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Auferstehung - CVJM Denkendorf

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herausfordert, die Welt und das eigene Leben mitanderen Augen zu sehen. Diese Herausforderungist jeweils eine andere, je nachdem, inwelcher Sackgasse sich die Jünger befanden.Die Osterbotschaft trifft auf Menschen, dieihr gegenüber verschlossen sind: durch Zweifel,Furchtsamkeit, Traurigkeit oder Resignation.Alles Sackgassen-Erfahrungen des Lebens. DasGefühl, es geht nicht weiter – weil der Zweifeldas Leben versperrt, die Furchtsamkeit das Lebenbeengt, die Traurigkeit das Leben einschließt unddie Resignation das Leben ermüdet.Matthäus: „... einige aber zweifelten“ (Mt 28,16–20)Seltsam: Auf dem Höhepunkt des Geschehens,der Aussendung der Jünger „in alle Welt“, gibtes immer noch einige, die zweifeln. Zum erstenMal (im Matthäusevangelium) begegnen dieelf Jünger dem Auferstandenen auf einem Bergin Galiläa – dem Schluss- und Höhepunkt desEvangeliums. Doch ausgerechnet hier sind einigeZweifler unter den Anwesenden. Haben sienichts begriffen? Kann man überhaupt nochzweifeln, wenn der Beweis, der Auferstandeneselbst, unmittelbar vor ihnen steht? Doch mankann! Und man darf! Denn Jesus tadelt dieZweifler nicht. Sie werden nicht ausgegrenzt,von den anderen isoliert, aus Angst, sie könntendie anderen mit ihrem Zweifel anstecken.Nein, die Zweifler werden mit den Zweifellosenausgesandt: „Geht hin und machet zu Jüngernalle Völker ...“ (V. 18)!Der Auferstandene kann in seiner Gegenwartden Zweifel ertragen. Der innere Zwiespalt mussnicht erst beseitigt sein, bevor Jesus etwas mitseinen Nachfolgern anfangen kann. Der Zweifelkann mitgehen, weil Jesus, der Auferstandene,mit seinen Jüngern mitgeht: „Ich bin bei euchalle Tage bis an der Welt Ende“ (V. 20).Der Zweifel wird nicht bekämpft, weder durchArgumente, noch durch Gruppendruck oderAusgrenzung. Er wird „auf den Weg mitgenommen“.Auf den Weg mit Jesus Christus zu denMenschen. Dort hat er Zeit, sich zu verlaufen,weil die Erfahrungen, die man auf dem Wegmit dem Glauben und mit der Botschaft macht,den Zweifel verblassen lassen. Wer den Zweiflererst zwingen will, seinen Zweifel zu beseitigen,bevor er ihn ganz akzeptiert, schließt ihn einund macht ihm das Glauben schwer. Wer ihnmitnimmt auf den Weg, so wie Jesus, führt ihnheraus in die Weite desGlaubens. Der Zweifelweicht nicht vor Argumentenzurück, wohlaber vor Erfahrungen.>>> Der Zweifel weichtnicht vor Argumentenzurück, wohl aber vorErfahrungen.Markus: „ … denn sie fürchteten sich“ (Mk 16,1–8)Das Markusevangelium endet seltsam: DieFrauen, denen der Engel am Grab begegnete,fürchteten sich und schwiegen – obwohl derEngel ihnen aufgetragen hatte, die Botschaftvon der <strong>Auferstehung</strong> Jesu den anderen Jüngernweiterzusagen (V. 7). 1 Der Schluss ist paradox:Die, die es wissen und sagen sollten, schweigen.Und doch ist die Tatsache, dass es das Markusevangeliumgibt, ein Zeichen dafür, dass diesesSchweigen durchbrochen worden ist! Die Frauensagten aus Furcht die frohe Botschaft nicht weiterund damit scheint der Glaube an Jesus Christusendgültig in eine Sackgasse geraten zu sein. Aberdas Markusevangelium (das auch von diesemSchweigen der Beauftragten berichtet) verkündigtdennoch das Evangelium und trägt Glaube zuden Menschen.Furcht macht stumm. Man traut sich nichts zusagen. Und wenn man etwas sagen soll, ist esdoppelt schlimm. Zur Furcht kommt das Gefühl,schuldig zu sein. Das verschließt den Mund nochmehr. Die große Entlastung für die Furchtsamenund Verstummten ist in dieser Abschlussgeschichtedes Markusevangeliums: Gott findeteinen Weg! Auch wenn du nichts sagen kannst –das Evangelium kommt doch zu den Menschen!Der Auferstandene selbst wird ihnen begegnenund sie zum Glauben führen. Du kannst vielleichtjetzt nichts sagen, und du musst es auchnicht. Gott lässt dir Zeit. Irgendwann wird dieMauer der Furcht fallen. Dann wirst du weitergebenkönnen, was dir aufgetragen ist. Aber bis dahinist der auferstandene Jesus Christus bei dir. Erwendet sich nicht ab. Er verurteilt dich nicht. >>>1 Weil dieser Schluss so unbefriedigend ist, haben spätereAbschreiber der Schriften des Neuen Testaments die V. 9–20ergänzt.praktisch – seelsorgerlich<strong>CVJM</strong>-Mitarbeiterhilfe · 1.201041

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