neue Angebot ist als spezielle<br />

Unterstützung für Eltern gedacht, die<br />

nach der Freude über das neue Leben<br />

auch merken, dass ein Kind zu großen<br />

Umstellungen und zu vielen neuen Herausforderungen<br />

führt.<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Hubert Löffler<br />

IfS-Schuldenberatung<br />

Im vergangenen Jahr unterstützte<br />

die IfS-Schuldenberatung insgesamt<br />

2.830 Menschen (61 % Männer und<br />

39 % Frauen). 1.360 Personen wandten<br />

sich während des Sprechtages<br />

hilfesuchend an die MitarbeiterInnen<br />

der IfS-Schuldenberatung und 479 Personen<br />

nahmen an den Vorträgen zum<br />

Thema „Privatkonkurs“ teil. Es wurden<br />

126 telefonische Beratungen sowie 34<br />

Internetberatungen durchgeführt. Es<br />

zeigte sich, dass Arbeitslosigkeit einer<br />

der häufigsten Auslöser für finanzielle<br />

Probleme war. Die durchschnittliche<br />

Verschuldung der KlientInnen lag bei<br />

87.683,72 €.<br />

Oft sind es die versteckten Schulden,<br />

die große Probleme breiten können.<br />

Der Verlust des Arbeitsplatzes, eine<br />

Scheidung, eine Erkrankung oder ein<br />

Unfall lassen die scheinbar gut versteckten<br />

Schuldenprobleme plötzlich<br />

zu nicht mehr überschaubaren Überschuldungen<br />

werden.<br />

Geschäftsführer<br />

Peter Kopf<br />

IfS-Sozialpsychiatrische<br />

Intensivbetreuung (SIB)<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> betreuten die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der IfS-Sozialpsychiatrischen<br />

