<strong>CVJM</strong>-Mitarbeiterhilfe · 1.2010biblisch„Ist aber Christus nicht auferstanden ...“:Die Relevanz der <strong>Auferstehung</strong> JesuWarum halten aber die Evangelisten wie auch derApostel Paulus und alle anderen neutestamentlichenVerfasser an diesem (scheinbar) „törichtenEreignis und Bekenntnis“ (1.Kor 1,18 ff.) fest?Eine erste Antwort könnte man mit Paulus formulieren:„Ist Christus nicht auferstanden, soist unsere Predigt vergeblich, so ist auch euer(und unser) Glaube vergeblich.“ (1.Kor 15,14).Hier spüren wir, dass es in dem Bekenntnis zur<strong>Auferstehung</strong> Jesu Christi mehr als nur um einenachträgliche Korrektur seines Kreuzestodes geht;es geht um das Zentrumunseres christ->>> Was zeigt sich dennin der <strong>Auferstehung</strong> deslichen Glaubens. WasGekreuzigten? Dass Gottzeigt sich denn in derder Schöpfer wider alleHoffnung an seiner <strong>Auferstehung</strong> des Gekreuzigten?Dass GottSchöpfung festhält undsie um seiner grenzenlosen der Schöpfer wider alleLiebe willen nicht vergehen Hoffnung an seinerlässt. Dass der Tod nicht Schöpfung festhält unddas letzte Wort behält, sie um seiner grenzenlosenLiebe willen nichtsondern dass das WortGottes selbst ihm ins Wort vergehen lässt. Dass derfällt und es mit seinemTod nicht das letzteOstergelächter verlachtWort behält, sondernund vertreibt.dass das Wort Gottesselbst ihm ins Wort fällt und es mit seinem Ostergelächterverlacht und vertreibt. Diese Erkenntniswird in vielen Texten immer wieder neu festgehaltenund eingeschärft: Die christliche Taufe istnach Röm 6,1 ff. ausdrücklich mit dem Sterbenund Auferstehen des Sohnes gedanklich verbunden.Warum? Weil in der christlichen Taufe daszukünftige Geschick des Täuflings unauflöslichmit dem in der Vergangenheit bereits geschehenen,in der Gegenwart wirksamen und für alleZukunft hin gültigen Geschick Jesu Christi verbundenwird! Von diesem Grundgedanken verstehenwir dann auch Aussagen wie Gal 2,20; Phil3,10 f.; 1.Kor 15,20 ff. Hinter all dem steht dieneutestamentliche Einsicht: Wer zu diesem Jesusgehört, weil er von ihm berufen wurde, dergehört auf immer und ewig zu ihm. Zu Jesusgehören aber heißt: durch Leid, Sterben undTod von Gott selbst hindurchgetragen werdenin die <strong>Auferstehung</strong>. Das ganze christlicheGlaubensverständnis und Glaubensbekenntnishat seinen unaufgebbaren Bezugspunkt imLeiden und Sterben und Auferstehen desSohnes Gottes. Fällt dieser Bezugspunkt weg,dann ist der christliche Glaube inhaltsleer undsinnlos geworden.„Ich lebe, und ihr sollt auch leben!“Die Bedeutung der <strong>Auferstehung</strong> Jesu Christifasst der Evangelist Johannes knapp und treffendin der Aus- und Zusage Jesu zusammen:„Ich lebe, und ihr sollt auch leben“ (Joh 14,19)!Das ist – weiß Gott! – mehr als nur ein frommerWunsch! Denn wer spricht denn da?Niemand anderer als der, von dem das gleicheEvangelium in der beeindruckenden GeschichteJoh 11,1 ff. erzählt, dass er einen schon verwesenden,stinkenden, an Händen und Füßengebundenen Leichnam allein mit seinemSchöpferwort „Lazarus, komm heraus!“ insLeben zurückgeholt hat. Der Satz „Ich lebe,und ihr sollt auch leben!“ ist nichts anderesals der in alle Ewigkeit gültige Satz „XY, kommaus dem Grab heraus!“ – und für „XY“ dürfenwir nun alle getrost unseren Namen einsetzen.Viel mehr gäbe es noch zu den neutestamentlichenStimmen zur <strong>Auferstehung</strong> zu sagen; undnoch viel mehr müsste man darüber nachdenken.Aber vielleicht ist dieser eine Satz: „Ichlebe, und ihr sollt (und werdet!) auch leben!“der wichtigste.• Dr. Jens Adam40 Jahre, Theologiestudium in Tübingen,Jerusalem und Heidelberg, Pfarrer derbadischen Landeskirche, seit 2001 Dozentfür Neues Testament an der Evang.-theolog.Universität Tübingen10
iblisch>>>Der Satz „Ich lebe, und ihrsollt auch leben!“ ist nichtsanderes als der in alleEwigkeit gültige Satz„XY, komm aus dem Grabheraus!“ – und für „XY“dürfen wir nun getrostunseren Namen einsetzen• Dr. Jens Adam<strong>CVJM</strong>-Mitarbeiterhilfe · 1.201011