Gantrischpost

Gantrischpost Frühling 2012
Gantrisch koordiniert
schützerinnen und weiteren heraus,
dass teilweise sehr unterschiedliche
Anliegen und Erwartungen an
den Park gestellt werden. Gleichzeitig
führte aber die Möglichkeit, diese
Anliegen und Ideen in das Parkprojekt
einzubringen und untereinander
zu verhandeln, zum Erfolg des
Projekts.
Auf diese Weise konnte trotz der
verschiedenen Interessengruppen
im Park ein gemeinsames Interesse
an der Erhaltung der ö� entlichen
Infrastruktur und
des Landschaftsbildes der Region
durch den Naturpark entstehen,
das von allen Beteiligten mitgetragen
wird.
Schliesslich stellt Glauser in ihrer
Arbeit fest: «Damit der Park auch in
Zukunft von der Bevölkerung unterstützt
wird, braucht es unweigerlich
auch die Anhörung von kritischen
Stimmen. Potenzial für eine verbesserte
Unterstützung des Parkes liegt
dabei auch in einer intensiveren
Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.»
Masterarbeit an der Uni Bern
unter Prof. Tobias Haller
Masterarbeit zum Thema «Partizipation
im Naturparkprojekt
Gantrisch – Herausforderung
und Chance. Eine Analyse der
Mitwirkungsmotive und Wahrnehmung
des Naturparkprojektes
von regionalen Akteuren»,
bearbeitet von Joëlle
Glauser, betreut von Prof.
Dr. phil. Tobias Haller, Institut
für Sozialanthropologie,
Universität Bern, haller@
anthro.unibe.ch, T 031 631
89 99.
Prof. Haller wurde der Berner
Umweltforschungspreis
2011/12 für seinen massgebenden
Anteil am Sammelband
«Disputing the Flood-
plains: Institutional Change and
Politics of Resource Management in
African Wetlands» verliehen.
Forschung von Joëlle Glauser zur
Partizipation regionaler Akteure
im Naturparkprojekt Gantrisch
Zentrale Forschungsfrage
Ist es im Naturpark Gantrisch gelungen,
die Interessen und Anliegen
aller betro� enen Akteure im Aufbau
des Parkes miteinzubeziehen,
sodass der Park von allen betro� enen
Akteuren mitgetragen wird?
Forschungsansatz
Erforschung des Erfolgs von partizipativen
Ansätzen für eine nachhaltige
Ressourcennutzung.
Hauptthese
Der Park kann nur von allen Akteuren
mitgetragen werden, wenn alle
betro� enen Akteure die Möglichkeit
haben, im Park mitzuwirken
und ihre Anliegen und Interessen mit
anderen Akteuren auszuhandeln.
Wichtigste Resultate
Trotz der heterogenen Interessen,
die von regionalen Akteuren im
Naturparkprojekt Gantrisch eingebracht
werden, ist es gelungen, im
Erhalt des Landschaftsbildes und
der ö� entlichen Infrastruktur der
Region eine gemeinsame Grundlage
zu fi nden, auf der das Management
des Naturparks ausgestaltet sein soll.
Die Partizipation der Landwirtschaft
im Naturparkprojekt ist aber nur
partiell gelungen. Dieser Umstand ist
Über E-Tourismus im Naturpark
Wandervorschläge mit allem Drum und
Dran auf guerbetaler-hoehenweg.com
Wissen zu Natur und Pfad auf
erlebnisweg-gantrisch.com
Als Semesterarbeit im Fach E-Tourismus haben zwei Studentinnen
der Fachhochschule Westschweiz in Siders eine praktische
Arbeit gesucht. Von selbst entschieden sie sich, zwei
Angeboten aus dem Naturpark Gantrisch einen Online-Auftritt
zu verscha� en. Für die Arbeit haben beide viele Stunden
vor Ort verbracht, interviewt, fotografi ert und gefi lmt.
Sophie von Siebenthal aus Seftigen hat die Website www.
guerbetaler-hoehenweg.com aufgebaut, Nadja
Urfer www.erlebnisweg-gantrisch.com. Die Websites
liefern Infos zu den beiden Pfaden. Einerseits
Routenvorschläge oder Postenbeschriebe sowie
Wissen zu Natur und Kultur, andererseits Nützliches
rund herum, wie Anreise oder Verpfl egung.
Die Websites sind ein Jahr lang online. Was danach
kommt, wird zurzeit geprüft. Schauen Sie rein und
lassen Sie sich inspirieren, den Höhenweg und den
Erlebnisweg zu erkunden
Joëlle Glausers Masterarbeit
kurz und knapp
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jedoch nicht auf die fehlenden Partizipationsmöglichkeiten
im Park
zurückzuführen, sondern auf die
gegenwärtige Lage der Bauern in der
Schweiz und auf die geschlechterspezifi
sche Arbeitsteilung auf landwirtschaftlichen
Betrieben.
Zukünftige Herausforderungen
Sicherstellung einer möglichst breiten
Partizipation regionaler Akteure.
Es darf nicht davon ausgegangen
werden, dass mit der Mitwirkung der
o� ziellen Interessenvertretungen
von regionalen Akteuren auch schon
die Partizipation und Unterstützung
der betro� enen Akteure gegeben
ist. Zudem müssen divergierende
Ansichten und Meinungen zum Park
ernst genommen und aktiv miteinbezogen
werden.
Zur Landwirtschaft im Naturpark
Die Landwirte sehen im Naturpark
vor allem deshalb keinen Nutzen,
weil er ihnen keine Anknüpfungspunkte
für einen verbesserten
Absatz landwirtschaftlicher Massenprodukte
bietet. Die Landwirte
wollen aber einen Nutzen vom Park
haben, weil sie die Verantwortlichen
für die Gestaltung und Pfl ege der
lokalen Kulturlandschaft sind.
Die Masterarbeit ist als pdf
verfügbar
www.gantrisch.ch/erforschen
Mitwissen im
Park erwünscht!
Projekte im Naturpark Gantrisch
werden von Ideen und Vorschlägen
aus der Bevölkerung und der Forschung
inspiriert. Wissenschaftler
wollen einen unmittelbaren Bezug
zur Praxis herstellen. Umgekehrt
hat auch die Praxis das Bedürfnis,
Erfahrungen mit wissenschaftlichen
Arbeiten zu belegen.
Im Moment laufen diese Projekte:
Dissertation zur Wasserbaugeschichte
am Beispiel der Gürbe,
Semesterarbeit über einen Themenweg
entlang der Gürbe, Masterarbeit
zum Thema «Wildbach»,
Diplomarbeit zum Themenweg
«Brücken», Bachelorarbeit zum
Thema «Schafwolle».
Kontakt für Forschung im Park
Informationen über laufende und abgeschlossene
Forschungsarbeiten erhalten
Sie von Christine Scheidegger,
christine.scheidegger@gantrisch.ch,
Projekt «Parkwissen».
Aufgearbeitete Wissensgebiete fi nden Sie
auf www.gantrisch.ch/erforschen