Intensivbetreuung 7<br />

junge Menschen.<br />

IfS-Schuldenberatung – hllft wieder auf die Räder<br />

IfS-Familienarbeit – Unterstützung für Eltern<br />

184<br />

237<br />

869<br />

147<br />

94 69<br />

berufstätig 43 %<br />

arbeitslos 31 %<br />

Ruhestand 8 %<br />

teilzeitbeschäftigt 7 %<br />

sonstige 5 %<br />

Haushalt 3 %<br />

berufsunfähig 3 %<br />

IfS-Schuldenberatung:<br />

Arbeitsituation der KlientInnen<br />

1.230<br />

13<br />

Die entwicklungsorientierte Strukturarbeit<br />

des SIB richtet sich in seinen<br />

konkreten und flexiblen Angeboten an<br />

den individuellen Bedürfnissen des<br />

Einzelnen und den Erfordernissen seiner<br />

jeweiligen Gesamtsituation aus.<br />

Wir stellen Schutz, Präsenz, vielfältige<br />

Übungs- und Entwicklungsräume<br />

und eine langfristige Begleitung in den<br />

Übergängen zur Integration zur Verfügung.<br />

Leiterin<br />

Dr. Martina Gasser<br />


14<br />

Finanzen <strong>2009</strong><br />

Dieser Umsatz setzt sich zusammen aus:<br />

IfS GmbH 15,88 Mio. €<br />

IfS-Familienarbeit 2,23 Mio. €<br />

IfS-Sachwalterschaft, Bewohnervertretung<br />

und Patientenanwaltschaft 2,0 Mio. €<br />

IfS-Schuldenberatung 0,81 Mio. €<br />

Die Umsätze der IfS-GmbH<br />

Die sechs IfS-Beratungsstellen in Bregenz, Dornbirn, Hohenems,<br />

Feldkirch, Bludenz und im Bregenzerwald sowie die<br />

IfS-Jugendberatungsstelle Mühletor (inkl. Streetwork) erzielten<br />

einen Umsatz von 5,71 Mio. €, das entspricht etwa 35,9<br />

Prozent des Gesamtumsatzes. Diese Summe wurde durch<br />

die Sozialhilfe (Vorarlberger Sozialfonds), sprich das Land<br />

Vorarlberg und die 96 Gemeinden bzw. Städte, aufgebracht<br />

sowie durch Eigenerläge der KlientInnen in einer Höhe von<br />

0,20 Mio. €.<br />

Der Umsatz der Familienplanung und Prozessbegleitung betrug<br />

0,37 Mio. € (Finanzierung durch das Bundesministerium<br />

für Gesundheit, Familie und Jugend sowie Bundesministerium<br />

für Justiz).<br />

Die IfS-Fachgruppe Sozialpädagogik erzielte einen Umsatz<br />

von 2,81 Mio. €. Zu der Fachgruppe gehören die sozialpädagogischen<br />

Wohngemeinschaften, das Jugendintensivprogramm,<br />

das Ambulant betreute Wohnen für Jugendliche<br />

(IfS-AbW) sowie die Nachgehende sozialpädagogische Arbeit<br />

(IfS-NASA). Die Finanzierung erfolgte durch die Jugendwohlfahrt<br />

(Vorarlberger Sozialfonds).<br />

Der Umsatz der Fachgruppe Assistenz und der IfS-Beratungsstelle<br />

Menschengerechtes Bauen betrug 3,6 Mio. €.<br />

IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong><br />

Im Jahre <strong>2009</strong> betrug der Gesamtumsatz des IfS 20,9 Millionen Euro (2008: 19,8 Mio.).<br />

Die Finanzierung erfolgte hauptsächlich durch die Behindertenhilfe<br />

und zu einem geringen Teil durch die Sozialhilfe (Vorarlberger<br />

Sozialfonds).<br />

Für die Sozialpsychiatrische Intensivbetreuung erhielten wir<br />

vom Auftraggeber Behindertenhilfe (Vorarlberger Sozialfonds)<br />

0,93 Mio. €.<br />

Die IfS-FrauennotWohnung, die fünf IfS-Krisenwohnungen<br />

sowie die IfS-Delogierungsprävention hatten einen Umsatz<br />

von 0,92 Mio. €, finanziert durch die Sozialhilfe (Vorarlberger<br />

Sozialfonds) sowie durch das Bundeskanzleramt, Abteilung<br />

Frauenangelegenheiten und Gleichstellung.<br />

Die IfS-Gewaltschutzstelle, deren Umsatz 0,45 Mio. € betrug,<br />

wurde durch das Bundesministerium für Inneres sowie<br />

das Bundeskanzleramt, Abteilung Frauenangelegenheiten<br />

und Gleichstellung finanziert.<br />

Die Gemeinwesenarbeit in den Kommunen Feldkirch, Rankweil<br />

und Kleinwalsertal wurde im Auftrag der jeweiligen Gemeinde<br />

erbracht und erzielte einen Umsatz von 0,38 Mio. €.<br />

Private Leistungserlöse, Spenden und Mitgliedsbeiträge<br />

machten in Summe 0,44 Mio. € aus.<br />

Die Projekte und EU-Agenden erzielten einen Umsatz von<br />

0,27 Mio. €.<br />

Wir möchten uns an dieser Stelle recht herzlich bei allen Auftrag-<br />

und Geldgebern – insbesondere beim Land Vorarlberg,<br />

den Vorarlberger Städten und Gemeinden und den Ministerien<br />

in Wien – bedanken, deren Beiträge es uns ermöglicht<br />

haben, Menschen in Nöten und Krisen zu helfen.l<br />


IfS-<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2009</strong> 15<br />

Alle IfS-Adressen im Überblick<br />

IfS-Geschäftsführung<br />

Interpark FOCUS 1<br />

6832 Röthis<br />

T 05523 / 52176<br />

M ifs@ifs.at<br />

IfS-Beratungsstellen<br />

• 6900 Bregenz<br />

St.-Anna-Str. 2<br />

T 05574 / 42890-0<br />

M ifs.bregenz@ifs.at<br />

Leitung: Dr. Ruth Rüdisser<br />

• 6850 Dornbirn<br />

Kirchgasse 4b<br />

T 05572 / 21331-0<br />

M ifs.dornbirn@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Mag. Andrea Burtscher<br />

