Abb. 4: Rang der BWL-Fakultäten an verschiedenen Universitäten auf Basis<strong>von</strong> Personalchef-BefragungenRang1234567891011WiWo 1997 Focus 1997 WiWo 1999Rank<strong>in</strong>gKölnMannheimMünchenMünsterKarlsruheErlangenDresdenPassauHamburgBayreuthFrankfurtStuttgartAugsburgHohenheim4 Zusammenfassung <strong>und</strong> AusblickZusammenfassend lassen sich demnach folgende Aussagen über die <strong>Rank<strong>in</strong>gs</strong>treffen, die <strong>in</strong> den letzten zehn Jahren <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> erstellt wurden:• Aufgr<strong>und</strong> folgender Tatsachen ist die Aussagekraft der <strong>Rank<strong>in</strong>gs</strong> beschränkt:− Alle s<strong>in</strong>d methodisch bedenklich oder sogar falsch.− Die eigentlich propagierten Ziele werden durch die Fragestellungen nurteilweise erreicht.− Die Rank<strong>in</strong>gmodelle <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> s<strong>in</strong>d noch immer auf subjektivenReputationsvergleiche aufgebaut. Im Gegensatz dazu werden die Ranglisten<strong>in</strong> den USA, die weitaus mehr Tradition als <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> haben,auf Basis <strong>von</strong> objektiven Kennzahlen erstellt.− Die Datenerhebungen selbst be<strong>in</strong>halten viele Fehlerquellen wie zu wenigBefragte, falsche Auswahl der Befragten oder fehlerhafte Antworten.− Wegen der Unterschiedlichkeit der verwendeten Quellen / Befragten,Fragestellungen, Evaluationskriterien <strong>und</strong> Bewertungsmaßstäben s<strong>in</strong>ddie <strong>Rank<strong>in</strong>gs</strong> eigentlich nicht mite<strong>in</strong>ander vergleichbar.• Trotz der Mängel <strong>und</strong> Unterschiedlichkeit der <strong>Rank<strong>in</strong>gs</strong> wurden wegenderer gesellschaftlicher Bedeutung deren Ergebnisse untersucht. Diese wi-320
dersprechen sich auf den ersten Blick; bei genauerer Untersuchung fällt allerd<strong>in</strong>gsauf, dass e<strong>in</strong>e gewisse Konstanz <strong>in</strong> der Bewertung <strong>in</strong>nerhalb derGruppe der jeweils Befragten, d.h. der Studierenden, der Professoren bzw.der Personalverantwortlichen <strong>in</strong> Unternehmen vorherrscht. So setzen dieProfessoren <strong>und</strong> Personalchefs die alten Massenuniversitäten <strong>in</strong> den altenB<strong>und</strong>esländern wie Köln, Mannheim, München oder Münster auf die vorderenPlätze während die Studierenden aufgr<strong>und</strong> <strong>in</strong>tensiverer Betreuung kle<strong>in</strong>e(Privat-) Universitäten wie WHU, EBS oder die Handelshochschule Leipzigbevorzugen.Wegen der schon angesprochenen Notwendigkeit, die Leistungen der Universitätenbezüglich der Ausbildung wegen des gesellschaftlichen Interesses <strong>und</strong> dersteigenden Bedeutung leistungsbasierter Mittelsysteme zu evaluieren <strong>und</strong> gegebenenfalls<strong>in</strong> Ranglisten darzustellen, müssen <strong>in</strong> nächster Zeit methodisch e<strong>in</strong>wandfreie<strong>und</strong> mite<strong>in</strong>ander vergleichbare <strong>Rank<strong>in</strong>gs</strong> entwickelt werden. Diesforderte auch der Bayerische Staatsm<strong>in</strong>ister für Wissenschaft, Forschung <strong>und</strong>Kunst Hans Zehetmair bei se<strong>in</strong>er Rede vor dem <strong>Hochschul</strong>ausschuss des BayerischenLandtags, deren Basis dieser Beitrag war. Allerd<strong>in</strong>gs wird man wohl auch<strong>in</strong> Zukunft bei der <strong>Beurteilung</strong> der Qualität der Lehre nicht auf qualitative Verfahren<strong>und</strong> subjektive E<strong>in</strong>schätzungen verzichten können, wobei aber e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation<strong>von</strong> quantitativen <strong>und</strong> qualitativen Verfahren zu besseren Ergebnissenführen kann 44 .LiteraturverzeichnisBaumann, Bernd (Besten 1993): Die besten Unis, <strong>in</strong>: Forbes, (6) 1993, S. 40-44.Bayer, Christian (Bewertung 1998): Zur Analyse <strong>und</strong> Bewertung <strong>von</strong> <strong>Hochschul</strong>-<strong>Rank<strong>in</strong>gs</strong>,<strong>in</strong>: Beträge zur <strong>Hochschul</strong>forschung, (4) 1998, S. 353-374.Bayer, Christian (<strong>Hochschul</strong>-Rank<strong>in</strong>g 1999): <strong>Hochschul</strong>-Rank<strong>in</strong>g, <strong>in</strong>: Beiträgezur <strong>Hochschul</strong>forschung, Sonderheft 1999.CAPITAL (Noten 1997): Wo es die besten Noten gibt, <strong>in</strong>: Capital, (5) 1997, S.202-208.DSW (Ausbildungssituation 1996): Die Ausbildungssituation an deutschen<strong>Hochschul</strong>en im Urteil der Studierenden, S. 3-21.DUZ (Antwort 1990): Liegt die Antwort wirklich schon vor, <strong>in</strong>: DUZ, (3) 1990,S. 14-16.Ellermann, Horst (Knobeln 1997): Knobeln um den Listenplatz, <strong>in</strong>: SüddeutscheZeitung, (107) 1997, S. 34.FOCUS (Uni-Test 1997): Der große Uni-Test, <strong>in</strong>: Focus, (16-21), 1997.FOCUS (Universitäten 1993): Die besten Universitäten, <strong>in</strong>: Focus, (39) 1993, S.129-140.44 Vgl. Schweizerischer Wissenschaftsrat (Indikatorensystem 1998), S. XI.321