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In der dramati CORNWALL Zeit und Raum. Und

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Was vom Tage übrig bleibt, wird im „Jamaica <strong>In</strong>n“ <strong>und</strong> in den Galerien von Penryn bis ins Morgengrauen gerettet.<br />

42<br />

<strong>der</strong>n. Denn: Sich mit Leib <strong>und</strong> Seele auf das Cornwall von Michael<br />

Williams einzulassen, heißt, jene magischen Orte abseits <strong>der</strong><br />

touristischen Surferhochburgen wie Blackrock, Duckpool, Bude<br />

<strong>und</strong> Newquay kennen zu lernen, wo die Geschichten von damals<br />

lebendig sind.<br />

Der Weg zu diesen verborgenen Paradiesen führt durch die typischen<br />

engen Landstraßen, die Cornwall hier wie ein Labyrinth durchziehen.<br />

Links <strong>und</strong> rechts türmen sich mannshohe Hecken. Nur mit einer<br />

guten Straßenkarte manövriert man mehr o<strong>der</strong> weniger geschickt<br />

durch diese schier endlosen botanischen Bobbahnen mit den<br />

immergrünen Gemüsewänden. Das magische Ziel heißt Lizard Peninsula.<br />

Hier gibt es absolut gar nichts zu konsumieren, son<strong>der</strong>n<br />

unverfälscht raue Natur zu erleben. Hier präsentiert sich Cornwall<br />

von seiner prächtigsten Seite. 100 Meter über dem Meeresspiegel<br />

wan<strong>der</strong>t man auf einem unberührten Hochplateau. Beginnend bei<br />

Porth Mullion, den Küstenpfad entlang nach Kynance Cove mit<br />

seinem türkisgrünen Sandstrand. <strong>Und</strong> weiter zum Lizard Point,<br />

Englands südlichstem Punkt. Die Wolken sind zum Greifen nah, <strong>und</strong><br />

wüsste man es nicht besser, könnte man meinen, dass selbst die<br />

Schafherden, die weit entfernt am Horizont den kreisenden Möwen<br />

nachstieren, von <strong>der</strong> gewaltigen Dramatik <strong>der</strong> Landschaft trunken<br />

sind. Man kann sich bedenkenlos fallen lassen – in einen butterweichen,<br />

sattgrünen Grasteppich, <strong>der</strong> die darunter liegende, wild<br />

aufbrechende Erde wie ein schützen<strong>der</strong> Mantel umhüllt. Kann<br />

St<strong>und</strong>en lang liegen bleiben <strong>und</strong> die Gedanken mit dem Klang <strong>der</strong><br />

tosenden Gischt unterhalb <strong>der</strong> steil abfallenden Klippen weit in die<br />

offene See hinaus treiben lassen.<br />

Es wäre jammerschade, würde man sich nach einem <strong>der</strong>art elementaren<br />

Erlebnis in die gedämpfte blassgelbe Realität eines x-be-<br />

liebigen Hotelrestaurants flüchten. Der beste<br />

Ort, um den aufgewühlten Emotionspegel weiter<br />

anzuheizen, ist das friedlich dahindämmernde<br />

Nest Manaccan im Osten <strong>der</strong> Peninsula. Eben<br />

dort, wo man so etwas nie <strong>und</strong> nimmer vermuten<br />

würde, hat die exzentrische Londonerin Janet<br />

<strong>In</strong>gram ihren Traum verwirklicht. Ihr Bistro „The<br />

Lion’s Den“ ist eine schrille Mischung aus Antiquitätenladen<br />

<strong>und</strong> Restaurant. Das sinnliche Ambiente<br />

<strong>und</strong> die phantasievollen kulinarischen<br />

Kreationen (unbedingt probieren: den gerösteten<br />

Anglerfisch mit Bohnenpesto o<strong>der</strong> das Thunfischsteak<br />

mit Chili Salsa) sind nur einige <strong>der</strong> vielen<br />

Überraschungen, die das Lokal bereit hält.<br />

Denn wenn spätabends die Crème de la Crème<br />

<strong>der</strong> regionalen Musikerelite das „Lion’s Den“ in<br />

einen brodelnden Höllenkessel verwandelt, in<br />

dem die Gäste auf den Tischen tanzen, dann<br />

lässt das so manchen Londoner Szeneschuppen<br />

ganz schön erbärmlich aussehen.<br />

Wenn Janet im „Lion’s Den“ endlich die Stühle<br />

auf die Tische stellen kann, wird im Keller von Pat<br />

Mac Leods „Market St. Mews Gallery“ im nahe<br />

gelegenen Kleinstadtidyll <strong>und</strong> Künstlertreff<br />

Penryn die Nacht zum Tag. Pat, die ehemalige<br />

Computerexpertin, hat einen Riecher für echtes<br />

Talent <strong>und</strong> stellt die Räumlichkeiten ihrer Galerie<br />

jungen Künstlern zur Verfügung, die bereit sind,<br />

hart an sich <strong>und</strong> ihren Träumen zu arbeiten. Einer

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