• 6845 Hohenems<br />

Franz-Michael-Felder-Str. 6<br />

T 05576 / 73302-0<br />

M ifs.hohenems@ifs.at<br />

Leitung: Mag. Susanne Kraft<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Ganahl-Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522 / 75902-0<br />

M ifs.feldkirch@ifs.at<br />

• 6700 Bludenz<br />

Innovationszentrum<br />

Klarenbrunnstr. 12<br />

T 05552 / 62303-0<br />

M ifs.bludenz@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Dipl.Soz.Päd. Carla Rudigier<br />

• 6863 Egg<br />

Impulszentrum<br />

Gerbe 1135<br />

T 05512 / 2079-0<br />

M ifs.bregenzerwald@ifs.at<br />

Leitung:<br />

Dipl. Psych. Brunhilde Reichl<br />

• IfS-Mühletor - Streetwork<br />

6800 Feldkirch<br />

Schillerstr. 18<br />

T 05522 / 76729<br />

M ifs.mühletor@ifs.at<br />

Leitung: DSA Arno Dalpra<br />

• Streetwork Feldkirch, Schillerstr. 18<br />

• Streetwork Bregenz, Weiherstr. 10b<br />

• Streetwork Bludenz, Bahnhofstr. 19<br />

• Lehrlingscoaching<br />

IfS-Sozialpädagogik<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal, Schießstätte 14<br />

T 05522 / 75902-0,<br />

M koepf.helmut@ifs.at<br />

Leitung: Helmut Köpf<br />

• IfS-Wohngemeinschaft für<br />

Jugendliche (WG Unterland)<br />

6890 Lustenau<br />

Rheinstr. 3a<br />

T 05577 / 85096<br />

M birnbaumer.ulla@ifs.at<br />

• IfS-Wohngemeinschaft für<br />

Jugendliche (WG Oberland)<br />

6800 Feldkirch<br />

Hämmerlestraße 38<br />

T 05522 / 82671<br />

M keckeis.andreas@ifs.at<br />

• Jugend-Intensiv-Programm (JIP)<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522 / 75902-0<br />

M franzke.birgit@ifs.at<br />

• Ambulant betreutes Wohnen für<br />

Jugendliche (AbW)<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522 / 75902-0<br />

M hilbe.andrea@ifs.at<br />

• NASA - Nachgehende<br />

sozialpädagogische Arbeit<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522 / 75902-0<br />

M müller.udo@ifs.at<br />

IfS-Assistenz<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523 / 52176-17<br />

M assistenz@ifs.at<br />

Leitung: Mag. Elisabeth Tschann<br />

• Information und Orientierung<br />

• Integrationsberatung in<br />

Kindergarten und Schule<br />

• Fundament – Wohnen und Leben<br />

in Eigenständigkeit<br />

• Integrative Wochenstruktur<br />

• Spagat<br />

• Kreisel<br />

• Selbständige Lebensgestaltung und<br />

soziale Integration<br />

• Diagnostik<br />

• Berufsorientierung<br />

erreichbar an allen<br />

IfS-Beratungsstellen.<br />

IfS-Wohnen<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523 / 52176-37<br />

M lorenzi.heidi@ifs.at<br />

Leitung: Heidi Lorenzi<br />

• IfS-Krisenwohnungen<br />

Bregenz, Hard und Dornbirn<br />

T 05576 / 74699<br />

Feldkirch und Bludenz<br />

T 05522 / 85222<br />

• IfS-Siedlungsarbeit<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523 / 52176<br />

M lorenzi.heidi@ifs.at<br />

• IfS-Delogierungsprävention<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523 / 52176<br />

