Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V.

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Interview
Ernes Erko Kalac „Miteinander nicht gegeneinander“
Der in Montenegro geborene 44 Jahre alte
Ernes Erko Kalac ist Integrationsbotschafter
des DOSB und WKF/DKV Beauftragter für
„Karate für Menschen mit Behinderung“.
Im Jahr 2002 gründete er den integrativen Gesundheits-
und Kampfsportverein Lotus Eppertshausen/Rödermark.
Sowohl Behinderte als auch Flüchtlinge
haben die Möglichkeit, in dem Verein Kampfsport
zu erlernen. Der Verein, dessen 1. Vorsitzender
Kalac seit 2003 ist, wurde mehrfach mit dem
„Stern des Sports” sowie mit dem hessischen Integrationspreis
und dem Heinz Lindner-Preis 2007
des Landessportbundes Hessen ausgezeichnet.
Seit wann bist du DKV Mitglied? Im Jahr 2000
bin ich Mitglied geworden.
Und so viele Erfolge in der kurzen Zeit? Ich bin
im Karatesport seit 1974. Das ist fast mein ganzes
Leben mit langer Arbeits- und Lernzeit. Ich notiere
mir alles, was ich mache und sehe.
Was ist dein Erfolgsrezept? Arbeit, Wissen, Können,
Lesen, Lernen, Aufschreiben und Intelligenz.
Der DKV Verband und Karate Verband Montenegro.
Ich bin emotionell mit Montenegro gebunden.
Deutschland ist meine Heimat und DKV mein
Verband. Ich bin in Montenegro groß geworden,
aber Deutschland hat mir alles gegeben wie die
Möglichkeit zu arbeiten und meine Kreativität
umzusetzen. Ich fühle mich hier wohl.
Was ist der Unterschied zwischen dem DKV
Verband und dem Verband Montenegro (ex
Jugoslawien)? Ex Jugoslawien hat Glück gehabt,
dass unser Karatepionier Dr Ilija Jorga in Belgrad
war. Er arbeitet noch immer dort als Professor an
der Universität. Er hat es damals geschafft, Karate
an die Uni zu bringen. Wir konnten Karate als Fach
an der Sportuniversität in Belgrad, Novi Sad,
Zagreb, Sarajevo, Podgorica und Skopje studieren.
Der DKV ist ein sehr gut organisierter Verband, mit
Eigenmitteln und mit guter Zukunft. Nur muss dort
mehr Miteinander und nicht Gegeneinander gearbeitet
werden. Der DKV-Präsident Herr Hantzsche
schafft es, den Verband weit zu bringen. Er ist offen
für neue Ideen. Das ist sehr gut, weil er gute Vision
für die Karatezukunft hat.
Wird Karate olympisch? Ja. Wir Karate Funktionäre
müssen mehr in der Öffentlichkeit präsent
sein. Wir müssen unseren Sport Karate als Gesundheits-,
Leistungs- und Breitensport mehr präsentieren,
das ist unsere Aufgabe. Wir wissen, das Karate
als junge Sportart auf Amateurbasis organisiert ist.
Nun muss das in Zukunft alles professioneller werden.
Wir brauchen eine eigene Karate Presse, Karate
Wissenschaftler und gutes Karate Marketing. Nur
so kommen wir beim IOC weiter.
Sie sind inzwischen WKF/DKV Beauftragter
für die Abteilung „Karate für Menschen mit
Behinderung“ Ich habe mit meinem Team,
besonders mit Ralf Brünig, vieles getan. Wir sind
einen Schritt vor der Paralympic Tür, ich bin sehr
optimistisch und arbeite daran, dass wir 2012 mit
Karate in London präsent sind.
Am 20. September veranstaltet Ernes Erko Kalac
als Integrationsbotschafter des DOSB ein großes
Karate-Integrationsfestival, zu dem der IOC-Vizepräsident
und DOSB Präsident Dr. Thomas Bach
seine Teilnahme bereits zugesagt hat. Auch der
Welt- und Europapräsident unseres Verbandes
(WKF/EKF), Antonio Espinos und natürlich
unser DKV Präsident Roland Hantzsche werden
anwesend sein.
Auch andere Persönlichkeiten aus der Politik, wie
z.B. Bundesjustizministerin Frau Brigitte
Zypries (MdB), werden der Veranstaltung beiwohnen.
Der deutsche Karate Verband ist ein Vorzeigeverband
in der Integration und der einzigste DOSB
Spitzenverband mit zwei DOSB Integrations-
Mit wem arbeitest Du gern? Da gibt es viele.
Aber wie ich schon gesagt habe: Roland Hantzsche,
Ralf Brünig, Efthimios Karamitsos, Klaus Bitsch ...
Das sind Menschen mit denen ich gern zusammen
gearbeitet habe und noch immer gern arbeite. Sie
sind auf meiner Seite und haben mich immer
unterstützt. Dafür möchte ich mich hier auch nochmals
herzlich bedanken.
Martina Müller,
GKV Lotus Eppertshausen/Rödermark e.V.
Integrationsfestival
20.09.2008 in Eppertshausen/Hessen
botschaftern. Das Integrationsfestival 2008 soll
damit noch mal ein Zeichen sein, dass der DKV
ein vorbildlicher Verband ist.
Ich lade alle DKV Landesverbände und Dojo-
Leiter an diesem Tag ein, denn wir wollen zeigen,
dass wir alle zusammen auf einem Fußballfeld mit
2000 Karateka gemeinsam trainieren. Unterstützen
Sie uns und seien Sie dabei um unsere
Idee zu verwirklichen. Seien Sie dabei, wenn der
Karatesport des Deutschen Karate Verbands im
Mittelpunkt steht und seine Botschaft an diesem
Tag an das IOC schickt.
Alle Karatekas mit Behinderung und ohne Behinderung
sollen ihr Können zeigen. Denn unser
Motto heißt „Wir sind die Zukunft“.