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Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V.

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Länder<br />

32<br />

Am 08. März 2008 konnte Rainer Katteluhn<br />

(5.Dan Shotokan), Leiter <strong>des</strong> KD Gelsenkirchen-Buer,<br />

seinen Vereinsmitgliedern ein<br />

weiteres Highlight im Trainingsangebot offerieren:<br />

Horst Nehm, 6. Dan Goju-Ryu,<br />

Geschäftsführer <strong>des</strong> KDNW und Vizepräsident<br />

der Europäischen Goju-Ryu <strong>Karate</strong> Federation,<br />

war seiner Einladung nach Gelsenkirchen<br />

gefolgt, um den erwartungsvollen <strong>Karate</strong>ka<br />

Selbstverteidigungstechniken näher zu<br />

bringen.<br />

Zwar betraten sie damit kein absolutes Neuland,<br />

weil SV auch schon im heimischen Dojo vermittelt<br />

wird, doch jeder Gast, zumal wenn er über den<br />

langjährigen Erfahrungsschatz von Horst Nehm verfügt<br />

und aus einer anderen Stilrichtung kommt,<br />

eröffnet neue Einblicke und Lernimpulse!<br />

Einleitend definierte er mit sehr anschaulichen Worten,<br />

wie sich eine Gefahrensituation zugespitzt<br />

haben sollte, die den Einsatz von gezielten SV-Techniken<br />

rechtfertigt und auch notwendig macht.<br />

Die Kontrahenten haben dabei das oft typische<br />

Szenario von beleidigenden Verbalattacken und<br />

bedrohlichem Geschubse bereits hinter sich gelassen<br />

und stehen letztlich einer finalen Entscheidung<br />

gegenüber, die der Angreifer provoziert hat;<br />

jetzt gilt nur noch: „Du oder ich, – deine Gesundheit<br />

oder meine, dein Leben oder meins!“ Diese<br />

Umschreibung mag theatralisch wirken, – machte<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Selbstverteidigungslehrgang mit Horst Nehm<br />

(6. Dan Goju-Ryu) im Dojo Gelsenkirchen-Buer<br />

aber den Anwesenden sehr deutlich, dass sie bei<br />

dieser Ausgangslage nicht mehr mit Regeln sportlicher<br />

Fairness oder menschlichen Anstan<strong>des</strong> rechnen<br />

dürfen. Folgerichtig, so stellte Horst Nehm heraus,<br />

machen auch nur die Ausführung und Einübung<br />

solcher Techniken Sinn, die folgende Kriterien<br />

erfüllen:<br />

● Der Verteidiger sollte sich nach Möglichkeit nicht<br />

selbst dabei verletzen, seinen Gegenüber aber<br />

mit kompromissloser Härte attackieren. (Weich-<br />

Hart-Prinzip)<br />

● Angriffsziele sind immer Vitalpunkte (z.B. Augen,<br />

Schläfe, Kehlkopf, Leber, Genitalien…) um eine<br />

vernichtende Wirkung zu erzielen. Somit ist<br />

sichergestellt, dass sie auch, wenn sie von dem<br />

Angreifer körperlich Unterlegenen ausgeführt<br />

werden, effektiv sind.<br />

● Der Verteidiger sollte sich aus der Angriffslinie<br />

<strong>des</strong> Gegners herausbewegen und mit einer<br />

unerwartet schnellen, dynamischen und Raumüberbrückenden<br />

Technikkontern, gerne auch als<br />

Kombination.<br />

● Diese muss nicht akrobatisch oder spektakulär<br />

sein, sondern vor allem kampfunfähig machen.<br />

● Der Verteidiger sollte möglichst flexibel reagieren<br />

können und nicht auf einer bestimmten Distanz<br />

oder Angriffsrichtung beharren….<br />

Diese grobe Auflistung zeigt vielleicht, welch hohem<br />

Anspruch wir im anschließenden mehr als zweistündigen<br />

Training gerecht zu werden versuchten.<br />

Horst Nehm demonstrierte der hoch motivierten<br />

Trainingsgruppe mit viel Elan und unermüdlicher<br />

Geduld eine breite Palette von Möglichkeiten.<br />

Fazit<br />

Als bleibender Eindruck blieb allen Trainingsteilnehmern<br />

die Erkenntnis, dass SV, richtig vermittelt, auch<br />

funktioniert und dass ein fesselnder Lehrgang viel<br />

zu schnell vergeht. Es bleibt zu hoffen, dass diesem<br />

Lehrgang mit Horst Nehm, im nächsten Jahr weitere<br />

folgen werden… über ein Wiedersehen würden<br />

wir uns zumin<strong>des</strong>t sehr freuen!<br />

Rainer Katteluhn

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