M lorenzi.heidi@ifs.at<br />

IfS-Opferschutz<br />

• IfS-FrauennotWohnung<br />

das frauenhaus in Vorarlberg<br />

6850 Dornbirn<br />

Postfach 187<br />

T 05572 / 29304<br />

(rund um die Uhr)<br />

M frauennotwohnung@ifs.at<br />

Leitung: DSA Tanja Kopf<br />

• IfS-Gewaltschutzstelle Vorarlberg<br />

6800 Feldkirch<br />

Johannitergasse 6<br />

T 05522 / 82440<br />

M gewaltschutzstelle@ifs.at<br />

Leitung: Ulrike Furtenbach<br />

• Prozessbegleitung/Kinderschutz<br />

6900 Bregenz<br />

St.-Anna-Str. 2<br />

T 05574 / 42890-0<br />

M ifs.bregenz@ifs.at<br />

IfS-Männerberatung-Klartext<br />

T 05574 / 46770<br />

M klartext@ifs.at<br />

IfS-Sozialpsychiatrische Intensivbetreuung<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523 / 52176<br />

M gasser.martina@ifs.at<br />

Leitung: Dr. Martina Gasser<br />

IfS-Sozialer Nahraum<br />

6832 Röthis<br />

Interpark FOCUS 1<br />

T 05523 / 52176<br />

M ifs@ifs.at<br />

IfS-Beratungsstelle Menschengerechtes<br />

Bauen<br />

6840 Götzis<br />

Vorarlberger Wirtschaftspark<br />

T 05523 / 55826-0<br />

M menschengerechtes.bauen@ifs.at<br />

Leitung: Ing. Hermann Mayer<br />

Supervision & Coaching<br />

6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 12<br />

T 05522 / 83292<br />

M maier-elsensohn.brigitte@ifs.at<br />

Brigitte Maier-Elsensohn<br />

IfS-Familienarbeit gemGmbH<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522 / 39566-0<br />

M ifs.fa.feldkirch@ifs.at<br />

Geschäftsführung: Dr. Hubert Löffler<br />

• 6700 Bludenz<br />

Obdorfweg 1<br />

T 05552 / 66907<br />

M ifs.fa.bludenz@ifs.at<br />

IfS-Sachwalterschaft<br />

• 6850 Dornbirn<br />

Poststraße 2/4<br />

T 05572 / 908888<br />

F 05572 / 908888-43<br />

M ifs.sachwalterschaft@ifs.at<br />

Leitung: Mag. Florian Bachmayr-<br />

Heyda<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Johannitergasse 6<br />

T 05522 / 75191<br />

M ifs.sachwalterschaft@ifs.at<br />

IfS-Bewohnervertretung<br />

6850 Dornbirn<br />

Poststraße 2/4<br />

T 05572 / 908888<br />

F 05572 / 908888-43<br />

M ifs.bewohnervertretung@ifs.at<br />

Leitung: Dr. Herbert Spiess<br />

IfS-Patientenanwaltschaft<br />

6830 Rankweil<br />

Valdunastraße 16<br />

T 05522 / 403-4040<br />

M ifs.patientenanwaltschaft@ifs.at<br />

Leitung: Mag. Christian Fehr<br />

IfS-Schuldenberatung gemGmbH<br />

• 6900 Bregenz<br />

Benger Park<br />

Mehrerauerstraße 3<br />

T 05574 / 46185-0<br />

M ifs.schuldenberatung@ifs.at<br />

Geschäftsführung: DSA Peter Kopf<br />

• 6800 Feldkirch<br />

Ganahl Areal<br />

Schießstätte 14<br />

T 05522 / 75902-0<br />

M ifs.feldkirch@ifs.at<br />

• 6700 Bludenz<br />

Klarenbrunnstraße 12<br />

T 05552 / 62303-0<br />

M ifs.bludenz@ifs.at<br />

Wir helfen<br />

WEITER.<br />

www.ifs.at

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