Fachzeitschrift des Deutschen Karate Verbandes e.V.

Die Mädchen vom USV Erfurt zeigten sich siegreich als Kata-Team
DM der Jugend und Junioren
in Ilsenburg (Sachsen-Anhalt)
Zur Deutschen Meisterschaft der Jugend und
Junioren hatte der DKV am 14. und
15.06.2008 nach Ilsenburg im Harz eingeladen.
Man war erstmalig dort zu Gast, doch
der Ausrichter, die Abteilung Karate und
Trendsport des Wernigeroder Sportvereins,
ist erfahren in der Ausrichtung von großen
Sportevents.
So verlief das Wochenende reibungslos, es stand
genügend Platz für sechs Kampfflächen und die vielen
mitgereisten Zuschauer zur Verfügung, Kampfrichter
und Athleten konnten von geschulten Tischbesatzungen
profitieren, die Wettkampfkommission
konnte problemlos den eng gesteckten Zeitplan
erfüllen. Zeitgleich stand im slowenischen Maribor
die EM der Regionen auf dem Programm, sodass
einige Funktionäre und Kampfrichter des DKV leider
nicht zur DM hatten kommen können.
1. Wettkampftag
Der erste Wettkampftag wurde durch den Schirmherrn
der Veranstaltung, den Stadtratspräsidenten
der Stadt Wernigerode, Uwe Friedrich Albert und
Bundesjugendreferent Helmut Spitznagel eröffnet.
Die Wettkämpfe begannen bei dieser DM mit den
Kata-Begegnungen. An diesem Samstag mussten
sich die Mädchen und Jungen der Jugendklasse
messen, außerdem die Junioren-Teams. Wer waren
die Favoriten? In der Jugend ist dies stets schwer zu
beurteilen, die Altersstruktur bedingt große Schwankungen
in Leistung und Motivation der jungen Athleten.
Wachstum und Pubertät können dem erfolgreichen
Leistungstraining ganz schön im Weg stehen.
So kommt es dann auch regelmäßig zu großer
Fluktuation innerhalb der Klassen. Carolin Bodensteiner
vom Verein Dokan Berlin erreichte bei den
Siegerehrung
der Juniorinnen -59 kg
Mädchen wie im Vorjahr das Finale. Sie hatte sich
erfolgreich nach einem Freilos in vier weiteren Runden
durchgesetzt. Jasmin Bleul vom Judokan Frankfurt
(Hessen) dominierte den gegnerischen Pool.
Beide haben bereits in ihrem jungen Alter eine sehr
gute Ausstrahlung. In der abendlichen Finalveranstaltung
kämpften die Mädchen aus unterschiedlichen
Stilen gegeneinander, Carolin legte mit Kururunfa
vor, Jasmin konterte mit Gojushiho Sho und
konnte mit 5:0 Kampfrichterstimmen den Pokal für
sich gewinnen, so hatte sich das Vorjahres-Finale
wiederholt.
Jasmin Bleul
vom Judokan
Frankfurt.
Großes Talent
für kommende
Jahre
Bei den Jungen konnten sich aus einer Menge ähnlich
guter Athleten schließlich Vorjahressieger Paul
Baum (SG Nied, Hessen) und Christoph Janßen
(Karateteam Niederrhein, NRW) bis ins Finale
durchkämpfen. Beide überzeugten durch Leistungen,
die sich vom übrigen Niveau abhoben. Für
Kampfrichter und Zuschauer ist es immer
besonders reizvoll, wenn Athleten im Finale dieselbe
Kata präsentieren. Genau dies passierte bei den
Kata Jungen der Jugend: Paul trat mit dem roten
Gürtel zuerst auf die Kampffläche und zeigte Kanku
Sho. Christoph, in blau, kämpfte dieselbe Kata. Wer
sollte gewinnen? Der Kampfrichterentscheid war
auch hier eindeutig: alle fünf Flaggen wurden für
Siegerehrung
der Junioren -68 kg
Spannende Kämpfe konnten bei den
Junioren-Teambegegnungen beobachtet werden.
Paul gezogen, er wurde Deutscher Jugendmeister.
Zudem kämpften die Kata-Teams der Junioren. Im
Vergleich zur Leistungsklasse gehen hier noch
immer deutlich mehr Teams an den Start, und in
den letzten Runden wird das Niveau dann sehr gut.
So traten 17 Mädchen- und 12 Jungen-Teams waren
an. Im Mädchen-Finale setzte sich der Nachwuchs
aus dem Erfolgsdojo USV Erfurt knapp vor den
Mädchen des Judokan Frankfurt mit 3:2 durch. Der
USV Erfurt bestückte auch das Jungen-Finale, diese
trafen auf das hessische Team vom SG Nied. Hier
ging die Begegnung auch 3:2 aus, doch dieses Mal
ging der Sieg an das hessische Team, das mit seiner
Kanku Sho die Kampfrichter stärker überzeugte.
Samstag
Der Samstagnachmittag war komplett mit den
Kumite-Einzeldisziplinen gefüllt. 36 verschiedene
Gewichtsklassen und Pools wurden auf die sechs
Kampfflächen verteilt. Die Koordinationsleistung
von Wettkampfkommission und Tischbesatzungen
kann gar nicht hoch genug gelobt werden, es kam
zu keinen nennenswerten Verzögerungen – bei so
vielen verschiedenen Gruppen wirklich beachtlich.
Die Jugendlichen (im vergangenen Jahr nannte
man sie noch Schüler) lieferten sich bereits spannende
Kämpfe. Besonders beeindruckte die Mädchen-Klasse
+54 kg, in der die meisten Mädchen
erstaunlich groß gewachsen waren, und so sehr athletisch
kämpften. Hier setzte sich Vivien Schneider
im Finale gegen Lara Bernstorf in einem sehr spannenden
Kampf durch, der schließlich 9:8 ausging.
Der sportwissenschaftliche Koordinator des DKV,
Rudi Eichert, merkte zur Jugend allerdings treffend
an, dass man in diesem Jahr oberflächlich betrachtet
dazu neigt, diese Klasse zu überschätzen, da
man ihr tatsächliches Alter vergisst und sich vom
So sehen Sieger aus: Edelmetall für die Kumite-
Team-Mädchen der Juniorenklasse