16 Die Mannschaft des ehemaligen Mindener Trainers Richard Ratka startete mit 12:2 Punkten furios in die Saison, <strong>der</strong> Punktabzug war schnell wettgemacht. Doch dann verletzten sich drei Schlüsselspieler und eine Serie <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lagen, die den DHC letztlich ans Tabellenende brachten, begann. In <strong>der</strong> Winterpause wurde <strong>der</strong> Plan für den Zusammenschlusses mit Düsseldorf bekannt. In diesem Zug wechselten zwei Spieler von <strong>der</strong> linken auf die rechte Rheinseite, einer davon Ex-Nationalspieler Michael Hegemann. Bereits vor einem Jahr hatte Dormagen in <strong>der</strong> Winterpause Spieler nachverpfl ichtet, um dann kurz darauf Insolvenz anzumelden. Inzwischen musste Düsseldorfs Manager Frank Flatten erst für den HSV Düsseldorf e.V. und kurze Zeit danach auch für die Spielbetriebsgesellschaft Insolvenz anmelden. Damit stand Düsseldorf als erster Absteiger fest. Am 6. März zog <strong>der</strong> DHC Rheinland nach. Für die Beteiligten aus heiterem Himmel nahm Geschäftsführer Heinz Lieven den Lizenzantrag zurück und begab sich zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres zum Insolvenzgericht. Er habe die ständigen Querschüsse aus <strong>der</strong> lokalen Presse und aus den Fanlagern satt, ließ Liven verlautbaren, <strong>der</strong> über Jahre immer wie<strong>der</strong> große Summen aus seinem Privatvermögen für den DHC aufgebracht hatte. In <strong>der</strong> Tat war <strong>der</strong> geplante Zusammenschluss desaströs kommuniziert worden. Die beteiligen Stammvereine sollen nicht o<strong>der</strong> erst sehr spät einbezogen worden sein. Zudem gab es unüberwindliche rechtliche Hin<strong>der</strong>nisse, die die kurzfristige Bildung einer Spielgemeinschaft zweier Vereine aus unterschiedlichen Landesverbänden (Rheinland, Nie<strong>der</strong>rhein) unmöglich machten. Zudem soll es formelle Schwierigkeiten im aktuellen Lizenzierungsverfahren gegeben haben, denn zwischenzeitlich war <strong>der</strong> Grundverein TSV Bayer Dormagen e.V. als Gesellschafter <strong>der</strong> DHC-Spielbetriebsgesellschaft ausgeschieden. Lizenzrechtlich ist es allerdings zwingend erfor<strong>der</strong>lich, dass <strong>der</strong> Grundverein mindestens 25,1 Prozent <strong>der</strong> Stimmanteile <strong>der</strong> Gesellschaft hält, wenn diese den Spielbetrieb durchführt. Nun steht auch <strong>der</strong> DHC Rheinland als Absteiger fest. Dormagen (wie<strong>der</strong> als TSV) und Düsseldorf (als ART Düsseldorf) wollen künftig in <strong>der</strong> dritten Liga starten. Beiden Vereinen ist aufgrund <strong>der</strong> HBL-Statuten ein sofortiger Wie<strong>der</strong>aufstieg aufgrund <strong>der</strong> Insolvenzen verwehrt. Düsseldorf gab „als Krönung“ bekannt, die Saison nicht zu Ende spielen zu können. Spätestens Ende März soll Schluss sein. Alle Düsseldorfer Ergebnisse würden annulliert, die Tabelle bereinigt, <strong>der</strong> Wettbewerb verzerrt. Der Rheinische Handball gleicht einem Scherbenhaufen. Neben den treuen Fans, die in <strong>der</strong> Vergangenheit stets sympathische Botschafter ihrer Vereine in den Hallen Deutschlands waren und den Sponsoren sind vor allem die Spieler die Geschädigten. Die Spieler und die Sozialkassen: Die Düsseldorfer Spieler erhalten für die Monate Januar bis März Insolvenzgeld. Nach drei Monaten endet <strong>der</strong> Anspruch auf diese Leistung. Es bleibt nur von <strong>der</strong> Allgemeinheit fi nanziertes Arbeitslosengeld, denn <strong>der</strong> vorläufi ge Insolvenzverwalter wird den Spielern kündigen. Arbeiten dürfen die Spieler übrigens bis zum 1. Juli nicht, selbst wenn sie ab sofort einen neuen Verein hätten, denn die Wechselfrist ist abgelaufen. Im Klartext heißt das, dass <strong>der</strong> DHB faktisch ein Berufsverbot bis Juli verhängt, das von den Sozialkassen bezahlt wird. Eine Tatsache, die nach einer juristischen Überprüfung schreit. Die Spieler, die unverschuldet in diese Misere gelangt sind, sind jedenfalls doppelt bestraft. Der DHB ist aufgerufen, eine Regelung zu schaffen, die Spielern im Falle <strong>der</strong> Insolvenz je<strong>der</strong>zeit einen Wechsel ermöglicht. Die HBL ist erneut aufgerufen, bei <strong>der</strong> Lizenzierung genauer hinzuschauen, denn beide Klubs bekamen die Spielberechtigung. Wenn das Geld – wie in Düsseldorf – aber nur für ein halbes Jahr reicht, sollte dieser Fall bzw. die Richtlinien noch einmal genau unter die Lupe genommen werden. Dass <strong>der</strong> (nie<strong>der</strong>rheinische) TV Korschenbroich auf die Lizenz in <strong>der</strong> kommenden Saison verzichtet, ist nur eine Randnotiz. Damit wird es neben den feststehenden Absteigern aus Korschenbroich, Düsseldorf und Dormagen nur noch einen sportlichen Absteiger geben – vorausgesetzt alle Lizenzen werden erteilt. -HOK-
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