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Gantrischpost

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Kolumne · Eine Region macht vorwärts.<br />

Will ich das?<br />

Zuerst fanden wir ihn mit seinen aufstre-<br />

benden Stängeln und tellergrossen Blät-<br />

tern hübsch. Er erinnerte mich an Japan,<br />

bevor ich seinen Namen und seine Her-<br />

kunft erfuhr. Besitzergreifend und unver-<br />

wüstlich, stellte er jeden Frühling ein<br />

neues Stängel-Heer dem Oelebach-Bord<br />

entlang und im Kies des Sitzplatzes auf.<br />

Dem einzigen Platz vor dem Pfarrhaus. Ja,<br />

so dreist war er! Unsere Kinder störte er<br />

wenig; sein schattiges Wäldchen bot Spiel-<br />

platz und Versteck. Er? Der japanische<br />

Staudenknöterich. Faszination, dann Kampfansage.<br />

Ihr seht – irgendeinmal setzte sich der Vorsatz durch: Diesen Vormarsch<br />

will ich nicht. «Ich will das nicht mehr», sagte mir ein Mann, dessen<br />

Gelände schon ganz überwuchert war. Zuerst sah das neue Kraut über-<br />

raschend aus. Sogar bezaubernd. Doch bald stellte sich heraus: Was frü-<br />

her seine Umgebung belebte, ward jetzt erstickt. Für jede Staude, die er<br />

in Aufbruchstimmung ausriss, wuchsen zwei neue nach. Die Wurzeln<br />

reichen tief hinunter, merkte er, tiefer als man mit der Stechschaufel<br />

kommt. Und verknotet sind sie!<br />

Als diese Invasion von fremdem Kraut sein Denken und seine Fantasie<br />

schon weitgehend überwuchert hatte, schritt er zum Befreiungsschlag.<br />

Er liess sich das Internet abstellen. Somit hatte er nun gar nicht mehr<br />

die Möglichkeit, an die erotischen Seiten heranzukommen. Es hat sich<br />

für ihn gelohnt, er hat wieder Freude an seinem eigenen Garten. «Wie<br />

war ich doch dumm! Was wir selber gepfl anzt haben – es ist so reich und<br />

schön. Wir können es wieder pfl egen. Doch eins habe ich gelernt. Auf der<br />

Hut bleiben, denn das fremde Kraut ruht nicht.»<br />

Zurück zum Pfarrhaus. Auch wir ergrif-<br />

fen eine radikale Massnahme. Wir<br />

scharrten den Kies weg, legten eine dicke<br />

Folie aus; der Kies kam wieder drauf.<br />

Seither ist der Platz wieder nett. Der<br />

Nachmieter schaut jetzt, und auch er<br />

muss auf der Hut bleiben. Und natür-<br />

lich, ich weiss: Eine Pfl anze bleibt ein<br />

Schöpfungswerk, auch wenn sie als Neo-<br />

phyt im falschen Ökosystem spriesst. Bei<br />

Internetsüchten ist das Problem schon<br />

grundsätzlicher. Eine Frage aber ist die-<br />

selbe. Will ich das wirklich? Die Antwort<br />

wird ho� entlich auch dieselbe sein.<br />

Paul Veraguth (Wattenwil),<br />

Pfarrer.<br />

Japanischer Staudenknöterich:<br />

Man kann ihn sogar kaufen. Aber<br />

einmal angesetzt, beginnt das<br />

Kraut zu wuchern und ist kaum<br />

mehr zu kontrollieren.<br />

13<br />

<strong>Gantrischpost</strong> Frühling 2012<br />

Gantrisch Ostereier<br />

vor dem Globus<br />

sb. Wie gewohnt sind die «Gantrischfrauen»<br />

auch diesen Frühling wieder mit ihrem Ostereier-Stand<br />

vor dem Globus Bern. Von Samstag,<br />

31. März bis Samstag, 7. April verkaufen die Gantrischfrauen<br />

Ostereier und Gebäck unter der<br />

Laube vor dem Globus. Im Globus Delicatessa<br />

sind übrigens immer freitags und samstags Brot<br />

und Züpfe aus dem Naturpark erhältlich. Laufend<br />

gibt es Konfi türe, Brätzeli und Linzertorte.<br />

Pilgersäckli im<br />

Bernaville genäht<br />

Das traditionelle Pilgersäckli<br />

wurde erstmals in<br />

der Stiftung Bernaville in<br />

Schwarzenburg genäht.<br />

Es ist nun wieder lieferbar,<br />

gefüllt mit feinen Gantrischprodukten.<br />

Das Pilgersäckli<br />

(gefüllt im Wert<br />

von 56 bis 100 Franken),<br />

Panoramageschenktasche<br />

(30 bis 70 Franken) können<br />

Sie bestellen bei<br />

Margrit Trittibach, Gassershaus,<br />

3096 Oberbalm,<br />

Telefon 031 849 19 06<br />

Vom 27. April bis 6. Mai ist in Bern die BEA. Diesmal ist das<br />

Berner Oberland die Gastregion an der Ausstellung. Die Gantrischfrauen<br />

werden wieder in der Festhalle bei den Regionalprodukten<br />

zu fi nden sein.<br />

Hier � nden Sie das<br />

Gantrischhüsli<br />

• Autobahn A1, Raststätte<br />

Grauholz, «Grauholz Märit»<br />

(Hüsli)<br />

• Belp: Chäs Glauser und<br />

Volg Sägetstrasse (Hüsli),<br />

Landi und Restaurant Kreuz<br />

(Regal)<br />

• Bern: Globus Delicatessa<br />

(Regal)<br />

• Düdingen: Chees-Stübli<br />

(Hüsli)<br />

• Guggisberg: Guggershörnli<br />

Laden (Hüsli)<br />

• Gurnigel: Berghaus (Hüsli)<br />

• Mühlethurnen: Volg<br />

(Regal)<br />

• Münsingen: Käserei (Regal)<br />

• Niedermuhlern: Gartencenter<br />

Balsiger (im Sommer,<br />

Hüsli)<br />

• Oberbalm: Volg (Hüsli)<br />

• Otteleuebad: Restaurant<br />

(Hüsli)<br />

• Riggisberg: Geschäftsstelle<br />

Naturpark Gantrisch<br />

(Hüsli), Käserei, Sonnendrogerie<br />

(Regal)<br />

• Rüeggisberg: Landi und<br />

Pilgersäckli und Panoramageschenktasche:<br />

viel Platz für leckeres Essen.<br />

Gantrisch Regionalprodukte<br />

an der BEA<br />

Restaurant Bären (Hüsli),<br />

Bäckerei Jung (Regal)<br />

• Rüschegg: Dorfl aden<br />

(Hüsli)<br />

• Schwarzenburg: Siedika�<br />

(Hüsli), Landi (Regal)<br />

• Schwarzsee: Restaurant<br />

«Hostellerie» (Hüsli)<br />

• To� en: Käserei Bräuchi<br />

(Regal)<br />

• Uetendorf: TUS Sportzentrum<br />

(Hüsli)<br />

• Zimmerwald: Dorfl aden<br />

(Regal)

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